Gegen alle Widerstände von Misato-6 ================================================================================ Kapitel 31: Letzte Vorbereitungen --------------------------------- Kapitel 31: Letzte Vorbereitungen Kai wusste nicht wie lange er nach dem Ganzen noch unterwegs gewesen war. Er brauchte einfach Zeit zum Nachdenken. Doch scheinbar war es lange genug um einen gewissen Teampartner unruhig zu machen. „Kai wo warst du? Was ist passiert?“ „Später. Ich hab vorher noch was anderes zu erledigen. Wartet oben auf mich!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen ließ er Tala hinter sich stehen. Er wusste dass dieser genug Anstand hatte seine Fragen zurückzustellen. Zumindest für ein paar Minuten und das war alles was er brauchte um sich seines weiteren Vorgehens sicher zu sein. Ohne anzuklopfen betrat er das Arbeitszimmer seines Großvaters. Früher hätte sich Voltaire den halben Tag in seiner Firma aufgehalten, doch in letzter Zeit zog er sein Arbeitszimmer vor. Wieso das so war konnte Kai nicht sagen genauso wenig wie er sagen konnte, ob er diese Entwicklung begrüßen oder verfluchen sollte. In manchen Situationen war es lästig, doch gerade jetzt erleichterte es das ganze ungemein. „Was willst du?“ Kai erwiderte nichts sondern ließ stattdessen die Akte auf den Tisch knallen. Es war eine Reaktion, die ihm einen finsteren Blick einbrachte. Dann jedoch nahm Voltaire die Akte entgegen und schlug sie auf. Die Reaktion, die er jedoch wenige Minuten später erhielt war alles andere als vorhersehbar. „Woher hast du das?“ „Ist das alles was du dazu zu sagen hast?“ Kai wusste nicht was er von dieser Reaktion halten sollte. Sein Großvater schien von den Dokumenten nicht mal ansatzweise überrascht zu sein. Eine Tatsache die ihn doch etwas aus dem Konzept brachte. Die Sache wuchs ihm mehr und mehr über den Kopf und auch wenn seine Frage immer noch im Raum stand wendete er sich nach diesem Kommentar um. Er wollte eigentlich nur raus, doch wirklich weit kam er nicht. „Hier geblieben!...Ich habe dir eine Frage gestellt und ich erwarte eine Antwort.“ „Betrachte es einfach als Boris letzte Warnung.“ Mit diesen Worten hatte Kai sich wieder umgewandt. Im Moment wusste er nicht ob er gehen oder bleiben sollte. Einerseits wollte er wissen wie Voltaire zu der Situation stand, doch andererseits hatte er das Gefühl, dass ihm die Wahrheit nicht gefallen würde. „Wie erbärmlich. Man sollte meinen dass Boris auf kreativere Alternativen zurückgreifen. Doch scheinbar sind ihm die Ideen ausgegangen.“ „Und das heißt?“ „Es gibt Drohungen die man ernst nehmen sollte, anderen jedoch sollte man erst gar keine Beachtung schenken. Was diese Dokumente betrifft, so sind sie im Kamin wesentlich besser aufgehoben als hier.“ Mit diesen Worten hatte Voltaire die Akte wieder auf den Tisch gelegt. Es war seine Art zu sagen, dass die Dokumente darin ihn nicht im Geringsten beunruhigten. Ein Grund wieso Kai das Thema nicht einfach fallen lassen konnte. „Es sind Kopien.“ „Kopien ohne Originale.“ „Das heißt nicht, das es lügen sind.“ Es war ein gefährliches Spiel welches er gerade angestimmte. Das wusste Kai selber, doch er konnte sich einfach nicht helfen. Eine bessere Gelegenheit um die Wahrheit zu dem ganzen zu erfahren würde es nie wieder geben. Zwar gab es keine Garantie, dass er die Wahrheit erhalten würde, doch zumindest waren sie beim Thema. Für einen Moment schien es so, als würde sein Gegenüber überlegen wie er darauf erwidern sollte, doch die nächsten Worte wiesen nicht die geringste Spur von Überraschung auf. „Sich auf Wahrheiten zu verlassen ist eine mühselige Angelegenheit, zumal die gesamte Welt aus Lügnern besteht.“ „Das ist keine Antwort.“ „Es ist Antwort genug, zumindest für dich. Darüber hinaus, wage ich zu bezweifeln, dass du die Wahrheit hören willst.“ Damit war das Thema beendet, das war anhand der Worte deutlich geworden. Kai wusste, dass er nicht mehr erwarten konnte. Im Prinzip hätte er wissen müssen, dass sein Großvater sich nicht vor ihm rechtfertigen würde. Wieso sollte er auch. Eine Lüge existierte nur, wenn man mit entsprechenden Beweisen das Gegenteil belegen konnte. Alles andere waren lediglich Vermutungen. Das waren zumindest die Worte, die Voltaire ihm vor Jahren an den Kopf geworfen hatte. Damals als er noch Anführer der Blade Sharks war und dadurch mehr als einmal mit der Polizei aneinander geraten war. Sein Glück war nur, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht strafmündig war und sein Großvater zusätzlich gute Kontakte zu gewissen hochrangingen Beamten hatte. Aus diesem Grund hatten seine Aktionen auch keinerlei Konsequenzen für ihn, zumindest wenn man von den Belehrungen seines Großvaters absah. „Du kannst gehen.