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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Fortsetzung vom Handel. Komplett anzeigen

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24.06.2024 - Brot / Laib

Nachdem der Händler die Kühe und Hühner in den Stall auf dem Anwesen ihrer Familien gebracht hatte, stand Merit vor einem der Tiere. Sie strich der Kuh über das Fell hinweg und war wirklich froh darüber, dass der Händler auf ihren Wunsch überhaupt eingegangen war. Sie hatte die Trumpfkarte mit ihrem Vater nicht einfach so ziehen wollen, aber sie wusste auch, dass sie sonst keine Chance gehabt hätte, überhaupt an das Tier zu kommen.

“Merit, ich habe Hunger!” Als die Stimme ihrer kleinen Schwester Beril hinter ihr erklang, drehte sie sich zu dem Mädchen und lächelte leicht. Beril war erst sieben Jahre alt und verstand noch nicht, was es bedeutete, dass ihr Vater nicht mehr da war und sich nicht mehr um die Familie kümmern konnte.

Merit war inzwischen die Älteste und da auch ihre Mutter nicht in der Lage war, sich um alles zu kümmern, war es die Aufgabe der Sechzehnjährigen, sich um alles zu kümmern.

“Was hälst du davon, wenn ich uns ein Brot backe?”, schlug das Mädchen schließlich vor, woraufhin Beril im ersten Moment ihren Kopf schief legte. “Kannst du das denn?”

Mit einem Lächeln nickte Merit und deutete auf die Kühe hinter sich. “Mehl, Hefe und Eier haben wir noch und jetzt, wo wir auch Kühe haben, kann ich den Teig auch mit Milch verfeinern, statt mit Wasser”, entgegnete sie und Beril klatschte sofort begeistert in die Hände. Sie liebte es, wenn Berit Brot oder Brötchen herstellte und bereits jetzt lief ihr das Wasser im Mund zusammen.

In den nächsten Minuten beobachtete sie ihre große Schwester dabei, wie sie sich einen Eimer holte und sich auf einem Schemel vor einer Kuh niederließ. Sie hatte selbst noch keine Kuh gemolken, aber bei den Nachbarn gesehen, wie das funktionierte und so schwer konnte das ja eigentlich auch gar nicht sein.

Trotzdem brauchte es mehrere Anläufe, bis Merit den Eimer mit Milch gefüllt hatte. Stolz erhob sie sich wieder und lief ins Haus. Beril ließ sie keine Sekunde aus den Augen und als sie bat, Merit beim Backen helfen zu dürfen, nickt das Mädchen sofort.
 

Eine Stunde später erfüllte der Duft von Brot die Behausung, in der Merit und ihre Familie lebten. “Mhm.. das riecht so gut”, tat die Siebenjährige kund, während sie vor dem Ofen stand, in das ihre große Schwester das Blech mit dem Brot geschoben hatte. Sie hatten nicht viel, dass wusste Beril, aber wenn sie den Laib Brot sah, den sie gemeinsam mit ein wenig Butter essen konnte, war Beril überglücklich.

“Wann ist es fertig?”, wollte sie von ihrer Schwester wissen und sah zu ihr auf. Überlegend sah das Mädchen ihre kleine Schwester an. “Mhm.. sobald wir die Wäsche aus dem Zuber geholt und aufgehängt haben”, versuchte sie zu erklären und deutete nach draußen auf den Hof. Begeistert lief Beril bereits nach draußen und sah abwartend zu Merit. “Komm endlich, dann ist auch das Brot schneller fertig”, forderte sie ihre Schwester auf und nahm sich das erste Kleidungsstück aus dem Waschzuber.

Mit einem Schmunzeln sah Berit ihr erst nach, bevor sie ihrer Schwester folgte, damit sie so bald wie möglich das Brot aus dem Ofen holen konnte. Und geniessen.



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