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Do mo ghaolta

Für meine Liebste
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen! :)

Dies hier ist mein ersterr Ausflug ins Buffyverse-Fandom und Grund dafür ist die Wichtelaktion von Sisi12: Offen für Neues 2.0. (Fanfiktion.de)

Für mein Wichtelkind Liana-Medea, habe ich mir also Buffy angesehen - die erste Staffel hatte ich dabei tatsächlich schon vor Jahren mal besorgt, aber doch nie geguckt. Daher war das endlich mal die Motivation die mich dazu geführt hat, mir die Serie anzusehen.

In diesem Oneshot setze ich "irgendwo" in Staffel 3 an - ich habe keine genaue Folge, aber ich spoilere auch nicht über diese Staffel hinaus. Tatsächlich fand ich Angel & Buffy von Anfang an wirklich traumhaft als Pairing, ich hoffe wirklich, ich konnte ihnen als Charaktere & Pairing gerecht werden ♥

Ich wünsche jedem viel Spaß, natürlich allen voran aber meinem Wichtelkind :)


*Do mo ghaolta -> Für meine Liebste
(aus dem irischen übersetzt mit Google Translator, da ich dieser Sprache nicht mächtig bin)
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Do mo ghaolta

Ihre Mutter war wegen der Organisation einer neuen Kunstausstellung außer Haus. Das gesamte Wochenende wäre sie alleine Zuhause, hatte sturmfrei – und konnte alles tun, ohne sich erklären zu müssen.

Sie war es gewohnt, auf diese Art und Weise alleine zu sein; es gab nur einen ganz kleinen Unterschied zu den normalen Tagen oder Wochenenden.

 

Weder Willow noch Xander wussten davon.

 

Buffy erzählte ihren Freunden und auch Giles immer, wenn sie alleine Zuhause wäre. Gerade an Wochenenden verabredete sie sich mit Willow und Xander, für gemeinsame Fernsehabende oder um beieinander zu übernachten, nachdem sie zusammen im Bronze unterwegs waren. Es fiel ihr auch dieses Mal schwer, nicht erneut davon zu sprechen – jedoch aufgrund einer anderen Tatsache.

 

Und genau diese Tatsache klingelte gerade an ihrer Haustür.

 

Ein Gefühl von Aufregung durchfuhr sie, ließ sie beinahe erzittern. Schnell stellte sie den Sack Kartoffeln auf dem Tisch ab, um sich stattdessen in die Richtung der Haustür zu bewegen. Bevor sie die Tür öffnete, warf sie nochmal einen Blick in den Spiegel. Unruhig strich sie sich ein paar lockere Haarsträhnen hinter das Ohr, zupfte ihr hochgebundenes Haar nochmal etwas zurecht und strich auch ihr mitternachtsblaues Kleid nochmal glatt.

Dann war sie bereit dazu, die Tür zu öffnen.

Buffy war erleichtert darüber, dass er immer noch davor stand und nicht aufgrund der Warterei gegangen war. Wobei eher zu erwarten gewesen wäre, dass er sich Zutritt verschaffte aufgrund seiner Besorgnis über ihren Zustand.

 

„Angel!“

 

„Hallo Buffy.“

 

Es war lächerlich, dass seine Stimme auch jetzt noch so heimlichtuerisch klang, so dunkel und es schaffte, ihr eine Gänsehaut zu verschaffen. Mit einem Lächeln öffnete sie die Tür mehr, damit Angel hereinkommen könnte.

 

„Es ist ein wirklich schöner Abend heute“, erwähnte Angel, während er hereinkam und etwas hinter seinem Rücken hervorzauberte. „Die sind für dich.“

 

Sie hatte definitiv mit Blumen gerechnet. „Pralinen.“ Ein kindisches Gefühl von Freude überkam sie. „Ich liebe Pralinen! Oh, womit sind sie gefüllt?“

 

Eifrig griff sie nach der Packung, nach der ersten Aufregung fiel ihr sogleich auf, wie hochwertig sie wirkte, fein säuberlich verpackt und eleganter als alles, was man in einem Supermarkt finden könnte. Es ließ Buffy sogleich innehalten – konnte sie so etwas überhaupt öffnen und genussvoll verspeisen?