“ Für einen Moment zögerte Kai, doch dann besann er sich eines Besseren und verließ das Zimmer ohne weiteres Worte. Es hatte eh keinen Sinn ein Gespräch zu führen, welches lediglich von einer Person gewünscht war. Allerdings war er sich über eine Sache im Klaren und in diesem Punkt würde er auch keine Widerrede zulassen. Mit diesem Gedanken öffnete er die Tür zu seinem Zimmer und war nicht mal ansatzweise überrascht, die anderen dort vorzufinden. „Also, was haben wir verpasst?“ Tala sah Kai bei dieser Frage nur finster an. Er konnte nicht genau sagen wieso, doch er hatte das ungute Gefühl, dass irgendetwas passiert war, was sich negativ aufs Team auswirken konnte. „Boris sendet seine Grüße.“ „Wie bitte?“ „Dieser Mistkerl kann es einfach nicht lassen, oder? Was hat er jetzt schon wieder vor?“ „Dasselbe wie seit Turnierbeginn, Bryan. Und genau deshalb müssen wir sein Team vernichtend schlagen.“ Bei diesen Worten wechselten die anderen einen flüchtigen Blick miteinander. Sie hatten schon so einen Verdacht was als nächstes kommen würde und zumindest Tala sah dieser Entwicklung alles andere als zuversichtlich entgegen. „Du willst den Kampf selber bestreiten?“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung und unter normalen Umständen würde Tala dem jüngeren ohne weiteres zustimmen. Doch in diesem Fall war er sich nicht so sicher. „Tala ihr braucht mich. Selbst du kannst nicht leugnen, dass es die sicherste Methode wäre. Darüber hinaus würde ich bei diesem Team eher Bryan auf die Bank setzen und du weißt wieso!“ „Wieso mich? Im Gegensatz zu dir habe ich mir nicht Ellbogen verstaucht.“ „Dafür hast du einen Vollknall wenn es um gewisse Nagetiere geht.“ „Und ich glaube dir ist Black Dranzer mal wieder zu Kopf gestiegen. Du bist nicht unfehlbar und wenn du das glaubst bring ich dich gerne wieder auf den Boden zurück.“ „Das kannst du gerne versuchen, wir wissen beide wer den Kürzeren ziehen wird.“ Noch ehe die beiden ihren Konflikt weiter austragen konnten, schritt Tala ein. Das letzte was sie jetzt brauchten war einen Streit. „Ok Schluss jetzt ihr beiden. Beruhigt euch wieder und lasst uns die Sache in Ruhe besprechen.“ Nachdenklich blickte Tala von einem Teamkammeraden zum anderen. Sowohl Kai als auch Bryan hatten einen Punkt. Aus diesem Grund wendete sich Tala ohne große Umschweifen an seinen jüngeren Teampartner. „Weiß Boris von deiner Verletzung?“ „Nein, ansonsten wäre seine Drohung anders ausgefallen.“ „Also schön. Hier ist der Deal. Wenn du mir vor dem Kampf gegen Invasion einen anständigen Start vorzeigen kannst ohne vor Schmerzen zusammenzuzucken oder deinen Blade ins Taumeln zu bringen lasse ich dich antreten. Ansonsten übernimmt Ian deinen Platz.... Abgemacht!“ Bei diesen Worten hielt Tala ihm die Hand entgegen. Im ersten Moment wollte er diese ergreifen, doch der leichte Schmerzimpuls ließ ihn zurückzucken. Diesen Deal einzuhalten würde wesentlich schwieriger sein als es auf den ersten Moment wirkte. Das schien auch Tala zu wissen, weshalb er seine Hand intuitiv wieder zurück zog. „Viel Glück bei dem Versuch.“ Man hätte meinen können, dass dieser Spruch eine gehässige Note mit sich führte, doch das war nicht der Fall. Tala wollte lediglich deutlich machen, dass er es für das beste hielt wenn Kai diese Runde aussetzte. Das wussten alle im Raum und doch wagte es keine diese Tatsache offen auszusprechen. Selbst Bryan hielt sich zurück, auch wenn er dem Jüngeren den vorigen Kommentar noch immer übel nahm. Dennoch konnte er es nicht leugnen, dass es mit Kai um einiges einfacher sein würde Boris Team zu schlagen, doch nach dem jetzigen Stand der Dinge war es besser so. Allerdings hatte Kai nicht vor sich so einfach geschlagen zu geben. Er würde sich von Tala nicht vorschreiben lassen welche Kämpfe er bestreiten würde und welche nicht. Gegen jemanden wie Boris durfte man nicht unvorbereitet oder mit halber Kraft antreten. Man musste alles auffahren was man hatte. Das war auch der Grund wieso er sich mitten in der Nacht in die Trainingshalle geschlichen hatte, doch wirklich erfolgreich waren seine Versuche nicht. „Komm schon.