Gegen alle Widerstände von Misato-6 ================================================================================ Kapitel 22: Die Vergangenheit schlägt zurück -------------------------------------------- Kapitel 22: Die Vergangenheit schlägt zurück Die Abtei war nie ein Ort gewesen, welchen man leichtfertig als zu Hause bezeichnen würde. Und besonders jetzt wirkte dieser Ort noch unfreundlicher als jemals zuvor. Die Gänge lagen in völliger Dunkelheit und ihre Schritte hallten unaufhörlich von den Wänden wieder. Die Situation konnte einen an einen alten Gruselfilm erinnern, doch in ihrem Fall war sie Real. Sie konnten nur hoffen, dass nicht doch aus irgendeiner Ecke irgendetwas hervorsprang und sie angriff so wie es in den meisten Horrorfilmen der Fall war. Dennoch konnten einige sich nicht mit der bestehenden Situation anfreunden. „Wieso kriege ich auf einmal das Gefühl, dass wir einen großen Fehler machen.“ Angestrengt sah sich Ian um. Er konnte nicht leugnen, dass ihm nicht wohl bei der ganzen Sache war und dass sein schlechtes Gefühl sich von Meter zu Meter welche sie zurücklegten verstärkte. Ihm war so, als würde man sie beobachten, obwohl niemand zu sehen war. „Vielleicht weil du nicht das Geringste sehen kannst?“ Spencer hätte sich in dem Moment auch am liebsten gewünscht, eine Taschenlampe anzumachen, doch erstens hatten sie keine dabei und zweitens wären Kai und Tala wahrscheinlich eh dagegen gewesen. Man konnte es ihnen nicht verübeln, denn keiner von ihnen wusste, was sie hier erwarten würde. Sie wussten dass Boris Kai damals mittels Laserstrahlen in eine bestimmte Richtung getrieben hatte und allein das hätte für diesen übel ausgehen können, wenn er nicht schnell genug gewesen wäre. Im Allgemeinen konnte man sagen, dass die Abtei das am besten überwachte Gebäude in Russland, wenn nicht sogar der gesamten Welt war. Es gab kaum einen Totenwinkel in dem sie sich verstecken konnten, zumindest nicht, wenn die Kamera sie einmal erfasst hatte. Und da sie nicht wussten, ob Boris die Abtei immer noch überwachen ließ, mussten sie das unter allen Umständen verhindern. Da war es schon eine Hilfe, dass sie auch ohne Licht wussten wo es lang ging. Mit einer Hand an der Wand bewegten sie sich vorwärts. Die Dunkelheit bot ihnen halbwegs Schutz und selbst wenn die Kameras sie erfassen sollte, so würden sie nur als flüchtiger Schatten durchgehen, zumindest hofften sie das. „Gut ich habe die Tür zu Sektor 5 gefunden.“ Vorsichtig zog Tala die tiefe Rille auf der Tür nach. Sie bildete eine 5, weshalb es für ihn keinen Zweifel an der Aussage gab. Jede Tür zu den einzelnen Sektoren war mit der entsprechenden Ziffer beschriftet. Und auch die Forschungsräume sowie Kontrollräume waren entsprechend gegenzeichnet. Dadurch wurde ihr Blindflug zusätzlich erleichtert und da die meisten der Blitzkrieg Boys die Gänge in der Abtei auswendig kannten war es ihnen auch möglich zu sagen wo sie lang mussten. „Also gehen wir jetzt durch Sektor 5, nehmen den Ostkorridor in Richtung Sektor 9 um uns dann von dort in nördlicher Richtung durch die unteren Gefilde zu schlagen.“ „Genau, hast du eine bessere Idee?“ „Nein.“ „Gut, haltet die Augen so gut wie möglich offen…“ Was immer Tala sagen wollte, er kam nicht dazu, da in diesen Augenblick das Licht über ihnen anging. Es war nicht hell, doch aufgrund der vorher herrschenden Dunkelheit, konnten sie den Drang die Augen zu schließen nicht unterdrücken. „Willkommen zu Hause.“ Die Worte hallten von den Wänden wieder und der Spott war deutlich herauszuhören. Boris hatte sie hier erwartet und auch ihr bedachtet Vorgehen hatte nicht verhindern können, dass er sie aufgespürt hatte. Wusste der Teufel wo sich der ehemalige Abteileiter gerade befand. Er war nicht hier, soviel konnten sie sagen, doch dass er sie auf seinen Kameras hatte war schlimm genug. Nun war er am Zug und jeder von ihnen wusste, dass das nichts Gutes war. „Tala!“ „Schon dabei.“ Wie auf Kommando hatte Tala seinen Blade abgeschossen. Das Ziel war schnell erfasst und zerstört und auch Kai hatte seinen Blade auf die Kameras dieses Raumes losgelassen. Es gab insgesamt vier Stück, jedoch waren sie so gut platziert, dass sie den gesamten Raum abdecken konnten. „So ihr wollt also verstecken spielen? Und ich dachte ihr hättet mittlerweile gelernt, dass man sich vor mir nicht verstecken kann.