 

„Es sind verschiedene Füllungen“, Angel schloss die Haustür sanft und leise, beinahe so als würde er befürchten, jemanden zu erschrecken. „Sie sollten alle nach deinem Geschmack sein. Ich habe sie speziell für dich anfertigen lassen.“

 

„Was?“

 

„Hm?“

 

Buffy starrte fassungslos zu den Pralinen, ehe sie ihren Blick beinahe wehleidig anhob: „Wie soll ich sie denn jetzt essen? Ich … ich sollte sie aufheben und lagern und-“

 

„Du kannst sie ganz in Ruhe essen.“

 

Angel legte eine Hand auf ihre Schulter, sie fühlte sich schwer an und gleichzeitig so heilsam, erdend. Sie neigte ihren Kopf instinktiv, bis ihre Wange die kühle Haut traf.

 

„Sie haben sicherlich viel gekostet …“

 

„Darüber werden wir nicht sprechen“, erwiderte Angel schnell, während er einen Schritt auf sie zumachte, den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum verringerte. „Ich habe dir Pralinen doch nicht gekauft, damit sie in irgendeinem Schrank verstauben. Du musst mir immerhin sagen, ob ich deinen Geschmack getroffen habe.“

 

„Das hast du bestimmt.“

 

Ihre Gefühle für Angel mochten für viele Personen seltsam sein, allen voran aber wohl nicht nachvollziehbar. Alles hatte sich unfassbar langsam entwickelt und gleichzeitig hatte es sich so schnell angefühlt. Nicht schnell, viel eher war es natürlich gewesen. Es hatte sich eingefügt, sie waren wie zwei Puzzleteile gewesen, die perfekt zusammenpassten.

Konnte es zu perfekt sein?

Definitiv, wenn sie daran zurückdachte, was ein perfekter Moment zu bedeuten hatte. Irgendwann müsste sie sich damit mehr konfrontieren, aber könnte man es ihr verübeln, einfach einige schöne Momente erleben zu wollen? Gemeinsam mit Angel? Trotz aller bekannten Risiken.

 

„Hast du etwa schon gekocht?“

 

„Äh, ja. Ich konnte nicht darauf warten, bis du herkommen konntest, also habe ich schonmal angefangen. Ich muss nur noch die Kartoffeln schälen und kochen.“

 

„Dabei werde ich dir selbstverständlich helfen.“

 

Buffy neigte ihren Kopf zurück, als sich die kühle Hand von ihrer Schulter wegbewegte. Sie drückte die Pralinen an sich, ließ ihre Finger zart über die elegante Verpackung wandern. Die Packung bestand aus glattem Holz; ihre Fingerkuppen nahmen eine Gravur wahr und langsam fuhr sie diese nach.

Do mo ghaolta, Buffy Anne Summers. - Angel

Ihre Augen beobachteten, wie der Vampir seinen Mantel ablegte und diesen ordentlich hinhängte. Dort, wo auch seine Lederjacke hing, welche Buffy auch nach all der Zeit in ihrem Besitz hatte. Selbst wenn alles – erneut – schieflaufen würde, so könnte sie sich vermutlich niemals von der Jacke trennen.

 

„Und … wir sind wirklich alleine?“

 

Buffy nickte: „Sind wir. Meine Mutter ist in San José und kümmert sich dort um eine neue Ausstellung, die hierher gebracht werden soll. Insofern sich die Vampire heute also dazu entschließen, es ein wenig ruhiger angehen zu lassen … können wir in Ruhe essen.“

 

Bis es an der Zeit für ihre Patrouille wäre.

 

„Das wird wundervoll werden“, Angel griff nach vorne und löste eine ihrer Hände von den Pralinen.

