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Hunt Me, Bite Me - Poisonous Love

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen Tag wünsche ich dir, liebe Person, die du den Weg hierher gefunden hast. ^-^

Diesen One Shot widme ich Killer, zu Ehren seines heutigen Geburtstags.
So können wir ihn alle gemeinsam feiern. ^^

Die Geschichte spielt im One Piece-Universum und hat nichts mit meinen anderen Werken zu tun, wird aber einige Parallelen in den Wesenszügen der Charaktere aufweisen.
Zusätzlich habe ich mich an einer 'dunkleren Version' von Killer versucht, deswegen ist die Sicht ausschließlich von Penguins Seite erforderlich gewesen.

Randbemerkungen:
Penguins Themen-Song zu diesem One Shot:Sarcasm
Killers, im späteren Handlungsverlauf:Punishing Ghosts – Nightcore
Die Lieder tendieren in Richtung Rock/Nightcore-Rock und sollen lediglich ein ungefähres Persönlichkeitsbild, sowie die jeweilige Atmosphäre dazu aufzeigen.

Hoffentlich wirst du mindestens genauso viel Freude beim Lesen haben, wie ich beim Tippseln.
Gute Reise! (^.^)/ Komplett anzeigen

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Deine Liebe ist wie Gift

"Peng~?" Oh nein, ich kenne diesen Sing-Sang-Ton... und er gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht. "Hey, Peng, hörst du mir überhaupt zu?!"

 

Unser Käpt'n hatte Shachi und mich für den heutigen Kombüsen-Dienst eingeteilt.

Zurzeit spülte ich das benutzte Geschirr, das Shachi zuvor eingesammelt hatte. Seitdem saß er mit seinen Beinen baumelnd auf der Küchenzeile neben der Spüle, an der ich stand.

Ich schrubbte den Teller, welchen ich hielt, mit einem extra lauten Quietschen, den nassen Schwamm wie einen Stressball gegen das Porzellan drückend. Und tat so, als ob ich ihn nicht gehört hätte.

 

Dass ich diesen einen Teller seit geschlagenen 10 Minuten putzte, spielte keine Rolle...

Doch hätte mir klar sein müssen, dass ich damit nur minderen Erfolg erzielte.

 

Weil ich nicht auf seine Frage reagierte, begann Shachi nach wenigen Momenten irgendeine fröhliche Melodie zu summen - Am viel zu frühen Morgen, an dem ich noch keinen Tropfen Kaffee getrunken hatte.

Summen an sich war noch zu ertragen. Shachis schiefer Gesang - welcher zeitgleich Katzenjammer und mit einem Nagel über Glas kratzen glich – nicht.

 

Bevor der gelbe Spülschwamm versehentlich den Weg zwischen Shachis singende Lippen fand, gab ich seufzend nach und mimte den Klügeren.

 

Was?“, fragte ich ihn mit einem murrenden Nuscheln und behielt meine Augen an dem glänzenden Teller in meiner Hand, an dem der Schaum langsam herunter in Richtung Seifenwasser tropfte.

Meine Reaktion hellte Shachis Gesichtszüge augenblicklich auf, sodass ein strahlendes Lächeln einen Platz auf ihnen fand.

 

„Tja... Das würdest du gern wissen, nicht~?“ Nein. Aber du wirst es mir ohnehin sagen... „Na gut, ich sag's dir.“

 

Das Rascheln von Papier lockte meine Aufmerksamkeit. Weswegen ich nun meinen Kopf nach Rechts drehte, Shachi mit wenig Interesse beobachtend.

Er holte ein gerolltes Schriftstück aus der Innentasche seines weißen Overalls, wickelte es auf und betrachtete sich die bedruckte Seite mit einem breiten Grinsen.

In seinen verträumten Augen, die hinter seinen getönten Gläsern versteckt waren, spiegelte sich tiefe Bewunderung wider, als er mir das Abbild stolz zeigte.

 

„162 Millionen Berry Kopfgeld“, las Shachi feierlich die Zahlen auf dem Steckbrief vor und zeigte dann mit seinem Zeigefinger nachdrücklich auf das darüber abgebildete Foto.

„Killer, der Massaker Soldat.“

 

Mit den Schultern zuckend, wendete ich meinen Blick wieder von ihm ab.

 

„Ich kann lesen, weißt du“, antwortete ich ihm desinteressiert, meine Worte mit einer Prise Sarkasmus untermalend. Und trocknete in Ruhe den Teller, den ich anschließend auf die anderen links neben mir stapelte.

„Und weiter...? Unser Käpt'n hat ein viel höheres Kopfgeld.“

 

Plötzlich sprang Shachi von der Theke herunter, griff meine beiden Schultern und rüttelte mich wild durch.

In seinem Gesicht reflektierte sich die pure Empörung.

 

„Du verstehst es nicht!“, warf er mir aufgebracht vor und lenkte meinen Mageninhalt weiter in unbestimmte Bahnen.

Dann zog er einen Schmollmund, mich dabei ernst ansehend.

„Du kannst Äpfel nicht mit Teufelsfrüchten vergleichen... Es ist falsch Menschen gleichzusetzen.“

 

Seufzend legte ich meine Hand auf die Seine, welche sich beim Sprechen in meine Schulter gekrallt hatte.

 

„Seit wann interessierst du dich für Obst?“, grinste ich beschwichtigend und erinnerte ihn an seinen überhöhten Zuckerkonsum, stimmte jedoch schweigend seiner Aussage zu.

„Also gut. Was willst du von mir?“

 

Ich bezweifelte, dass er mir den Steckbrief nur zeigen wollte. Shachi heckte wieder irgendetwas aus, darauf konnte ich meine Kappe verwetten.

Seine honigfarbenen Augen blitzten vor Freude auf, als er mir endlich von seinem `Plan´ erzählen durfte.

 

„Übermorgen werden wir auf dem Sabaody Archipel ankommen“, sagte er aufgeregt, zur Verdeutlichung der Wichtigkeit seinen Zeigefinger in die Luft haltend.

„Und die Kid-Piraten werden bestimmt auch dort sein.“

 

Ich ahne wo das hinführt...

Nämlich ins heillose Nirwana...

 

„Ich will ein Autogramm von ihm haben!“, erzählte Shachi mir begeistert, seine Augen einen flehenden Ausdruck annehmend, während er mit seinem Zeigefinger auf meine Brust zeigte.

„Du wirst es mir besorgen.“

 

Ich wäge noch ab, was schlimmer ist:

Die wirkliche Bedeutung seines Satzes oder seine missverständliche Wortwahl...

 

„Was bietest du mir als Gegenleistung?“, fragte ich ihn und verschränkte meine Arme vor meiner Brust, ihm einen abschätzenden Blick aus zusammengekniffenen Augen zuwerfend.

Mit einem überlegenen Schmunzeln antwortete er mir;

„Ich übernehme deinen Putzdienst für zwei ganze Wochen.“

 

Das klingt nach einem fairen Angebot...

So schwer kann es auch nicht sein, diese Unterschrift zu bekommen, nicht wahr?

 

„Deal.“

 

 

 

--

 

 

 

Zwei Tage später tauchten wir wie geplant am 49ten Mangrove auf, am Rand des Einkaufsviertels vom Sabaody Archipel.

Bepo stürmte als Erster von uns zum Deck, streckte seine Pfoten in die Höhe und ließ ein langgezogenes, wohliges Seufzen verlauten, als ihm die frische Luft durch sein weißes Fell wehte.

Unser Käpt'n folgte als Zweiter, sein Katana in seiner rechten Armbeuge tragend, während seine silbernen Augen aufmerksam die neue Umgebung studierten.

Shachi und ich waren die Nächsten, unsere Blicke auf die aufsteigenden Blasen gerichtet, welche in der leicht nach Seife riechenden Luft umherflogen.

 

Nachdem sich die gesamte Crew versammelt hatte, erhob Law schließlich das Wort.

 

„Unser Aufenthalt wird exakt 3 Tage andauern“, begann er mit autoritärer Stimme, einem jeden von uns einen prüfenden Blick zuwerfend, während die Mannschaft totenstill blieb. Das Geräusch leise platzender Seifenblasen im Hintergrund war als Einziges hörbar.

„Übermorgen muss alles für unsere Abreise vorbereitet sein“, erklärte er weiter, ein jedes Augenpaar an seinen schmunzelnden Lippen hängend.

Alle warteten auf das entscheidende Zeichen, welches er mit voller Absicht hinauszögerte.

„Morgen werden wir unsere medizinischen Vorräte auffüllen. Bis dahin... könnt ihr euch hier amüsieren.“

 

Lautes Jubeln drang durch die Stille, gepaart mit belebten Gesichtern, bevor die Unruhe augenblicklich wieder erstarb, als unser Käpt'n seine Ansprache beendete:

„...Solange ihr euch zu benehmen wisst. Jeder verursachte Schaden wird aus der eigenen Tasche bezahlt. Erregt kein Aufsehen und meidet Konfrontationen mit feindlichen Piraten-Crews.“

 

Damit war die Stimmung unter den Reihen gedämmt, jedoch längst nicht gedrückt. Die ausgelassene Freude über den genehmigten Urlaubstag konnte von Nichts erschüttert werden.

Aye!“, erklang es synchron im Chor, ehe Law uns mit einem lockeren Handschwenken die Erlaubnis zum Landgang erteilte. Wie aufgewühlte Lemminge eilten die Besatzungsmitglieder in Weiß sofort vom U-Boot.

 

Shachi griff nach meinem Handgelenk, grinste mich freudig an, und sprang dann mit mir über die Reling.

Auf weichem Wiesenboden ließ er mich wieder los. Sprintend stürmte er vor, während er mir aus der Entfernung lachend zurief.

„Na komm schon, du lahme Peng-Peng-Mushi! Wer als Letzter bei den Souvenirläden ist, hat verloren~!“

 

Hätte er sich nicht irgendein anderes Wortspiel, als mein Name in Verbindung einer Teleschnecke ausdenken können...?

Ein einfaches `Schnecke´ hätte es auch getan... und nicht so viele, fremde Blicke auf sich gezogen...

 

Mit unserem gelben U-Boot zogen wir ohnehin genügend Augen auf uns, ein oder zwei mehr machten den Kugelfisch nicht rund.

Mit einer geübten Fingerbewegung zog ich den Schirm meiner Kappe tiefer über meine Augen. Hinter dem weißen Kragen meines Overalls schmunzelnd, nahm ich seine Herausforderung siegessicher an.

 

Wir lieferten uns ein Kopf an Kopf Rennen über 3 Mangroven, bis wir in der Mitte des Viertels angekommen waren und zwischen zwei Obstständen anhielten. Unser Wettrennen ging unentschieden aus.

Die verschiedensten Früchte der Neuen Welt konnte man hier für einen nicht sonderlich billigen Preis kaufen, sogar eine komisch aussehende Teufelsfrucht war unter ihnen – Ein Imitat, wie man bei genauerem Hinsehen feststellen konnte.

 

Bevor mein bester Freund auf irrsinnige Ideen kam, zeigte ich auf einen der Edelsteinhändler drei Stände weiter, womit ich Shachis Aufmerksamkeit ablenkte.

Sofort war er Feuer und Flamme für die glitzernden Juwelen, die er zu seiner persönlichen Sammlung hinzufügen konnte.

Letztlich kaufte er den halben Bestand auf, den Preis hatte er mit seinem aussagekräftigen Hundeblick heruntergehandelt.

 

Glücklich und zufrieden mit sich und seinem Einkauf, drückte Shachi mir eine der beiden Papiertüten in die Hand und rannte dann wie ein Wirbelwind von Stand zu Stand, an welchem er jeden Berry ausgab, den er über Monate hinweg für diesen Tag angespart hatte.

Mit jeder neuen Errungenschaft häufte sich mein Gepäck, sodass ich irgendwann einen Turm aus Verpackungen vor mich hielt. Der Berg an Tüten war so hoch, dass ich ihn mit beiden Armen an meiner Brust tragen musste und er mir meine komplette Sicht versperrte.

Mein einziger Wegpunkt war die nach mir rufende Stimme meines besten Freundes, der ich blind folgte.

 

Warum tue ich mir das an...?, fragte ich mich selbst und setzte seufzend einen Fuß vor den Anderen, darauf achtend, dass der wackelnde Turm bei meiner unkoordinierten Bewegung nicht einstürzte.

Schlimmer kann's wirklich nicht mehr wer-

 

 

Die Kid-Piraten!“, schrie plötzlich einer der weiblichen Passanten angsterfüllt und löste damit eine Massenpanik unter den friedlichen Anwohnern und Touristen aus.

Ein unerträglich lautes Stimmgewirr aus den verschiedensten Ausrufen kam auf. Nur mit Mühe konnte ich der Masse an durcheinander rennenden Menschen ausweichen, die allesamt schnellstens das Weite suchten.

Shachis Stimme ging unter dem Tumult vollkommen unter.

 

Seine Position konnte ich nicht mehr ausmachen, wahrscheinlich wurde seine schmächtige Figur von dem Gedränge mitgerissen. Womit ich völlig auf mich allein gestellt auf der urplötzlich menschenleeren Straße stand. Eisern die Tüten an mich haltend, konnte ich mich noch nicht einmal verteidigen, weil ich nicht an meine Waffe herankam.

 

Sehen konnte ich immer noch nichts. Doch warnte mich mein Vorsehungshaki, dass Gefahr im Anmarsch war und unmittelbar auf mich zusteuerte.

Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich die zwei einschüchternden Präsenzen nicht gespürt hätte.

 

`Meidet Konfrontationen mit feindlichen Piraten-Crews´, erinnerte ich mich an die Warnung meines Käpt'ns und schluckte schwer, als ich mehrere Schuhpaare über den Boden stampfen hörte.