“ Ein weiteres Mal zwang er sich in Position. Doch auch sein nächster Versuch endete damit, dass sein Blade taumelnd in der Arena ankam. Er konnte einfach keinen sauberen Start ablegen. Frustriert legte er den Starter auf den Boden. Mit den Schmerzen klar zu kommen war eine Sache, aber dieser Stützverband machte ihn wahnsinnig. Ohne lange weiter über sein Vorgehen nachzudenken machte er sich daran, den Verband zu lösen. „Wenn ein Arzt einen Verband anlegt, hat das meistens einen Sinn.“ „Ja, den Sinn einen Einzuengen.“ Mit diesen Worten hatte er den Verband endlich gelöst bekommen und ihn sofort daraufhin zu Boden geworfen. Anschließend hatte er seinen Starter wieder vom Boden aufgehoben und befestigte seinen Blade daran. „Unter anderem auch das. Allerdings rate ich dir davon ab. Du lieferst auch mit dem Verband nicht gerade die beste Performance.“ Langsam wendete sich Kai bei diesen Worten um. Eines stand fest, wenn Boris und sein Großvater wirklich zusammen arbeiteten, dann würde Boris in den nächsten Stunden wissen, dass er keine wirkliche Gefahr für dessen Blader war. „Soll heißen?“ „Du solltest dir selbst einen Gefallen tun und den nächsten Kampf aussetzen.“ „Das würde Boris und dir so passen, nicht?“ Kai hatte keine Ahnung wieso er wieder in die Defensive ging. Immerhin sollte man meinen, dass Boris Drohung deutlich gemacht hatte, dass dieser und sein Großvater keine Geschäfte mehr miteinander machten. Das Problem war nur, dass er sich alles andere als sicher war. Es konnte genauso gut eine Flinte von den beiden sein, wieso sonst sollte Voltaire ihm raten die nächste Runde auszusetzen. Er konnte sich jedenfalls keinen anderen denken und genau das machte das ganze so schwer. Nichts ergab mehr einen Sinn. Klare Strukturen verwandelte sich in undurchsichtige Muster und ließen ihn alles, was normalerweise eindeutig sein sollte, hinterfragen. Was ihn jedoch am meisten irritierte war, dass sein Großvater nicht im Entferntesten auf seine Anspielung reagierte. Eine Tatsache die ihn dazu brachte weiter nach zu harken. „Ich weiß nicht was ihr vorhabt, aber es wird nicht funktionieren. Wir werden den nächsten Kampf gewinnen egal auf welche Weise.“ „Du hast deine Trumpfkarte bereits ausgespielt, Kai. Es wäre ein Fehler sich noch einmal auf sie zu verlassen. Zumal Boris damit rechnen wird.“ Unter anderen Umständen hätte Kai die Worte vielleicht ignoriert, doch er wusste dass die Aussage stimmte. Wie sollte es auch anders sein. Sein Großvater kannte Boris lange genug. Wenn einer diesen einschätzen konnte, dann er. Doch das brachte ihn, im Bezug auf die Antwort auf seine eigene Frage, nicht weiter. Welchen Sinn konnte dieses Gespräch also haben? Denn eines wusste er, Voltaire würde nicht hier sein, wenn dieser nicht seine eigenen Pläne hätte. Doch darüber wie diese aussahen, konnte er nur spekulieren. „Der Blade den Boris einmal kreiert hat existiert nicht mehr. Dafür hab ich gesorgt. Seine Blader werden sich bei dem Versuch ihn zu besiegen die Zähne ausbeißen.“ Insbesondere die Spezialattacke hatte es in sich und er bezweifelte, dass irgendetwas dieser standhalten konnte. „Genauso wie dein altes Team?“ Voltaire wusste von den Ereignissen am Baikalsee. Wie sollte er auch nicht, immerhin gehörte der Pilot zu dessen Angestellten und dieser hatte im Anschluss brav Bericht erstattet. In dem Punkt war er damals wesentlich besser informiert als Boris. Genützt hatte es ihm nur bedingt, doch das war eine andere Geschichte. Im Prinzip war es die Aussage seines Enkels, die sein Strafmaß festgelegt hatte. Dennoch es hätte ihn deutlich schlimmer erwischen können. „Boris wird euch nicht unterschätzen, also erspart euch die Demütigung, in dem ihr es tut.“ „Was erwartest du vor mir? Dass ich die Runde aussetze, damit Boris eine bessere Chance auf den Sieg hat? Oder dass ich antrete, damit er meine derzeitige Lage ausnutzen kann? Wieso mischt du dich gerade jetzt in unsere Teamführung ein?