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Spiel mit dem Feuer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen,

leider war ich gestern erst später zu Hause und habe das Hochladen vergessen
entschuldigt bitte dafür *Kekse und Kakao verteil*

wie der Kapitelname es verrät, startet in diesem Kap die Reise...
ich bin gespannt, was Maron / Jeanne alles erleben wird *grinst*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Der Start: Marseille

Während ich auf eine Antwort von Chiaki wartete, tippte ich mit dem Finger gegen den Bildschirm des Handys, damit dieser sich nicht aus machen konnte. Tatsächlich war ich sehr nervös, ob und vor allem wann er mir antworten würde. Plötzlich hörte ich etwas zischen und zuckte zusammen. “Fuck... meine Nudeln!”, entkam es mir und hastig packte ich mein Handy weg, ehe ich zur Küche lief, um den Topf mit dem Nudelwasser zur Seite zu schieben. Erleichtert atmete ich durch und wischte schnell das überkochende Wasser weg, damit es nicht weiter auf der Herdplatte einbrennen konnte.
 

Als mein Handy eine Nachricht ankündigte, erschrak ich kurz und fischte nach meinem Handy, welches in meiner Hosentasche war. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, da ich eine Nachricht von Chiaki erhalten hatte. Direkt öffnete ich diese und überflog die Zeilen regelrecht: ‘Hey Jeanne... endlich habe ich deine Nummer... zu deiner Frage... wir starten in Marseille... der Flug würde am Samstagvormittag gehen... genaue Daten lasse ich dir gleich zu kommen. Alles weitere... würde ich gerne persönlich mit dir durchgehen... dafür eignen sich die zwei Wochen in Marseille perfekt. Ich habe dort zwei Ferienwohnungen und ein drei Sternehotel, welche ich gerne unter die Lupe nehmen wollte. Wollen wir das telefonisch besprechen, da es sonst zu viel Text wäre? Gruß Chiaki.’
 

Einige Augenblicke überlegte ich und ging noch einmal seine Worte durch. Tatsächlich hatte er recht mit seiner Annahme. Es wäre einfacher die Details persönlich zu klären. Weshalb ich kurzerhand ihm eine Antwort zukommen ließ: ‘Telefonieren hört sich richtig an... ich koche gerade, doch danach habe ich Zeit, wie sieht es bei dir aus?’
 

Es dauerte nicht lange, bis er zurück schrieb: ‘Ich bin noch knapp zwei Stunden mit der Arbeit beschäftig... also in knapp drei Stunden hätte ich Zeit.’
 

‘Perfekt... ruf an, sobald du Zeit hast’, entgegnete ich und war froh, dass ich in Ruhe mein Essen fertig machen konnte.
 

‘Das werde ich, Jeanne’, kam es noch von ihm und irgendwie trieb mir dieser eine Satz die Röte in mein Gesicht. Erschaudernd blinzelte ich und biss mir auf die Unterlippe. Dieser Satz klang wie ein Versprechen und das nicht nur auf den Anruf bezogen. Wie von selbst schluckte ich schwerer und schüttelte einmal meinen Gedanken ab.
 

Sogleich legte ich mein Handy weg und kümmerte mich darum, meine Nudeln fertig zu machen. Zum Glück waren sie nicht verkocht und ich konnte sie nutzen. Schnell hatte ich eine Soße fertig gemacht und ein wenig Gemüse in einem Topf angedünstet. Dabei lächelte ich immer wieder vor mich hin, denn ich freute mich darauf, seine tiefe Stimme später zu hören. Das könnte wahrlich noch interessant werden. Nachdem ich alles aus gemacht hatte, schrieb ich meinen Freundinnen, dass mein Mister Unbekannt den Vertrag unterschrieben hatte und wir später telefonieren würden. Beide wollten danach unbedingt ein Bericht von mir haben. Amüsiert lachte ich und stimmte dem direkt zu.
 

