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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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5.6.2024: Spiegelei

Als Steffen durch die Haustür kam, begrüßte ihn bereits das zischende Geräusch von heißem Fett in einer Pfanne und ein leicht angebrannter Geruch in der Luft.

„Bin wieder da!“, rief er beim Ausziehen der Straßenschuhe und während er in seine Pantoffeln rutschte. Wenig überraschend meldete Detlef sich aus der Küche.

„Was machstn da?“, gesellte Steffen sich zu dem Blonden, der mit skeptischem Blick am Herd stand.

„Bratkartoffeln und Spiegeleier, aber so richtig komm ich mit dem Herd noch nicht klar“, murmelte er und schob das Essen mit dem Pfannenwender von A nach B. Steffen hob belustigt eine Augenbraue und grinste.

„Grins nicht so doof, hilf mir lieber“, murrte Detlef, dem wohl nicht nur vom warmen Wetter der Schweiß auf der Stirn stand.

„Ach, das machst du schon ganz gut“, baute Steffen ihn mit einem Klaps auf die Schulter auf und lachte, als Detlefs Laune davon noch mehr in den Keller sank.

„Na schön, lass uns tauschen. Hier“, drückte Steffen ihm ein kleines Päckchen in die Hand und nahm Detlef den Pfannenwender ab. Mit wenigen Handgriffen war die Flamme reduziert und das Essen davor bewahrt, zu verbrennen.

„Oh, du hast Eis gekauft?“, schaute Detlef überrascht auf das Päckchen in buntem Papier und packte es aus.

„Ja, ich hoffe nur, es ist nicht geschmolzen“, meinte Steffen und musste schmunzeln, als er wieder an das verwunderte Gesicht der Eisverkäuferin dachte, weil er sich kurz hintereinander zweimal bei ihr angestellt hatte.

„Willst du nichts?“, wunderte Detlef sich über den einzelnen Eisbecher, den er ausgepackt hatte und Steffen schüttelte den Kopf.

„Ich hatte vorhin schon was“, rührte er in den Kartoffeln und konnte sich das Grinsen dabei nicht verkneifen. Während Detlef sich das Kirscheis schmecken ließ, beobachtete er seinen Kumpel und runzelte die Stirn.

„Irgendwas ist anders an dir“, lehnte er sich mit ausreichendem Abstand zur „Höllenmaschine“ Herd an die Arbeitsplatte und musterte Steffen abermals. Der zuckte nur die Schultern und pfiff ein wenig.

„Keine Ahnung, was du meinst“, griff er einen Untersetzer und zwei Teller aus dem Regal, um alles auf dem Tisch zu drapieren.

„Essen ist fertig“, trug er kurz darauf die Pfanne ebenfalls noch zum Tisch und vervollständigte das Ensemble mit Besteck und Getränken. Detlef aber war noch immer nicht überzeugt.

„Doch, doch, du grinst die ganze Zeit so komisch vor dich hin“, murmelte er und schmälerte die Augen.

„Sieh lieber zu, dass du dein Eis auf bekommst, sonst sind die Kartoffeln gleich kalt“, setzte Steffen sich hin und begann wieder zu schmunzeln, als er seine Mütze vom Kopf zog und neben sich auf den Tisch legte. Detlef aber war wenig zu Lachen zumute. Der seufzte stattdessen aus und ließ sich steinschwer auf seinen Stuhl sinken. Nun war es Steffen, der irritiert schaute.

„Was ist denn plötzlich mit dir los?“, fragte er den Blonden, der leicht den Kopf schüttelte.

„Du hast dich wieder mit Esther getroffen, stimmts?“, murmelte er missmutig und wirkte wenig überzeugt, als Steffen die Frage verneinte.

„Ehrlich nicht! Sie ist momentan überhaupt nicht in der Stadt!“, scheppte Steffen beide Teller mit Kartoffeln und Spiegeleiern voll und griff dann seine Gabel. Detlef aber schien der Hunger gewaltig vergangen zu sein. Er wollte nicht wieder mit ansehen müssen, wie sein Kumpel nach diesem kleinen Hoch zurück ins nächste Tief stürzte und auch Steffen schien so langsam zu dämmern, wie viele Sorgen der Blonde sich um ihn machte. Er legte die Gabel nieder und lehnte sich leicht zurück.

„Hey, wirklich, ich hab sie nicht getroffen“, sprach er nun ernster, aber noch immer mit einem Lächeln. Detlef schwieg, aber sein skeptischer Blick sprach Bände. Steffen seufzte aus und lachte dann leicht.

„Na schön, ich hatte gerade eine witzige kleine Begegnung“, gab er schließlich zu und grinste bei einem erneuten Seitenblick zu seiner Mütze. Detlefs Miene wurde weicher. Er schaute ihn erst verwundert an, dann fragend und brauchte nicht mehr viele Worte, um Steffen dazu zu bewegen, ihm von seinem Ausflug in die Innenstadt zu erzählen.



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