Die schweren Schritte wurden von Sekunde zu Sekunde lauter.

Verdammt... Gleich wird’s ungemütlich-

 

„Haha, Boss, die Fliegen hast'e in die Flucht geschlagen. Aber volle Kanone!“, hörte ich das tiefe Lachen und die leicht lispelnde Stimme wenige Meter hinter mir. Sie führte einen Monolog und wollte einfach nicht aufhören zu reden.

„Ich hab Hunger... Wo's hier wohl was zu Mampfen gibt? Vielleicht 'nen gebratener Vogel-“

 

Dann vernahm ich den aggressiven Knurrlaut, welcher dem eines unzähmbaren Raubtieres ähnelte.

Die dahinter steckende Lautstärke und Bestialität ließ mich innerlich zusammenzucken.

Schnauze, Heat! Tzz, die Würmer haben sich vor Angst bepisst, was für Schlappschwänze.“

 

Zu wem das geknurrte Brüllen gehörte, konnte ich mir alle Male denken. Und der Gedanke gefiel mir nicht im Entferntesten.

In diesem Augenblick wünschte ich mir, dass sich ein Loch unter mir auftat und mich verschluckte. Jedoch sollten meine Gebete nicht erhört werden.

 

Bewegt euch, verdammte Beine!

Na los, Penguin, sehe zu, dass du hier wegkommst!

 

Genau hinter mir verstummten die Massenschritte, die lautesten des Gruppenanführers in meinen Ohren widerhallend. Was mich dazu brachte, meine Augen zusammenzukneifen und auf den unvermeidlichen Donnerschlag zu warten.

Die bohrenden Blicke in meinem Rücken spürte ich deutlich.

 

Sieh an, sieh an... Ein verirrtes Schaf...

Bedrohlich leise und zugleich äußerst belustigt klang der Unterton der Kapitänsstimme. Er verhieß nichts Gutes.

Zu allem Übel fiel mir zeitgleich etwas ein, was meine aufgewühlten Gedanken nicht gerade besser machte:

Ich trage unser Logo auf meinem Rücken...

 

Gedanklich unterschrieb ich mein Todesurteil.

Das dämonische Grinsen der roten Lippen, deren Mundwinkel sich nach oben zogen, als sein blitzender Blick auf besagten Jolly-Roger fiel, brauchte ich nicht zu sehen, um ihn zu erahnen.

Seine nächsten Worte hätten amüsierter nicht sein können.

 

„Heh... Ein Heart-Lamm also. Heute ist wohl mein Glückstag“, lachte er rau auf, seine Stimme abfällig und höhnisch klingend.

Keine Sekunde später hörte ich das klappernde Klirren von Metall, vom Waffenstand einige Meter vor mir.

Mit dunkler Vorfreude wurde sein diabolisches Lachen untermalt, während er seine Teufelskräfte spielerisch wirken ließ.

 

„Was sollen wir mit ihm anstellen, Killer? Ihn aufspießen wie ein Spanferkel...? Und ihm dann mit freundlichen Grüßen einen Freiflug zurück zu seinem Schiff spendieren?“

 

Was für traumhafte Aussichten...

Nein, Danke. Auf das reizende Angebot verzichte ich...

 

Die Stimme seines Vizen drang von Rechts an mein Ohr. Im Gegensatz zu der aufbrausenden und unbändigen Tonart seines Kapitäns, besaß er eine außergewöhnlich gefasste und ruhige Klangfarbe.

Ihre Ruhe war beängstigend.

 

„Nun... Die Entscheidung liegt gänzlich bei dir, Captain“, sprach er unberührt, sein hörbares Schmunzeln von seiner Maske leicht gedämmt werdend, während seine Stimme mit jeder Silbe leiser wurde.

Seine nächsten Worte waren es, die mir das Blut in meinen Adern gefrieren ließen.

„Meine Sicheln sind frisch geschärft... Ihre Klingen zu testen wäre mir eine Freude.

 

Hörbar schluckend, bleichten meine Gesichtszüge zu einem Weiß, das dem meines Overalls Konkurrenz machte. Es brauchte ein Wunder, um meinen Kragen jetzt noch zu retten.

 

In dem Moment, als die klirrenden Stichwaffen durch die Luft flogen und in rapider Geschwindigkeit auf mich zurasten, verabschiedete ich mich von meinem kurzen Leben.

Der Gedanke, Shachis Einkäufe bis zum bitteren Ende verteidigt zu haben, war keine Heldentat, doch ein mickriger Trost.

Gegen eine komplette Crew sadistischer Metal-Freaks hatte ich nicht die geringste Chance.

 

Wenigstens sterbe ich mit durchgestrecktem Rücken und erhobenem Haupt..., dachte ich mir und zog einen meiner Mundwinkel zu einem resignierenden Schmunzeln.

Schließlich trage ich den Jolly unserer Crew in meiner Brust...

 

Doch gerade, als ich dem Teufel die Hand reichen wollte, geschah das Wunder, an welches ich nicht mehr geglaubt hatte.

 

Mit einem dröhnenden Klappern rumpelte der Metallhaufen auf den harten Boden vor meinen Füßen, weswegen ich vor Schreck beinahe einen Sprung nach hinten vollführt hätte – In die Arme meiner Feinde, was keine glorreiche Idee gewesen wäre.

Unterbewusst vernahm mein erstarrter Verstand das Wort `Tenryuubito´, allerdings registrierte ich lediglich das knurrende Fluchen hinter mir.

 

„Tzz, der Abschaum hat mir gerade noch gefehlt. Wir hauen ab und steuern die nächste Kneipe an“, hörte ich die erlösenden Worte, doch blieb mir keine Zeit zum Aufatmen, weil der Dämon vor dem Gehen nochmals seine drohende Stimme an mich richtete.

„Mit dir bin ich noch nicht fertig. Wir seh'n uns wieder, verlass dich drauf, Heart-Lamm.“

 

Die weggehenden Schritte waren letztlich mein Signal, die angehaltene Luft auszuatmen.

Daraufhin verlor ich keine Zeit und machte mich ebenfalls aus dem Staub, in die entgegengesetzte Richtung der Gruppe gehend.

Einem Weltaristokraten wollte ich wirklich nicht begegnen. Eine unangenehme Begegnung reichte mir völlig.

 

 

Später traf ich Shachi bei einem Kranautomaten im Vergnügungsviertel. „Da bist du ja, Peng-!“

Und pfefferte ihm wortlos seine Taschen um die Ohren, die meinen Weg zu ihm verdammt schwer gemacht hatten.

 

Mit der schlechtesten Laune, ließ ich ihn mit einem Fragezeichen über seinem Kopf zurück und suchte mir dann selbst eine alkoholische Abkühlung.

Meinen freien Tag hatte ich mir ganz und gar anders vorgestellt.

 

Zudem musste ich mich nun mit einem anderen Problem auseinandersetzen, was meine Stimmung nochmals um einiges senkte:

Wie zum Henker soll ich an diese dämliche Unterschrift kommen?

 

`Hey, Massaker Soldat, gib mir mal ein Autogramm. Wenn's geht, ohne mir dabei eine meiner Gliedmaßen abzusäbeln´, ist keine verfügbare Option...

 

Der Kerl ist ein Psychopath, mit verdammt scharfen Klingen...

 

Doch steht ein Heart-Pirat zu seinem Wort...

Bei der Ehre meines Käpt'ns werde ich mein Versprechen halten...

 

 

 

--

 

 

 

Ein Glas Whisky in der einen Hand, den Steckbrief mit der blau-weißen Maske in der Anderen, saß ich an einem Ecktisch einer kleinen Kneipe.

Das Lokal lag in einer Seitengasse, abseits der großen Bars, und war daher weniger besucht.

Neben mir befanden sich lediglich vier weitere Personen hier, inklusive dem in die Jahre gekommenen Besitzer.

 

Meine Augen waren auf das Foto des bräunlichen Schriftstücks gerichtet, während ich mit meiner linken Hand das Glas anhob, in welchem die zwei runden Eiswürfel bei der Bewegung aneinander klackten.

Einen großen Schluck der herben Flüssigkeit trinkend, dachte ich über einen Plan nach, dabei zählte ich unbewusst die Löcher der abgebildeten Maske.

Ich kam nicht drumherum mich zu fragen, wie der Kerl für gewöhnlich aß, wenn er seine Kopfbedeckung niemals abnahm.

 

Er kann sich wohl kaum ausschließlich von Nudeln ernähren, oder?

Ob auch eine Zahnbürste durch so ein Loch passt...? Oder ein Essstäbchen?

 

Halt... Worüber denke ich hier eigentlich nach?!

Ich brauche einen Plan, verdammt!

 

Seufzend legte ich den Steckbrief ausgebreitet auf den runden Bartisch vor mich.

Mich locker in die hölzerne Bank zurücklehnend, zog ich den Schirm meiner Kappe über meine Stirn und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

So viele Gedanken hatte ich mir noch nie über ein Mitglied einer anderen Crew gemacht. Doch drehten sich meine Überlegungen nur im Kreis, was mich ärgerte.

Von Natur aus war ich ein Stratege. Ohne genügend Hinweise konnte ich meinen Gegenüber allerdings nicht richtig einschätzen.

 

Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich seine Gefahrenstufe auf eine glatte 13 setzen...

Und eine Unglückszahl ist niemals ermutigend...

 

Durch meine Überlegungen abgelenkt, bemerkte ich die bullige Figur nicht, die sich torkelnd zu meinem Tisch bewegte.

Erst, als ich den dumpfen Schlag auf Holz hörte, schaute ich in dem Schatten meiner Kappe auf.

Meine Augen fielen auf den rostigen Dolch, den der ungepflegte Kerl mitten in das maskierte Gesicht gehämmert hatte.

Aus einem undefinierbaren Grund machte mich das extrem wütend.

 

Während der Betrunkene versuchte, einen lallenden Satz zu formen, legte ich meine Hand locker auf meinen lang-läufigen Revolver, den ich an meiner rechten Hüfte trug.

Mit seinen Handflächen stützte sich der Kerl in der zerfransten Kleidung auf dem anderen Ende des Tisches ab. Zeitgleich zog ich meine Schusswaffe.

 

„Gib mir deine ganze Kohle, sonst-“ Hallte der dröhnende Schuss durch die still gewordene Räumlichkeit, bevor er seine Worte beenden konnte. Gleichzeitig rotierte ich den Revolver einmal mit meinem Zeigefinger und steckte ihn mit einer geübten Bewegung blind zurück in seine Halterung.

 

Die Kugel streifte sein linkes Ohr, flog direkt durch die Kapuze seiner Kutte durch und hinterließ ein weiteres Loch in dem von Motten zerfressenen Stoff.

Im angetrunkenen Zustand brauchte der Kutten-Kerl einen Moment um zu verstehen, was geschehen war.

Seine Augen weiteten sich, während ich mit zorniger Stimme zu ihm sprach.

 

„Die nächste Kugel wird treffen. Ich bin nicht in Stimmung für seelische Beratung, behalte deine Geldprobleme für dich“, murrte ich ihm leise, sowie deutlich zu, sodass meine Drohung zu seinem berauschten Verstand durchsickerte.

 

Anschließend erhob ich mich, zog den Dolch aus dem Streckbrief und nahm das beschädigte Papier wieder an mich.

Nachdem ich dem alten Barkeeper ein paar Berry auf die Theke geworfen hatte, ging ich zielstrebig auf die schwingenden Western-Türen zu.

 

Grinsend trat ich letztlich ins Freie, mich auf kurzem Umweg direkt zu meinem maskierten Ziel begebend.

 

Aber danke für die Hilfe...

Jetzt weiß ich, wie ich meinen Plan beginnen muss...

 

 

--

 

 

 

Der späte Nachmittag brach heran, die Sonne am Sabaody-Horizont abtauchend, während ich vom Einkaufsbezirk zurück zum Wirtschaftsviertel schlenderte.

Mit einer großen Stofftüte in meiner Hand suchte ich nach einer geeigneten Stelle, an die ich später ohne Schwierigkeiten zurückkehren konnte.

Ich entschied mich für eine schmale Sackgasse, die abseits der Hauptstraße zwischen zwei geschlossenen Bars lag.

 

Hinter einem großen Müllcontainer, welcher sich im Abstand von einem Meter zu der Gassenmauer befand, stellte ich die Tasche ab. Und begann dann, mich auszuziehen.

Nur in schwarzen Boxerstorts und dunkelblauem Muskelshirt gekleidet, legte ich meinen Crew-Overall ordentlich zusammen und tat ihn in die Tüte, aus der ich stattdessen meine neue Verkleidung holte:

Eine schwarze Kutte.

 

Doch bemerkte ich beim zweiten Hinsehen, dass der Verkäufer mir die falsche Ware eingepackt hatte.

Der Umhang war nicht schlicht-schwarz, sowie ich ihn wollte, sondern hatte ein Muster mit weißen Kreisen.

 

Zum Einen erinnerte mich die Musterung stark an eine gewisse Bluse, die ich bisher nur auf dem Steckbrief gesehen hatte. Zum Anderen war sie alles andere, als der Inbegriff von `Unauffälligkeit´.

Weil ich nicht nochmal zum anderen Viertel laufen wollte, fand ich mich mit der gewöhnungsbedürftigen Farbe ab und zog die Kutte schließlich seufzend an.

So langsam fühle ich mich wirklich wie ein Stalker...

 

Warum lasse ich mir nicht gleich: `Beachte mich, Senpai-ya´, als Aufschrift auf meine Kappe drucken...?

Ach stimmt... Ich kann den Maskenfreak nicht leiden, das könnte der Grund sein...