“ „Sieh es einfach von meiner Seite. Ich habe nicht vor mich mit irgendwelchen Skandalen auseinander zu setzen. Die Paar die ihr in den letzten Wochen angeschleppt habt, haben mir schon gereicht. Und Boris ist einer der letzten mit dem ich mich momentan abgeben würde. Glaubst du wirklich ich kann es mir leisten, mich auf irgendwelche dubiosen Geschäfte einzulassen?“ „Ich dachte es geht mich nichts an, mit wem du Geschäfte machst?“ „Gewöhn dich nicht daran, Kai. Und jetzt raus hier!“ Für einen Moment blieb Kai unschlüssig an Ort und Stelle stehen. Er konnte seinen Ohren nicht trauen, doch dann schüttelte er diesen Zustand ab. Sichtlich widerwillig steckte er seinen Blade weg und ging der Aufforderung nach. „Damit eines klar ist, ich will dich bis auf weiteres nicht mehr hier unten sehen. Zumindest nicht alleine, haben wir uns verstanden.“ „Du willst doch nur verhindern, dass ich deiner Villa in Schutt und Asche lege.“ „Das wäre ärgerlich, aber reparabel. Allerdings habe ich weder die Zeit noch die Geduld mich mit einem 15 jährigen auseinander zu setzen, der sein Gedächtnis verloren hat.“ In dem Moment konnte er nicht verhindern, dass ein irritierter Ausdruck über sein Gesicht huschte. Er hätte nahezu mit allem gerechnet, doch nicht mit diesem Kommentar. Allerdings sollte es dabei bleiben, da Voltaire nichts weiter dazu sagte und ihn vor dem Trainingsraum stehen ließ. Manchmal war es schon merkwürdig. Die gesamte Situation wirkte so unwirklich, dass er sich im ersten Moment wirklich fragte ob all dies wirklich passiert war. Natürlich hätte er einfach umdrehen und weiter trainieren können, doch irgendwie sah er keinen wirklichen Sinn darin. Tala wusste schon, wieso er diesen Deal vorgeschlagen hatte. Er hatte seine Meinung und je mehr er versuchte diesem vom Gegenteil zu überzeugen, desto mehr arbeitete er daraufhin dessen Ansichtspunkte zu bestätigen. „Na genug trainiert?“ „Was suchst du hier?“ „Das klingt nicht so als wärst du erfolgreich gewesen.“ „Das ist mein Zimmer, also raus!“ Die einzige Antwort auf diesen Kommentar war ein Lachen. Eine Tatsache, die seine Laune nicht gerade verbesserte. „Okay, okay. Bin schon weg.“ Mit diesen Worten hatte sich Tala vom Stuhl erhoben und war an ihm vorbei gegangen. Vor der Tür hielt er jedoch inne und wendete sich noch einmal an den Jüngeren. „Ich tu das nicht um dich zu ärgern. Wenn ich unter normalen Umständen entscheiden müsste, wärst du immer meine erste Wahl als Partner für das Doppel. Insbesondere wenn wir Boris Blader gegenüber stehen. “ Tala merkte sehr wohl, das Kai versuchte ihn zu ignorieren, doch er wusste auch, dass das nicht hieß, dass dieser ihm nicht zuhörte. „Wir sehen uns morgen.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Er gab es ungern zu, doch er hatte sich sorgen um den jüngeren gemacht. Manchmal übertrieb dieser es einfach und trieb sich selbst über Grenzen hinaus die er selber niemals überschreiten würde. Doch scheinbar hatte der Jüngere zumindest dieses Mal verstanden, dass er die Vereinbarung mit ihm nicht erfüllen konnte. - Am nächsten Morgen - Lustlos blätterte Kai in der Zeitung. Die Seiten waren voll mit irgendwelchem langweiligen Zeug und selbst im Sportteil war die Bleybladekategorie zur Randnotiz verurteilt worden. Stattdessen war die halbe Seite mit irgendwelchen neuen Erfolgen der Siebald-Familie zugepflastert. Eines konnte man nicht leugnen, Garland hatte wirklich einen ziemlich schlechten Stand innerhalb seiner eigenen Familie. Vielleicht wäre er mit Karate erfolgreicher. Bevor er jedoch weiter über das Thema nachdenken konnte landete eine kleine Packung vor ihm auf dem Tisch. Eine Tatsache, die ihn irritiert aufblicken ließ. „Sei vorsichtig damit.“ Mehr sagte sein Großvater nicht dazu und wirklich nachfragen konnte er auch nicht, da dieser schon wieder den Raum verlassen hatte. Nachdenklich blickte er auf die Uhr. Scheinbar hatte Voltaire zum ersten Mal in seinem Leben verschlafen und war nun ziemlich spät dran. Es war eine Erkenntnis, die ihn zum Schmunzeln brachte. Das konnte was werden, zumal Voltaire selbst immer auf Pünktlichkeit bestand. Dieses Mal jedoch würde er sich die Blöße geben müssen es selber nicht zu tun, da er es auf keinen Fall mehr rechtzeitig zum nächsten Meeting schaffen würde. Mit diesem Gedanken sah sich Kai die kleine Schachtel genauer an. „Schmerztabletten? Wie originell!