Doch ich würde eins nach dem anderen angehen. Erst das Essen genießen, danach etwas aufräumen und schlussendlich mit ihm telefonieren. Ich war sehr gespannt auf das Gespräch und beschloss Noyn eine kurze Nachricht zu schicken. Darin beschrieb ich ihm in kurzen Zügen, was ich bereits mit Mister Nagoya besprochen hatte. Genau wie bei den anderen Kunden, ließ ich meine privaten Angelegenheiten außen vor. Denn Noyn musste nicht alle Details wissen. Nur das Wichtigste teilte ich mit ihm und erwähnte, dass ich wie gewohnt alle drei Tage kurze Rückmeldungen geben würde und den Ablauf der nächsten Monate ihm zukommen lassen würde, sobald diese besprochen waren.
 

Zufrieden mit der Antwort meines Bosses grinste ich und füllte mir mein Essen auf, um dieses im Wohnzimmer zu genießen. Natürlich nahm ich mein Handy mit rüber und ebenso eine Flasche mit Apfelsaft. Da ich gerne zum Essen etwas süßes trank, war das absolut perfekt in meinen Augen. Das Handy legte ich auf dem Couchtisch ab und machte es mir auf dem Sofa bequem. Dabei zappte ich durch die Kanäle und blieb erneut bei der Serie vom letzten Mal hängen. Sie hatte mein Interesse geweckt und ich würde mir die vorherigen Staffeln ebenso ansehen. Soviel stand bereits fest. Lachend musste ich immer wieder meinen Kopf schütteln, denn das war wirklich zu komisch, wie blöd sie aneinander reden konnten, obwohl sie weit aus mehr für einander empfanden.
 

Noch bevor ich mich weiter in die Serie vertiefen konnte, klingelte mein Handy und ich blinzelte. Sogleich nahm ich es zur Hand und sah nach, wer es war. Meine Augen weiteten sich, da ich seinen Namen darauf erblickte. Einmal schluckte ich und benetzte meine Lippen wie von selbst. Danach ging ich ran. “So früh habe ich noch nicht mit dir gerechnet”, erklärte ich und hörte sofort sein tiefes Lachen.
 

“Das dachte ich mir, doch... ich hatte Hoffnung, dass du schon früher konntest”, kam es amüsiert über seine Lippen.
 

“Deine Hoffnung hat dich nicht getrübt... ich bin bereit”, entgegnete ich ihm und lehnte mich dabei zurück. Meine Füße hob ich auf das Sofa, um es mir bequem zu machen. Sogleich machte ich den Lautsprecher an und öffnete meine Notizapp, wo ich alles notierte, was notwendig war.
 

“Großartig... ich freue mich, dass es wirklich geklappt hat”, begann er schließlich und einmal mehr merkte ich, wie meine Wangen rot wurden. Er wusste wirklich, auf welche Weise er mich in Verlegenheit bringen konnte. Ob nun bewusst oder unbewusst, ist vollkommen egal in diesem Moment.
 

“Ich war mir nicht sicher, ob du unterschreiben würdest”, gestand ich und er lachte erneut.
 

“Wieso?”, wollte er amüsiert wissen.
 

“Der Vertrag ist nicht ohne mit den Extraklauseln... viele schreckt es ab”, antwortete ich ihm und ich konnte ein Schmunzeln aus seiner Stimme heraus hören.
 

“Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber mich schreckt sowas einfaches nicht ab. Es fordert mich eher heraus”, kam es vom anderen Ende der Leitung.
 

“Du magst wohl die Herausforderung?”, kicherte ich und er stimmte dem sofort zu.
 

“Oh ja... denn nur so konnte man dazu lernen”, erklärte er und so sprachen wir über die Zeit, die er sich für Marseille ausgedacht hatte. “Wir werden auch die Umgebung der Hotels und Ferienwohnungen unter die Lupe nehmen, da ich gerne auf dem neusten Stand bin, was man alles erleben könnte”, sprach er weiter und ich verstand durchaus, warum er das machte. Es war wichtig, damit man die Objekte richtig zuordnen und einschätzen konnte. Viele Faktoren erhöhten den Preis und auch den Wohlfühlfaktor.
 