 

Unter der Kostümierung trug ich für den Notfall meinen Waffengürtel, sowie meinen treuen Begleiter, von welchem ich mich um keinen Preis der Grandline trennte:

Meine Kappe, die ich unter der weiten Kapuze versteckte, sodass lediglich der Rand ihres Schirms hinter dem dunklen Stoff hervorblitzte.

 

Zu guter Letzt nahm ich den entscheidenden Gegenstand meines Plans aus der Tasche, bevor ich meine Habseligkeiten an einem sicheren Ort - einem Loch in dem Gemäuer - versteckte.

Mit einem finsteren Grinsen auf meinen Lippen hielt ich die kleine Ampulle zwischen Zeigefinger und Daumen vor mein Gesicht. Unter den letzten Sonnenstrahlen betrachtete ich mir die hellviolette Flüssigkeit, welche sie beinhaltete.

 

Laut dem Tränke-Händler wird sie meine Vivre-Card zum Sieg sein..., dachte ich mir zuversichtlich und verstaute die Phiole in der Innentasche meiner Kutte, während ich ein letztes Mal die Kapuze derselbigen zurechtrückte.

Zeit für Schritt 2...

 

Wie ein gepunkteter Schatten lief ich langsam über die belebte Hauptstraße, auf der Suche nach einer bestimmten Bar. Allem Anschein nach war mein Aufzug für die Passanten nicht wirklich spektakulär, höchstens bei modischer Geschmacksfrage etwas eigenwillig.

Keiner der Fremden warf mir einen zweiten Blick zu, sodass ich meinen Weg problemlos bestreiten konnte.

 

Es war nicht schwer zu erraten, in welcher Lokalität sich die Kid-Piraten derzeit aufhielten:

In der Lautesten, deren Lärm bis über zwei Straßen hinweg zu hören war.

 

 

`Pirates Dream´, las ich das große Ladenschild vor besagtem Eingang und bemerkte, dass sich keine Menschenseele vor der lärmenden Bar herumtrieb. Dass eine der berüchtigtsten Piratenbanden der schlimmsten Generation dort drinnen lauerte, hatte sich sicherlich herumgesprochen.

Und wer nicht taub oder lebensmüde war, so wie ich, machte einen großen Bogen darum.

 

In Begleitung eines tiefen Atemzugs wagte ich mich schließlich in die Höhle des Löwen.

So leise, wie nur möglich wollte ich die Tür des Lokals öffnen. Doch gab sie dabei einen unüberhörbaren Quietschton von sich, woraufhin ich innerlich fluchte.

Glücklicherweise war die betrunkene Crew des Brüll-Löwen lauter, als alles andere und übertönte mit ihren Stimmorganen das erzeugte Geräusch.

 

Gegen meine Erwartung war die geräumige Bar beinahe vollbesetzt. Piraten aller Art, große und kleine Fische, hatten sich hier versammelt.

Als ich die hohe, rote Mähne erblickte, welche über den Köpfen der Gäste herausstach, bahnte ich mir unbemerkt einen Weg zu der Nähe ihres Tisches.

Stumm setzte ich mich an den Nebentisch, hinter dem Rücken eines Riesen mit weinrotem Fledermaus-Umhang versteckt, und tat... Nichts.

 

Jetzt hieß es: Geduld üben und auf meine Chance warten.

 

Mit einem unscheinbaren Flüchtigkeits-Blick, an dem breiten Rücken des Riesen-Gastes vorbei, verschaffte ich mir einen kurzen Überblick über die Sitzordnung der anderen Crew.

Ihr Kapitän saß in der Mitte des großen Tisches. Rechts von ihm mein Zielobjekt, dessen Maske direkt in meine Richtung zeigte-

Moment, was?!

 

Und damit lehnte ich mich blitzschnell wieder nach Hinten.

Mein Herzschlag hatte sein Eigenleben entwickelt, deswegen atmete ich mehrere Male ein und aus, um mich wieder zu beruhigen.

Purer Zufall..., redete ich mir selbst ein und blieb zur Sicherheit im Schatten der riesigen Fledermaus versteckt.

In Natura sah die gestreifte Maske sogar noch gruseliger aus, als auf dem abgedruckten Foto.

Bei den vielen Löchern weiß man sowieso nie, wo er gerade hinschaut...

 

Wenigstens konnte ich die Bande von meiner Position aus belauschen.

Was ich dann auch tat, während ich mich in meinem gepunkteten Umhang so klein und unbedeutend, wie nur möglich machte.

 

„Auf unsren Captain!“, rief einer der Crewmitglieder laut grölend, „Den zukünftigen König der Piraten!“

 

Als ob... Mein Käpt'n wird sich das One Piece holen und niemand anderes!, verteidigte ich Law gedanklich, während die Trunkenbolde ihrem Kollegen mit einem gejubelten `Aye!´ beipflichteten.

Daraufhin stimmten die Kid-Piraten ein Lied an, welches mir sehr bekannt vorkam... in einer anderen Version und mit einer Lautstärke, welche jeden Walgesang in den Schatten stellte.

 

Captain Kid will seinen Rum~ Wir bringen ihm die Flasche drum~

...Und das Metall fliegt über's Meer~

 

Und ich kann mir bald einen Ohrenarzt suchen...

 

Das Marineschiff gleich im Meer versinkt~ Von fern der Schrei der Soldaten erklingt~

Abflug machen heißt es jetzt~ Die Segel werden gleich gesetzt~

Das wilde Chaos ist unser Glück~ Wir blicken nicht zurück~

 

Die Stimme des Kapitäns selbst war es, die meine unerträgliche Folter beendete.

Eigentlich sollte ich ihm dankbar sein, aber natürlich hatte ich mich zu früh gefreut.

 

„Es reicht!“, donnerte das befehlshaberische Gebrüll durch die Reihen, mitsamt seiner auf den Tisch gehämmerten Faust. Ehe sein dreckiges Lachen folgte.

„Obwohl... Macht weiter, mein Ego muss gestreichelt werden.“

 

Ernsthaft...?

Geht's noch arroganter?

 

Mit einem langen Seufzen fügte ich mich meinem Schicksal und bereitete mich innerlich auf die nächste Bass-Dröhnung vor. Doch sollte diese niemals kommen.

Bevor die Männer ihren Gesang weiterführen konnten, erklang ein Rufen vom anderen Ende der Bar aus.

 

„Jo, Jo, Eustass Kid... Soo uncool~ Nennst du das etwa Musik?“, drehten sich alle Köpfe in Richtung der lebensüberdrüssigen Person, die sich das auszusprechen traute, was alle unbeteiligten Zuhörer dachten.

Spöttisch grinsend zeigte der Piraten-Kapitän seine Klavierbeißer, dem anderen Kapitän damit den offenen Krieg erklärend.

 

`Scratchmen Apoo´, erinnere ich mich flüchtig an das unverkennbare Gesicht, inklusive seiner langen Gliedmaßen. Also mit ihm möchte ich nun echt nicht tauschen...

 

Die Gäste wurden urplötzlich totenstill, alle Augenpaare angespannt zwischen beiden Parteien hin und herschauend.

Es dauerte haargenau eine halbe Sekunde und ein diabolisches Grinsen roter Lippen, bis das Chaos ausbrach.

 

Eustass Captain Kid fackelt nicht lange herum, sondern brennt lieber gleich die ganze Bude ab...

 

Seine Besatzung hingegen, blieb seelenruhig auf ihren Plätzen sitzen. Ihrem Kapitän bei seinem teuflischen Werk zusehend, feuerten sie ihn mit grölenden Zurufen an.

Ich allerdings, verzog meine Mundwinkel zu einem dunklen Grinsen.

 

Jetzt oder nie..., witterte ich meine einmalige Chance, als jegliche Aufmerksamkeit auf die metallische Riesenfaust gelenkt war.

Duckend kroch ich unter meinen Tisch, langsam auf allen Vieren zu dem Nachbartisch schleichend, während ich die violette Ampulle zwischen meine Zähne nahm.

Das ist fast schon zu einfach...

 

Unter dem großen Gruppentisch wurde ich von Beinpaaren umringt, von denen eines behaarter war als das andere. Es war ein Leichtes, die hellblaue Hose mit den Fransen unter ihnen auszumachen.

Gedanklich gratulierte ich mir bereits für den Sieg, dabei nahm ich eine bequemere Position an, auf meine Knie gehend... Und stieß mir zeitgleich meinen Kopf an der Unterseite der Tischplatte.

 

Verdammt!, verfluchte ich meine Überheblichkeit und hielt nach dem dumpfen Aufprall, inklusive deutlichem Gläserklirren den Atem an. Alarmiert auf ein Zeichen meiner Enttarnung wartend.

Nichts...? Danke für den Herzaussetzer, Karma!

 

Mein Plan lief besser, als vermutet. Wie der Zufall es wollte, stand der Vize kurz darauf höchstpersönlich auf, wahrscheinlich um seinem Kapitän Beistand zu leisten.

Und gab mir damit freie Schussbahn.

 

Zu mir selbst schmunzelnd, wartete ich einen Augenblick, bis das Grölen der Kid-Piraten den Höhepunkt erreichte und gleichzeitig die Wand der Bar unter der Metallfaust explodierte.

Das war mein Stichwort.

 

Mit rasendem Tempo öffnete ich den Korken der Phiole mit meinen Zähnen und schlüpfte im selben Atemzug unter dem Tisch hervor.

Meine hochkonzentrierten Augen fielen auf das gefüllte Glas mit dem schwarzen Strohhalm... in das ich dann die halbe Ampulle kippte.

Wohl bekomm's...

 

Unter der dunklen Flüssigkeit im Trinkgefäß wurde die geruchsneutrale Substanz augenblicklich unkenntlich.

Bevor ich blinzelte, war ich schon wieder unter dem Tisch verschwunden, mir imaginär auf die Schulter klopfend und eilig die zweite Hälfte davon trinkend.

Dann wurde es ruhig. Der Kampf war wohl beendet, der Gewinner unschwer an dem Jubeln seiner betrunkenen Mannschaft zu erkennen.

 

Kapitän und Vize kehrten an ihren Tisch zurück...

Dem Tisch, unter dem ich noch immer verweilte, und nun durch die zusätzlichen Beinpaare keinen offenen Fluchttunnel mehr hatte.

So war ich letztlich von ungewaschenen Füßen aller Art umgeben, die mich meine Nase rümpfen ließen.

 

Das ist wohl der Preis, den ich für meine heimtückische Aktion zahlen muss..., seufzte ich stumm und hielt mir mit zwei Fingern mein Riechorgan zu, dabei dachte ich mich an eine gut duftende Blumenwiese.

Meine Trübseligkeit hielt jedoch nicht lange an, weil ich wenige Momente später die leisen Schlürf-Geräusche eines Strohhalmes über mir hörte.

Nein, ich jubelte nicht laut los, wie ich es in diesem Moment nur zu gern getan hätte.

 

Ich hab's geschafft!, grinste ich zufrieden und musste nicht lange warten, bis sich der Erste von ihnen mit voller Blase zu den Toilettenräumen begab, mir damit einen Ausweg schaffend.

Und jetzt ab durch die Mitte...

 

Heimlich robbte ich mich im Kriechtempo zu meinem Platz zurück, den haarigen Urwald hinter mir lassend, zwischen den gigantischen Beinen des Riesen hindurch-

 

Wo ist der Riese hin?!, bemerkte ich die Abwesenheit meines Sichtschutzes und starrte irritiert auf den leeren Hocker vor mir.

Nein, sag mir nicht, dass er... gegangen ist...

 

In diesem Augenblick befand ich mich direkt zwischen beiden Tischen, auf offenem Gebiet, wo jeder mich sehen konnte. Und mit `jeder´ meinte ich die gesamte Crew des Metallteufels, dessen Augenpaare ich auf meiner kriechenden Figur spürte.

Unfähig dazu mich zu bewegen, schluckte ich schwer.

 

So ein verdammter Mist-!

 

Das Nächste, was ich fühlte, war der kraftvolle Schlag auf meinen Nacken.

...Die stumpfe Seite einer Sichel schlug mich augenblicklich bewusstlos.

 

Hätte ich doch nur gewusst, dass ich seit dem Betreten der Bar unter strengster Beobachtung stand und jede meiner Bewegungen genauestens analysiert wurde.

Von zwei raubtierartigen Augen, welche hinter den Löchern einer Maske unheilvoll und zugleich äußerst amüsiert funkelten...

 

 

 

--

 

 

 

Ein Geräusch von einem fallen Tropfen, welcher in regelmäßig Abständen auf etwas Weiches heruntertröpfelte, drang unterschwellig zu meinem Unterbewusstsein durch.

Erst spät bemerkte ich, dass die eiskalten Wasserperlen auf mein Genick trafen und dann langsam meinen Rücken herunterliefen.

Nachdem mein nebelhafter Verstand den zwanzigsten Tropf gezählt hatte, holte mein Geist allmählich zu meinem leicht frierenden Körper auf.

 

Mein Kopf war nach Vorne gekippt, zusammen mit meinen Beinen frei in der Luft hängend. Meine Arme über mir auseinander gestreckt, meine Handgelenke an kühlem Metall befestigt.

Nebenbei fiel mir das Fehlen meiner Kutte und das nicht vorhandene Hüftgewicht meines Waffengürtels auf.

Zusammengefasst: Ich hatte ein verdammt großes Problem.

 

Mit dem pochenden Schmerz im Nacken, atmete ich schwer aus, hob meinen Kopf und öffnete dann meine Augen, um mich mit meiner leicht schwankenden Umgebung vertraut zu machen.

Einige Meter vor mir sah ich die dicken Gitterstäbe, welche mir bewusst machten, dass ich mich in einer Zelle auf einem Schiff befinden musste.