“ Die Frage die er sich stellt war lediglich, wieso er nicht auf die Idee gekommen war. Wobei es vielleicht doch keine so gute Idee war darauf zurückzugreifen. Wenn Boris das mitbekam, würde dieser ihn noch als Junkie abstempeln und das war die Sache definitiv nicht wert. Nachdenklich drehte er die Packung mit den Fingern. Sollte er oder sollte er nicht. Er brauchte sie ja immerhin nur um Tala zu beweisen, dass er in der Lage war seinen Blade zu starten. Noch immer mit sich hadernd öffnete er die Packung und entfaltete den Beipackzettel. „….“ Gut, das zeigte mal wieder deutlich, dass man den Beipackzettel lieber nicht lesen sollte. Manchmal bekam er das Gefühl, dass die Hersteller alle Schwerwiegenden Leiden aufgriffen, damit sie im Anschluss nur auf den Beipackzettel verweisen konnte und den Kommentar, Stand doch alles drinne, abgeben mussten. „Was soll’s.“ Mit diesen Worten löste er eine der Tabletten aus der Verpackung. Das eine Mal würde ihm schon nicht schaden. Zumindest hoffte er das und bis die nächste Runde anfing würden sich der Effekt wieder gelegt haben. „Morgen.“ Mit einer schnellen Bewegung ließ er das Packet mit den Schmerztabletten in der Hosentasche verschwinden. Tala der gerade in die Küche gekommen war bekam davon gar nichts mit, da sein erstes Ziel die Kaffeekanne war. Erst dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf seinen Teampartner. „Irgendwas Interessantes?“ „Nein, lediglich Garlands Familie, die schon wieder die gesamte Sportseite in Anspruch nimmt.“ „Toll…und sonst?“ „Ich werde bladen, also tu nicht so, als wäre das Thema abgeschlossen und erspar mir den Smalltalk.“ „Ich hab‘s befürchtet.“ Es wäre auch zu schön gewesen wenn Kai sich hätte umstimmen lassen. Doch er hatte auch nicht vor von seiner Meinung abzuweichen. „Also bitte. Dann in einer Stunde im Trainingsraum.“ Mit diesen Worten hatte sich Tala auf den nächsten Stuhl gesetzt und starrte in seinen Kaffee. Diese Wendung gefiel ihm nicht. Er wollte Kai nicht vorführen, doch welche andere Wahl hatte er. Gar keine. Aus diesem Grund war er auch nicht bereit einen anderen Kompromiss einzugehen. Weshalb sie sich eine Stunde später im Trainingsraum wiederfanden. „So, du hast genau einen Versuch.“ Kai gab sich nicht erst die Mühe etwas zu erwidern. Mittlerweile zeigten die Tabletten Wirkung und alles was er noch von seiner Verletzung spürte war ein dumpfer Schmerz. Nicht stark genug um ihn innehalten zu lassen. Und so erwies sich Talas Aufgabe als nicht so schwer wie am Abend davor. Sein Blade kam ohne Schwierigkeiten in der Mitte der Arena ab, was bewirkte, dass Tala ihm einen skeptischen Blick zu warf. „Also, lässt du mich jetzt bladen?“ Anstatt zu antworten schien Tala ihn zu mustern. Ihm war sofort klar, dass dieser nach einer Erklärung für seine einwandfreie Performance suchte. Und obgleich er nicht in der Lage war die Wahrheit aus seinem Gesicht zu lesen, streckte er kurz darauf seine Hand aus. „Gib mir die Tabletten.“ „Ich weiß nicht….“ „Du kannst vielleicht die BBA für dumm verkaufen aber mich nicht. Also her mit den Dingern.“ Das stimmte. Die BBA und jede andere Institution waren leichter hinters Licht zu führen als Tala und deshalb hatte es auch keinen Sinn es weiter zu leugnen. „Du hast nie gesagt, dass es verboten ist gewisse Vorteile zu nutzen.“ Mit diesen Worten hatte er Tala die Packung mit den Schmerztabletten entgegen geworfen, welcher diese auch ohne Schwierigkeiten auffing. „Dein Glück. Aber ich warne dich, Hiwatari. Blamier uns nicht.“ Damit war das Thema beendet. Zwar war Tala nicht begeistert, aber ein Deal war ein Deal. Zumal er diese Wendung hätte kommen sehen müssen. Spätestens nach der Sache mit Bruce Granger. Kai war einfach zu geschickt selbst bei einer Niederlage noch einen Sieg herauszuholen in dem er die Worte des anderen verdrehte oder auf nicht erwähnte Bedingungen hinwies. Und trotzdem. Auch wenn er nicht zufrieden war, war ein Teil von ihm dennoch erleichtert. Vielleicht würde der Effekt der Schmerztabletten lange genug anhalten, damit Kai seinen Blade starten konnte. In dem Fall hatten sie sogar richtig gute Chancen den Kampf auch zu gewinnen. „Moment, du lässt ihn wirklich bladen?“ „Soll ich mein Wort brechen?