 

Buffy gab nach und verschränkte instinktiv ihre Finger ineinander, damit sie nun gemeinsam zur Küche gehen konnten. Sie hatte bereits alles bis auf die Kartoffeln vorbereitet; der Braten brutzelte im Ofen vor sich hin, während die Maiskolben im Wasser kochten.

Sie stellte die Pralinen auf einem Schrank ab, wo sie nicht versehentlich herunterfallen könnte und kaum war dies geschehen, fühlte sie ein sanftes Ziehen ihrer Hand. Lachend gab sich Buffy dem hin und wurde direkt von den starken Armen aufgefangen, die zu Angel gehörten.

 

Seine kühlen Fingerkuppen streichelten über ihre Stirn, die Schläfe herunter und zu ihrem Kinn hinab. Alles an dieser Berührung fühlte sich hauchzart an.

Liebevoll.

 

„Nur noch die Kartoffeln?“, hinterfragte Angel.

 

Es könnte den Moment zerstören, aber Buffy hatte gelernt, selbst dann eine gewisse Romantik zu empfinden, wenn sie gemeinsam über einen Friedhof liefen und Vampire töteten.

 

„Richtig“, nickte sie also direkt, schmiegte sich noch für einen Moment an die kühlen Finger. Dabei betrachtete Buffy das Lächeln auf den Zügen ihres Freundes, ehe sie es schaffte sich zu lösen. „Fangen wir an, sonst wird alles nur hinausgezögert.“

 

Und da sie jeden Moment angerufen werden konnte wegen eines Vampirs, war Zeit wirklich ein wichtiger Faktor, den sie nicht ausreizen sollten.

Glücklicherweise griff Angel es richtig auf und löste sich ebenfalls mehr von ihr. Buffy kümmerte sich um alles, was sie zum Schälen der Kartoffeln brauchten, bereitete den Topf vor und reichte Angel anschließend auch ein Messer. Sie begab sich direkt an die Arbeit, damit sie schnell fertig wurden – ein paar Kartoffeln für zwei Personen zu schälen, war auch keine Schwierigkeit oder langanhaltende Aufgabe.

 

Daher landeten die Kartoffeln schnell im Topf und auf dem Herd, wo sie bald vor sich hin köchelten. Buffy warf einen Blick nach dem Braten und natürlich auch auf den Mais, doch nachdem alles kontrolliert worden war, saß sie bald schon auf der Couch. Ihr eigentlicher Plan, in der Küche zu bleiben und am Tisch zu sitzen, wurde von Angel schnell ausradiert.

Während Angel nach Gott weiß was suchte, betrachtete Buffy den Claddagh-Ring an ihrer rechten Hand. Sie hatte ihn heute erst wieder auf ihren Finger geschoben, als würde sie sich damit selbst davon überzeugen wollen, wie real das alles wieder war.

In ihrem Leben war nichts normal; ihre Beziehung zu Angel war nur ein Teil davon und gleichzeitig gab es ihr das Gefühl, eine normale junge Frau zu sein – hoffnungslos verliebt, wie in zahlreichen Romanen, bei denen man die Augen verdrehte.

 

Bei denen sie die Augen verdrehte.

 

Als sie ihren Blick wieder anhob und diesen zu Angel schweifen lassen – welcher nicht an ihre Seite gekommen war – erhaschte sie diesen recht schnell. Er saß auf dem Sessel neben der Coach und hielt wie von Zauberhand einen Block in den Händen, zwischen seinen langen, kräftigen Fingern befand sich ein dünner Bleistift, welcher geübt über das Blatt Striche zog. Seine Gesichtszüge wirkten entspannt, nur hin und wieder runzelte sich seine Stirn, wenn er an einer Stelle arbeitete, die vielleicht komplexer war, als andere?

 

Buffy erinnerte sich an die Zeichnungen, welche sie von Angel erhalten hatte – einige davon hinterließen eine Gänsehaut, weil die Situation unheimlich gewesen war. Als Angel eine Besessenheit für sie empfunden hatte – tödlich und gefährlich.

