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Spacetalia

One-Shots zum Pride Month
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich streite ab, dass dieser OneShot unter dem Einfluss von zwei aufeinanderfolgenden Piratendokus auf arte entstanden ist. Würde aber nicht leugnen, dass der Titel sich möglicherweise auf einen anschließenden Ohrwurm (Port In Every Girl von den Jolly Rogers) bezieht. Und allein der Würfel ist für das Pairing verantwortlich. Komplett anzeigen

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Port In Every ... -> Kanada x England, Gen

Die Raumflotte war imposant. Das Flaggschiff in der Mitte schoben sie sich langsam in den Raumhafen.

Eleganz in Zeitlupe, schoss es England mal wieder durch den Kopf. Er konnte nicht anders als dem Schauspiel beeindruckt zuzuschauen. Eigentlich hatte er anderes zu tun, das war ihm durchaus bewusst. Die Schimpftriade seines Vorgesetzten konnte er sich schon jetzt ausmalen. Aber für diesen einen Moment wollte er nicht daran denken.

Vor seinen Augen drehten die ersten beiden Kreuzer simultan bei. Ihren Bug drehten sie von dem Anderen weg als wären sie gleichzeitig gegen eine unsichtbare Wand gefahren und prallten nun in entgegengesetzte Richtungen ab. Fast in einem rechten Winkel zueinander kamen sie schließlich zum stehen. Die nächsten beiden Schiffe fuhren näher an sie heran, nur um dann ebenfalls eine Drehung mit dem Bug nach außen zu vollführen. Als nächstes vollführte das Flaggschiff eine vollständige Kehrtwende. Doch von seinem Standpunkt aus konnte England nicht viel von ihm erkennen. Denn das Begleitschiff auf seiner Seite vollführte gleichzeitig eine Drehung um 90° nach außen und versperrte ihm damit kurzfristig die Sicht. Auch wenn es nur eine gut berechnete rechnergesteuerte Bewegung war, England war beeindruckt, wie die Schiffe sich nun seit-/ rückwärts noch näher an die ersten Schiffe drängten. Zum Schluss drehten sich auch noch die letzten Schiffe der Flotte ein, so das ein perfekter Stern um das Flaggschiff entstand. Gleichzeitig senkten sie sich zur Landung ab. Und beendeten damit ihren Tanz wie mit einer Verbeugung.

In seinen Augen eine wundervolle Darbietung. Leicht übertrieben, aber dennoch wundervoll. England musste sich unwillkürlich fragen, wozu diese Schau wohl nötig war. Sie befanden sich hier auf neutralem Gebiet. Jegliche Auseinandersetzungen, sogar kleine Kneipenschlägereien, waren hier eigentlich strickt untersagt. Und daran hielten sich auch die Meisten. Die Strafen waren ziemlich hoch… Nun, sie würden ihre Gründe haben, sagte er sich und riss sich endlich von dem Anblick los. Genau im richtigen Augenblick, denn sein Pager klingelte. Der Ton gehörte zu seinem Vorgesetzten.

„Wo bleibt meine Bestellung?!“, schallte es ihm entgegen als er sich beeilte den Anruf entgegen zu nehmen. „Es-“, seine Antwort wurde sofort von einer Drohung abgewürgt. Er hätte es wissen müssen, denn sein Boss hatte nicht wirklich Interesse an einer Antwort. „Lassen Sie mich besser nicht darüber nachdenken, ob ihre Stelle doch besser mit einer Drohne besetzt wäre! Wozu habe ich Sie wenn die Dinger schneller sind?“ Dann wurde die Verbindung auch schon getrennt. Der Mann war mal wieder in bester Laune, dachte England. Mit schnellen Schritten eilte er zurück, dieser Tag konnte nur besser werden.
 

Nach einem langen Tag voller Beschimpfungen, die er dem Auseinandersetzungsverbot wegen nicht erwidern konnte, sank England erschöpft auf einem Hocker zusammen. Er wusste wirklich nicht, warum er noch für diesen Mann arbeitete, außer der Empfehlung wegen. Und auf diesem Wege würde er eher vor Erschöpfung zusammenbrechen als die verflixte Empfehlung tatsächlich zu bekommen. Müde orderte er sich einen Drink.

Der Barkeeper war noch nicht damit zu ihm zurück gekommen, da legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Hallo Arthur“, sagte eine männliche Stimme.