“ Ein lautes metallisches Geräusch aus der Richtung aus der sie gekommen waren ließ sie sichtlich aufschrecken. Es klang ein bisschen so, als würde ein schweres Eisenschloss zuschlagen. Intuitiv war Spencer zu der Tür gegangen und wollte sie öffnen, doch diese bewegte sich kein Stück vom Fleck. „Mist. Er hat uns irgendwie eingeschlossen.“ Seine Worte waren leise, allerdings von leichter Panik geprägt. Sie wussten im Vorfeld, dass die Abtei gefährlich war, zumindest für diejenigen, die nicht erwünscht waren. Und das waren sie nicht. „Beruhig dich. Boris spielt mit uns. Aber ich habe nicht vor darauf einzugehen. Von mir aus kann er hier sämtliche Eingänge barrikadieren. Er wird uns nicht aufhalten.“ Mit diesen Worten ging Tala in die Richtung weiter, die sie sowieso eingeschlagen hätten. Er würde jetzt bestimmt nicht den Schwanz zusammenkneifen und sich unterwerfen. Eher würde er sich vom höchsten Hochhaus der Welt stürzen und sein Leben beenden. „Na dann, wer als letztes am Ziel ist, wird als Feigling abgestuft.“ //Wieso gehen wir Richtung E-Trakt. Ich dachte wir wollten in den Kontrollraum. Hab ich irgendetwas nicht mitbekommen.\ Nun war Ian doch etwas verwirrt. Allerdings wagte er es nicht seine Frage laut auszusprechen. Zwar konnte Boris sie nicht mehr sehen, doch keiner von ihnen konnte sagen, ob er ihre Gespräche nicht doch mitbekam. Allerdings schien er der einzige zu sein, der sich über Talas Weg wunderte. War er der einzige, der mitbekommen hatte, dass ihr Teamkaptain den falschen Weg eingeschlagen hatte, oder hatte er lediglich etwas verpasst. Hatten die anderen unter sich einstimmig beschlossen den kürzesten Weg zum Kontrollraum zu umgehen um Boris Blick zu entgehen. Nachdenklich betrachtete er den rothaarigen. Dieser bewegte sich Vorsichtig und konzentriert vorwärts. Natürlich konnten sie den Störsender wieder einschalten und die Kameras so außer Gefecht setzen, doch damit hätten sie Boris ebenfalls einen Anhaltspunkt gegeben wo sie waren. Somit blieb nur den Kameras auszuweichen und dass taten sie. „Gut, letzte Chance. Rechts geht es zum Kontrollraum, links zum E-Trakt.“ Es bedurfte kein Genie um zu erkennen, dass Tala gerade versuchte sich mittels Zeichensprache verständlich zu machen, doch alles was er von Kai als Antwort erhielt war ein genervtes Augen verdrehen. Entweder fand dieser den Plan total daneben, oder einfach nur die Art und Weise, wie Tala versuchte es ihm zu übermitteln. Wieso der rothaarige sich überhaupt soviel Mühe gab blieb ihm ein Rätsel, immerhin war Kai immer jemand, der ohne große Worte verstand was man von ihm wollte. Letzten Endes hob dieser nur abwehrend die Hände, bevor er in Richtung Kontrollraum weiterging. Tala jedoch lotste die anderen nach links. Erst einige Meter weiter wendete er sich mit deutlicher wenn auch leiser Stimme an sie. „Haltet Abstand voneinander. Boris kann uns nur Aufhalten wenn er weiß wo wir uns genau befinden, also müssen wir uns unbemerkt in den E-Sektor schleichen.“ Auf einmal dämmerte es Ian. Tala versuchte Boris hinters Licht zu führen. Falls dieser zuhörte, würde dieser sich auf den E-Sektor konzentrieren und in dem sie aus dem Sichtbereich der Kameras blieben, würde diesem verborgen bleiben, dass Kai nicht mehr bei ihnen war. Der Plan war genial, wenn auch etwas riskant. Zwar kannten sie die Abtei von früher, doch keiner von ihnen konnte sagen, inwieweit sich diese seit ihrem letzten Besuches verändert hatte. Im Prinzip hätte er Boris auch zugetraut, dass dieser die Fallen erneuert und neue ergänzt hatte nur um unliebsame Eindringlinge aufzuhalten. Eindringlinge wie sie, denn wer sollte sich sonst in diese Gewölbe verlaufen. „Ian, du gehst voran.“ Für einen Moment blickte Ian den rothaarigen irritiert an, doch als er dessen Gestik erblickte verstand er. Schnell fischte er den Störsender aus seiner Tasche und schaltete ihn auf die höchste Stufe. Mit einem schnellen prüfenden Blick überflog er noch einmal die Einstellungen, bevor er ihn an Tala übergab. „In Ordnung.“ Erst danach wendete er sich um und ging zurück in die Richtung aus der er gekommen war. Tala wollte dass er Kai folgte und ihm Rückendeckung gab. Da er sich mit der Technik der Abtei wesentlich besser auskannte war es die beste Alternative schnell an die gewünschten Daten zu kommen. Zumindest falls diese wirklich hier waren. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit sich in das System einzuhacken und die Verbindung zu Boris zu trennen, denn solange diese Verbindung bestand, hatten sie das Nachsehen. „Passt auf wo ihr hintretet.“ Den Kommentar konnte Tala nicht für sich behalten, zumal der Boden, auf dem sie gerade gingen, sich deutlich von dem restlichen Untergrund unterschied. Das allein wies schon auf eine Falle hin, dennoch hatten sie keine andere Wahl als weiter zu gehen. „Glaubst du etwa das Boris sich mit Falltüren abgibt, das ist doch lachhaft.“ Wie um seine Meinung zu bestätigen stampfte Bryan demonstrativ einige Male heftig auf den Boden auf, doch es passierte nichts. „Siehst du. Stabiler geht‘s nicht!“ Mit diesen Worten ging Bryan weiter nur um mit dem Fuß auf einen verborgenen Schalter zu kommen, welcher sofort unter ihm nachgab. Zeitgleich setzten sich die Beykatapulte an den Wänden in Bewegung und richteten sich so aus, dass diese sie ins Visier nahmen. „Ups.“ „Ups? Sag mal…“ Noch ehe Tala seine Satz beenden konnte, mischte sich Spencer ein. Dabei huschte sein Blick immer wieder zu den Katapulte und hoffte, dass diese nicht anfingen auf sie zu feuern. „Klärt das später, jetzt erst mal weg hier!“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen sauste schon der erste Blade mit rasender Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Nun hatten sie wirklich keine Wahl. Ohne weiter über ihr Vorgehen nachzudenken rannten sie los. Weg von den Katapulten, doch das erwies sich als schwieriger als gedacht. Normalerweise sollte man meinen, dass die Angriffe einem bestimmten System folgten, immerhin wurden sie ja im Vorfeld programmiert. Doch in ihrem Fall schienen die Attacken völlig undurchschaubar zu sein. Die abgeschossenen Blade sausten nicht nur des Öfteren an ihnen vorbei, sondern auch gegen die anderen, was einen deutlich höheren Schaden verursachte. Das musste sich zumindest Tala eingestehen, nach dem zwei Blade genau vor ihm zusammengestoßen waren. Das Resultat war, dass die beiden Blades sich gegenseitig zerfetzten und die schafkantigen Einzelteile in alle Richtungen flogen. Dieser Effekt wirkte im Nachhinein wie eine Splitterbombe und sorgte nicht nur dafür, dass sie die eine oder andere Schnittwunde abbekamen, sondern auch dass sie durch die Wucht des Zusammenpralls von den Füßen gerissen wurden. „Verdammt…“ Mühsam rappelte sich Tala wieder auf und blickte zu den einzelnen Katapulten. Dabei fiel ihm auf, dass diese keinen klaren Verlauf hatten. Im Gegenteil es wirkte so, als würden diese sich nicht entscheiden können in welche Richtung sie feuern sollten. Zusätzlich feuerten sie die Blades mitten in der Bewegung ab, was an sich auch nicht normal war. Im Normalfall hielten sie kurz an, feuerten den Blade ab und bewegten sich weiter. „Die Dinger sind völlig außer Kontrolle!“ Nachdenklich zog er bei Spencers Worte den Störsender aus seiner Tasche. Was war, wenn dieser nicht nur die Kameras störte, sondern auch diese Dinger. Bevor er dieser Theorie jedoch auf den Grund gehen konnte, streifte einer der Blades seine Hand, woraufhin er den Sender erschrocken losließ. Kurz darauf sah er sich einem weiteren Blade gegenüber und entschied sich auf Abstand zu gehen um diesem auszuweichen. Kurz darauf musste er gleich wieder den Kopf einziehen um dem nächsten Blade auszuweichen. „Bryan, Spencer der Störsender. Wir müssen ihn deaktivieren.“ Normalerweise hätte er das selber getan, doch mittlerweile war er viel zu weit von der Stelle entfernt, wo dieser sich befand. Aus diesem Grund zog er nur seinen Starter und versuchte mit seinem Wolborg die Blades so gut es ging von den anderen fernzuhalten. Zeitgleich gaben sich Bryan und Spencer große Mühe um zum Störsender vorzudringen, doch dieses Unterfangen erwies sich als wesentlich schwieriger als sie es im ersten Moment vermutet hätten. - Bei Boris - Frustriert schlug er auf den Tisch. Wusste der Teufel wo die Blitzkrieg Boys gerade abgeblieben waren, er konnte sie jedenfalls nicht mehr ausfindig machen. Wobei ganz stimmte das nicht. Er wusste, dass sich zumindest ein Teil von ihnen in Richtung E-Trakt bewegte. Es war ein armseliger Versucht um ihn zu täuschen, dessen war er sich sicher. Der zweite Teil würde zum Kontrollraum marschieren. Die Jungs hatten schon in Amerika versucht ihn um ein paar Daten zu erleichtern und dummerweise hatten sie es auch geschafft. Demnach war es nur logisch, dass sie jetzt versuchten den Rest in der Abtei ausfindig zu machen. Doch das würde er nicht zulassen. „Selbst wenn ihr an die Daten herankommt, es wird euch nichts nützen.