“Verstehe... dann zeigst du mir in Marseille, worauf ich achten sollte bei den künftigen Zielen?”
 

“Korrekt... aber wir vergessen dabei nicht, dass wir uns trotz allem ebenso etwas Erholung gönnen sollten. Zudem wäre es gut, wenn du mir helfen kannst, heraus zu finden, ob es preiswerter gestaltet werden könnte. Sowohl bei dem Essen als auch der Einrichtung.”
 

“Du meinst... günstig genug, aber doch hoch qualitativ?”, wollte ich wissen und ein Pfeifen war zu hören.
 

“Ich sehe schon... ich habe die Richtige gefunden”, sprach er anerkennend aus und dieses Lob nahm ich nur zu gerne an.
 

“Gut... und die Veranstaltungen? Sind das eher Partys oder Charitys?”, hakte ich nach, da ich auf diese Weise erfahren wollte, was ich einpacken sollte.
 

“Sowohl als auch”, entgegnete er mir. “Aber mach dir keine Sorge um die Garderobe... die benötigten Abendkleider werden wir direkt vor Ort shoppen. Demnach pack nur Privatkleidung ein für den Alltag. Eventuell Badesachen, falls du an den Strand möchtest oder eben an den Pool”, erklärte er weiter und ich nickte verstehen.
 

“Alles klar... dann weiß ich das Wichtigste für den Moment und den Rest besprechen wir in Marseille?”, fragte ich nach.
 

“Genau... die genaue Reiseroute müsste ich noch erarbeiten, aber ich denke, das sollten wir in den ersten Tagen hinbekommen”, kam es von ihm und es gefiel mir tatsächlich, dass er so offen und direkt war. Ich war mir sicher, dass wir beide keinerlei Probleme gemeinsam haben würden.
 

“Sollte ich noch etwas wissen? Eventuelle Allergien?”
 

“Ähm... nein... keine Allergien bei mir... bei dir?”, stellte er die Gegenfrage. Sofort verneinte ich. “Gut... ach, bevor ich es doch noch vergesse. Mein persönlicher Assistent und seine Frau begleiten uns auf der Reise, da sie mir immer bei der Zusammenfassung und den Berichten helfen.”
 

“Oh... ich verstehe... und... wer bin ich für sie?”, musste ich meine hervor gesehene Rolle genauer definieren. Immerhin sollte er durch mich keinen Schaden erhalten. In der Geschäftswelt sah man Escort fast täglich, doch nicht bei allen war es gern gesehen.
 

“Mach dir um die beiden keine Sorgen. Sie sind meine besten Freunde seit Schulzeit... und wissen, dass ich dich für deine Zeit bezahle... alles andere kannst du ihnen erzählen, musst du aber nicht”, sprach er aus und ich blinzelte leicht. Dass er mir die Wahl ließ zu entscheiden, meinen Beruf den beiden zu offenbaren oder nicht, war ungewohnt.
 

“Verstehe... dann werde ich das spontan entscheiden”, beschloss ich und war mir noch nicht sicher, ob ich den beiden das offenbaren konnte oder nicht. Eins war klar, die Leute reagierten anders, sobald sie von meinem Beruf erfuhren. Daher wollte ich sie erst kennen lernen, um sie richtig ein schätzen zu können.
 

“Das ist ein guter Entschluss”, bestärkte er mich. “Sollen wir uns am Flughafen treffen, oder darf ich dich abholen?”, stellte er mir die entscheidende Frage. Meine Augen weiteten sich, ehe ich begriff, dass er wahrlich geschickt darin war, etwas heraus zu finden, was ich normalerweise nicht Preis geben würde.
 

“Das... entscheide ich am Freitag und lasse es dich wissen”, antwortete ich geschickt und hörte erneut sein Lachen. Es klang wundervoll tief und absolut ehrlich.
 

“Entschuldige... ich muss es einfach versuchen”, sagte er und nun war ich es, die lachte.
 

“Das war mir klar... also denk daran, mir die Daten für den Flug zu schicken und ich melde mich Freitag, wie wir es genau machen”, verabschiedete ich mich von ihm.
 