Meine Sichtverhältnisse waren durch die herrschende Dunkelheit stark eingeschränkt. Nur eine einzelne Fackel erhellte den Zellentrakt, der aus meiner eigenen und der Leeren gegenüber bestand.

Die Düsternis wurde von der Stille dominiert.

 

Als mein leicht unscharfer Blick von der linken Raumecke langsam zur Rechten schweifte, weiteten sich meine Augen, während sich meine Sicht augenblicklich klärte.

Dort hinten, in der schattigen Ecke der anderen Seite der Zelle, stand er.

Schweigend, gefasst und bedrohlich wirkte seine verdunkelte Figur. Konzentriert, entschlossen und aufmerksam seine Körperhaltung.

Wie eine Viper lauernd, auf die erste Bewegung seiner Beute wartend.

 

Seine gestreifte Maske war in meine Richtung gedreht, seine Arme vor seiner Brust verschränkt und sein Rücken an die hölzerne Wand gelehnt. Er blieb vollkommen regungslos in seiner Position.

Seine gespenstische Erscheinung verpasste mir eine schaudernde Gänsehaut, die es mir - neben dem stetigen Wassertropfen - kalt den Rücken herunterlaufen ließ.

Der Kerl war in Real noch unheimlicher, als ich es je vermutet hätte.

 

In diesem Moment verspürte ich das dringende Bedürfnis, nach dem Schirm meiner Kappe zu greifen und sie tief über meine Augen zu ziehen. Jedoch kam ich durch die metallischen Armreife nicht an sie heran.

Mein zweiter Gedanke galt dem Griff nach meinem fehlenden Revolver, den ich ebenfalls vergessen konnte.

Danach überschlugen sich meine Überlegungen. Nur verliefen alle meine Fluchtpläne ins Leere.

 

Was mache ich jetzt?, fragte ich mich resigniert und biss mir nachdenklich auf meine Unterlippe, was meinem Beobachter nicht verborgen blieb.

Stattdessen biss ich mir dann in meine innere Wange, mich weigernd, ihm diese Genugtuung zu geben.

 

Ich bin ein Heart-Pirat, verdammt!, wurde mein innerer Kampfgeist geweckt, Nichts und niemand kann den Stolz eines Piraten brechen!

 

Was würde mein Käpt'n an meiner Stelle tun...?, überlegte ich kurz und stellte mir Law in meiner Situation vor.

Ha, ich weiß genau, was...

 

Meinen entflammten Blick nicht von der Schattenmaske abnehmend, verzog ich meine Lippen zu einem süffisanten Grinsen, welches nicht ganz an Laws spöttisches Schmunzeln heranreichte, doch seinen Zweck keinesfalls verfehlte:

Einen knappen, kaum erkennbaren Millimeter bewegte sich die gelöcherte Maske schief nach Links, beinahe in einen fragenden Ausdruck übergehend.

 

Dann zog ich meine Trumpfkarte.

Grinsend verkrampfte ich meine verbundenen Hände, langsam meine Finger zu einer lockeren Faust formend...

Ehe ich ihm provokant meine beiden Mittelfinger präsentierte.

 

Dafür komme ich in die Hölle... in der ich bereits stecke, also: Was soll's..., zuckte ich gedanklich mit meinen Schultern. Auf meine eindeutige Geste erhielt ich absolut keine Reaktion meines Gegenübers, was mich minder enttäuschte.

Wenigstens kann ich mir imaginär einen entgeisterten Gesichtsausdruck hinter seiner Maske vorst-

 

Zeitgleich geschahen genau zwei Dinge, in einer einzigen Sekunde:

Er zog plötzlich eine seiner Sicheln, deren gewellte Schneide kurz drohend aufblitzte. Im selben Wimpernschlag stürmte er blitzschnell auf mich zu, in einer Geschwindigkeit, welche meine Augen unmöglich erfassen konnten.

Was ich jedoch deutlich spürte, war die geschliffene Klinge, welche er an meine Kehle legte.

 

Sie war so nah an meiner Haut, dass ich nicht schlucken durfte. Sonst würde sich mein Adamsapfel direkt über die messerscharfe Oberfläche bewegen und an die Folgen davon wollte ich nicht denken.

Mein geweiteter Blick blieb auf den dunklen Löchern der Maske wenige Zentimeter vor meinem Gesicht.

 

Noch viel beunruhigender, als seine stille Drohung, war seine flüsternde Stimme, die daraufhin erklang. Ihre Tonfarbe klar und ruhig, mich an die Totenruhe einer Grabstätte erinnernd.

 

Du darfst dich geehrt fühlen, am Leben zu sein“, wisperte er mir tödlich leise zu. Seine Stimme keine Emotionen besitzend, seine gewählten Worte für sich sprechen lassend.

„Mein Captain nimmt keine Gefangenen.“

 

Soll das heißen: Er schon...?

Aber... was will er von mir?

 

Mehrere Sekunden herrschte die beklemmende Stille, bevor er erneut zu reden begann. Dabei niemals seine Klinge von meinem Hals nehmend.

 

„Ich werde dir exakt zwei Fragen stellen“, wurde seine Stimme mit jedem gesprochenen Wort fühlbar kälter, während er seine Maske näher an mich heran bewegte, sodass sein Atem durch eines der Löcher in mein rechtes Ohr hauchte.

Und du wirst sie mir gänzlich beantworten... Penguin.“

 

Verdammt seist du, Kappen-Aufschrift!, verwünschte ich meinen Verräter und erstarrte.

Durch die begleitende Kälte meines geflüsterten Namens stellten sich meine Nackenhaare auf. Noch nie hatte ihn jemand mit einer solch finsteren Intensität geprägt.

Sie brachte mein Herz zum rasen, zeitgleich gefror sie mein Blut...

Es war ein Gefühl, welches ich zum ersten Mal verspürte.

 

Ein Pirat sucht stets die Gefahr... In ihm habe ich sie gefunden...

 

Weil ich nicht nicken konnte, ohne dabei seine Klinge zu kreuzen, entfernte er sie etwas. Nur soweit, dass ich meinen Kopf gerade so auf und ab bewegen, sowie sprechen konnte.

Meine trockene Kehle brachte einzig ein leicht heiseres Wort hervor: „Abgemacht.

 

Doch da mein Stolz sich mit der Zerrissenheit meiner kratzigen Stimme nicht zufrieden gab, setzte ich zu einem neuen Versuch an. Dabei meinen Kopf leicht nach Rechts drehend, sodass meine Lippen das letzte Loch der Außenseite seiner Maske streiften. Dort, wo sich sein Ohr befinden musste.

 

Einmal kurz Luft holend, formte ich ein weiteres Wort, dessen Buchstaben kraftvoll und beißend klangen:

 

„...Killer.“

 

Seine Maske bewegte er wieder vor mein Gesicht, seinen Blick auf mich spürbar intensivierend.

Unberührt von dem Gift, mit welchem ich seinen Namen untermalte, stellte er mir dann seine erste Fragen.

Jedoch glaubte ich, für den Bruchteil einer Sekunde ein amüsiertes Schmunzeln gehört zu haben, das noch mit seiner ersten Silbe wieder verblasste.

 

„Wer schickt dich?“, war seine Fragestellung ausdrücklich und knapp, keinen Freiraum für Umschweife lassend.

Daraufhin gab er mir wenige Sekunden Zeit, um ihm eine Antwort zu geben, die ihn zufrieden stellen musste.

Ich hatte nur diese eine Chance, die ich nicht verspielen durfte.

 

Die Wahrheit wäre hier die günstigste Lösung...

Nur... `Mein bester Freund, weil er ein Fan von dir ist´, klingt nicht besonders glaubwürdig...

Das wäre definitiv mein Hinrichtungsurteil...

 

Deswegen entschied ich mich für eine Abwandlung davon:

„Ich habe aus eigenem Willen gehandelt“, sagte ich ihm mit fester Stimme, ihn dabei sicher ansehend, direkt in die schattigen Löcher seiner versteckten Augen blickend.

Mit einem leichten Nicken gab er mir zu verstehen, dass er diese Erklärung akzeptierte. Weswegen er augenblicklich zur zweiten Frage überging.

 

Diese traf mich jedoch vollkommen unerwartet.

In Begleitung eines kurzen Raschelns von Papier, holte er ein Schriftstück heraus, das er mir direkt vor mein Gesicht hielt.

Sofort erkannte ich den Steckbrief wieder. Den Streckbrief, in dem sich ein unverkennbares Schnittloch befand, welches die Mitte seiner abgebildeten Maske zierte.

 

Seine Lippen blieben versiegelt - Er brauchte die Frage nicht auszusprechen.

Ich wusste genau, was er von mir wissen wollte.

 

In etwa: Erkläre es mir. Sag mir, was das zu bedeuten hat.

 

Der eingeschnittene Riss und meine vorherigen Aussage schreien förmlich nach dem Wort: `Kopfgeldjäger´

Schließlich weiß er ohne meinen Overall nicht, dass ich ein Pirat bin... Oder?

 

Wie soll ich mich nur aus dieser Zwickmühle herausreden?, suchte ich fieberhaft nach einer Antwort und biss mir dabei in die Innenseite meiner Wange, mein verdächtiges Zögern viel zu lange andauernd.

Wenn ich nicht bald etwas sage... wird seine Todessense mich eigenhändig zum endgültigen Schweigen bringen...

 

In dem Augenblick, in welchem ich sowas sagen wollte wie:

`Es ist nicht das, wonach es aussieht´, was nicht nur klischeehaft, sondern zudem noch völlig zwielichtig geklungen hätte, nahm er den Steckbrief urplötzlich wieder aus meinem Sichtfeld.

 

Was er dann sagte, überraschte mich in allen erdenklichen Weisen.

 

„Ein Lustspiel“, erklärte er beiläufig, wie vom Wetter sprechend.

Zur Verdeutlichung fügte er seinen Worten ein monotones und trockenes: „Ha-Ha“, bei.

 

Ein Lust- ...Was?

Meint er damit einen Scherz...?

 

Augenblick... Hat er mich gerade wirklich verarscht?!, schaute ich ihn an, als ob ich vom Glauben abgefallen wäre, dabei blinzelte ich mehrmals verdutzt.

Mein sich wechselndes Mimik-Spiel schien ihn sehr zu amüsieren.

 

Von seinem fragwürdigen Humor einmal abgesehen...

Wer zum Henker scherzt bitte in so einer Situation?!

 

Weil ich vor Fassungslosigkeit und aufkommender Wut keinen Satz formen konnte - lediglich wie ein Fisch auf dem trockenen meine Lippen auf und zu bewegen - übernahm er das Reden.

Seine Stimme klang überaus zufrieden mit sich selbst, beinahe in angehauchten Hohn übergehend.

 

„Ich habe dich auf Anweisung meines Captain's verfolgt“, klärte er mich auf und warf das bedruckte Papier achtlos hinter sich.

Während der Steckbrief langsam in Richtung Zellenboden segelte, ging er einen einzelnen Schritt auf mich zu, die geringe Distanz zwischen uns auf ein Minimum reduzierend.

 

Seine Maske befand sich nun wenige Zentimeter über meinen Augen, sodass er auf mich herabsah und ich zu ihm rauf. Dabei legte er seine rechte Hand mit einem lärmenden Knall an die Holzverkleidung neben meinem Kopf, wodurch die Schiffswand in meinem Rücken stark vibrierte.

Seit unserer ersten Begegnung... Heart-Pirat.

 

Mein Verstand hatte zu diesem Zeitpunkt auf Notstrom geschaltet. Es waren zu viele Informationen, um sie auf einmal zu verarbeiten.

Dass er mir viel zu nah war, bemerkte ich erst, nachdem meine Lippen unüberlegt meinen nächsten Satz ausgesprochen hatten.

 

„Du hast mich beim Umziehen beobachtet?!“, war der erste Gedanke, welchen ich aufbringen konnte, bevor ich augenblicklich wieder verstummte, mir dabei angestrengt in meine Lippe beißend.

Zeitgleich begannen meine Ohren in einem verräterischen Rot zu glühen, was dank dem Seitenstoff meiner Kappe unkenntlich blieb.

 

Was rege ich mich überhaupt auf?, gab ich mir eine gedankliche Ohrfeige, als mir ein entscheidendes Detail ins Gedächtnis gerufen wurde:

Gerade jetzt hänge ich auch nur in Unterwäsche bekleidet vor ihm...

 

Also muss er mich vor dem Fesseln entwaffnet und ausgezogen haben..., schlussfolgerte ich, was meiner Nervosität nicht gerade zur Beruhigung verhalf. Im Gegenteil: Mein Blut begann noch schneller durch meine Adern zu rasen.

Verdammt... Ich muss schnellstmöglich aus diesem Gedankenkreis ausbrechen!

 

Meine nächste Handlung geschah aus einer reinen Kurzschlussreaktion heraus.

Kurz blickte ich aus dem Augenwinkel auf die Sichel, welche sich nach unten zeigend auf meiner Bauchhöhe befand und damit vorerst aus meiner Gefahrenzone war.

Dann schweifte mein Blick unauffällig zu dem gepunkteten Kragen seiner schwarzen Bluse. Direkt vor meinem Gesicht befand sich seine Halsbeuge... in der ich ohne Vorwarnung meine Zähne mit aller Kraft bohrte.

 

Das erwünschte Ergebnis folgte prompt: Mit einem blitzschnellen Ausweich-Sprung nach Hinten, schaffte er den Abstand zwischen uns, den ich dringend brauchte.

In einer knienden Position, die Spitze seiner Sichel auf den Boden gestützt, schaute seine Maske wütend zu mir auf, während ich den Blickkontakt aufrecht hielt.