“ Er war kein Idiot. Seit der Sache mit den Russian Championships war er doppelt auf Nummer sicher gegangen. Er hatte vorgehabt, die fünf in der Abtei einzuschließen und ihnen die Hölle auf Erden zu bereiten, doch das konnte er nur, wenn er sie sah. Zudem konnte er nur die Türen der einzelnen Sektoren schließen. Um sie drin zu halten reichte es, doch für alles andere war es zu wenig. Selbst seine Fallen waren gerade nutzlos, da er nicht mal erahnen konnte wo sein ehemaliges Team sich genau befand. Missmutig blickte er bei diesen Gedanken auf die schwarzen Bildschirme. Entweder der Störsender der fünf reichte weiter als er vermutet hatte, oder die Gruppe war stehen geblieben. Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, flackerte das Bild und ließ wenig später den Blick auf drei recht zerschundene Blader frei. Tala, Spencer und Bryan. Von Ian und Kai war keine Spur. Gerade als er sich bewusst wurde was passiert war, zerschmetterte Tala schon die letzten Beykatapulte und ließ sich halb erleichtert und halb erschöpft an der Wand herunter. Scheinbar hatte deren Störsender nicht nur Vorteile. Doch das war momentan nebensächlich, er musste die beiden anderen aufspüren, bevor sie ihr Ziel erreichten. Ungeduldig wechselte er von einer Kamera zur nächsten. Doch plötzlich war alles schwarz. „Nein!“ Ein gefährlicher Ausdruck erschien in seinem Gesicht. Man hatte gerade seine Verbindung zur Abtei gekappt. Nun konnte er nur noch hoffen, dass sein Sicherungsmechanismus funktionierte. Es war nicht die Art von Ende, die er sich erhofft hatte, doch ein Ende wäre es dennoch. - Bei Kai und Ian - Ian hatte in der Zwischenzeit wieder mit seinem Teampartner aufgeschlossen. Was nicht ganz so einfach war, da dieser ein ziemlich Hohes Schritttempo an den Tag legte. Die Tatsache, dass dieser auch noch größer war als er selbst tat sein übrigens dazu. Zu guter Letzt musste er sich anmahnen nicht zu schnell zu laufen, sonst würde er früher oder später ins Visier einer der vielen Kameras geraten und dann war ihre Flinte hinfällig. „Jetzt mach mal langsam.“ Ian hatte wirklich alles erwartet, als er dies sagte, doch nicht, dass Kai wirklich stehen bleiben würde, doch er würde sich nicht beklagen. Es war um genau zu sein eine willkommene Abwechslung. So konnte er zumindest die Gelegenheit nutzen und kurz durchzuatmen. Es war nicht so dass er eine schlechte Kondition hatte, sondern eher das Ausweichen von Kameras nicht zu seinen Lieblingsdisziplinen gehörte. „Sag nicht du machst jetzt schon schlapp.“ Gut vielleicht war es ein Fehler Kai dazu zu bringen stehen zu bleiben. Er hätte wissen müssen, dass dieser seine blöden Sprüche nicht für sich behalten konnte. Aus diesem Grund atmete er noch einmal tief durch, ehe er weiter ging. Das letzte was er wollte war sich von Kai verspotten zu lassen auch wenn er durchaus zugeben musste, dass dessen dämliche Sprüche öfters dazu führten, dass sie um einiges weiter gingen als sie es unter normalen Umständen tun würden. „Träum weiter, Hiwatari.“ Insgeheim hoffte er, dass diese ganze Mission bald vorbei war, denn so ungern er es auch zugab, so wollte er wieder aus diesen unterirdischen Gefilden heraus. Er hatte viel zu viele Erinnerungen an diesen Ort und die meisten würde er am liebsten vergessen. Ian konnte derweil von Glück reden, dass sie mittlerweile an ihrem Ziel angekommen waren. Ohne lange nachzudenken schaltete Ian den Rechner an. Da er das System der Abtei von früher kannte brauchte er nicht lange um sich Zugang zu dem Sicherheitssystem der Abtei zu verschaffen. Aus diesem Grund hatte er sämtliche Kameras innerhalb einer Minute deaktiviert und auch das Verbindungssignal nach außen geblockt. „Soweit so gut. Allerdings sind die meisten Daten auf diesem Rechner älter als 3 Jahre. Das bringt uns nicht wirklich weiter.“ „Versuch das ganze einzugrenzen. Vermutlich gibt es in irgendeiner Datei einen Querverweis, wir müssen ihn nur finden.