“So machen wir das... ich freu mich, Jeanne... bis Samstag”, sprach er, ehe ich dies erwiderte und wir auflegten.
 

Nur zwei Minuten später erhielt ich eine Nachricht mit den erforderlichen Daten und der genauen Uhrzeit. Während ich Noyn die Daten zuschickte und noch einmal die Bestätigung, dass wir zwei Wochen in der Stadt im Süden Frankreichs bleiben würden, überlegte ich, was schlauer wäre. Der Flug würde um 10:45 Uhr gehen. Bedeutet, ich müsste gegen 8 Uhr am Flughafen sein. Was wäre schlauer?, überlegte ich mir, da ich von mir aus etwa eine Stunde hin brauchen würde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber... könnte ich riskieren, dass er mich abholen würde?, kam mir der nächste Gedanke und ich gönnte mir noch einen Schluck von meinem Saft.
 

Da mir keine Antworten einfielen, beschloss ich erst einmal meine beste Freundinnen an zu schreiben und fragte sie direkt um Rat. Beide kannten mich sehr gut und konnten mir sicher helfen, einen klaren Gedanken zu fassen. Mein Handy legte ich auf den Tisch und brachte schnell mein Geschirr in die Küche, um dieses in den Geschirrspüler zu stellen. Gleich darauf machte ich mir noch einen Kaffee und nippte genüsslich an dem Becher. Die schwarze Brühe schaffte es immer wieder mir ein gutes Gefühl zu geben. Einen Moment lehnte ich mich an die Arbeitsplatte und trank ein wenig meinen Kaffee. Alles andere rückte für diese Minuten in den Hintergrund. Ich kam mir vor, wie in einer eigenen Welt.
 

Nur das Klingeln meines Handys schaffte es mich aus meiner kleinen Blase heraus zu holen. Mit dem Becher in der Hand begab ich mich ins Wohnzimmer und blickte nach, wer mir eine Nachricht geschickt hatte. Kaum hatte ich das getan, schon erhellte sich mein Gesicht. Rosalie reagierte als erste: ‘Lass dich an der Agentur abholen... damit gehst du kein Risiko ein und es ist nicht zu weit von dir weg.’
 

‘Oh... an die Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht... danke dir’, entgegnete ich ihr ehrlich, da ich das wirklich nicht in Betracht gezogen hatte.
 

‘Oder aber... er holt dich am Bahnhof ab’, kam der Vorschlag von Amélie und meine Mundwinkel zuckten verdächtig. Beide waren einfach unglaublich. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie mir zwei Auswege für mein Dilemma auf gezeigt. An beides dachte ich noch nicht einmal.
 

‘Auch eine sehr gute Idee... mal sehen, was es wird’, schrieb ich in unseren Chat und es kamen nur noch lachende Smileys. ‘Danke euch für eure Hilfe... bei euch alles klar?’, fragte ich nach und beide bejahten diese Frage. Wir tauschten uns noch ein wenig aus, ehe sie sich fertig machten, um ihren Kunden mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ich merkte, dass sie noch nicht mit ihnen gesprochen hatten, weshalb ich das nicht ansprach. Denn ich wollte ihre Stimmung nicht trüben.
 


 

Die Woche verlief schneller als ich dachte. Doch das war normal, wenn man viel zu tun hatte. Ich musste einiges Einkaufen, ebenso meine Wohnung sauber machen. Frische Lebensmittel kaufte ich nur wenige ein, damit ich sie aufaß, ehe ich aufbrechen würde. Meine Wäsche erledigte ich ebenfalls und kaufte ein paar neue Kleidungsstücke, da ich durch aus mit der Mode etwas mitgehen wollte. Das gehörte sich für einen guten Begleitservice. Zeitgleich hatte ich noch einmal mit Noyn gesprochen, um ihm erneut zu erklären, dass ich mich alle drei bis vier Tage melden würde und natürlich im Notfall sofort. Dies beruhigte ihn ungemein und ich konnte so ruhig meine Eingewöhnung in Marseille antreten.
 