 

„Konntest du als Mensch schon gut malen?“

 

Angel lachte ein wenig auf: „Nein. Als Mensch war ich ein Nichtsnutz.“

 

„So schlimm warst du bestimmt nicht.“

 

„Für meinen Vater war ich eine reine Enttäuschung. Ich habe nicht wirklich viel gemacht und lediglich die Welt sehen wollen, ohne Arbeit oder dergleichen. Ich schätze also schon, dass ich ein Nichtsnutz war. Ein … gelangweilter Nichtsnutz.“

 

Buffy betrachtete die entspannten Gesichtszüge ihres Freundes, etwas, das sie selbst ebenfalls entspannte – für einige Personen wäre diese Unterhaltung wohl kritischer.

 

„Die Jahre haben dir also gutgetan“, merkte sie schmunzelnd an. „Wie bei Wein … richtig?“

 

Angel hob seinen Blick von seiner Zeichnung, um ihr amüsiert entgegenzublicken: „Richtig. Auch wenn es vor allem das verlängerte Leben, inklusiver meiner zurückerlangten Seele war, was mir gutgetan hat.“

 

Sie konnte sich kaum ausmalen, wie schrecklich Angel gewesen war, als er noch als Angelus umherwandelte. Einen Vorgeschmack darauf hatte sie wohl erhalten, als Angel seine Seele verloren hatte – doch sicherlich hatte sie nur ein Bruchstück von dem miterlebt, wie es damals gewesen war. Buffy erinnerte sich daran, wie Angel für den Wahnsinn bei Drusilla gesorgt hatte; glücklicherweise hatten sie von der Vampirin schon länger nichts mehr gehört – selbiges galt für Spike.

 

Buffy wusste über so einige schreckliche Taten Bescheid, welche Angel ausgeübt hatte; natürlich war vieles davon so schlimm, dass man es ihm niemals vergeben sollte – aber gehörte Vergebung nicht zum Erwachsenwerden dazu?

Ihr war durchaus bewusst, dass sie nur so dachte, weil ihr Herz für diesen Vampir immer schneller und stärker klopfte, umso mehr Zeit sie gemeinsam verbrachten …

Deshalb hielt sie ihre Beziehung ja beinahe geheim. Mit ziemlicher Sicherheit ahnte Willow bereits etwas, Giles mochte darüber hinwegsehen – auch, um nicht an den Verlust von Jenny erinnert zu werden – und Xander wartete vermutlich nur auf die passende Gelegenheit, ihr all die schrecklichen Dinge wieder unter die Nase zu reiben.

 

Dabei wusste Buffy nur zu gut, was alles geschehen war und dass sie als Jägerin nicht so fühlen sollte, wie sie es tat. Es war eine Entscheidung gewesen, sich dennoch erneut auf Angel einzulassen.

Oder war es vielmehr wie Schicksal?

Es fühlte sich so an, als könnte sie sich nicht dagegen zur Wehr setzen, ganz gleich, was um sie herum auch geschah.

 

Sie schreckte innerlich aus ihren Gedanken, als sie eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm; schnell hob Buffy ihren Blick und erkannte die Zeichnung, welche Angel ihr entgegenstreckte. Blinzelnd betrachtete sie das Blatt und streckte die Finger danach aus, um es behutsam zwischen sie zu nehmen und näher zu ziehen.

Angel war gut darin, Momentaufnahmen zu zeichnen. Sie erkannte ihren gedankenverlorenen Blick, der zum Claddagh-Ring ging, sah ihr hochgebundenes Haar, wo sich ein paar Strähnen befreit hatten. Buffy fragte sich, ob sie genauso wirklich auf andere Personen wirkte oder der verliebte Filter ein paar Ecken und Kanten ausbesserte, die ein jeder menschlicher Körper aufwies.

 

„Es ist wirklich gut geworden“, merkte sie lächelnd an.

