My Heart and I just for you von xXDeadPoetXx (Omnia amor vincit (KaRe) - in Überarbeitung!) ================================================================================ Prolog: *~Ein neues Leben~* --------------------------- *~Ein neues Leben...~* Hallo, ich habe mich dazu entschlossen diese Fanfiction nochmals zu überarbeiten, um sie für Euch lesenswerter zu machen (also Absätze, Rechtschreibung usw.). An der Geschichte selbst werde ich selbstverständlich nichts verändern! ^^ Also bitte nicht überrascht sein, wenn ein Kapitel mal nicht vorhanden ist oder anders in seiner Form aussieht, als zuvor! ^.~ Eure Marli-chan (am 05.06.2006) +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ Hallöchen! ^.^ Tja, so nerve ich Euch mal wieder mit einer neuen KaRe Story ^^ Die Hauptcharaktere sind natürlich Ray und Kai, aber auch Tyson und Max kommen später vor! Am Ende werden sie vielleicht noch eine wichtige Rolle übernehmen, das weiß ich aber noch nicht genau. Was aber schon feststeht ist, dass es noch weitere Charaktere geben wird. Das Wichtigste, das Ihr wissen müsst ist, dass ich die Handlung ziemlich beschleunige, weil erst später das Besondere kommt ^^ Dies Geschichte wird doch schon etwas länger als meine anderen Shonen-ai Fanfics, deswegen bin ich ziemlich gespannt, ob Ihr sie bis zum Schluss mitverfolgen werdet... Wäre natürlich klasse! Ich bin schon ziemlich gespannt auf eure Meinung zum ersten Teil dieser Fanfiction und würde mich über Commis riesig freuen! Viel Spaß beim Lesen! Ganz wichtiges P. S: Ich knuddel alle die, die meine F.F' s Lesen, oder nur so knapp mitverfolgen!!! +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ My Heart an I, just for you >^~*Prolog*~^< Ein neues Leben Aus seinen tiefen Wunden überall an seinem Körper floss dunkles, rotes Blut. Nur mit Mühe schleppte er sich voran, neben ihm liefen zwei Wachen her, beachteten gar nicht seine Leiden. Die Augen des Jungen waren leer... Vollkommen ohne jegliche Emotionen... Spiegelten nichts wieder... wie ein toter Körper ohne Seele... Bei dem, was der Junge erlebt hatte, war dies auch kaum verwunderlich... Seit seinem siebten Lebensjahr lebte er jetzt schon in der Sklaverei... Immer wieder wurde er an andere Händler weitergegeben und musste bis zum heutigen Tag, seinem 14-ten Lebensalter, Qualen, harte Arbeit und Misshandlung ertragen, ohne sich wehren zu können. Es hätte ihm auch nichts genützt, sich zu wehren, man hätte ihn nur ausgepeitscht oder geschlagen... Er hatte noch nicht ein einziges Mal in seinem Leben Liebe erfahren... Kannte dieses Wort noch nicht einmal. Es war fremd für ihn, existierte nicht... Der Mond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche eines Sees wieder, zu dem man ihn gebracht hatte. Einer der beiden Männer öffnete ihm seine Fesseln, die sich bereits tief in seine Haut geschnitten hatten. Der zweite warf ihn ohne Rücksicht ins Wasser und blickte ihn kalt und verachtenswert an. „Los Bastard, wasch dir das Blut ab, oder willst du etwa, dass deinem Herrn der Spaß an dir vergeht?", lachte er hämisch. „Sei endlich still! Lass ihn doch in Ruhe!", setzte sich der andere für den Jungen ein, woraufhin sein Partner die Peinigung des Sklavens unterließ und nur beleidigt seinen Freund anblickte. Nachdem sich der Junge reingewaschen hatte, brachte man ihn zu einem riesigen Zelt, schlug die Plane auf und warf ihn zu Boden. Die Wachen verbeugten sich und schritten sogleich wieder hinaus in die Dunkelheit. Schwankend richtete er sich wieder auf, da er bereits aus Erfahrung wusste, was man ihm antat, wenn er sich seinem neuen Herren nicht präsentierte. Ein großer, kräftiger Mann lag auf Seidenkissen vor ihm und aß genüsslich aus einer Schale voller Obst, Weintrauben, betrachtete ihn dabei genau. „Knie dich vor mich hin", befahl der Mann nach einiger Zeit und ließ seinen Blick weiterhin über den Jungen schweifen. Wie ihm befohlen worden war, kniete er sich nieder, auch wenn die Angst, wieder gepeinigt und gequält zu werden, erneut in ihm aufstieg. „Sag mir deinen Namen Sklave", befahl sein Herr weiter, während er das Kinn des Jungen hochhob um ihn im Gesicht näher zu betrachten. „... R... Ray", wisperte der Junge kraftlos, dem Zusammenbruch nahe. „Ray, sagst du? Interessant... Du stammst nicht von hier, nicht wahr? Du bist nicht in Rom geboren, dein Körperbau verrät dich kleiner Ray", lächelte der Besitzer und wanderte mit seiner Hand von dessen Gesicht an seinem Hals hinunter zu seinen Kleidern, hätte man diese überhaupt so nennen können... Leinen, die an jeder Stelle etwas eingerissen, oder verschmutzt waren, mit einem Seil um die Hüfte zugebunden. Ray ahnte es schon... Gleich würde es beginnen, gleich würde man den Knoten lösen und ihn gewalttätig unterdrücken. Er war schon den Tränen nahe, doch keine Einzige floss seine Wangen herunter, zuviel hatte er schon geweint und getrauert um seine Eltern, um sein verfluchtes Leben, das er bis ans Ende seines Lebens führen würde... Im nächsten Moment geschah das, was er vorhergesehen hatte, der Knoten seines Seils wurde gelöst und seine Lumpen glitten zu Boden, gaben seinen Körper preis. „... Komm her", war die letzte Anweisung seines neuen Herrn, bevor dieser den Jungen ergriff und unter sich barg und durch die pechschwarzen Haare von diesem fuhr. In dieser Nacht erfuhr Ray erneut, dass er nicht mehr als Dreck und Abschaum war... Ein billiges Spielzeug, das man einfach weitergab, nachdem es für den einen uninteressant geworden war... >^~*Prolog End*~^< Langsam schlug er seine schweren Augenlieder auf und blinzelte, als ihm die Sonne direkt ins Gesicht schien. Man hatte ihn, nachdem er ohnmächtig geworden war, wohl wieder zurück in seinen Käfig gebracht. Umgeben von Gitterstäben, blickte Ray sich um. Er war nicht mehr, wie am Abend zuvor, auf dem Land. Seine Karawane war also weitergezogen. Unerwartet hörte er fröhliche Rufe der Wachen, die von nah und fern neben ihm erklangen. Zunächst verstand der Junge diesen Aufruhr nicht, doch als sich vor ihm eine gewaltige Stadt mit riesigen Tempeln und Gebäuden erstreckte, begriff er, wohin ihn sein Schicksal geführt hatte. Zur größten und mächtigsten Stadt auf Erden... Rom, dem Weltreich, dem glanzvollen Mittelpunkt von allem, dem Schoß der Götter! Ray traute seinen Augen kaum, als die Wagen mitten in den Tumult der riesigen und bezaubernden Stadt fuhren und auf den Marktplatz zusteuerten. Massen von Menschen tummelten sich dort und kauften das Wichtigste ein, darunter auch Sklaven... to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Tja, das war schon der erste Teil! Ich hoffe, dass es Euch gefallen hat! Ich würde mich sehr über Eure Meinung zu diesem Beginn der Fanfiction freuen! Bis zum nächsten Mal! Kapitel 1: *~Die neue Aufgabe~* ------------------------------- * ~ Die neue Aufgabe~* Hallöchen ^^ Hier also der neue, frisch korrigierte Teil, wie zuvor viel Spaß beim Lesen ^^ Und nochmals vielen lieben Dank für die vielen Comments, hab mich riesig gefreut! Und wünsche ich viel Spaß beim Lesen!!!! ^^ +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ >^~*Chapter 1*~^< Die neue Aufgabe Als der Händler einen angemessenen Platz gefunden zu haben schien, schlug man einige Zelte auf und fesselte die Sklaven, die zuerst zur Schau gestellt werden sollten, an weiße Säulen. Ohne große Verwunderung, geschah dies nicht mit Ray. Er wusste, dass er eine verfluchte Kraft in sich trug, die Andere magisch anzog. Und dafür musste er auch leiden... Büßen, da er von den Göttern verflucht worden war. Während er der Vorstellung folgte erblickte er in der Menschenmenge eine auffallende Person, die ihn die ganze Zeit anstarrte. Und als Ray dessen Blick erwiderte und der Mann auf ihn zukam, wandte er schnell sein Entgegenkommen von ihm ab und umgriff betend sein Talisman, das einzige, was ihm geblieben war. Eine kleine silberne Halskette, von keinem großen Wert, in der Mitte war ein kraftvoller Tiger eingeritzt worden und der Anhänger hatte die Form eines Tropfens. Ray mochte seinen Anhänger sehr, seine Erinnerung an vergangene Zeiten... An Zeiten, in denen er noch frei gewesen war... Ein Mensch gewesen war. Plötzlich lag ein Schatten auf seinem Gesicht, verwirrt und zugleich verängstigt schaute er hinauf und erblickte die Person, die ihn zuvor beobachtet hatte, nah vor ihm. Seine Augen begannen wieder aufzuleben und musterten den Mann, der sehr wohlhabend sein musste, da sein Gewand gewebt, aus den schönsten Stoffen, die der Junge je gesehen hatte, war. Ohne ein Wort zu sprechen, deutet er auf Ray und zwei Wachen schlossen die Tür auf, packten Ray und zerrten ihn mit einem kleine Widerstand von ihm, aus dem Käfig, banden seine Hände erneut zusammen und trugen ihn in das größte Zelt, in dem er zuvor Ängste durchlitten hatte. Der Sklavenhändler blickte nicht gerade erheitert, als der Mann im Schlepptau mit Ray ins Zelt eintrat. „Dieser ist nicht zu verkaufen... Entschuldigt", erhob der Händler zunächst das Wort und schaute leicht nervös zum Hauptmann der Truppen Roms auf. "Heißt das, Ihr wiedersetzt Euch einem Befehl des Kaisers?!", brummte dieser sogleich verärgert und zückte sein Schwert. „... Nein... Nein... Nie in meinem Leben! Natürlich wird dieser ihm sogleich zu Verfügung gestellt", gab der Sklavenhändler schwitzend und um sein eigenes Leben bangend nach. Zufrieden darauf, nickte der Befehlshaber und steckte sein Schwert wieder in die Scheide. Zugleich gab er seinen Männern den Befehl, Ray auf ein Pferd zu geben, während er noch schnell die Verkaufspapiere unterzeichnete. Dies konnte Ray kaum glauben. Er war frei von der Sklaverei. Jedenfalls von der dieser... Eine weitere würde folgen, doch das machte ihm jetzt noch nichts aus. Nur einige Zeit später, trat der Hauptmann aus dem Zelt und stieg zu Ray auf sein Pferd auf. Im schnellen Galopp ritt er mit seiner kleinen Anzahl an Männern in Richtung des Palastes davon. Ray blickte sich noch einmal um, schaute zurück auf sein altes Leben, das ihn nur noch mit Hass erfüllt und blickte dann nur noch nach vorne, erhoffte sich eine bessere Zukunft... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Meister Kai... Kaius! Hört Ihr nicht?!" Die Stimme seines Lehrmeisters beförderte ihn wieder zurück in die Realität. Gelangweilt wandte er seinen Blick von der wunderschönen Aussicht des Gartens und der Stadt ab und versuchte seine Aufmerksamkeit wieder dem wütenden Mann vor ihm zu widmen. „Verzeiht", brachte er knapp heraus und stützte sein Haupt an seiner Hand ab. Der Lehrmeister seufzte und begann, schon zum zehnten Mal an diesem Tag, mit ein und derselben Standpauke: „Meister Kai, Ihr müsst Euch mehr auf Eure Pflichten als Erbe des römischen Reiches konzentrieren. Euer Vater wird bald Euch das Amt überlassen und dann habt Ihr die Aufgabe, seinen Kampf gegen die Barbaren, die Rom bedrohen, fortzuführen. Als nächster Kaiser müsst Ihr stark, klug und außerdem zugleich noch das Volk auf Eure Seite bringen, so müsst Ihr über die glorreiche Vergangenheit unseres Volkes genaustes wissen Meister Kai." Doch Kai war schon wieder mit seinen Gedanken ganz wo anderes und achtete nicht mehr auf den wütenden Lehrer. „Würdet Ihr das wiederholen?", ertönte in seinen Untergedanken erneut die Stimme seines Lehrmeisters. „Wie... wie lautet die Frage?", fragte er noch einmal nach. Am Ende seiner Nerven, gab es der Mann schließlich auf und befreite Kai fürs erste von seinen Stunden. Er wusste nämlich, dass es bei Kai nichts nützte, ihn zu etwas zu zwingen. Er war sehr selbstsicher und eingebildet... Wenn man es ihm auch nicht direkt ansah. Sogleich erhob sich Kai von seinem Platz, nahm einige seiner Papierrollen in die Hand und schritt die langen Säulengänge, die geschmückt mit Statuen und verziert mit Bildern an den Wänden waren, hinaus in den gigantischen Gartenpalast, der sich zu beiden Seiten des Eingangstores befand. Erleichtert über die wohltuende Ruhe, ließ Kai sich zurück ins Gras sinken und schloss genießerisch die Augen. Er liebte sie... Diese Ruhe... Diese Stille , in der er sich geborgen fühlte. Und er hasste seine Pflichten... Wünschte sich für einen Tag ganz davon befreit zu sein. Wünschte sich, nicht als Nachfolger für dieses Reich geboren worden zu sein. Doch die Realität und das Schicksal, wie Zeus es ihm gegeben hatte, mussten seinen Grund haben. Alles, was Götter taten, hatte seinen bestimmten Grund. Das hatte Kai schon als kleines Kind gelernt, als sein Vater bereits auf Kriegszüge geritten war und ein Land nach dem anderen erobert hatte. Und diese Kühnheit, diesen Wagemut und diese Stärke sollte er nun auch selbst als Nächster, der den Thron bestieg, hervorbringen. Doch Kai zweifelte schwer daran, dass er diesen Anforderungen gerecht werden würde... Besonders, da er nicht wusste, wie sein Vater all diese Sachen genau betrachtete und tat. Seit Kai geboren worden war und seit dem er denken konnte, erinnerte er sich daran, dass er seinen Vater nur einige Male, nach gewonnen Schlachten zu Gesicht bekommen hatte. Seine Mutter, hatte er nie kennengelernt. Nach seiner Geburt war sie sogleich gestorben. Zwar hatte er eine sehr liebe Stiefmutter, die sich um ihn gesorgt hatte, doch trotzdem erhoffte er sich manchmal im Stillen, seine wahre Mutter kennen zu lernen... Vor sich hinträumend fuhr er sich durch seine silberblauen Haare und lächelte kurz, ließ die gleißende Sonne sein Gesicht wärmen. Als unerwartet Hufgetrampel ihn aus seinen Träumen riss... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Der Hauptmann heilt im großen Vorhof, stieg von seinem Reittier ab und half Ray vom Pferd herunter, während ein Junge, mit blauen Haaren, in Rays Alter, herbeigelaufen kam und die Zügel des Pferdes ergriff. Schlechte Befürchtungen stiegen erneut in ihm auf, als man ihn zu Boden presste. Diese verschlimmerten sich noch, als seine Angst hinzustieg, als der Befehlshaber sein Schwert zog. Vor Angst schloss er die Augen und begann am ganzen Körper zu zittern. Bangte um sein Leben, obwohl er wusste, dass es wertlos war. Doch im nächsten Moment fühlte er nur, wie sich seine Fesseln lösten und man ihm wieder aufhalf. Der Stadthalter wandte sich von dem völlig erstaunten Jungen ab und richtete seine Aufmerksamkeit einem Jungen mit blonden Haaren, der sich vor ihn niedergekniet hatte zu. „Du Sklave! Nimm den Neuen mit und kleide ihn gut ein und versorge seine Wunden, damit er dem Kaiser und seinem Erben unter die Augen treten kann. Zeige ihm auch seine Aufgaben und seinen Aufenthaltsraum!", befahl der Führer und schritt, ohne Ray weiter zu beachten die Palasttreppen hoch und verschwand mit seinen Männern. Der Junge richtete sich wieder auf und stellte sich lächelnd vor: „Salve! Mein Name ist Maxus Caecus, doch als Sklave nennt man mich einfach nur Max." Sogleich musterte der Blondschopf sein Gegenüber interessiert. „Mein... Mein Name ist Raius Unus... aber ich wurde immer Ray genannt", gab er seinen Namen eingeschüchtert preis und blickte sich flüchtet im Hof um, staunte über die Schönheit. „Freut mich, komm jetzt aber mit, sonst bekommen wir riesigen Ärger", meinte Max weiter, packte ihn an der Hand und wollte ihn führen, doch Ray befreite sich sogleich aus seinem Griff. „Was ist denn?" „Ent- Entschuldige, aber ich... ich bin ...", stotterte Ray verängstigt. „Schon gut, dann folge mir jetzt", meinte Max einsichtig, er ahnte schon welche schrecklichen Erfahrungen Ray zugestoßen waren. Während Ray dem Jungen mit gemächlichen Schritten folgte, wusste er nicht so recht, wohin er zunächst schauen sollte. Alles war riesig, fremd und gleichzeitig wunderbar in seinen Augen. Als sie an einem gewaltigen Garten vorbeischritten, blieb er jedoch abrupt stehen. Ein Junge, mit silbernblauen Haaren, nur 1 - 2 Jahre älter als er selbst, ging würdevoll einen Kiesweg entlang zu einem Brunnen in mitten des Geländes, an dem er sich niederließ und seine Schriftrollen zu studieren begann. Ray konnte einfach nicht aufhören den Fremden anzustarren. Er empfand ein seltsames Gefühl, welches er zuvor noch nie gespürt hatte und ihm vollkommen fremd erschien. Eine gleißende Wärme umfasste ihn in seinem gesamten Körper und ließ sein Herz schneller schlagen. „Ray... Ray?! Was ist mit dir?", besorgt trat Max vor seinen neuen Freund und brach somit den Blickkontakt. „Wa- ... Wie bitte?", stellte Ray verwirrt als Gegenfrage. „Nichts, komm einfach weiter. Du solltest aber das Träumen, während die Herren in der Nähe sind unterlassen, sonst wirst du mit Strafen übersät. Verständnisvoll und sich diesen Rat zu Herzen nehmend, nickte Ray und lief dann an Max Seite weiter. Noch einmal kurz wand er sein Gesicht dem Garten zu um den Jungen wenigstens noch ein Mal zu sehen, doch unerwartet war dieser von seinem Brunnenplatz verschwunden... Schweren Herzens sank sein Blick zu Boden, während er stillschweigend neben dem blondhaarigen Jungen herlief. to be continued ... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, das war der Teil für heute ^^ Ich hoffe, dass er Euch gefallen hat ^-^ See ya next Chap! Kapitel 2: *~Ein Fehler~* ------------------------- *~Ein Fehler~* Zum Ersten: VIIIIIEEEEEELLLLLLLEEEEEENNNN LIEBEN DANK FÜR EURE COMMENTS!!!!!!!! ^^ Hab mich superdoll gefreut!!!!>^.^< Und hoffe, euch wird weiterhin meine F.F gefallen! * wird- sich- Mühe- geben* Zum Zweiten: Erst mal klitzekleine Anküdigungen: 1. An alle alten Fans von Beyblade Love (meiner ersten F.F)! Ich hab mir ein kleins Dankeschön für die vielen Commis ausgedacht und zwar eine weitere Nachgeschichte, die ich sicherlich bald reinposten werde! * versprich* Dreht sich dann aber um Sarahs und Kais Tochter Sandrah (Kein Einfallsreichtum bei Namen, sorry -.-;) und um Rays Sohn Reil J.C. (wie gesagt, bei Namen, Denksperre) und wird bald unter dem Namen Beyblade Love 2 zu finden sein... Nur so nebenbei ^^ 2. Bald kommt wie angesagt meine F.F zu dem Bild, welches ich vor einiger Zeit veröffentlicht habe. ( Kai und Ray als Hunde) Die F.F wird dann unter dem Namen "Hündchen in Love" zu lesen sein ^^ 3. Und Legendary Spiece, dass aus meinen eigenen Gedanken entstanden ist (^^;;;), wird auch bald fortgesetzt. Anküdigungen End Zum Dritten: Und nun super viel Spaß beim Lesen des nächsten Teiles! ^^ +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ >^~*Chapter 2*~^< Ein Fehler Am nächsten Morgen erwachte Ray frisch ausgeschlafen. Die Sonne hatte erst vor kurzem mit ihren warmen, angenehmen Strahlen die Gebäude der Weltstadt berührt und sie in gleißendes Licht getaucht. Sogleich wischte sich Ray die Müdigkeit aus den Augen, stand trotz einiger Mühe auf und reckte sich. Seine Zimmergenossen Max und ein blauhaariger Junge namens Tyson teilten sich mit ihm ein Zimmer. Seine Wunden und sein Zustand hatten sich während dieses einen Tages sehr gebessert. Er hatte ein Rosen - Lavendelbad eingenommen, dann etwas richtiges zu essen bekommen, man hatte ihn wie ein normaler Mensch gekleidet und er hatte sich den restlichen Tag über ausschlafen und schonen dürfen. Ray war sehr froh darüber, endlich nicht mehr an sein schreckliches Leben von damals zurückdenken zu müssen. An das Leid... Die Krankheiten... Die schwere Arbeit... Das wenige Essen und Wasser dazu. Für ihn schien das alles nur noch wie ein Alptraum aus längst vergangenen Zeiten zu sein. Sein neues Leben hatte von Grund auf begonnen und Bedenken an die alte Zeit wurden nun kaum verschwendet. Nach seinem morgendlichen Frühstück machte sich Ray ohne zu zögern auf den Weg zum Palastgarten, in der großen Hoffung, den Jungen wieder anzutreffen und dieses Mal mit ihm reden zu können... Rays Augen leuchteten auf, seine Dunkelheit war daraus im Ganzen verschwunden. Nun kamen seine fröhlichen und lebhaften Bernsteinaugen wieder seit sehr geraumer Zeit zum Vorschein. Binnen weniger Sekunden hatte er auch bereits den Platz erreicht, doch leider war seine Beobachtung von gestern, nicht an diesem Ort. Leicht enttäuscht machte er sich schließlich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz, den ihn Tyson noch gestern Abend geschildert hatte. Wie man ihm aufgetragen hatte, meldete sich Ray zunächst bei den Köchen des Besitztums. Glücklich, dass seine erste Aufgabe nicht allzu schwierig war, machte Ray sich auf den Weg zum riesigen Forum, auf dem er die verschiedensten Speisen einkaufen sollte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mehr als eine Woche war vergangen und Ray hatte sich bereits äußerst gut in sein Sklavenleben am Hofe eingelebt. Max und Tyson waren zu seinen besten Freunden geworden und mussten ihn immer noch aus manchen schlechten Situationen retten, doch dies kam immer weniger vor, da er mehr und mehr lernte seinen Mund in Gegenwart seines Meisters nicht zu weit aufzureißen. Wenn Ray früh wie jeden Morgen aufstand und zum Garten eilte, um den Jungen wieder zu treffen, war er meistens danach sehr enttäuscht. In dieser Zeitspanne hatte er den Fremden nur zwei Mal zu Gesicht bekommen und dann auch nur für einen Moment. Ray vermutete, dass er schon wichtig sein musste, wenn er kaum Zeit hatte sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, doch eigentlich interessierte es ihn nicht im Geringsten, was dieser Junge während seiner Freizeit ausführte. Ray wollte lediglich nur mit ihm reden und ihn besser kennen lernen, ein Gefühl, tief in seinem innersten Herzen befahl es ihm, diese Aufgabe jeden Tag durchzuführen. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Eines Tages, als Ray erneut auf dem Forum zum Einkaufen der Lebensmittel gewesen war und eilends durch die Säulengänge in Richtung Küche davon lief, da er bereits ziemlich spät dran war, geschah für ihn dann auch das Unmögliche... Als er um die letzte Ecke am Ende des Ganges bot, erkannte er erst darauf, das er sich verlaufen hatte, da die meisten Gänge doch sehr gleich aussahen. Seufzend machte er sich auf um den richtigen Weg zu finden, dabei beschleunigte er sein Tempo um einiges, da seine Zeit langsam knapp wurde. Ray wollte gerade die nächste Biegung passieren, als er mit etwas Hartem zusammenstieß und zu Boden fiel. "Was fällt dir ein?! Kannst du nicht aufpassen?!", keifte sogleich eine Stimme. Sein Gegenüber wollte sich schon zu Boden knien, als er erkannte, dass es sich um eine Jungenstimme handelte. Erstaunt blickte Ray an der Person empor... Das gleiche Gewand... Die gleichen Haare... Die gleichen Augen... Die ihn aber kalt und verachtenswert anstarrten. Ihre Blicke trafen sich durchdringend und innig, wie in einem Bann starrten sie aufeinander.Ihm stockte der Atem und ein dicker Klos hing in seinem Hals fest, sodass er keinen Ton herausbekam. Nach kürzester Zeit jedoch versuchte er sich wieder zusammenzureißen und wollte gerade etwas erwidern als eine weitere Stimme erklang, die sehr verärgert schien. Hastig wandte sich der Junge um, brach den Blickkontakt und suchte erneut das Weite, ohne noch einmal Ray zu beachten. Enttäuscht darüber, dass er seine Chance verspielt hatte, rappelte sich Ray wieder vom Boden auf, sammelte die Einkäufe, die aus den Körben gefallen waren und wollte sich gerade auf den Weg machen, als ein älterer Mann als nächstes vor ihm auftauchte. "Du! Bleib stehen!", fauchte der Alte Ray an, als dieser davongehen wollte. "Verzeiht ehrenwerter Herr, aber ..." "Schweig still! Was hast du hier zu suchen! Das hier sind die Gemächer des Erben Roms, deines baldigen, neuen Herren! Was hast du nun hier zu suchen gehabt? Sprich, oder ich lasse dir die Zunge abscheiden!" Eingeschüchtert wusste Ray nicht, wie er seine brenzlige Lage erklären sollte und verzweifelte daran, dass sein Gegenüber anscheinend gleich die Beherrschung verlieren würde. "Entschuldigt seinen Fehler großzügiger Herr, aber er gehört zu mir, er ist neu und kennt noch nicht alle Regeln", ertönte unerwartet eine Stimme hinter ihnen. Es war Max, der gesprochen hatte... Er kniete auf dem Boden, sein Haupt berührte die kalte Erde. Sogleich tat es ihm Ray nach um sich weiteren Ärger, wegen Respektlosigkeit auszuhandeln. to be continued ... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, ich hoffe der war einigermaßen gut und lang genug ^^; Wenn nicht, dann gibts nächstes Mal einen Längeren! Bis bald... hoffe ich * schluck* Marlene Kapitel 3: *~Das Unglück in der Therme~* ---------------------------------------- *~Das Unglück in der Therme~* Hallöchen!!!!!!! ^.^ Zunächst: SUUUUUUUUUUUPPPPPPPPPERRRRRRRR GROSSEN LIEBEN DANK FÜR DIE COMMIS!!!! Und zweitens: viel Spas beim Lesen! +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ >^~*Chapter 3*~^< Das Unglück in der Therme Einsichtig nickte der Lehrmeister und schritt weiterhin seines Weges, während Max Ray zurück zur Küche führte. "Danke, du hast mir mein Leben gerettet, Max", begann Ray nach einiger Zeit. "Keine Ursache. Bleib am besten von diesem Teil des Anwesens fern! Keiner darf den Sohn des Kaisers zu Gesicht bekommen, außer die Lehrmeister, der Vater selbst und die Räte. Es wird ein großer Wind um diesen Jungen gemacht - man sagt er sei gnadenlos und zeigte keine Gefühle. Außerdem soll er nicht lachen. Unvorstellbar für mich", erzählte sein Freund einiges, was er erfahren hatte. "Du lachst doch fast andauernd, deswegen ist es unvorstellbar für dich", korrigierte Ray ihn lächelnd, woraufhin Max zugstimmig einnickte und zu Lachen begann. Doch Ray kümmerte sich nur noch wenig darum. Ständig musste er an seine Begegnung mit diesem Jungen zurückdenken. An seine kalten, von Hass und Einsamkeit erfüllten Augen. In ihm stieg das Verlangen auf, diese Augen zu richten. Ihnen wieder Leben einzuhauchen... Er empfand großes Mitleid mit diesem Fremden. Zwar hasste er die Reichen, da sie nie solch ein Leben wie er erlebt hatten und ziemlich eingebildet glaubten, auch sie hätten es schwer... Doch Ray spürte, dass dieser Junge anderes war. Das es seine Bestimmung war mit ihm zu reden. Nur welches Ausmaß dies nehmen sollten, davon ahnte noch keiner der beiden. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Völlig am Ende seiner Kräfte und mit riesigen Kopfschmerzen lehnte sich Kai in seinem Liegestuhl zurück und ließ sich das zubereitete Essen schmecken. Er wusste nicht weshalb, doch das Zusammentreffen mit diesem Sklaven... Er bedachte dies nur... Ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Diesen Jungen hatte er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen und doch wirkte er sehr vertraut auf Kai, wie eine Person aus älterer Zeit gekannt. Diese Augen ... Der Anblick... Seine Ausstrahlung. Einfach alles machte Kai total wild. Seine Bedenken kreisten nur noch um diesen fremden Jungen, der ein neuer Sklave sein musste. Einige weitere Tage waren verstrichen, ohne das Ray den Jungen auch nur gesehen hatte. Zunächst hatte er in Betracht gezogen, Tyson und Max von seiner Begegnung mit diesem zu berichten und nachzufragen, wer dies überhaupt war und wo man ihn auffinden konnte, doch dann hatte er sich doch noch einmal umentschieden. Einst, als er in Gedanken versunken die Gänge entlang schritt, fand er sich zu seinem eigenen großen Erstaunen, in dem Abschnitt des Palastes wieder, vor dem Max ihm geraten hatte, lieber nicht noch einmal zurückzukehren. Ray zögerte kurz und wusste nicht so recht, ob der diesen Rat befolgen, oder doch einmal nachsehen sollte, wer der Erbe überhaupt war. Schließlich siegte seine Neugierde über seinen Verstand, woraufhin er leise den Säulengang weiter entlang schritt. "Reißt Euch bitte zusammen Herr", mahnte der Lehrmeister ihn mit den Nerven fast am Ende. "Wieso? Wenn ich das Verlangen habe, mich zu säubern, dann tue ich dies auch! Dazu habe ich ja wohl noch ein Recht, Sinisturus!", konterte Kai grimmig. "Aber Herr, bedenkt doch bitte, wenn man Euch erkennt, dann könnte man Attentate auf Euch verüben, denn die Zahl der Widersacher Eures Vaters sind groß, doch er will nur Euch auf seinem Throne sehen!", versuchte der Lehrmeister Kai noch ein einziges Mal umzustimmen, doch dieser hielt an seiner Meinung an. "Dann sollten wir vielleicht einen Sklaven für Euch anschaffen, der immer an Eurer Seite ist, so kann er auch nichts berichten", überlegte Sinisturus stur und grübelte einige Zeit über seinen Vorschlag nach. Kai lehnte sich dabei gelangweilt auf einer Liege zurück und schaute Löcher in die Luft, vor Langeweile. "Was haltet Ihr davon Herr?", ermittelte der Lehrmeister auf die Meinung seines zukünftigen Kaisers bedacht. Kai zuckte desinteressiert mit seinen Schultern, richtete sich auf und grummelte: "Macht, was Ihr für richtig haltet." Darauf gab Sinisturus sein Vorhaben des Überredens auf und schritt aus der Badehalle, um einen Sklaven zu finden, der Kai die Düfte bringen und ihm beim wieder Anziehen helfen würde... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Gerade als der ältere Mann aus der Pforte trat, wäre er beinahe mit einem Jungen zusammengestoßen. Missmutig blickte er auf ihn herab, als dieser sich ehrfürchtig vor seine Knie warf und um Erbarmen flehte. "Was liegst du dort auf dem Boden! Geh lieber in die Halle und nimm deine Anweisungen vom Erben entgegen! Ich habe jetzt keine Zeit mehr einen anderen zu schicken, aber wage es ja nicht den Sohn des Kaisers anzusehen, oder du verlierst dein Augenlicht, verstanden?!", meinte sogleich der Lehrmeister und überrumpelte Ray damit völlig. Als er sich aufgerichtet hatte und eigentlich das Weite suchen wollte, packte man ihn, dränge ihn in einen Gang und schloss dahinter die Tür. Ray wusste nicht was er von alledem halten sollte... Er hatte große Bedenken dabei ans Ende des Ganges zu schreiten und dem Erben des größten Reiches der Welt beim Rückenschrubben zu helfen. Dennoch überwand er sich und lief langsam auf das helle Licht zu, das aus der Halle drang. Leise, um keine Geräusche zu verursachen, schlich er sich an den riesigen Säulen, die nebeneinander um ein riesiges Becken, gefüllt mit heißem Wasser, sich erstreckten. Nicht unweit davon erblickte er hinter leichten Leinentüchern die Umrisse einer Person, die gerade dabei war, sich zu entkleiden. Als ein Junge dann auch noch hinter ihnen hervortrat, verschlug es Ray erst recht die Sprach. Nicht nur, das es derjenige war, an den er all seine freie und nicht freie Zeit denken musste, nein, diese Person war auch völlig entkleidet und mitten im seinen Blickfeld. Woraufhin Ray sich an einer Säule stützen musste , um nicht ohnmächtig zu werden. Sein Wangen glühten vor Röte, während Ray seinen gegenüber wie gebannt anschaute, seinen starken Oberkörper voller Verwunderung anstarrte und sich einfach nicht von diesen Blicken lösen konnte, so sehr er es versuchte. Da Ray direkt neben einer Säule stand, bemerkte Kai ihn nicht und stieg seelenruhig ins warme, angenehme Wasser. Ließ sich nieder und entspannte sich, schloss dabei genießerisch die Augen und hatte all seine Sorgen hinter sich gelassen. Ray fasste sich schließlich, nahm all seinen Mut zusammen, schloss die Augen und trat in Kais Umfeld. "Herr?", fragte er unwissend, weil er an die Drohungen des älteren Mannes zurückdachte, wenn dieser erfahren würde, dass er den Erben doch gesehen hatte, obwohl Ray dies noch nicht so ganz glauben wollte. Verschreckt blickte Kai auf und schaute in die Richtung, aus der die Stimme gedrungen war. Wen er dort erblickte, ließ ihm die Luft im Hals stecken bleiben. Es war der Junge von vor einigen Tagen, mit dem er zusammengetroffen war... Ein lautes Herzklopfen erinnerte ihn zurück an seine Bedenken. "Du?!", brachte er zuletzt erstaunt hervor. Überglücklich, das der Fremde Ray erkannt hatte, vergas er seinen Befehl die Augen geschlossen zu halten, schlug sie auf und schaute geradewegs zu Kai hinüber, der ihn entgeistert wegen seines Lachens anstarrte. "Ihr... Ihr erinnert Euch an mich?", ermittelte Ray darauf leicht eingeschüchtert. Kai konnte immer noch nicht antworten, wie hypnotisiert stand er im Wasser und traute sich nicht etwas zu erwidern, bis seine kalte Seite wieder überhand über seine gesamten Gefühle errang und seinen Gegenüber hasserfüllt traf. "Was fällt dir ein Sklave! Du darfst mich nicht erblicken, oder weißt du nicht, das darauf die Todesstrafe steht?!!", keifte Kai unerwartet drauf los, sodass Ray verängstigt einige Schritte weichen musste. Doch nur einige Sekunden später besann sich Kai erneut wieder. Es war bereits Jahre her, das ihn jemand angesehen hatte, außer sein Lehrmeister, ohne das dieser ihm den Rücken zugewandt hatte um ihn nicht zu erkennen, oder einen Leinentuch sich um die Augen hatte binden müssen. "Verzeiht mir meinen großen Fehler!", brachte Ray knapp hervor sank auf die Knie und berührte bei seiner Bettelung dabei den Marmorboden. "Steh auf! Das kann man ja nicht mehr mit ansehen", murrte Kai, froh einen Ausweg aus dieser Situation gefunden zu haben. "Vielen Dank, Herr. Ihr seid wahrhaftig großzügig", bedankte sich Ray für die Verschonung seines Lebens und rappelte sich wieder auf, behielt aber die Augen geschlossen. "Ist schon gut, würdest du jetzt endlich damit beginnen mir zu helfen?", seufzte Kai auf. Ray der nicht wusste, wie es schaffen sollte, ohne zu stolpern zu dem Jungen zu gelangen vertraute ganz auf seine Instinkt, der ihm hier leider nichts nützte. Erst nachdem Ray einige Schritte sicher gelaufen war, verlor er seine Angst ins Wasser zu stürzten, leider wurde er dabei zu überheblich und konnte auch nicht eine kleine Wasserpfütze sehen. So wollte er sich gerade vor Kai an den Beckenrand knien und ihm mit den wohlriechenden Duften einreiben, als er stolperte und direkt auf etwas draufklatschte, bevor er heißes Wasser an seiner Haut spürte. Als er wieder an die Wasseroberfläche zurückgekehrt war, tauchte nur einige Zentimeter neben ihm der Junge mit den blau- silbernen, wunderschönen Haaren auf. Rot wie eine Tomate konnte Ray nur noch auf die Wasseroberfläche blicken, in dem sich das Gesicht seine Gegenübers spiegelte. "Was sollte das denn, Sklave?! Wolltest du mich etwa umbringen?", ermittelte die messerscharfe, vor Zorn bebende Stimme seines Herren. Eingeschüchtert schüttelte Ray den Kopf und wagte es doch noch sein Haupt zu heben. Ihr Blick trafen sich... In einem magischen Moment verschmolzen ihre Augen in der gegenseitigen Tiefe der jeweils anderen. Ray wäre am liebsten nie aus diesen dunkelbraunen, gleißenden Augen aufgetaucht. Sein Herz raste und schlug heftig gegen seinen Brustkorb. to be continued ... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, hier mach ich mal Schluss ^^ Na? Wie fandet ihr den Tei? * schon- das - Weite- sucht- um- nicht- erschlagen - zu- werden* Bis denne ( hoffe ich ...) Marlene Kapitel 4: *~Kai, Sohn des Kaisers~* ------------------------------------ *~Kai, Sohn des Kaisers~* Suuuuuuuuuuuupppppppppppeeeeeeeeerrrrrrrr großen Dank für die vielen Commis!!!!!!! ^.