“ „Er hat betrogen.“ „Ja und ich hab vergessen zu sagen, dass er keine Schmerztabletten schlucken darf. Und nur um eines klarzustellen. Das war das erste und letzte Mal dass ich das durchgehen lasse.“ Mit diesen Worten ließ er die anderen in der Trainingshalle zurück. Bryan warf dem jüngeren nur einen kurzen Blick zu eher er sich ebenfalls abwendete. „Was du doch für ein Glück hast. Aber glaub ja nicht dass ich es mir entgehen lasse gegen Boris Blader anzutreten.“ Jeder wusste wie dieser Kommentar gemeint war. Zumal sie sich noch gut an den Streit zwischen den beiden erinnern konnten. Wenn es nach Kai ging würde Bryan während des Kampfes gegen das Team Invasion auf der Bank sitzen. Und in dem Punkt war Bryan genauso stur wie Kai. „Sprich, ich darf den Zuschauer spielen.“ So hatte sich Ian das ganze zwar nicht vorgestellt, doch sollte er sich wirklich beklagen. Immerhin musste er sich am Ende des Turniers nicht anhören, dass er den Kampf verbockt hatte. Das überließ er dann ausnahmsweise mal den anderen. Zumal eine ganze Menge von diesem Kampf abhing. Die Zeitungen hatten sich möglicherweise dazu entschlossen sich über die Weltmeisterschaft totzuschweigen, doch dafür herrschte vor der Arena ein unvergleichbares Treiben. Wenn sie es nicht besser wüssten, hätten sie darauf gewettet, dass das gesamte Land vor dem Stadium aufgelaufen war. „Und du bist dir wirklich sicher…“ „Ja!“ Kopfschüttelnd überreichte er den BBA-Angestellten ihre Teamaufstellung. Nun war es zu spät um noch etwas zu ändern. „Bin mal gespannt wie Boris auf unsere Teamaufstellung reagiert.“ „Wahrscheinlich gar nicht. Es würde mich nicht mal wundern, wenn er damit rechnet.“ Es war eine logischste Vorgehensweise zumindest bei diesem Team. Mit dem Doppel waren sie festgefahren, dass konnten sie nicht wechseln. Doch die Einzelkämpfer konnten selbst entscheiden wann und gegen wen sie kämpften. Bei diesem Gedankengang blickte sich Tala um. Die Teamkonstellationen waren schneller auf der Leinwand erschienen als sie bis 10 zählen konnte und er konnte sehen, dass Boris diese nachdenklich musterte. Diese Konstellation gefiel ihm nicht, das war deutlich zu erkennen. „Wenn es einen Weg gibt um unsere Siegeschancen zu schmälern, dann wird er ihn finden.“ Und Kai sollte mit seiner Einschätzung recht behalten. Jazzman hatte kaum seine übliche Rede gehalten, da war ihm Boris auch schon ins Wort gefallen. Doch was er zu sagen hatte, überraschte jeden im Stadium. „Bevor wir anfangen fordere ich einen 5 Punktetappenkampf.“ „Einen was…“ Jazzmann konnte man sofort ansehen, dass er keinen Schimmer hatte, wovon Boris gerade redete und auch die restlichen Anwesenden schienen sichtlich über die Worte nachzudenken. Nur die Blitzkrieg Boys schienen eine Ahnung zu haben, was Boris von ihnen erwartete. Er erwartete eine Entscheidung, eine die Tala ihm nur zu gerne mitteilte. Und auch wenn er nicht groß über die ganze Sache nachdachte hatte sich schon eine Idee in seinen Kopf geschlichen die es ihnen um so vieles leichter machte Boris Team ohne Niederlagen zu schlagen. „Sie wollen jedem ihrer Blader die Chance geben zu bladen, bitte an uns soll es nicht scheitern…“ „Tala!“ Kai konnte nicht anders als seinen Teampartner mit einen verständnislosen Blick anzusehen. Boris tat das was er immer tat, er versuchte sie dazu zu bringen das zu tun was er wollte und Tala schien ihm regelrecht in die Hände zu spielen. „Beruhigt dich wieder.“ Tala konnte Kai durchaus verstehen. Boris Antrag einfach so zu akzeptieren war ein Fehler, da man sicher sein konnte, dass dieser etwas in der Hinterhand hatte. Doch er war nicht so dumm und fiel auf diesen alten Trick herein. Er hatte andere Pläne. „Allerdings fordern wir in diesem Fall ein 3 gegen 3 Match.“ Für einen kurzen Moment wirkte Boris wie ein Fisch dem man das Wasser geklaut hatte. Damit hatte der ehemalige Abteileiter nicht gerechnet. Egal wie Boris sich entscheiden würde sie hatten das Ass im Ärmel. Er wusste wie er das dreier Team aufstellen würde und mit dieser Zusammenstellung konnten sie nicht verlieren. Die restlichen Kämpfe konnten sie dann getrost verlieren, nicht dass sie das vorhatten, doch es war beruhigend zu wissen, dass sie den Sieg bereits in der Tasche hatten. Natürlich konnte Boris immer noch ablehnen, doch aus der Zwickmühle kam er nicht mehr heraus. Immerhin hatte er den 5 Punktetappenkampf nicht umsonst beantragt. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass er und Kai ein Team bilden würden. Sollten sie gewinnen so müssten die restlichen Blader aus seinem Team Spencer und Bryan besiegen um zumindest gleichzuziehen. Demnach würde es so oder so einen 4. Kampf geben. Der einzige Unterschied war nur, dass bei einem normalen Kampf die Sieger der vorigen Runden gegeneinander antraten. Bei einem 5 Punktetappenkampf würden die Ersatzspieler diesen Kampf austragen. „Also wie entscheiden sie sich Boris?“ „Was hast du vor?“ „Du wolltest Bladen? Hier ist meine Bedingung. Du wirst dich von Bryan und mir unterstützen lassen.“ „Dir ist aber schon klar, wen Boris in ein dreier Team stecken wird oder?“ „Das Risiko müssen wir halt eingehen. Außerdem, habe ich dich an meiner Seite. Zur Not schmeißen wir ihn mit raus.“ Das war auch eine Möglichkeit. Allerdings hatte er genauso wenig Lust gegen 3 von Boris Blader anzutreten als gegen einen durchgedrehten Teamkollegen. Selbst wenn er Tala als Teampartner an seiner Seite hatte. Doch egal wie er es auch dreht und wendete, Tala hatte seine Forderung ausgesprochen und nur Boris konnte jetzt noch verhindern, dass es zu diesem Kampf kam. Die Frage war nur, was ihm lieber war. Sollte er hoffen, dass Boris sich auf ein 3er-Match einließ oder wäre es besser für sie, wenn er dieses ablehnte. Eines war Sicher, wenn Boris zustimmte, würde ihr gesamter Plan über den Haufen geworfen werden. Einen Plan den sie Punkt für Punkt zusammengestellt hatten und es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis sie sich auf diese Vorgehensweise geeinigt hatten. Also wieso ging Tala jetzt das Risiko ein ohne Strategie gegen Boris Team anzutreten. Es war ein enormes Risiko, eines welches sie sich zweimal überlegen sollten, bevor sie es eingingen. „Wir gewähren euch eurer 3er Match. Um den Sieger dieser Runde jedoch nicht zu schnell festzulegen, sollten wir mit den Einzelmatches beginnen. “ „Gerne... Ian. Du zuerst.“ Ian gab sich gar nicht erst die Mühe zu diskutieren. Wenn Tala einmal eine Entscheidung gefällt hatte, dann war diese endgültig und selbst wenn nicht, so würde er nicht vor Boris damit anfangen. „Gutes Gelingen.“ Ein letztes Mal blickte Ian zurück. Wünscht man einem in solchen Fällen nicht viel Glück. Für einen Moment war er irritiert, doch dann verstand er, was sein Teampartner mit seinem Kommentar sagen wollte. Glück wünschte man nur jenen, dessen Sieg fragwürdig war. Doch sie hatten nicht vor zu verlieren. Im Gegenteil, hier gab es nur einen einzigen akzeptablen Ausgang. Er musste gewinnen und das nicht nur weil der Sieg dieser Runde von ihm abhing. Das tat es nicht. Diese Runde wurde durch das Dreiermatch entschieden, unabhängig von den vorigen Kämpfen. Dennoch es wäre eine echte Genugtuung einen von Boris Blader zu besiegen. Allein die Vorstellung, dass dieser mit jedem Match seinen Sieg weiter schwinden sah war einfach viel zu verlockend. - Bei den anderen Teams - Nachdenklich blickten die anderen zu den Bladern in der Arena. Selbst Tyson und sein Team blickten sichtlich angespannt drein. Sie alle wussten, was passieren würde wenn die Blitzkrieg Boys diese Auseinandersetzung verloren. „Was denken sich die Blitzkrieg Boys dabei. Wenn sie das letzte Match verlieren, wären alle vorigen Siege umsonst.“ „Nur sofern die Blitzkrieg Boys die ersten Kämpfe gewinnen, Julia. Und selbst wenn nicht. Das ist eine Hinhaltetaktik. Die ersten Matches bedeuten gar nichts. Sie dienen lediglich dazu die unterlegenen Gegner mürbe zu machen. “ Das war wohl das Problem an dem Ganzen. Auch wenn es deutlich war, dass diese Matches keine Bedeutung hatten, so nagten sie dennoch an der Psyche. Gewann man, verfiel man im schlechtesten Fall einem Höhenflug und dass konnte auch dem besten Blader zum Verhängnis werden. Verlor man jedoch konnte die negative Stimmung sich aufs gesamte Team übertragen. „Also ist Boris überzeugt davon das er gewinnt.“ „Wenn man bedenkt, wie das Match zwischen den Blitzkrieg Boys und Infinity ausgegangen ist. Ohne Black Dranzer wären die beiden letzten Matches vielleicht nicht so ausgegangen.