 

Und es war auch nicht so creepy, wie jene Zeichnungen, die sie vor einiger Zeit erhalten hatte, als Angel nicht mehr er selbst gewesen war.

 

„Lass uns nach dem Essen schauen“, beschloss Buffy schließlich, mit ihren Augen suchte sie nach einem Ort für die Zeichnung, wo eben jene sicher vor Speiseflecken und ihrer hin und wieder auftauchenden Tollpatschigkeit wäre.

Für den Moment legte sie die Zeichnung auf dem Tisch in der Mitte des Raumes ab, bevor sie nach Angel's angebotener Hand griff und sich vom Sofa aufhelfen ließ.

 

Mit ihrer Hand, die umschlossen wurde von den kräftigen Fingern des Vampirs, gingen sie zurück zur Küche, wo der Geruch des Bratens immer mehr in der Luft lag.

Als würden sie nicht zum ersten Mal gemeinsam kochen – auch wenn Angel's Hilfe natürlich auf die Kartoffeln begrenzt war – widmeten sie sich instinktiv einer Aufgabe, während der jeweils andere nach etwas anderem schaute. Buffy öffnete den Ofen und bedachte den Braten mit ihrem kritischen Blick, ehe sie ihn mit den Ofenhandschuhen vorsichtig heraus balancierte und auf ein vorher hingelegtes Brett abstellte. Nebenbei bemerkte sie, wie Angel die Kartoffeln begutachtete und diese wohl ebenfalls als essbar ansah.

 

„Kannst du den Mais noch in Butter anbraten?“, fragte die Jägerin, nachdem sie ihren Blick von der hübschen Statur ihres Freundes hatte losreißen können. „Dann mache ich eben noch die Soße und wir können essen!“

 

Es war definitiv ein Pluspunkt für ihre Beziehung, dass Angel nicht nur Blut zu sich nehmen konnte. Das wäre sonst ein ungewohntes, gemeinsames Abendessen – sie, mit ihrem Braten und hübsch angerichteten Mais, während Angel nur eine Tasse mit Tierblut vor sich hätte.

Selbst wenn menschliches Essen wohl nur zum Genuss da war und keine sonstige Wirkung erzielen konnte. Vielleicht schmeckte es nicht einmal und Angel aß es nur ihr zuliebe? Andererseits sah sie immer wieder, wie Vampire in Bronze etwas zu sich nahmen – wobei dies auch nur wegen der Tarnung sein könnte ...

Da sie gemeinsam am Abendessen arbeiteten, dauerte es nicht lange, bis zwei Teller, hübsch garniert, aufgetischt werden konnten. Buffy spürte deutlich, wie ihr Herz schneller schlug, als sie erkannte, wie Angel ein paar Kerzen anzündete und das große Licht des Esszimmers ausschaltete.

 

Buffy hatte immer gedacht, dass Kitsch und Romantik nichts für sie wäre – Angel bewies ihr das genaue Gegenteil.

 

„Ich hoffe, es schmeckt dir“, sprach sie jetzt, wo sie am Tisch saßen, einander gegenüber für einen erwiderten Blick – aber dadurch auch viel zu weit voneinander entfernt.

 

„Das wird es bestimmt. Es riecht wundervoll und sieht großartig aus.“

 

Essen war wichtig und auch wenn ihre Mutter nach wie vor den besten Braten auf der Welt zaubern konnte, versuchte Buffy alles, um ihr in nichts nachzustehen! Nachdem sie einander einen guten Appetit gewünscht hatte, begann Buffy zu essen.

 

„Weißt du jetzt schon genauer, was du nach deinem Abschluss tun wirst?“

 

Vermutlich war dies ein ganz normales Gespräch für Personen in ihrem Altern; man war verliebt, der Abschluss winkte und damit eventuell getrennte Wege. Bei ihr war jedoch alles anders. Wie so oft.

