... oder bin ich das gewesen, die "LIAR", es klingt selbst ausgesprochen so unausgesprochen kalt in diesen zwielichtigen Räumen, über das Bett gesprüht hat?
War ich das - ich war das nicht.
Oder ist das auch gelogen?
Ein Blick in den Spiegel reichte, um ihn zu überzeugen, dass sich nichts verändert hatte.
Wie immer.
Das klatschnasse dunkle Haar, das an seinem Kopf klebte wie eine absurde, fremdartige Pflanze.
"Giaco ...", die Fensterscheibe beschlug von innen, als er liebevoll den Namen flüsterte, den er seit auf den Tag vierzig Jahren vermieden hatte auch nur zu denken, geschweige denn, wie gerade geschehen, auszusprechen.
Verdammt.
Er hätte nicht auf die anderen hören sollen, die anderen, die ihm sagen, dass sie aufpassen, die anderen, die ihm den Wein zuschieben, Marcello, der mit ihm trinkt, der es schneien lassen kann, wenn er will - aber jetzt ist es eindeutig zu spät.
Warum Killersticks und Limettendrinks manchmal der Beginn von irrwitzigen Abenteuern sind, warum Frösche mitunter ungenießbar sein können und warum man kein Raumschiff fliegen sollte, ohne eine Kuscheldecke mitzunehmen?
Nächte, in denen er zusammenzuckt, wenn die Lokalnachrichten um Mitternacht von den Verbrechen berichten, die am Tag begangen wurden. Die er nicht hat verhindern können. - Und warum? Vielleicht, weil er das ist, was er ist?
Am Rande der beschaulichen und überaus adretten Kleinstadt Camelotter Gardens steht ein Haus, das nicht so recht in das friedvolle Ambiente der Vorgartenromantik und des Eigenheimpatriotismus passt.
Es konnte keinen Zweifel geben. Die schlanke große Gestalt, die dennoch kleiner war, als er selbst, das blauschwarze, weiche Haar, wie das Gefieder eines Raben im Schein des Mondes, unter dem das schmale Gesicht im Schatten lag ...