Wie versprochen meldete ich mich am Freitag bei Chiaki. Ich teilte ihm mit, dass er mich am Bahnhof abholen konnte. Schließlich lag dieser auf dem Weg zum Flughafen und bot mir die Sicherheit, dass er meinen Wohnort nicht erfahren würde. Meine eigenen vier Wände waren und würden definitiv privat bleiben und keiner meiner Kunde würde davon erfahren. Das war mir wichtig und heilig zugleich. Wer damit nicht klar kam, blieb mir gestohlen. Auch wenn ich dadurch den ein oder anderen Kunden verlor, so war es nun mal. Da dies in meinem Vertrag festgehalten wurde, sorgte Noyn dafür, dass es eingehalten wurde. Nur auf diese Weise konnte unsere Zusammenarbeit funktionieren.
 

Natürlich war Chiaki mit dem Treffpunkt einverstanden und ich fragte erneut nach, was ich ein packen sollte. Weil ich nicht sicher war, ob sich etwas geändert haben könnte. ‘Pack das ein, worin du dich wohlfühlst... wir werden größtenteils in wärmeren Gegenden sein... aber dennoch könnte es abends kühler sein’, erklärte er mir und ich musste über seine Worte lächeln. Das zeigte mir einmal mehr, dass er sich um mein Wohlergehen sorgte, wie ich mich um seinen Ruf. Es war gut, weil wir dadurch eine richtige Basis für unsere Geschäftsbeziehung hatten.
 

Den Tag über war ich noch entspannt und packte meinen Koffer und mein Handgepäck. Doch je dichter die Nacht heran rückte, umso nervöser wurde ich. Zweifel überkamen mich, ob es richtig war, diesen Auftrag an zu nehmen. Aber mir war direkt bewusst, dass ich eigentlich noch nicht fest zu gesagt hatte. Die Zeit in Marseille diente dazu, mir an zu sehen, was mich erwarten würde und erst dann würde ich eine Zusage geben. Trotzdem musste ich meine besten Freundinnen noch einmal sprechen, um mich selbst zu beruhigen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis eine Bestätigung von ihnen zu erhalten. Lange musste ich nicht warten, bis die beiden ähnliches schrieben.
 

‘Das ist eine sehr gute Chance, Maron... nutze es weise und schau, wohin es führt’, kam es von Rosalie.
 

‘Du machst genau das richtige... du musst dich mit keinen anderen Kunden herumschlagen und lernst sehr vieles Neues kennen... genieße es und wer weiß... was am Ende passieren könnte’, hatte Amélie geheimnisvoller verfasst. Beides führte auf dasselbe hinaus, weshalb ich ihnen dankte und versprach, Spaß zu haben und zu sehen, was noch kommen mag. Mit diesem Gedanken konnte ich nun beruhigter meine Serie genießen, ehe ich früher zu Bett gehen würde. Immerhin würde der Wecker sehr früh los gehen.
 

Der Morgen kam leider schneller als gehofft, weshalb ich noch etwas müde war. Jedoch ließ ich mir nichts anmerken und machte mich fertig, ehe ich meine Wohnung mit meinen Sachen verließ. Den Weg zum Bahnhof nutzte ich dazu, um Noyn zu schreiben, dass ich mich melde, sobald wir gelandet wären. Zudem bat ich ihn, nach meinen Pflanzen zu sehen. Er hatte seit einiger Zeit bereits einen Zweitschlüssel zu meiner Wohnung. Es war immer für den Notfall gedacht und das war in diesem Fall einer. Denn niemand sonst könnte darauf achten. Schließlich waren Rosalie und Amélie ebenso unterwegs und könnten sich nicht darum kümmern.
 