“ Das war durchaus eine Möglichkeit. Zuzutrauen wäre es Boris jedenfalls. Doch die wichtigste Frage war, ob sie es wagen sollte diesen Querverweis zu suchen. Wer konnte schon sagen, was der Abteileiter zum Schutz der Dateien installiert hatte. Andererseits hatte er soweit in das Abwehrsystem der Abtei eingegriffen, sodass Boris rein theoretisch nicht mehr in der Lage sein sollte sie von außerhalb aufzuhalten. „Bin schon dabei.“ Vorsichtig wagte er sich in den verschiedenen Programmen voran. Auf den ersten Blick konnte er nichts Neues entdecken. Es wirkte, als hätte man die Rechner und alle Inhalte eingefroren. Doch dass konnte nicht sein, denn sie wussten, dass die Rechner alle von der zuständigen Behörde beschlagnahmt worden waren. Demnach hätten sie eigentlich einen leeren Raum vorfinden müssen. Die Tatsache, dass dieser Raum immer noch so aussah wie vor 3 Jahren machte deutlich dass seit dem einer hier gewesen sein musste. Allerdings wusste Boris schon immer wie er Beweise vernichten konnte und genau das war der Grund wieso sie nichts überstürzten durften. Den besten Beweis lieferte die Situation von vor 3 Jahren. Man hatte versucht die Daten auf dem Rechner auszuwerten, doch kaum wurde die erste Datei geöffnet aktivierte sich ein Virus, der jede einzelne Datei vernichtete. Das war auch der Grund wieso sich die Anschuldigungen gegen Boris nicht belegen ließen. „Wie sieht es aus?“ „Was ist denn mit euch passiert?“ Tala der gerade zu ihnen in den Raum getreten war, blickte nur einen Augenblick lang an sich herunter bevor er nur unbeeindruckt die Schultern zuckte. „Wir hatten einen kleinen Zwischenfall.“ Noch ehe Tala weiter sprechen konnte traten auch die restlichen aus seinem Team in den Raum. Er selbst hatte sich auf einen freien Stuhl gesetzt und blickte Ian gespannt über die Schulter. Er hatte mit seinem Verdacht, dass der von Ian entwickelte Störsender die Genauigkeit der Beykatapulte verfälscht hatte Recht gehabt. Doch kaum war dieser ausgeschaltet, hatten sich die Dinger wieder beruhigt und sie konnten ihren Weg weiter verfolgen, zumindest nachdem sie die letzten Katapulte zerstört hatten. Anschließend hatte sie sich in den E-Trackt begeben. Kurzerhand hatten sie sämtliche Daten über ihr Team kopiert, bevor sie sich daran gemacht hatten zu den beiden anderen aufzuschließen. „Sollten wir uns deswegen sorgen machen?“ „Nicht mal annähernd, Hiwatari. Wir haben uns um die Sache gekümmert. Und wenn du es genau wissen willst, war das ein reines Kinderspiel.“ Mit diesen Worten hatte Bryan die Tür hinter sich geschlossen und sich dagegen gelegt. Er konnte sich sehr gut vorstellen, dass Boris sich mittlerweile grün und blau ärgerte. Insgeheim konnte er nur hoffen, dass dieser nicht doch noch Leute hier hatte, die dieser auf sie hetzen konnte. Nicht dass sie dann ein Problem hatte, doch es würde den Rückzug um einiges komplizierter machen und er konnte sich jetzt schon vorstellen wie Boris Befehl lauten würde. „So seht ihr aber nicht aus!“ „Lasst es gut sein. Wir sollten uns eher darauf konzentrieren so schnell wie möglich wieder hier raus zu kommen. Ians genetische Daten haben wir bereits, jetzt müssen wir nur etwas finden, was Boris Pläne offen legt.“ Und das war noch schwierig genug. Da würde er sich nichts vormachen, da er durchaus mitbekam, dass Ian nicht wirklich weiter kam. Er hatte mittlerweile die Hälfte der Daten durchsucht und noch nichts gefunden. „Also ich geb es auf.“ Mit diesen Worten ließ sich Ian frustriert zurückfallen. Normalerweise kannte er sich gut mit solchen Dingen aus, doch hier kam er an seine Grenzen. Für einen Moment starrte der lilahaarige feindseelig auf den Bildschirm, bis er sich doch dazu entschloss einen letzten Versuch zu starten. Ein Fehler. Mit einem Mal flammten rote Lichter um sie herum auf und eine laute Sirene ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. „Was hast du gemacht?“ „Keine Ahnung.“ Ian war völlig entsetzt. Da war er für einen Moment unaufmerksam und schon setzte er Boris geheime Falle frei. „Lass mich mal dran, Ian.“ Ohne etwas zu erwidern stand Ian sofort von seinem Platz auf und übergab ihn damit an seinen Teampartner. Während dieser anfing zu tippen konnte Ian nicht anders als starr vor sich hin zu blicken. „Ich versteh das nicht. Ich hatte doch alle Sicherheitsmechanismen ausgestellt.