^ Genug geplappert, hier der neue Teil, viel Spaß dabei! +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ >^~*Chapter 4*~^< Kai, Sohn des Kaisers Keiner der beiden wagte es, den Blickkontakt zum anderen abzubrechen. Wie verzaubert, waren sie nur einige Zentimeter getrennt und kam sich näher... Erst als Kais Verstand wieder über seine Gefühle herrschte schreckte Kai sauer zurück und verpasste Ray daraufhin eine mächtige Ohrfeige. "Was fällt dir ein!", brachte er nur stotternd und aufgebracht heraus. Ray wusste nicht wie er darauf reagieren sollte, doch eine geballte Ladung Wut stieg in ihm hoch und eh man sich versah, hatte er Kai Unterwasser getaucht. Nach dem dieser wieder aufgetaucht war, geschah mit Ray das Gleiche, bis eine regelrechte Wasserschlacht zwischen den beiden ablief. Dabei verwandelte sich der Platz um das Becken herum, selbst in eine einzige Zisterne. Zum ersten Mal seit vielen Wochen lachte Ray befreit und aufrichtig. Hatte Freude an diesem Spiel mit dem völligen Fremden und vergaß all seinen Kummer und seine Sorgen. Ließ sich von diesem warmen Gefühl in einer Magengegend leiten. Kai erging diese Begegnung zwar etwas anders, aber trotzdem konnte er sich mal so richtig austoben und dachte kaum noch an seine Manieren, die er gelernt hatte... Was die beiden jedoch nicht erahnten war, das Sinisturus eingetreten war und die beiden schon seit einiger Zeit beobachtete. Doch anstatt grimmig, oder sauer, wie sonst immer drein zu schauen, wenn Kai sein nächstes Leben als Kaiser vergas, lächelte der Lehrmeister zufrieden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Einige Zeit war bereits verstrichen und die Müdigkeit hatte Kai und Ray vollkommen ergriffen, sodass Kai sich vom Wasser treiben ließ um sich zu entspannen, Ray stand währenddessen etwas unschlüssig im Wasser und wusste nicht genau, was er nun zu tun hatte... "Ich hätte nie gedacht, das ein Kaisererbe so ausgelassen seine Gefühle zeigen darf", meinte Ray nach einiger Zeit bedenklich. Kai stutzte darauf, richtete sich auf, trat nah an Rays Seite, woraufhin dieser erneut errötete und erläuterte: „Ich bin der Sohn des Kaisers, des mächtigsten Mannes der Welt. Ich darf alles... Mir gehört alles was ich will und ich bekomme alles was ich will! Verstanden?" "Das ist nicht wahr... Menschen gehören Euch nicht", antwortete Ray wieder vollkommen bei Verstand. "Ach ja? Das sehe ich anders. Du, zum Beispiel, du gehörst mir... Du bist mein Eigentum. Ich kann machen mit dir was ich will, ich könnte dich sogar töten", konterte Kai grämlich. "Vielleicht gehört mein Körper Euch, doch über meinen Geist werdet ihr niemals verfügen!", meinte Ray und erhob dabei seine Stimme. Kai hob sein Hand und streifte damit Rays Wange zart, Ray genoss dies sehr und sprang nicht zurück, ließ es einfach über sich ergehen. Kai neigte sich langsam zu Ray vor, dieser wollte doch zurückweichen, da seine Angst und seine frühren Erlebnisse wieder in ihm aufstiegen, doch er konnte nicht. Kai hatte ihn ergriffen und hielt ihn stramm fest... "Bist du dir da sicher?", hauchte er leise in sein Ohr, sodass sein Gegenüber Gänsehaut von der Atemluft, die seinen Hals streifte bekam. Ray begann selbst an seinein Worten zu zweifeln. Er hatte stark an das während seiner schlimmsten Sklavenzeit geglaubt, war jetzt aber verunsichert. "Nun was ist?" Kai hatte seinen Griff wieder gelockert und hatte einigen Abstand zu Ray gewonnen, hob sacht sein Kinn an und blickte ihn durchdringend in seine Augen, während der Schwarzhaarige versuchte seinen Blicken auszuweichen. "Ich... ich weiß es nicht" , murmelte Ray schließlich niedergeschlagen, da er nicht die Antwort gekannt hatte. Zufrieden durch seinen Sieg über den anderen Jungen ließ Kai zuletzt ganz von ihm ab und trat aus dem Wasserbecken, worauf Ray wieder eingeschüchtert seinen Blick abwandte, während der Junge sich in Tücher wickelte. "Wie heißt du eigentlich?", ermittelte Kai unerwartet, als er damit fertig war und sich auf einem weitern Liegestuhl zum Ausruhen niedergelassen hatte. "Man nennt mich Ray, Herr", antwortete dieser wieder ehrenfürchtig und stieg ebenfalls die Stufen, aus dem Wasser hinaus, auf. Dabei bemerkte Ray erst jetzt, wie nass seine Sachen doch waren. "Du wirst dir ziemlich viel Ärger einhandeln, wenn du dir keine gute Ausrede einfallen lässt, wie du ins Wasser gefallen bist und vor allem wo... Ray." Auf die sanfte Betonung des Namens achtete Kai am meisten und schaute zu dem Sklaven auf, der auf ihn zugeschritten kam. "Übrigens brauchst du mich nicht Herr zu nennen. Mein richtiger Name ist Kai", bat dieser Ray solch eine Wortwahl, die sonst nur die engsten Vertrauten wählen dürften, an. "Oh nein Herr, es ist mir nicht gestattet Euch zu verspotten", schirmte Ray wieder bei Verstand ab und blickte verlegen zu Boden. "Du würdest mich damit nicht verspotten. Ich möchte nur, dass wir Freunde werden Ray. Und wenn du meine Bitte nicht annimmst, dann befehle ich dir eben, mich nur Kai zu nennen" . Einsichtig mit einem Lächeln auf den Lippen nickte Ray glücklich und verneigte sich. "Wie Ihr es befiehlt, mein Herr und Gebieter, Kai." Ungläubig zog Kai eine Augenbraue hoch und blickte entgeistert seinen Gegenüber an. Ray wollte etwas hinzufügen, doch ein lautes Knurren ließ ihn erröten; denn sein Magen meldete sich zuvor. Kai fing plötzlich an zu lächeln, erhob seine Hand, richtete sich aus seiner Liegeposition auf und deutete neben sich. Unschlüssig blieb Ray still stehen, bis ein weiteres Knurren seinen Magen erschütterte und er mit einer dankbaren Verneigung die Einladung annahm. Leicht verschüchtert, bei den Gedanken, dass er mit einem "Gott", ein Mahl ausführte, zögerte er noch zu zugreifen. "Bedien dich ruhig", sprach Kai mit einer für sich selbst, ungewohnten Freundlichkeit und deutete auf verschiene Obst - und Fleischgerichte, die ihn kleineren Portionen, auf Schalen, auf dem gedeckten Tisch, standen. Erheitert über die freudige Gesichtsmiene des Sklavens griff sich Kai selbst einen Apfel und biss genüsslich hinein, während Ray von allem etwas probierte. Nach dem das meiste von den Platten, was man Ray zu verdanken hatte, verschwunden war, lehnte dieser sich zufrieden zurück. Doch unerwartet begann Kai loszuprusten und zog dadurch die perplexen Blicke seines Gegenübers auf sich. Als Kai sich ihm dann auch noch zu wandte und erneut mit seiner Hand auf Ray Gesicht zu steuerte, presste sich der andere Junge so weit es ging gegen die Lehne der Liege. Verwundert ließ Kai darauf seine Hand wieder sinken und Ray wusste, dass er dem zukünftigen Kaiser nun eine Erklärung schuldig war. "Ich... Verzeiht... Aber damals als ich noch anderen Herren diente... Da... Da hatte man mich..." Ray konnte diesen Schmerz und Pein, den er durchlitten hatte nicht noch einmal in Worte fassen, stattdessen schossen unaufhaltsam Tränen in seine Augen. Zunächst wusste Kai nicht, wie er sich aus dieser Situation befreien sollte, doch schließlich zog er die sanfte Methode, der harten, vor. Behutsam umschlang er Ray und zog ihn leicht zu sich, woraufhin der andere zu zittern begann. Beruhigend strich Kai dem Sklaven einige Strähnen aus den Gesicht und versuchte sacht dessen Tränen zu lindern. "Hab keine Angst. Ich würde dir nie etwas antun, dass schwöre ich. Niemand mehr wird dich verletzten, ohne das er damit nicht mit dem Leben bezahlt", wisperte Kai, ungerechnet auf seine eigene Wortwahl und seinen Bedenken. Doch es schien zu helfen... Ray reagierte auf diesen Satz. Schnell strich er sich seine Tränen aus den Augen und befreite sich aus Kais Umarmung, um wieder zu sich selbst zu finden, auch wenn er doch gerne noch länger in diesen starken und zugleich behutsamen Armen liegen geblieben wäre. "Ich danke Euch", hauchte er leise und versuchte sich ein Lächeln zu erzwingen um den besorgten Gesichtsaudruck seines Herren zu lindern, der im nächsten Augenblick wieder anfing zu lächeln. "Ihr seid herzlos! Wie könnt Ihr es wagen mich nun zu verspotten?!", war Rays nächste Reaktion darauf. "Dummerchen", brachte Kai knapp heraus und rückte näher ans Ray heran, erhob seine Hand erneut und führte sie zu Ray rechter Wange. "Du hast da noch Reis kleben... Das sieht einfach zu niedlich aus", erklärte Kai sein Lachen von vor einiger Zeit und Ray konnte beruhigt daraufhin aufatmen. Langsam, aber sicher, gewöhnte er sich an diese wunderbare Zweisamkeit und begann sich sogar zu wünschen, das diese Momente nie vorüberziehen würden, doch dies kam leider viel früher als geplant. Denn Kai packte unerwartet seine Hand und zog ihn hinter sich her, erst nach dem Ray seine Befreiungsversuche aufgegeben hatte, lockerte Kai seinen Griff um dessen Handgelenk, Ray wiederum hatte sich an die angenehm, warm anfühlende Hand schon längst gewöhnt und ließ sich mitschleifen. Kurz darauf fand sich Kai in Begleitung des erstaunten Rays, in seinem Kleiderzimmer wieder. "Du bist völlig durchnässt, wenn du krank wirst, bekommst du Schläge und das möchte ich nicht", erhob Kai wieder das Wort und zog einen weißen, aus Seide gefertigten, Mantel hervor und dazu ein passende blaue Umhangschnur, warf sie dem Sklaven zu und nickte auffordern. Ray begann sich vor Kais Angesicht die nassen Klamotten abzustreifen, die auf den Boden glitten und wie nasse Lappen sich nicht mehr regten. Kai jedoch wandte sich sogleich ab, als Ray damit begonnen hatte und wartete seelenruhig, bis sich der Junge das neue Gewand übergestreift hatte. Ray hatte zugleich große Schwierigkeiten mit dem Knoten seines Umhanges, da es sich vollkommen von seinen zuvor getragenen Lumpen unterschied. Der Stoff war weicher, angenehmer, lag sanft auf der Haut und war ihm wohlgesinnt. "Das Gewand steht dir ausgezeichnet. Du kannst die Sachen behalten, ich schenke sie dir", zueignete Kai dem Jungen diese wertvollen Dinge, als er sich umwandte und ihn näher betrachtete. "Das kann ich doch nicht annehmen Eure Majestät... Ihr seid großzügig... überaus... aber dies kann ich bei weitem nicht..." Kai unterbrach Ray in seiner Sprache damit, das er ihm den Knoten richtig zuband und dann in sein Gesicht lächelte. Wenn sein Gegenüber auflachte , oder auch nur grinste, dann war Ray wie gebannt. Sah nichts mehr... außer ihn. Hörte nichts mehr... außer ihn. Dachte an nichts anderes... außer ihn und musste ständig auf ihn schauen, ohne den Kontakt zu brechen. "Siehe es einfach als kleine Erinnerung an diesen Tag an", zwinkerte Kai aufmunternd Ray zu. Dieser nickte stumm verlegen und richtete seinen Blick zu Boden. Es war nämlich schon recht merkwürdig, dass der Prinz nicht sauer geworden war, bei der Tauchaktion von vorhin und ihn jetzt auch noch besorgte. "Kaius!" Unerwartet erklang eine Ray und Kai wohlbekannte Stimme; im nächsten Augeblick trat Sinisturus herein und erblickte die beiden. Sein Gesicht jedoch verfinsterte sich schlagartig, als er Ray mit geöffneten Augen sah. to be continued ... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, hier an dieser Stelle mach ich wieder Schluss ^^ Wie war es dieses Mal?....*sich- verkriecht- um- nicht- geworfenes- Obst- abzukriegen* Also ich hoffe, dass ich bald mit dem nächsten Teil andackeln darf, wenn ich bis dahin net erschlagen wurde...^^;;;;;;; Adios und hoffe, bis dene! Marli Kapitel 5: *~Persönlicher Sklave~* ---------------------------------- THAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANNNNNKSSSSSSSS für die Commis ^^ ! Hab mich superdoll gefreut ^.^ Ich hoffe sehr, dass Ihr weiterhin diese Fanfiction mitverfolgen werdet, schließlich hab ich mit den beiden noch so einiges vor, bis sie sich richtig finden ^.~ Also viel Spaß beim Lesen! +~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ >^~*Chapter 5*~^< Persönlicher Sklave "Du elender Bastard! Ich hatte dir doch aufgetragen deine Augen geschlossen zu halten!", schrie dieser sogleich und kam drohend auf Ray zu. Doch bevor er ihn ergreifen konnte, hatte Kai sich schützend vor Ray gestellt und meinte: „Ich habe ihm selbst erlaubt, mich anzusehen, denn er wird mein persönlicher Sklave werden!" Verdutzt ließ die Wut des Lehrers ab, während er unschlüssig zu Kai schaute und dann Ray begutachtete. „Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr solch einen Schwächling haben wollt, mein Herr?", ermittelte er nachdem er zum Ende seines Betrachtens gekommen war. Während Kai stumm nickte, verschränkte Ray beleidigt seine Arme. Man hatte ihn zwar schon einige Wörter an den Kopf geschmissen, aber dass er ein Schwächling war stimmte ganz und gar nicht. Trotzdem behielt er seine Empörung bei sich, um sich nicht doch noch eine Strafe einzufangen. Sinisturus rümpfte verächtlich die Nase und entgegnete seinem Herren: „Wie Ihr meint... aber vielleicht solltet Ihr diese Entscheidung doch noch einmal überdenken." „Nein, mein Entschluss steht fest", fiel Kai ihm sogleich ins Wort, seine Ungeduld konnte man dabei gut heraushören. Endlich gab der Lehrer auf, nickte, verbeugte sich knapp und murmelte noch etwas - dass er alles in die Wege leiten würde - und verschwand letzten Endes. "Warum habt Ihr das gemacht?! Ich werde meine Freunde nie wiedersehen dürfen!", protestierte Ray gleich darauf und ballte vor Rage seine Hände zu Fäusten. "Oh, du hast Freunde? Das wusste ich leider nicht", gab Kai kleinlaut zurück. „Ich danke Euch vielmals", fügte Ray mit ironischer Stimme hinzu und wandte sich von Kai ab. „Moment Mal! Ich hab dir gerade das Leben gerettet, ist dir das bewusst, Sklave?!", warf ihm Kai nun selbst aufgebracht an den Kopf. Keiner, kein Einziger dürfte so mit ihm umgehen! Und schon gar nicht ein Junge – nein, Sklave, der jünger als er selbst war... „Lieber sterben, als mein restliches Leben mit Euch zu verbringen!", schrie Ray, seiner Stimme nicht mehr Herr. Im nächsten Augenblick schlug er sich seine Hand vor den Mund. Er wusste, dass er zu weit gegangen war. Kais Augen weiteten sich und verletzt senkte er seinen Blick zu Boden. Ray konnte genau sehen, wie einige Tränen fielen und Kai es am ganzen Körper vor Groll schüttelte. „Ich... Das habe ich nicht - " „Schweig still! Ich will nichts mehr von dir hören!" „Aber... aber Kai, bitte hör mich an!", versuchte Ray es noch einmal, doch es war bereits zu spät. „Für solch eine Unverschämtheit wirst du mit dem Tod bestraft. Wer meine Gutmütigkeit ausnützt, hat es nicht anders verdient! Wachen, sperrt ihn bis zum Morgengraun in eine der tiefsten Zellen! Morgen wird er hingerichtet!", setzte Kai sein letztes Urteil, bevor zwei Wachmänner herbeigelaufen kamen und Ray ergriffen. Dieser versuchte, sich zu währen und zu Kai zu gelangen, um sich zu entschuldigen für seine zu harten Worte, doch Sinisturus war wohl auf ihren Streit aufmerksam geworden und zog Kai von ihm weg, der ihm ohne weiteres folgte. Als man Ray ins Gefängnis warf, kettete man ihn zusätzlich an Händen und Füssen an die kalte Mauer an. So sehr es nur ging, versuchte Ray seine Tränen zurückzuhalten und zu verbergen. Er war eindeutig zu weit gegangen und jetzt musste er mit dem Tod dafür bezahlen, war das eigentlich gerecht? – Nein. Aber Kai hatte ihm auch nur helfen wollen damit, sonst hätte er ja sterben müssen... "Oh Kai....", brachte er traurig über seine Lippen und dachte an ihn zurück... "Kai!!!!!!!!!", kreischte er im nächsten Moment, in der Hoffnung derjenige würde ihn hören, doch Ray wusste, dass es eigentlich vergeblich war. Ihm machte die Erkenntnis am nächsten Tag hingerichtete zu werden nicht viel aus, für ihn war es mehr unerträglicher, dass Kai ihn hasste.... Er würde mit diesem Gedanken sterben müssen und das versetzte ihn einen harten Stich ins Herz.... Zwar konnte er sich nicht erklären weshalb es ihn so schmerzte, wenn ein Junge, den er erst vor kurzem kennengelernt hatte, ihn so verabscheute. Doch es war einfach so... Für Ray war Kai wie ein Seelenverwandter, deswegen musste dieser fast unerträgliche Schmerz in ihm sein. Das war einfach die beste Erklärung, die er sich liefern konnte. Völlig fertig ließ er sich hängen, ließ den kalten Stahl in sein Fleisch schneiden und bemerkte dies noch nicht einmal. Seine ganzen Gedanken lagen bei ihm. Bei Kai... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Er legte an. Zielte und schoss... Mehr als einen Meter am Baum vorbei. "Konzentriert Euch!", meinte Sinisturus und verschränkte verärgert seine Arme. Kai seufzte hörbar, griff zu einem weiteren Pfeil, den ihn sein Lehrmeister reichte und legte ihn erneut am Bogen an. Wieder zielte er auf die Äpfel am Baum, schoss... Doch erneut traf er keinen einzigen der Früchte; der Pfeil bohrte sich hart in den Stamm des Obstbaums. „Kaius, was ich sonst von Euch sehe ist um einiges besser! Ihr ward bis jetzt immer mein bester Schüler und diese Aufgabe habt Ihr sonst mit Leichtigkeit beendet. Was ist mit Euch?", ermittelte der Mann, welcher neben Sinisturus stand und trat auf seinen zukünftigen Kaiser zu. Auch er zählte zu den Konsuln, war außerdem ein enger Freund von Kais Vater und ein guter Berater. "Verzeiht", brachte Kai knapp entschuldigen hervor, bis er unerwartet eine Hand auf seine Schulter spürte und in das grimmige Gesicht des Mannes blickte. „Geht! Ihr seid heute nicht ganz bei Verstand. Euer Herz und Euer Intellekt sind woanders. Wenn Ihr so an das Bogenschießen herangeht, dann kann ich Euch nichts lehren, dann würdet Ihr halbherzig kämpfen und irgendwann in der Schlacht so sterben. Ich möchte dies nicht verantworten." Die Worte waren hart und trafen ihre Wirkung auch an Kai, der daraufhin kraftlos zu Boden sackte und den Bogen mit dem Pfeil in seiner Hand fallen ließ. "Wie könnt Ihr es wagen, so kaltherzig zu sein!", warf Sinisturus unerwartet ein und trat neben den Erben, um ihm beim Aufrichten zu helfen. Doch dieser schlug dessen Hilfe aus und rappelte sich von selbst wieder hoch. „Gebt mir noch eine Chance", bat Kai und blicket mit ernstem und entschlossenem Blick zu seinem Lehrer auf. Dieser überlegte nur kurz und nickte mit einem zufriedenen Lächeln. Entschieden legte Kai wieder vollkommen konzentriert seinen Pfeil und Bogen an. In seinem Inneren tobte ein Kampf. Ein Kampf des Hasses und des Leidens. Morgen würde Ray sterben. Durch sein Urteil... Er hatte es aber auch nicht anders verdient. Keiner dürfte ihn so verletzten. Aber war die Strafe dazu nicht zu hart? Schließlich hatte Ray soviel durchlitten. Vielleicht sollte Kai noch einmal davon ablassen und den Jungen zu sich holen. Langsam wurde Kai schwach bei dem Gedanken an Ray. Er wusste es noch nicht ganz, aber er war ihm verfallen. Doch andererseits war der Junge selbst daran schuld. Er hätte Kai nicht verärgern sollen. Der Hass siegte schließlich über das Leiden. Kai legte an, zielte auf eine lange Äpfelreihe und schoss. Und dieses Mal traf er sein Ziel genaustens! „Sehr gut, mein Herr Jetzt seid Ihr wieder bei Verstand. Gut, damit beenden wir den heutigen Unterricht", hörte er im Hintergrund seinen Schützenlehrer sprechen. Doch Kai achtete nicht darauf. Er schaute lieber in den Himmel hinauf, der sich gemächlich schwarz färbte. Die ersten Sterne leuchteten bereits im Abendrot und unerwartet erblickte er vor seinem geistigen Auge Ray, der ihn wunderschön anlächelte. Um diesen Gedanken aber schnell verschwinden zu lassen und nicht schwach zu werden, schüttelte er heftig den Kopf. Er musste jetzt stark bleiben, sonst war er es nicht wert, ein Herrscher zu werden. „Ihr habt schon das Richtige getan, mein Herr", ertönte im nächsten Augenblick Sinisturus Stimme im Hintergrund. Kai nickte nur knapp und ließ sich von seinem Lehrmeister in seine Gemächer geleiten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit verweiten Augen blickte er durch die Gitterstäbe hindurch in die schwarze Nacht. Weniges Licht drang durch den Schein des Mondes in seine Zelle und erhellte knapp Rays Gesicht. Riesige Qualen hatten ihn befallen und alles nur wegen dem Jungen. Ray verstand sich selbst nicht mehr. Er würde morgen streben! Sterben! Und ihm machte das nichts aus. Nein, sein Herz erlitt nur schreckliche Leiden, die er sich noch nicht einmal völlig erklären konnte... Er weinte die ganze Zeit über schon und wusste noch nicht einmal genau weshalb... Von seinen Gefühlen zerrissen konnte er den Tränenstrom einfach nicht unterdrücken und stoppen. Ray war verwirrt, hungrig und ihm war kalt. Nur merkte er kaum etwas davon. Immer zu dachte er nur an Kai, sah dessen Angesicht vor sich stehen und wollte auf ihn zurennen. Doch dann hielten ihn sogleich seine Ketten zurück. Er wusste einfach nicht mehr ein, noch aus... Und weinte sich schließlich in den unruhigsten Schlaf, den er je gehabt hatte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Hab keine Angst! Ich würde dir nie etwas antun, dies schwöre ich dir." Dieser Satz spukte die ganze Zeit in seinem Kopf herum, während er sich in seinem Bett hin und herwälzte. Er hatte einen schrecklichen Alptraum... Vor kurzem hatte er noch mit Ray in der Taverne gelacht, als dieser vor seinen Augen verschwunden war. Im Wasser vor ihm erblickte er unerwartet eine merkwürdige Flüssigkeit auf der Wasseroberfläche. Als er näher darauf zu ging, erschrak er... Ray lag leblos im Wasser und die sonderbare Flüssigkeit war rotes Blut, welches aus einer Wunder von ihm strömte. Kai konnte sich nicht bewegen.Traumatisiert blickte er auf die Leiche des Jungen und nach einiger Zeit schrie er auf... Schweißgebadet fuhr Kai aus diesem entsetzlichen Alptraum auf. Hechelte laut und fasste sich an Kopf um sich den Schweiß abzuwischen. Sein Herz pochte unglaublich schnell gegen seinen Brustkorb und wollte sich einfach nicht beruhigen. „Das schwöre ich dir", keuchte Kai den letzten Satz, den er in seinem Traum realisiert hatte und erinnerte sich wieder an das Versprechen, das er Ray gegeben hatte. "Kaius!" Die besorgte stimme von Sinisturus war sogleich zu erkennen, während er einige Kerzen wieder anzündete, auch Wachen waren zur Stelle, blieben aber von Kais Gemächern fern; eine weitere Forderung seines Vaters. „Mir... mir geht es gut! Es war nur ein schlechter Traum", brachte Kai stotternd hervor. Sinisturus setzte sich zu ihm ans Bett und umarmte ihn liebevoll. „Ich hatte solch eine Angst um Euch", sprach der Lehrmeister und strich Kai beruhigend durch seine Haare. Kai, dessen Schockzustand langsam wieder nachließ, wollte sich aus der Umarmung befreien, doch der Griff um ihn war einfach zu fest, deshalb blieb er in dieser Position sitzen. Während Sinisturus beruhigende Worte Kai zuflüsterte, lag ein hämisches Lächeln auf seinen Lippen und seine Hand glitt sacht von Kais Haaren, seinen Hals hinunter, bis zu seiner Kette, die darum lag. Er wollte den Eisenverschluss öffnen, doch als er den Talisman berührte, glühte dieser und der Lehrmeister verbrannte sich etwas die Hand an dem Stahl, der unerwartet wie heißes Feuer glühte. Mit schmerzverbissenem Gesicht gab er den Erben schließlich aus seiner Umarmung frei und blickte sauer auf seine verletzte Hand. „W- was habt Ihr denn auf einmal?", ermittelte Kai verunsichert über diese Reaktion. Sinisturus dunkles Gesicht formte sich wieder zu einem freundlichen und er meinte: „Ich hatte mich gerade nur über den Jungen geärgert. Er ist es, der Euch solch Leiden auferlegt. Nicht wahr?" Kai gab keine Antwort und senkte seinen bekümmerten Blick zur Bettdecke hin. „Sorgt Euch nicht, mein Herr, morgen wird alles vorbei sein ", lächelte der Lehrmeister gespielt und erhob sich von Kais Nachtlager. Als Kai wieder keine Antwort gab, nahm er seine Hand und hob dessen Kinn an. "Schlaft jetzt, Ihr werdet zur Hinrichtung Kraft brauchen", meinte er weiterhin grinsend und ließ seine Hand von Kais Kinn zu seiner Wange streifen. Dieser legte sich zurück um nicht mehr den Berührungen des Lehrmeisters stand zu halten und schloss seine Augen. „Gute Nacht und träumt nun etwas Schönes", brachte Sinisturus noch hervor, bevor er die angezündeten Kerzen ausblies und aus Kais Gemach verschwand. Nachdem dieser gegangen war, öffnetet Kai wieder seine Augen, erhob sich aus seinem Bett und schritt zu den riesigen Säulen, die seine Schlafgemach abgrenzten. Mit einer Hand sich an die Säule klammernd, seufzte er und lehnte auch sein Haupt gegen die weiße Stütze... Blickte hinauf in den Sternenhimmel, in dem der Vollmond sich seinen festen Platz bereits gesichert hatte. „Oh Götter steht mir bei! Was lasst Ihr mit mir machen? Mein Herz... es schmerzt und will nicht aufhören. Ist es wegen Ray? Wollt Ihr, dass er nicht stirbt?", wisperte er leise in den Wind, der seine Haare zu streicheln begann. Eigentlich konnte er sich diese Frage selbst beantworten. Denn auch er war ein Gott und er wollte in Wirklichkeit nicht, dass diese Junge starb. Kai fasste sich einen Entschluss, wischte sich die Tränen aus seinem Gesicht und schritt wieder zurück. Ließ sich in die Kissen sinken und schlief den Rest der Nacht traumlos weiter... to be continued ... Na? Na?! - Wie fandet Ihrs? *schwitz* Bitte, bitte nicht haun! *sich-unter-ihren-Compi-flüchtet* Würde mich über Eure Kommentare sehr freun!!! Eure Marli Kapitel 6: *~Das eingehaltene Versprechen~* ------------------------------------------- Suuuuuuppppppeeeeerrrrrrr großen Dank für Eure ganzen Commis!!!!!! ^.^ Und danke, dass Ihr meine Fanfiction immer noch mitverfolgt und Commis dazu abgebt. ( Sehr hofft, dass das noch etwas anhalten wird *fleh*) ^^; Doch bevor ich weiter mache, hier paar kleine Werbies, für meine anderen Fanfictions! Wenn Ihr Lust habt, dann schaut doch rein! 1. Legendary Spiece 2. Hündchen in Love 3. Vergiss nie, dass ich dich liebe... Nun ne kleine Liste über die Fanfictions, bei denen Ihr wirklich mal reinsehen müsstet, falls Ihr es noch nicht getan habt ( werd diese Liste fortsetzen, da ich sehr viele F.Fs gern lese ^^) A little Love affair *super cool find* Be a girl *super toll ist* I'm asking why *echt toll ist* Hämisches Lächeln *gut geschrieben ist* Venedig *einfach klasse!* Save me from the Dark *auch schön* Dance with me *sehr schön* Nur ein Urlaub *auch klasse* Parisne Romance *super geschrieben* Durch's Missgeschick zum Ziel *war süß* Forbidden Love *super* My Desteny *war auch cool* etc . Also, so könnte ich noch ne halbe Ewigkeit fortfahren, denn die Fanfictions hier sind einfach alle spitze !!!! ^.^ (Die, die nicht genannt wurden, bitte net böse sein! Mag nämlich eigentlich fast alle Fanfictions ziemlich gern!!! >^.^< ) So, und nun der nächste Teil zu „My Heart and I, just for you" Viel Spaß!!! >^~*Chapter 6*~^< Das eingehaltene Versprechen Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten sein Gesicht, als er noch verschlafen seine Augen öffnete. Ray wusste, dass er schrecklich aussehen musste. Die nassen Augen mit schwarzen Rändern. Einfach wunderbar! Und dann noch die verwuschelten Haare und die Kleider, die an den Ärmeln mit blutbeschmiert waren. Außerdem noch seine Handgelenke. Fantastisch...! Doch eigentlich war ihm das egal, er würde heute sterben, was machte es also für einen Unterschied, ob er sauber und verschmutzt stirbt? Nichts... Unerwartet hörte er das Knarren seiner Gefängniszelle, woraufhin zwei Wachen eintraten und ihn von seinen Ketten lösten; ihn dann die Treppen hochschleppten. „Bald ist es vorbei Majestät", flüsterte Sinisturus Kai freudig zu, der sein Gesicht unter einem Tuch verbarg. Dieser nickte nur stumm darauf und blickte auf die Schützen, die sich für ihre Arbeit bereits aufstellten. Kurze Zeit später brachte man Ray auch auf den Innenhof des Palastes und band ihn an einer Säule fest. Kai verletzte es, Ray in einem solch schlechten Zustand zu sehen. Doch er musste jetzt stark bleiben. Ray erhob seinen Blick vom Boden, während man ihn an der Säule festband. Ließ ihn von einer Person zur anderen schweifen. Doch erblickte er Kai nirgends... Traurig senkte er sein Haupt wieder, als die Männer ihre Bögen spannten. „Auf Befehl des zukünftigen Kaisers wird dieser Sklave hingerichtet! Setzt die Bögen an!", übernahm Sinisturus für Kai die Urteilsprache, worauf die Schützen gehorchten. Kai konnte seinen Blick nicht von Ray abwenden. Wie gebannt starrte er auf ihn. Und sein Herz schlug wie wild. Die Bogenschützen legten an und schossen... Kai konnte nicht mehr... „NEIN!", schrie er unerwartet, sodass er die Aufmerksamkeit auf sich zog. Alle Schützen konnten ihre Schüsse woandershin lenken. Alle bis auf einen... Der Pfeil steuerte direkt auf Ray zu, dieser hatte die Augen geschlossen und machte sich auf sein Ende bereit... Kai sprang geschockt auf, rannte auf einen der Schützen zu, bevor ihn Sinisturus zurückhalten konnte, ergriff dessen Bogen und einen Pfeil, so schnell er konnte und schoss ihn dem ersten nach. Und dann geschah das Unmögliche... Kais Geschoss holte das Erste ein und konnte, da es aus einem anderen Winkel geschossen wurde, den ersten in seiner Flugbahn beeinträchtigen. Knapp neben Rays Brustkorb bohrte sich der erste Pfeil in die Säule. Und dieser öffnete verdutzt seine Augen, suchte seinen Retter... Ein starker Wind zog auf und blies Kais Gewand von ihm. Gab sein Gesicht jedem der auf dem Platz war, frei. Ray bahnten sich Tränen des Glücks in seine Augen. Kai hatte ihn gerettet! Tatsächlich verschont... Er hasste ihn nicht mehr. So spürte er auch nicht den knappen Stich an der Seite seines Brustkorbs. Das Einzige, was er gerade wahrnahm war, dass Kai auf ihn zugestürzt kam und seine Fesseln löste. Sogleich warf er sich in seine Arme und spürte die unheimlich vertraute Wärme seines Körpers. „Es... es tut mir so Leid Ray. Verzeih mir", schluchzte Kai auf und sank an Ray herab, der ihm in letzten Moment, bevor er zu Boden stürzte, ihn auffangen konnte. Kai hatte das Bewusstseinverloren und da Ray im nächsten Moment ein stechender Schmerz durchzuckte, sackte er mit Kai zusammen auf die Knie. „Danke", wisperte Ray ungehalten seiner keinen Wunde, Kai ins Ohr und versuchte wieder mit ihm aufzustehen, dass aber nicht gelang. „Mein Herr!" , hörte Ray Sinisturus schon von Weitem rufen und konnte kurz darauf eine Gestalt verschwommen wahrnehmen, die sich zu ihm niederkniet, bevor es schwarz um ihn wurde... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Ray seine Augen öffnete fühlte er sich unheimlich geborgen, durch eine Wärme, die nah an ihm war. Leicht blinzelnd versuchte er seine Sehkraft wieder herzustellen und sich aufzurichten. Als er sich jedoch erhob, sackte er sogleich wieder zusammen, da große Schmerzen ihn durchfuhren. Leicht aufstöhnend sank er wieder zurück in das warme Bett, welches ihm erst jetzt auffiel. Nach dem er einige Male durchgeatmet hatte versuchte er noch einmal sich aufzurappeln und schaffte dies auch sogar, zu seiner eigenen Verwunderung. Zunächst wirbelte er desorientiert in dem riesigen Gemach um, konnte sich aber nicht daran erinnern je dort gewesen zu sein. Unerwartet vernahm er ein Knarren und eine Tür wurde geöffnet, von der aus Sinisturus zu Ray eintrat. Da dieser nicht wusste was er davon halten sollte, blieb er stumm und wartete ab, bis der Lehrmeister direkt vor ihm stand. Die Blicke des Lehrer verrieten Ray, dass es gleich sehr unangenehm für ihn werden könnte... „Du hast großes Glück Sklave. Wenn es nach mir gegangen wäre, würde dein Kopf schon zu meinen Füssen rollen, doch der Herr hat sich deiner noch einmal erbarmt und damit seiner eigenen Gesundheit, wie auch seinem Ruf geschadet! „Sei zufrieden mit dem, was du geleistet hast!", erhob er sogleich das Wort, wobei er die letzte Sentenz in Ironie hervorbrachte und verächtlich Ray anstarrte. Doch Ray wusste, dass Sinisturus im Ganzen Recht hatte. Kai hatte sich allen Leuten, die dort auf dem Platz gewesen waren, präsentiert. Und er war zusammengebrochen. Hatte seine eigene Gesundheit für Ray geopfert, was er als Erbe des Reiches eigentlich nicht hätte tun sollen. Er war Kai viel schuldig, da war ihm im Vollen und Ganzen so ziemlich bewusst... Doch wie sollte er je seine Schuld gutmachen? Wie sollte er je das in Worte fassen können, was ihn durchfuhr, wenn er Kai sah? Nahe bei ihm war? Rays Zweifel noch einmal Kai wiedersehen zu wollen gerieten mächtig ins Wanken. Bis er unerwartet eine Hand auf seiner Schulter spürte und ihn ein Schmerz durchzuckte, bei dem er sich zusammenreißen musste, um nicht aufzuschreien. „Du solltest wenigstens nach deinem Herren sehen, wenn er dir schon das Leben rettet! Geh, er ist in seinem Gemach und ruht. Wenn er wieder zu sich kommt, dann danke es ihm! Danke ihm für dein lausiges Leben!" Ray besann sich dieser Worte. Denn sie zeigten schon eine gewisse Wirkung auf ihn und ein Teil seiner Gedanken - sein schlechtes Gewissen - fing an ihn zu plagen. Schließlich fasste er sich doch den Entschluss, Sinisturus Anweisung folge zu leisten und kämpfte sich, sozusagen, aus den weichen Kissen. Hinkend durch seine Wunden, die immer noch nicht versorgt worden waren, begab er sich in Begleitung des Lehrers zu Kais Ruheort. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Kai lag friedlich auf seinem Bett, als man Ray zu ihm brachte. Sinisturus schloss nachdem Ray eingetreten war, die Tür und ließ Ray somit allein mit dem Erben. Aufgeregt wie ein kleines Kind, trat Ray langsam auf den schlafenden Kai zu. Sein Herz begann dabei wie wild gegen seinen Brustkorb zu schlagen und seine Gefühle betäubten seine Gedanken und Bedenken. Ihn immerzu anstarrend nahm Ray vorsichtig neben seinem Herren Platz und betrachtete den schlafenden Engel genau. Er wusste nicht warum, aber er konnte sich dieser Wirkung, die Kai auf ihn verübte einfach nicht entziehen. Sie war zu stark und da seine Gefühle diese Wirkung noch zu unterstützen schienen, war es entgültig aus mit seinen Zweifeln. Zögernd neigte er sich zu Kai vor und gab seinem sanften, seelenruhig schlafenden Engel, einen Kuss auf die Stirn. Zaghaft verweilte er einige Zeit auf ihr und wollte nur noch die angenehme Wärme, die von Kai ausging empfindenden, doch als dieser sich zu regen begann, musste er sich schweren Herzens von ihm lösen. Sacht öffnete Kai seine Augen und blickte sogleich in das lieblich lächelnde Gesicht Rays, welches so nahe an ihm war, dass er den ungleichen Atem derjenigen Person auf seinen Wangen spüren konnte... „Ray", hauchte er wispernd und hob noch entkräftet seine Hand, die er zu Ray Wange geleiten ließ. Dieser wich kein Stück zurück, denn er hatte sich schon längst an die Berührungen von Kai gewöhnt, genoss sie in jedem Augenblick... Rays Wangen wurden von einem leicht, roten Schimmer überzogen, als er so zu Kai hinunter blickte und sich von dessen Lippen nicht entziehen konnte. Sie sahen so weich, so einladend... So süß wie leckerer Honig aus, den er zu gerne einmal gekostet hätte. Nur ein einziges Mal gerne schmecken würde. Sanft legte er seine rechte Wange in Kais sommerliche Hand hinein und schloss genüsslich die Augen. Bis er urplötzlich sprühte, wie Kai hochkam und ihn umarmte, ihn an sich drückte.... „Es tut mir so Leid was ich dir angetan habe. Ich habe mein Versprechen dir gegenüber gebrochen. Verzeih mir", entschuldigte sich Kai, er war immer noch sehr geschwächt, dass merkte man an seiner leichten Stimme, die wie eine kühle Briese Rays Ohr umspielte. Dieser hörte den sanften Herzschlag, während er sich noch sachter an Kai klammerte und den frischen Duft seiner Kleidung und seines Haares in sich einsog. Doch plötzlich zuckte er zusammen.. Aus Versehen hatte Kai ihn zu fest an sich gedrückt. Seien Seite begann erneut zu schmerzen. Die Leiden machten sich zwar nur kurz bemerkbar, doch Kai ersah sie auf der Stelle. Vorsichtig, damit er Ray nicht noch mehr verletzet, löste Kai sich von Ray, welcher dies ziemlich schade fand. Und Kai begann behutsam die Wunde zu suchen, die er nur kurze Zeit später auch entdeckte, weil dort bereits das getrocknete Blut an der Kleidung klebte. „Zieh dich aus", befahl er im nächsten Moment, woraufhin Ray rot aufleuchtete, tat jedoch trotzdem wie ihm geheißen wurde und streifte sich das Oberteil seines Gewandes, welches er von Kai erhalten hatte, ab. Im folgenden Augenblick wurde er von Kai vollständig aufs Bett gezogen und achtenswert dazu gerbacht sich zurückzulegen. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, hier mach ich mal wieder Schluß für heute! ^^ Tja, was soll ich sagen. Wenn irgendwo Rechtschreibfehler entdeckt worden sind, oder vielleicht auch Verbesserungsvorschläge einem von Euch eingefallen sind, dann nur her damit! Ich freu mich immer, wenn ich meine Fanfiction verbessern kann! Falls Euch der Teil nicht gefallen hat, flehe ich wie immer, bitte net haun! Bis bald, denn ich komme wieder! * lach* [^^;] Eure Marli Kapitel 7: *~Verwirrte Gefühlswelt~* ------------------------------------ 1. Sorry, dass es etwas länger zum nächsten Teil gedauert hat! Gomen, gomen, gomen, gomen, gomen, gomen!!! 2. Fortsetzung der kleinen F.F- Empfehlungsliste von mir XD Akte Hiwatari All Inclusiv Dark Wings & Angel or Deamon Beside you Confession Colourless Disccords Dream come true Flowers of Love Forever your Für immer Herbe Enttäuschung Ich lass dich nicht allein Max steiniger Weg Mein Herz nur für dich Mondscheinlicht ist manchmal doch nicht so kitschig Never forget Schatten des Mondes Strange Feelings The description of desire Verlieben, verlieren, vergessen, verzeihen, sich hassen, verlassen, und doch unzertrennlich sein A Beyblade Love Adventure So *puh* Fürs erste hör ich an dieser Stelle auf mit meinen Lieblings F.F's , bei denen sicherlich noch einige andere dazukommen werden ^^ Jedenfalls ein supergroßes Lob an die Autoren/innen dieser Fanfictions! Sind supergeil!!!! >^^< 3.Der letzte Punkt vor dem neuen Teil: Ich möchte mich superdollliebe bei all denen bedanken, die mir Commis zu meinen Fanfictions schreiben!!! Denn ohne diese würde ich wahrscheinlich mich gar nicht mehr an den Compi setzten und irgendwas in den Bildschirm tippen, also nochmals DAAAANKKKE!!!!!!! Die, die hier augezählt sind, sind nur ein Teil derer, die sich zu "My Heart and I , just for you" gemeldet haben. Also bitte nicht böse sein, wenn ihr nicht darunter steht^^ SweetC18 : Superlieben, großen Dank, dass du dich zu fast jedem Kapitel meiner Fanfictions meldest! * knuddel* >^.^< Shiruy: Thanks für deine Comments!!! ^^ Aber ich glaube mit den Doktorspielchen muss ich dich enttäuschen...So etwas ähnliches kommt erst viel später...^.~ Aber net böse sein! RayKon: Freut mich sehr, dass dir meine F.F gefällt! Und danke für die netten Aufheiterungen! ^.^ Aja-chan : Danke für das Verschonen meines Lebens! ^^;;; Ich hoffe dieses wird noch etwas anhalten... Akai: Auch an dich super riesen Dank für deine Meinungen!!! ^.^ Atara: Also ich werd mich sicherlich darum bemühen, dass Ray es wierder etwas besser gehen wird! *hoch- und- heilig - versprich* ^^ si : Thanks!!!! HotAngel: Tut mir Leid, wenn ich immer an den falschen Stellen aufhöre...Aber ein bißchen Neugier will ich ja noch aufrecht erhalten, damit der nächste Teil noch gelesen wird ^^ Hitomie870131: *schnief* Immer komandieren mich alle herum; __ ; War nur ein Scherz! ^^ Thanks für dein Commi! teenager-pan14: Suuuuuuuuupppppppppeeeeeeeeerrrrr bombastischenriesenlieben Dank für deine Commis zu meine ganzen Fanfictions!!!!! *ganz- doll- knuddel* >^.