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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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28.05.2025 - rüpelhaft

“Können Sie nicht aufpassen, sie Rüpel?” Als Bradley die Stimme einer Passantin hinter sich hörte, wankte er in ihre Richtung. Er hatte die halbe Nacht in einer Bar verbracht und war dementsprechend angetrunken. Die ältere Dame, die er angerempelt hatte, hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt und funkelte ihm wütend an.

“Was willst du eigentlich, alte Schachtel?”, erwiderte er lallend und hatte Mühe, überhaupt auf den Beinen zu bleiben. Er fixierte die ältere Frau, die bei seinen Worten sofort nach Luft schnappte. “Sprachlos, was?”, murmelte Bradley und drehte sich wieder um seine eigene Achse. Ihm wurde zwar kurz schwindelig und er schwankte erneut kurz, aber trotzdem setzte er seinen Weg fort.

Die Nacht in der Bar hatte er nur wegen Kiano hinter sich. Seinem Exfreund Kiano, den er im Bett mit ihrem besten Freund Sam erwischt hatte.

Wie oft hatte ihm der Dunkelhaarige beim Leben seiner Großmutter versprochen, dass zwischen Sam und ihr nie etwas sein würde und dass sie nur beste Freunde sein würden. Nicht mehr.

Erneut rempelte er jemanden an und fluchte leise, als er ins Straucheln geriet. Gerade noch rechtzeitig fing er sich und blickte sich ein wenig unfokussiert in der Gegend um. Als sein Blick auf den Mann fiel, der ihn daran gehindert hatte, den Boden zu knutschen, weiteten sich seine Augen.

“Du..!”, stieß er hervor und torkelte direkt wieder ein paar Schritte zurück. Vor ihm stand Sam. Der Mann, der für das Ende seiner Beziehung verantwortlich war und dafür, dass er seinen Kumpel die ganze Nacht im Alkohol ertränkt hatte.

“Was willst du hier?”, lallte Bradley erneut und ballte unbewusst die Hände zu Fäusten. “Ich wohne hier”, gab Sam unbeeindruckt zurück und deutete auf eines der Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Kurz schüttelte Bradley den Kopf, auch wenn ihm dabei sofort wieder schwindlig wurde.

“Bradley, hör zu, es tut ..”, begann Sam schließlich und brach doch sofort ab, als Bradley einen Schritt auf ihn zumachte.

“Halts Maul! Du hast keine Ahnung, was du angerichtet hast, aber vielleicht war das von Anfang an geplant. Du warst doch schon immer scharf auf Kiano!”, fuhr er ihn an und hob den Arm. Kurz bevor seine Faust auf das Gesicht des Mannes vor sich traf, hielt er inne und schnaubte kurz, bevor er sich einfach an Sam vorbei drängte.

Er war nicht so rüpelhaft. Er war nicht so aggressiv, auch wenn er momentan einfach unglaublich wütend und auch verletzt war. Wütend auf Kiano und Sam, aber auch auf sich selbst.

Wie hatte er nur so blind sein können? Wie hatte er nur so gutgläubig sein können und daran festhalten können, dass es stimmte, was Kiano ihm in all der Zeit ihrer Beziehung hoch und heilig versprochen hatte.

Er hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, aber er wusste, dass Sam und Kiano in seinem Leben in Zukunft keine Rolle mehr spielen würden.



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