Ohne Eile drehte sich England halb um. Mit einem Bein schob er nachlässig den Hocker neben sich nach hinten. Es war eine ihm gut bekannte Stimme, auch wenn sie sich eine Weile nicht mehr gesehen hatten.

„Andrew Matthew Ich-hab-deinen-Nachnamen-vergessen“, sagte er freundlich ohne zu überschwänglich zu sein, der Tag forderte seinen Tribut, „Setz dich. Wie geht es dir?“ Er schaute hoch in ein blondbärtiges Gesicht. Der Bart in der Form war neu, dachte er kurz, das musste wohl die letzte Mode sein. Ein schüchternes Lächeln huschte unter dem Bart entlang und ließ das Gesicht sofort wieder vertraut wirken.

Kanada zog sich den Hocker noch ein kleines Stück vor, bevor er sich darauf niederließ. Er stützte sich mit einem Ellbogen auf dem Tresen ab und beugte sich etwas vor. Schweigend musterte er England bis dieser seine Bestellung bekam. Den Moment nutzte er, um sich ebenfalls etwas zu bestellen, bevor er sich wieder zu England wandte.

„Ich stehe anscheinend auf irgendeiner Liste von irgendwelchen Regierungen, deswegen ist mein Kapitän super vorsichtig. Nicht, das er nicht selbst viel mehr Leuten auf den Binder getreten ist, sogar wortwörtlich manchmal. Keine Ahnung, warum er bei mir so einen Aufstand macht. Aber davon ab, würde ich sagen geht es mir viel besser als dir. Du siehst aus als wärst du in einer Müllpresse gelandet. Mehrmals“, sagte Kanada bedächtig, ohne dazwischen genug Pausen für eine Entgegnung zu machen.

England konnte nicht anders als über den letzten Teil verbittert zu lachen. „Eine verdammte Müllpresse wäre gnädiger. Ich will nicht darüber reden“, erwiderte er. Kanada hatte tatsächlich den Mumm eine Hand auf seinen Unterarm zu legen und leicht zuzudrücken. Das sollte wahrscheinlich mitfühlend sein, doch er schüttelte die Hand ab. Es provozierte ihn eher als ihn zu besänftigen. „Und kein Gefummel hier, sonst erinner‘ ich mich vielleicht wieder warum ich dir böse war“, grummelte er und trank einen Schluck. Die Flüssigkeit brannte auf ihrem Weg seine Kehle hinunter, aber es war ein Gefühl, das er begrüßte.

Kanada machte ein Geräusch, das seiner Meinung nach höchstens für den Anblick eines jungen Tiers angemessen war, wenn überhaupt. „Du hattest mir doch das letzte Mal schon vergeben, Arthur. Du kannst mir nicht jedes Mal aufs neue böse sein“, säuselte er sanft. Das hatte er definitiv gut drauf, musste England zugeben. Bis zu ihrem Körperkontakt hatte er Kanada auch vergeben gehabt, sie hatten sich ohne Frage im Guten verabschiedet beim letzten Mal. Aber er hatte irgendwie seine schlechte Laune angestachelt. Nach einem Tag wie diesem hätte dieser Überraschungsbesuch eigentlich das Potenzial gehabt seine Laune zu heben. Stattdessen schaffte Kanada es sie weiter zu senken, weil er wieder an ihren letzten Streit dachte.
 

Es war in einer Bar wie dieser gewesen und England hatte sich gefragt, ob er nicht nur ausgenutzt wurde. Was wollte dieser gutaussehende Mann, der in letzter Zeit viel reiste mit ihm. Der langweiligen Büromaus, die nur von einem Empfehlungsschreiben für einen einzigen Planeten träumte. Außerdem war er zugegebenermaßen launisch. Und Kanada, Kanada war scheinbar immer die Ruhe selbst, sogar wenn sie stritten. Der Kerl hatte doch bestimmt überall jemanden um ihm das Bett zu wärmen, warum sollte er sich da mit England abgeben. Und genau das hatte er auch gesagt.

Kanada hatte leicht verletzt ausgesehen es aber nicht richtig abgestritten. Zumindest in Englands Augen. „Du brauchst doch nur in eine Bar zu gehen“, hatte er Kanada deswegen vorgehalten, „Dann schüttelst du einmal deine Haare, kratzt dir am Kinn und schon liegt dir etwas zu Füßen.“

Leider war es genau in dem Moment so gekommen. Ein kleines Etwas war auf Kanadas Schoss gefallen. England hatte trotz seiner Wut gefragt, ob es ihm gut ging. Aber er war vollkommen ignoriert worden. Das kleine schwarzhaarige Wesen hatte hochgeschaut und absolut gefesselt in Kanadas Gesicht gestarrt. Es hatte hastig versichert, dass es ihm gut ginge und sich dann umständlich, mit vielen unnötigen Berührungen von Kanadas Schoss erhoben. Bis dieser es endlich mit einem Handgriff, sanft, entfernt hatte. Da war England der Kragen geplatzt. Er war aus der Bar gestürmt.