“ „Alle bis auf den Selbstzerstörungsmechanismus.“ „Du machst Witze, stimm‘s?“ Auch wenn Kai auf Talas Frage hin nichts erwiderte war das leise Rumpel welches sie in dem Moment vernahmen Antwort genug. Das war eine Entwicklung die ihm gar nicht gefiel, allerdings hieß das nicht dass sie am Ende waren. Sie wussten dass Boris immer auf Nummer sicher ging, deshalb war die Wahrscheinlichkeit auch sehr hoch, dass sie trotz allem noch aus der Abtei herauskamen, bevor diese in die Luft flog. Zumindest dann wenn sie sich beeilten, doch andererseits konnten sie Boris nicht einfach so gewinnen lassen. „Na super! Das hat uns gerade noch gefehlt…kannst du das Rückgängig machen?“ „Mal sehen!“ „Mal sehen? Hast du sie eigentlich noch alle, dass ist…“ Intuitiv stoppte er seinen Kommentar und atmete stattdessen tief durch. Wenn sie jetzt keinen klaren Kopf behielten war sowieso alles vorbei. Dem zur Folge hatte Kai wirklich die bessere Strategie, dennoch verstand er nicht, wieso dieser sich nicht wenigstens ein bisschen über die bestehende Situation aufregte. Es wirkte fast so, als wenn dieser die Gefahr um ihn herum nicht wahrnahm, doch für so blöd hielt er den jüngeren nicht. „Tala, seht zu dass ihr hier verschwindet. Ich kümmere mich derweil um den Rest.“ Gut nun stand es fest. Kai wusste worauf er sich einließ, doch so leicht würde er dem Jüngeren keine freie Hand geben. Nicht solange er der Teamkaptain dieses Teams war. Während dessen schrillte der Alarm weiterhin durch den Raum und das rote flackernde Licht ließ ihn keinen klaren Gedanken fassen. Tala wusste nur eines und zwar dass sein Teampartner mit einer Sache Recht hatte. Sie mussten hier schnellstens weg bevor hier alles um sie herum einstürzte. Aus diesem Grund entschied er sich dafür Kais unmissverständliche Anweisung sofort als Befehl an seine Teammitgliedern weiter zu geben. Unter normalen Umständen hätte er sich dazu entschieden den Fähigkeiten seiner Teampartner zu vertrauen, doch in diesem Fall wollte er kein Risiko eingehen. Insbesondere weil Kai sich selbst nicht sicher war ob er das Ganze in den Griff bekam. Dennoch dachte er nicht mal im Traum daran von hier zu verschwinden. Aus diesem Grund waren nach einigen Minuten nur noch er und Kai in dem Kontrollraum, um die Sache zu beenden, doch langsam lief ihnen die Zeit davon. Das musste er sich eingestehen. „Mach schon Hiwatari.“ „Ich bin ja dabei. Aber schneller geht es nun mal nicht.“ „Dann geh, ich übernehme den Rest.“ „Vergiss es.“ Unruhig blickte Kai zwischen der Uhr und den Bildschirm hin und her. Tala musste ihn nicht drängen um ihm klar zu machen, dass sie hier raus mussten, dass wusste er auch so. Doch wenn sie jetzt abhauen würden, war alles umsonst. Das war auch der Grund wieso er versuchte die Daten, die Ian bei seinem letzten Versucht entdeckt hatte zu sichern, doch er hatte die Datenmasse sichtlich unterschätzt. Und auch seine Versuche Boris Sicherheitsmechanismus zu deaktivieren scheiterten kläglich. „Fertig.“ „Dann los.“ Ohne groß weiter über seine Aktion nachzudenken griff er sich den Stick und rannte los. Auch ohne zurück zusehen wusste er das Kai ihm dicht auf den Fersen war. Im Lauf verließen sie sich einzig und allein auf ihr Gedächtnis und nahmen sich nicht mal die Zeit nach links oder rechts zu sehen. Die Abtei war ein Irrgarten und nur eine falsche Abbiegung würde dazu führen, dass sie sich hier verliefen. Zumal die Lampen um sie herum derweil zu flackern begannen und jederzeit ausgehen würden. Dennoch wagten sie es nicht ihr Tempo zu reduzieren. Lediglich am Rande nahmen sie die unheimlich krachenden Geräusche hinter sich wahr. Sie waren viel zu sehr damit beschäftig den Steinbrocken, die von der Decke fielen auszuweichen und dass war mit minimalen Lichtverhältnisse alles andere als einfach. „Vorsicht.“ Gerade noch rechtzeitig war Tala stehen geblieben und blickte nur mit weit geöffneten Augen auf die Trümmer, die ihm gerade den Weg versperrt hatten. Angestrengt sah er sich um, doch er war sich sicher, dass dieser Weg zum Ausgang führte. Sie saßen in der Falle. „So ein verfluchter Mist.“ „Hier geht’s nicht mehr weiter, jetzt komm schon!