Der Anruf
Als der Actionfilm vorbei war, war die Stimmung immer noch sehr bedrückt in der WG. Ich beschloss also, alle ein wenig abzulenken und fragte Luca, wie es mit seinem Geburtstag aussah, der schon in ein paar Wochen stattfinden würde. Luca schaute mich traurig an und meinte, dass er sich nicht sicher sei, ob er in dieser Situation feiern wollte. Ich war überrascht und entgegnete, dass wir auf jeden Fall seinen Geburtstag feiern würden. Die anderen stimmten mir zu und meinten, dass wir ein wenig positive Ablenkung gut gebrauchen könnten. Plötzlich klingelte mein Handy und ich sah überrascht, dass es Bernd war. Ich lief schnell in die Küche und nahm ab.
Nach dem Gespräch war ich völlig perplex und setzte mich wieder zu den anderen. Ist alles in Ordnung, fragte Luca mich besorgt und ich nickte. Ich erzählte, dass Bernd mich gerade auf eine zweiwöchige Geschäftsreise eingeladen hatte. „Er wollte mit mir alle seine Bordellstandorte abfahren. Er meinte, dass ich dabei viel lernen würde und die Ablenkung in der momentanen Situation auch nicht schlecht für mich wäre. Ich würde das zwar gerne machen, aber es würde schon morgen losgehen und das ist ein wenig kurzfristig. Ich habe auch noch nicht fest zugesagt, weil ich das erst mit dir besprechen wollte.“ sagte ich zu Luca und er meinte, dass es für ihn okay wäre, wenn es mich auf andere Gedanken bringen würde. Ich legte meinen Arm um Lucas Schultern und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. “Wenn du es willst, sag ich ab.” sagte ich zärtlich zu Luca und schaute ihm direkt in die Augen. Luca schüttelte mit dem Kopf und sagte noch einmal, dass ich ruhig fahren sollte.
Wir verabschiedeten uns von den anderen und alle umarmten mich noch einmal und wünschten mir alles Gute für die Fahrt. Dann machten wir uns auf den Weg, um alles für zwei Wochen zu packen. Zu Hause angekommen fiel mir plötzlich der Laptop in der Reisetasche wieder ein und ich verstaute die Geschenke eilig unter dem Bett, bevor Luca das Zimmer betrat. Jetzt stand die Reisetasche leer vor mir und ich packte sorgfältig meine Sachen ein. Luca half mir dabei. Doch als ich ihn ansah, lief ihm wieder eine Träne die Wange herunter. Ich hörte sofort auf zu packen und nahm ihn in den Arm. „Ich mache mir solche Sorgen um dich“, sagte Luca kaum hörbar. Und ich drückte ihn fest an mich. „Es wird schon alles gut gehen“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
Nachdem wir uns eine ganze Weile umarmt hatten, packten wir die Reisetasche zu Ende. Danach rief ich Bernd zurück, um ihm mitzuteilen, dass ich gerne mitfahren würde. Anschließend beschlossen Luca und ich schon ins Bett zu gehen, um uns von dem anstrengenden Tag noch auszuruhen. Ich merkte jedoch recht schnell, dass ich nicht schlafen konnte. Ich ging nochmal ins Wohnzimmer und machte mir ein Glas Whisky Cola fertig. Es dauerte nicht lange und Luca kam aus dem Schlafzimmer gelaufen und setzte sich zu mir. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte ich ihn und er nickte.
Luca legte sich mit dem Kopf auf meinen Schoß und ich streichelte ihn sanft, bis er irgendwann eingeschlafen war. Vorsichtig und behutsam legte ich mich zu Luca auf die Couch, bis auch mir irgendwann die Augen zu fielen.