Mehrere Tage hatte er nicht auf Kanadas Kontaktaufnahmen reagiert. Bis dieser vor seiner Wohneinheit gestanden hatte und sich nicht hatte abwimmeln lassen.Kanada hatte ihm sehr glaubhaft versichert, kein solcher Aufreißer zu sein. Bis er ihm geglaubt hatte. Kanada hatte sogar ein paar wirklich unglaubliche Dinge getan. England wurde bei dem Gedanken daran etwas wärmer.
 

Eine Hand tauchte vor seinem Gesicht auf. „Okay“, sagte Kanada und trank offensichtlich den letzten Schluck seines Drinks, „Lass uns gehen.“ Etwas verdutzt schlug England hart in der Gegenwart auf.

Kanada neben ihm stand auf und schob seinen Hocker dabei etwas zurück. Bevor England etwas sagen konnte, hatte Kanada ihn ebenfalls fast galant von seinem Hocker hochgezogen. Sein Arm wurde von Kanada untergehakt, sodass sie nah beieinander standen. Wärme ging von Kanada aus, stellte England fest, als wäre das in diesem Moment die wichtigste Erkenntnis.

Sein Kopf brauchte noch einen Moment um sich an diese abrupte Veränderung anzupassen. Warum wollte Kanada plötzlich gehen? Er schwankte und fiel gegen den Anderen. Der nahm das anscheinend als Zeichen, dass England bereit war zu gehen. Denn er setzte sich in Bewegung und zog England mit sich.

Als bei England ein Abwehrreflex einsetzte waren sie schon fast aus der Tür hinaus. Er versuchte stehen zu bleiben, obwohl das eine dumme Idee war, Kanada war stärker als er. „Ich will noch nicht gehen“, setzte er zum Protest an. Irgendwie klang er selbst in seinen Ohren nicht sehr überzeugend.

Kanada wurde nicht langsamer als er sie die Straße hinunter leitete. Trotzig versuchte England es nochmals, „Ich hatte doch erst einen Drink.“

Das brachte sie doch zum Stoppen. Kanada löste den Griff um seinen Arm gerade genug um sich zu ihm zu drehen. „Du hattest fünf und hast nicht ein Wort mit mir gesprochen“, sagte er. Aus irgendeinem Grund sah er beleidigt aus, stellte Englands Gehirn langsam fest. Er wollte Kanada widersprechen doch irgendwie fing der Boden an sich zu bewegen. Zur Vorsicht hielt er sich mit der zweiten Hand auch an Kanadas Arm fest. Vielleicht stimmte es mit dem Drinks.

Stirnrunzelnd schaute er dem Jüngeren in die Augen. Wann hatten sie sich das letzte Mal so in die Augen gesehen, fragte er sich. Wie lange war es her, das sie sich so nah gewesen waren, überlegte er als er sich wieder der Nähe des Anderen bewusst wurde. „Du hast mich nicht zur Begrüßung geküsst“, kam es aus irgendeinem Teil seines Gehirns. Ihm wurde erst bewusst das er es ausgesprochen hatte, als Kanada abfällig schnaubte, „Wir waren in einer Heten-Bar.“

„Mein Freund wird eifersüchtig, wenn ich in andere Bars gehe.“

„Sehr weise von deinem Freund.“

Wahrscheinlich war er betrunken, aber er schlang die Hand mit der er sich gerade noch am Arm festgehalten hatte um Kanadas Hinterkopf und zog ihn zu sich.

Der Kuss war grob und unbeholfen. Ganz sicher war er betrunken.

Sie lösten sich für einen Moment um Luft zu holen. An seinem Rücken fühlte er starke Arme, die ihn aufrecht hielten. Dann wurde er wieder geküsst. Diesmal nur leicht und sanft.

Neben ihnen machte jemand anzügliche Geräusche und Kanada löste den Kuss, auch wenn England es nicht zulassen wollte.

„Ich bin wieder da. Und nun lass uns zu dir gehen.“



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