Mit einem selbstgefälligen Funkeln in meinen Augen leckte ich dann den Bluttropfen von meinen grinsenden Lippen.

 

„Hier hast du dein `Lustspiel´“, entgegnete ich ihm sarkastisch und schmeckte den bitter-süßlichen Eisengeschmack, der sich auf meiner Zunge ausbreitete.

Knurrend sprach ich dann meine nächsten Worte aus.

„Und jetzt sag mir verdammt nochmal, was du von mir willst!“

 

Langsam wurde das zwickende Taubheitsgefühl meiner blutleeren Arme wirklich lästig, mit jeder Minute wurde es unangenehmer. Doch sollte ich sobald nicht davon erlöst werden.

 

Seelenruhig erhob sich der Vize, sich dabei mit seinen Fingern gleichgültig über seinen verwundeten Hals streifend, an dem ein deutlicher Bissabdruck zu sehen war. Mit langsamen Schritten ging er auf den Hocker zu, welcher in der verdunkelten Ecke der Zelle stand, bevor er sich auf ihn setzte.

Seine Beine überschlagend, verschränkte er seine Arme und richtete seinen maskierten Kopf dann gespielt nachdenklich zur Decke.

 

„Nun...“, begann er nach einigen schweigenden Augenblicken und drehte seine Kopfbedeckung wieder zu mir. Seine Antwort fiel simpel aus.

„Was ich von dir will? ...Nichts. Ich habe mich einzig etwas gelangweilt.“

 

Das ist doch glatt gelogen! Sein Schmunzeln hab ich genau gehört!, murrte ich unzufrieden zu mir selbst und seufzte stumm. So kam ich nicht weiter.

Dann behalte es für dich... Nimm es von mir aus mit ins Grab...

Aber eine Frage brennt mir noch auf der Zunge...

 

„Hast du den Trank wirklich getrunken?“, sprach ich sie aus und pumpte nebenher neues Blut in meine gestreckten Glieder, meine Hände dabei schnell ballend und lockernd.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mir darauf antwortete, jedoch tat er es.

Mit einem völlig beiläufigen und monotonen: „Selbstverständlich.“

 

`Selbstverständlich´?, wiederholte ich gedanklich und sah ihn skeptisch an.

Ich fragte mich, was das nun wieder zu bedeuten hatte. Aus dem Kerl wurde ich einfach nicht schlau.

Zwar habe ich ihm kein Gift untergejubelt... sondern-

 

„Ein künstliches Imitat eines Betörungs-Elixiers“, führte er meinen Gedanken mit ruhiger, gar kalkulierender Stimme zu Ende und sagte mir damit, dass der Händler mich über den Tisch gezogen hatte. Die verlorenen Berry hätte ich genauso gut ins Meer werfen können.

Wie er an diese Information herangekommen war, konnte ich mir bildlich vorstellen.

 

Kurz darauf zog er seine Sichel-Armhalterungen aus, was mich eine fragende Augenbraue heben ließ.

Er legte sie auf den Boden, sodass seine Klingen gegen die Zellenwand lehnten, bevor er seine Maske langsam, beunruhigend langsam zu mir drehte.

Das gedämmte Schmunzeln, welches ich dann vernahm, konnte nur als düster und diebisch bezeichnet werden. Es löste sämtliche Alarmglocken in mir aus.

 

Penguin...“, betonte er meinen Namen in einem Klangspiel zwischen Verruchtheit und Gefährlichkeit. Seine Stimme tiefer und zugleich leiser werdend, während er mit lautlosen Schritten auf mich zuging.

Sage mir, hast du mich scharfmachen wollen...?

 

Seine direkte Wortwahl traf mich wie eine Kugel; Mit einem Volltreffer-Schuss mitten in meine rechte Brustseite.

Während sich mein Herzschlag drastisch erhöhte, zerrte ich abwesend an meinen Handfesseln, meine alarmierten Augen nicht von ihm ablassend.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass er geblufft hatte. Der Trank musste sehr wohl irgendeinen Effekt in ihm ausgelöst haben... der mir ganz und gar nicht gefiel.

 

Und ich trage die alleinige Schuld daran..., bemerkte ich meinen Fehler viel zu spät. Wage erinnerte ich mich an die Erklärung des Händlers:

`Um die Wirkung hervorzurufen, müssen beide Trinker in direkten Hautkontakt treten.´

Mit meinem Biss habe ich mir also mein eigenes Grab geschaufelt...

 

Aber ich fühle gar keinen Unterschied..., stellte ich fest und dachte nochmals über meine Theorie nach, Ist es nun ein Bluff seinerseits gewesen, oder nicht?

Verdammt... der Kerl hat eine viel zu gute Poker-Maske, das verwirrt mich...

 

Laut der Beschreibung sollte es auch eine reine `Sympathie´-Tinktur sein, die seine Kooperation gewährleistete. Und absolut nichts Perverses!

 

Mit meinen leerlaufenden Überlegungen versuchte ich mich lediglich vom Hier und Jetzt abzulenken.

Ich scheiterte kläglich, musste ich feststellen, als ich durch das laute Knallen einer Peitsche wieder an meine Situation erinnert wurde... Eine verdammte Peitsche?!

Das scharf durch die Luft schneidende Geräusch dröhnte unaufhörlich in meinen Ohren wider, während es einen kalten Schauer über meine Haut schickte.

 

Wo er sie plötzlich aufgetrieben hatte, wusste ich nicht... Was er mit ihr vorhatte sehr wohl.

 

Meine Augen waren überall, nur nicht auf ihn gerichtet. Hätte ich meinen Blick gehoben, hätte ich den dominanten Mann gesehen, der die schwarze Peitsche locker in seine offene Handfläche schlug.

 

Verdammt! Verdammt! Verdammt!, brach in mir ein Chaos an Emotionen aus, angeführt von Schock, Beunruhigung und befremdlicher Aufgeregtheit.

Mein Körper stand unter Strom, mein Verstand unter Frost.

Er wird mich nicht wirklich damit auspeitschen, oder-?

 

 

KILLER!“, donnerte urplötzlich die Stimme des Kapitäns über das gesamte Schiff, den Angesprochenen, sowie mich selbst kurz zusammenfahren lassend.

 

Bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, reagierte der Vize. Augenblicklich folgte er der Aufforderung seines Anführers, legte die Peitsche weg und nahm sich stattdessen seine Sicheln.

Binnen eines einzigen Wimpernschlags war er verschwunden, mich völlig fassungslos zurücklassend.

 

Hat Eustass Kid mir gerade den Hals gerettet...?, fragte ich mich blinzelnd und atmete die angehaltene Luft wieder aus. Erleichterung kehrte langsam in mir ein... mit einem nicht deutbaren Gefühl, das ich mich weigerte, als `Enttäuschung´ zu bezeichnen.

Penguin, du bist ein Idiot... Vergiss das Ganze schnell wieder...

Und begrabe deine dunkle Seite dort, wo sie niemals jemand finden wird...

 

Nun war ich allein in der von Stille gefluteten Zelle. Was ich zu meinem Vorteil nutzte.

 

Es war nicht das erste Mal, dass ich in solch einer Situation steckte. Und durch diese Erfahrung wusste ich mir aus ihr herauszuhelfen.

Zur Sicherheit hatte ich immerzu einen winzigen Dietrich in der roten Bommel meiner Kappe versteckt.

Ich musste nur noch an ihn herankommen.

 

Meine Beine anwinkelnd, stützte ich meine Füße an der hölzernen Wand hinter ab und stemmte mich dann schwerfällig hoch. Mit Hilfe der Fessel-Verankerungen konnte ich mich zudem noch ein Stück nach oben ziehen.

Meine fast tauben Finger ertasteten blind meine Kappe, die ich ganz knapp erreichte. Über die raue Oberfläche des dunkelblauen Stoffs fahrend, tastete ich mich bis zu den weichen Fransen vor, zwischen denen die gesuchte Nadel steckte.

Grinsend zog ich sie schließlich heraus.

 

Nach mehreren Fehlschlägen, schob ich den Dietrich in das Schloss eines Metall-Armreifs und drehte die Nadel solange, bis das erlösende Klicken ertönte. Mit meiner nun freien Hand wiederholte ich das Prozedere mit der linken Fessel.

Letzten Endes konnte ich endlich wieder den Dielenboden unter meinen Füßen spüren.

 

Nun nichts wie weg von hier!, dachte ich entschlossen und rieb mir beim Laufen meine geschundenen Handgelenke, meinen eingeschlafenen Beinen dabei neues Leben einhauchend.

Zunächst musste ich die vergitterte Tür der Zelle knacken und mich auf die Suche nach meiner Waffe machen.

Dann sieht Killer mich nie wieder!

 

Und nein, ich habe den Maskenfreak nicht gerade gedanklich bei seinem Namen genannt... ganz bestimmt nicht!

 

Zu meiner Überraschung, war die Zellentür nicht abgeschlossen.

Allerdings hielt ich mich mit der Frage nach der Begründung nicht lange auf, sondern rannte sofort los.

Den Gefangenen-Trakt hinter mir lassend, arbeitete ich mich durch das unterste Schiffsabteil, in dem ich die Lagerräume mit meinen Besitztümern vermutete.

 

Jederzeit alarmbereit, suchte ich die einzelnen Räume ab und verblieb stets einen Moment vor den Türen, um etwaige Geräusche ausfindig zu machen. Auf meinem Weg traf ich niemanden.

Neben dem Zellenabschnitt, entdeckte ich ein großes Kugellager, sowie einen Kanonier-Raum, in welchem sich unzählige Kanonen befanden.

Die letzte Tür führte mich zu dem spärlichen Abstellraum, in dem ich meinen Waffengürtel zwischen einem Schnapsregal und diversen Rumfässern entdeckte.

 

Ohne Zögern schnallte ich mir den Gürtel um meine Hüfte und ließ den gepunkteten Umhang links liegen – Im wahrsten Sinne des Worten; Er lag zu meiner Linken auf einem Fass.

Meinen Revolver auf Patronen prüfend, die sich nicht in der Trommel befanden, knurrte ich leise und entschied mich dazu, mit ungeladener Waffe meine Flucht zu bestreiten.

In Begleitung eines letzten, tiefen Einatmens steuerte ich schließlich die Treppe zum Deck an.

 

Wie würde Shachi sagen: `Wird schon schief gehen´..., dachte ich mir, bei dem Gedanken an meinen besten Freund leicht schmunzelnd. Und stürmte dann zielstrebig die Holzstufen nach Oben.

Ich muss nur schnell genug sein, um nicht entdeckt zu werden und unbemerkt abhauen zu können...

 

In den Schatten des gering beleuchteten Schiffsinneren bewegte ich mich schleichend-rennend zu meinem Ziel. Ich wollte nur noch zurück zu unserem U-Boot, so schnell wie möglich.

Zu sehr war ich auf meine Flucht fixiert, als dass ich die verdächtig trügende Ruhe hätte hinterfragen können. Dass sich fast kein Besatzungsmitglied auf dem Schiff aufhielt, lag höchstwahrscheinlich an der Barfeier, der sie noch immer beiwohnten.

Doch befanden sich die beiden schlimmsten Dämonen hier in meiner unmittelbaren Nähe.

 

Ohne nennenswerte Schwierigkeiten gelangte ich auf das Deck, auf welches der aufgegangene Mond schien.

Zum Aufatmen blieb mir keine Zeit, weil ich sofort in meiner Bewegung einfror, als ich zwei Stimmen hörte.

Mich schnell hinter drei großen Kisten versteckend, nahm ich eine hockende Haltung an und zog dann den Schirm meiner Kappe über meine Augen.

Meine Sinne waren hochkonzentriert, genauestens auf meine Umgebung achtend.

 

Nur noch wenige Meter... Wenige Meter, die mich von der Freiheit trennen...

Ich kann es schaffen... Nein, ich werde es schaff-!

 

Urplötzlich verstummten die Stimmen. Und ich wusste, dass ich gescheitert war.

 

Spätestens, als ich das Vibrieren meines Revolvers an meiner Hüfte spürte, war es mir vollkommen bewusst. Der Teufelsfruchtnutzer hatte ihn gespürt.

Keine Sekunde später wurde meine Schusswaffe durch ein starkes Magnetfeld angezogen und ich mit ihr durch die Luft gezogen.

Ich weigerte mich, mein Heiligtum zu opfern, hielt es eisern fest... und sollte den Preis dafür bezahlen.

 

Nach meinem kurzen Flug, bei dessen Tempo mir leicht schwindelig wurde, knallte ich mit meinem Becken auf die harten Dielen des Decks. Genau in die Mitte der beiden einschüchternden Persönlichkeiten.

 

Sofort rappelte ich mich wieder auf, dabei eine defensive Abwehrhaltung einnehmend, die unser Karatemeister Bepo mir einst beigebracht hatte.

Dann blickte ich dem rothaarigen Kapitän höchstpersönlich entgegen. Seine Hand war noch immer gehoben, in einer Teufelskräfte wirken lassenden Geste, ohne seine Kräfte einzusetzen.

 

Ich spüre Killers Blick in meinem Rücken...

Zusammen mit dem dämonischen Funkeln in Bernsteinfarbenen Augen vor mir...

 

Die drohende Anspannung lag in der nächtlichen Luft.

Ihre Elektrizität mit jedem Augenblick an Intensität gewinnend...

Bis die schaurig dreckige Lache des Kapitäns die unerträgliche Hochspannung auf ein Maximum trieb.

Jedoch waren seine endgültigen Worte nicht an mich gerichtet.