 

„Ich werde in Sunnydale an die Uni gehen“, antwortete sie daher schulterzuckend. „Es ist einfach … meine Aufgabe. Davor wegzurennen, war bisher nie eine gute Idee. Es holt mich ja doch wieder ein.“

 

„Ich wünschte, du hättest die Möglichkeit, nach deinem Willen zu leben.“

 

„Ach na ja“, Buffy zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Ich glaube, mir würde ganz schön etwas fehlen, wenn ich keine Vampire jagen und töten könnte. Von dem ganzen drumherum mal ganz zu schweigen.“

 

Sie sah in Angel's Augen, dass dieser damit nicht ganz zufrieden war. Sicherlich lag ihnen beiden eine Möglichkeit auf der Zunge, wie alles hätte anders sein können. Buffy war nicht mehr die einzige Jägerin, aufgrund zahlreicher Verstrickungen – oder ganz simpel: ihrem zeitlich begrenzten Ableben. Sie war froh darüber, dass Angel den Namen der anderen Jägerin ebenso wenig aussprechen wollte, wie sie selbst.

 

„Hinzukommend können wir uns dadurch regelmäßig sehen, das sehe ich als einen großen Pluspunkt“, fügte sie nun also lächelnd hinzu.

 

Immerhin blieb ihnen die ganze Sache erspart, in welcher es darum ging zu akzeptieren, dass man nicht wegen der Liebe an einem Ort bleiben sollte, wenn einem Größeren geboten wurde.

 

„Wie nimmt deine Mutter es auf?“

 

„Sie ist nicht gerade begeistert davon, dass ich all die guten Unis ablehne“, antwortete Buffy ehrlich. „Aber ich glaube ... es fällt ihr immer leichter zu akzeptieren, was meine Bestimmung ist. Auch wenn sie sicherlich immer noch kein Fan davon ist.“

 

„Das ist wohl nachvollziehbar“, schmunzelte Angel. „Immerhin kannst du auch sie so leichter besuchen.“

 

„Das klingt bei dir definitiv positiver als bei meiner Mutter“, gluckste Buffy. „Ich glaube, sie ist doch ganz froh darüber, nicht mehr verantwortlich für mich zu sein. Ich war wirklich nicht so einfach.“

 

„So etwas solltest du nicht sagen. Sie liebt dich, ganz egal, was du anstellst oder nicht“, der Vampir klang ein wenig ernster. „Jetzt weiß sie ja auch, woran deine … schwierigen Momente gelegen haben.“

 

„Richtig. Ich frage mich wirklich, wer dachte, dass eine Teenagerin die Welt retten sollte. Die hätten mir zumindest Zeit bis zum Studentenleben geben können, nicht wahr?“

 

„Offensichtlich hat diese Legende kein Interesse daran, sich dem modernen Zeitalter anzupassen.“

 

„Offensichtlich“, nickte Buffy zustimmend.

 

Sich darüber zu beschweren brachte sie jedoch nur minimal weiter; gerade wo sie sich jetzt bereits in Akzeptanz übt. Buffy wusste nur nicht, wie sie später Geld verdienen sollte; immerhin wurde man als Jägerin nicht gerade entlohnt.

 

„Kannst du das Essen … genießen?“, wechselte sie nun das Thema.

 

Anstatt nur darüber nachzudenken, könnte sie das Thema doch gleich auf den Tisch bringen. Bislang hatte sich Angel nie wirklich davor gesträubt, solche Fragen zu beantworten. Nur bei seinem vorherigen Leben war er stets ein Geheimniskrämer, der es ihr nicht leichter machte, ihn zu verstehen oder hier und das, etwas Falsches in eine Situation hineinzuinterpretieren.

 

Vielleicht waren sie aber auch beide in dieser Hinsicht nicht so leicht, obwohl sie sich bereits immer mehr auf der kommunikativen Ebene verbesserten!

 

„Das kann ich“, antwortete Angel ihr nickend. „Es schmeckt wirklich sehr gut, Buffy.“

 

„Puhhh … ich hatte schon Sorge, du musst es herunter drängen.“

 

„Nein, nein. Natürlich … stillt so etwas nicht meinen Hunger, aber ich kann es genießen. Es ist geschmacklich definitiv besser als …“ Blut.