“ Das ließ sich Tala nicht zweimal sagen. Kai hatte Recht, sie mussten einen anderen Weg hinaus finden und zwar schnell. Doch dass konnte Problematisch werden. Sie konnten durch die schwachen Lichtverhältnisse kaum noch was sehen und der aufwirbelnde Staub machte es nicht gerade einfacher. Im Gegenteil, er nahm ihnen zusätzlich die Sicht und erschwerte ihnen das Atmen, so dass er nach einigen weiteren Abzweigungen komplett die Orientierung verloren hatte. „Weißt du überhaupt wo du hinwillst?“ „Einfach nur weg.“ Mit einem Mal verließen sie die engen Korridorgänge und kamen in einem der vielen größeren Haupträume im Untergrund der Abtei an. Schnell blickten sie sich um und ignorierte das Rieseln von der Decke. Sie brauchten einen Anhaltspunkt, der ihnen zeigte wo sie waren, ansonsten würden sie noch in die falsche Richtung laufen. „Das ist Sektor 3.“ „Also müssen wir da lang.“ Mit diesen Worten zeigte Kai in eine bestimmte Richtung und Tala nickte nur zustimmend, dass sah er genauso wie der jünger. „Na dann los, bevor die Abtei uns unter sich begräbt.“ Ein weiteres Mal sprinteten die beiden los und nach weiteren Abzweigungen konnten sie ein schwache Licht erspähen. Beiden war sofort klar, dass dieses Licht für die Beleuchtung der Abtei zu stark war, weshalb es nur einen Erklärung gab. Sie steuerten auf den Ausgang zu. Dass dies jedoch eigentlich viel zu früh war ignorierten beide dabei gekonnt. Es waren nur noch ein paar Meter und dann hätten sie die Abtei hinter sich gelassen, zumindest war das ihre Hoffnung. Doch gerade als sie um die nächste Ecke bogen, knallten sie gegen ein paar Personen, die aus der anderen Richtung kamen. „Verflucht, ich sagte doch ihr sollt verschwinden!“ „Hatten wir vor, aber der zweite Ausgang ist auch dicht. Zumindest dann wenn du nicht fliegen kannst oder in der Lage bist 15 Meter weit zu springen. Man sieht zwar das Tageslicht, doch das kommt von dem klaffenden Loch in der Decke. Es gibt also nur noch einen Weg raus und der...“ „…ist auch dicht!“ Halb fassungslos und halb geschockt blickte Kai in die einzige Richtung, die ihnen noch blieb um aus der Abtei rauszukommen, doch vor diesem Weg lagen ebenfalls riesige Trümmerberge. „Und jetzt?“ „Jetzt kommt Plan Z. Zerstöre den Feind bevor er dich zerstören kann.“ Mit diesen Worten hatte er einen dunklen Blade aus seiner Tasche gezogen. Während Spencer sich noch über seine Worte aufregte, betrachtete Tala den Blade argwöhnisch. Er konnte nicht mal sagen ob der Blade schwarz oder dunkelrot war, nur dass sich allein bei dem Anblick ein ungutes Gefühl in ihm breit machte. „Nichts für ungut, Kai. Aber wir sind zig Stockwerke unter der Erde. Selbst du kommst mit deinem Blade nicht gegen Tonnenschwere Steinwände an.“ „Es ist ein Versuch wert. Zumindest ist es eine bessere Alternative als sich ohne Gegenwehr unter den Steinen begraben zu lassen. Also geht schon mal in Deckung.“ „Wieso…ist das…“ „Ja und jetzt tu was ich sage.“ Mit diesen Worten schoss Kai den Blade in die Luft. Er hatte nur einen Versuch und insgeheim betete er dafür dass es funktionierte. „Komm hervor, Black Dranzer. Raging Fire.“ Der Blade blieb bei diesen Worten mitten in der Luft stehen und fing an in einem bedrohlichen schwarzroten Licht zu leuchten, welches innerhalb weniger Sekunden den gesamten Raum einnahm. Kurz darauf brachen Schwarze Flammen aus dem Blade heraus und verschlangen alles was sich in deren Weg befand. Die Explosion die dadurch erfolgte erschütterte die gesamte Umgebung, Trümmer flogen durch die Gegend und die enorme Durchwelle, die durch diese entstand brachte sie zu Fall. Dann herrschte Ruhe. Es war eine Totenstille die von nichts und niemanden durchbrochen wurde. Erst nach einigen weiteren Minuten befreiten sich die Blitzkrieg Boys von den schon fast mumifizierten Trümmern. Denn außer kleinen Steinbrocken war nichts mehr von den Stabilen Steinwänden übrig, jedenfalls nicht in ihrem näheren Umfeld. Völlig erschöpft kämpften sie sich wieder auf die Beine und sahen nur mit geschockten Gesichtern auf die Trümmer der ehemaligen Abtei. „Alles in Ordnung.“ „Wenn man bedenkt, dass wir uns noch vor wenigen Minuten vor herunterfallenden Steinquardern in Sicherheit bringen mussten und nun in Mitten eines Trümmerkraters sitzen, dann schon.