^< Hayan: Danke für die Commis und das Lob!!! *sich- freu* ^.^ saiya: Auch lieben Dank für deine Comments!!! Und bin froh, dass du versuchst der F.F treu zu bleiben. Denn dass schafft nicht jeder (meistens) bei meinen langen F.F' s. Zur "großarigen Schreiberin" *sich- geschmeichelt - fühlt* Aber so toll bin ich auch wieder nicht, denn es gibt sicherlich einige hier, die mich in meiner Schreibkunst übertreffen ^^ Devil_SSJPan: Freu mich auf jedes deiner Comments! ^.^ arina-chan: ^^ Libelle: Ray hab ich nicht sterben lassen, also kann ich doch hoffentlich hoffen, dass auch mein Leben fürs erste sicher ist? ^^; Aber superlieb von dir mir Commis zu schreiben! SilveryRaven: >^.^<>^.^<>^.^< *ganz- lieb- grüß* witchN: Ich hoffe, deine Entzugserscheinungen werden wegen mir nicht schlimmer ^^; Werd mir Mühe geben die neusten Teil so bald wie möglich, reinzuposten!!! ^^ _AmIiZuMi_: Freut mich sehr, dass du die F.F verfolgst! * knuddel* GoettinUrd : Suuuuuppppppeeeeeeeermegalieben Dank auch an dich, Urd!!!!!!!!!! Freu mich immer riesig über dein Lob!!!!!! P.S: Poste bitte bald einen neuen Teil zu deiner F.F! >^.^< -Schneckchen- : Ich lebe! Ich lebe! *freu* Ehrlich gesagt, könnte ich Ray nie in dieser F.F richtig sterben lassen, dafür mag ich ihn zu sehr. Schließlich sind die beiden meine Lieblingscharas und mit denen kann man viel besser andere schöne Szenen schreiben, als wenn die irgendwie hingerichtet werden. Aber danke für deine Commis! DarkAngellady : Einen wunderbaren Gurß auch an dich! Und riesengroßen Dank für das nette Lob! Ich werd mir weiterhin Mühe geben, mein Schreibstil noch zu verbessern! *versprich* Und ich hoffe, dass du weiterhin die nächsten Kapitel mit Begeisterung verfolgen wirst! ^.~ VeggieJr: Danke auch für deine lieben Comments! ^.^ So, leider muss ich hier aufhören, sonst komm ich nie zum posten des neuen Teils *seufzt* An alle die ich vergessen habe: Soooorrrryyyyy!!!!!!!!!!! Aber auch die grüß ich superdollliebe!!! Und nun viel Spaß beim Lesen des neuen Teils!!!! ^^ >^~*Chapter 7*~^< Verwirrte Gefühlswelt Kai stand zugleich noch etwas wackelig, auf und verschwand für einige Zeit, dann kam er wieder mit einigen Salben und Verbänden. „Wo... Wo habt Ihr denn diese so schnell herbekommen?", fragte Ray erstaunt, als sich Kai über ihn lehnte und die Sachen neben Ray abstellte. „Ich bin eben für alles gerüstet", gab er lächelnd als Antwort, wobei Ray ganz wohl ums Herz wurde. Als Kai jedoch unerwartet auf ihn stieg bekam Ray doch etwas Panik und sein Zittern setzte etwas ein. Kai beugte sich tief zu ihm hinunter bis an sein Ohr und flüsterte ihm beruhigende Worte zu, auf diese entspannte sich Ray und ließ Kai das Sitzen auf seinem Unterkörper gewähren. Nachdem Kai, Ray hatte wieder beruhigen können, betrachtete dieser skeptisch die Wunde seines Freundes, die zwar nicht sehr tief war, jedoch schon gefährlich sein konnte. Langsam neigte er sich zu ihr hinunter und begann leicht an ihr zu saugen. Ray wusste zunächst nicht wie ihm geschah, als er die warmen Lippen seines Herren auf seiner Wunde spürte, doch er versuchte sich einigermaßen zu beruhigen und diesen schönen Moment nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, auch wenn er im Geschehnis bereits einer gereiften Tomate ähnelte. Nach wenigen Minuten löste sich Kai wieder von Rays Wunde und spuckte eine merkwürdige Flüssigkeit in eine Schale, die er ebenso mitgebracht hatte. Dann sah er zu Ray, der mit schnellem Atem da lag und nicht wusste was er machen sollte und wie er überhaupt darauf reagieren sollte. „Du brauchst keines Angst zu haben, ich werde dir nichts tun. Die Pfeile, die auf dich abgeschossen wurden waren vergiftet, ihr Gift kann tödlich sein und lässt dich vor deinem Tode noch einige Stunden leiden, wenn es nicht entfernt wird. Und es gibt eben keine andere Möglichkeit, als es auszusaugen. Ich bin bald fertig", sprach Kai sanft und rang dabei leicht nach Atem. Kurz darauf neigte er sich nochmals zu Rays Wunde hinunter. Dieser Prozess wiederholte sich noch zwei Mal, dann war das meiste Gift aus Rays Wunde geholt. Mit Wasser spülte Kai daraufhin das restliche Blut ab und trug behutsam die Heilsalbe auf, gab einen Verband darauf und blickte zufrieden auf sein Werk. Schließlich befreite er Ray aus seiner Liegeposition und gab die Sachen beiseite, während sein Freund immer noch völlig Rot im Gesicht auf seinem Bett hockte. „Woher habt Ihr das mit dem Gift gewusst?", ermittelte Ray nach einiger Zeit, nachdem er wieder zu seiner Sprache gefunden hatte. Kai, der sich erschöpft neben ihm aufs Bett fallen ließ erwiderte: „Weil ich mich selbst mit dem Geschoss leicht am Finger verletzt hatte, als ich den Pfeil zu deiner Rettung abgefeuert hatte. Mir wurde darauf übel und weil ich mir das Gift nicht ausgesogen habe, bin ich auch zusammengebrochen. Hätte der Pfeil dich vollkommen getroffen hättest du noch eine Stunde an deinen Verletzungen gelitten und wärst dann langsam erst erstickt. Ein grausamer Tod." Aufmerksam und voller Freude, dass Kai wieder mit ihm sprach, hörte Ray ihm zu. „Jetzt verdanke ich Euch schon drei Mal mein Leben. Und ich muss mich bei Euch untertänigst entschuldigen. Für das, was ich zu Euch gesagt habe. Aber bestimmt hatte ich dies nicht so gemeint, Herr", begann nun Ray reuevoll, da Kai sich bereits entschuldigt hatte. Sein Gegenüber traute kaum den Worten von Ray, fing aber an zu lächeln. „Ich hab dir doch gesagt, dass du mich Kai nennen sollst. Wir sind Freunde... Hoffe ich zumindest", meinte er entgegenkommend. Ray nickte auf diese Anspielung leicht eingeschüchtert und senkte seinen Blick zu Boden. Es war für Ray ein wunderbar angenehmes Gefühl neben Kai zu sitzen und sich mit ihm zu unterhalten. Wie in einem bezaubernden Traum, aus dem er nie wieder aufwachen wollte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es dämmerte bereits zu Abend, als Ray von Kai seine Gemächer bekommen und einen Rundgang beendet hatte. Einigermaßen wusste Ray nun wohin er sich bewegen und was er tun dürfte. Nämlich die gesamte Arbeit... Er durfte Kai morgens wecken, ihm beim Waschen und Anziehen helfen, ihm zu seinen Lehrstunden begleiten und still neben ihm wachen, während er lernte, ihm sein Essen bringen und noch vieles Weiteres, doch das war Ray sogar sehr recht. Er wollte Kai unbedingt besser kennenlernen, ihn verstehen, denn ihr Anfang als Freunde war nicht gerade begeisternd gewesen. Stumm saß Ray wieder auf Kais Bett, auf dem er vor kurzem erst platzgenommen hatte und blickte sich erheitert in dessen Schlafgemach um. Kai hatte noch eine Besprechung mit Sinisturus und konnte deswegen nicht bei Ray bleibe, dass hatte er so einigermaßen mitgekriegt, nachdem sie die Führung beendet hatten. Endlich trat Kai wieder zu ihm ins Gemach ein und kam zu Ray herüber. „Gibt es irgendetwas neues Kai?", ermittelte Ray sogleich, als er Kais ernsten Gesichtsaudruck deuten wollte. „Du wirst ab heute jede Nacht bei mir schlafen müssen. Jedenfalls will Sinisturus das, weil jetzt schon einige mein Gesicht kennen und sich so etwas schnell verbreitet. Doch das ist mir gleich, du wirst natürlich in deinen Gemächern schlafen", erläuterte Kai und setzte sich erneut zu ihm. „Nein ich werde bei Euch bleiben. Das bin ich Euch schuldig. Schließlich haben die anderen Euch nur gesehen, weil ihr mich retten wolltet", wank Ray ab und sah entschlossen ihn Kais Augen. Bei diesem breitete sich zunächst Erstaunen aus, bis er ernst erwiderte: „Nein, du wirst in deinen Gemächern schlafen, schließlich ist es auch zum größten Teil meine Schuld." Doch Ray ließ sich nicht beirren und meinte : „Ich würde aber gern bei Euch bleiben. Ich werde neben Eurem Bett auf dem Boden schlafen und über Euch wachen und das jetzt ohne Wiederrede." Rays Beschluss stand fest und es sah nicht so aus, als würde er daran etwas ändern, also gab Kai es schließlich auf und nickte zustimmend. „Aber du wirst bestimmt nicht auf dem Boden schlafen, du wirst dich noch erkälten", meinte Kai überlegend. „Dann schlafe ich eben bei Euch", platzte es ungehalten aus Ray heraus der sofort verschreckt aufschaute. Leicht verdutzt erhob auch Kai seinen Blick. „Na- natürlich nur, wenn Ihr dem zustimmt", fügte Raius hastig hinzu und wandte sein Gesicht wieder dem Boden zu, um die Röte zu verbergen. „Von mir aus", gab Kai locker von sich, was er im Inneren gar nicht war. „Gut" , brachte Ray noch knapp heraus und versuchte seine Röte in den Griff zu bekommen. Kai sah ihn zunächst mit großen Augen an, doch schließlich konnte er sich ein Gähnen nicht unterdrücken und meinte : „Es wird Zeit, dass wer uns hinlegen, es war ein harter und langer Tag gewesen und du brauchst den Schlaf, damit deine Wunden heilen. Leg dich schon hin, ich geh noch kurz zu Sinisturus." Ras nickte daraufhin schwach und blickte Kai noch nach wie er aufstand und nochmals das Gemach verließ. Nach einer längeren Bedenkzeit siegte die Müdigkeit über ihn und er ließ sich in die weichen Lacken zurücksinken, bis er endlich in seinen Träumen versank... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Kai hatte sich unterdessen an eine Steinsäule hinter einer Ecke seines Gemaches, in dem Ray schlief, gelehnt. Er schloss seine Augen und atmete einmal tief durch. „Was ist nur los mit mir?", fragte er sich still in Gedanken und versuchte zugleich seinen Herzschlagen zu lindern, welches ungewohnt schnell schlug. Als er seine Augen öffnete fiel sein Blick dabei auf sein Amulett, das er um seinen Hals trug. Bedenklich nahm er es in die Hand und musterte den Gott in Vogelgestalt darauf. Dies war die einzige Erinnerung an seine Mutter, die bei seiner Geburt gestorben war. Sie hatte ihm Leben geschenkt und dabei ihres verloren. Schon eine Ironie des Schicksals... Er hatte sie nie gekannt und doch waren sie verbunden miteinander. Verbunden durch dieses Geschenk, welches ihn beschütze und hütete und durch ein unzertrennliches Band, das die Götter um sie geschnürt hatten. Ein bitteres Lächeln legte sich auf sein Gesicht und zugleich drückte er seine Kette an sich. „Warum hat Vater mir nie von ihr erzählt", fragte er sich leise und dachte an seinen Herrn, den er in dessen Nähe nie Vater nennen dürfte. Er meinte es sei eine Schwäche. Eine Schwäche, die man sich als Erbe des Reiches nicht erlauben dürfte. Diese Schwäche ist genauso schrecklich, wie die Angst vor etwas. So hatte es Kai jedenfalls erlernt. Er hatte nie richtig Liebe erfahren, kannte dieses Gefühl nicht. Es war nur ein Wort. Ein ekelhaftes Wort, welches die Sinne betäubt und einen verrückt macht, meinte zumindest sein Herr... Sagte er dies eigentlich nur, weil er seine große Liebe verloren hatte? Sagte er dies nur, weil er seinen eigenen Sohn hasste und sich für ihn schämte? Konnte das wirklich sein? Kai wusste selbst nicht, ob dieses Gedanken mit einem klaren Nein beantwortet werden konnten, denn schließlich mied sein Herr ihn meistens, wenn er von einer Schlacht triumphierend nach Rom zurückgekehrt war. Nicht einmal hatte er ihn in seine Arme geschlossen und gesagt, dass er stolz auf seinen Sohn war. Nie hatte er gesagt, dass sein Sohn zufriedenstellend in seinen Aufgaben ist. Immer nur Verachtung und Hass lass er in den kalten Augen seines Herren. Doch Kai verletzte es nicht zu sehr... Er hatte gelernt seine Gefühle und Sinnesempfindungen zu kontrollieren und konnte gnadenlos sein. Zu gut wussten seine Lehrmeister und der Rat dies. Doch wieder würde sein Vater etwas an ihm auszusetzen haben, schließlich hatte er Ray verschont und da Sinisturus ihm das alles berichten würde, würde man ihn erneut eine neue Aufgabe auferlegen, die ihn seiner Gefühle beraubte. Kai spürte eine tiefe Leere in sich, eine kalte Finsternis, die langsam Besitz von ihm ergriff und er konnte nicht dagegen ankämpfen. Sich nicht wehren... Er war vollkommen hilflos und wusste nicht einmal gegen was für eine Schwärze er da überhaupt ankämpfte. Der Mut danach zu forschen, den hatte er schon lange nicht mehr... Nochmals atmete er hörbar auf und begab sich dann zurück in sein Gemach. Als er langsam an sein Bett trat, erkannte er Ray, der friedlich darauf schlief. Seine ruhigen Atemzüge waren zu vernehmen und Kai fand den Jungen vor ihm ziemlich verführerisch. Doch schließlich verbannte er, wie so oft, die Gedanken und Empfindungen in dieser Art in sein tiefstes Inneres und legte sich in einem großen Abstand zu Ray. Ein letztes Mal wandte er sich zu seinem neuen Freund um und bedeckte ihn leicht, damit er sich nicht erkältete und schlief dann ebenfalls ein... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, hier mal wieder Feierabend für mich ^^ Ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr mit den nicht vorhandenen *Doktorspielchen* enttäuscht habe. Aber wie immer werde ich mich sicherlich über eure Meinungen freun, ob positiv, oder auch negativ! ^^ Also, bis dene Adios Marli >^^< Kapitel 8: *~Vertraute Zweisamkeit~* ------------------------------------ Vielen lieben Dank für eure Commis!!! ^.^ Und tut mir leid, dass Ihr so lange auf den nächsten Teil warten musstet. Geht aber gleich weiter! >^~*Chapter 8*~^< Vertraute Zweisamkeit Mitten in der Nacht schreckte Ray aus einem Alptraum auf. Seine schlechte Vergangenheit begann ihn wieder einzuholen und das schrecklicher, als jemals zuvor. Noch immer zitterte er am ganzen Körper und ihm war furchtbar kalt. Diese eisige Kälte schien ihn völlig zu umgeben... Langsam wischte er sich den Schweiß von der Stirn und blickte sich verwirrt um, da er zunächst nicht mehr wusste, wo er sich überhaupt befand. Doch Stück für Stück kam ihm seine Erinnerung zurück und wieder beruhigt sah er zur Seite, wo Kai neben ihm lag und friedlich schlummerte. Matt wurde dessen Gesicht im weißen Mondlicht beschienen und Ray kam es vor, als würde ein Engel selbst, neben ihm ruhen. Zögernd beugte er sich zu Kai hinunter und konnte vollkommen dessen Wärme spüren, die für Ray unglaublich beruhigend und wohlfühlend war. Vorsichtig, um Kai nicht aufzuwecken, strich er ihm behutsam über seine Wange und glitt mit seinen Fingern hinunter zu seinen Lippen, die sich wunderbar weich und berauschend anfühlten. Ray verstörte jedoch das angenehme Gefühl, welches sich in seinem gesamten Körper ausbreitete und schließlich ließ er wieder von Kai ab. Legte sie aber dafür nah an ihn heran, sodass er dessen Atem auf seinem Gesicht fühlen konnte. Durch die Wärme, die er nun neben Kai empfand schlief er wieder beruhigt ein. Und kein weiterer schlechter Traum plagte ihn die restliche Nacht über... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Am nächsten Morgen wachte Kai als erstes aus seinem Schlafe auf und schlug leicht blinzelnd seine Augen auf, als er heißen Atem auf seinen Wangen verspürte. Nachdem er wieder klar sehen konnte, erblickte er das friedliche Gesicht Rays, welcher so ruhig wie ein Gesandter der Götter, neben ihm schlief. Kai musste lächeln... In Rays Nähe fühlte er sich unglaublich befreit und wohl. Eine unbekannte Wärme durchströmte immer seinen Körper, wenn er ihn ansah und dieses Gefühl... Diese eine Empfindung wollte er fürs erste nicht missen. Er wollte Ray an seiner Seite haben... Da es noch sehr früh zu sein schien, schloss Kai noch einmal seine Augen und verfiel in einen leichten Schlaf. Nur einige Zeit später erwachte auch Ray aus seinen wunderbaren Träumen, in denen er all die Zeit in Kais Armen verbracht hatte. Als auch er seine Augen aufschlug errötete er etwas, da Kai ihm so nahe lag; doch schließlich erhob er sich langsam, schaute eine ganze Weile auf Kais ruhiges, schlafendes Gesicht und sank schließlich zu ihm hinunter, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, bei ihm seine Röte wieder wich und stand dann leise auf um seinen Herren nicht zu wecken. Da er seine Aufgaben wieder ernst nahm und alles zur Zufriedenstellung von Kai bewältigen wollte, trat er sogleich aus den Gemächern und befahl den anderen Sklaven, die nun ganz allein auf seine Anweisungen warteten, dass sie ihm das Essen bringen sollten und ein duftendes Rosenbad im Badegemach einlassen sollten. Die Sklaven verschwanden eilig sogleich und taten alles in wenigen Augenblicken. Nur weinige Zeit später nahm Ray zufrieden das Frühstück seines Herren entgegen und begab sich wieder zurück in die Gemächer. Dieses neue Leben an der Seite eines Kaiser Sohnes, der dazu noch sein Freund war, schien doch seine guten Vorzüge zu haben. Ray dachte schon lange nicht mehr an die Peinigungen und schlechten Lebensbedingungen von damals zurück. Alles schien für ihn so fern und unantastbar zu sein. Wie ein schrecklicher Alptraum der geendet hatte und nun in einen Wunschtraum überging, der die Realität eingeholt und sich erfüllt hatte. Immer noch lautlose stellte er das Tablett auf einen kleinen Marmortisch neben dem Bett ab und schaute durch die leichten Schleier, die sacht vom Wind hin und her gewogen wurden auf Kai, der immer noch zu schlafen schien. Schließlich fasste Ray einen Entschluss, schob langsam die Schleier beiseite, ließ die Sonne auf Kais Gesicht scheinen. Als sein Freund davon immer noch nicht aufgewacht war, krabbelte Ray behutsam zu ihm wieder ins Bett, schaute ihn eine ganze Weile lang zögernd an und neigte sich dann nochmals hinunter. Doch dieses Mal trafen sich ihre Lippen für kurze Zeit. Für Ray war es trotzdem wunderschön und unbeschreiblich fordernd zugleich. Sein Herz raste wie der Oktoberwind und er begann mehr Verlangen für Kai zu entwickeln und dass nur dadurch hervorgerufen, das sich ihre Lippen für kurze Zeit passierten. Da Kai jedoch in einen leichten Schlaf noch einmal verfallen war, begann er sich langsam durch diese Berührung zu regen, dass Ray natürlich sogleich mitbekam und sich schweren Herzens löste. Als Kai endlich nochmals seine Augen aufschlug, schaute er in das sanft lächelnde Gesicht von Ray, das Liebe wiederspiegelte, die er nicht zu deuten vermochte, da er dieses Wort nicht an seiner Bedeutung kannte. Trotzdem lächelte er fröhlich zurück, als er sich aufrichtete und Ray vom Bett wich. „Seid gegrüßt Herr. Ich hoffe, Ihr hattet einen angenehmen Schlaf", sprach Ray sogleich, nachdem er sich wieder vom Bett erhoben hatte und verbeugte sich dabei vor Kai. „Ich hab schon gut geschlafen... Und du?", stellte Kai seine Gegenfrage, während er sich von den Laken erheben wollte. „Danke, dass Ihr fragt...Es war sehr angenehm", lächelte Ray zur Antwort und presste Kai leicht wieder zurück, der dies verwirrt über sich ergehen ließ. „Ihr solltet Euer Frühstück heute doch lieber im Bette abhalten, so ist es bequemer für Euch", meinte Ray und ein Blick von ihm genügte, um Kai deutlich klar zu machen, dass es nichts bringen würde, dem zu wiedersprechen. Nach einigem hin und her konnte Kai Ray endlich davon überzeugen, dass er ebenfalls etwas von diesem köstlichen Leckereien zu sich nehmen sollte, da er von der Wunde doch noch recht geschwächt schien. „Ich habe Euch auch ein Bad zugesagt, Herr", begann Ray, nachdem sie beinahe am Ende ihres Essens waren. Kai nickte knapp und nahm noch einige Schlücke von dem frischen Orangensaft. „Gut, du wirst mit mir gehen", meinte Kai kurz. Erstaunt und irritiert schaute Ray zu ihm auf, da er nicht recht verstand. „Wie... wie meint Ihr das, Herr?", ermittelte er nochmals. „So, wie ich es meine. Du wirst mit mir baden, deine Wunden brauchen jetzt dieses Entspannungsbad am Morgen. Ich will keine Wiederworte hören Ray, außerdem habe ich dir doch gesagt, dass du mich nur Kai nennen sollst und nicht Herr", antwortete er streng. Ray nickte daraufhin leicht eingeschüchtert und nuschelte: „Wie Ihr befiehlt, Kai." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, des war’s für heut ^^ Feierabend ^^V Aber wenn Ihr wollt, dass es weiter geht, dann wie immer: Commis bitte nicht vergessen! Bis denne! Marlene Kapitel 9: *~Rosiger Kuss~* --------------------------- VIELEN LIEBEN MEGA GROSSEN DANK AN ALLE DIE GESCHRIEBEN HABEN!!!!!!!! Ich muss zugeben, dass ich nicht so viele Commis für diesen Teil erwartet hätte und nun hab ^^ * Dafür gibt es wie hoch und heilig versprochen einen längeren Teil. Jedenfalls hoffe ich, dass er lang genug sein wird ^^ Hier noch ein kleiner Lesetipp für welche, die kurze Kai/ Ray Fanfictions von mir mögen: "Vergiss nie, dass ich dich liebe" ist jetzt wieder von mir fortgesetzt worden! Und nun zum Teil! Viel Spaß!!!! ^^ >^~*Chapter 9*~^< Rosiger Kuss Nachdem sich Kai, als er fertig war, erhoben hatte und erwartungsvoll hinunter zu Ray blickte und darauf wartete, dass der Junge es ihm gleich tat, konnte sich sein Gegenüber kaum noch rühren. Denn Ray war vollkommen von seinen Gefühlen zerrissen. Einerseits wollte er Kai nicht wiedersprechen, zumal er ihn sehr gern hatte und Kai auch noch sein Herr war, doch zum anderen stieg erneut in ihm Panik auf. Diese schrecklichen Erlebnisse verfolgten ihn immer noch und er hatte Angst. Gewöhnliche Angst mit einem Jungen so nahe allein zu sein, auch noch entkleidet. Perplex schaute er auf, als jemand seine Hand ergriff und ihn sanft an sich zog. Ray konnte genau den warmen, angenehmen Atem von Kai an seinem Hals spüren und wiederholt lief ihm ein Schauer über den Rücken. „Hast du große Schmerzen wegen mir?", hauchte Kai ihm leicht ins Ohr, woraufhin Ray eine regelrechte Gänsehaut überkam. Schwach schüttelte er den Kopf, da er keine Antwort geben konnte, seine Aufregung war zu groß. Sein Gegenüber drückte ihn leicht noch näher an sich und betete seinen Kopf auf der Schulter des Sklaven. „Warum verschließt du dich dann vor mir?", fragte Kai weiter, sich selbst nicht ganz bewusst, warum er in Ray Armen liegen wollte. „Das dürft Ihr nicht so sehen. Ich habe Euch gern, sehr sogar! Aber, ich..." Ray stockte und überlegte schmunzelnd. Diese Frage war ziemlich berechtigt und eigentlich hätte er sich diese schon längst selbst stellen müssen.Doch sein Problem war:Er wusste die Antwort nicht... Er kannte nicht die Lösung dieses Rätsels und das brachte ihn in eine ziemlich unangenehme Situation. „Ich kann es Euch nicht sagen", log er schließlich etwas, so sehr es ihn auch selbst verletzt und richtete dann seine Augen auf Kais Gesicht, welches immer noch auf seiner Schulter ruhte. Dieser seufzte hörbar auf und nahm seine Umarmung zurück und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren in Richtung des Gemaches davon, in dem das Roseblütenbad auf beide wartete. Raius wartete noch einige Zeit um seine Gedanken zu klären und folgte dann seinem Gebieter. Als Ray die Halle betrat blickte er sich wieder erst einmal um, doch nirgends war eine Spur von Kai. Ray nahm also an, dass er nochmals sich mit Sinisturus unterhalten wollte und um Kai nicht noch mehr sauer zu stimmen, streifte sich Ray seine Sachen ab und wollte im Wasser auf seinen Herrn warten. Als er sich langsam in die heiße Quelle begab, musste er sich ganz schön zusammenreißen, um nicht aufzuschreien, als die Fluten seine Wunde am Unterkörper streifte. Der Schnitt unterhalb der Rippen war zwar nicht sehr tief, jedoch um einiges schmerzvoller als einige andere Wunden, die er von Schlägen davongetragen hatte. Als er sich langsam an das Brennen gewöhnt hatte, entspannte Ray sich endlich und wollte sich gerade hinlegen, als er hinter sich jemanden spürte, der auftauchte. Blitzschnell wirbelte er verschreckt herum, doch da war es bereits zu spät, Kai verpasste ihm eine volle Ladung Wasser ins Gesicht und lachte freudig. Ray setzte lachend sogleich zum Gegenschlag an und traf Kai mitten im Gesicht, sodass bei diesem seine blauen Musterungen an beiden Wangen verliefen und das Wasser sich leicht mit der dunkelblauen Farbe färbte. Leicht verwirrt das Kai diesen Angriff nicht erwiderte sondern stattdessen seinen Blick auf die Wasseroberfläche lenkte, trat Ray zuletzt zu ihm. Kai hob sacht seine Hand und fasste sich leicht an seine rechte Wange, verschmierte die restliche Farbe etwas. Nahm darauf etwas Wasser und spülte sich die übrigen Farbreste von den Backen. Ray blieb während dieses gesamten Geschehnisses stumm, denn er wusste auch nicht was urplötzlich mit Kai geschehen war. „Stimmt etwas nicht?", fragte Ray schließlich vorsichtig an und versuchte dabei Kais Blick zu finden. Der Angesprochene hob sacht sein Gesicht an und schaute auf Ray, der verdutzt zurückblickte... Tränen. Ein richtiger Tränenfluss hatte sich seinen Weg an Kai Wangen heruntergebahnt. Ray konnte es kaum fassen. „Kai", wisperte er mit großer Besorgnis in der Stimme und trat näher zu ihm. Noch immer schwieg Kai und seine Tränen blieben in einem freien Lauf. Schließlich konnte Ray es nicht mehr ertragen Kai in solch einer Fassung zu sehen, es schmerzte ihn selbst ungemein. Er schlang seine Arme um Kai und hob mit seiner einen Hand sacht sein Kinn an, dann begann er seinem Herren die Tränen von den Wangen zu küssen. Kai begann sich wieder zusammenzureißen und schluchzte einmal auf, bevor er sich von Ray löste und den Tränenschleier sich von den Augen rieb. Dankbar sah er seinen Freund daraufhin an, der ihn glücklich darüber, dass es ihm wieder gut ging, anlächelte. Doch unerwartet durchzuckte ihn ein Schmerz, der Ray seine Kräfte raube und ihn auf die Wasseroberfläche, ohne Halt, zuschnellen ließ. Erst im letzten Moment konnten ihn Kais Arme auffangen. Ray, der nun nah an Kais Brust lag, hörte seinen warmherzigen und gleichmäßigen Herzschlag, während seiner raste. Diese Geborgenheit wollte er nicht wieder hergeben... „Alles in Ordnung Ray?", brachte Kai knapp hervor und half seinem Freund wieder richtig auf die Beine. Mit einem kurzen Nicken stimmte ihm sein Gegenüber zu und löste sich leicht enttäuscht von ihm. „Und geht es dir wieder besser?", stellte Ray immer noch besorgt als Gegenfrage und schaute Kai duschdringlich an. Kai gab jedoch keine Antwort. Eine einzelne Träne rannte aus seinem Augenwinkel nochmals seine bereits vollkommen geröteten Wange hinab, bevor sie jedoch sich mit dem Wasser verbinden konnte, hatte Ray seine Hand gehoben und sie Kai sanft weggestrichen. „Deine Vergangenheit... Nicht wahr?", fragte Ray schließlich weiter. Er kannte solche Gefühlsschwankungen nur zu gut von sich selbst und anderen Sklaven. Doch er hätte es nie für möglich gehalten, dass auch ein Halbgott sich mit so etwas befasste... Kai nickte nur sehr kurz auf Rays fragte und versuchte dessen fragenden Blicken auszuweichen. „Es... es wird Zeit das ich dir deine Wunde richtig versorge, die speziellen Öle habe ich mir bereits bringen lassen", meinte Kai nach einer längere Zeit der stillen Zweisamkeit und wagte es erst seit diesem Moment wieder Ray anzuschauen. Willig nickte Ray ein und stellte keine weitere Frage für diesen schlechten Gefühlsausbruch, er wollte Kai damit auch nicht quälen. Das würde sicherlich das letzte sein, was er ihm antun würde... Gehorsam nahm Ray, nachdem sie sich wieder vom Wasser getrennt hatten, in einer Liege platz und ließ Kai erneut auf seinen Oberkörper ruhen, der skeptisch seine Wunde betrachtete. Kai fuhr sacht mit seinem Finger über den langen Schnitt, woraufhin Ray leicht zusammenzuckte. Entschuldigend sah er den schwarzhaarigen danach an, neigte sich ihm zu und küsste zur Beruhigung sanft mit dem Mund die Schnittstelle, was Ray, der unter ihm lag, einerseits beruhigte und andererseits das Blut in den Kopf schießen ließ. Daraufhin nahm Kai eine seltsame Flasche in die Hand und trug eine Art Creme in grünlicher Gestalt auf die Wunde auf, die sich kalt anfühlte, jedoch die Schmerzen noch mehr linderte. Sodann griff er zu weißen Leinentüchern, riss diese Auseinander und verband mit einer etwas längeren, Rays Wunde genaustens. Woraufhin er von dem anderen Jungen herunterstieg und sich neben ihn setzte, während dieser wieder hochkam. Ray hatte die ganze Zeit über jedoch eine Frage auf der Zunge gelegen, die er unbedingt wissen wollte. Beide wechselten kein Wort mit dem jeweils anderen. Sie schwiegen und ließen ihre Blick über den Boden wandern... Bis Ray sich endlich überwand und seine Frage stellte: „Kai, was war diese Vergangenheit, die dich zum Weinen gebracht hat?" Nach einer längeren Ruhepause erwiderte der Angesprochene schließlich: „Meine Schuldzeichen, die du mir abgewaschen hast, waren der eigentliche Auslöser meiner Tränen. Sie sind eine Strafe. Eine schlechte Erinnerung, dich ich in Gedenken an meine Vergangenheit tragen muss. " Gebannt hörte Ray jedem Wort, welches sein Herr sehr leise sprach zu. „Meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt. Das einzige was sie mir hinterlassen hat, ist ein Anhänger mit dem heiligen Dranzer. Dem Phönix, welcher immer auf JupiterSchulter zu sehen ist. Man sagt, dass er einem Kraft verleiht und einen beschützt. Meinem Vater jedoch ließ sie nichts zurück. Nur mich und dafür hasste mein Vater sie. Diesen Hass übertrug er sodann auf mich", erzählte Kai weiter und zog gedankenverloren seinen Anhänger hervor. Ray blieb weiterhin stumm. Große Trauer breitete sich in ihm aus... Er konnte fühlen, wie es Kai erging. „Um diesen Hass kund zu geben trug er mir auf diese Zeichen zu tragen, bis ich mein Herz an jemanden vergeben würde. So wie er damals... Nur dass ich nie mein Herz an jemanden vergeben werde. Denn ich bin nicht fähig zu lieben", fuhr Kai traurig fort und richtete seinen Blick traurig zu Boden, sodass seine Augen von seinen Haaren halb verdeckt wurden... „Da bist du nicht der Einzige. Auch ich kenne das Wort Liebe nicht in seiner Bedeutung. Ich habe noch nicht einmal meine Familie gekannt. Seit ich denken konnte, war ich ein Sklave und musste Schmerzen, Arbeit, Peinigung... Einfach alles ertragen", nuschelte Ray halbverständlich; Kai blickte erstaunt auf. Ray, der ebenfalls seinen Blick gesenkt hatte, schaute auf einmal lächelnd auf und meinte: „Aber weißt du, an was ich glaube?" Kai schüttelte verständnislos sogleich den Kopf und wartete auf eine Antwort. „Ich glaube ganz fest daran, dass jedes Lebewesen einmal Liebe empfinden wird. Also wird auch die Zeit für uns einmal kommen. Liebe soll etwas sein, das plötzlich und unbegreiflich kommt und dass man als erstes nicht erfasst. Habe ich früher zumindest von anderen Sklaven gehört, die darüber gesprochen haben", beendete Ray zuversichtlich seine Erklärung. Kai bedachte diese Worte gut. Er hatte noch leichte Zweifel, aber er vertaute Ray. Weshalb, dass wusste er nicht... Er fühlte es tief in seinem Herzen. Er spürte dort eine angenehme Wärme, die diese Glaubwürdigkeit wohl verursachte und das war in seinen Augen auch eine Art Liebe. Zwar nicht stark, aber eben eine Liebe, wie die von einem Freund zu einem treuen Freund eben sein musste und einen besseren Begleiter konnte sich der junge Erbe im Moment sowieso nicht vorstellen... Ray hatte etwas geheimnisvolles an sich, was ihn eben anzog und was er doch mochte. Kai überlegte noch einige Zeit und legte dann mit bedacht seinen Talisman ab, hielt ihn Ray mit ernstem Blicke vor. Dieser sah ihn verblüfft an und wartete ab, dass sein Freund eine Erklärung dazu ablieferte. Mit der anderen Hand, welche nicht die Kette hielt, ergriff Kai Rays Rechte und legte zuletzt Dranzer in die Handfläche der anderen Hand... Schloss sie darauf und nahm seine Hände wieder weg. Völlig erstaunt öffnete Ray seine Hand und betrachtete die wunderschöne Kette, welche Kai ihm nun anvertraut hatte. Dies war die einzige Erinnerung an Kais Mutter gewesen und er schenkte ihm diese einfach... Ray schaute mit verwirrtem Blick zu Kai empor, der lächelte. „Ich möchte sie dir, als Beweis unserer Freundschaft schenken", erklärte Kai, als er ahnte, das Ray diese Geste nicht richtig verstand. Pures Entsetzten machte sich auf dem Gesicht seine Gegenübers breit. „Aber... aber Herr... Kai, dass... Das geht doch nicht! Es ist die Kette von deiner Mutter. Die einzige Erinnerung! Das kann ich doch nicht..." Kai tippte mit seinem Finger Rays feuchte Lippen an und brachte ihn damit zum Schweigen. „Eben, weil es das Wertvollste ist, möchte ich es dir schenken. Weil auch du etwas Besonderes für mich bist", erklärte Kai sanft, wobei sich auf Rays Wangen ein leichter Rotschimmer bemerkbar machte, von dem er gar nicht wusste weshalb... Sogleich breitete sich ein angenehm warmes Lächeln auf Rays Lippen aus, welches Kai süß fand. "Vielen Dank!", meinte sein Gegenüber und umarmte Kai stürmisch. Und wiedermals stieg in Kai ein wunderbares Gefühl empor, das er ganz auf sich einwirken ließ. Abrupt jedoch befreite Ray ihn so schnell er ihn umarmt hatte, auch wieder aus seinem Griff und zog nun ebenfalls eine Kette hervor. Kai sah dem Ganzen verblüfft zu. Und noch verdutzter schaute er drein, als Ray ihm diesen Talisman um den Hals legte. „Der Tiger, welcher dort abgebildet ist wird Drigger genannt. Er hat mich oft vor dem Tode beschützt und nun soll er über dich wachen. So habe wir uns ein Zeichen unsere Freundschaft gegeben. Ich habe deinen Dranzer und du meinen Drigger", lächelte Ray und ließ sich dabei von Kai Dranzer anlegen. Als beide die Ketten um ihren Hals gehängt hatten, begannen sie für kurze Zeit geheimnisvoll aufzuleuchten, doch kaum war das rote und grüne Licht erschienen, so war es auch schon wieder verschwunden. Verträumt schauten Ray und Kai sich daraufhin in die Augen, in beiden Blicken lag Verträumtheit und ganz langsam kamen sie sich näher... Erst zögerten beide noch einmal, als sie nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, doch dann schloss Ray als erstes seine Augen und fühlte den warmen Atem seines Herren, der seine Wange streifte. Kai schloss einige Zeit später ebenfalls seine Augen und wollte die letzten Zentimeter, welche die beiden nun nur noch voneinander trennten auch überwinden. Beide wollten es... Und keiner würde sie stören. Dachten sie zumindest... Doch als Ray schon beinahe die zarten Lippen auf den seinen spüren konnte, ertönte unerwartet lauter Trompetenklang und ließ die beiden verschreckt auseinander fahren. Kai seufzte im nächsten Moment laut auf und Ray sah weiterhin verwirrt aus. „Sinisturus ruft mich zu meinen Lehrstunden. Komm, wir müssen uns beeilen, denn wenn es etwas gibt, was er hasst, dann ist es Unpünktlichkeit", erklärte er seinem verblüfften Gegenüber sanft und stand auf. Eilends verließ Kai die Taverne, während Ray noch einen Augenblick sitzen blieb. Ihm wurde erst jetzt richtig klar, was er eben gerade beinahe hätte getan. Er hätte freiwillig Kai geküsst. Seinen Herren wollte er spüren. Dessen weiche, unglaublich verführerische Lippen. Zum in Träume versinken... Einerseits war das in seinen Augen verrückt andererseits empfand er immer noch die Wärme Kais und so erröteten von Neuem seine Wangen. Glühten beinahe schon... Trotzdem erhob er sich auf einen weiteren Ruf Kais von seiner Sitzgelegenheit und versuchte so gut es geht, die Röte wieder aus seinem Gesicht zu bekommen, damit Kai nichts davon bemerkte. Nachdem sie ihre restlichen Angelegenheiten geklärt hatten, ohne dabei sich auch nur anzuschauen, oder gar ein Wort miteinander zu wechseln, machte Kai sich auf den Weg zu seinem Unterricht. Ray folgte ihm mit einigem Abstand dabei, denn er musste immer an Kais Seite bleiben, so als wäre er seine Wache. Während sie einen Säulengang im Inneren des Palastes durchschritten und dann einige Marmortreppen hinaufstiegen, überwand sich Ray und holte Kai ein. Seite an Seite betraten sie danach Sinisturus Gemächer und genau dieser wartete bereits mit ungeduldigem Gesicht auf seinen Schüler. „Das wurde aber auch langsam Zeit, Herr", brummte er und deutete auf riesige Kissen welche am Boden lagen. Kai nahm daraufhin sogleich mit seinem Lehrer platz, während Ray noch leicht unsicher hinter ihnen stehen blieb. „Du kannst dich auch ruhig setzten, Sklave. Sonst machst du den Herrn nur nervös... Aber sei still", meinte Sinisturus, welcher zugleich alte Schriftrollen hervorzog und den Stoff der heutigen Stunden zu suchen schien. Ohne zu Zögern ließ sich der Angesprochene gleich neben Kai nieder, und streifte dabei mit seiner Hand dessen Oberschenkel. Und im nächsten Moment ähnelte Ray erneut einer gereiften Südfrucht. Es machte ihn einfach verrückt. Kai macht ihn verrückt! Oder besser gesagt, seine Gefühle spielten verrückt. Doch Ray wusste, dass er sie nicht mehr lange unterdrücken könnte und das war nun wirklich ein Problem... Während der Lehrmeister von den alten Taten der römischen Kaiser zu erzählen begann und deren Politik mit Kai durchging, hörte Ray, wie ein aufmerksamer Schüler, ganz still zu. Denn auch er wollte etwas lernen und das war nun wirklich die beste Gelegenheit dazu, jedenfalls fand er dies. Nach einiger Zeit des Unterrichts wurde eine kleine Pause eingelegt, damit Kai sich nochmals den neu gelernten Stoff durchlesen konnte. Sinisturus verließ dabei sein eigenes Vorderzimmer und zog sich für ungefähr eine Stunde in seine hinteren Gemächer zurück. So hatte Kai genügend Zeit bis Sinisturus ihn wieder zu sich berufen würde, dann aber im prachtvollen Garten zur Naturkunde. Stillschweigend stand Kai wieder auf und wollte den Raum verlassen, dabei achtete er wieder nicht auf Ray, als wäre dieser nur noch Luft für ihn. Das wiederum versetzte Ray einen tiefen Stich ins Herz. Schließlich beschloss er, als er Kai bereits in den Garten, an den riesigen Springbrunnen gefolgt war, ihn endlich anzusprechen. „Kai, stimmt etwas nicht?", ermittelte er schon beinahe flüsternd. „Ja, und ob etwas nicht stimmt!", keifte sein Herr ihn an, was Ray nur noch mehr verletzte und er dies deutlich in seinem Gesichtsausdruck preisgab. Mit traurigem Blick darüber senkte Kai seinen Blick zu Boden und nuschelte entschuldigend: „Ich habe es nicht so gemeint, bitte verzeihe mir. Es war nicht Recht dich so anzufahren. Du kannst ja auch nichts für meine Gefühlswelt." Wieder leicht erfreut begann Ray zu lächeln und nahm nun wieder die Stellung an Kais Seite ein. Als dieser sich jedoch nicht rührte und immer noch zu Boden blickte, schlang Ray sanft seine Arme um ihn und drückte Kai leicht an die Brust, dass dieser seinen rasenden Herzschlag dabei spüren konnte. „Ray, was ist bloß los mit mir?", ermittelte Kai zögernd und grub sein Gesicht mehr in den weichen, warmen Stoff von Rays Kleidung. „Ich... ich weiß es nicht. Aber mir geht es genauso", antwortete der Gefragte unsicher und begann durch die wunderbaren Haare seines Herren zu fahren. Genießerisch schloss Kai seine Augen und ließ es ohne Gegenwehr zu, sich einerseits verwöhnen zu lassen. Erst als Ray nach längerem diese schönen Berührungen stoppte, blickte er verwundert zu seinem Freund empor, richtete sich auf und schaute Ray direkt in seine herrlichen Bernsteinaugen, in denen er hätte nun versinken können. Wie in einem Meer, welches so unergründlich, wie der Junge selbst war... Und das Gefühl, dass ihm etwas fehlte, was nur Ray ihm jetzt geben konnte, begann sich langsam in seinem Herzen auszubreiten. Sacht streifte er Rays rechte Wange und glitt dann langsam mit der selben Hand zu seinem Nacken. Zog den Anderen nahe zu sich, dass sie erneut den Atem des anderen lauschen konnten. Ray schloss die Augen und wollte nun auch die letzte Bürde überwinden, welche die beiden voneinander trennte und dieses Mal schafften sie es. Sie verbanden sich ein einem bezaubernden Kuss, der von der Umgebung unterstütz wurde. Es war einfach ein Bild für die Götter, wie die Römer oft zu sagen pflegten. Ihr gemeinsamer, erster Kuss war leicht, fast nur wie ein Windhauch streifte Ray die Lippen seines Herren. Doch als sie sich wieder lösen wollten, behielt Kai seinen Griff bei und berührte nun als nächstes erneut Ray samtweiche Lippen. Für beide war es eine unbeschreibliche Empfindung. Von der sie mehr wollten... Ihr Küsse wurden immer leidenschaftlicher und forderten einigen Atem. Doch es war ihnen egal. Sie wollten nur den anderen spüren und die solange unterdrückte Sinnesempfindung endlich aus ihren Ketten befreien. „Kai, ich... Ich liebe dich! Jedenfalls fühlt mein Herz so, dass ich dir nun geschenkt habe. Mein Herz und ich, nur für dich.... Und das für immer", wisperte Ray verführerisch und schaute dabei seinem Geliebten, auf dessen Wangen sich ein Rotschimmer ausgebreitet hatte, tief in die Augen. „Ich..." Kai wollte etwas erwidern, als genau in diesem Moment erneut Trompetenklänge, dieses Mal aber in der Ferne, erklangen. Kai wurde schlagartig bewusst wozu diese dienten. Doch Ray schaute seinen Herren unwissend an... „Ray... M- mein Vater. Er kehrt zurück", sprach Kai und obwohl er es nicht vorgesehen hatte, so hörte man doch deutlich die kleine Freude aus seiner Stimme heraus. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, hier mach ich mal Feierabend ^^ Ich hoffe, dass ich mein versprechen eingehalten habe, wenn nicht, bitte nicht hauhen und nur einen Beschwerdecommi abgeben. xd Adios! Marli Kapitel 10: *~Kaiser Alexander Severus~* ---------------------------------------- Hi all 2-togher!!!!!!!!!!!! ^.^ Und erst einmal sooooooooooooooooooooooorrrrrrrrrrrrrryyyyyyyy!!!!!!!!!!!!!! Dass es so lange gedauert hat, war aber noch ziemlich in Schulstress, dann im Kino und musste bevor ich diese F.F von mir fortführe, unbedingt Extrem Speedracer anfangen, weil mir für diese F.F nur so die Ideen ins Hirn flogen ^^; Nun aber viel Spaß beim nächsten Teil!!!!!! >^~*Chapter 10*~^< Kaiser Alexander Severus Er ergriff geschwind Rays Hand und lief mit ihm gemeinsam zum Haupttor, dort warteten beide, Ray mehr im Hintergrund in der Nähe von Sinisturus, der ebenfalls hergeeilt war um seinen Kaiser zu begrüßen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Viele Menschen waren aus ihren Häusern gestürmt. Hatten ihre Arbeit ruhen und liegen lassen, nur um ihren Kaiser, welcher erfolgreich von einer Schlacht zurückkehrte, zu preisen und ehren. Der Marsch der siegreichen Truppe wurde an der Hauptstraße durchgeführt. Von den Dächern warfen einige Menschen Rosenblüten zur Huldigung und der Rest jubelte seinem Herren fröhlich zu. Kais Vater, Alexander Severus, eigentlich ein sehr strenger und kaum gnädiger Herrscher, wird vom Volke geliebt, aber auch gefürchtet. Er führte den Zug der Soldaten, welche glücklich heimkehrten, auf einem weißen Siegesschimmel an, gefolgt von den obersten Offizieren; bei dem sich auch der Mann befand, welcher Ray aus seiner Sklaverei befreit hatte. Der Imperator winkte mit einem knappen Lächeln, welches er sich mehr erzwang, der tobenden Menge zu, dann wurden die riesigen Tore geöffnet und schon von der großen Treppe her, konnte er seinen Sohn erkennen, der sich mächtig verändert hatte. Mitten im Hof stieg er, von seinen getreuen Untergebenen begleitet, von seinem Pferde ab und schritt eilends zu Kai herüber. Dieser blieb regungslos und wartete mit finsteren Gesichtsausdruck darauf, dass sein Vater zu ihm trat. „Kaius! Mein Junge! Was hast du dich verändert!", rief Alexander höchst erfreut und schloss seinen Sohn, zu dessen Verwunderung, herzhaft in die Arme. Mit einer Hand hob der Vater Kais Kinn an und betrachtete ihn im Gesicht mit einem überglücklichen Lächeln. „Du hast dich wahrhaftig verändert Sohn. Ich bin stolz auf dich. Du wirst bestimmt gut dein Amt leiten", lobte er ihn weiter und Kai musste sich wirklich fest zusammenreißen um nicht freudestrahlend seinem Vater um den Hals zu fallen. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du diesem Lob stand hältst und mir nicht in die Arme fällst." Da war er wieder... Dieser sarkastische Unterton in der Stimme seines Vaters, der alles Glück von Kai zu Nichte machen konnte. Es war nur ein kurzes Spiel gewesen, dass was er zu Anfang gemeint hatte und diese Erkenntnis verletzte Kai nun umso mehr. Alexander Severus ließ seinen Sohn danach einfach stehen und trat zu Sinisturus, mit dem er kurze Zeit später verschwunden war . Mit zu Boden gesenktem Blick und mit dem schlechten Gewissen, dass er sich gerade eben lächerlich vor den Augen der anderen Soldanten gemacht hatte, senkte Kai seinen Blick zu Boden. Ihm war unheimlich schlecht. Eine brodelnde Last aus Wut und Hass gegen seinen Vater stieg in ihm auf... Doch erst als er eine warme Hand auf seiner Schulter und mitfühlende Augen erblickte, besann er sich wieder. „Mir geht es gut. Ich bin das gewohnt", sprach Kai das aller erste Mal seit ihrem Kuss wieder etwas mit Ray. Sogleicht konnte man sehen, wie sich Rays Gesichtsausdruck aufhellte und er erleichtert nickte. Er packte Kais Hand sehr sanft und ging mit ihm händchenhaltend zurück zu deren Räumen, um ihn noch mehr trösten zu können. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Hat er Vorschritte gemacht, während meiner Abwesenheit, Sinisturus?", fragte der Imperator, zugleich besah er sich einige Unterlagen an seinem Marmortisch, die ihm ein Sklave ehrfürchtig reichte. „Einige, Herr. Er hasst es anscheinend mit dem Volk zusammen zu treffen und seine Gestalt nun... Von dem kleinen Missgeschick habt Ihr sicherlich bereits erfahren", sprach der Gelehrte leicht schwitzend. Ein finsterer Blick wurde auf ihn gerichtet und schien ihn regelrecht erhängen zu wollen. „Nun gut. Das war kein Fehler meines Sohnes, dass gebe ich wohl offen zu. Es war einer von Euch", meinte Alexander Severus erbarmungslos und richtete seine Aufmerksamkeit erneut den Schriftrollen zu. „Ich versichere Euch, Sir, es wird nie wieder geschehen. Kai wird wie mit Euch vereinbart, anfangen alles und jeden zu hassen. Das Einzige, was ihn davon trennt Euren Befehl vollkommen zu gehorchen, ist dieser verwunschene Anhänger", erklärte Sinisturus, der nun einigen Abstand zu seinem Herren einnahm. „Meine egoistische Frau hat mit gerissenem Bedacht meinem Sohn diese verdammte Kette geschenkt und dann ging diese Hure auch noch fremd. Gut das sie jetzt in der Unterwelt schmort. Pluto, der Gott des Todes wird ihre Seele bis ans Ende der Zeit quälen", dachte Severus laut und bestätigte einige Papiere mit dem kaiserlichen Siegel. „Was habt Ihr eigentlich mit dem Kind, welches aus der geheimen Zusammenkunft von Ihr und dieses Kaufmannes gemacht?", ermittelte Sinisturus zögernd. „Diesen Bastard, der es gewagt hat, sie zu berühren, habe ich in seine Einzelteile zurrecht geschnitten und den Sohn habe ich in den Fluss nahe Roms werfen lassen. Dieses Balg ist sicherlich in den Fluten untergegangen", lächelte der kaltherzige Mann. „Wie hat er eigentlich geheißen? R-Ray... Ja genau, Ray Unus", murmelte er weiter. „Meint Ihr nicht, Ihr solltet Kai über seinen jüngeren Stiefbruder aufklären", fragte der Lehrmeister leicht verängstigt. "Wieso? Dieser schmort doch genauso wie seinen verfluchter Vater und seine Mutter in der Hölle.Kai sollte sich mehr darauf konzentrieren Hass zu empfinden, als sich mit solch unwichtigen Dingen zu beschäftigen. Außerdem würde Kai somit auch erfahren, dass seine Mutter nicht gleich nach seiner Geburt gestorben ist, sondern nur von mir an einen Sklavenhändler verkauft wurde und dort weitere Jahre lebte und das steht nicht in meinem Sinne. Denn dann würde der Junge mich anfangen erst recht zu hassen", erläuterte der Herrscher und erhob sich gemächlich aus seinem Thron. Einsichtig nickte Sinisturus, auch wenn es ihm vorkam, als würde eine schwere Last auf ihm liegen. Er war zerrissen von seinen Gefühlen. Einerseits hätte er den Mann, der nun vor ihm stand, am liebsten einen Dolch in sein elendes Herz gerammt, da er ihn verabscheute... Doch andererseits empfand er auch Mitleid für diesen Mann und das hielt ihm davor zurück ihm das Leben auszuhauchen, denn er konnte schon die heißen Flammen der Unterwelt an dem Mann haften sehen. Das verschreckte ihn zu tiefst und er wollte nicht, dass er wegen dem Tod solch eines Herren ebenfalls dort schmoren musste. Er erinnerte sich an jede Einzelheit vor so vielen Jahren... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Sinisturus selbst, war der treue Begleiter Nadir Severus gewesen. Er war bei der Vermählung und der Geburt des Sohnes von Alexander Severus dabei gewesen. Hatte an dem Bett der Frau mit dem Herrscher gewacht, bis das Kind endlich ins Leben kam und laut schrie. Er hatte am Altar mitten in der Nacht gestanden und hatte ebenfalls mit dem Imperator auf die vielen Menschenmengen herabschauen dürfen, die sie ihren Nachfolger erblicken dürften. Damals war Alexander Severus ganz anders gewesen. Ein Mann , welcher alle seine Träume überglücklich hatte verwirklichen können. Der seine Frau über alles geliebt hatte und für den sein Sohn, Kai, das Wichtigeste, neben seiner Frau Nadir, im Leben war. Zu der damaligen Zeit waren ihm alle Kriege egal. Es herrschte Frieden in diesem Zeitraum, das Volk war glücklich. Doch mit der folgenden Zeit wurde Nadir immer bekümmerter, da Alexander sich leider mehr um seine Geschäfte an den Grenzen kümmern musste, als um Kai und sie... Alles hatte Sie Sinisturus damals gebeichtet. Ihre Leiden preisgegeben... Und dann nur einige Monate später, hatte man ihr ansehen können, dass sie ein weiteres Kind erwartete. Da der Imperator jedoch auf Reisen während der ganzen Zeit gewesen war, wusste sogleich die gesamte Stadt Rom, das sie sich von einem anderen Mann, trotz ihres Ehebundes, berühren hatte lassen... Eines der höchsten Vergehen, welches eigentlich mit dem Tode bestrafft werden musste. Doch dazu liebte Alexander seine Frau viel zu sehr. Verbittert wie er war, ließ er sie weit weg von Rom bringen und gab bekannt, sie sei hingerichtet worden. Kai hatte davon nichts mitbekommen. Er war noch ein kleines Kind gewesen. Konnte kaum noch das Tageslicht erblicken... Darauf hatte Sinisturus seine Herrin gesucht und auch gefunden. In einer elenden Sklaverei war er dabei gewesen, wie auch der zweite, unehrliche Sohn geboren worden war. Trotzdem waren ihre Augen mit Stolz erfüllt gewesen und deswegen hatte er ihr verschwiegen das der Vater, nach welchem sie das Kind benannte, Ray, nicht mehr am Leben war. Ermordet worden war von ihrem ersten Mann. Ein trauriges Schicksal, bedachte der Lehrmeister oft, wenn er sie noch so manches Mal besucht hatte und immer wenn er kam, fragte sie sogleich nach Kai, während sie Ray führsorglich in den Armen gehalten hatte. Sie hatte Alexander zwar geliebt, dass hatte sie ihm in Briefen versichert. Doch ihr Wille war nicht so stark gewesen wir ihr Herz. Die Einsamkeit hatte sie leider ergriffen... Ihr einzigster Wunsch vor ihrem Tode, den sie ihn Sinisturus Armen hatte verbracht, war, dass sich die beiden Brüder eines Tages sehen sollten. Von der jeweiligen Existenz wissen sollten. Ihr Hände, welche mit Blut beströmt gewesen waren durch die harte Arbeit, hatten ihm zwei Anhänger anvertraut. Einen für Kai und einen für Ray. Mit den letzten Worten: „Sag meinen beiden Söhnen, wenn sie erwachsen sind, wer sie sind. Dass sie beide Kaiser sind. Denn Ray, der Vater meines zweiten Kindes, war eigentlich der rechtmäßige Erbe des römischen Reiches. Nicht Alexander! Sag ihnen, dass ich sie liebe und immer bei ihnen bin. Versprich mir das, Sinisturus." Dann nachdem er ihr zugesagt hatte, war ihr Körper in seinen Armen erschlafft und nun hatte er all die Jahre lang diese Wahrheit mit sich getragen. Ohne ein Wort darüber an den Imperator, oder jemand anderen zu verlieren und er hatte sein Versprechen zur Hälfte seiner alten Herrin erfüllt. Er hatte die Blutsbrüder zusammengebracht, jetzt fehlte nur noch, dass sie erfuhren, wer sie gemeinsam waren. Doch der Lehrmeister wusste nicht wann er diese Botschaft an die beiden übermitteln sollte und wie, wenn jetzt Alexander Severus, der überall seine Handlanger hatte, über ihn wachen würde wie ein Lux, welcher auf seine Beute wartete. Der Mann brachte sowieso schon viel Misstrauen gegen ihn. Es würde nicht leicht werden, aber Nadir zur Liebe würde er es schaffen. Ein klägliches Seufzen entfuhr hörbar seiner Kehle, als er so in Gedanken versunken war. Dadurch hatte Sinisturus nicht bemerkt, wie Alexander Severus ihn die gesamte Zeit beobachtet hatte. „Stimmt etwas nicht, Sinisturus?", fragte dieser sogleich an. Ertappt lenkte der Lehrmeister mit einem heftigen Kopfschütteln ab. Zufrieden nickte sein Herr und begab sich daraufhin zurück in seine Gemächer... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Kai lag auf seinem Bett, das Oberteil seines Gewandes benutzte er als Kissen um sein Haupt darauf zu betten. Ray saß auf ihm und strich ein wohlriechendes Öl auf seinen, wie der Sklave fand, wunderbaren Rücken. Mit leichten, verführerischen Handbewegungen glitt er bis zu seinem Nacken und führte seine beiden Hände dann gemeinsam die Wirbelsäule von Kai herunter. Kai hatte dabei genießerisch seine Augen geschlossen und konzentrierte sich nur noch auf die angenehm und bezähmenden Handbewegungen Rays. Durch ein langes, angenehmes Gespräch davor und diese Erfahrung konnte Kai für einige Zeit seinen Kummer vergessen... Schlagartig musste er jedoch seine Augen öffnen, da er leichte Küsse an seinem Nacken empfand und einen Körper fühlte, der sich auf ihn niederließ. Heißer Atem streifte seine Haare und ließ ihn sich verwundert umschauen. Mit einem leichten Lächeln blickte Ray zu ihm hinab. „Kai... Bitte versuch deinen Vater für einen Moment zu vergessen" , flüsterte Ray ihn schon fast flehend an und ersuchte die Lippen seines Herren. Kai ließ ihn gewähren. Öffnete auf Rays Bitte seinen Mund und ließ die samtweiche Zunge in ihn dringen. Genoss dieses unbeschreibliche Gefühl... Als sie sich wieder schweratmend lösten, lächelte ihn Ray, noch nie zuvor so glücklich, an. Und Kai konnte nicht wiederstehen. Er musste ebenfalls lächeln. Dann erhob er langsam sein Haupt und gab seinem Liebsten einen Kuss auf die Stirn. „Kai", begann Ray zögernd darauf, zugleich sah ihn dieser fragend an. „Warst du... Bist du schon einmal durch Rom gezogen, ohne Diener und so etwas?", fragte er schließlich. „Ich war noch nie außerhalb der Palastmauern, du weißt doch, dass mein Vater es mir nie gestattet hat, dass Fremde mich erblicken", antwortete Kai leicht bedrückt. Sogleich sprang Ray auf und ergriff zugleich Kais Hand, zog ihn mit sich und strahlte über das gesamte Gesicht. „Dann lass uns jetzt gemeinsam gehen!", rief er erheitert und zog ihn zu den riesigen Säulen seines Gemaches. „Aber... Aber das könne wir nicht machen! Ich darf mich nicht zeigen", meinte Kai gleich „Aber das Volk hat dich doch noch nie gesehen! Niemand kann so doch wissen, dass du der Erbe bist! Jeder wird dich für einen angeberischen, hochmütigen reichen Schnöseljungen halten", wand Ray gleich seine Meinung ein. „Nun gut... Aber diesen angeberischen, hochmütigen Schnöseljungen will ich überhört haben!", gab Kai zuletzt nach. Mit einem kurzen Kuss darauf konnte Ray seinen Zorn jedoch wieder lindern und sagte: „Ich habe nie so etwas gesagt, mein wunderbarer Prinz." „Ray, bitte übertreibe es nicht", lächelte Kai verlegen, während sie an den Säulen vorbeiliefen und den Garten, welcher den gesamten Kaiserpalast umwrang betragen... An einem großen Baum kletterten sie hinauf und konnten so ohne Mühe über die riesige, weiße Mauer gelangen. Dann sprangen sie geschickt von ihr hinab, wichen einigen Wachen aus und liefen heiter in die Menschenmengen, die sich bereits nahe des Palastes tummelten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Seufzend ließ sich der Kaiser auf eine der vielen Liegen in seinem Hauptgemach nieder. Sein Kopf schien zu zerspringen, so klagten ihn seine Kopfschmerzen... Sein Herz quälte ihn ebenfalls sehr. Wie gern hätte er doch Kai wieder in seine Arme geschlossen nach so langer Zeit. Doch sein Sohn dürfte nicht so schwach sein, wie er es zu Beginn seiner Amtszeit gewesen war. Nein... Er schaute bedrückt auf. Das Sonnenlicht, welches in Strahlen durch die Säulen drang, viel matt auf den Boden und in diesem angenehmen Licht. Da stand sie... Seine große, vergangene Liebe. Ihre langen, silbernen Haare leicht gewogen im Wind, ihre braunen, wunderschönen Augen schauten ihn durchdringend an und ein warmes Lächeln umspielte ihre purpurroten Lippen. Zu ihrer Lebenszeit hatte er sie immer selbst als Göttin angesehen und so auch behandelt. Wie es solch einer Schönheit gebührte. Für einen kurzen Moment wurde sein Herz mit Freude und Herzlichkeit erfüllt, wie er seine Liebste so sah, obgleich sie schon seit einiger Zeit nicht mehr bei ihm weilte... Alexander Severus wusste, egal wie sehr er sie und ihre Taten versuchte zu hassen. Versuchte sie zu verabscheuen, so konnte er es im Inneren nicht. Schuldgefühle plagten ihn, da er sie hatte von ihm wegbringen lassen und das Schlimmste für ihn war, dass er ihr nicht ein einziges Mal die Worte hatte sagen können, welche er die gesamte Zeit ihrer Ehe empfunden hatte... Eine einzelne Tränen rannte seine Wange hinab und schlug hart auf dem Marmorboden auf, während das Trugbild seiner Geliebten langsam durch den stärkeren Wind verblasste, der durch die Gemächer fuhr. Er nahm sie mit sich. Wieder zurück an den Ort im Nuyx. Severus glaubte nicht daran, dass Nadir, so wie er immer behauptete, dass sie bei Pluto sei. Nein, er hatte die Götter immer wieder mit Opfern angefleht. Den großen Jupiter auf Knien ersucht, sie zu ihm zu geleiten und er hoffte sehr, das der Göttervater ihm diesen Wunsch erfüllt hatte... Er hatte damals auch nicht den Grund ihres Verlangens zu einem anderen Mann wissen wollten. Hatte sie nicht deswegen bestrafen wollen. Nein, er hatte sie geliebt. Auf ewig und er liebte sie noch heute... Nie würde diese Liebe vergehen, das fühlte er tief in seinem Inneren. Doch das Schicksal hatte es nicht gut gemeint mit ihm. Einige der Alten aus den Räten hatten von dem Geschehnen etwas mitbekommen und drängten ihn nun zu seinem Rücktritt und das der eigentliche Herrscher, Ray, wieder die Macht für sich beanspruchen wollte. Doch das wiederum konnte er nicht zu lassen... Sowohl wegen seinem elenden Stolz und dem Wissen, das dieser es war, der seiner geliebten Frau das zweite Kind geschenkt hatte... So ließ er sie schweren Herzen fortgehen. Weit weg und gab unter dem Volk, das ebenfalls von den Alten informiert worden war bekannt, dass seine Frau nicht mehr lebte. All die Jahre lang hatte er versucht sich seine Leiden wegen ihr nicht anmerken zu lassen. Hatte versucht mit einem Trugbild aus Hass dem Volk weiß zu machen, dass er sie gehasst hatte für ihr Vergehen. Doch dies stimmte nicht im Geringsten... Immer, wenn er seine Augen schloss in Einsamkeit, dann sah er ihr lachendes Gesicht, sah er ihre anmutige Schönheit, bei der die Götter selbst wohl in Neid erblassen mussten. Sie hatte ihn das Lachen und Lieben erst richtig gelehrt. Sie war immer treu an seiner Seite gewesen. Hatte ihm Kraft und Ruhe in schweren Zeiten gebracht. Sie war immer für ihn da gewesen... Könnte er sie nun wenigstens noch einmal erblicken, er würde ihr sein Herz ausschütten... Er würde Nadir seine ewige Liebe schwören. Ihr danken für einen wunderbaren Sohn, welcher ihr doch so ähnlich sah, wenn er es so bedachte. Ja, Kai hatte früher riesige Ähnlichkeit mit Nadir gehabt. Das gleiche befreite Lachen und Lächeln. Die Wärme, welche er ausgestrahlt hatte. Die selben hoffnungsvollen braunen Augen... Und nun... Nun hatte er sich völlig verändert. Und dass, weil er es von seinem Sohn so verlangte... Wollte er wirklich nur, dass sein Sohn stärker war als er? Oder wollte er nicht immer seine verstorbene Frau sehen, wenn er seinen Sohn anschaute, damit der Schmerz nicht noch unerträglicher wurde? Der Imperator versuchte diese Gedanken von sich zu werfen... Er hatte genug andere Sorgen. Denn bald würde Kai volljährig werden und er hatte immer noch keine Verlobte für seinen Sohn gefunden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, des wars ^^ Ich hoffe der Teil hat Euch zugesagt. Also, bis denne! Und erzürnt die Götter nicht!!! ^^ (Mach allein nur ich -.-;) See ya, Marlene Kapitel 11: *~Die Erkennung~* ----------------------------- Hi, hi all 2-gether!!! Und wieder hab ich mich verspätet. Tut mir furchtbar Leid! T,T Aber wenn man die Götter erzürnt, gibt’s leider Internetverbot. Argh! Warum bin ich nich schon volljährig...*flenn* Naja, jedenfall gibts dafür halt einen längeren Teil, ich hoffe, damit seid Ihr nicht mehr böse auf mich H__H Ach, bevor ich’s vergess ^^ 1. "Vergiss nie, dass ich dich liebe" ist jetzt beendet und zu "Legendary Spiece" ist ein neuer Teil freigeschaltet worden! 2. "Beyblade Love 2" wurde nun endlich von mir hochgeladen! Würd mich freun, wenn Ihr mal reinschaut. Denn jetzt ist viel mehr Spaß und Action drin! ^^ Würd mich super über Eure Meinung dazu freun!!! 3. "Hündchen in Love" werde ich fürs erste noch etwas ruhen lassen, weil mir zu dieser F.F die guten Ideen ausgegangen sind und ich nichts Unterdurchschnittliches schreiben möchte. Will schließlich keinen enttäuschen... Und nun zum Teil ^^ Viel Spaß beim Lesen!!! >^~*Chapter 11*~^< Die Erkennung Während Kai sich noch etwas in seiner Freude einschränkt, tollte Ray von einem Stand zum anderen. Das Forum war wirklich einzigartig, dass musste selbst Kai zugeben. Die vielen verschiedenen Stände aus den unterschiedlichsten Städten hatten wirklich bezaubernde Sachen ausgestellt. Neben Getreide und Obst gab es auch Schmuck, Kleidungstücke, eigenartige Gegenstände und vieles mehr... Man wusste kaum, wohin man als erstes schauen sollte! Als die beiden sich gerade an einem Stand aus Holz geschnitzte Tierfiguren anschauten, ertönte unerwartet eine Ray wohlbekannte Stimme: „Ray! Wir haben uns lange nicht mehr gesehen!" Beide wirbelten herum und nur einige Meter von ihnen entfernt stand ein blondhaariger Junge, neben ihm sein Freund mit blauen Haaren. Freudig winkte der erste seinem Freund Ray zu und eilte dann gemeinsam mit dem anderen zu ihnen. Überglücklich fiel Max Ray um den Hals und lachte freudig, während Tyson sich noch etwas zurückhielt. „Götter sei Dank! Wir hatten schon gedacht, dass du getötet wurdest, wir haben von deiner Hinrichtung erfahren, wollten dich auch retten kommen, aber so eine blöde Wache hat uns zum Geschirrspühlen verdonnert", erzählte Max und beachtete dabei gar nicht wie Kai die beiden verwundert anschaute. „Wieso hast du dich aber nicht mehr bei uns blicken lassen?", ermittelte nun Tyson leicht beleidigt. „Nun... Ich bin jetzt der persönliche Diener des Kaisers", erklärte Ray und hielt sich im nächsten Moment verschreckt die Hand vor den Mund. Das hätte er nämlich eigentlich nicht erwähnen dürfen! Entschuldigend sah er zu Kai, der seufzte. Erstaunt schauten die beiden erst zu Ray und dann zu Kai. „Sag mal Ray, wer ist das überhaupt?", fragte nun Max weiter. „Mein Name ist Kaius. Nennt mich einfach Kai", kam Kaius Ray selbst zuvor . „Oh, freut mich sehr!", rief der Blondschopf im nächsten Moment, ergriff Kais Hand und schüttelte sie heftig durch. Tyson schaute eher missmutig zu dem Jungen neben Ray. „Kann es sein Ray, dass Kai... Dass er zufällig der Erb-", begann Tyson, wurde jedoch im nächsten Moment von Max getreten. „Au! Spinnst du Max?!", schrie der andere Junge vor Schmerz auf. „Was haltet ihr davon, wenn wir zum Fest, was dort drüben stattfinden, gehen? Es ist wundervoll und wir haben noch etwas Zeit bis wir im Palast erscheinen müssen", meinte Max ohne näher auf die Beschwerde seines Freundes einzugehen. Leicht verunsichert nickte Ray und Max schnappte sich Tyson, um mit diesem vorzugehen. Ray folgt ihnen ohne Einwand, Kai holte ihn ein und hielt ihn kurz zurück. „Ich finde, dass das keine gute Idee ist Ray. Sie wissen bereits wer ich bin", flüsterte er ihm zu. „Ach komm schon Kai, wir wollten doch etwas Spaß haben, mit denen wird das ganz bestimmt passieren. Du kannst ihnen vollkommen vertrauen. Sie sind meine Freunde! Außerdem solltest du dich in der Öffentlichkeit schon etwas unbekümmerter verhalten! Versuch dich zu amüsieren und Spaß zu haben, bitte", gab Ray zurück und sah ihn mit großen Augen an. Kai seufzte und willigte dann doch darauf ein. Beide liefen den anderen Jungs hinterher um sie wieder einzuholen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Den Rest des Tages konnte Kai vieles Neues lernen und entdecken. Fast so, wie ein kleines Kind, schaute er sich auf den verschiedenen Märkten um und betrachtete die riesigen Gebäude. Er blieb auch einige Zeit mit Ray in der großen Bibliothek, während sie auf Max und Tyson warteten, die ihre Einkäufe wegbringen mussten. Die jedoch versprochen hatten, wiederzukommen, sobald sie diese abgeliefert hatten. Während Kai interessiert einige Schriftrollen studierte, saß Ray still neben ihm und wusste nicht, was er tun sollte. Er selbst hatte nie das Lesen, oder Schreiben erlernt. Als Sklave hatte man das Recht, eine Schule zu besuchen, nicht. Tag für Tag musste man hart abreiten und dürfte sich nicht zur Ruhe begeben. Selbst wenn man zusammenbrach vor Hunger oder Erschöpfung, konnte man darauf nicht ruhen. Man wurde gnadenlos ausgepeitscht... Ray wurde es ein weiteres Mal bewusst, wie gnädig die Götter sich für ihn und sein Schicksal gestimmt hatten. Er musste nicht mehr in dieser Hölle leben... Er hatte nun schon fast ein richtiges zu Hause an der Seite von Kai gefunden. An der Seite seines Geliebten. Endlich konnte er lernen, was das Wort „Liebe" eigentlich bedeutete und war unglaublich glücklich darüber, mit Kai zusammen zu sein. So blickte er verträumt auf einige Holzregale ihm gegenüber und merkte nicht, wie Kai verwundert seinen Kopf erhob. „Ray? - Raius? Was ist mit dir?", ermittelte sein Geliebter auf der Stelle leicht besorgt und legte die Schriftrollen beiseite. Nichts war ihm wichtiger als sein Ray... Selbst die Götter könnten warten. Nur Ray würde er immer bei sich haben und ihn beschützen wollen. Denn mit dem Kuss, bei dem sie sich verbanden hatten, hatte sich das unsichtbare Band, welches nur sie spüren konnten, so fest um sie geschnürt, das es nun ihre gemeinsame Zukunft bestimmen würde. Das wusste Kai genau... Aber auch leichte Zweifel und Angst ergriff ihn bei den Gedanken an das, was noch geschehen würde. Denn es war ihm ursprünglich nicht gestattet, solch eine Bindung einzugehen. Er tat es aber doch... Denn einmal in seinem jungen Leben wollte er auf sein Herz hören. Nicht auf seinen Verstand, oder seinen Vater hören. Nein! Ein einziges Mal sollten seine Gefühle und seine Sinnesempfindungen über alles andere triumphieren. Und wenn er Ray so anschaute, wie seine Augen ihn betrachteten, dann wusste er, dass er nicht den falschen Weg gewählt hatte. Dass die Götter ihn nicht richten würden ob seiner Entscheidung... Sacht berührte er die Lippen seines Gegenübers und ohne auf sich warten zu lassen, färbten sich die Wangen seines Geliebten erneut in einen leichten roten Glanz, der ihn noch verführerischer aussehen ließ, als Ray es sowieso in Kais Augen schon war. Da sich die beiden in einem stillen Raum befanden, würde sie keiner stören... So beugte Kai sich langsam vor und stahl sich einen leidenschaftlichen Kuss seines Gegenübers, der nach einiger Zeit ihm liebevoll entgegenkam. Mit einem leichten Druck auf Rays Brust, brachte Kai seinen Angebeteten dazu, sich auf die Sitzgelegenheit zurück zu lehnen, werden er begann dessen Hals zu verwöhnen. Ein leichtes Stöhnen entfuhr dabei unwierderruflich Ray, der die Lage gerade umkehren wollte, als man seinen Namen von Weitem rief. Unverkennbar waren es Tyson und Max die nach ihm verlangten und so presste er sanft Kai wieder von sich herunter, der nochmals die Lippen des Anderen ersuchte und dann flüsternd meinte: „Lass sie. Sie werden uns hier nicht finden." Doch Ray wollte seine Freunde nicht im Stich lassen und so hauchte er seinem Kaiser einen verführerischen Kuss zu und befreite sich dann von seiner Liegeposition, woraufhin Kai ihn enttäuscht anschaute. „Gedulde dich bis heute Nacht", lächelte Ray ihm zu und zog ihn hinter sich her. Kai realisierte die Sentenz zwar erst langsam, aber als er ihre tiefe Bedeutung richtig gedeutet hatte, schmückte ihn eine Röte im Gesicht, die sich jedoch wieder verzog, als Tyson und Max auf die beiden zugestürmt kamen. „Da seid ihr ja!", rief der Blondhaarige heiter, während Tyson ihm leicht sauer folgte. „Und was wollen wir jetzt machen?", kam Tyson murrend seinem Freund dazwischen, der gerade das Wort ein weiteres Mal erheben wollte. „Na was wohl - wir zeigen Ray die gesamte Stadt!", antwortete Max immer noch heiter und packte sogleich seinen murrenden Freund am Handgelenk und zog ihn hinter sich her aus dem Gelehrtenhaus der Götter. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zur gleichen Zeit hatte sich Sinisturus auf den Weg zu den Gemächern seines jungen Herren gemacht, da er große Verspätung zu seinen Lehrstunden hatte und dies sonst nie seine Art war. Als er jedoch jedes Zimmer betreten hatte und Kai nirgends ausfindig zumachen war, begannen ihn die Sorgen, um ihn und Ray zu plagen. Sogleich machte er sich auf die Suche nach ihnen und suchte dabei den ganzen Palast ab, ohne Erfolg. Und dann, als er wieder in den Gemächern seines Herren angekommen war, da überkam ihn eine Idee, bei der er erhoffte, dass sie seinem Herren nicht in den Sinn gekommen war... Gerade als er darüber nachdachte, was er nun unternehmen sollte, um Kai zu finden, trat auch unerwartet Alexander Severus in dessen Gemächer ein, der den Diener erstaunt ansah. „Mein Herr, was kann ich für Euch tun?", ermittelte er höflich mit einer Verbeugung und hoffte darauf, dass der Imperator ihn nicht nach Kai fragen würde, weil dies sonst Konsequenzen hätte... Dieser sah ihn nur finster an, schaute sich in den gesamten Räumen um und ermittelte dann nach dem, von welchem Sinisturus gebetet hatte, dass er es nicht tun würde: „Wo ist mein Sohn?!" Kalt und verärgert erklang die Stimme... Er ahnte schon, was geschehen würde, wenn er jetzt die Wahrheit sprechen würde, deswegen wählte er die schändliche Lüge. „Herr, Eurem Sohn wurde der heutige Unterricht durch die Hitze verwehrt. Er ist bestimmt mit seinem Sklaven hier im Palast und amüsiert sich prächtig", lächelte er schwach. „Belüge mich nicht, Sinisturus! Oder möchtest du deine Zunge verlieren?! Die Sonne kehrt bereits ins Götterreich zurück und du sagst mir, dass mein Sohn wegen der Hitze keinen Unterricht jetzt hat, obwohl ein eiskalter Wind weht?!", sprach der Herrscher verärgert mit einer eisernen Stimme, wobei er den Untergebenen mit einem finsteren Blick betrachtete. „Ich frage dich ein aller letztes Mal: Wo ist mein Sohn?!" „Ich weiß es nicht, Herr. Aber ich vermute auf den Straßen Roms", erwiderte Sinisturus mit gesenktem Blick. „Wenn - wenn meinem Jungen etwas geschehen sollte und ich denjenigen finden, der ihn dazu überredet hat, dann werden Köpfe rollen! Der deine und der, desjenigen, der Kai geführt hat! Hast du mich verstanden?!!", schrie Alexander Wut entbrannt. Das Feuer des Hasses loderte unerbittlich in ihm, aber dennoch konnte man deutlich die Besorgnis um Kai in seiner Stimme hören. Mit einem kurzen Nicken bestätigte Sinisturus den Satz. „Und nun lauf und bereite mein Pferd vor! Ich werde selbst Kai suchen gehen. Es hat nun keinen Sinn mehr sein Gesicht zu verbergen, oder seine Position. Bewege dich!" Wie ihm aufgetragen wurde, eilte Sinisturus davon, während Kais Vater langsam auf seine Knie zusammensank. „Oh Götter, ich flehe Euch an! Bitte, schützt meinen Sohn! Er ist das Teuerste, was ich besitze." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Sonne versank bereits hinter den prachtvollen Gebäuden Roms, als die kleine Gruppe endlich den Hafen Roms erreichte und den Untergang betrachtete. Einige Schiffe legten zu dieser Zeit ab und so konnte man beobachteten, wie sie vom roten Schein des Himmelskörpers, welcher Jupiter zu seiner Ehre erschaffen hatte, verschwanden. Wenige Wasservögel machten die einzigen Laute in der Ferne und durchbrachen damit die wunderbare Stille des Tagesendes... „Es wird Zeit, dass wir aufbrechen, wenn wir noch vor Anbruch der Nacht im Palast zurück sein wollen", durchbrach Tyson als erste die Schweigsamkeit und gehorchend stand Max von dem Steg, an dem sie gesessen hatten, auf. „Ja, du hast Recht. Sonst bemerken sie unsere Abwesenheit! Wir sollten wirklich aufbrechen. Eigentlich schade..." So gingen die beiden vor und auch Ray erhob sich nur kurze Zeit später, um gehen zu können. Doch als er merkte, dass Kai ihnen nicht folgte, machte er kehrt und schaute sich zu seinem Geliebten um. Dieser stand immer noch am Steg und betrachte weiterhin die Abenddämmerung, welche das Meer in ein leuchtendes Kirschrot tauchte... „Kai... Stimmt etwas nicht?", ermittelte Ray vorsichtig und trat wieder an die Seite seines Herren und Geliebten. Dieser schüttelte leicht den Kopf und begann zu lächeln. „Nein. Ich habe nur noch nie diesen Fluß, geschweigedenn das Meer richtig gesehen", antwortete Kai verträumt, worauf Ray ihn erstaunt ansah. „Das... Das wusste ich nicht." „Als ich noch um einiges kleiner war, da war mein Vater mit mir am Strand. Ich erinnere mich kaum daran. Ich fühle, dass es wunderbar gewesen sein muss. Ich habe es nur einmal genau gesehen und weiß bereits jetzt, dass ich es liebe. Kannst du mir das glauben, Ray?" Mit einem Nicken bestätigte Ray ihm seine Frage still und wartete darauf, dass Kai weitersprach. „Es ist angenehm. Die frische Luft, der kühle Abendwind, der meine Wangen streift und hingebungsvoll mit meinen Haaren spielt, die Brandung, die an die Klippen schlägt... Der Sonnenuntergang, der mein Gesicht erwärmt. Die himmlische Stille, welche es sonst kaum hier gibt und die prachtvollen Farben, die sich auf dem Meer wiederspiegeln, wie Edelsteine", fuhr Kai verträumt fort und wandte sich dann vom Schein der Sonne ab. „All das ist einzigartig. Es ist so wie du, wenn du mich berührst", sagte Kai nach kurzem Zögern, da er nicht wusste, ob Ray dies falsch auffassen würde. Doch sein Gegenüber begann zu lächeln und nahm leicht Kais Hand. „Genauso einzigartig und wundervoll bist auch du für mich", flüsterte er Kai ins Ohr und machte sich gemeinsam mit ihm auf den Weg zurück... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als sie gemeinsam die anderen beiden durch die Mengen hindurch gefunden hatte, legten sie an ihrer Schnelligkeit zu, da Rays Freunde in Schwierigkeiten zu sein schienen. Ein großer, stämmiger Mann schrie Max und Tyson gerade an, als sie zu ihnen stießen. Kai erkannte den Fremden. Ihm war zwar nicht der Name bewusst, jedoch wusste er, dass dieser ein ausgezeichneter Bogenschütze war, aber sehr hochmütig von den Göttern gestimmt. „Ihr elendes Pack! Auspeitschen sollte man euch Vieh! Wie könnt ihr es nur wagen, mich bestehlen zu wollen!", schrie er erzürnt und wollte gerade Tyson packen, als Kai ihm dazwischen kam. „Einen Moment, es muss sich hier um ein Missverständnis handelen, ehrenwerter Herr", griff Kai ins Geschehen ein und stellte sich schützten vor die beiden Jungs, die auf demBoden lagen. „Du, Slvave, geh mir aus dem Weg! Dieses verfluchte Pack hat mich bestohlen! Einen meiner Pfeile mit Äpfeln, die ich gewonnen habe, haben sie gestohlen! Sie verdienen den Tod!", brüllte der Mann, der um einiges größer als Kai selbst war, ihn an. Durch diesen Trubel war eine gewaltige Menschenmenge aufgekommen, welche die Begebenheit wissbegierig betrachtete. „Niemand verdient den Tod, wenn das Urteil aus dem Munde eines elenden Hochmütigen kommt. Allein die Götter haben das Urteil über diese Jungen zu entscheiden und da sie keine Botschaft des Zorns geschickt haben, heißt dass, das sie unschuldig sind. Geht Eures Weges und lasst sie in Frieden ziehen!", wiederlegte Kai ernst und hielt dabei den finsteren Blicken seines Gegenüber unglaublich gut stand. In den Reihen um sie herum brach nun lautes Getuschel aus, doch Ray bemerkte dies kaum. Er konnte nur auf seinen Geliebten blicken und ihn bewundern. Wie viel Mut die Götter ihm doch geschenkt hatten! Er war einfach nur froh, dass sich Kai für seine Freunde einsetzte. „Du redest ja schon fast so, als seiest du der Kaiser persönlich Bengel, dabei kannst du noch nicht einmal etwas. Geh mir lieber aus den Augen!", konterte der Schütze, der diese Beleidigung nicht auf sich ruhen lassen wollte. „Ich kann bestimmt mehr, als Ihr, Scharlatan", sprach nun Kai weiter, sichtlich genervt von seinem Gegenüber. „Ha! Vor den Göttern zu spotten, könnte dir deine Zunge kosten! Oder glaubst du etwa, dass du mich besiegen kannst?", meinte nun wieder der Mann und lachte sogleich spöttisch. Für Kai ging dies eindeutig zu weit. Er schnappte sich geschickt Pfeil und Bogen des Angebers, legte an und zielte blitzschnell auf einen Obststand, auf dem eine Reihe Apfelsinen aufgereiht war. Mit einem präzisem Schuss flog das Geschoss durch die gesamte Schar, ohne jemanden zu verletzten und traf die Obstreihe, welche am gegenüberliegenden Ende des breiten Platzes war. Siegessicher funkelte er den Mann an, der mit aufgerissenen Augen auf das durchbohrte Obst blickte. "Wollt Ihr Eure Worte nicht noch einmal wiederholen, Herr?", fragte Kai hämisch lächelnd und drückte dem Schützen dessen Waffe zurück in die Hand. Zugleich stieg der Geräuschspegel der Menge um sie herum eindeutig an. Jedoch wurden sie wieder ruhig gestimmt, als die Trompeten des Kaisers in den Straßen erschallten und man die Geräusche lauter Streitwagen vernehmen konnte. Alle schauten gebannt zu der Richtung, aus denen sie drangen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, ich hoffe der war lang genug! Nun gut. Dafür will ich jetzt aber auch Commis sehen! Sonst werde ich absichtlich die Götter erzürnen! >.< Nein, nein! Kleiner, idiotischer Witz am Rande ^^; Werd ich nie im Leben machen, bin schließlich nicht durchgenkallt (in dieser Hinsicht). Aber würde micht trotzdem über eure Commis freuen, dass wäre super lieb! Also bis dann und sagt bescheid, wenn Ihr wissen wollt wies weitergeht!^.~ Gez. Marlene Kapitel 12: *~ Verwunschenes Mal~* ---------------------------------- Hallöchen! ^^ Tja, endlich geht es nach so vielen lieben Commis weiter! Danke dafür!!! Nun erst mal eine kleine Ansage: Ich fahre jetzt an diesem Freitag für 2 Wochen in die Sonne ^^V Entspannen von der Schule. *freu* Davor werde ich versuchen noch einen Teil reinzuposten. Ich hoffe, dass ich das auch schaffe... Und natürlich erhoffe ich mir wieder viele liebe Comments ^^ So und nun zum Teil, viel Spaß damit! ^^ >^~*Chapter 12*~^< Verwunschenes Mal Lauter Streitwagen waren in großer Eile und kamen direkt auf die Menschenmengen zu, die verängstigt zurückwich. Kai konnte man zwar dabei seine Angst nicht ansehen, doch er spürte sie, tief in seinem Inneren. Ray erging es da etwas schlechter, er klammerte sich ängstlich an den Arm seines Geliebten und schaute zu, wie ein Wagen nach dem anderen vor ihnen hielt. Zu seiner Überraschung jedoch erkannte er den Hauptmann, welcher ihn aus der Sklaverei befreit hatte. Und dieser anders herum schien auch ihn wiederzuerkennen und lächelte den Jungen freundlich an. Ray beruhigte sich augenblicklich darauf und nickte stumm dem Mann zu. Jedoch darauf kam ein Streitwagen aus der Mitte hervorgefahren, welcher vollkommen aus Gold war. Neben dem Führer stand derjenige, vor dem Kai sich jetzt am meisten fürchtete. Sein eigener Vater... Finster schaute er durch die Reihen und sogleich trat ihm sein Sohn in die Augen. Würdevoll, ohne ein Wort zu verlieren, stieg er ab und ging geradewegs auf ihn und den Jungen hinter Kai zu. Direkt vor seinem Sohn Kaius kam er dann zum Stillstand und sah diesen nur grimmig an, während alle anderen die Schweigsamkeit inne behielten. „Nun... Ich will eine Erklärung", begann sein Vater in einem ruhigen Ton, der selbst Kai verblüffen ließ. „Für was?", fragte er schließlich nach und drängt Ray weiter hinter sich, damit dieser nicht die Wut seine Vaters kennenlernen müsste. „Dafür, dass du dich aus dem Palast geschlichen hast und somit meine Befehle missachtet hast!", brüllte Alexander gleich darauf, außer sich vor Zorn. „Ich habe nun einmal nicht das Verlangen tagaus, tagein im Palast zu sitzen und mein Leben an mir vorbeiziehen zu lassen!", keifte Kai stur zurück. „Und wer hat dir das erlaubt, Sohn?!", schrie der Vater brodelnd vor Zorn, während die anderen Anwesenden erstarrt auf den Jungen blickten, den sie nie als Erbe erkannt hätten. „Das war ich selbst!", antwortete Kai ebenfalls in einer sehr gewöhnungsbedürftigen Lautstärke. „Ist dir eigentlich bewusst, wie gefährlich das ist, was du in deiner Leichtsinnigkeit getan hast?!", ermittelte der Kaiser weiterhin verärgert. „Es war mir vollkommen bewusst und ich bin dieses Risiko auch gern eingegangen, Vater!", erwiderte Kai nicht gewillt nachzugeben. Schließlich vernahm man ein lautes Seufzen des Kaiser seits und unerwartet umarmte Alexander seinen Sohn, der wie vom Blitz getroffen stillstand und nicht wusste war das zu bedeuten hatte. „Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht und die Götter angefleht, dass dir nichts passiert. Du bist doch das Einzige, was ich noch besitze Kai, versteh das bitte", wisperte der Mann und umarmte seinen Sohn dabei noch fester. „Sag wenigstens das nächste Mal jemanden bescheid. Ich werde dich dann nicht halten. Aber füge mir nie wieder solche Leiden zu, hast du verstanden?", ermittelte der Vater sanft und löste sich langsam von Kai, der immer noch wie versteinert da stand. Zuletzt konnte er nur kurz nicken und schluckte hart. Er hätte alles erwartet! Wirklich alles... Aber das? Nein... Dass sein Vater so Gefühle zeigte, das hätte Kai niemals, nicht einmal in einem Traum, erwartet. Während Kai noch erstaunt zu seinem Vater blickte, bemerkte dieser Ray hinter Kai und musterte ihn schmunzelnd. Denn aus einem unbekannten Grund, fühlte Alexander, dass er diesen kannte. „Aber dennoch muss eine Lehre sein Kai, dass ist dir sicherlich bewusst", begann der Imperator wieder und sah streng auf ihn herab. Wieder konnte Kai nur ein kurzes Nicken von sich geben und blickte still zu Boden. Er würde sich jetzt nicht noch einmal dem Wort seines Vaters wiedersetzten. Das könnte schwere Konsequenzen haben für ihn... Aber auch für Ray, sollte sein Vater etwas über ihn wissen. „Du wirst bis zu deinem..." „Wartet Herr! Bitte, straft nicht ihn. Ihr müsst mich strafen. Ich habe ihn zu diesem Geschehen überredet!", kam urplötzlich Ray dazwischen, trat aus Kais Schatten hervor, warf sich ehrfürchtig vor den Herrscher und senkte sein Haupt bis zum Boden, um Gnade flehend. Erstaunt schaute der Mann auf die Gestalt am Boden, die leicht zitterte. „Ray! Nein!", platzte es aus Kai heraus und er stürzte zugleich zu ihm und packte seinen Geliebten am Arm, zog ihn vom Boden hoch. Alexander stockte dr Atem und das Blut gefror ihm in den Adern. Eine Übelkeit machte sich in ihm breit... Er hatte gerade tatsächlich den Namen "Ray" verstanden uind dann diese Ähnlichkeit! Konnte es sein, dass...? Verwirrt schüttelte er seinen Kopf um wieder klare Gedanken fassen zu können. „Wer ist das?!", ermittelte er schließlich streng, während Kai sich bereits versuchte eine Ausrede einfallen zu lassen, was wohl in diesem Fall nicht viel nützten würde. „D - das ist...", begann Kai immer noch überlegend. "Mein Name ist Raius Unus, Herr", antwortete Ray an Kais Stelle, klammerte sich obwohl seine Stimme fest klang, trotzdem leicht verängstigt an den Arm seines Angebeteten. Wie ein Blitz kam Alexander Severus eine Erkenntnis, die in ihm die Wut und den Hass aufbrodeln ließ. "Kai, was hast du mit diesem Jungen zu tun?", fragte der Vater weiter ruhig, aber man hörte dennoch das Beben in ihr. „Ray ist mein persönlicher Diener, Herr", erwiderte Kai und warf dabei seinem Geliebten einen kurzen Blick zu, der ihm sagte, dass er sich nun in diese Angelegenheit nicht mehr einmischen sollte. Zugleich wirbelte Ray danach mit seinem Haupt herum und wies Max und Tyson an jetzt zu verschwinden, damit sie nicht in diese Sache mit hinein gezogen wurden. Selbst der Schütze zog sich verängstigt zurück, nachdem ihm erst richtig klar geworden war, wen er vor einiger Zeit angeschnauzt hatte... Wie ihnen angeordnet wurde, jedoch zögernd, verschwanden sie in den Menschenmengen Roms. „Und seit wann hast du ihn, Kai?" „Seit einigen Tagen Herr", antwortete Kai langsam, da der finstere Ausdruck im Gesicht seines Vaters, ihn verschreckte. Noch überlegend hob der Kaiser die Hand und rief somit den Hauptmann seiner Streitkräfte zu sich, der sogleich auch kam. „Ja, Herr?", fragte er nach seinem Befehl und schien selbst ungemein nervös zu sein. „Nehmt diesen Jungen dort und werft ihn in den Kerker", urteilte Kais Vater sogleich. Ohne zu zögern, packte er Ray und zog ihn hinter Kai hervor, warf ihn auf den Boden und fesselte ihn. „Nein! Er trägt keine Schuld!", rief Kai und wollte Ray zur Hilfe eilen, wurde jedoch von dem harten Griff seines Vaters zurückgehalten.... Kai musste hilflos mit ansehen, wie Ray auf ein Pferd gegeben wurde und mit einigen Soldaten, darunter auch dem Hauptmann, zurück zum Palast ritt. Die Menschenmengen, die um sie herum gestanden hatten, wurden von den restlichen Männern des Heeres angeordnet weiter zu gehen und so lösten sich die Menschenmengen in unglaublicher Schnelle wieder auf. Doch Kai stand wie versteinert da, als sein Vater den Griff um sein Handgelenk lockerte. „Warum... Warum?!", ermittelte er leise schluchzend und senkte dabei seinen Blick, fiel leblos auf die Knie. „DU bist eine SCHANDE! Du hast Schwäche vor all diesen Bewohnern Roms gezeigt und dich damit selbst gestraft Kai! Diese Missgeburt hat dich verführt! Ich habe das Richtige für dich getan und du wirst mir dafür danken, wenn er erst einmal nicht mehr hier ist." Kais Atem stoppte bei diesen Worten für einige Zeit. Sein Vater wollte Ray tatsächlich... Er wollten den Menschen, den er am meisten liebte... umbringen?! Nein, niemals! Das würde er nicht zulassen. „Ich werde ihn in zwei Tagen enthaupten lassen, damit seine Seele erst durch Qualen in die Unterwelt findet!" „Nein, bitte... Bitte Vater, tu das nicht", wisperte Kai langsam kraftlos von dem Zurückhalten seiner Tränen, die den Kampf gewonnen hatten und an seinen Wagen wie entsprungene Quellen herabliefen. Ein harter Schlag auf seine Wange schleuderte ihn zurück. „Was ist nur los mit dir Kai? Erst gehorchst du meinen Anweisungen nicht, demütigst dich selbst in Rom und wirst dann mich auch noch gegenüber unverschämt!", schrie der Vater immer noch erzürnt und trat auf seinen Sohn zu, der nicht mehr konnte. „Bitte Vater. Bitte verschone Ray! Er hat damit nichts zu tun. Ich flehe dich an! Ich werde auch alles tun, was du von mir verlangst. Bitte..." Kai war so kaum wieder zu erkennen. Ohne Ray war er gebrochen. Nicht mehr er selbst und sein Herz schmerzte ungemein. Die Augen seines Vaters richteten sich erstaunt auf ihn, als sie etwas bemerkten, dass sie nicht gut heißen konnten.... „Kai, sieh mich an!", befahl Alexander immer noch verschreckt über das, was er gerade erst jetzt bemerkte. Wie ihm befohlen wurde, hob Kai sein verweintes Gesicht an. „Kai. Wo... Wo sind deine blauen Zeichen?!", fragte er weiter stockend. „Ich habe sie abgewaschen. Ich brauche sie nicht mehr", antwortete Kai der Wahrheit gemäß, wobei sich ein kleines hämisches Lächeln auf seine Lippen stahl und er seinen Tränenfluss mit dem Mantel stoppte. „Du... Du hast was?!" „ Ich habe mein Herz bereits verschenkt, Herr", entgegnete Kai mit beruhigter Stimme und stand auf. „Doch nicht etwa... Kai, nein", brachte sein Vater nur Wortstücke hervor und schaute entsetzt auf seinen Sohn. „Doch. Ich habe mein Herz an Ray verschenkt." Kai wollte nicht lügen. In der Beziehung zu Ray würde er nie wieder lügen wollen. Wieso sollte er auch? Er stand dazu, dass er einen Jungen liebte und begehrte. Es machte ihm nicht viel aus. Denn seine Gefühle waren stärker und nichts würde sie brechen können... Entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen sah ihn sein Vater an, doch Kai machte dies nichts aus. Kalt erwiderte er... Selbst Sinisturus, welcher sich auf einem Streitwagen hinter ihnen befand glaubte sich verhört zu haben.... „Kai, bist du besessen von Dämonen?", fragte sein Vater verschreckt und trat noch näher an den Erben heran. „Nein! Ich liebe Ray und selbst du, Vater, wirst mich nicht davon abringen können!", fuhr Kai entschlossen fort, befreite sich aus der Gewalt seines Herren. „Doch werde ich! In dem du ihn nie wiedersehen wirst! Morgen bei Tagesanbruch werde ihn in bereits exekutieren lassen!", brüllte sein Vater wutunterlaufen. Nun stocke Kai wiederum der Atem. Er wurde wieder hilflos und das verabscheute er. „Das... Das könnt Ihr doch nicht machen!", protestierte er kreidebleich. Alexander entgegnete darauf nichts, er blieb stumm. Lächelte jedoch nicht, so wie er es sonst bei Siegen jeglicher Art zu tun pflegte. Kais Augen wurden glasig. Das Einzige, was er jetzt tun konnte, um Ray retten zu können war, sich selbst zu demütigen. So fiel er vor seinem Vater auf die Knie, legte seine Göttlichkeit ab und flehte: „Bitte, bitte... Tut das nicht! Er bedeutet mir mehr als mein eigenes Leben! Bitte verschont ihn! Ich werde auch alles zu Eurer Zufriedenheit ausführen, nur verschont Raius!" Und tatsächlich schien Alexander Severus darüber nachzudenken, um was sein Sohn bat. „Herr, auch ich flehe um das Leben des Sklaven!", ertönte unerwartet Sinisturus Stimme. Dieser kam auf sie zu und kniete sich neben Kai, wollte ihm aufhelfen. Nur ungern ließ Kai es zu und wurde von seinem Lehrmeister wieder aufgerichtet. „Du solltest dein vorlautes Mundwerk halten! Dich sollte ich auch enthaupten lassen! Dafür, das du den Sohn von meinem verhassten Feind in meine Gemächer gebracht hast! Du bist als Einziges daran schuld, dass sich mein Sohn ihn als Lebensgefährten gewählt hat und damit über mich und meine Ahnen Schande gebracht hat!", schrie er Sinisturus sogleich an, der von der Lautstärke zusammenzuckte. „Nun gut. Ich werde mich erbarmen und dir, Kai, meine riesige Großzugzügigkeit darlegen. Dafür wirst du allerdings..." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray war kalt und sein Herz schmerzte ungemein. Er sehnte sich nach Kai und dessen Berührungen, mehr als jemals zuvor. Er hatte bereits die gesamte Nacht in dieser Gefängniszelle, in die man ihn gesteckt hatte, verbracht... Die ersten Sonnenstrahlen streiften durch die Gitterstäbe seine Wange... Und müde öffnete er seine Augen. In der letzten vergangenen Nacht hatte er nicht eine Minute Schlaf gefunden. Stetig musste er an Kai denken, welcher wohl nun große Schwierigkeiten bekommen hatte und das nur allein wegen ihm. Ray fühlte sich schrecklich. Nicht, weil er hier in der Zelle festsaß, die nach Tod und Verderben stank. Nein, weil Kai wegen ihm leiden musste... Er vernahm von der Außenwelt unerwartet ein Klicken und als er zur Seite blickte, mit seinen leblosen Augen, erblickte er den Hauptmann, welcher gerade die Tür aufsperrte. Im nächsten Moment wurde Raius grob am Arm gebackt und hinaus gezogen. Ray begann zu hoffen, Kai wiedersehen zu dürfen Doch er sollte sich völlig geirrt haben, wie es sich sodann herausstellen sollte... Man brachte ihn auf den Vorderhof, als die Sonne sich bereits zur Hälfte am entfernten Firmament zeigte. Die gesamte Stadt schien noch in einem tiefen Schlaf zu ruhen, da keine Geräusche vom nahegelegenen Markt herdrangen. Ein kühler Wind fegt durch den wie gestorbenen Vorgarten und spielte wild mit Rays Haaren, während er selbst vor Kälte zu zittern begann. Ein weißes Ross stand in der Mitte des Platzes und stand völlig still. Ray erkannte es, es war das Reittier des Hauptmannes, welcher ihn nun führte, und damals hier hergebracht hatte. Zu seiner Verwunderung wurde er genau dorthin gezogen und man löste auch nicht seine Fesseln. Ray wurde langsam unruhig... Was geschah hier?! ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Hinter einer weißen Säule des Palastes, schaute Kai seinem Ray traurig hinterher. Er durfte sich nicht verabschieden gehen. Es war eine Vereinbarung mit seinem Vater, bei der bald sein Herz zerspringen würde. Das spürte er... Sein Vater stand weiter Abseits an seiner Seite und betrachtete wiederum seinen bekümmerten Sohn. Als Kai sich nur einmal kurz rührte und etwas weiter von der Säule trat erhob Alexander Severus sogleich mahnend das Wort: „Kai, ich ermahne dich! Vergiss dein Versprechen nicht. Du hast geschworen ihn nie wieder sehen zu wollen, wenn ich ihm das Leben schenke. Nun halte dich daran!" Hörbar seufzte Kai und klammerte sich mit einer Hand an den Pfeiler, um selbst nicht den Halt vor Kummer zu verlieren. Man sah es ihm nicht an, aber er war den Tränen nahe. Sehr nahe... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray wehrte sich arg, als man ihn auf das Pferd setzte und fragte immer nach dem Grund. Der Hauptmann jedoch schwieg und tat, was der Imperator ihm aufgetragen hatte... Als Ray endlich auf dem Ross saß, nahm der Hauptmann ihm unerwartet die Fesseln ab und flüsterte dem Sklaven zu: „Es ist eine Anordnung des Kaisers, dass du getötet werden sollst, ich bringe dich allerdings nur in eine Akademie der Kampfkünste, dort musst du dann um dein Leben kämpfen. Das schulde ich deiner Mutter, aber nun frage nicht weiter und sei ruhig." Erstaunt riss Ray seine Augen auf und schaute verschreckt auf den Mann vor ihm. Er hatte tatsächlich „Mutter" gesagt. Ray hatte sie nie kennengelernt und die Fragen brannten auf seiner Zunge. Doch er hielt sich wie befohlen zurück, weil er etwas fühlte... Seensüchtig ließ er seinen Blick über den Palast streifen. Der Hauptmann würde ihn also gleich wegbringen. Ray wusste, was das für ihn und Kai bedeutete. Sie würden sich nie... Nie mehr wiedersehen. Ray war den Tränen nahe. Wollte so gern nach Kai schreien. Doch er dürfe es einfach nicht... Doch unerwartet blieb sein Blick an etwas haften. Ein grünes Licht drang von den Säulen des Palastes her und als er auch noch an sich herunter blickte, sah er verblüfft auf die Kette von Kai, welche rot aufleuchtete. Konnte regelrecht die Wärme spüren, welche von Dranzer ausging... Da wusste er sogleich, welche Person dort im Schatten stand. Ohne noch länger zu warten, sprang er unerwartet vom Reittier, sodass der Hauptmann nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte und eilte so schnell er nur konnte auf Kai zu. Jedoch blieb Kai stehen. Rührte sich nicht, als Ray auf ihn zugestürmt kam. Er schaute nur bedrückt auf seinen Geliebten und dann zu Boden. Dabei schimmerten die ersten Tränen auf seinem Gesicht und Ray wusste auch gleich weshalb. Hinter Kai stand sein Vater und lächelte hämisch hinter seinem Rücken... Dennoch ließ sich Ray nicht beirren und stürmte auf seinen Liebsten zu, fiel diesem in die Arme –w ollte ihn küssen. Doch Kai selbst hielt ihn zurück. Weinte immer noch und ließ seinen Blick gesenkt... „Kai, Kai... Was ist los? Was ist mit dir?", fragte Raius besorgt und wollte seinen Blick ergreifen, konnte es aber nicht. Und Kaius erwiderte nicht. Blieb völlig stumm... Plötzlich wurde Ray von hinten gepackt und gewaltsam weggezehrt. „Kai! - Ich liebe dich!", rief Ray ihm nach und streckte noch seine Hand seinem Liebsten entgegen. Dieser zögerte kurz, erhob dann seinen Blick, packte Rays und meinte immer noch mit Tränen in den Augen: „Ich liebe dich auch! Warte auf mich." Ray selbst stiegen nun auch die Tränen in die Augen und er nickte glücklich. „Nein, warte du auf mich, mein Liebster! Denn ich werde noch mein Versprechen einlösen!", entgegnete er Kai und musste dann jedoch dessen warme Hand loslassen, da der Hauptmann ihn schon am Handgelenk ergriffen hatte. Kai wurde sogleich von seinem Vater zurückgedrängt und Ray wieder gewaltsam aufs Pferd gehoben. Als er von Kai wegritt, begann sein Anhänger stärker als jemals zuvor aufzuleuchten, das Gleiche geschah auch bei Kai. Sie hatten sich einen Schwur gegeben, welchen die Götter sogar erhört hatten... Doch ob sie sich wirklich jemals wiedersehen würden, dass wussten nur den Götter. Ob dann noch die Gefühle bestanden und das Feuer der Liebe und Leidenschaft in ihren Seelen für einander brannten, war ihnen ebenfalls noch nicht bekannt und ebenso wenig vorhersehbar... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Ray wieder zu Bewusstsein kam, nachdem man ihn zusammengeschlagen hatte, erwachte er in einer dreckigen Zelle. Nichts Neues mehr für ihn. Verwirrt schaute er sich erst um. Um ihn herum saßen an die kühlen Wände gelehnt weitere Sklaven. Ja, er war wieder ein unterworfener Mensch. Nein weniger als ein Mensch. Selbst weniger als ein Tier. Er war untergebener eines Anderen, der nicht so herzhaft mit ihm umgehen würde, wie es damals sein Geliebter getan hatte. Während Ray darüber nachdachte schmerzte ihn Herz nach zwei gedachten Wörtern. Nach „damals" und „Geliebter". Denn „damals" stand für die Vergangenheit. Für das Vergangene eben. Für etwas, was die Zeit beendet hatte. Für etwas, was die Götter als Werk beendet hatten. Doch Raius empfand nicht so... Die Götter mussten sich einmal getäuscht haben! Denn Kai und er waren noch nicht am Ende gewesen. Nein... Sie waren doch eigentlich am Anfang gewesen. Und „Geliebter" - dieses zweite Wort der Verzweiflung. Nie mehr würde er die weiche Haut seines Geliebten berühren dürfen. Nie wieder würde er ihn innig küssen. Niemals mehr, den angenehmen warmen Hauch der Atemzüge seines Geliebten auf seiner Haut spüren. Niemals mehr ihn überhaupt ansehen dürfen und ihm das größte Liebeswort sagen dürfen: „Geliebter." Am Ende kauerte sich Ray an eine freie Stelle an der Wand und verbarg sein Gesicht unter seinen Händen. Versuchte um jeden Preis seine Tränen zurückzuhalten, was ihm gänzlich schwer viel. Nachdem einige Stunden der Trauer vergangen waren und Ray sich immer noch nicht gerührt hatte, erhob sich ihm eine wohlbekannte Stimme zu seiner Rechten. Verschreckt hob er den Kopf und wirbelte zu der Richtung herum, aus der sie drang. Wen er dort sah – es verschlug ihm völlig die Sprache. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Hey Raius, so sieht man sich also wieder", begann Tyson zurückhaltend. Neben ihm lag Max ebenfalls Ray verblüfft anschauend. „Warum seid ihr hier?", ermittelte Ray immer noch ziemlich baff die beiden in einer Gladiatorenschule vorzufinden. „Na ja, man hat uns erwischt und weil man nicht wusste, was man mit uns machen sollte, hat man uns eben an den Händler von hier verkauft", erklärte Max leicht gekränkt. „Aber warum bist du hier?", fiel nun Tyson seinem blonden Freund ins Wort. Wieder bedrückt wandte Ray seinen Blick von den beiden ab und murmelte: „Kais Vater hatte etwas gegen unser Beisammensein. Er hat mich von ihm getrennt." „Aber wieso denn? Ihr seid doch nur Freunde!", murrte Max um Ray beizustehen, doch dieser begann den Kopf leicht zu schütteln. „Nein Max, wir sind mehr als Freunde und dieses Beisammensein ist mehr als das, welches man mit einem Freund erlebt", sprach er stockend den Satz zu Ende, um seinen Freunden die Wahrheit zu gestehen. „Du, du meinst... Du hast ihm dein Herz geschenkt?", fragte Tyson nochmals nach um das erst richtig zu begreifen. Bevor Ray noch etwas dazu hinzufügen konnte, wurde mit lautem Geknirsche die eiserne Tür ihrer Zelle geöffnet, wobei Sonnenlicht hineinstrahlte, dass sie blendete... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „NEIN!", schrie er verzweifelt aus voller Kehle, als man ihn an einem Stuhl festband. „Hör auf zu schreien, Kai", mahnte sein Vater ihn darauf und bückte sich über das Gesicht seines Sohnes. „Bindet mich auf der Stelle los... Ich will das nicht!", rief Kai weiter wutentbrannt und ließ sich von seinem Vater nicht beirren. Sinisturus stand mit leidvollem Gesicht daneben, eine Narbe zierte die eine Hälfte seines Gesichtes – sie würde ihn für immer entstellen - und auf dem linken Auge war er nun vollkommen blind... Die Strafe, welche er für das Vergehen hatte büßen müssen. In den zittrigen Händen, welchen einem alten Greis nahe kamen, obwohl erst etwas jünger als dreißig war, hielt er eine Schüssel mit einer blauen Mixtur. „Hast du die Farbe nach dem Rezept hergestellt, wie ich es dir aufgetragen hatte?", ermittelte der Imperator grimmig und achtete nicht mehr auf Kai, der sich gegen die Fesseln immer noch wehrte. Stumm nickte der hohe Priester und reichte dem Kaiser langsam die Schüssel. „Wie Ihr befohlen habt Caesar, habe ich die Farbe mit einer Formel belegt. So wird die Farbe erst von seinen Wagen abzuwaschen sein, wenn er seine große und wahre Liebe trifft, Herr", begann Sinisturus stotternd zu sprechen und versuchte dabei den hilfesuchenden Augen von Kai aus dem Weg zu gehen. Er konnte es einfach nicht ertragen ihn so leiden zu sehen. Doch helfen konnte er ihm auch nicht, ohne die Lage noch zu verschlimmern. Langsamen Schrittes kam Alexander auf seinen Erben zu, zog ein Tuch hervor, tunkte es leicht in die Farbe und trug es als Zeichen, wie Kai sie damals getragen hatte, wieder auf die Wangen seines wehrenden Jungen mit den Worten auf: „Heil den Göttern. Heil dem neuen Caesar. Heil der Götterkraft, die Leben schafft. Möge die Mixtur einen Bund mit dem Blute meines Sohnes schließen und möge dieser Ruf von den Göttern erhört werden." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nachdem er vollständig die blaue Farbe auf Kais Wangen aufgetragen hatte und dieser sich nicht mehr gegen das Tun seines Vaters wehrte, da er zu sehr erschöpft davon nun war - nicht verwunderlich wenn diese Prozedur eine halbe Stunden in Angriff nahm – war es endlich vorbei. Nur noch wimmernd lag Kai da, schwang ab und zu seinen Kopf von einer auf die andere Seite, doch sein Vater hielt nicht still. Als er doch endlich fertig war, kam nun auf seinen Sohn, was Alexander Severus genau wusste, der schmerzhafteste Teil des Rituals. Er zog einen Dolch hervor, welchen er immer bei sich trug. Den Maximus Dolch, wie er auch genannt wurde, welcher ein Zeichen für seine hohe Stellung war und begann damit an den Rändern von Kais Bemalungen seine Haut leicht einzuritzen damit sich das Blut mit der Farbe vermischte. In Einklang geriet... Da die Spitze des Dolches ungemein scharf war, war es nicht verwundernswert, dass Kai Höllenqualen durchlitt. Aber um den Ritus ganz zu Ende zu bringen, ließ sein Vater den Dolch nochmals für einige Zeit ihn in Flammen legen um die Schneide zu erhitzen. Schließlich drückte er mit diesem heißen Gegenstand direkt auf die Musterungen von Kais Wangen, dies musste er genau vier ganze Male wiederholen, bei denen Kai am Schluss schon gar nicht mehr die Kraft hatte zu schreien... Still lag er da und zuckte beim allerletzten Mal, bei der die glühende Schneide seine Wangen berührte, zusammen und klagte kurz, verstummte danach jedoch wieder sogleich. Kai war einfach am Ende mit seiner Kraft und seinen Nerven, dass sah man ihm deutlich an. Und selbst in Alexander stieg langsam das Mitleid an. Er ließ den Dolch unachtsam aus seiner Hand fallen, band Kai los, der sich nicht einmal mehr aufrichten konnte, nahm seinen Sohn auf die Arme und trug ihn behutsam zu seinem Gemach. Kai war zugleich ohnmächtig geworden und bekam davon kaum etwas mit... Sein Gesicht war mit Tränen bedeckt, welche die Brandwunden nicht linderten. In Kais Gemächern angekommen, legte ihn sein Vater behutsam aufs Bett und tupfte sanft mit einem weiteren Tuch, welches er aber in kaltes Wasser getaucht hatte, über Kais Wangen. Sah dem unruhigen Schlaf seins Sohnes genaustens zu. Alexander wusste, dass sein kleiner Kai nun eine harte Zeit zu durchstehen hatte. Aber es war nur zu seinem Besten... Kai jedoch sehnte sich bereits schon in seinen Träumen nach Ray und seinen Berührungen... Hoffen... Das eine Wort, an das sie glaubten und an dem sie festhielten – festhalten mussten! Im Sog der Stunden, der Tage und Nächte in Einsamkeit. Im Sog der Jahre... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, das war der erste Streich und der zweite folgt hoffentlich in ein paar Tagen sogleich ^^ Wie immer hoffe ich, dass es Euch gefallen hat. Und bis zum nächsten Mal! Gez. Marlene Kapitel 13: *~Erinnerungen~* ---------------------------- Hi,hi Leute! ^^ Tja, letzter Teil bevor wir uns für 2 Wochen net mehr sehen *schnief* Aber super lieben Dank für Eure Commis! ^.^ (Eigentlich hättet Ihr ja mich umbringen müssen, weil ich Kais Vater diese Persöhnlichkeit gegeben hab ^^;) Aber so wiederum würde die F.F kein Happy End bekommen... Oder vielleicht auch noch trauriger werden? Aber ich habs mit den ungefähr 300 Commis schon übertrieben, müssen natürlich net sein! Nehm ich zurück ^^ Da ich aber trotzdem euch mit einem längeren Teil beglücken will, wenn ich wieder da bin, hab ich schon einen Block und einen Stift eingepackt, damit ich kräftig weiterschreiben kann, während ich mich auf ner Liege ausruhe. Also seid unbesorgt, ein langer Teil wird kommen! *bei den Göttern schwört* So und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen! >^~*Chapter 13*~^< Erinnerung Nun war schon fast eine Götterzeitspanne vergangen (ungefähr ein Jahr) in dem Kai Ray nicht mehr wiedergesehen hatte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Lautes Kampfgeschrei durchklang den stillen Wald von dem der Herrscher umgebeben wurde. Überall stank es bereits nach Blut und Feuer... Ein dicker, ekelhafter Wind wehte vom Schlachtfeld her zum Imperator, der jedoch nicht einmal mit den Augen zuckte. Still saß er auf seinem weißen Ross und schaute durch die dichten, kahlen Baumstämme hindurch. Sein langer, roter Mantel lag auf dem gefrorenen, von Schnee bedeckten Boden, doch das macht ihm nichts aus. Er sehnte sich in Gedanken zurück in seine Heimat - nach Rom... So schnell wie möglich wollte er dieses öde und düstere Land seiner Feinde verlassen und in seine Heimatstadt zurückkehren. Nur ein elender Sieg hielt ihn davon ab, was ihm ein hämisches Grinsen auf den Mund bescherte. Denn er wusste tief in seinem Inneren , dass die Schlacht, die nur einige Hügelkuppen weiter entfernt stattfand, bereits entschieden war. Er hatte den stärksten Krieger Roms auf seiner Seite. Er konnte einfach nicht verlieren... Freudig lächelnd über seine baldige Abreise aus Germanien, dem für ihn von den Göttern verfluchten Land, wartete auf ein bestimmtes Signal. Der Lärm und das Kampfgeschrei, welches vor einiger Zeit noch deutlich zu vernehmen war, nahm stetig ab und nur ein lauter Ruf halte bald darauf durch die gesamte Gegend: „ROMA VICTOR!" Rief dem Kaiser eine wohlbekannte Stimme und bald darauf kam von der gegenüberliegenden Seite seiner Standposition ein riesiges Heer, kaum an Männern verloren, langsam auf ihn zugeritten. Den Caesar selbst hatte nur eine kleine Gruppe von Soldaten begleitet, der Rest war vor einigen Stunden in die Schlacht gezogen und siegreich, zu seiner großen Erleichterung, zurückgekehrt. Vorne weg ritt stolz sein Sohn, welcher bald sein junges Alter ablegen und endlich darauf den Thron Roms besteigen würde. Kein einziger Ausdruck lag auf dem finsteren Gesicht seines Gegenübers, als dieser sein Pferd vor seinem Vater hielt. „Du hast dich in den letzten Sonnenmonaten des Jupiter in vielen Schlachten erfolgreich bewehrt mein Sohn! Ich bin wirklich sehr von deiner Stärke, deinem Mut und deiner Willenskraft angetan. Für dich wird es Zeit, dass eine neue Zeitspanne beginnt und für mich wird es Zeit, das die Sonne meiner Herrschaft sich langsam dem Ende zuneigt, damit deine von Jupiter erhellt werden kann", sprach er trotzdem gelassen. Die Soldaten, welche sie umrangen, begangen laut und glorreich den Namen ihres baldigen, zukünftigen Kaisers in die kahle Landschaft zu rufen: „KAIUS! KAIUS! KAIUS!". Mit einer einzigen Handerhebung des Genannten verstummten die Heere allerdings wieder ehrfürchtig und warteten darauf, das derjenige zu sprechen begann. „Deine Ehrung nehme ich gerne an, Herr. Aber glorreich in den Schlachten konnte ich nur sein, weil Ihr es mich so gelehrt habt. Ihr seid der wahre Imperator des Römischen Reiches und werdet es für immer bleiben. Statuen an Eure Herrschaft wird man überall im Lande errichten lassen und die Götter selbst werden sich vor Euch, nach eurem Gang ins Illysium, verneigen. Ihr werdet in aller Munde sein und gepriesen werden", erhob nun sein Gegenüber das Wort. Kai war kaum wiederzuerkennen, obgleich nur einige Monate verstrichen waren. Er war wieder zu dem kalten, erbarmungslosen Jungen geworden, den nur seine spätere Bestimmung kümmerte. Sein Vater hatte ihn mit so vielen Aufgaben und Tätigkeiten überseht, dass er nun kaum noch Zeit hatte an seine frühere Liebe zu denken. Obwohl das Feuer in ihm noch brannte und die Glut der Hoffnung noch nicht erloschen war, so wurde sie doch stets mit jedem Tag schwächer... Kai hatte nun viele andere Sorgen, um die er sich kümmern musste. Und so begann er immer mehr und mehr Ray zu vergessen. Auf ihrem Weg zurück ins Hauptlager der Truppen wurden sie hoch angetan begrüßt und Kai wurde noch lange gefeiert. Der knapp sechzehnjährige Junge hatte schon jetzt einen Ruf ihn Rom, wie damals Julius Caesar und Augustus zusammen. Und es kümmerte ihn, zum Erstaunen von vielen, erst gar nicht. Er tat nur das, was ihm aufgetragen wurde, meinte er immer, wenn ihn der Senat danach befragte. Nachdem sie im Hauptzelt eingetroffen waren, begann ein stattliches Fest zu Ehren von Kai, an dem er nur gelangweilt teilnahm. "Versuche dich zu erfreuen, mein Sohn. Ich habe zwei wunderbare Neuigkeiten für dich, die ich dir aber erst in Rom kundgeben werde", lächelte Alexander zu ihm und nahm einen kräftigen Schluck des Weines, welchen er erst vor kurzem bekommen hatte. Kai nickte nachfolgend nur kurz und senkte seinen Blick. Unerwartet baumelte vor ihm eine silberne Kette, die schon die gesamte Zeit über, ohne das er es wirklich wahrgenommen hatte, da es ein leichtes Silber war, an seinem Hals hang. Er ergriff sie und als er auf die Abbildung herunter blickte, stockte ihm der Atem. Längst vergangene, wunderschöne Momente stiegen in ihm auf... ^^ > „Ich möchte sie dir, als Beweis unserer Freundschaft, schenken" ^^ < Klang der Satz tief aus seinem Unterbewusstsein zu ihm hoch. Und dann konnte er vor seinem geistigen Auge die zwei berndsteinfarbenden Opale sehen, die ihn einfach nur verzauberten. Das niedlich aussehende Gesicht seines Freundes, wie es ihn verwirrt und zugleich bezaubernd angesehen hatte. ^^ > „Eben weil es das Wertvollste ist, möchte ich es dir schenken, weil auch du etwas Besonderes für mich bist" ^^ < Etwas Besonders... Immer wieder wiederholte sich die Sentenz in seinen Gedanken. Erschallte immer wieder... Ja,Ray. Ray war etwas "Besonderes" gewesen. Sogar mehr als das für Kai... Doch wie konnte man so etwas Wertvolles einfach nur vergessen?!. Er hätte sich selbst am liebsten einen Dolch ins Herz gerammt und wäre gern elend verblutet.Kai wurde in seiner Umgebung schlecht. Überall die Soldaten die freudig über ihren Sieg feierten. Der Erbe hielt es hier nicht mehr bei ihnen aus. Würde sicherlich wahnsinnig werden, wenn er noch länger hier sitzen bleiben würde... ^^ > „Kai... Ich liebe dich!" ^^ < Laut und deutlich hörte Kai den Satz über die Lippen seines Geliebten kommen. Urplötzlich sprang er von der Seite seines Vaters auf und rannte aus dem Zelt. Er musste von dort weg! Ihm war schlecht, übel... Er rannte hinaus, in den Wald hinein. Es begann langsam zu schneien. So würde man ihm nicht folgen können, da die Fußspuren bald verschwunden waren. ^^> „Geliebter!