 

Buffy nickte, den Satz innerlich zu Ende denkend. Nicht, dass sie wirklich eine Vorstellung davon hatte, wie menschliches oder tierisches Blut schmeckte und ob es dabei Unterschiede gab.

 

„Dann freue dich schonmal auf den Nachtisch“, kündigte sie mit einem strahlenden Lächeln an. „Ich habe das Beste vom Besten besorgt!“

 

„Pfefferminzeis“, erwiderte Angel, ohne groß darüber nachzudenken.

 

Buffy schnaubte ein wenig beleidigt: „Es ist nicht einfach nur Pfefferminzeis“, meinte sie sogleich ernst. „Es ist Pfefferminzeis mit Schokoladenstückchen – ein Minter Wonderland!“

 

„Natürlich ist es das.“

 

„Das ist ein ernstes Thema.“

 

„Das ist es.“

 

Sehr ernst.“

 

Sie schaffte es tatsächlich, Angel ein kleines Lachen zu entlocken, ein Geräusch, das ihr Herz beflügelte und für etwas sorgte, was man durchaus echtes Glück nennen konnte. Da Buffy wusste, wie zerbrechlich jede Art von Glück war, genoss sie jeden Moment davon. Jede Sekunde. Jeden Atemzug.

 

„Dann freue ich mich schon auf ein Minter Wonderland.“

 

Angel, der das Eis beim Namen nannte, war eindeutig ein wenig seltsam – aber auf der anderen Seite auch verdammt süß.

Das restliche Essen verbrachten sie ein wenig ruhiger; es gab hier und da eine kurze Unterhaltung über den Bürgermeister und seinen Plan, über Vampire und den Friedhof oder auch dem Rat. Es waren ganz normale Thematiken für sie und es fühlte sich gut an, ganz rational mit Angel darüber sprechen zu können, auch wenn bei dem Gedanken an Faith immer noch ein seltsames Gefühl in ihr hochkam.

Es war aushaltbar und legte sich definitiv nicht auf ihren heutigen Abend aus.

 

Am Ende half Angel ihr dabei, den Tisch abzuräumen und das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Da sie die Tage mehr alleine war, würde sie jedoch noch warten, bis sie die Maschine einschalten würde.

 

Anstatt den Nachtisch in eine Schüssel zu geben und sich an den Tisch zu setzen, gab sie ihrem Freund bereits die Anweisung, es sich im Wohnzimmer bequem zu machen und nach einem Film zu suchen. Buffy holte hingegen den kleinen Eimer mit dem Eis heraus und griff nach zwei Löffeln, um damit zu Angel ins Wohnzimmer zu kommen. Bis auf das Flimmern vom Fernseher war es komplett dunkel hier – eine perfekte Atmosphäre für einen gemeinsamen Film und dem Ende ihres Abends.

 

„Es ist angerichtet!“, verkündete Buffy feierlich.

 

Im etwa gleichen Moment ließ sie sich ein wenig auf eine freie Stelle des Sofas fallen, bevor sie näher an Angel heran rutschte. Nebenbei schaffte sie es auch noch, eine dünne Decke mit sich zu ziehen, welche sie in weiser Voraussicht auf die Rückenlehne abgelegt hatte. Sie reichte Angel einen der Löffel und auch das Eis, um sich erst einmal darum zu sorgen, dass die Decke über ihren beiden Körper ausgebreitet wurde, auch wenn es mehr für sie war, als für Angel.

Sobald das gemacht war, stahl sie sich das Eis auch sofort wieder zurück.

 

„Was hast du für einen Film herausgesucht?“, hinterfragte sie direkt, um gleichzeitig auch ihren Löffel in das grünliche Eis zu versenken.

 

„Ah, ich habe mich an dem bedient, was hier herumlag“, merkte Angel an, deutete dabei auf einen Stapel von Videokassetten, welche gerne für Filmabende genutzt wurden. „Die Nacht der lebenden Toten, hieß der Film.“

 

„Uh, ein Klassiker!“, summte Buffy zufrieden.