 

„Schmeiß die Ratte über Bord“, wurde Eustass Captain Kids unanfechtbarer Befehl ausgesprochen. Seine Anordnung mit einem lockeren Handschwenken Richtung Reling verdeutlichend, während ein diabolisches Grinsen seine roten Lippen zierte.

Dann leuchteten seine Augen in einem teuflischen Goldton auf, erfüllt vor purer Gefahr und unstillbarer Blutgier.

„Soll'n ihn die Seekönige auseinanderreißen... und er das Meer rot färben.

 

Mit blankem Horror sah ich die rothaarige Bestie an, wie versteinert zwischen Kapitän und Vize stehend.

Langsam drehte ich meinen Kopf zu Killer, meine geweiteten Augen waren auf seiner vollkommen still stehenden Erscheinung fixiert. Einzig seine langen, blonden Haarsträhnen wiegten andächtig in der rastlosen Atmosphäre.

 

Doch änderte sich seine Position schlagartig. Zeitgleich erstarb mein Herzschlag.

 

Noch bevor ich in irgendeiner Form reagieren konnte, erklang das leise, zugleich kristallklare: „Aye, Kid.“

Im selben Augenblick rannte der Massaker Soldat los, wie der stürmende Wind lautlos über die Dielen sprintend... Bevor ich den Boden unter meinen Füßen verlor.

 

Wie in Zeitlupe spielte sich dies Alles für mich ab, in Wirklichkeit nur wenige Augenblicke andauernd.

 

Das Nächste, was ich neben starken Armen spürte, war mein freier Fall in Richtung der schlagenden Wellen.

Zentimeter für Zentimeter fiel ich in die Tiefe. Mein Blick sich klärend von bitterer Erkenntnis, während das dunkle Holz der Reling sich immer weiter vor meinem Sichtfeld entfernte.

 

Kurz, kaum wahrnehmbar, fühlte ich den aufkommenden Windstoß, der mir meine Kappe von meinem Kopf riss und sie kurzzeitig vor meinen Augen erscheinen ließ. Meine kupferbraunen Haare wehten währenddessen unkontrolliert durch die Luft.

Eine knappe Sekunde vor dem Aufprall mit der Wasseroberfläche, schloss ich meine Augen und meinen Mund, mein Verstand in einen verzerrten Zustand zwischen Traum und Wirklichkeit übergehend.

In meiner bleichenden Trance glaubte ich, die Farben Blau-Weiß, sowie schwarz-gepunktet als verschwimmendes Gemälde zu erkennen.

 

Mein Körper wurde von dem warmen Ozean verschluckt, der dröhnende Wasseraufschlag jegliches Geräusch übertönend...

Einschließlich dem gedämmten Klicken eines Mechanismus, den die Finger der springenden Figur öffneten.

 

Eine kräftige Welle zerrte mich Unterwasser, der Wasserdruck auf meine Ohren rammend, während ich mit meinen strampelnden Beinen wild gegen die unbesiegbare Strömung ankämpfte.

Sekunden fühlten sich wie Stunden an. Meinen Kampf mit jedem verstrichenen Augenblick weiter verlierend, bis meine Muskeln schließlich nachgaben.

Als die letzten Luftblasen meine schmerzvoll verzogenen Lippen verließen, streckte ich meinen rechten Arm haltlos in Richtung schwindender Oberfläche.

 

Die Kälte nahm mich gefangen, mein Herz mit ihr zu Eis gefrierend.

Seine Schläge langsam abklingend, der Melodie des Todes folgend...

Bevor es in unbändigen Flammen verbrannte.

 

Dem Element des Liebestributes.

 

Meine Hand schien an der Seinen zu verglühen, als sich unsere Finger vereinigten.

Unbewusst fühlte ich den Ruck, mit dem er mich nach Oben zog... nahm die Luft wahr, welche in meine Atemwege drang... und spürte den Zusammenstoß meines Rückens mit der hölzernen Schiffsverkleidung, gegen die er mich drückte...

 

Jede einzelne Empfindung verblasste unter den gepiercten Lippen, welche mit den Meinigen verschmolzen.

 

Meine zusammenstürzende Gefühlswelt konnte sich nicht auf den impulsiven Kuss vorbereiten.

Zwischen Nahtoderfahrung, Traum-Trance und dem Feuer der Leidenschaft gefangen... bezwang mich das Gefühl von Begierde, Egoismus und Verlangen.

 

Meine Arme legten sich um seinen glühenden Körper wie an meinen Lebensanker. Wollten, dass er mir gehörte... sowie er sich mir selbst bemächtigt hatte.

 

Unsere Lippen bewegten sich im Rhythmus der Zügellosigkeit.

Der leichte Salzgeruch der Grandline uns umhüllend, während seine rauen Finger die Träger meines Muskelshirts über meine Schultern streiften. Mit quälend langsamen Bewegungen fuhren seine Fingerkuppen über meinen Oberkörper, die neu gewonnene Fläche erkundend, während ich atemlos gegen seine Lippen zischte.

Seine hemmungslosen Berührungen gravierten sich augenblicklich in meine begehrende Haut.

 

Sanft biss ich ihm in den dünnen Metallring aus dunklem Seestein, welcher zusammen mit seiner Unterlippe einen Kontrast aus Kälte und Hitze hervorrief. Mit meiner Zunge zögerlich und langsam sein Piercing ertastend, spürte ich zeitgleich das Schmunzeln, das seine Gesichtszüge umspielte.

 

Meine von Verträumtheit verschleierten Augen halb öffnend, erkannte ich die Düsternis der Nacht, welche uns, mitsamt dem Schatten des Kid-Piraten-Schiffes umgab.

Ich konnte Killer nicht sehen. Mich nur den Emotionen hingeben, die er in mir entflammte.

 

Als er mit seinen Fingernägeln von meinen Schulterblättern langsam zu meinem Genick kratzte, dabei eine empfindliche Stelle meiner Halsbeuge treffend, keuchte ich lautlos gegen seine Lippen.

Seine Hand legte sich dominierend in meinen Nacken, seine Zunge die Meinige erfassend, während ein elektrisierender Blitz durch meinen Körper fuhr.

 

Killers Kuss besaß die vollkommene Dominanz, begleitend von der ruchlosen Sünde.

 

Es war die Sucht, welche mich nicht von ihm trennen wollte... Die Leidenschaft, welche mich an ihn fesselte...

Letztlich folgte die Sehnsucht, als wir uns voneinander lösen mussten.

 

Außer Atem, holte ich mehrmals zittrig Luft. Meine Stirn auf seine Schulter legend, krallte ich meine Finger fester in den benässten Rückenstoff seiner gepunkteten Bluse.

Allerdings ließ er mir keine Zeit, um mich zu erholen.

 

Scharf zog ich die Luft wieder ein, sie abrupt anhaltend, als er mich zögerlos in meine linke Schulter biss.

Der ziehend elektrische Schmerz wurde abgelöst von dem gezähmten Brennen seiner Zunge, welche langsam über die glühende Hautstelle leckte.

 

Revanche“, wisperte er leise gegen meine Schulter und berührte sie zeitgleich mit seinen schmunzelnden Lippen. Begleitet von rauen Küssen ebnete er sich einen Weg zu meinem linken Ohr, in welches er dann mit tiefer Stimme hauchte.

Du schuldest mir dein Leben, stattdessen nehme ich mir deinen Körper... Nun gehörst du gänzlich mir.

 

Wie benommen nahm ich seine Worte wahr. Völlig neben mir stehend, nickte ich geistesabwesend gegen sein Schulterblatt.

Dabei prägte sich sein Geruch - nach schwarzen Rosen und einem Hauch von süßlichem Gift - in mein Gedächtnis.

 

 

Ohne Vorwarnung setzte er mir dann meine Kappe auf meinen Kopf, das weiche Innenpolster der selbigen auf meine nassen Haare drückend... Ehe er mich abrupt im Wasser herumriss.

Unsere Positionen tauschend, zog er mich an dem Kragen meines Shirts ruckartig zu sich.

Seine Lippen trafen ein letztes Mal auf die Meinen, gegen die er seine Abschiedsworte flüsterte.

 

Wir sehen uns in der Neuen Welt wieder, Penguin.

 

Mit einem einzigen Stoß schubste er mich von sich weg, aus dem Schatten des Schiffes heraus... direkt in eine der aufsteigenden Blasen des Sabaody Archipels.

Die seifige Oberfläche des Schwebekörpers nahm meine Figur in sich auf, sodass ich mich kurz darauf in der großen Seifenblase wiederfand. Langsam und stetig immer weiter nach oben fliegend.

Mein Blick war bedingungslos auf den dunklen Schatten unter mir gerichtet, den ich hinter der leicht durchsichtigen Membran im Ozean ausmachen konnte.

 

Für den Bruchteil einer Sekunde erblickte ich seine Augen, die in der Dunkelheit unter den seichten Strahlen des Mondes aufblitzten.

Ihre Farbe war ein geheimnisvolles Mitternachtsblau. Sie spiegelten die tiefsündige Besitzgier wider.

 

 

In dieser Nacht brachen wir ein unausgesprochenes Verbot,

begingen die Todsünde einer jeden verfeindeten Piratencrew...

 

Doch nur das Meer war unser Zeuge.

Die verräterischen Beweise verschlossen in unseren Herzen tragend.

 

Ab heute teilten wir ein Geheimnis, welches uns auf ewig binden sollte.

 

Von dem Moment an wusste ich:

Er wird in den Schatten lauern und auf mich warten.

 

 

 

~*~

 

 

 

Zwei Tage später brach unser U-Boot in die Neue Welt auf.

 

Im Nachhinein fand ich mehrere Puzzleteile zu meinem Mysterium:

In den Gewässern des Sabaody Archipels gab es keine Seekönige. Und Eustass Kid hatte seinem Vizen niemals verboten, das Schiff zu verlassen. Somit hatte er sich keinem Befehl widersetzt.

 

Meine Mission war letztlich ein Erfolg.

Ein nachtschwarzer Name zierte nun meinen ledernen Revolver-Halter;

Seine Unterschrift, dessen Herkunft mir unergründlich blieb.

 

Zu diesem Zeitpunkt hätte der ominöse Trank seine Wirkung längst verlieren müssen...

Was er nicht tat.

 

Mein inneres Chaos blieb, die Emotionen waren unbezwingbar.

Killer hatte mich mit ihnen vergiftet... nicht umgekehrt.

 

Es war eine Art von Gift, welches für einen Piraten tödlicher nicht hätte sein können.

 

...Genannt wurde es: Liebe...

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  KaffeeFee
2020-04-30T20:06:07+00:00 30.04.2020 22:06
Woah, sabber! Bilder im Kopf! Krass! Wahnsinn!

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Du hast es mal wieder geschafft, mit wenigen Worten eine Atmosphäre zu schaffen, in der man mitfiebert, die Luft anhält, an den ägeln kaut und die Augen immer größer werden.
Hab ich dir schonmal gesagt, dass ich einen Schreibstil toll finde? ;)

Beim Namen es Kapitels hatte ich irgendwie sofort die Szene mit Eowin und Schlangenzunge im Kopf, wo sie zu ihm sagt: Deine Worte sind wie Gift!

Diese Art Gift gefällt mir aber deutlich besser. Könnte auch an Peng und Killer liegen... wer weiß das schon... ;P
Du hast es auf jeden Fall mal wieder geschafft, mich vollkommen zu begeistern. Diese Art von Killer find ich auch super. Gefällt mir gut. Die Piercings sind auch eine geniale Idee... in meinem Kopf sponn sich sofort eine Szene, wie ein Teufelsfruchtnutzer zu Pudding wird, wenn Killer in küsst... (keine Ahnung, warum Pudding, aber ich finde, Ruffy sieht immer aus wie Pudding in der Sonne, wenn er mit Seestein in Berührung kommt)

Ich hab dir ja gesagt, ich lese mich durch deine Werke. Dauert zwar etwas, hab ja noch das Hobby, dass sich Arbeit nennt und die ganzen Viecher, und leider muss ich auch noch schlafen... wie lästig... aber ich arbeite mich vor! Tschakka!

bis dahin, koffeinhaltige Grüße und einen wunderschönen DisTanz in den Mai, deine KaffeeFee
Antwort von:  blackNunSadako
01.05.2020 19:12
(ノ ◕ヮ◕)ノ🌸🌷KaffeeFee🌷🌸ヽ(◕ヮ◕ヽ)

Mit einem Blütenregen aus Freude, Glück und Herzlichkeit begrüße ich dich, wünsche dir einen zauberhaften Abend, wünsche dir alles erdenklich Schöne. Alles Glück der Welt – und weit darüber hinaus!🌟

Wie schön, dich wiederzusehen. ^-^ ♥
Zum zweiten Mal an diesem Tag, der nicht angenehmer hätte ausklingen können, als mit deiner wundervollen Gesellschaft. (ᴖ ᴗ ᴖ✿)

Bereits mit der ersten Zeile deines super lieben Reviews hast du mich breit lächeln lassen. Deine lebhafte Begeisterung ist spürbar, hat mich total glücklich gemacht. Es ist immer wieder aufs Neue unfassbar schön, wie sehr du deine Freude beim Lesen ausdrücken kannst. Dass es meine Texte sind, die dir kleine positive Momente geben können, ehrt und freut mich unbeschreiblich sehr.♥
Vielen herzlichen Dank, dass du mir deine werte Meinung so ausführlich mitteilst. Danke für deine gewidmete Zeit und Mühen❣

Dein ehrendes Lob zu meinem Schreibstil geht mir immer direkt ans Herz. .///.
Freut mich, dass dir Killers düstere Art zusagt. Lieben Dank, dass du es mir gesagt hast.♥
Damit hast du mich zeitgleich dazu inspiriert, ihm auch im neuesten Werk einen solchen Touch zu verleihen. Deine Rückmeldungen helfen mir wirklich sehr. Danke vielmals für deine geschätzte Hilfe❣ (◡‿◡✿)