“ Die Situation war ziemlich ernüchternd. Keinem von ihnen war im Moment wirklich klar was sie jetzt machen sollten. Die Situation war einfach viel zu unwirklich als wahr zu sein. Allein das ließ ihnen einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen. „Unglaublich. Der Schaden, den Black Dranzer damals verursacht hatte, war ja schon gewaltig, doch gegen das hier war der geradezu harmlos.“ Bryan konnte seine Verwunderung über diese Tatsache nicht zurückhalten. Ein Teil von ihm war fasziniert, doch der Hauptteil war einfach nur sprachlos. Und auch den anderen ging es ähnlich. „Ja ich fasse es immer noch nicht, dass Boris uns wirklich in die Luft sprengen wollte und unsere einzige Rettung darin bestand unsere Umgebung zu pulverisieren.“ Mit diesen Worten klopfte sich Tala den Staub von den Klamotten, doch nach dem was in den alten Gemäuern passiert war, erwies sich das als Sinnlos, da sie so oder so ruiniert waren. Halb erleichtert und halb geschockt blickte er sich zu seinen Teammitgliedern um. Keiner von ihnen schien ernsthaft verletzt worden zu sein. Allerdings war es Spencer, der als nächstes das Wort ergriff. „Haben wir was wir brauchen?“ „Alles was wir brauchen und noch ein paar kleine Extras.“ Triumphierend hielt Tala den Speicherstick hoch. Nun war Dickenson der einzige der zwischen ihnen und dem Turnier stand. Jedenfalls dann wenn sie mit den PBB Alls Stars fertig waren. „Dann würde ich mal sagen Phase 1 ist abgeschlossen. Also sehen wir zu, dass wir aus diesem Drecksloch rauskommen und uns um die 2. Phase kümmern können.“ Mit diesen Worten hatte sich auch Kai mühsam aufgerappelt und griff nach seinem Blade. Es war mit seinen Kräften ziemlich am Ende, doch das Ergebnis sprach für sich. Das ganze hatte besser funktioniert als er gedacht hatte. Dennoch auf eine Wiederholung konnte er verzichten und er würde sich hiernach zweimal überlegen ob er Boris Team wirklich mit diesem Blade entgegen treten wollte, denn bis eben hatte er das vorgehabt. Verdient hätte es Boris alle Mal. In dem Punkt würden ihm die anderen aus seinem Team ohne weiteres zustimmen, doch das hieß noch lange nicht, dass sie es auch zulassen würden. „Ganz meiner Meinung.“ Während Tala das sagte legte er seine Hand auf die Oberseite des Blades, den Kai gerade in der Hand hielt. Der rothaarige wusste, dass dieser Blade oder besser gesagt das Bitbeast darin einen unerklärlichen Einfluss auf den jüngeren ausübte. Aus diesem Grund tat er das einzige, was ihm in diesem Moment einfiel und nahm dem jüngeren den Blade ab. Das er daraufhin nur einen mörderischen Blick von diesem bekam ignorierte er und Steckte den dunkelroten Blade in seine Tasche. Er würde ihn Kai irgendwann zurückgeben, doch vorerst war es besser diesen unter Verschluss zu halten. „Und wie sollen wir das bitte tun. Die Trümmer reichen mindestens 30 Meter hoch.“ „Dann fang schon mal an zu klettern, Bryan, oder wollt ihr hier überwintern.“ Der Spruch kam nicht von ungefair, da es mittlerweile angefangen hatte zu schneien. Und nicht nur dass, den Schneeverwehungen über ihnen zur Folge konnten sie davon ausgehen, dass sie sich bald in einem Schneesturm wiederfanden. Sprich wenn sie sich nicht beeilten, dann waren sie zwar einem Steingrab entkommen, würden sich dafür aber in einem Schneegrab zur Ruhe legen. „Na dann los bevor wir hier einschneien. Ian, du zuerst.“ Innerlich verdrehte Ian die Augen. Der einzige Grund wieso er vorgehen sollte war, weil er den Weg austesten sollte. Das hieß wenn er fiel musste er sich darauf verlassen, dass die anderen ihn auffangen würden. In solchen Momente war es von Nachteil der Kleinste der Gruppe zu sein. Allerdings sagte er nichts zu dem Thema, sondern fing an zu klettern. Hier und da rüttelte er an ein paar Steinen um sicher zu gehen, dass sie nicht wegrutschten, bevor er sich weiter vorwagte. Mit dieser Methode machte er Stück für Stück Boden gut und kämpfte sich somit langsam an die Oberfläche. Allerdings musste er durchaus feststellen, dass das klettern je weiter er kam immer schwieriger wurde. Seine Kräfte ließen nach und auch der Untergrund wurde von Mal zu Mal rutschiger. Dennoch biss er sich auf die Zähne und ignorierte beißende Kälte, die von Minute zu Minute mehr quälte. Alles was für ihn jetzt noch von Bedeutung war, war das Ziel und da kam immer näher. --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)