“ Das Auftauchen des schwarzen Phönixes hatte sie alle schockiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich keiner darüber Gedanken gemacht, was aus Black Dranzer geworden war. Sie wussten, dass er zu Letzt in Kais Besitz war, doch seit dem Finalkampf hatte sie nie wieder von diesem gehört. Und seit dem Kampf gegen Infinity hatten sie nichts mehr von den Blitzkrieg Boys gehört. Insgeheim konnten sie nur dafür beten, dass Kai diesen Phönix nicht noch einmal einsetzen würde, doch hatte er gegen Boris wirklich eine Alternative? War dieser nicht vielleicht doch die beste Methode um Boris zu Fall zu bringen? „Kai hätte auch ohne Black Dranzer gewonnen.“ Es hätte eventuell länger gedauert, doch Tyson traute Kai durchaus zu ohne dieses Bitbeast zu gewinnen. Dieser hatte mehr als einmal bewiesen, wozu er mit Dranzer in der Lage war. Kai brauchte den schwarzen Phönix nicht und dennoch war dieser irgendwie an diesen gefesselt. Anders war es nicht zu erklären, dass dieser nicht von diesem loskam. „Möglich. Aber es hätte die Kämpfe für ihn um einiges erschwert. Die Frage ist nur, was Kai jetzt tun wird. Immerhin weiß Boris nun von Black Dranzer. Er wird sich darauf vorbereiten und seine besten Blader auf diesen Blader vorbereiten. Es wäre ein Fehler wenn er dieses Bitbeast ein weiteres Mal einsetzen würde.“ Emily war sichtlich ratlos. Sie wusste einfach nicht wie Kai und die restlichen Blitzkrieg Boys noch einen Vorteil herausschlagen konnten. Nicht mal wenn sie genau darüber nachdachte. Der Sieg der BBA Revolution gegen Invasion war ziemlich knapp. Paul und Julia hatten das Doppel nur gewonnen, weil sie auf volles Risiko gegangen sind und das hatte damit geendet das Rauls Blade als einziger übrig geblieben war. Auch Tyson und Daichi hatten in ihren Match sichtlich zu kämpfen gehabt. Wenn eines feststand dann dass das ein harter Kampf für die Blitzkrieg Boys werden würde. Auch wenn es im Moment relativ gut aussah. „Scheint so als hätte Ian einen guten Lauf.“ „Einen guten Lauf? Glaubst du nicht, dass du in dem Punkt etwas untertreibst, Mariah. Der wischt gerade den Boden mit seinem Gegner. “ In gewisser Weise war Michael beeindruckend wie gut der Kampf für die Blitzkrieg Boys verlief, dass konnte Michael nicht leugnen. Es war Grund genug um gebannt in die Arena zu blicken und auf die plötzliche Wende zu warten. Doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil, stattdessen flog der Blade von Ian Gegner aus der Arena. Der Kampf war damit beendet. „1 zu 0 für die Blitzkrieg Boys. Aber dieser Typ gehörte auch zu den schwächsten, ansonsten hätte er nicht bei den meisten Runden auf der Bank gesessen.“ „Stimmt, jetzt kommt der Kollos. Und der ist nicht ohne.“ Nicht nur Brooklyn hatte das auf den harten Weg feststellen müssen. Zwar hatte er gewonnen, doch sein Blade war danach ein Fall für die Werkstatt. Dieser Blader nutzte seine gesamte Kraft für den Angriff und die war bestialisch. „Apropos Kollos. Bilde ich mir das ein, oder sieht der ganz schön ramponiert aus?“ Bei genauerem Hinsehen mussten die anderen Garland Recht geben. Sie konnten die blauen Flecken deutlich erkennen. Besonders das eine Auge wirkte leicht geschwollen. „Geringfügig. Vielleicht ist er ja über seine eigenen Beine gestolpert und anschließend die Treppe herunter gestürzt.“ „Entweder das, oder Kai hat nachgeholfen. Erinnert ihr euch noch was er während des Doppelmatches gegen Infinity gesagt hat?“ „Schon, aber jetzt mal ernsthaft. Glaubst du Kai könnte in einem Kampf gegen den gewinnen? Der Typ besteht nur aus Muskeln.“ „Mag sein, Emily, aber wenn man seinen Gegner nicht trifft, nützt einem auch die stählernste Muskeln nichts.“ Das war eine Lektion, die Garland schon früh gelernt hatte. Im Kampfsport ging es im Großen und Ganzen immer darum die Kraft seines Gegners zu nutzen um sich selbst einen Vorteil zu holen. Kai kannte diese Lektion auch, dessen war er sich sicher. Aus diesem Grund hielt er es auch nicht für unwahrscheinlich, dass dieser für das Aussehen des Kollos von Invasion verantwortlich war. Für den Moment waren seine Gedanken allerdings auf den Kampf gerichtet. Spencer hatte sichtlich mit den brachialen Angriffen zu kämpfen. Eines stand sofort fest. Dieser Kampf würde nicht so einfach zu gewinnen sein. --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)