An das Zitat von Eowyn und Schlangenzunge konnte ich mich erst dank deinen Worten darüber erinnern. Stimmt, es ist äußerst passend. ^-^
Ich bin echt erstaunt, was für kreative Verknüpfungen dein Geniegeist erschafft. Genial, clever und ausgefallen – dein Phantasiereichtum ist wahrlich bemerkenswert.♥
Ein herzliches Hoch auf deine wunderschöne Kreativität❣ ʕ≧ᴥ≦ʔ

Killers Piercing. Ich habe ein Faible für solche Details, besonders für Piercings und Tattoos. Bin froh, dass du findest, dass es Killer steht. ^-^
Deine Fortführung des Gedankens ist fabelhaft! Wie Killer einen Teufelsfruchtnutzer mittels Kuss bezwingt. Die Vorstellung ist sehr reizvoll. ^//^
Wiederum hat mich deine herrliche Pudding-Anmerkung zum Lachen gebracht. Pudding passt ausgezeichnet zu Ruffy, im Bezug zu seiner Gum-Gum-Frucht umso mehr! xD
Deine grandiosen Gedankengänge sind erstklassig brillant❣

Ich finde es noch immer unendlich lieb, dass du dich durch meine Werke liest. Die liebe Geste rührt mich so sehr. ; - ; ♥
D❤️NKE
Bitte fühle dich niemals dazu gedrängt, mir zu schreiben, und lass dir gern alle Zeit der Welt. Ich freue mich immer von dir zu lesen, ganz gleich wann deine Glücksboten den Weg zu mir finden. ^-^
>>Tschakka!<< - wie herzallerliebst dein Ausruf ist. .///. ♥

Bitte achte stets gut auf dich – Dein Wohl und deine Gesundheit gehen immer vor! Du selbst bist das Wichtigste.✨

Ich wünsche dir einen super schönen 1ten Mai.🌼
Und ein entspanntes Wochenende.🌺
Lass es dir gut gehen, genieße den Abend und lass dir bitte niemals deine herzensgute Liebenswürdigkeit nehmen.💝

(ノᵔヮᵔ)ノ✧・゚*✧・゚*✧

In tiefer Dankbarkeit,
unbeschreiblich froh dich kennengelernt zu haben,
Sawako (୨୧ ❛ᴗ❛)✧
Von:  Angel_Cas
2019-02-27T18:59:08+00:00 27.02.2019 19:59

Guten Abend Sadako - chan
Da hast du mal wieder was tolles geschaffen! *__*
Einfach genial!

"Captain Kid will seinen Rum~ Wir bringen ihm die Flasche drum~", das Lied :D Hammer und dann Kid "Obwohl... Macht weiter, mein Ego muss gestreichelt werden.“ *lach*
Und als Peng unterm Tisch hockte und dem Geruch der Käsefüße der Crew ausgesetzt war, tat er mir Leid D:
Okay... Ich gebe zu... Lustig war 's auch. xD
Und dann die Stelle, als Killer mit der Peitsche vor ihm stand..
Zu gut! :D

Es gab wieder so viele tolle und lustige Momente! ^_^

Ich hab den One Shot echt verschlungen!
Ehrlich gesagt.. habe ich deine ff "Shambles" auch schon durch und warte brav und geduldig aufs nächste Kapitelchen. 0//0 Kam nur noch nicht zum kommentieren.

Sooo.. *stellt dir einen Tee hin*🍵
Wünsche dir noch einen schönen Abend 🌸

Liebe Grüße
Flower_Rain ~


Antwort von:  blackNunSadako
28.02.2019 01:33
Die liebsten Grüße an dich, umwerfende Flower_Rain❣🌸

Binnen eines einzigen Tages hast du den OS und Shambles gelesen?! Wow. Unfassbar. Der absolut hellste Wahnsinn❣
Das übersteigt meine Vorstellungskraft, wenn ich ehrlich bin. o.o'
Wie hast du das nur geschafft? Das bleibt mir unbegreiflich. Du bist einfach atemberaubend wundervoll❣

Dass du dir obendrein die Zeit genommen hast, mir zu schreiben, ist so unfassbar lieb, dass mir die Worte fehlen. Danke. Tausend Dankeschön von ganzem ❤-en❣
(Entschuldige, dass ich mich oft mit meinen Dankesworten wiederhole. Ich finde einfach nicht die richtigen Worte dafür. ^^')

Ich freue mich wirklich, dass du Freude am Lesen des OS' hattest. ^-^
Vielen Dank für all das nette Lob. Ich habe es mir zu Herzen genommen – Deine Zeilen sind unsagbar herzerwärmend.♥

Kid, wie er leibt und lebt. Wer könnte ihn nicht mögen? x'D
Hin und wieder braucht jeder Kater ein paar Streicheleinheiten – Besonders der von Alkohol hervorgerufene Morgenkater. xD
Hach, es freut mich einfach so sehr, mit dir gemeinsam zu lachen.♥ ^_^

Der männliche Urwald – fehlt nur noch der blonde Tarzan. x'D
Nein, im Ernst; Meine Schadenfreude hat bei der Unter-Tisch-Szene auch das Mitgefühl für Peng dezent überwogen. Leid tun kann er einem wirklich. ^^'

*nimmt dankend deinen lieben Tee an und bietet dir im Gegenzug Gebäck, Süßigkeiten und dein Lieblingsgetränk an*
Was hättest du denn gern? Es ist genug von allem da; Bediene dich ruhig nach Herzenslust. ^-^

Abschließend danke ich dir herzlichst für den Höhenflug an Glücksgefühlen, den du mir geschenkt hast. Dazu ein großes Danke für all deine lieben Worte. Und für die wunderschönen Stunden, die ich mit dem Verfassen der Antworten an dich hatte. ^‿^
Einfach nur Danke.💜

Ich wünsche dir eine bezaubernd schöne Rest-Woche.
Mögen all deine Stunden von Glück und Freude erhellt sein❣ ^-^

Bitte bleibe der zauberhaft liebenswerte Mensch, der du bist, liebste Flower_Rain.🌹

In tiefster Dankbarkeit und mit einem strahlenden Lächeln,
Sadako, die du zum glücklichsten Menschen gemacht hast. ( ^‿^)/~❤
Von:  Streber_Nr1
2018-03-16T18:07:44+00:00 16.03.2018 19:07
Den Revolver rückt er garantiert nicht mehr raus.
Also wird er wohl doch seine Pflichten selbst erledigen müssen😂😂
Also Killer x Penguin is the best pair😍😍
Antwort von:  blackNunSadako
17.03.2018 22:23
Huhu! (^-^)/

Vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar.♥
Ich habe mich sehr über ihn gefreut. ^‿^

Haha, genau der selbige Gedanke ging mir ebenfalls durch den Kopf:
`Penguin wird seinen Revolver, mitsamt Halter bestimmt nicht mehr hergeben.´ x'D

Wie schön, dass du das Pairing ebenso sehr magst. Das freut mich wirklich, weil es mein absolutes Lieblingspairing ist. ^-^

Ich wünsche dir ein schönes und ruhiges Wochenende.

✿Mit lieben Grüßen und den besten Wünschen✿
Von:  Kikono-chan
2018-02-28T19:21:27+00:00 28.02.2018 20:21
Huhu meine liebe Sadako :)

Schaffe ich es doch endlich, dir einen Kommi da zu lassen *schäm* ich weiß, ich bin längst überfällig >.<

Also erst einmal... *grinst wie ein Honigkuchenpferd von einem Ohr zum anderen* WIE GEIL IST DAS DENN?!?!!! Absoluter Wahnsinn - du hast mich nicht nur mit dem Kilguin-Virus infiziert, sondern fütterst es auch noch aufopferungsvoll mit derart genialen Storys *quietscht fröhlich vor sich hin*

Schon bei der Einleitung (ich nenne das Gespräch zwischen Penguin und Shachi jetzt mal dreist so) hast du mich herzlich lachen lassen - es ist so typisch oder XD Wann immer das Energiebündel Pengs Aufmerksamkeit fordert, endet es in ungeahntem Chaos :D
>> „Du kannst Äpfel nicht mit Teufelsfrüchten vergleichen...[...]" << Wie genial ist das denn XD Wie kommst du immer auf so witzige Vergleiche?^^ Aber wo er Recht hat... Man kann Killer, einen "Normalsterblichen" nicht mit einem Teufelkraftnutzer vergleichen
Ein Autogramm *_* *will auch eins* Ob Penguin wusste, worauf er sich da eingelassen hat? Wie gesagt, Shachi und seine Ideen gehen Hand in Hand mit Chaos, dem Schlawiner^^

Laws Ansprache ist toll^^ Ich konnt mir das so lebhaft vorstellen, wie alle, hibbelig und innerlich voll aufgeregt auf das "Go" ihres Käptns warten haha XD Und dann: >> meidet Konfrontationen mit feindlichen Piraten-Crews.“<< ähm ja... nein >.< Sorry, Chef, geht nicht, Peng muss da eben ein Autogramm von einem gewissen Massakersoldat besorgen :D

Die Shoppingtour von Shachi hat mich dann irgendwie stark an Nami erinnert, wie hemmungslos alle Ladenbesitzer über den Tisch zieht und das Gepäck von einer armen Sau (meist Lysop oder Sanji - wobei letzterer das ja immer voll genießt, in dem Fall also eher Lysop^^) tragen lässt. Und dann so klar - Karma und Chaos in Hochform - Kid und Co haaahaaahaaa XD Ganz ehrlich Peng, stell die Taschen doch einfach kurz ab, dann kommst auch an deine Waffe... Oder hat er insgeheim gehofft, sie sehen ihn hinter den ganzen Verpackungen nicht?

>> „Sieh an, sieh an... Ein verirrtes Schaf...“<< *mich für Penguin zu Kid umdreh* Mäh *smirk*

>>Der Gedanke, Shachis Einkäufe bis zum bitteren Ende verteidigt zu haben, war keine Heldentat, doch ein mickriger Trost. Von wegen verteidigt! Du hast dich einfach nur hinter ihnen versteckt... schäm dich Peng *Schmollmund zieh*

>> weswegen ich vor Schreck beinahe einen Sprung nach hinten vollführt hätte – In die Arme meiner Feinde, was keine glorreiche Idee gewesen wäre.<< oder in Killers Arme <.< Das hätte vielleicht einige Dinge beschleunigt *mit den Augenbrauen wackel*

Ein bisschen tut mir Peng ja schon Leid, aber die Idee, wie er Killer (nicht) um ein Autogramm bitten will, ist schon herrlich XD Was lernen wir daraus? Mädels, macht eure Hausarbeiten einfach selbst und geht nicht auf so verrückte Deals ein! :P

Bei der Vorstellung, wie Killer eine Zahnbürste durch eines der Löcher schiebt, musste ich so lachen - Penguin kann ihn ja mal direkt danach fragen, wenn er sich das Autogramm holt *hüstel* Wobei das sicher schwierig wird, nachdem dieser volltrunkene Idiot da eine Kerbe mitten in Killers Gesicht gezogen hat <.<
*stellt sich Penguin als Seelenklmptner vor: Peng: "So, mein werter Herr... Killer (?), was führt Sie denn zu mir?" Killer: "Ach wissen Sie, Doc, mich plagen schon seit Längerem diverse Problemchen über die ich mit sonst niemandem sprechen kann..." *

Der Plan... ich könnt mich wegschmeißen... die Ausführung XD *schmeißt sich dann doch weg vor Lachen* Die gepunktete Kutte, die quietschende Tür und Killers Blick - einfach nur herrlich und so typisch für "Shachis Chaos at work!" XD

>>„Obwohl... Macht weiter, mein Ego muss gestreichelt werden.“<< *patet Kid* Oooh, muss der große Junge noch gestreichelt werden, ja
Und dann bekam Apoo eins auf die Mütze *jubel* *Kids Ego doch ein bisschen streichel * hast du fein gemacht, Großer *smirk*
Ehrlich, Penguin - glaubst du wirklich, Killer hätte dich nicht bemerkt? Und wäre nicht absichtlich aufgestanden? Das sind dann die Momente, wo ich mir gedanklich gegen die Stirn hau >.<

Um mir dann kurz danach wirklich gegen die Stirn zu hauen - Penguin, du bist ein Idiot! Aber wie heißt es so schön: Kleine Sünden werden sofort bestraft, große erst nach neun Monaten XD Wobei er sich vor den Folgen der großen Sünde nicht fürchten muss <.<

>>Zusammengefasst: Ich hatte ein verdammt großes Problem.<< DAS hätte ich dir schon sagen können, als du den Deal mit Shachi geschlossen hattest, mein lieber! :P

Wie du Penguins Sichtfeld in der Zelle beschreibst und dann Killer... da lief es nicht nur unserem Peng kalt den Rücken herunter - absolut genial geschrieben!
Und dann musste ich so lachen - was würde wohl Law tun? Sich mit seinem "Room" aus der Affäre befreien... aber das kann Penguin nicht... also was....? Und ich bekam meine Antwort XD >>Grinsend verkrampfte ich meine verbundenen Hände, langsam meine Finger zu einer lockeren Faust formend...
Ehe ich ihm provokant meine beiden Mittelfinger präsentierte.
<< *grööööhl* Jap, dafür wirst du mit Sicherheit in der Hölle schmoren, aber hey, dafür stirbst du da unten wenigstens keinen Kältetod, so wie in der Zelle XD