Noch einmal musste ich gähnen, bevor ich zum Bahnhofausgang im Süden ging. Die Metro hielt eine Etage tiefer und ich war die wenigen Stufen rauf gegangen. Einen Moment überlegte ich, ob ich mir noch einen Kaffee holen sollte, doch da hatte ich ihn bereits entdeckt. Überrascht weiteten sich meine Augen, denn er hatte eine einfache Jeans und ein hellblaues Hemd an. In seiner Hand hielt er einen Becher und hatte mich bereits entdeckt. Ich brauchte einen Augenblick, um mich zu fangen, ehe ich zu ihm schritt. Wobei er mir schon entgegen kam. “Darf ich?”, fragte er und deutete mit seiner Hand auf meinen Koffer.
 

Wieder war ich leicht verwundert, denn er benahm sich gerade wahrlich wie ein Getleman und so hatte ich ihn noch nicht erlebt. Aber wenn ich genauer darüber nachdachte... war er genauso auf dem Maskenball. “Wenn... du willst”, entgegnete ich daher etwas überrumpelt und seine Mundwinkel zuckten bei meinen Worten sichtlich.
 

“Ich habe dir einen Cappuccino organisiert”, fing er an und hielt mir den Becher entgegen.
 

“Woher wusstest du das?”, wollte ich wissen und nun lachte er. Lässig hatte er mit seinen Schultern gezuckt und deutete zum Ausgang. Vermutlich stand sein Wagen dort.
 

“Ich habe geraten... viele Damen mögen den Cappuccino lieber als einen Latte Macchiato”, erklärte er schließlich und führte mich zu den Parkplätzen. Ich war positiv überrascht von seinen Worten und nickte.
 

“Stimmt... aber ich mag auch einen schwarzen Kaffee mit etwas Zucker”, ließ ich ihn wissen.
 

“Wunderbar... dann werde ich mir das merken”, grinste er leicht und ich runzelte meine Stirn. Einmal mehr überraschte er mich und ich musste aufpassen, dass man mir das nicht ansehen könnte. Das wäre sicher nicht so gut, wenn man mich durchschauen könnte.
 

“Fahren wir direkt zum Flughafen?”, fragte ich zur Ablenkung und nahm einen kleinen Schluck aus dem Becher. Es war ein herrlicher Cappuccino und noch sehr frisch.
 

“Ich dachte... wir fahren direkt hin... checken soweit ein und Frühstücken im Wartebereich”, antwortete er und ich sah rüber zu ihm.
 

“Oh... sind dann... die anderen auch da?”, hakte ich nach und er schüttelte den Kopf.
 

“Sie sind bereits in Marseille und holen uns dort vom Flughafen ab”, erklärte er mir und wie von selbst schluckte ich schwerer. “Ich wollte in Ruhe Frühstücken und wir könnten dabei uns ein wenig kennen lernen, ehe wir vom Job eingespannt sind.”
 

Seine Ausdrucksweise verwunderte mich einen Moment. Für mich war der Job bereits begonnen, weshalb ich es nicht ganz verstand, was er meinte. Doch das sollte mir in dem Sinne egal sein, weil ich meine Rolle als Escort kannte und sie, so gut es mir möglich war, spielen würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für dieses Mal

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis bald, eure Seredhiel / Seren
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Bine_
2024-06-19T22:59:12+00:00 20.06.2024 00:59
Wer wohl die beiden sein werden, die bereits in Marseille auf Marron/Jeanne und Chiaki warten?

Wäre ja lustig wenn es sich bei ihnen um Yamato und Miyako handeln würde.
Vielleicht sind es aber auch Shinji und Natsuki. *GRINS*

Ich bin davon überzeugt, dass die beiden sich gut verstehen werden und Marron die komplette Zeit und nicht nur die 2 Wochen mit Chiaki reisen wird.

Was werden sie wohl alles in Marseille erleben?

Wird Marron sich mit Chiaki's Freunden verstehen? Ich denke schon.

Ich denke, Chiaki sieht in Marron nicht eine Escort, sondern eine Freundin und wird sie auch so behandeln.

Mal sehen, was die Reise im Laufe der Zeit mit sich bringt. Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja mehr als von Marron geplant war. Vielleicht werden sie ja während der Reise ein Paar. Vielleicht heiraten die beiden ja auch.

Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

Liebe Grüße Sabine


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