Ihm war langweilig, aber volle Möhre. Kaoru hatte keine Ahnung, was er gerade mit sich anfangen sollte und das kam äußerst selten vor, da er ja sonst bis zum Hals in Arbeit steckte. Aber heute war mal nichts zu tun und so viel Freizeit überforderte ihn wirklich.
Kyo wusste nicht, wann er das letzte Mal so früh wach war. Es war gerade einmal kurz nach sieben - am Morgen versteht sich - und er war doch tatsächlich auf dem Weg zum Probenraum.
Faul saß Kyo vor seinem Laptop und wuselte etwas durch die Untiefen des Internets. So richtig konnte ihn aber nichts fesseln und er wollte den kleinen Kasten gerade ausschalten, als er angeschrieben wurde.
Flink flogen die schlanken schmalen Finger über die weißen und schwarzen Tasten. Die schönsten Töne erklangen so und erfüllten den schmalen, tristen Raum. Seine Augen hatte er geschlossen und er ließ sich einfach führen.
Unter größter Anstrengung hievte der kleine, blonde Japaner den vollen Wassereimer in den Aufzug und suchte sich dann noch all seine Utensilien zusammen, die er für seinen Job brauchte.
Es war schon dunkel draußen, als Daisuke und Kyo den Probenraum als letzte verließen. Da es regnete, spannte Kyo seinen schwarzen Schirm auf, um seinen schwarzen Anzug zu schützen, den er zu dem Interview am Nachmittag getragen hatte.
Vor sich hinsummend schlenderte der rothaarige Gitarrist von Dir en Grey durch die Innenstadt Tokyos. Nachdem Kaoru seiner Band – für alle völlig überraschend – freigeben hatte, hatte er sich endlich mal einen Tag für sich gegönnt.
Diese einsame Insel war wundervoll. Wie genau Kaoru hierher gekommen war, wusste er nicht. Nur dass außer ihm, einem vor sich hin tschiepsenden Wellensittich, einer vor der Insel ihre Runden drehenden Schildkröte und einer großen Bananenstaude niemand hier war.
Geschafft von dem langen Tag schleppte Daisuke sich die Treppe zu seiner Wohnung hoch und schloss die Tür auf. Er betrat die dunkle Wohnung und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Für einen Moment lehnte er sich dagegen und atmete tief durch.
Im gleichmäßigen Rhythmus prasselte der Regen auf ihn nieder, während er klar und deutlich den nassen Asphalt unter sich spürte. Seine schwarze Hose war komplett durchweicht, genauso wie der weiße Pullover und die dünne Stoffjacke darüber.
Warum hatte er sich nur darauf eingelassen?
Seit geschlagenen zwei Stunden schlenderten sie über einen Weihnachtsmarkt und Kyo quälte sich von Schritt zu Schritt mehr.
Viel Licht brachte sie nicht, aber doch genug, um einen kleinen Nachtfalter immer wieder dazu zu bringen, gegen das heiße Plastik zu flattern, das die Birne umgab. Gerade fühlte er sich ähnlich wie dieses kleine Insekt. Unfähig, den Zusammenhang der Schme
Es ist Sommer.
Ätzend warmes Wetter, Sonne satt und idiotisch viele Menschen sind unterwegs.
Menschen, die man sonst nie sehen würde.
Innerlich bin ich am Erbrechen, doch mal ehrlich:
So viel Inhalt hat kein Magen.
Leider...
Ich hab' nichts gegen den Sommer.
Do you wanna see heaven tonight?
Underneath those lights you will look so beautiful
Do you wanna see the stars before they fall,
See the stars before they fall?
Das waren die letzten Worte, die zu ihm gesprochen worden.
„Jetzt sagt nicht, dass das ein Schwangerschaftstest ist?“ fragte Ni~ya fassungslos und er löste seinen Blick von dem kleinen Ding. Das betretene Schweigen und das Kreise malen mit den Füßen, auf dem Fussboden, war für Ni~ya aber Antwort genug.
Kurz atm
Nach so vielen Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit, hatten sie sich voneinander distanziert. Ein simpler Schutz für die Band. Private Entscheidungen der anderen hatten früher hin und wieder für schlechte Stimmung gesorgt.
Schicksal? Daran glaubt Kyo nicht. An Zufälle erst recht nicht. Nachdem er Jemanden durch einer Schicksalhaften Fügung (Sieh mal einer an) das Leben rettete, war der Sänger sich nicht mehr so Sicher. (Kyo Dir en Grey/ J Luna Sea)
Stimmengewirr und ein leises, monotones Piepen ließen ihn langsam wieder zu Bewusstsein kommen. Sein Kopf schwirrte und auch sein Gesicht schmerzte. Ni~ya fühlte sich wie erschlagen, selbst das Augenöffnen fiel ihm unglaublich schwer, weswegen er es dann doch sein ließ.
~1~
Beängstigend laut quietschend und ächzend rollte das eiserne Gitter des Tores beiseite und gab den Weg für die beiden gigantischen Busse frei, die wenige Augenblicke später auf dem weitläufigen Parkplatz zum Stehen kamen.
Kai blinzelte müde und nickte nach einigen Sekunden, nachdem Reitas Worte zu ihm durchgedrungen waren. "Uhm…was ist passiert?", fragte er schließlich, nachdem Reita nichts mehr sagte.
„An was denkst du, Schatz?“ fragte er zärtlich und er konnte nicht anders, als sanfte Küsse auf Ni~yas Hals zu hauchen.
Der seufzte erst nur und legte seinen Kopf ein wenig in den Nacken, ließ sich dich Küsschen gefallen.
„Daran, wie wir uns kennen gele
Kaoru kam von der Wäscherei nach Hause. Da seine Waschmaschine kaputt war, hatte er in den Waschsalon gehen müssen, um seine Kleidung sauber zu kriegen. Er stellte den Wäschekorb im Wohnzimmer auf die Couch und streckte sich kurz.
„Das ist so gemein…“, beschwerte der Kleinere sich auch postwendend bei ihm und entlockte ihm so ein kleines Lächeln. „Ich weiß… wenn ich könnte, würde ich die Wolken wegpusten.“