Und dann die Szene mit der Klinge an Pengs Hals - Nervenkitzel pur O_O ich hab mich danach fast überschlagen beim Weiterlesen >.<
>>Ein Pirat sucht stets die Gefahr... In ihm habe ich sie gefunden...<< ♥ *_*

>>Von seinem fragwürdigen Humor einmal abgesehen...
Wer zum Henker scherzt bitte in so einer Situation?!
<< *auf Killer zeig*
Ich liebe die gesamte Zellen-Szene einfach abgöttisch XD

>>„Ich habe dich auf Anweisung meines Captain's verfolgt, Seit unserer ersten Begegnung... Heart-Pirat.“<< wer stalkt jetzt hier wen, hm?^^ Und von allen Dingen, die Penguin in dieser Situation hätte denken und oder sagen können, schießt ihm nur ein, dass Killer ihn in Shorts und Shirt gesehen hat? Das ist so... so... Kopf > Tischkante > Krit!
Ja, klar, er hat sich "gelangweilt"... wer's glaubt <.<
Oh Gott und es wurde ja immer besser XD Die zwei sollte man echt nicht ohne Babysitter lassen... "Penguin, wenn du ein Date gewollt hättest, hättest du mich nur zu fragen brauchen." "Killer, du Albtraum meiner schlaflosen Nächte, ich schüchternes Heart-Lämmchen hab mich aber nicht getraut *kicher*"... sorry, mein Kopfkino wieder XD

>>Laut der Beschreibung sollte es auch eine reine `Sympathie´-Tinktur sein, die seine Kooperation gewährleistete. Und absolut nichts Perverses!<< Nimm das nächste Mal einfach K.O.-Tropfen und zwing ihn, zu unterschreiben, wenn er wieder zu sich kommt (in der Zwischenzeit bitte in einer dunklen Kammer fesseln und knebeln)

>>Penguin, du bist ein Idiot... Vergiss das Ganze schnell wieder...
Und begrabe deine dunkle Seite dort, wo sie niemals jemand finden wird...
<< Zu spät - wir haben sie alle gesehen^^
Das Versteck für den Dietrich ist einfach herrlich gewählt hehe^^ Da hat er aber Glück gehabt, dass Killer ihm die nicht auch abgenommen hat... ob er von dem Dietrich wusste?

Die ganze Flucht über hab ich so mitgefiebert und gleichzeitig gehofft, dass Killer ihn wieder "einfängt". Als Peng sich dann hinter die Kisten gehockt hatte, hab ich mit ihm den Atem angehalten - und Kid innerlich verflucht, als er ihn fand. Warum hat Killer ihn nicht finden können? >.< So etwa: Killer lugt über die Kisten zu Penguin, ein düsteres Schmunzeln auf seinen wohlverborgenen Lippen. "Wir waren doch noch gar nicht fertig mit unserem Spiel..." ... Kid, du störst - geh dein Ego vorm Spiegel polieren XD

Aber du hast Kids Charakter sehr schön dargestellt. Ehrlich, ich bekam eine richtige Gänsehaut, als Peng zwischen Killer und Kid stand und der Teufel dann den Befehl gab, ihn über Bord zu werfen, den Seekönigen zum Fraß o_O

Wie Penguin dann den Kampf gegen das unbändige Meer verlor, wurde mir ganz anders - da war doch was blau-weiß-gestreiftes und schwarz-gepunktetes - wo ist sein Retter verdammt!? Mir ist fast das Herz stehen geblieben!
Und dann... hach Zuckerschock auf der Kilguinfluffwolke ♥

>> „Du schuldest mir dein Leben, stattdessen nehme ich mir deinen Körper... Nun gehörst du gänzlich mir.“<< *______*

Und weiter schmacht ^///^ >>Von dem Moment an wusste ich:
Er wird in den Schatten lauern und auf mich warten.
<<

Ich LIEBE es!

Es waren so unzählig lustige und schöne Momente drin, ich kann sie gar nicht alle aufzählen *blickt skeptisch auf den elend langen Kommi* *hüstel* Merkt man eigentlich sehr, dass es mir gefallen hat? XD

Du hast ein absolut episches Meisterwerk geschaffen, meine liebe Sadako :D
DANKE!
*stellt dir eine große heiße Schokolade hin, sowie eine Packung Pfefferminzeis mit Schokostückchen*^^

Antwort von:  blackNunSadako
07.03.2018 08:03
Huhu, liebe Kikono-chan! (^‿^)/

Endlich komme ich dazu, dein unfassbar liebes Kommentar zu beantworten. Nochmal eine ganz große Entschuldigung, weil ich dich so lange auf die Antwort habe warten lassen. -.-'

Dass du mir den schönsten Schrecken des Jahrhunderts mit deinen vielen Zeilen geschenkt hast, habe ich dir ja bereits gesagt... Du weißt, wie viel mir deine Worte an diesem Tag bedeutet haben. (Und es noch immer tun.) Für mich sind sie wie die helfende Hand, welche du mir gereicht hast, gewesen, wirklich.
Ein Dankeschön wäre niemals genug als Zeichen meiner unendlichen Dankbarkeit... Leider weiß ich noch immer nicht, wie ich dir von ganzem Herzen danken kann. Daher sollen die fünf Buchstaben dir all das sagen, was ich mit Worten nicht ausdrücken kann:
🌹D.a.n.k.e.🌹

Der One Shot ist allein durch den Gedanken: `Ich will einen mysteriösen Killer in düsterer Form sehen´, entstanden. Zu dem Zeitpunkt habe ich ein Kapitel der Fortsetzung weitergeschrieben und gemerkt, dass der Penguin aus dem One Piece-Universum mir noch immer am leichtesten von der Hand fällt, weswegen der OS auch aus seiner Sicht spielt. (Zudem habe ich die beiden Crews ziemlich vermisst. ^^')

Als ich dann nach einem geeigneten `Sündenbock´ für das Treffen mit Penguin und Killer gesucht habe, hat sich Shachi einfach zu gut angeboten. Warum darf ein Pirat nicht einen Piraten einer anderen Crew für seine Stärke bewundern?
Besonders Shachi legt keinen Wert auf Verfeindungen, es sei denn sein Kapitän würde die Bande als offizielle Feinde erklären. So hat eins zum anderen geführt und ich habe meinen Einstieg für das kommende Chaos gefunden. ^-^
Wie schön, dass dir der Anfang ebenso gefallen hat und er dich sogar zum Lachen gebracht hat. ^‿^

Die Vergleiche sind mir besonders wichtig gewesen, weil sie mir beim Tippseln das One Piece-Feeling gegeben haben, welches wohl jeder von uns Fans kennt. So wurde aus dem Spruch `Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen´ einer mit Teufelsfrüchten. Die Sprichwörter umzuschreiben hat mir selbst auch sehr viel Freude bereitet. ^-^

Wie es mich freut, dass du Laws Ansprache als authentisch empfindest. Schließlich ist und bleibt er mit Stolz und Herz ein Kapitän.
Es freut mich riesig, dass sein kurzer Auftritt diese Rolle widerspiegeln konnte. ^_^

>>Ganz ehrlich Peng, stell die Taschen doch einfach kurz ab, dann kommst auch an deine Waffe... Oder hat er insgeheim gehofft, sie sehen ihn hinter den ganzen Verpackungen nicht?<<
Eine wirklich gute Frage. o.o
Ich denke, er hat nicht damit gerechnet, den Kid-Piraten so schnell über den Weg zu laufen und ist dann wie erstarrt gewesen... Zumal ein Einzelner gegen eine komplette Crew nicht viel hätte ausrichten können. ^^'
Ein: `Vielleicht sehen sie mich hinter den Tüten nicht´ wäre auch ein überaus passender Gedanke gewesen. ^-^

>>*mich für Penguin zu Kid umdreh* Mäh *smirk*<<
Haha, oh mein Gott! x'D
Das wäre DIE perfekte Gegenreaktion gewesen, ehrlich. Kids überrumpelter Blick wäre einmalig gewesen. :D
Deine Reaktionen sind absolut klasse, wirklich. Du zauberst mir mit ihnen immerzu ein glückliches Schmunzeln auf meine Lippen. ^‿^

>>Mädels, macht eure Hausarbeiten einfach selbst und geht nicht auf so verrückte Deals ein!<<
Hast du damit Shachi angesprochen? Wenn ja... Also mir vorzustellen, dass er sich das Autogramm selbst hätte holen müssen... Das wäre definitiv nicht gut ausgegangen. o.o'
Shachi hätte Killer wahrscheinlich ein Ohr abgekaut und wäre ihm freiwillig bis zu ihrem Schiff gefolgt, wo er dann mutterseelenallein auf `feindlichem´ Gebiet gewesen wäre. Nein, das hätte ich ihm nicht antun können. ^^'
Aber du hast recht: Man sollte seine Aufgaben lieber selbst bewältigen. Shachi hat glücklicherweise einen besten Freund, der ihm dabei hilft. ^^

Mit der Frage, was so alles durch die Löcher von Killers Maske passen würde, habe ich mich vor Längerem bereits ein wenig zu intensiv befasst. Die Reaktion meines Freundes, als er den Satz mit der Zahnbürste gelesen hat: `Das ist so typisch du...´ :D
Haha, Killer bei Penguin in Therapie, die Vorstellung ist genial. xD
(Wobei die ersten Therapiestunden ziemlich stillschweigend ablaufen würden, weil Killer ja von sich aus nicht viel redet und niemanden so leicht hinter seine Fassade blicken lässt.)

>>was würde wohl Law tun? Sich mit seinem "Room" aus der Affäre befreien...<<
Ja, das war auch mein erster Gedanke - der von meinem Freund ebenfalls. Und dann habe ich beim Tippseln der Szene so laut gelacht, als ich mir Penguins stumme Gegenwehr mit deutlicher Provokation vorgestellt habe. Dabei habe ich ihn zudem richtig angefeuert. x'D
(Ich fiebere beim Schreiben meist lautstark mit den Charakteren in Begleitung von Anfeuerungsrufen mit. Sehr zum Leidwesen meines Freundes... wobei er meist mit einsteigt, obwohl er nicht einmal weiß, worum es geht. ^.^)

Es ist so wundervoll, dass ich die Lach-Momente mit dir teilen konnte. ^__^
Und dass dir die Zellen-Szene so gut gefällt, freut mich noch viel mehr. Sie ist auch eine meiner Lieblingsszenen. ^-^

Du weißt, wie sehr ich dein Kopfkino liebe. ^‿^
*holt noch Popcorn für uns, damit wir deinen Film zusammen anschauen können*
>>"Penguin, wenn du ein Date gewollt hättest, hättest du mich nur zu fragen brauchen." "Killer, du Albtraum meiner schlaflosen Nächte...<< *mümmelt freudig das Popcorn und verfolgt die Szene gespannt*
Ist der Film ab 16 oder 18? ...Solange er nicht den Titel `Die Killerseegurke aus dem Sumpf´ trägt, das wäre ein absoluter Horrorfilm! (Entschuldige... Nie wieder Seegurken... Nie wieder Seegurken... x.x') *fragt sich, was sie hier überhaupt blubbert*
Ja, es ist wieder recht spät geworden, als ich dir das hier schreibe, man merkt es sicher. ^^'

Dass ich dich bei Penguins Flucht so sehr zum Mitfiebern bringen konnte, freut mich wahnsinnig. ^-^
>>"Wir waren doch noch gar nicht fertig mit unserem Spiel..." ... Kid, du störst - geh dein Ego vorm Spiegel polieren XD<<
Dafür feiere ich dich wieder - `Sein Ego vor dem Spiegel polieren´, was für eine herrlich amüsierende Bezeichnung. :D
Wie viel Zeit Kid wohl tatsächlich vor dem Spiegel verbringt? o.o
...Selbst bei dem heftigsten Kampf muss seine Frisur perfekt sitzen!

Ja, Kid kann wirklich der Teufel in Person sein. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ihn zu weich darstelle... Besonders bei dem Thema Liebe ist es nicht immer einfach, ihn nicht zu gefühlsbetont zu beschreiben, du kennst das ja. ^^
Danke für das liebe Kompliment bezüglich seiner Charakterdarstellung.♡

Das Ende hat mir beim Schreiben wieder am meisten Schwierigkeiten bereitet, wie du weißt, tue ich mich mit dem Abschluss von Geschichten immer etwas schwer. Umso mehr beruhigt und freut es mich, dass das Ende in deinen Augen gelungen ist. ^‿^

Bitte bedanke dich nicht bei mir - Ich habe zu danken für all deine lieben Worte. Tausend Dank dafür, Kikono-chan!♥

Pfefferminzeis und heiße Schokolade. *_* *ist wunschlos glücklich*

*bietet dir stattdessen Gummibärchen in Pinguin-Form an* <--- meine neueste Errungenschaft. ^.^
Es gibt neue Gummibärchen von Haribo, die `Penguins´ heißen. *-* Da habe ich einfach nicht widerstehen können. :D

Nochmal: Danke für alles!🌹

🌻In tiefer Dankbarkeit und mit den liebsten Grüßen🌻

(P.s. Hoffentlich hat sich nicht zu viel Sinnlosigkeit in meine Antwort geschlichen. ^^')
Von:  RenaAlgernon
2018-02-28T16:39:14+00:00 28.02.2018 17:39
DAS IST DER WAHNSINN! Beste ff über Killer!
Antwort von:  blackNunSadako
02.03.2018 19:45
Huhu! (^-^)/

Vielen lieben Dank für dein liebes Kommentar und dieses riesige Kompliment!♡
Ich habe mich sehr darüber gefreut, wirklich. ^‿^

Hoffentlich wirst du einen schönen Freitag und ein noch viel schöneres Wochenende haben, RenaAlgernon.

Mit lieben Grüßen und den besten Wünschen,
Sadako


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