Das Schreiben- eine Herzensangelegenheit
Halt! Es gibt ein schöneres Gefühl: nämlich das, dass meine Mühen gewürdigt werden, indem meine Leser mir sagen: „Mir gefällt deine Geschichte gut, man merkt wie viel Mühe du dir gibst.“ Dann bin ich glücklich, geniesse die Früchte meiner tage-, wochen-, manchmal sogar monatelangen Arbeit.
Ich kann es wirklich nicht verstehen, wie andere Autoren einfach irgendetwas hinkritzeln und glauben, man würde sie mit positiven Kommentaren belohnen. Manche Texte strotzen nur so vor Rechtschreibfehlern, dass es mir graust, sie treiben Stilblüten der schrecklichsten Natur, die Charaktere sind platt und ohne Leben, sie wirken wie Zombies, wie Marionetten in der Hand eines unfähigen Puppenspielers. Wach, we sehr vermisse ich bei diesen Texten die Beschreibungen, die mir, dem Leser, helfen, mich in der Welt des Autors zurechtzufinden. Es ist mir ein Gräuel, wenn ich sehe, wie die Quantität von Tag zu Tag mehr Wichtigkeit erhält als die Qualität. Liegt diesen Leuten denn gar nichts an ihren Geschichten? Wachsen ihnen ihre Welten, ihre Charaktere denn gar nicht ans Herz, so dass sie weinen, wenn einer von ihnen stirbt, so wie ich das oft zu tun pflege? Nein, offensichtlich nicht. Im Gegenteil. Der (Frei-)Tod eines Hauptcharakters, Vergewaltigung und Leid prägen die Geschichten dieses Archivs. Das alles kann, wenn man es versteht, pietätvoll damit umzugehen, eine Geschichte bereichern, oder zu einem wichtigen Handlungsstrang werden. Doch ich vermute, dass die meisten Mitglieder dieses Vereins nicht einmal wissen, was „pietätvoll“ heisst, und auch nicht dazu fähig sind, pietätvoll mit heiklen Themen umzugehen. Doch das Schlimmste sind nicht diese Schreiberlinge, die sich fernab allen Niveaus und weit weg vom guten Geschmack bewegen. Das einzige war noch schlimmer ist, sind die Leser. Die Leser, die solche Geschichten mit positiven Kommentaren „beglücken“. Kommentare, für die zu schreiben, es nicht des Lesens der Geschichte bedarf, weil ohnehin bei jeder Geschichte dasselbe in den Kommentaren steht. Wahrlich, ich zweifle an der Menschheit selbst; Sind denn alle ausser einigen wenigen dem Wahnsinn anheim gefallen? Wie sonst liesse sich erklären, dass die Vergewaltigung eines Charakters für „schön“ befunden wird und die Leser sich allem Anschein nach darüber freuen, dass die Schreiberlinge fernab jeder Realität agieren.
„Ihr, die ihr euch auf Animexx anmeldet, lasset alle Hoffnung fahr’n“ ,möcht ich rufen, angesichts dieses Frevels an der ehrbaren Zunft der Schriftsteller und deren Leser.
Wo? Ja, wo nur sind die alten Zeiten geblieben, als das Schreiben noch eine Angelegenheit des Herzens war? Eine Kunst, in die man sein Herzblut steckte? Damals als Autoren noch als wahre Künstler galten und mit Respekt behandelt wurden. Mir blutet das Herz, wenn ich solche Texte sehe. Und noch mehr blutet es mir, wenn ich auf eine freundlich gemeinte Kritik eine patzige Antwort oder gar Beleidigungen bekomme. Animexx mag fernab allen Niveaus angekommen sein, an einem Cliff des Chaos und der Anarchie, doch ist es denn falsch, die augenscheinlich fehlgeleiteten Autoren, welche tüchtig mithalfen Animexx an dieses Cliff zu führen, zurück reissen zu wollen? Sollte wir sie denn in diese Tiefe springen lassen? Nein! Es ist nie die richtige Lösung, weg zu sehen, selbst wenn es sich oberflächlich betrachtet um eine Lappalie zu handeln scheint.
Doch warum wehren sich einige dieser Autoren gegen den Plan zur Verbesserung der Qualität, die rettende Hand der Admins?
Weil dieser Plan neue Regeln aufstellt! Regeln, die den unwissenden Schreiberlingen gebieten, mehr Sorgfalt walten zu lassen. Regeln, die aus einem Hobby, welches bisher lediglich 5 bis 10 Minuten Zeit in Anspruch nahm, eine Arbeit von einer Viertelstunde oder mehr machen. Welch Schrecken! Welch Sklaventreiberei der Administration!
Sollte dies schon unter „Sklaventreiberei“ fallen, so befürworte ich sie just von diesem Moment an und bin sogar gerne Sklave der Mexx’schen Administration und ihren Regeln. Denn ich habe kein Problem damit, sie zu befolgen, bin ich doch einer der letzten Schreiberlinge, die noch ihr Herz und ihre Seele in ihre Geschichten stecken, sie so gut wie möglich machen und den Leser für einen kurzen Moment in eine andere Welt eintauchen lassen wollen.