 

Ob sie von solchen Dingen nicht genug haben sollte, wenn sie Tagein-Tagaus gegen schreckliche Kreaturen kämpfen musste? Nein, vielmehr konnte sie solche Filme jetzt mit viel Humor nehmen oder erkennen, was so realistisch aussah, wie es in ihrem Leben der Fall war.

Mit Angel, der noch mehr Wissen in sich trug, war es sogar noch amüsanter.

 

„Ich konnte nie nachvollziehen, was für Menschen an solchen Filmen so ansprechend sein kann“, warf der Vampir dennoch ein. Nebenbei arrangierte er sich mit ein wenig Herumrutschen so, dass Buffy sich bequem an ihn lehnen und dennoch ihr Eis essen konnte. „Oder wer überhaupt auf die Idee kommen kann, so etwas als Film umzusetzen.“

 

„Es ist einfach nur Unterhaltung“, meinte Buffy schulterzuckend, während sie einen Löffel voll mit Pfefferminzeis genussvoll in ihren Mund schob.

 

Zärtlich fuhren Angel's Finger durch ein paar lockere Haarsträhnen von Buffy, während er einen Löffel in der Hand hielt, der vermutlich keine Benutzung finden würde. Er hatte nichts gegen Eis, aber er erkannte, dass Buffy vielmehr Nutzen davon hatte – und auch mehr Genuss.

 

„Bis sie solchen Kreaturen in Wirklichkeit begegnen“, murmelte er dennoch ein wenig, während er gleichzeitig versuchte, mehr auf den Fernseher achtzugeben.

 

Während der Film lief, hörte man hin und wieder ein Schnauben oder ein amüsiertes Glucksen von Buffy oder auch von Angel. Der Becher mit Pfefferminzeis wurde immer leerer – und mit Buffy, welche Angel's Hand dorthin führte, bekam auch der Vampir ein wenig von dem Eis ab.

Bis nur noch zwei Löffel im sonst leeren Becher vorzufinden war, der Film immer noch vor sich hin flimmerte und der Körper in Angel's Armen ein wenig schlaffer wurde. Er verharrte weiterhin ruhig, bis der Abspann lief und auch danach wartete er einige Minuten ab, bevor er sich so minimal wie möglich bewegte, um einen Blick auf Buffy schlafendes Gesicht zu werfen. Er erkannte an ihren Mundwinkeln minimale Reste vom Pfefferminzeis, beschmunzelte es ein wenig und griff nach dem leeren Becher. Da er den Tisch so nicht erreichen konnte, landete der Becher auf dem Boden neben dem Sofa.

 

Sein Blick schweifte umher, bedachte die Fenster kontrollierend und empfand ein gewisses Kribbeln tief in sich, als ihm klar wurde, dass die Fenster komplett abgedeckt worden waren. Kein Sonnenstrahl würde hindurchkommen – nicht ohne ihr Zutun jedenfalls. Also entschied er sich dafür, das Risiko, Buffy aufzuwecken, indem er sie ins Bett tragen würde, abzuweisen und hier zu verbleiben. So vorsichtig wie möglich zupfte er an der hochgesteckten Frisur seiner Freundin, löste Haarklammern und einen Haargummi, bis immer mehr Strähnen locker nach unten hingen.

Sanft strich er es so zurecht, dass es Buffy nicht im Gesicht hängen würde, bevor er den Fernseher mit der Fernbedienung ausschaltete und sich etwas mehr in eine liegende Position brachte, Buffy sanft in seinen Armen haltend und die Decke weiter zupfend.

Damit alles perfekt wäre und Buffy diese Nacht in seinen Armen verbringen konnte, ohne morgen mit Nackenbeschwerden aufzuwachen.

 

Und wenn er es nicht besser wüsste, würde er diesen Augenblick als einen Moment absoluten Glücks anerkennen.



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