“ ^^< Dieses wunderbare Wort, was er so oft hatte damals noch gehört. Wie hatte er es verdrängen können? Wie hatte er nur seine Hoffnung einsperren können in der dunklen Finsternis seiner Einsamkeit? Ohne Licht... Kai hatte seine Augen geschlossen.Tränen liefen eilends an seinen Wangen hinunter und wurden vom eisigen Wind davon getragen. Der Schnee peitschte ihm ins Gesicht, doch das nahm er kaum war. Nach dem er einige Zeit gelaufen war, fiel er kraftlos auf die Knie. Schluchzte... Was für ein toller Erbe war er doch! Lief weinend und von seinen Gefühlen überkommend aus dem Zelt in die Wildnis. Und weswegen?! Wegen einer längst vergangenen Liebe. Hard schlug er mit seiner einen Faust auf den steinernen Boden. Seine heißen Tränen tropften auf den schneebedeckten Grund und hinterließen kleine Löcher in der Schneedecke. Auf seinem Gesicht lag ein hämisches Lächeln voller Ironie über seine eigenen Bedenken. „Oh Ray. Ray... Wo bist du bloß?", fragte er sich im Stillen kurze Zeit darauf. Und auf einmal erschienen ihm seine gesamten Taten, welche er in den letzten Monaten, seitdem er von Ray getrennt worden war, einfach nur lächerlich und geisteskrank. Keine Aufgabe war ihm nun so wichtig als die, Ray wieder zu sehen. Nachdem er Kaiser geworden war, konnte er dies ohne weiteres auch befehlen. Nach seinem Liebsten suchen lassen... Wenn er nicht, wenn... Kai wagte es kaum in diese Gedanken weiter einzugehen. Er flehte die Götter an, dass sie Ray auf seinen Wegen schützen würden, bis zu ihrer Vereinigung. Das lodernde Feure der Leidenschaft und Liebe war wieder völlig in Kai erwacht. Er wurde wieder zu dem Jungen von vor einiger Zeit, der sich nach nichts anderem mehr zu sehnen begann als nach ihm. Nach seinen Geliebten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die heiße Sonne brannte unbarmherzig auf das kleine Dorf nahe der Landesgrenze Roms, welches sich seinen Ruf als Sklaven- und Gladiatorenhandelsstadt gemacht hatte. Hier wurden Sklaven verkauft, gekauft und getötet. Gladiatoren gekauft, verkauft und ausgebildet. Dafür waren die einzelnen Großhändler verantwortlich, die eine unglaubliche Macht hier verübten. Auf einem riesigen Trainingsplatz, im Hofe des größten Gladiatorenausbilders, saß er im Schatten eins Hauses und durfte sich etwas von seinen Kämpfen zuvor ausruhen, die er alle fehlerlos bewältigt hatte. Schnell wischte er sich mit der Hand den kalten Schweiß von der Stirn, schloss entspannend seine Augen und wanderte mit seiner anderen Hand unter seine zerfetzten und verdreckten Lumpen. Ohne das er es selbst kaum wahrnahm, fuhr er mit seinem Zeige- und Mittelfinger eine kleine Narbe unterhalb seiner letzten Rippe auf und ab. Sie erinnerte ihn an damalige und bessere Zeiten... An Zeiten in denen er nicht alleine gewesen war und kein schlechtes Leben hatte führen müssen. Doch Ray hatte sich schnell mit seinem Schicksal abgefunden. Dennoch wollte er so lange, wie nur irgendwie möglich, überleben um wenigstens Kai, seinen Geliebten, noch einmal zu Gesicht zu bekommen. Und wenn er dafür töten müsste als Gladiator. Er würde es und er tat es... Max und Tyson waren schon lange nicht mehr an seiner Seite, sie waren in eine Gladiatorenschule am gegenüberliegenden Ende der Stadt gebracht worden und wurden nun dort ausgebildet. Hier hatte Ray sich schon einen kräftigen Namen unter seinen Mitstreitern und Feinden gemacht. Doch er brauchte sie kaum zu fürchten... Nicht nur, dass sein Körperbau muskulöser geworden und er gewachsen war. Nein, er hatte auch noch den Leiter der Gladiatoren auf seiner Seite. Regus Aurus hieß der Mann, welcher zumal ziemlich streng war, da er selbst vor einigen Jahren noch Gladiator in verschiedenen Arenen gewesen war. Jedoch hatte er auch seine guten Seiten und vom ersten Augenblick an, als er Ray erspäht hatte, hatte er das Gefühl verspürt, dass dieser ein großer Kämpfer war. Er war ganz schön kräftig und sehr gewitzt. Niemand konnte ihn hereinlegen und dabei ohne Konsequenzen davon kommen. Aber meistens war Regus sowieso viel zu schlau und fiel nicht auf das dumme Geschwätz von Wachen und Kaufläuten herein, die ihm einen Bären aufbinden wollten. Ray senkte bedenklich seinen Blick, dabei fiel ihm der Anhänger von Kai ins Auge. Sacht, als würde er meinen der Talisman würde gleich zu Staub zerfallen, wenn er ihn berührte, barg er ihn in seiner Handfläche. Es war sein einziger und wertvollster Besitz... Sein Begleiter und Beschützer... Ray glaubte der Göttervogel Dranzer hätte sich mit dem Herzen seines Liebsten vereint und so wären seine Gedanken und seine Gefühle immer bei ihm. Dieser Glaube gab ihm Kraft jeden Tag weiter zu machen und zu überleben. "Steh nochmals auf, Raius", ertönte unerwartet die Stimme seins Herren vor ihm. Leicht schwankend erhob Ray sich natürlich sogleich und sah seinem Lehrer direkt in die Augen, die nichts wiederspiegelten. Obwohl er der Großhändler und Gladiatorenausbilder um einiges älter als Ray selbst war, so hatte er fast die gleiche Größe wie er. „Ich glaube, ich habe wunderbare Neuigkeiten für dich!", lächelte Regus plötzlich und klopfte dem Gladiator freundschaftlich auf die Schulter, der nur perplex seinen Blick erwiderte. „Wie... Wie meint Ihr das?", erfragte Raius schließlich neugierig. „Komm mit in mein Großanwesen. Es ist besser, wenn niemand weiteres davon erfährt", antwortete sein Gegenüber und zerrte den immer noch verwirrten Ray in sein nahegelegenes Haus. Dort angekommen dürfte Ray es sich auf Kissen vor einem großen Tisch bequem machen und bekam sogar etwas zu trinken, obwohl dies eigentlich gegen die Regeln der Schule verstieß. „Es geht um Folgendes... Und ich glaube es wird dich sehr erfreuen! Als du zu mir kamst, hast du mir deine gesamte Geschichte erzählt, ohne zu zögern und damals hatte ich dir geschworen, etwas für dich zu tun, wenn es in meiner Macht liegt. Nun bald ist es so weit mein Freund", begann Regus Aurus zu berichten und grinste weiterhin breit, während Ray nun gespannt seinen Worten horchte. "In einigen Tagen schon finden Gladiatorenwettkämpfe zu Ehren des zukünftigen Kaisers, also wie du ihn nennst - Kai, statt. Bei diesen wird auch sein Antritt ans Amt seines Vaters preisgegeben und seine Verlobung", fuhr der Mann weiterhin fort. Bei dem Wort „Verlobung" allerdings wurde er leiser und Rays Augen weiteten sich verletzt. „Die Verlobung wurde von Alexander Severus geplant, selbst der junge Erbe weiß noch nichts davon. Jedenfalls hat der Kaiser mich höchstpersönlich mit einem Schreiben darum gebeten, meine besten Männer zu diesen Kämpfen zu schicken. Und da er nicht weiß, dass du darunter bist, kannst du getrost nach Rom und zu deinem Geliebten zurückkehren", beendete er sein Erzählen. „Das wäre wirklich wunderbar! Aber wie sollte ich dazu kommen mit Kai allein zu sprechen? Er wird sicherlich ständig in der Nähe seines Vaters sein! Und mich vielleicht gar nicht mehr wiedererkennen", klagte Ray wieder niedergeschlagen und sank seinen Blick, seine Augen wurden langsam wässrig. „Dafür habe ich auch schon gesorgt. Der Preis, wenn man in allen Kämpfen gewinnt, ist ein Wunsch, welcher der zukünftige Kaiser erfüllen muss. Du kannst dir dann einfach von ihm wünschen, dass ihr einen Abend allein verbringt, oder etwas Ähnliches. Ich habe mir diesen Plan sorgfältig ausgedacht", grinste Regus weiterhin mit einem hämischen Ausdruck. Ray wäre seinem Lehrer nun am liebsten um den Hals gefallen. Wollte aber noch seine männliche Ehre bewahren und blieb deswegen stumm sitzen und nickte nur. „Ich verdanke Euch mein Leben", bedankte er sich nochmals bei dem Großhändler als er wieder das Haus verlassen musste um seine nächsten Kämpfe anzutreten. Regus Aurus nickte nur und verschwand dann wieder in seinen Gemächern. In Ray tobte ein heftigen Kampf. Am liebsten wäre er nun vor Freude in die Luft gesprungen wie ein kleines Kind. Behielt sich aber dann doch noch unter Kontrolle. Schnappte sich sein Schwert und seinen Dolch, fuhr sich langsam mit der einen Klinge wiedermals über die Narbe und lächelte in sich hinein. „Bald Kai. Bald sind wir wieder vereint", dachte er und schritt selbstsicher zu seinem nächsten Gegner herüber und konnte dabei kaum die Abreise erwarten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zur gleichen Zeit hatte Kai sich wieder gefangen und hatte den Rückweg zum Lager angetreten. Nur mühsam kam er vorwärts, da die Schneedecke rapide angestiegen war. Immer noch wehte ein kalter und eisiger Wind. Leicht fror Kai sogar, obgleich er einen Pelzmantel trug. Die Gegend hier in Germanien zur Abenddämmerung bescherte ihm immer wieder einen Schauer über den Rücken. Er hasste und verachtete dieses Land... Am liebsten hätte er es dem Erdboden gleich gemacht, aber sein Vater hatte ja bekanntlicher Weise wieder einmal andere Pläne. Kai selbst konnte es kaum noch erwarten den Thron zu besteigen und endlich Ordnung in das Chaos seines Vaters zu bringen. Aber als aller erstes würde er nach Ray suchen lassen. Dies hatte er in einem Schwur geleistet... Diesen würde er auch um jeden Preis einlösen. Nachdem er schon einige Zeit gelaufen war, bekam er das merkwürdige Gefühl von hinten beobachtet zu werden. Doch als er sich ab und zu mal umwandte, war dort niemand... Unerwartet jedoch zog ein heftiger Schneesturm auf, ziemlich eigenartig für diese Zeit. Kai wurde sogar regelrecht von dem starken Winde umgeweht. Er stolperte und lag auf seinem Rücken. Kurz stöhnte er vor Schmerz auf, da er auf etwas Hartes gelandet war und versuchte sich sogleich darauf wieder aufzurichten. Als er seinen Kopf anhob, glaubte er tatsächlich zu fantasieren... Vor ihm nur einige Meter weiter entfernt saß auf einem kahlen Baum ein weißer, riesiger Vogel mit einem langen Schweif und mit blutroten Augen, die ihn durchdringend anfunkelten. Kai verschlug es die Sprache. Dies konnte nur ein Göttervogel der Waldgöttin Diana sein. Aber was bei all den Göttern trieb dieser sich hier herum?! Kai wusste es nicht und umso mehr bekam er es mit der Angst zu tun, als das Wesen langsam auf ihn zu flog. Nur wenige Schritte bliebe es wieder vor ihm stehen, brach immer noch nicht den Blickkontakt zu dem Erben und blieb schwebend stumm in der Luft. Kai konnte auch nicht sein Angesicht von diesem bezaubernden Wesen abwenden. Es verhexte ihn beinah... Bis der Eisvogel sein Haupt gen Himmel streckte und laut zu singen begann. Ein trauriges Lied anstimmte, wie es schien... „Geh nach Rom, Kaius Severus! Dein Schicksal erwartet dich!", flüsterte urplötzlich der eisige Wind ihm zu und verschreckte Kai umso mehr. Als das Zirpen des Vogels wieder in eine Lautlosigkeit verfiel, verneigte sich der riesige Vogel in Gestalt eins Phönix vor ihm und wurde von dem eisigen Winde umspielt. „Ich werde nun an deiner Seite sein und über dich wachen. Bis du deine Aufgabe erfüllt hast Kaius! Kehre nun wieder zurück nach Rom. Auf der Stelle", hörte Kai den Vogel in seinen Gedanken sprechen, der danach mit dem Winde, wie ein richtiger Geist, verschwand. Wie gebannt stand Kai nach dieser eigenartigen Begegnung noch einige Minuten da, bis die Kälte sich ihm wieder präsentierte. Diese Zusammenkunft war ihm ein komplettes Rätsel Was hatte er damit gemeint? - „Dein Schicksal erwartet dich." Fragte er sich immer wieder tief in seinem Unterbewusstsein. Fand jedoch keine vernünftige Antwort und gab es, als er schließlich wieder im Lager war, auf. Wie man es Kai jedoch aufgetragen hatte, ließ er sich darauf sein Pferd satteln, überredete seinen Vater zurückzukehren und ritt mit der Hälfte des Heeres wieder zurück nach Rom. In den nächsten Tagen würde er bereits wieder in seiner Geburtsstadt sein. Dies erfreute sein Herz alle Mal zu tiefst. Denn so konnte er dieses öde, trostlose und kahle Land endlich verlassen! ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Währendes trat an der Stelle, an welcher Kai den Eisvogel getroffen hatte, ein Schneesturm auf. Ein jung erscheinendes Mädchen trat aus diesem hervor und schaute sich stumm um. Ihre kalten, dunkeln, blutroten Augen blitzten kurz dabei auf und ihr langes, dunkelblaues Haar, welches mit leichten lilanen Strähnen versehen war, wehte im schwachen, eisigen Winde. Trotz ihrer bedürftigen Kleidung an ihrem Leib, fror sie kein Stück. Um ihre Hüfte legte ein langes Schwert an und in ihrer einen Hand hielt sie einen Bogen aus Holz. Unter ihr begannen unerwartet Pflanzen aus dem unfruchtbaren Boden zu sprießen und eine Wiese breitete sich, wie ein Mantel, auf dem Gesteinsboden aus... „Insignis, komm her!", befahl sie unerwartet in die Vereinsamung der kahlen Bäume und wartete geduldig auf den Gerufenen. Nur kurze Zeit darauf erklang erneut ein schöner Gesang und der Eisvogel, welcher Kai begegnet war, kam aus dem Nichts auf das Mädchen zugeflogen. Diese hob nur etwas den Arm und das Geschöpf nahm darauf Platz. Mit dunkelroten Augen schaute sie dem Getier in dessen Augen, welcher ruhig ihren Blick erwiderte. „Du bist ein ziemlicher Faulpelz. Du hättest ihm folgen sollen Insignis", grummelte sie leicht böse und verengte ihren Ausblick. Der Vogel sah sie daraufhin mit einem unschuldigen Ausdruck an. „Wenn das Mutter Juno erfährt, dann wirst du ganz schön Ärger bekommen", fuhr sie fort und schaute durch die unbewachsenen Baumwipfel. Ein Schauer lief ihr den Rücken herab. Normalerweise mied sie diese Gegend um Meilen. War lieber in ihrem wunderbaren Wald in der Nähe Roms und wachte dort über alle anderen Wälder von ihr. Doch sie hatte der Göttin Juno ja nicht die Bitte abschlagen können! Wie immer... Mit einem hörbaren Seufzen schaut sie wieder auf das Geisterwesen auf ihrer Hand herab, welches still abwartete. „Worauf wartest du eigentlich noch? Los, folge ihm! Ich wette mit dir mein Freund, dass Fortis schon mehr Erfolg als du gehabt hatte", sprach sie dem Vogel zu, der drauf hysterisch zu piepsen begann und sich mit leichten Flügelschlägen in die Lüfte erhob. Sie schaute ihm nach, wie er schnell in der dichten, dunklen Wolkendecke verschwand. "Geht doch", murmelte sie zufrieden, erhob ihre freie Hand erneut und schwang sie einmal zur Seite. Auf der Stelle umwrangen sie Blätter und Rosenpranken. Umschlossen sie in einem Moment und als sie diese sich wieder lösten, war das Mädchen verschwunden. Spurlos... Das Gras und die Blumen, welche unter ihren Füßen zu wachsen angefangen hatten, waren wieder verblüht. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Lautes Kampfgeschrei. Rufe. Tigergebrüll. Todes und Verzweiflungsschreie. Schwerthiebe. Ein riesige Geräuschskulisse war in der eher mickrigen Arena der Stadt zu vernehmen... Und die Spiele waren im vollen Gange. Lauter reiche Römer, welche es sich erlaubten konnten ihre wenigen Pflichten zu verlassen sahen zu und ergötzten sich köstlich am Leid der Gladiatoren, die sich gegenseitig die Kehlen aufschneiden mussten oder von den Tigern, welche verstreut in der Arena angebunden waren, zerfleischt wurden. In der Mitte des gesamten Tumults kämpfte Ray um sein Leben mit dem Schwert. Er hatte gleich vier Gegner auf einmal und musste sich dazu auch noch von einem Tiger fernhalte, zu dem er verdammt nahe geführt wurde. Knapp konnte er einer Tigerpranke entgehen, die nach ihm greifen wollte. Schnell musste er sich daraufhin ducken, um zwei Schwerhieben aus dem Weg zu gehen. Und gleich darauf sprang er zur Seite um einem Speer auszuweichen. Jedoch traf ihn dieser im letzten Moment knapp am Bein. Sogleich floss Blut aus seiner Wunde. Gerade im letzten Kampf musst das auch passieren. Ray biss sich wütend auf die Unterlippe und sackte leicht zu Boden, da die Verletzung, doch schlimmer war. Sein Blut verteilte sich auf dem Sandboden unter seinen Füßen. Und langsam verschwamm seine Sicht... Jetzt jedoch dürfte er nicht ohnmächtig werden, sonst wären seine Lebenstage gezählt gewesen. So gut es ging, versuchte sich der junge Gladiator aufrecht zu halten. Schwankend wich er den Angriffen immer wieder aus und mied so gut es ging die Nähe der Tiger, die bereits sein Blut gerochen hatten und nun nach diesem zu lüsten schienen. Ray verfluchte dabei immer wieder seine Wunde, die ihm mehr und mehr die Kraft raubte... Solch einen Fehler hatte er schon lange nicht mehr begannen und in dieser Situation war er auch ziemlich unpassend. Während er mit sich selbst und gegen seine Gegner zu kämpfen versuchte, tobte das normale Volk über seinen Köpfen und dröhnte regelrecht in seinen Ohren. Wie er es doch hasste... Diese Menschen, die sich einen Spaß daraus machten mit anzusehen, wie Leute ihres Gleichen niedergestreckt wurden. Als wären sie Ratten. Ray verabscheute diese Menschen zu tiefst. Wünschte ihnen selbst den grausamsten Tod, den sie bekommen konnten... Zwei der Gladiatoren griffen ihn unerwartet gemeinsam an und schlugen ihm sein Schwert aus der Hand, dass nur einige Meter weiter weg am Boden wieder aufkam. Es wäre eigentlich kein Problem für Ray gewesen seine Gegner abzuhängen und sich sein Schwert wiederzubesorgen, nur das leider ein Tiger genau daneben angekettet war. Nun traf die Verzweiflung und Angst ihn tatsächlich. Es war aussichtslos den Kampf jetzt gewinnen zu können. Tränen stiegen ihm in den Augen. Er würde Kai doch nicht wiedersehen... Wie er es doch hasste nichts ausrichten zu können um sein Schicksal zu wenden. Gerade, als er seine Augen wieder aufschlug, hatte ihn seine Gegner umzingelt und wollten ihm gemeinsam den Todesstoß verpassen, als unerwartet die Ketten der Leinen der Tiger rissen und diese sich auf die vier Angreifer stürzten und ihnen die Kehlen durchbissen, wobei lauter Blut um Ray herum spritze. Die Zuschauer waren verstummt. Eine Totenstill herrschte überall in den Rängen. Man vernahm nur das Knurren der Raubkatzen, welche ihre Beute auseinander rissen. Rays Angst stieg umso mehr, als die Tiger unerwartet von ihrer Beute abließen und auf ihn zu kamen. Ängstlich ging er langsam einige Schritte zurück. Jedoch musste er danach wieder stoppen, denn er stand mit dem Rücken zur Wand oder besser, er saß in der Falle... Gleich würden sich alle auf ihn stürzten und ihn zerfleischen. Verzweifelt flehte er zu den Göttern. In Gedanken dachte er an Kais Gesicht, welches er nie wieder sehen würde. Nur einige Zeit später aber, öffnete er verwirrt seine Augen wieder. Denn die Tiger griffen ihn nicht an. Kein einziger... Stumm standen sie da und sahen ihn an. Zum ersten Mal, bemerkte Ray unter ihnen einen einzigen, weißen seiner Art. Dieser hatte blutrote Augen und schien ihn mit diesen regelrecht zu durchdringen. Und auch genau dieser begann als erstes laut zu brüllen, woraufhin alle Anderen sich unerwartet von Ray abwandten und gemächlich in ihre Käfige, an den Seitenausgängen der Arena zurückkehrten. Nur der weiße blieb... Ray starrte immer noch wie gebannt auf den Tiger vor seinem Angesicht, welcher ihm langsam näher kam. Mitten im Gehen geschah jedoch etwas mit ihm. Er schrumpfte auf die Größe eines kleinen Jungen. Und als der weiße Tiger bei Ray angekommen war, begann er auch noch zu schnurren und lehnte sich an Rays eines Bein. Völlig mit den Nerven am Ende, glaubte Ray schon zu fantasieren. Seine Kräfte waren versiegt. Er konnte nicht mehr... Und so stürzte er zu Boden. Das letzte was Ray vernahm war, dass der Kleine an seiner Wunde leckte. Dann wurde alles Schwarz um ihn herum... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... Sodelle ^^ Hier is für die nächsten 2 Wochen Sendepause! Ich hoffe es hat Euch etwas gefallen und freu mich natürlich über Rückmeldungen, Commis etc. ^^ Falls irgendwie Rechtschreibfehler drin sind (was sicher ist), tut es mir Leid. Gomen! Hab mich aber dieses Mal extra beeilt und dann nicht mehr auf die Rechtschreibung geachtet ^^; Also, bis wir uns wiedersehen - Adios! Marli >^.^< Kapitel 14: *~Die Wiederkehr~* ------------------------------ Hi, hi alle zusammen!!!!!! Here I' m back in black! Nein, nein, kleiner Scherz am Rande ^^; Aber dafür bin ich mit superguter Laune und einem hoffentlich in Eurer Ansicht, langem Teil zurück ^.^ Sorry, dass es etwas länger gedauert hat, hatte aber kleine Problemchen mit meinem Compi, die jetzt aber wieder behoben sind. Und nachdem Ihr diesen Teil gelesen habt, werdet Ihr auf dem F.F-Stand sein, der auch meiner ist. Das heißt, dass es dann wieder etwas länger dauern könnte, bis ich einen Teil habe, der lang genug ist, um ihn reinzuposten. Doch bevor es losgeht wieder ein paar Ansagen: ( Ich weiß, dass ich langsam nerve ^^;) 1. Hündchen in Love wird voraussichtlich noch kein neuer Teil erscheinen. Zu Vergiss nie, dass ich dich liebe ist der neue Teil bereits in Bearbeitung und wird sehr bald von mir gepostet werden. Und zu Legendary Spiece wird es auch bald einen neuen Teil geben, wie auch zu Beyblade Love 2 ,wo es sich aber erst etwas später wieder mehr um das alte Team drehen wird. 2. Und nun eigentlich das Wichtigste: Ich bedanke mich erst mal wieder supermegabombastisch lieb bei denen, welche mir während meiner Abwesenheit Commis geschrieben haben!!! *ganz-doll-knuddel* Und diesen möchte ich auch den jetzigen Teil widmen als kleines Dankeschön ^^ (Bitte weiter schreiben, motiviert nämlich sehr viel, wenn ich mich an einen neuen Teil setzte!) So und nun kann es endlich losgehen! Ganz doll viel Spaß beim nächsten Teil! Anschnallen, zurücklehnen, sich vielleicht Popcorn, Cola und ein Päckchen Taschentücher holen und den nächsten Teil versuchen zu genießen ^^ >^~*Chapter 14*~^< Die Wiederkehr „Ray, Ray... Wach auf!", hörte der Gerufene aus der Ferne eine sanfte Stimme... Langsam schlug der junge Gladiator seine Augen auf. Er fand sich auf einer prachtvollen Wiese wieder. Die Sonne schien hell auf die Umgebung um ihn herum Junob und Vogelgezwitscher war zu vernehmen, wie auch der angenehme Geruch von Rosenblüten, welche den Tag zum ersten Male grüßten. Ray erfasste ein Gefühl, dass er schon lange nicht mehr vernommen hatte. Sein Herz war erfüllt von Wärme und Geborgenheit und bald darauf erkannte er auch, weshalb er dies empfand. Bei näherem Betrachten stellte er nämlich fest, dass er sich im Kaiserpalast befand und dort, an einer riesigen, perlweißen Marmorsäule stand er.... Sein Blick wurden von seinen wilden, wunderschönen silbernen Haaren verdeckt und still stand er da. Als er jedoch nach einiger Zeit seinen Anblick in Rays Richtung wandte, welcher sich nicht bewegen konnte und gebannt auf den Jungen vor ihm starrte, leuchtete das gesamte Gesicht seines Gegenübers. „Ray... endlich", sprach die sanfte Stimme, welche einer Sommernachtsbriese gleich kam, so angenehm war sie für Rays Seele. Durch diese Stimme wurden seine Wunden ins Vergessen gezogen. Seine Leiden ins Nichts... Es war nur noch die starken Empfindungen für den Jungen da, welcher ihm von Weitem auffordernd die Hand reichte und ihn so zu sich bat. Ray zögerte nicht lange. Tränen des Glücks bildeten sich, doch es war ihm egal. Er löste sich aus seiner Starre und eilte auf seinen Geliebten zu. Sprang ihm im nächsten Moment um den Hals und wurde umarmt von zwei starken Armen. Die Geborgenheit umschloss Ray gänzlich. Nirgends anders in dieser Welt fühlte er sich so wohl, wie in Kais Nähe. Er konnte ihn wirklich spüren... Seine warmen Atemzüge an seinem Hals. Den wunderschönen Geruch seiner Haare und die bezaubernde Wärme, welche von Kai ausströmte. Er hatte ihn wieder, endlich... Sacht schaute sein Geliebter ihm mit den braunroten, unergründlichen Augen an und strich sacht mit seiner zarten Hand den Tränenfluss ins Nichts. Ray war noch nie glücklicher gewesen... Er kuschelte sich, nachdem seine Tränen versiegt waren, wieder nah an seinen Kaius. Doch unerwartet verspürte er etwas seltsam warmes an seinem Hals. Verwundert löste er sich von Kai und erschrak so sehr, dass er einige Schritte nach hintern stolperte. Blitzschnell fasste er sich an seinen Hals und schaute zittrig auf seine Hand. Sie war vollkommens mit Blut besudelt. Warmen Blut, dem Blut seines Geliebten. Zugleich fiel Kais lebloser Körper zu Boden. Erschrocken nahm Ray all seinen Mut zusammen, fing sich wieder und stürzte neben Kai zu Boden, hob ihn sacht auf, während wieder Tränen in seinen Augen ausbrachen. Kais Augen waren leblos schwarz. Keinen Ausdruck hinterließen sie. Ein langer Schnitte an Kais Hals zeigte ihm den furchtbaren Grund. Immer mehr und mehr strömte der Leben aus dem Körper seines Geliebten und Ray musste tatenlos mit ansehen wie Kai langsam ins Illysium trat. „Kai... Kai – nein! Verlass mich nicht", schluchzte am Ende seiner Kräfte und drückte ihn nah an sich. Nach nur weniger Zeit war Rays gesamter weißer Anzug von rotem Blut besiedelt und eine Lache breitete sich unter ihnen aus. Keiner war da um den beiden zu helfen. Riesige Wolken schoben sich vor die Sonne und versperrten ihr warmes Angesicht. Die Vögel verstummten und es begann zu regnen. Mächtig fiel der Regen vom Himmel Junob und umrang Ray, welcher immer noch seinen toten Geliebten in seinen Armen hielt, wie einen unsichtbaren Schutzmantel. Langsam vermischte sich Kais Blut mit den Regentropfen und begann unerwartet zu leuchten, wie auch Kais Körper selbst. Verschreckt hob Ray sein Angesicht von Kais Brust... Ein Licht, welches der Sonne gleich kam umgab Kai vollkommens und unerwartet begann er sich aufzulösen und mit dem Lichte zu gehen. Ray versuchte ihn zu ergreifen... Konnte es aber nicht. Kai schien wie unaufgreifbare Luft zu sein. Verzweifelt konnte Ray alles nur mit ansehen, bis sein Geliebter ganz in Licht verwandelt war und mit einem kalten Wind davon getragen wurde. „NEIN!", schrie Ray ein aller letztes Mal verzweifelt in die Dunkelheit, welche ihn zu umgeben begann. Ihm wurde kalt... Er zitterte am ganzen Körper und die Tränen wollten nicht aussetzen. Wütend und verwirrt über dies, was geschehen war, ballte er seine Hände zu Fäusten und schlug auf den eisernen Boden ein. „Warum. Oh warum? Pluto, Gott des Todes, warum nimmst du Kai zu dir?! Warum lässt du ihn mir nicht? Sag es mir!", klagte er am Boden kauernd. „Verurteile nicht ihn", erklang abermals eine Stimme und zu Rays Erstaunen kam sie Kais sanfter Sprechart sehr nahe. Er wirbelte, immer noch am Boden sitzend, herum und musterte erstaunt eine Frau, welche ebenfalls, wie Kai zuvor, von gleißendem Licht umgeben war. Es war jedoch bläulich und schimmerte um einiges mehr. Langsam schritt sie auf Ray zu, der es mit der Angst zu tun bekam und für einen Moment seine Trauer vergaß. „Habe keine Angst Raius Unus", sagte sie, wieder mit dem gleichen sanften Ton und schaute ihn durch ihre dunkelblauen Augen durchdringend an. „Woher... woher kennt Ihr meinen Namen?!", fragte er sogleich verwirrt, blieb aber stehen, als sie ihm wieder näher kam. „Ich kenne noch so vieles mehr. Und ich kenne dich vollkommen... Genauso wie Kaius", lächelte sie, streckte ihre Hand aus und berührte sacht Rays rechte, gerötete Wange. Dieser konnte es nicht fassen, die Berührung fühlte sich genauso an, als wenn Kai ihn dort berühren würde... „Woher... ?", begann Ray erneut eine Frage, aber als die Frau ihm gegenüber den Kopf leicht schüttelte verstummte er wieder. „Dies tut jetzt nichts zur Sache, Raius. Dies eben, was du als echt empfunden hast, war nur eine Illusion. Kaius lebt noch", sprach sie weiter nach einer längeren Stille. Fröhlich und doch zugleich verwirrt starrte Ray sie entgeistert an. Es war nicht die Wirklichkeit gewesen! Sein Liebster lebte noch! Ray war unsaglich leicht ums Herz. Als wären ihm all seine Last genommen worden... „Aber ich bin hierher gekommen um dich zu warnen. Das, was du gesehen hast, könnte jedoch auch wahr werden, wenn du nicht schnellst möglich nach Rom zurück zu Kai kehrst und deine wahre Bestimmung erfährst!", entgegnete sie ihm ernst und ließ daraufhin ihre Hand sinken. „Meine... meine Bestimmung? Welche Bestimmung? Und wer seid Ihr eigentlich?!", wollte Ray immer mehr wissen. „Deine Bestimmung wirst du in Rom erfahren. An Kais Seite. Und ich... ich bin jemand aus längst vergangener Zeit. Uns verbindet ein starkes Götterband. Jedoch wird der Knoten, der um uns geschnürt wurde, immer leichter. Bald wirst du dich nicht mehr an dieses Gespräch erinnern und wenn du dich nicht mehr ganz an mich erinnerst, dann wird unser Band gerissen sein. Jedoch auch das möchte ich verhindern und dies ist auch ein weiterer Grund, weshalb du wieder nach Rom zurückkehren sollst, um dich deiner Bestimmung und deinem Schicksal zu stellen!" Dies waren die allerletzten Worte der Frau, bevor sie Ray einen hauchzarten Kuss auf seine Stirn gab und dann, vom gleißenden Licht umschlossen, verschwand... Bald bemerkte Ray, dass nicht sie eigentlich verschwunden war, sondern das etwas mit ihm selbst geschah... Im wurde schwindelig und er hörte erneut eine Stimme, jetzt jedoch eine ältere. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Ray! Jupiter sei Dank! Du kommst wieder zu dir!", vernahm er Regus Aurus Stimme nahe bei ihm. Blinzelnd schlug er seine Augen auf und fand sich in einem riesigen Bette wieder. Sein Kopf dröhnte und im war noch schlecht, aber seine Sehkraft nahm stetig wieder zu, bald schon konnte er seinen Lehrer erkennen. „Wo... Wo bin ich?", fragte er schwach und mit leiser Stimme. Seine Kehle schmerzte ungemein, da sie vollkommens ausgetrocknet war. „In meinem Hause, Ray. Ich habe dich gleich nach den Spielen hierher bringen lassen", lächelte Regus ihm zu, sichtlich erleichtert das Ray wieder bei Bewusstsein war. „Und... und was ist geschehen?", ermittelte Ray weiter irritiert. „Du bist durch den hohen Blutverlust zusammengebrochen. Danach habe ich dir hierher bringen lassen und dich versorgt.", erklärte sein Freund ihm und wechselte dabei das nasse Tuch auf dessen Stirn, tränkte es in eine Schüssel kaltem Wasser, welche neben dem Bett stand und legte sie Ray wieder behutsam auf die Stirn. „Es war einfach unglaublich, Raius! Die ganzen Tiger sind vor dir zurückgewichen. Das Publikum hat doppelt so viel bezahlt wie sonst. Ich muss dir danken", meinte er weiter. „Das... Das war ich nicht! Das war der weiße Tiger Aurus", fiel ihm Ray unerwartet ins Wort und rappelte sich einigermaßen gestärkt auf, schaute seinem Gegenüber streng in die Augen. „Ein... Ein weißer Tiger? Ich habe überhaupt keinen weißen Tiger für die Spiele erhalten Ray. Wahrscheinlich hast du schon fantasiert", schien nun Regus überrascht zu sein. „Nein! Ich hab ihn wirklich gesehen!", weigerte Raius sich etwas anderes zu glauben und beharrt auf dem, was er gesehen hatte. „Am besten du ruhst dich jetzt erst einmal aus, sonst wirst du die Königsspiele nicht richtig bestreiten können und Kaius wirst du dann auch nicht wiedersehen. Ich komme bald noch einmal vorbei, um zu sehen, wie es dir ergangen ist. Schlafe jetzt", schlug sein Freund Ray vor und erhob sich vom Bett. Ray nickte kurz ein und schaute zu sich auf die Seite, erstaunt stellte er fest, dass der kleine, weiße Tiger neben ihm auf der Bettdecke lag und ruhte. „R-Regus... Siehst du das?", flüsterte Ray schon beinahe und schaute erstarrt auf das Tier neben ihm. Sogleich wirbelte sein Freund herum und musterte ihn. "Was?", fragte er nach längerer Zeit und schaute immer noch auf Rays Bett. „Schon... schon gut", brachte dieser kurz hervor und begann langsam zu begreifen, dass nur er, auf unergründliche Weise, dieses Tier sehen konnte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Immer noch von dem bläulichen Lichte umgeben stand sie in der Welt aus Dunkelheit. Am Boden lag ein schwerer, dicker Nebel und versperrte die Sicht. Überlegend hatte sie den Kopf in die Höhe gerichtet, wobei sie tief in die Schwärze hineinschaute... Urplötzlich erschien eine Gestalt neben ihr. „Was gibt es denn, Diana, mein Kind?", fragte sie kurze Zeit, nachdem die Person vollkommens an ihrer Seite stand und nichts gesprochen hatte. „Ich habe leider schlechte Neuigkeiten, Juno", begann das etwas jünger aussehende Mädchen langsam zu sprechen. „Und welche?", ermittelte Jupiters Gemahlin leicht besorgt, was man ihr aus ihrer Frage Junous aufspürte. „ Kaiser Alexander hat andere Pläne mit Kai. Er hat eine Verlobte für Kai gefunden, bald wird die Hochzeit stattfinden", berichtete die Waldgöttin ihr. „Wie? Das kann doch nicht möglich sein! Das hätte ich in naher Zukunft ersehen müssen. Wieso habe ich dann nicht..." Juno stoppte und überlegte kurz dann breitete sich purer Zorn auf ihrem Gesichte aus. „... Jupiter! Er spielt mit dem Schicksal. Dem Schicksal meiner beiden Söhne! Er ist immer noch eifersüchtig. Deswegen -", stellte sie kurz darauf fest und wandte sich zu ihrer Mitstreiterin um. „Es wäre ihm zu zutrauen", gab Diana offenkundig zu, worauf Juno nickte. „Ich bin sicher, er will die beiden von ihrer Zusammenkunft in einer Nacht abhalten. Das müssen wir um jeden Preis verhindern Diana! Sie müssen zusammentreffen und Kai darf seine Unschuld nicht davor verlieren. Sonst ist alles aus! So werden wir nicht mehr bestehen können, wenn einer von ihnen stirbt", meinte sie bedenklich weiter. „Aber Kais Stärke überwiegt doch noch, Herrin", begann die Waldgöttin wieder das Wort zu ergreifen.... „Du bist im Recht. Aber Kai ist nur als ein Halbgott geboren worden. Er hat nicht die Fähigkeiten sich vor der Manipulation eines richtigen Gottes zu schützen. Jupiter handelt schnell, so müssen wir dies auch. Geh und überwache weiterhin Ray, ich werde mich nun um Kaius, meinen ersten Sohn, kümmern", befahl sie ihr, woraufhin Diana einwilligte. Doch bevor sie verschwand vernahm man von Weitem ein lautes Gekreische. Kurze Zeit später erblickten beide eine Drachenechse, welche auf Diana zu flog und auf ihrem ausgestreckten Arm landete. Wild begann sie zu Knurren und seine Herrin schien ihn aufmerksam zu zuhören. „Was sagt dein Geisterwesen?", fragte Juno nachdem die Echse verstummt war. „Kai hat bald schon Rom erreicht und seine Verlobte soll bereits im Palast auf ihn warten. Beim Morgengraun wird Kai in Rom ankommen. Was sollen wir nur tun, Juno?", erwiderte die jüngere Göttin ihr. „Geh, wie ich es dir aufgetragen habe, zu Raius und schicke dein Geisterwesen zu Kai vor, dass er über ihn wachen möge. Ich werde mich bald auch Kai zeigen. Nur in anderer Gestalt", wisperte sie schon fast und schaute betrübt zum Grund, der nicht zu erkennen war durch Dunkelheit und Nebel. „Sehr wohl! Los Ignis, du hast unsere Herrin gehört. Brich auf!", befahl im nächsten Moment Diana und sogleich erhob sich die große Drachenechse von ihrer Hand und folg gen Himmel, verschwand in der Finsternis. „Insignis ist auch schon bei Kai und er hat den Anhänger von Eurem zweiten Sohn, er wird für die erste Zeit geschützt sein", gab Diana noch knapp ab, als Juno jedoch darauf nichts erwiderte verschwand sie auf ihre übliche Weise. „Wenn du ein Spiel spielen willst Jupiter, in dem es um die Existenz Roms geht und um das Leben meiner Kinder, dann wirst du das bitter bereuen", murmelte die Gemahlin und verschwand nur einen Moment später. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Sie legte an, zielte ruhig... Und schoss den Pfeil ab, mitten in ihr Ziel! „Ausgezeichnet. Ihr habt wirklich Vorschritte gemacht, seit dem ich Euch das letzte Mal gesehen habe", ertönte eine wohlbekannte Stimme hinter ihr. Mit einem kurzen Lächeln senkte sie ihren Bogen wandte sich um und erwiderte: „Und Ihr habt angefangen noch mehr vor den Göttern zu sündigen, Sinisturus", lächelte das Mädchen und reichte darauf einem Sklaven ihren Bogen. Der Angesprochene setzte ebenfalls ein leichtes Grinsen auf und entgegnete: „Für solch eine Schönheit würde ich noch weiter sündigen." „Schließe lieber keinen Packt mit Pluto! Du weißt, dass er hinterhältig und charakterlos ist", seufzte sie und trat nun näher zu dem Lehrmeister. „Wann wird überhaupt endlich der Erbe des Reiches kommen. Ich mag es ganz und gar nicht, wenn man mich warten lässt. Du weißt das Sinisturus", fuhr sie fort, während sie sich zur Mittagsruhe in den riesigen Palast zurückzog, zu dem sie erst vor einigen Tagen gelangt war. „Ich habe gehört, dass Ihr nicht besonders erfreut gewesen seid, als Euer Vater in die Verlobung mit Kaius eingewilligt hat", begann er auf ein anders Gesprächthema abzuweichen. „Natürlich nicht! Wenn man erfährt, dass man in einer Woche mit jemanden den Pakt der Ehe vor Jupiter und seiner Gemahlin schließt, ohne ihn je zuvor in deinem Leben gesehen zu haben - würdest du dich dann nicht auch sträuben?" Auf diese Frage bekam sie jedoch keine Antwort. „Aber mein Vater hat sowieso nur ans Geld gedacht, dem erstbesten Schnösel hätte er zugestimmt, wenn er nur reich und berühmt in Rom gewesen wäre und so ist es halt der Erbe. Für mich spielt es keine Rolle, ob nun ein reicher Schnösel oder sogar der römische Thronfolger. Männer, bleiben eben Männer! Aber so ist nun mal mein Vater... Jedoch, das kann ich entbehren und ihm verzeihen. Aber dafür, dass ich für ihn meinen Wald verlassen musste, meinen Tempel der Einsamkeit hingeben musste - dies werde ich ihm nie verzeihen können", erzählte sie, zugleich setzte sie sich auf den Thron, welcher eigentlich für den Herrscher bestimmt war. Sinisturus sah sie darauf nur mitleidig an, mehr konnte er auch nicht tun, Worte spendeten ihr keinen Trost, dass wusste er zu genau. So saß sie still zurückgelehnt da und spielte mit den Spitzen ihrer seidigen braunen Haare. „Ich weiß, dass dies Euch keinen Trost spenden wird Aidria, aber Kai ist wirklich sehr gebildet und kommt gut Euch gleich. Besonders wenn es um das Bogenschießen geht, habt Ihr eine leidenschaftliche Gemeinsamkeit. Ich denke Ihr werdet Euch gut verstehen", durchbrach der Lehrmeister schließlich die Stille in der Halle. Das Mädchen verharrte daraufhin noch etwas in ihrer Position, richtete sich auf und bat: „Erzähle mir von ihm Sinisturus. Ich will alles wissen, bitte." „Von Kai?", fragte der Gefragte lieber nochmals nach und erhielt darauf ein schüchternes Nicken. Woraufhin der Lehrmeister zu Lächeln begann... Wenn Aidria schon schüchtern wurde, dann bedeutete das etwas Gutes. Sie begann Interesse zu zeigen und sich mit ihrem Schicksal abzufinden. „Er ist stark, selbstbewusst und wird sicherlich alles für Euch tun, damit Ihr glücklich sein werdet. Sein silbernblaues Haar weht im Winde und erscheint dadurch geheimnisvoll wie zarter als die schönste Seide. Seine anmutigen dunkelbraunen Augen, die wie die Erde schimmern, wenn Sonnenstrahlen auf das von Tau überzogene Land fallen, sehen Euch kalt, durchdringen an und doch liegt Liebe und Wohlwollen in ihnen. Seine festen und starken Arme, wenn sie Euch umschlingen werden, werdet Ihr sicherlich kaum vernehmen, so zärtlich wird er zu Euch sein. Und Ihr werdet meinen, dass ein wahrhaftiger Gott Euch in den Armen hält und kein gewöhnlicher Erbe, den Ihr zunächst zu schlecht eingeschätzt habt.“ „Er wird immer für Euch da sein und Euch behüten. Euch trösten, wenn Ihr weint und an Eurer Seite sein, wenn Eure Kräfte langsam versiegen. Er wird die zu Grunde schlagen, die Euch verspotten und er wird ein liebevoller Vater für Eure Kinder sein. Er wird gerecht und nicht skrupellos sein und mit jedem Jahr, dass Ihr gemeinsam verbringen werdet, werdet Ihr ihn sicherlich mehr in Euer Herz schließen." Während der gesamten Erzählung hatte Aidria ihre Augen geschlossen gehabt, um sich den Mann, welcher ihr bald gegenüber treten wird, in Gedanken vorzustellen. Und alsbald befand sie es nicht mehr als Qual einen reichen Schnösel zu heiraten. Mehr und mehr empfand sie sogar Neugier für diesen Jungen, der sie bald in die Arme schließen würde und mit dem sie für den Rest ihres Lebens zusammen sein würde. „Ich kann es kaum erwarten - ihn zu sehen", brachte sie nach einer kurzen Ruhepause fast flüsternd hervor; öffnete dabei ihre Augen und schaute auf die vielen Häuser Roms, auf die sie einen herrlichen Ausblick hatte. „Wenn Jupiter gewollt hat, dass ich an dich mein Herz vergebe, Kaius Severus - so möge es so sein", dachte sie wobei sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich und sie sich von ihrem Platz erhob. „Du hast mich, zu meinem eigenen Erstaunen, überzeugt Sinisturus. Ich glaube dir, dass er ein wundervoller Mensch ist. Und ich hoffe für dich, dass mein Herz ihn erkoren hat, wenn ich mit ihm einige Zeit zusammen sein werde. Doch ehrlich muss ich zugeben, dass mein Herz schon seit einiger Zeit schneller als gewohnt schlägt und mir die Götter nicht Antwort darauf geben. Vielleicht ist es mir wirklich vorherbestimmt an seiner Seite zu sein", erläuterte sie und ging danach aus dem Saal. Der Lehrmeister blieb glücklich zurück. Er hoffte, dass er das Richtige getan hatte und er ersehnte in seinem tiefsten Inneren, dass auch Nadir froh darüber war, dass ihr Sohn solch eine Gemahlin an seine Seite erhielt. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Müde schlug er seine Augen auf. Es war völlig dunkel, da die Wagenplane vorgeschoben worden war. Kurz streckte er sich und schlug die Plane dann auf der Fahrerseite zurück und blickte auf ihren Weg hinaus. Schwaches Licht war bereits am Horizont zu erkennen und selbst von weitem sah man bereits die hohen Gebäude Roms. Bald, nach so langer Zeit würde er wieder in seine Schicksalsstadt und zu seinem Geliebten zurückkehren. Rays Freude war kaum noch zu bändigen... „Du bist schon wieder wach? Wie geht es dir?", erhörte er die Stimme seines Meisters, welcher den Wagen lenkte. „Dadurch, dass ich die Stadt erblickt habe, sind neue Kräfte in mir aufgestiegen. Glaubst du mir das, Regus?", entgegnete Ray und fixierte seinen Blick auf das höchste Gebäude. „Oh ja mein Freund, oh ja. Wer würde nicht etwas empfinden, wenn er diese unglaubliche Stadt erblicken würde? Selbst die Barbaren würden vor Neid platzen, würden sie einmal diese Stadt sehen. Doch das lässt der Kaiser, Jupiter sei Dank, nicht zu!", lachte sein Gefährte und wandte seinen Blick wieder der Straße zu... „Hm, ja -der Kaiser", dachte Ray bitter, schlug die Plane wieder vor und öffnete sie stattdessen an seiner Sitzseite. Unerwartet vernahm er ein leises Schnurren und erschrak etwas, als er den kleinen weißen Tiger neben sich entdeckte, der seelenruhig schlief. Doch nach näherem Betrachten musste Ray doch zugeben, dass er irgendwie niedlich aussah. Aber dann war der Tiger geheimnisvoll. Dank ihm war auch Rays Wunde verschwunden. Der Kleine hatte sie einmal für kurze Zeit mit seiner Zunge berührt und schon war sie verschwunden gewesen. Nicht einmal eine Narbe war davon geblieben... Und er selbst fühlte sich auch schon um einiges besser. Langsam begann Ray sogar anzunehmen das die Götter diesen Fratz geschickt hätte um ihn zu beschützen. Ziemlich vorsichtig erhob er seine Hand und streichelte leicht über das wunderschöne Fell des Kleinen. Dieser schlug darauf langsam seine grünen Augen auf und sah ihn mit großen, süßen Äuglein an. Tat jedoch nichts Bösartiges, wie Ray zu erst befürchtete. Stattdessen stand das Tigerjunge auf und begann seine Hand abzuschlecken, welche immer noch auf dem Rücken des Kleinen ruhte. Als der Tiger das beendet hatte schritt er langsam auf Ray zu, legte sich zu großen Überraschung von diesem auf seinen Schoß und rollte sich nochmals zusammen. „Würdest du nicht auch gern, bei einem Namen genannt werden, Kleiner?", fragte Ray, während er den Tiger wieder zur streicheln begann. Zur Antwort bekam er ein leises Schnurren und musste daraufhin lächeln. Sogleich begann er zu überlegen, doch kein passender Name wollte ihm in den Sinn kommen. Zugleich begann der kleine Tiger wieder lebhaft zu werden und spielte mit der Kette, welche um Rays Hals hing. Ray jedoch hob seinen Freund daraufhin in die Luft und schaute ihn streng an. In diesem Moment jedoch kam ihm die passende Idee. „Jetzt weiß ich endlich, wie ich dich nenne! Ab dem heutigen Tage wirst du den Namen Drigger tragen. Der passt zu dir." Und selbst der Kleine schien zufrieden damit zu sein, weil sein Schwänzchen hin und herschwang. Darauf ließ Ray Drigger wieder zu Boden und begann ihn erneut zu streicheln. „Wirklich ein süßer Name", ertönte urplötzlich eine Stimme ihm direkt gegenüber. Verschreckt erhob er sein Haupt und staunte nicht schlecht, als ein Mädchen, einige Jahre älter als er selbst, vor ihm saß und ihn anlächelte. „Wer bist du? Und wie bist du hier reingekommen?", ermittele er sogleich, woraufhin sie zu lächeln begann, einmal mit ihren Fingern schnipste und sich daraufhin direkt neben Ray befand. Dieser wich sogleich verängstigt zurück. „Habe keine Angst Raius Unus, mein Name ist Diana" , stellte sich die Fremde immer noch lächelnd vor. Und erneut sah Ray fassungslos an... „Du kannst mir ruhig glauben", meinte sie knapp. „Wie... Wie hast du meine Gedanken lesen können?", ermittelte Ray weiterhin verängstigt. „Oh Ray, höre mich doch an! Ich bin tatsächlich eine Göttin und ab diesem Tag sogar deine persönliche Schutzgöttin", erwiderte sie. Weiterhin die Frau ungläubig anstarrend konnte Ray nichts entgegnen. „Ich wurde von Juno beauftragt über dich zu wachen", sprach Diana nach einiger Zeit weiter. „Juno?", fragte Ray verdutzt und sie nickte nur nachfolgend. „Das ist ein Scherz. Ein blöder Scherz! WER BIST DU?!", ermittele Ray nochmals, jedoch schon erzürnt. „RAIUS UNUS, DU VERÄRGERST MICH!!!!!", begann Diana zu toben, wobei ihre Augen rot aufleuchteten und eine Aura sie umgab. Und dies verhalf ihr auch dazu, dass Ray wirklich anfing zu glauben, dass sie die Wahrheit sprach. Drigger, welcher zuvor ruhig auf Rays Schoß gesessen hatte, schlug seine Augen auf, erhob sich ruckartig und lief zu Diana herüber, begrüßte sie fröhlich. „Na Fortis", begrüßte sie sein Kommen herzlich. „I-Ihr könnt ihn sehen?", stellte Ray weiterhin eingeschüchtert seine Frage. „Natürlich, er ist das Geisterwesen meiner Herrin Juno, die mich geschickt hat, um über dich zu wachen", antwortete die Göttin... „Ich werde mich jetzt zurückziehen, du erreichst bald Rom. Aber ich werde immer an deiner Seite sein" , erhob Diana nach einiger Stille wieder das Wort. „Weshalb? Euch kann sowieso keiner erblicken außer ich, oder? Schließlich hat Regus unser Gespräch nicht gehört, obwohl uns nur diese Plane von ihm trennt", erwiderte Ray. „Das ist nicht ganz richtig Ray. Uns trennen Welten von ihm. Ich habe dich in eine Scheinwelt geholt und diese wird verschwinden, sobald ich aus ihr getreten bin und auch du wirst wieder im Wagen sein. Ich muss dich nun verlassen." Mit diesen Worten umgab Ray weißes, strahlendes Licht, das ihn blendete. Als er seine Augen wieder aufschlug, fand er sich tatsächlich im Wagen wieder. Und zu seinem kurzen Stutzen hörte er viele Menschen. Als er hinter sich schaute, um zu erkennen weshalb, stellte er fest, dass er sich vor den Haupttoren Roms befand. Er war wieder in seiner zweiten Heimat eingekehrt... Selbst Drigger schaute neugierig aus dem Karren, als sie das Tor passierten und auf den Marktplatz zu fuhren. „Ray! Ray, hörst du mich nicht?", rief unerwartet die Stimme von Regus. „Doch... Doch, was gibt es?", ermittelte Raius, als er aus seinen Gedanken erwacht war. „Hast du den Soldaten gehört? Er hat gesagt, dass jeden Moment der zukünftige Kaiser durch diese Tore schreiten wird", erläuterte ihm sein Freund. Woraufhin Rays Herzschlag sich rapide erhöhte. „Ach, und schau dich bitte im Wagen um, dort müssten neue Gewänder für dich liegen", fügte Regus hinzu, während er den Wagen stoppte. Wie es Regus gesagt hatte, lagen nicht unweit von Ray neue, weiße Gewänder aus einem angenehmen Stoff. Diese zog er schnellst möglich an und stieg danach aus dem Wagen, wieder folgte ihm Drigger. „Du siehst wirklich wunderbar aus. So wird dein Liebster sicherlich nicht mehr die Augen von dir wenden, Raius", spaßte sein Freund als er zu ihm getreten war. „Ich danke dir für alles Regus", bedankte sich Ray sogleich und betrachtete sich selbst nochmals. „Du brauchst mir nicht zu danken, denn du hast mir gezeigt, was es heißt wieder zu leben", lächelte sein eigentlicher Herr und klopfte Ray freundschaftlich auf die Schulter. Genau in diesem Moment erklang erneut lauter Trompetenschall durch die Straßen und alle Leute liefen eilends aus ihren Häusern auf die große Hauptstraße, welche zum Palast verlief. „Was ist da nur los? Die Sonne berührt erst knapp die Hügelkuppen vor der Stadt und alle sind schon auf", fragte Regus sich laut. „DER KAISER! DER KAISER UND SEIN SOHN KOMMEN!!!!", rief laut ein Bote, welcher auf einem schwarzen Pferd durch die Straßen ritt und alle zusammen rief. Sogleich schaute Ray Regus flehend an. „Na los, geh schon!", meinte dieser und ließ ihn ziehen. Ohne noch eine Sekunde zu zögern, stürmte er los in die Richtung, wo sich die meisten Menschen versammelten. So gut er konnte, drängte er sich nach vorne und Drigger versuchte ihm zu folgen, was nicht recht gelangen wollte, so hielt Ray noch einmal an, nahm den kleinen Tiger auf seine Arme und schlich dann weiter durch die Menschenmengen, bis er freien Blick auf die große Straße hatte, die bereits mit Rosenblüten gebetet war... Sehnsuchtsvoll wartete auf das Kommen seins Geliebten. Nur eine Zeitspanne später konnte man ein Schimmel erblicken, hinter dem ein weiteres ritt, welches aber nicht voller Pracht war, wie das Erste und erst dahinter kamen die normalen Streitwagen der römischen Truppen. Ray versuchte zu erkenne, wer auf dem ersten Pferde saß und als er durch die Unterstützung seiner guten Augen, zu seinem großen Glück, erkannt hatte, wer auf ihn zu kam, begann sich eine wohltuende, schon lang nicht mehr verspürte, Wärme in ihm auszubreiten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Zügel straf gezogen, mit einem Adler auf der rechten Schulter, ritt Kai stolz allen voraus. Sein Blick war kalt und verriet nichts... Er blickte geradeaus auf die Rosenblütenstraße und achtete nicht auf das normale Volk, welches ihn nun schon des öfteren gesehen hatte. Der weiße Adler, den nur er sehen konnte, saß wachsam auf seiner Schulter und blickte über die Mengen, als er schon von Weitem einen weißen Tiger erspähte. Sogleich erhob sich Dranzer, wie Kai ihn genannt hatte, in die Lüfte mit einem Aufschrei, den wieder nur Kai vernommen hatte, verschwand im Blau des Himmels... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Wie gebannt starrte Ray auf Kai, der immer näher kam. Nur schwer konnte er sich zurückhalten nicht auf die Straße zu eilen und auf ihn zu zukommen. Doch er wusste, dass er das nun noch nicht dürfte... Kais Vater war nur wenige Meter hinter ihm und grüßte das Volk, welches beide jubelnd empfing. Würde er jetzt zu Kai stürmen, würden die Rufe verklingen und die Aufmerksamkeit würde sich auf ihn richten. Das konnte er leider nicht riskieren! So sehr er jetzt auch Kai berühren wollte... Nun, da Kai nur einige Meter von Ray getrennt war, betrachtete er ihn noch genauer. Kai war wunderschön - der erste Gedanke, der Rays Bedenken kreuzte. Alles an ihm war perfekt. Kai war tatsächlich ein Gott! Da bestand kein Zweifel für Ray... Und als er ihn so verträumt anschaute, wie er an ihm vorbeiritt, hatte Drigger wieder andere Gedanken. Mit einem Mal sprang er von Rays Armen und eilte direkt auf Kais Reittier zu, verwandelte sich dabei in eine weiße Katze. Als das Schimmel Drigger erblickte, wurde es unruhig und begann mit den Vorderläufen in die Luft zu gehen und Kai hatte keine Chance es zu beruhigen. Ray zugleich, eilte weiter nach vorne um den Ausreißer zu ergreifen, wurde aber unerwartet von einer Hand auf seiner Schulter gestoppt, als er herumwirbelte, war Diana wieder bei ihm. Sie schüttelte den Kopf und ging dann selbst hinaus auf die Straße, nahm Drigger in den Arm und fiel sogleich ehrfürchtig auf den Boden, unerwartete konnte jedoch jeder sie sehen... „V-Verzeiht Herr!", bettelte sie auf Knien und ließ ihr Haupt bis zum Boden sinken. Währendessen hatte Kai sein Tier wieder beruhigen können, sprang von ihm ab und schritt eilends zum Mädchen. Sein Vater war hinzu gekommen rief zugleich erzürnt: „DU WAGST ES MEINEN SOHN ANZUGREIFEN, ELENDES WEIB?!" Dabei konnte Diana sich nur schwer beherrschen ihn nicht anzugreifen, aber sie versuchte es, so sehr sie es konnte. Kai jedoch erhob die Hand und brachte damit seinen Vater sogar zum Schweigen. Er ging ebenfalls auf die Knie und half Diana auf, die ihn erstaunt darauf anschaute. „Ich hoffe, dir und deiner Katze ist nichts passiert. Ich muss mich eigentlich entschuldigen. Die Trompeten haben deine Katze bestimmt verschreckt", sprach er sanft und lächelte sie dabei schwach an, während Alexander schon einem riesigen Wutausbruch nahe war. „Vielen... Vielen Dank Herr, für Eure große Güte", bedankte sich Diana ehrfürchtig und verbeugte sich. Kai wollte noch etwas erwidern, wurde aber von seinem Vater gestoppt, welcher mit seinem Pferd an seine Seite kam und ihn verärgert anschaute. So nickte Kai ihr nur noch einmal zu, stieg wieder auf sein Pferd und ritt weiter. Diana verschwand dabei in der Menge und das Geschwätz unter den Läuten begann. Verärgert drückte sie sogleich Drigger wieder Ray in die Arme und zog ihn von der Straße davon. Ray jedoch war wie versteinert. Er hatte Kais Augen während diesem Vorfall genaustens sehen können. Die Einsamkeit und Dunkelheit war in sie zurückgekehrt... So schmerzte sein Herz deswegen. Wie gern hätte er Kai nun seine Freude wieder gegeben. Wie gern wäre er jetzt wieder bei Kai! „Das war äußerst gefährlich Ray!", riss Dianas meckernde Stimme ihn aus seinen Überlegungen. „Ray? - Ray?! Hör mir zu und hör auf an ihn zu denken! Es ist noch nicht Zeit!", schrie sie ihm mitten ins Gesicht, sodass er nun vollkommens wieder in die reale Welt zurückkehrte. "Ver... Verzeih, aber ist mir einfach aus den Armen gesprungen", entschuldigte er sich sogleich, seine Gedanken jedoch kreisten immer noch um den Erben. Hörbar seufzte Diana danach auf, hob den weißen Tiger vom Boden und schaute ihm streng in die Augen. „Du machst auch nichts als Ärger, Spielkind. Du weißt genau, dass es noch nicht Zeit gewesen war!", nörgelte sie nun weiter. „Zeit gewesen war?", wiederholte Ray sie und sah das Mädchen dabei durchdringend an. „Schon gut. Musst du nicht verstehen", wank sie sogleich ab und ließ Drigger zu Boden plumpsen. „Ich würde es aber gerne wissen!", beharrte Ray weiterhin darauf. „Äh... Sorry. Ich spüre, dass man mir Opfergaben bringt. Ich muss dich nun verlassen und noch etwas... Halte dich von Kai fern, bis die Spiele beginnen!" Und wieder war sie verschwunden. Hatte sich einfach in Luft aufgelöst... "Oh Götter", seufzte er in Gedanken und machte sich wieder auf den Rückweg zu den Wagen, bei denen Regus auf ihn wartete. Aber einen kleinen Trost hatte er. Wenigstens war er nun nicht mehr zu weit entfernt von Kai. Mit einem kleinen Lächeln lief er durch die verengten Straßen Roms mit seinem Begleiter. Zufällig führte ihn sein Weg an der großen Bibliothek vorbei. Kurz blieb er vor ihr stehen und dachte wiedermals an die schöne Zeit mit Kai zurück, die bald vielleicht wieder beginnen würde. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Du hättest nicht vom Pferd heruntersteigen sollen, Kai", kam sein Vater wieder auf den Vorfall von vor einiger Zeit zu spreche, während sie sich bereits den Palastmauern näherten. „Hätte ich etwas den Kater töten lassen sollen?", seufzte Kai leicht genervt. „Wenigstens hättest du dir dadurch Respekt beim Volk verschafft!", korrigierte Alexander ihn, welcher nun an seiner Seite ritt. „Man erweist sich keinen Respekt, wenn man Tiere tötet. Besonders nicht, wenn sie im Zeichen der Götter stehen. Es war eine Katze und Juno hat auf ihrer Schulter eine Katze ruhn. Es hätte nur Unheil angerichtet, sie zu töten", wiederlegte der Erbe die Worte seines Vaters. Grimmig wandte sein Vater sich von seinem Sohne ab und beschleunigte den Lauf seines Reittiers. Kai ließ sein Haupt überlegend sinken und blieb in seinem Tempo. Er hatte keine richtige Lust seinem Vater auf direktem Wege zu folgen. Während er in Gedanken vertieft war, erschallte ein lautes Gekreische über ihm, als er aufsah, erblickte er Dranzer, der wieder zurückgekehrt war. Freudig hob er einen Arm und wartete, dass der Adler zu ihm sank, was nur kurz darauf auch geschah. Er wusste, das der Adler, welcher nun auf seinem Arm ruhte, das gleiche Geschöpf war, wie der Eisvogel, welcher ihm in den Wäldern Germaniens begegnet war. Jedoch konnten nun alle Soldaten ihn auf unergründliche weise sehen. Zuvor hatte nicht einmal sein Vater ihn erblicken können... Leicht abwesend schaute Kai dem Adler tief in seine schwarzen Augen, die ihn so sehr an das Haar seines Geliebten erinnerten. Seit letzter Zeit, hatten sich seine Gefühle für Ray eindeutig wieder verstärkt. „Nun mein Sohn, wirst du endlich die Überraschung erfahren, welcher ich dir versprochen habe", kam die Stimme seines Vaters ihm in seine Gedankengänge. Die Tore öffneten sich und als sie in den Vorderhof eintraten, wartete bereits Sinisturus auf die beiden, jedoch stand an seiner Seite ein Mädchen in Kais Alter. Ihre Schönheit kam der einer Göttin gleich, aber Kai berührte dies nicht viel, er stellte es nur fest. Aber er ahnte schon, was sein Vater mit der Überraschung meinte... Und mehr und mehr begann er sein Leben zu hassen, als er mitbekam, wie sein Vater zu grinsen anfing und somit seine Bedenken bestätigte. Selbst Dranzer wurde langsam unruhig und kurz vor Kais Halt erhob sich der gewaltige Adler wieder in die Lüfte und schien Kais Hoffnungen mit sich zu tragen. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So wie er nun einen finsteren Blick aufsetzte, so musterte das Mädchen ihn kritisch, neigte sich dann zu Sinisturus vor und flüsterte ihm etwas zu, was er mit einem Nicken bestätigte. Sogleich darauf wandte sie sich um und verschwand, zu Kais Erleichterung. Und so begann er wieder zu hoffen, dass er nur ein absurder Gedanke war, den er vertreten hatte. Jedoch wurde Kai arg enttäuscht nachdem er von seinem Reittier gestiegen war; denn als sein Vater ein kurzes Gespräch mit dem Lehrmeister geführt hatte, kam sein Vater freudenstrahlend auf ihm zu. Das konnte Kai einfach nicht gut heißen... „Mein Sohn, nur noch zwei Tage, dann wirst du das reife Alter in deinem Leben erreichen und als Geschenk werde ich dir dies alles geben", sprach Alexander, immer noch lächelnd und erhob dabei seine Rechte, mit der er auf die Häuser, welche sich um den Palast erstreckten, zeigte. Als er die Unglaubwürdigkeit in Kais Augen las, führte er sanft fort: „Dies alles wird dir nach dem Spielen an deinem Tag, dich ich zu deinem Ruhm halte, gehören. Du wirst der neue Caesar!" „Aber Herr, Ihr seid noch jung und - ", versuchte Kai sich leicht zu sträuben, wurde allerdings gleich vom Herrscher unterbrochen: „Du bist klug, jung, stark und hast das Herz eines Kaisers. Du wirst für mich Rom verändern, ich glaube an dich!" Kai konnte es kaum fassen... War das wirklich sein Vater, der dort so zu ihm sprach? Sonderbar auf aller Art. „Dennoch vertrete ich die Meinung, dass zu einem starken und guten Imperator auch mehr als das Reich gehört. Man braucht einen Nachkommen, um die Herrschaft zu sichern und um dies tun zu können, braucht man eine strahlende Frau an seiner Seite", sprach sein Blutverwandter weiter. Und auf der Stelle wurde es Kai schlecht. Die Übelkeit trieb sich rasend schnell in ihm aus, jedoch versuchte er keinen Eindruck diesseits zu hinterlassen. Während er gemeinsam mit seinem Vater abstieg, versuchte Kai Sinisturus Blicken auszuweichen, die ihm leicht erstaunt anschauten. „Ihr seid unerwartet so still. Ist Euch etwas nicht Recht?", ermittelte der Lehrmeister, als sie sodann gemeinsam durch die Ehrenhalle schritten um in den Thornsaal zu gelangen. „Nein, es ist nichts", gab er schwach lächelnd zurück und hätte nun lieber seine Faust in eine Säule gerammt , als diese riesige Lüge auszusprechen. „Nun gut, dann begib dich nun in deine Gemächer und lerne sie erst einmal kennen. Ich habe mit Sinisturus sowieso noch etwas Persönliches zu besprechen. Aber ich erwarte dich mit deiner Verlobten zum Abendmahl", begann nun erneut Alexander das Wort zu erheben. Stumm und niedergeschlagen nickte Kai schweren Herzens. „Kai, du solltest noch deinem Lehrmeister einen verdientes Lob aussprechen. Er hat wahrhaftig eine gute Gemahlin für dich gewählt", fügte der Imperator eilends hinzu, als Kai ihnen bereits wortlos den Rücken zugekehrt hatte. Danken. Danken! Eher wünschte der Thronfolger sich, dass Jupiter einen Blitz auf ihn werfen mag! Kai kochte nur so im Inneren vor Wut und diese galt nun nicht mehr seinem Vater, sondern Sinisturus und diesem Mädchen, welches die Zukunft mit Ray bedrohte. „Oh ja, Sinisturus, ich muss Euch wirklich danken", sprach Kai mit so viel Ironie, wie er im Stande war. Doch wie meist, überhörte sein Vater dies, während sein Mentor verletzt schien. So ließ er die beiden Erwachsenen zurück und lief schnell um einen weiteren Säulengang. Dort wartete er darauf, dass die Schritte der beiden Männer in der Ferne verstummten. Gleich nachdem glitt er an der Säule, an welcher er sich gestürzt hatte, herab und legte sein Haupt zurück in den Nacken, um die Halle besser betrachten zu können; dabei verfluchte er sein Dasein als Erbe des römischen Reiches und als Kaiser umso mehr. Wieso hatte er nicht als normaler Junge geboren werden können? Und weshalb brach so ein grausames Schicksal über ihm zusammen? Diese Ungerechtigkeit der Götter! Mit einem lauten Seufzten erhob er sich wieder vom Boden und machte sich auf den Weg zu seinen Gemächern um seine Zukünftige kennen zu lernen, auch wenn ihn der Gedanke noch so anwiderte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ein starker Wind kam auf und trug sie mit sich fort. Eine einzige Strähne konnte er fangen. Langsam nur stand er vom Boden auf, welcher der Grund seiner Knie gewesen war. Leicht geistesabwesend schaute er auf seine früheren Haare. Sein Freund Regus stand daneben mit einer scharfen Klinge und sah Ray bekümmert an. " Es tut mir Leid, Ray", durchbrach er die unheimliche Stille, die der Gladiator unter ihm zurück ins Leben rief. Nur bedacht schüttelte er den Kopf und wand sich plötzlich lächelnd zu ihm um. "Für Kai bringe ich dieses Opfer gern", meinte er und ließ dabei auch seine letzten langen Haare dem Nordwind. Es war zwar ungewohnt für Ray, dass er nun keinen Zopf hinten trug, aber wenn es eine Regel des Turnier war, die Haare kurz zu tragen, dann würde er sie befolgen um an den Wettkämpfen teilzunehmen. „Dann werde ich dich jetzt nochmals eintragen und wenn der Kerl wieder etwas an dir auszusetzen hat, dann landet er auf dem Boden", spaßte Regus, klopfte Ray freundschaftlich auf die Schulter und machte sich erneut auf den Weg. Rays schaute ihm noch einmal kurz hinterher und verschwand in seinem Zelt, in welchem Drigger bereits auf ihn wartete. Als sein Herr die Plane zurückschlug, sprang der kleine Tiger sogleich von seinem Platz auf und eilte zu Ray herüber, der ihm hochhob und anfing zu streicheln... „Hat ziemlich lange gedauert", erklang unerwartet Dianas Stimme, wobei Ray sich erschrak. „Könnt Ihr mir nicht irgendein Zeichen geben, bevor Ihr auftaucht?", fragte er recht höflich. Die Göttin, welche gemütlich auf einem Stapel Kissen lag erwiderte: „Und wieso könnt ihr Menschen nicht bessere Sinne haben?" Ray gab ihr darauf keine Antwort; er hatte von Kais Unterricht gelernt, dass Götter besonders schnell erzürnten, sollte man ihnen zuvor kommen und dies wollte er nicht riskieren. Schließlich wollte er noch einige Zeit leben. „Was ist geschehen?", ermittelte sie unerwartet ernst und betrachtete ihn dabei skeptisch. „Es ist nichts geschehen", antwortete er überrascht. „Doch! Das muss es! Ich fühle es! Irgendetwas ist mit dir passiert!", beharrte sie auf ihrer Meinung, sprang von ihrer Liege auf und trat schnell zu Ray, betrachtete ihn genaustens. Beifolgend schaute Ray sie immer noch erstaunt an. „Deine Haar! Du hast irgendetwas mit einen Haaren gemacht!", stellte sie nach einiger Zeit fest, wandte ihn herum und schien einen Anfall zu bekommen. „Ja, ich musste mir meine längeren Haare abschneiden lassen, damit ich an den Spielen teilnehmen darf", gab er zu und drehe sich wieder ihr zu. „Oh diese Römer! Die spinnen doch alle miteinander! Die und ihre idiotischen Vorschriften!!! Ich könnte sie alle -argh!", tobte sie. Sicherheitshalber trat Ray einige Schritte zurüc,k um nicht Dianas Wutausbruch abzubekommen, jedoch normalisierte sich ihr Zustand wieder ins Bessere. „Es geht schon in Ordnung. Außerdem wachsen die Haare nach", gab er der Wahrheit entsprechend zu. „Wirklich? Ich könnte aber auch Venus fragen, ob sie dein Haar nachwachsen lässt", entgegnete die Göttin mit einem zweifelnden Gesichtsausdruck. „Oh nein! Das geht ja nicht. Tut mir Leid, aber die anderen Götter dürfen von diesem Streit in keiner Weiser erfahren, sonst würden sich alle in einem Krieg stürzen. Und das würde sich verheerend auch auf die Menschenwelt auswirken", fügte sie leicht niedergeschlagen hinzu. Ray wank wiedermals ab, indem er den Kopf leicht schüttelte, auch wenn ihn das Gesagte verwirrte. „Ray - mit wem redest du da?", erklang die Stimme seines Ausbilder Regus unerwartet vor dem Zelt. Mit einem kurzen Zwinkern löste Diana sich in Luft auf und der Genannte trat ins Zelt ein, schaute sich dabei suchend, zugleich neugierig , um. „Mit niemanden. Ich habe nur laut überlegt", log er schnell und betrachtete dabei das Zeltinnere, damit er sicher gehen konnte, dass Diana sich nicht mehr hier befand. „Nun gut. Es geht übermorgen los mein Freund. Bereite dich also ausreichend vor", seufzte sein Gegenüber und verschwand geschwind wieder. Ray, gefolgt von Drigger, verließ nur kurz darauf das Zelt um einige Schwertübungen durchzuführen. In Gedanken und mit dem Herzen war er jedoch bei Kai... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „So jemandem wie Dir bin ich noch nicht begegnet! Du bist ein richtiger Idiot!", schrie sie erzürnt und erhob die Hand. Bevor sie aber zuschlagen konnte, hatte Kai ihre Hand gepackt. „Lass es sein. Ich will dir nicht weh tun", meinte Kai sanft und ließ ihre Hand mit leichtem Druck sinken. „Wie... wie kannst du es nur wagen Kaisersohn?!", brüllte sie weiter, ohne noch weiter auf ihre gute Erziehung zu achten. „Ich weiß leider nicht, was Euch so erregt. Ich habe Euch lediglich gesagt, dass ich Euch nicht als Schönheit und somit nicht als Gefährtin ansehe", sprach Kai ruhig weiter, wobei sich ihre Blicke gespannt trafen. „I-Ich hasse dich Kaius Severus!", waren Aidrias letzten Worte bevor sie aufgebracht davon stürmte und sich zu ihren eigenen Gemächern aufmachte. Kai klagte kurz und nahm dann geistesabwesend Platz. So hatte also seine Freundschaft mit einer zukünftigen Frau begonnen. „Wunderbar!“, dachte er dabei mit Ironie. Zugestehen, dass er gelogen hatte und genau das Gegenteil von seiner Aussage meinte, würde er jedoch weiterhin verschweigen. Dies war vollkommen klar. Schließlich gab es nur einen für ihn und das war Ray! Und nur er allein... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Immer noch furchtbar aufgeregt lief sie sogar an Sinisturus vorbei ohne ihn zu beachten und fluchte dabei laut. Erstaunt folgte ihr der Lehrmeister sogleich um heraus zu finden, was geschehen war.. „Möge ihn Jupiter bestrafen! So ein selbstgefälliger Schnösel! Ich könnte ihn - argh!!!", hörte er Aidria schreien, als er ihr Empfangsgemach betrat. „Aidria, so beruhigt Euch doch!", mahnte Sinisturus sie, als die Wütende drohte sich an dem wertvollen Kunstvasen der Ausstattung des Zimmers zu vergreifen. Sie stoppte in ihrer Zerstörungswut und stürmte stattdessen, einem wildgewordenen Zyklopen gleich, auf den Lehrmeister zu. „Eure Beschreibung war so erlogen, dass diese Lügerei mich zu tiefst anwidert!" Er ist ein ungehobelter, egoistischer, ohne Rücksicht auf Gefühle anderer zu achtender, charakterloser Idiot!", schrie Aidria ihm mitten ins Gesicht, ohne auf ihre Lautstärke zu achten... „Aber, aber. So zähmt erst einmal Euren Zorn! Jupiter selbst würde sicherlich davon verschreckt werden", versuchte Sinisturus sie nochmals zu besänftigen, dieses Mal mit Erfolg. Aidria ließ von ihrem Geschreie ab und setzte sich dafür noch erzürnt auf eine nahegelegene Liege. „Er hat mich auf Äußerste beleidigt!", tobte sie, jedoch in einem viel ruhigeren Ton als zuvor. „Was hat Kai denn zu Euch so Verletzendes gesagt?", ermittelte Sinisturus nun sichtlich erstaunt. „Sag vorher Sinisturus, findest du mich in diesem Gewand stilwidrig?", stellte Aidria zunächst eine Gegenfrage. „Nein, ich finde Euch wunderschön. Eure Schönheit wurde einmalig von den Göttern erschaffen!", antwortete er sogleich. „Und er hat gemeint, ich sehe aus wie eine Meduse!", protestierte sie darauf. „Das hat er tatsächlich gesagt?", fragte Sinisturus aufs größte überrascht. „Nein, nicht direkt so etwas Hartes. Aber... Er hat gesagt, dass er mich nicht als Schönheit ansieht und somit nicht als Gefährtin. Aber wieso?!" „Wieso gefalle ich ihm nicht?! Weshalb will Kai mich nicht als Gefährtin ansehen? Ich verstehe es nicht", fragte sie gleich verzweifelt. „Und Ihr? Würdet Ihr ihn denn als Gemahl ansehen?", stellte Sinisturus mit einem sonderbaren Gesichtausdruck die Gegenfrage. Kurze Stille breitete sich im Raume unsagbar schnell aus... Dann erst antwortete die Gefragte: „Ja, ich würde. Welches Mädchen würde das nicht tun? Kai ist stark, stolz. Eigentlich - um ehrlich zu sein, trifft Eure Beschreibung zu. Sogar noch segensreicher und auch wenn ich ihn am heutigen Tag das erste Mal erblickt habe, so weiß ich jetzt bereits, dass mein Herz ihn erkoren hat. Die gesamte Zeit über schon, kann ich nur an ihn denken und empfinde noch nicht einmal mehr Wut für ihn. Mich umgibt bei den Gedanken an ihn sogar eine unglaubliche Wärme. Sie will mich nicht mehr losreißen. Es ist eine merkwürdige Empfindung und doch wunderbar. Zudem habe ich jedoch das Gefühl er verschließt sich vor mir. Ich hoffe es sehr, dass es nur dies ist. Dann wäre nämlich sein gesprochenes eine Täuschung und ich könnte hoffen!" Sinisturus ließ sie geduldig zum Ende kommen und sagte gleich: „Ich werde selbst heute Abend vor dem Mahl mit Kai sprechen und ihn dann zu Euch schicken", sagte der Lehrmeister zuletzt, worauf sie einwilligte. „Nun gut, dann bis zum Abend bei unserem Wiedersehen", verabschiedete Sinisturus sich schließlich und ging mit einer flüchtigen Verneigung von ihr. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Achte auf deine Deckung!" „Schlag fester zu!" „Er greift an, du musst ausweichen!" Das Geschrei kam von allen Seiten des Marktplatzes her, wo sich die Bürger Roms zu einem einfachen Trainingswettkampf versammelt hatten und ihn neugierig betrachteten. Schon jetzt bereits herrschte die große Vorfreude auf die Spiele überall. Ray, den das nicht im Geringsten störte, bekam mehr und mehr Oberhand über seinen Gegner, welcher kaum noch in der Lage war zu stehen, geschweige denn Rays Angriffe zu parieren. Zur Folge dessen flog das Schwert seines Gegners nach einem härteren Schlag aus dessen Hand und landete auf dem steinigen Asphalt der Straße. Froh wieder seine alte Stärke erhalten zu haben, ließ Ray sein Schwert sinken und ging auf den Verlierer zu, dabei achtete er kaum auf den tosenden Beifall der Menschen um ihn. „Guter Kampf, aber an deiner Technik musst du noch arbeiten", meinte Ray freundschaftlich zu dem Anderen und wollte ihm die Hand reichen, zu mal plötzlich dieser noch ein Schwert hatte, das aus dem Nichts in seine Hand erschienen war. Damit stürmte er sogleich auf Ray zu, welcher nicht mehr ausweichen konnte. Als der Gladiator dachte, dass es nun vorbei sei, hörte er lautes Gebrüll... Und unerwartet sprang ein riesiger, weißer Tiger schützend vor ihn. Mit einem weiteren Sprung riss Drigger den Angreifer zu Boden. Das Schwert, welches der Fremde zum Angriff benutzt hatte, löste sich in Rauch auf und der Kämpfer begann laut und kaltherzig zu lachen. Allen Beteiligten verschlug es die Sprache und wie gebannt schauten sie weiter auf den Verrückten. Während Drigger vor Groll gar nicht mehr zu bändigen schien dem Unbekannten die Kehlte durchzubeißen, begann dieser sich augenblicklich selbst aufzulösen. Nachdem der Körper völlig verschwunden war erklang ein allerletztes Mal nur noch dessen Stimme: „Du kannst nicht entkommen! Ich finde dich überall Raius Unus! Du wirst untergehen, wie dein Bruder!" Und erneut brach nach diesem Erlebnis eine beunruhigende Stille aus. Ray stoppte zugleich sein Atem für einen Moment, der unendlich erschien. „Bruder?", schoss es ihm immer wieder durch seine Gedankenzüge. Er konnte es kaum fassen, oder ergreifen. Dieses Wort brannte sich dessen ungeachtet in sein Herz... Inzwischen hatte Drigger seinen Platz an Rays Seite wieder eingenommen und fuhr besorgt mit seiner Zunge leicht über die Hand seines Herren, welcher in eine Starre verfallen war... Im ersten Augenblick, so schien es, reagierte Ray nicht auf die Befreiung, doch dann blickte er hinab zu seinem weißen Freund, der ihn mit großen Augen anschaute. „Gut gemacht. Danke", wisperte er seinem treuen Gefährten zu und schaute sich daraufhin in den Menschenaufruhr um. Rasch, wenn er eine Seite angeschaut hatte, schritten die Menschen eilends davon, als glaubten sie, er sei verflucht. Was nun selbst Ray langsam wieder annahm... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die feuerrote Sonne versank hinter den pechschwarzen, sieben Hügelkuppen in Roms Umgebung, die ihre düsteren Schatten wie Greifarme gefährlich über die Gebäude schweifen ließen, als wollten sie selbst vor dem Kommenden warnen. Erst als die letzten Lebensstrahlen ihren Weg auf Kais Angesicht gebahnt hatten, wachte der Erbe auf. Noch leicht verschlafen richtete er sich und stand von der Liegebank, auf welcher er eingeschlafen war, auf. Seine Übelkeit war verschwunden, seine Kopfschmerzen jedoch hielten noch an. Und bei dem Gedanken ein Mahl mit seinem Vater und seiner Zukünftigen zu führen, begrüßte ihn langsam erneut wieder eine leichte Abscheu... Um einen klareren Sinn zu erlangen, machte Kai sich auf den Weg zum Palastgarten, in den er sich gern in die Einsamkeit zurückzog. Die immer noch blühende Natur des Gartens, welche vom kühlen Abendwind gestreift wurde in ein neckisches Spiel mit ihm verschmolz, hatte den Anschein, als sei sie ein flammendes Feuermeer. Die goldenen Strahlen verliehen dem Garten Zusehens einen sonderbaren Glanz, der dennoch einen beruhigenden Schein aufwirkte, welcher Kai umwarb und ihn in seinen Bann zog. Während er an den schimmernden Rosenstöcken vorbei zum Wasserbrunnen schritt, welcher sein glitzerndes Wasser, das wie Diamanten schimmerte, gen den brennenden Himmel schoss, dachte er sehnsuchtsvoll an Ray. Seinen Geliebten... Und als er sich an den Rand des Brunnens setzte bei dem er seinem Liebsten seinen ersten Kuss geschenkt hatte, merkte er nicht wie große Wolken sich vor die wunderschöne Abendröte legten und sie fast gänzlich verschlangen. So merkte er auch nicht, wie zähmend die Wolkenpracht zu weinen begann und ihn in einen kalten Mantel umgab. Die Feuerpracht des Gartens wurde von Regen ausgelöscht und von Schatten der Kälte überzogen; kein Lebewesen regte sich mehr in dieser Finsternis. Kai blieb unerschütterlich sitzen und beobachtete vertieft auf die Kreise der Wasseroberfläche, welche durch den Niederschlag erzeugt wurden. Erst laute Rufe verlockten ihn dazu in die Hohe zu schauen, in der er zunächst nichts wegen der dichten Wolkenwand entdecken konnte. Doch nach einiger Zeit taute nur einige Meter über im in der Höhe eine bekannte Gestalt. Es war Dranzer, der nochmals einen kurzen Ruf von sich gab, als er herab zu Kai stieg. Froh jetzt einen Gefährten an seiner Seite zu haben, streckte Kai seinen Arm aus um seinen Adler zu empfangen, welcher kurz darauf mit großen Flügelschlägen lieber auf der rechten Schulter seines Herren seinen Halt fand. Die scharfen Krallen bohrten sich dabei durch den weichen Seidenstoff, doch dies machte dem Erben nichts aus, er hatte sich schon längst an den kurzen Schmerz gewöhnt. Während er sich wieder auf den Brunnenrand niedersaß und das zarte, durchnässte Gefieder seines Freundes mit der Hand streichelte und dadurch glättete, genoss dieser es in vollen Zügen, wie es den Anschein hatte. Obwohl die Himmelstränen immer noch ihren Lauf über Rom nahmen, verharrten die beiden auf ihrem Platz. Die Stille, die den zukünftigen Kaiser umgab war dafür umso angenehmer für ihn, schließlich liebte er den Regen. Das größte Geschenk der Götter... So konnte er am Besten seine Sorgen und den Kummer vergessen der ihn in manchen Zeiten, wie gegenwärtig, überkam. Dranzer schmiegte sich mehr und mehr an seinen Herren, um ihm etwas Wärme zu spenden, welcher leicht zitterte; es selbst aber kaum mitkam. Selbst als ihm sich jemand näherte merkte er es nicht und Dranzer, der die Nähe einer weiteren Person gespürt hatte, gab jedoch keine Anzeichen für sie und schwieg still. „Du wirst dich hier erkälten", sprach sie mit leichter Arroganz in der Stimme. Verwundert schaute Kai auf, erwiderte ebenso hochnäsig: „Und du könntest ausrutschen und hinfallen, dich dabei schmutzig machen." „Das würde mir nichts ausmachen. Ich bin schon oft bei schlechtem Wetter aus dem Wald nach Hause geritten", erzählte Aidria emotionslos, setzte sich dabei neben ihren baldigen Lebensgefährten. „Ein schönes und prachtvolles Tier, dein Adler", versuchte sie auf ein anderes Gespräch zu kommen. „Ja, das ist Dranzer in der Tat. Aber auch geheimnisvoll", antwortete Kai freundlicher als zuvor. „Könnte ich erfahren weshalb?", fragte Aidria sogleich neugierig, so etwas interessierte sie immer sehr. „Er tauchte wie aus dem Nichts auf als ich zurück nach Rom ritt. Kurz vor der Grenze flog er mir entgegen und nahm einfach auf meiner Schulter Platz, seit diesem Moment war er immer an meiner Seite, wenn ich ihn gebraucht habe. Jedoch konnte keiner außer ich ihn zunächst erblicken, erst als ich mehr und mehr Rom näher kam, konnten auch andere ihn sehen. Von Zeit zur Zeit aber auch nicht. Es ist so, als könnte er selbst entscheiden, wer ihn sehen kann und wer nicht", erzählte Kai freiwillig und herzte Dranzer weiter an seinem Vordergefieder. Der Regen schien vergessen... Von weitem stand eine Person im Schatten einiger Säulen. Mit einem kurzen Lächeln und dem Gedanken nicht mehr mit Kai reden zu müssen, wandte er sich ab und verschwand in der Dunkelheit des Palastes. „Dürfte ich ihn streicheln?", ermittelte Aidria und betrachtete den Adler genaustens, der sie sehr faszinierte. „Meine Erlaubnis hättest du, aber ob Dranzer es will weiß ich nicht. Versuchen kannst du es, wenn du dich traust", meinte Kai leicht lächelnd und ließ den Adler auf seinen Arm, mit dem er ihn dem Mädchen reichte. Sodann näherte sie sich vorsichtig dem Gebirgsvogel, welcher sogar auf ihren ausgestreckten Arm sich setzte. „Sein Gefieder und seine Augen sind auch etwas Besonders. Seine roten Augen schimmern wie zwei Rubine und zeigen verborgene Stärke an, die so viele seiner Art nicht mehr besitzen. Auch seine edle Haltung ist anders", sagte sie und begann dabei ebenfalls das vordere Gefieder zu streicheln. Der kalte Regen verstummte langsam in seinem Groll und bald waren die meisten dunklen Wolken verzogen. Stumm saßen die beiden nebeneinander ohne dass die Kälte, welche langsam mit der Dunkelheit kam ihnen etwas ausmachte. Nach einiger Zeit flog Dranzer wieder zurück auf Kais Schulter, nahm etwas Silbernes, was um seinen Hals lag in den Schnabel und begann an dem herumzuziehen, sodass Aidria auf den Anhänger aufmerksam wurde. So streckte sie danach die Hand aus, doch Kai war schneller. Er stand ruckartig auf, sodass der Greifvogel sich kurz in die Lüfte erheben musste und sprach in gewohnter Abneigung zu ihr: „Ich meine, zu wissbegierig sollte man auch nicht sein. Ich werde mich jetzt neu einkleiden gehen für das Mahl. Was du vielleicht auch tun solltest." Bevor er aber mit Dranzer weitergehen konnte, hielt sie ihn zurück. „Verzeih, ich wollte Dir nicht zu nahe treten, wenn der Anhänger so bedeutend für dich ist, entschuldige ich mich bei Dir", fuhr sie sogleich reumütig fort und besänftige Kai damit. „Ich muss mich entschuldigen, ich hätte nicht gleich so abweisend reagieren müssen. Aber die Kette bedeutet mir wahrhaftig sehr viel", erwiderte ihr Gegenüber wieder sanfter. „Eines Tages wirst du es vielleicht sogar erfahren", fügte er knapp hinzu und ging weiter. Aidria wurde langsam bewusst, dass Kai sein Herz verschenkt hatte, jedoch schwörte sie sich in diesem Augenblick, dass sie um Kai kämpfen würde... Er hatte Gefühle in ihr geweckt, die sie selbst nie gekannt für einen Jungen. Nachdem sie selbst sich auch aufgemacht hatte, tauchte aus dem Brunnen ein Geschöpf hervor. Mit seinen blutroten Augen fixierte es Aidria bevor das echsenähnliche Wesen sich in die Lüfte erhob und auf sie zuflog... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ein lauter Schrei drang urplötzlich zu Kai durch, welcher mit Dranzer nahe seiner Gemächer war. Der Erbe erkannte auf der Stelle wer es gewesen war und ohne zu Zögern rannte er den gegangenen Weg wieder zurück. Dranzer folgte ihm in der Luft und flog gleich voraus... Als Kai endlich Aidria erblicken konnte, war seine Handlungsfähigkeit wie erstarrt. Nur einige Meter vor ihm kniete sie weinenden auf dem Boden, während ihr Blut sich auf dem Marmorboden ausbreitete. Über ihr war ein seltsames Geschöpf, welches sich erneut mit lautem Schrei auf sie stürzten wollte, doch bevor dies geschehen konnte, griff Dranzer an und schleuderte mit seinem scharfen Krallen den Angreifer zu Boden. Ein harter jedoch kurzer Kampf entbrannte, wobei das fremde Wesen verletzt nachgab und schnell das Weite suchte. Mit leichten Verletzungen landete der Adler geschwächt neben der immer noch weinenden Aidria. Kai, der sich inzwischen gefangen hatte, eilte zu ihr hin und nahm sie behutsam und schützend in den Arm. Krampfhaft klammerte sie sich an ihn und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Bleib... bitte! Bleib hier. Ich habe Angst - schreckliche Angst. Bitte Kai", schluchzte sie wahrhaftig mit den Nerven am Ende, sodass sie kaum ihre Schmerzen verspürte. Kai tat es sehr Leid, dass er nicht bei ihr geblieben war, aber nun hatte er keine Zeit für Vorwürfe. Schnell aber achtsam hob er Aidria vom Boden auf, schaute knapp auf ihre Wunden und sprach ruhig: „Natürlich bleibe ich bei dir." Dann machte er sich geschwind auf den Weg mit ihr zu Sinisturus. Dranzer blieb zurück am Boden. Äußerst langsam begann er sich aufzulösen durch Flammen. Mit einem letzten Schrei wurde er ganz zu einem Feuer und versiegte spurlos vom Gesteinsboden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Halte durch", sprach Kai nach Luft schnappend, als er mit ihr im Arm die Treppen zum Lehrraum in dem sich Sinisturus oft aufhielt, hoch stürmte. Zugleich hatte sie sich wieder beruhigt, klammerte sich aber dennoch an Kai. Wie dieser es erwartet hatte, fand er dem Lehrmeister in seiner eigenen, kleinen Bibliothek in Schriftrollen vertieft. „Sinisturus!", reif Kai mit seiner letzten Kraft laut womit er den Lehrmeister aus seinen Studien riss. Dieser sprang sogleich auf, als er Aidria schwer verletzt sah und nahm sie Kai ab um sie zu versorgen. Zur großen Erleichterung des Erben hatte Adria keine richtig schlimmen Verletzungen erfahren und konnte bald wieder nach Sinisturus Behandlung gehen, wenn sie sich ausgeruht hatte. Während sie nun etwas Schlaf zu sich nahm, wachte Kai an ihrer Seite. Sinisturus hatte bereits die Räume verlassen mit der Ausrede, er habe etwas Wichtiges zu erledigen. Kaius wusste aber genau, dass dies erlogen war, es machte ihm aber nicht viel aus über sie zu wachen. Denn langsam fand er Aidria ziemlich annehmbar. Sogar mehr als das, wenn er es sich richtig eingestand... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Gibt es etwas Neues?" „Ja, Juno", antwortete die Göttin des Waldes und erschien mit ihrem Geisterwesen auf dem Arm, welches tiefe Wunden hatte. „Dein Sohn ist auf seine Verlobte getroffen und akzeptiert sie langsam. Ignis hat sie angegriffen, doch Insignis ist ihm zuvor gekommen und hat sie beschützt", berichtete Diana und schaute Juno mitten ins Gesicht, wobei Juno sie sanftmütig anschaute. „Ich kann in deinen Augen lesen, dass du zerrissen von deinen Gefühlen bist und ich kann dich verstehen, wenn du nun wütend auf mich bist." „Habt Ihr es gewusst, Juno?! Habt Ihr gewusst, dass mein Geisterwesen meine treuste Anhängerin Aidria angreifen wird und dabei von dem Geisterwesen Eures Mannes, welches dazu da war nur den Kaiser zu beschützten, so stark verletzt wird?!!", unterbrach Diana die höchste Göttin, wobei sie ihrer Stimme nicht mehr Herrin war. Ein leichtes Einnicken folgte... „Verzeih, aber auch Götter, mögen sie noch so stark sein, können das Schicksal nicht verändern. Glaubst du aber, dass ich nicht leide? Bei dem, was meine Söhne alles erwartet, habe ich bereits jetzt große Angst", erhob Juno sogleich wieder das Wort mit gestärkter Stimme. Woraufhin Diana eingeschüchtert ihr Haupt senkte. „Und wenn ich auch jetzt schon den Ausgang und das Ende von allem was geschehen und passieren wird weiß, es aber nicht verhindern darf - es noch nicht einmal erzählen kann, damit das Schicksal die beiden nicht ins Unglück stürzt. Glaubst du nicht, dass dies auch eine schwere Last ist?" „Doch. Es tut mir Leid, dass ich so an Euch gezweifelt habe", entgegnete die Jagdgöttin ihre Entschuldigung kleinlaut, sodass Juno wieder beruhigt schien. „Ist jetzt auch fürs erste kein großes Thema meine Liebe. E gibt anderes, was uns Sorgen bereiten sollte. Jupiter hat sich in einem Menschenkörper eingefunden und Raius angegriffen, Fortis konnte es jedoch schaffen die Attacke zu verhindern. Der Zorn von ihm steigt ins Unermessliche und so will er bestimmt Pluto, Neptun und Mars um Unterstützung bitten. Ich habe gedacht, dass ich noch Minerva und Venus um ihre Hilfe ersuche", berichtete Juno weiter über den Stand der Dinge. „Aber Minerva ist Jupiters Tochter! Sie könnte Jupiter alles erläutern", protestierte Diana mit Recht. „Dies ist wahr, aber du musst auch berücksichtigen, dass sie für Gerechtigkeit wirbt. Zu dem bist du auch Jupiters Tochter", versuchte Juno sie nochmals umzustimmen. „Mit allem Respekt den ich Euch entgegenbringe Juno, verzeiht! Aber Minerva wurde durch das Heilige von Jupiter erschaffen! Ich dagegen habe eine Mutter gehabt, auch wenn sie nicht so zu mir stand, wie Ihr es getan habt!", sprach sie gleich weiter. „Aber auch für Minerva war ich so wie für dich eine Ersatzmutter. Auch ich habe durch das Heilige mir einen Sohn erzeugt bevor nun Hercules kam", erklärte die Muttergöttin weiter. „Und sie? Wissen Eure Göttersöhne von Ray und Kai?", ermittelte sie schwerst besorgt. „Ja, aber sie verstehen mich. Werden sich aber nicht einmischen, dass haben sie sogar geschworen, als ich sie um Hilfe bat. Zumal liebt Hercules Jupiter zu sehr, um ihn zu betrügen, wenn er auch das Gleiche für mich empfindet", antwortete Juno emotionslos. „Die anderen Götter haben sicherlich schon von Jupiter erfahren welche Situation gerade herrscht", wich Diana schließlich auf eine andere Lage aus. „Damit mögest du Recht haben. Auf dem Olymp besteht bestimmt schon gewaltiger Aufruhr. Aber die Anderen werden, wenn ich dass jetzt so recht bedenke, wohl kaum an unserem Streit beteiligen, denn so würde bald ein Krieg unter den Göttern entfachen. Das würden sie nie riskieren, so würden alles nur wegen zwei halbsterblichen Jungen passieren. Für die anderen Götter ist es nur ein erheiterndes Spiel zwischen mir und meinem Gemahl bei dem sie nur zuschauen werden. Ich bin mir sicher. Du hast mit Sicherheit gut gesprochen. Es ist sogar besser, wenn wir beide weiterhin gegen Jupiter angehen werden, ohne dabei die anderen Götter mit hineinzuziehen. Es wird schwer werden, besonders mit Kais Beschützer Insignis, weil ich nur einen Bann auf das Geisterwesen gesprochen habe und bald wird der Feuervogel sich aus den unsichtbaren Ketten befreit haben." „Es wäre besser, wenn Ignis auch über Kai wachen würde, so könnte er eingreifen wenn sich der Bann aufhebt", schlug Diana vor und schaute dabei kurz auf ihr Geisterwesen, welches wieder vollkommen genesen still auf ihrer Schulter saß. „Es wäre angebracht, wenn das passieren würde und du auf dieses Opfer eingehen würdest. Ich wäre Dir sehr dankbar", erwiderte Juno und wandte sich von Diana ab. „Gut, dann werde ich ihn bald schicken. Zieht Ihr Euch jetzt zurück?" „Ja. Das Mahl mit den Anderen beginnt und ich muss an Jupiters Seite anwesend sein. Dort werde ich dann nochmals versuchen mit ihm zu sprechen. Sobald danach versuche ich mich Kai zu zeigen, um ihn zu warnen. Möge das Heilige über dich wachen", verabschiedete sie sich von Diana und wollte im Nebel verschwinden. „Hat es sich trotz alledem gelohnt, ein Mensch zu werden?", warf ihr Diana die Frage eilend hinterher, die ihr schon seit langer Zeit in der Seele brannte. Kurz wirbelte Juno noch einmal zu ihr herum und mit einem herzhaften Lächeln, welches Diana lange nicht mehr auf ihren Lippen liegen gesehen hatte, antwortete Juno: „Ja, mehr als du es dir je vorstellen kannst. Und auch wenn - auch wenn meine geliebten Menschen nie all das erfahren dürfen, so ist es wunderbar noch auf einer anderen Art bei ihnen sein zu können. Und um dir etwas zu gestehen, das kein Anderer weiß: Ich habe Jupiter nie geliebt, für mich war er nur ein guter Freund. In Wirklichkeit habe ich nur Alexander Severus geliebt." Bevor Diana weiter Fragen stellen konnte, die ihr nun auf der Seele lagen, war Juno verschwunden. „Lass uns an die Arbeit gehen Ignis! Ein langer Weg steht uns noch bevor und noch ein härterer für Raius und Kaius", seufzte sie flüsternd. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Blitzschnell flog die Hand auf ihn zu, doch er blieb eisern stehen. Selbst als seine Wange sich bereits dunkelrot färbte und einige Wasserperlen sich von seinem immer noch nassen Haar lösten. Sein emotionsloser Blick war zu Boden gerichtet und wurde mehr und mehr von seinen Haaren verdeckt. „DU entehrst mich Kaius! Wie konntest du es nur wagen?!", schrie der Kaiser seinen Sohn aufgebracht an und ließ seine Hand wieder sinken. „Ich habe Aidria nicht erniedrigen wollen und erst recht habe ich nicht gewollt, dass sie verletzt wird! Ich habe Euch und auch ihr lediglich gesagt, dass ich sie nicht liebe und nicht der Heirat zustimme!", rechtfertigte sich der Junge mit aufgestiegenem Zorn. „Rede nicht so mit mir! Ich bin immer noch dein Vater und du tust, was ich dir auftrage! Haben wir uns verstanden?!", tobte Alexander weiterhin außer sich. „Kai! Du wirst heiraten, sie lieben und beschützen, wie es deine Aufgaben sein werden! Hast du mich verstanden?!", mahnte der Vater nochmals, als sein Sohn ihm den Rücken zukehren wollte. „Ja", war die kurze Antwort. „Und ich befehle, dass du mir endlich den Respekt zuweist, den ich von dir erwarte!" „Und ich verstehe nicht, weshalb DU mich so behandelst! Ich habe keine Schuld an diesem Angriff, den Aidria leider erlitten hat!", schrie Kai schließlich zurück, was seinem Vater für einen Moment ganz die Sprache verlieren ließ. „Ich muss dir wohl erst gehorsam beibringen?!", brüllte er zuletzt und hatte bereits erneut seine Hand gegen Kai erhoben, als Aidria noch sichtlich erschöpft angerannt kam und sich schützend vor Kaius stellte. „Nein, bitte! Kai trifft keine Schuld, alles ist meine Schuld und es tut mir auch Leid, wenn ihr gegen Kai nur Groll deswegen pflegt", entgegnete sie während der Imperator erstaunt auf sie schaute. Erst nachdem einige Zeit verflogen war, meinte er schließlich wieder beruhigt: „Es ist ehrenhaft, dass du die Schuld meines Sohnes auf dich nehmen willst. Ich hoffe, dass du es später nicht wegen Kai bereuen wirst." Aidria zögerte nicht und schüttelte den Kopf. „Wie du es wünschst. Ich habe leider noch Geschäfte, aber ich möchte, dass Kai alleine mit dir das Abendmahl hält, will ich es nicht mehr schaffen werde und Sinisturus verhindert ist." Mit dieser Sentenz ließ er die beiden ruhig in der Halle stehen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Ich danke Dir, aber es wäre nicht nötig gewesen. Mein Vater hat oft solche Phasen", erhob Kai nach einer längeren Zeitspanne das Wort. „Wenn wir uns schon für den Rest unseres gemeinsamen Lebens ausstehen müssen, dann sollten wir es doch wenigstens in Freundschaft tun. Oder ist dir das auch nicht Recht?", konterte Aidria. Bevor der Erbe etwas erwidern konnte, wurde ihr schlecht und sie drohte haltlos zu Boden zu stürzen. Kai konnte sie in der letzten Minute auffangen und hob sie besorgt auf seine Arme. „Lass uns das Thema fürs Erste in Freundschaft begraben. Du brauchst jetzt Ruhe", meinte er schließlich und begann mit ihr davon zuschreiten. „Dass du so sein kannst, hätte ich nicht gedacht", lächelte Aidria als die beiden kurz vor ihren Gemächern waren. „Du kennst nicht mein wahres Herz", wand Kai kalt ab. „Aber ich werde versuchen, es kennen zulernen", entgegnete sie ebenso stur wie er selbst. Kai jedoch musste anfangen zu lächeln. „Du wirst nie aufgeben", schlussfolgerte er immer noch freudig und erhielt ein Nicken ihrerseits. „Kommst du bald wieder bevor wir dinieren?", ermittelte Aidria hoffnungsvoll, nachdem Kai sie auf eine Liege gelegt hatte. „Wenn du es wünschst", antwortete er knapp und verschwand danach. „Ja", wisperte sie ihm nach und schloss daraufhin ihre Augen, um etwas Schlaf zu finden. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray saß draußen auf den weißen Stufen der Bibliothek, die in der Nacht glänzten und leicht Licht spendeten. Über ihm erhoben sich die riesigen Bauten Roms, welche an den scharen, sternenübersäten Himmel zu stoßen schienen. Drigger war, wie immer, an seiner Seite. Stumm lag er neben seinem Herrn, welcher ihn gedankenverloren streichelte. Die gewaltige Hauptstraße war zur Nacht wie ausgestorben und es herrschte eine Ruhe, welche kaum zu der mächtigen Stadt passte... Nach den Geschehnissen war er einfach gegangen. An einen Ort an dem er allein sein und über vieles nachdenken konnte. Schließlich gab es nun jemanden, wenn man dem Fremden trauen konnte, was er innerlich erhoffte auch wenn ihn dieser Kerl versucht hatte umzubringen, der vom gleichen Blut war wie er selbst. Etwas an das er kaum geglaubt hatte... Dennoch war er zu dem Entschluss gekommen, dass er zunächst wieder mit Kai zusammentreffen wollte, bevor er seinen Bruder suchen würde. Sein Liebster war für ihn eben am Wichtigsten. Aber es fiel ihm nicht schwer daran glauben zu können, dass er nun, wenigstens zum kleinen Teil, eine richtige Familie besaß. Es war trotzdem erneut ein ungewohntes Gefühl. Für ihn wurde es endlich Zeit zu seinem Zelt zurückzukehren. Der kleine Tiger sorge dafür, dass Ray rechtzeitig zu sich fand und sie, Seite an Seite, sich auf den Rückweg machten. Von Weitem erkannte er bereits eine Person, welche vor seinem Zelt stand und ungeduldig auf ihn zu warten schien. Ray wusste sogleich um wen es sich handelte und so ging er den Rest der Strecke weiterhin ruhig, bis er vor Regus stehen blieb. Dieser sagte nichts und versperret Ray und Drigger den Weg. Sein überaus besorgtes Gesicht verriet auch was dazu beitrug. „Bitte sei vorsichtiger, egal was du auch tust, Ray!", mahnte sein Herr und Freund ihn. „Ich denke, ich weiß selbst wie weit ich gehen kann", antwortete Ray strikt stieß Regus leicht zur Seite und wollte ins Zelt eintreten. Doch der Ausbilder hielt ihn zurück, legte eine Kette ihm in die Handfläche und ging mit den Worten: „Gehe nicht zu weit. Und vergiss nicht, dass du einen geliebten Menschen hast, der auf dich wartet." Nachdem er verschwunden war öffnete Ray seine Hand und erkannte den Anhänger, welcher Kai als einziges Andenken an seine Mutter besessen hatte. Und diese hatte nun auf den verdreckten Sandboden gelegen. Kai hätte dies das Herz gebrochen... Als Ray traurig die Kette betrachtete traute er seinen Augen kaum. Auf der silbernen Kehrseite, wo normalerweise nichts abgebildet gewesen war, erschien wie durch Magie Jupiters Adler, jedoch in Gold. Und als er sie wieder umwand stand in goldener Schrift „Kai" auf der Vorderseite des Anhängers. Zunächst war Ray unglaublich erstaunt, doch mit der Zeit nahm er es gelassen und legte sie sich wieder um. Dann verschwand er mit Drigger, der dies fröhlich beobachtet hatte, im Zelt, um einwenig Ruhe zu finden. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So des war's leider schon wieder. More coming soon... Also bis dann!!! *sich schon mal in einen Bunker flüchtet um sich vor Anschlägen zu retten* Marli Kapitel 15: *~Alpträume des Vergangenen~* ----------------------------------------- Hi, hi! *schnief* *flenn* *mit-lauter-verbrauchten-Taschentücherpäckchen-vor'm-Compi- sitzt* I-Ich kann es nicht... fassen!!! IHR SEID SUPERLIEB ZU MIR!!! Ihr seid einfach Spitzenklasse!!!! *schnief* Ich hätte nie gedacht, dass Euch soviel an dieser Katastrophen-F.F liegt! *flenn* Und leider habe ich jetzt keinen sehr langen Teil für Euch ~~’ Nur ungefähr 14 Microsoftseiten - tut mir Leid! Unendlich!!! Jedoch wollt Ihr Euch sicherlich nicht mehr dieses Gesülze antun. Sorry. Also am besten weiter im Text! (Trotzdem Megadank! Hat super aufgebaut!!!) Diesen Teil möchte ich nun zum ersten Mal jemanden widmen und zwar ganz besonders denen, die sich freiwillig gemeldet haben (für mich ein Wunder) meine anderen Fanfictions zu lesen: Noire5 Wakabayashi Peruka Erdnuckel Luckygirl *ganz-doll-knuddel-und-Dank-sagt* Aber auch GoettinUrd, die mich immer wieder anspornt weiterzuschreiben und mich für gut genug hält, eine richtige Schriftstellerin zu werden. *drop* Noch so weit nicht ist... *schnief* Aber ich gebe nicht auf Hanni! ^^ Und nicht zu vergessen allen lieben Commischreibern!!!!!!!!!!!!!!!! ^^ Nun noch eine kleine Bekanntgabe von mir, sowie eine Entschuldigung: Und zwar geht es um Folgendes... 1.Ich habe wieder neue Charas on gestellt. Und zwar: Fortis, Insignis, Jupiter und Regus. Wer sich diese durchließt kann sich schon so ungefähr ein Bild machen, was noch folgen wird ^^ Und Fortis und Insignis habe ich deswegen hochgeladen (sorry für die schlechten Bilder, aber Tiere kann ich nicht zeichnen ^^;) , damit man es besser versteht, wer eigentlich wer ist. Ist nämlich doch etwas kompliziert. Aber mit den Steckbriefen müsste es dann klar werden ^^ 2. Bitte killt mich am Ende dieses Teil nicht dafür, was zwischen Kai und Aidria passiert. Es ist nur ein Mal!!! Und hab auch dazugeschrieben, dass es das "letzte" Mal ist!!! *schon-jetzt-um-Vergebung-bitt* Kann aber verstehn, wenn mich einige deswegen killen wolln'. Aber nicht vergessen, ohne mich kann die Show nicht richtig weiter gehen ^^’ *sich-versucht-irgendwie-zu-retten* 3. Und nun zu einer anderen Sache. Und zwar haben mich manche schon persönlich wegen meiner Story angeschrieben und so halbwegs am Rande gefragt wie sie ausgehen wird. Darauf habe ich ja geantwortet, dass es kein direktes Happy End geben wird - nun ich hatte ein klares Bild vom Ende, was ich jetzt aber nur miserabel finde. Deswegen stimmt diese Aussage nicht! Ich habe es mir anders überlegt mit dem Ende der Story und habe jetzt ein annehmbares Ergebnis! Es kommt viel schlimmer (tut mir Leid!): Aber es wird kein Happy End geben! Jedenfalls nicht vor dem Epilog, erst dann wird es ein "Friede, Freude, Eierkuchen-End" geben. Und für dass, was ich am Ende (vor dem Epilog) schreiben werde, dürft Ihr mich auch nicht killen, ja? Wird jedoch noch nicht verraten, was geschehen wird! Wäre ja die ganze Spannung weg und keiner würde mehr meine komischen Storys lesen wollen. *bigdrop* So, aber nun erst einmal genug von dem Geschwafel *hofft- dass-keiner-eingepennt-ist* Ich wünsche Euch super viel Spaß beim Lesen! >^~*Chapter 15*~^< Alpträume des Vergangenen Stillschweigend lagen sie sich gegenüber und aßen das aufgetischte Mahl ohne auch nur ein Wort verschwendet zu haben. Die Finsternis hatte den Sieg über das Sonnenlicht bereits vollendet und so waren sie umgeben von einem Meer aus Kerzen und deren Lichtern. Kai versuchte so sehr es ging, Aidrias Blicken auszuweichen und sich nur auf das Essen vor seinem Teller zu konzentrieren, obgleich er keinen großen Hunger verspürte. Aidria selbst, zu Kais Erstaunen, versuchte ebenfalls kein Gespräch zu beginn. Sie selbst schien mit ihrem Saft beschäftigt zu sein. Und obwohl eine sonderbare Romantik im Raume lag, so wurde sie doch nicht von den beiden ergriffen. Nach dem sie ihr Abendmahl endlich beendet hatten und Kai sich bereits von seinem Liegestuhl erheben wollte, um sich in seine eigenen Gemächer zurückzuziehen, erhob sie zum ersten Mal wieder ihre Stimme, als er ihr den Rücken zu gewand hatte: „Wer ist das?" Verwirrt wirbelte Kai herum und schaute sie erwartungsvoll an, zugleich ermittelte er: „Wen meinst du?" „Der Name, der auf deinem Amulett steht - dieser Ray. Wer ist das? Ein Freund?", fragte Aidria weiter und sah ihn gespannt auf seine Reaktion an. Kai selbst nahm zunächst erst einmal seinen Anhänger in die Hand und betrachtete in mit höchster Verwunderung. Tatsächlich, auf dem silbernen Anhänger, auf der Vorderseite, stand in goldener Schrift „Ray" und auf der Rückseite war sogar, auch in Gold, ein Tiger abgebildet. „Drigger." Als Kai immer noch keine Antwort gegeben hatte und sie langsam ungeduldig wurde, fragte Aidria nochmals: „Wer ist dieser Ray - sagst du es mir Kai? Ist er ein guter Freund?" Langsam begann sie ängstlich zu werden. Kai hatte einen gedankenverlorenen Blick, doch konnte sie auch Trauer und Verzweiflung in seinen wunderschönen rubinroten Augen lesen, während er auf das Amulett herabschaute... Und da wurden ihr schlagartig die Augen geöffnet. Der Schleier, welchen sie aus ihrer Hoffnung vor ihren Augen gesponnen hatte, dass es noch keinen wirklich wichtigen Menschen in Kais Herzen gab, wurde langsam angezündet von ihrem Hass restlich verbrannt. In der Feuerglut der ewigen Flammen... Nah drückte Kai sich den Anhänger an seine Brust, schloss dir Augen und wisperte verbittert den Namen seines Geliebten. „Ray." „Ja, es ist ein Freund. Ein sehr guter Freund - ein Freund, der mich in jeder Weise gerettet hat, wie du es dir nur vorstellen kannst! Wenn dein Herz verbittert war und jemand kam, der Licht in diese Dunkelheit gebracht hat", antwortete Kai ihr schließlich, wandte seinen Blick jedoch nicht vom Marmorboden ab. „Ich verstehe", flüsterte Aidria so leise, dass selbst Kai es nicht vernehmen konnte. Ihr Herz klagte und sie musste einen harten Kampf mit ihren Tränen beginnen. Den sie für den ersten Moment noch gewann... Was für ein Schicksal! War es das überhaupt?! War es ihr Schicksal, das bestimmte, dass sie sich in einen Mann verliebte, der sein Herz bereits einem Anderen versprochen hatte?! Sie wusste es nicht, sie wusste nur, dass sie den Kampf verloren, noch ehe er eigentlich begonnen hatte. Das brachte sie auf den Boden der schmerzhaften Tatsachen. Auf den Boden von Einsamkeit und Dunkelheit... „Sei mir nicht böse, wenn ich dich nie als meine wahre Gefährtin ansehen werde. Du bist wunderschön. Deine Schönheit kommt der einer Göttin gleich! Du bist sanft und klug und doch stark. Ich weiß, dass ich das nicht zu sehr beurteilen kann, weil wir nur diesen einen Tag hatten - jedoch erscheint es mir, als würde ich dich schon eine Ewigkeit kennen und dieses Gefühl hat mir gefehlt. Ich habe dich gern, sehr sogar", sprach er zuletzt weiter und richtete endlich seinen Blick auf Aidria, die schweigsam zuhörte. „Ich wollte dir das sagen, damit mein Herz nicht mit einer Lüge bis an sein Ende leben muss. Aber du musst auch wissen, dass ich dich nicht liebe. Ich habe bereits mein Herz verschenkt und das unwiderruflich. Ich hoffe, du wirst mir eines Tages diese Worte vergeben können, die dich bestimmt verletzt haben", fügte er bedauernd hinzu und wollte schließlich gehen. „Warte", bat sie sehr leise, doch Kai konnte sie erhören und so blieb er abrupt stehen, wandte sich aber nicht zu ihr um. Jetzt konnte er ihr noch nicht ins Gesicht blicken. „Es ist dieser Ray... nicht wahr? I-Ihm hast du dein wunderbares Herz geschenkt. Leugne es nicht", sagte sie , wobei die Trauer und Erbitterung deutlich in ihrer Stimme Platz suchten. Sie wartete auf ein Entgegenkommen. Hoffte ein aller letztes Mal, das dem nicht so war, wie sie dachte. Doch sie wurde enttäuscht... aufs Schwerste. Kai hatte es satt. Satt zu lügen. Satt Anderen etwas vorzumachen. Hatte es satt sich selbst etwas vorzumachen und er hatte es satt sein Herz zu belügen... Er wandte sich mit einem emotionslosen, aber auch zu gleich sicheren Blick zu seiner Verlobten um und nickte einmal. Es war kurz, aber Aidria hatte es vernommen und sogleich stiegen Tränen in ihren Augen auf und suchten ihren Weg an ihren Wagen herab. Dem Erben tat es sehr Leid sie in dieser Verfassung zu sehen, doch als er auf sie zu gehen wollte um sie zu trösten, da streckte sie eine Hand aus, um ihn zurückzuhalten. Mit der anderen wischte sie sich die gekommen Tränen aus ihren Augen und setzte ein schwaches Lächeln auf, während sie mit einem starken Blick auf ihn zu ging. „Kai, ich... Ich liebe dich! Mein Herz, hat dich erwählt. Ich schenke dir in diesem Moment meinen teuersten und wertvollsten Besitz - mein Herz, meine Seele und meinen Körper. Ich akzeptiere aber auch, dass du diese Liebe nie erwidern wirst, was auch geschehen mag. Jedoch hoffe ich, dass uns eine starke Freundschaft verbinden wird, auf allen Wegen, die wir gemeinsam durchschreiten werden", sprach sie sehr sanft, schlang ihre Arme um Kais Nacken und schaute tief in seine unberührten Augen. In den Spiegel seiner Seele, der ihr nun Erstaunen und leichte Trauer zeigte... „Aidria, ich..." „Sag nichts", mahnte sie ihn leise und legte dabei einen Finger auf seine samtweichen Lippen, behielt ihren Blick in seine Augen aufrecht und zog Kai leicht zu sich herunter. Mit einer Hand strich sie sanft seine linke Wange entlang, fuhr sacht über die Ränder seiner Wangenzeichen, welche kleine Narben aufwiesen, die wohl nie wieder verheilen würden. Kai ließ es geschehen, ohne sich zu wehren. Er hatte das Gefühl, dass er ihr nun etwas schuldete und wich wohl deswegen nicht zurück. Aber auch eine andere Empfindung ließ ihn nicht gehen. Diese versuchte er jedoch zu unterdrücken... Aidria war ihm so unsagbar nahe, dass er bereits ihren warmen, angenehmen Atem auf seiner Haut empfinden konnte und ihn durchfuhr zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ein angenehmes, unsichtbares Kribbeln, welches mit Wärme und Wohlergehen seinen gesamten Körper unter Besitzt nahm. „Bitte verzeih mir das, was ich jetzt tun werde", wisperte sie ihm leise zu, schloss ihre Augen und ließ ihren Abstand zu seinen Lippen im Nichts verschwinden. Sie verbanden sich in einem langen, emotionsvollen Kuss. Der für beide eine halbe Ewigkeit des Glücks dar bot. Aidria konnte es kaum erfassen, dass sie die hauchzarten, rosenroten Lippen von Kai das erste und auch letzte Mal berühren dürfte. Zuerst wollte Kaius sich von ihr reißen, doch das Gefühl, welches er versucht hatte zu unterdrücken, brach nun aus seinen Ketten aus und so schloss er genüsslich seine Augen. Erwiderte aber nur sehr langsam den Kuss. Was beide jedoch nicht bemerkten war, dass als sie sich verbanden, die Narben, welche damals durch das Verbrennen an seinen Wangen, um seine Zeichen herum, auf der Stelle heilten und so Kai von ihnen für immer verlassen wurde. Bedächtig lösten sie sich schweratmend von einander. Sahen sich immer noch in die Augen. Noch leicht zögernd erhob Aidria wieder ihre Hand und berührte abermals Kais linke Wange, merkte aber, dass die Narben verschwunden waren, sagte jedoch zunächst nichts, da sie ahnte, dass Kai es ebenfalls mitbekam, dass es sie nicht mehr gab. „Es ist besser, wenn ich jetzt gehe", murmelte Kai, als sie ihr Hand wieder sinken gelassen hatte. „Ja", antwortete sie knapp und versuchte ihren traurigen Blick vor Kai zu verbergen. Versuchte ihm nicht zu zeigen, dass sie sich nach mehr von diesen Berührungen seinerseits sehnte. Doch sie hatte ihre Entscheidung getroffen... Sie würde Kai nun entgültig ziehen lassen. Ihn frei geben... Doch das konnte sie eigentlich nicht, denn sie konnte nie etwas frei geben, wenn sie es nicht einmal besessen hatte. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde ihrem Gemahl immer als Freundin zur Seite stehen. Ihn aufbauen und trösten. Ihm helfen... Doch wenn Kai endlich wieder seine große Liebe gefunden hatte, dann würde sie aus seinem Leben verschwinden. Für immer. „Gute Nacht – Aidria. Und... deine Freundschaft, sie bedeutet mir sehr viel. Und ich danke dir, für dein Verständnis und deine Ehrlichkeit", entgegnete Kai ihr letztlich, als er bereits am Ausgang des Raumes angelangt war. Aidria, die ihren Blick zugleich gesenkt gehalten hatte, schaute zu Kai auf und zu seiner Erleichterung zierten keine Tränen ihr Gesicht. Nein... ein liebevolles, warmherziges Lächeln lag auf ihren Lippen. Mit diesen Worten und der Erkenntnis eine neue Gefährtin an seiner Seite zu haben, die seine Liebe zu Ray akzeptierte, verließ er fröhlich ihre Räume. Selbst an den morgigen Tag - seinem Geburtstag, verschwendete er keinen Gedanken mehr. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als er in einen weiteren Säulengang einbog, um in sein Ruhgemach zu gelangen, musste er erstaunt stehen bleiben. Denn sein Vater hatte auf ihn gewartet. Er stand ruhig in der Nähe einer Statue und blickte nun auf seinen Jungen, der eingetreten war. „Ich wünsche eine gute Nacht... Vater", grüßte Kai kurz und wollte an dem Kaiser vorbei gehen, der ihn jedoch zurückhielt, dadurch, dass er seine Hand auf die Schulter seines Sohnes legte. „Du liebst ihn noch immer", erhob sein Vater bitter das Wort und Kai wusste worauf er hinaus wollte. „Ich werde ihn immer lieben und nichts wird das ändern", antwortete der Erbe mit starker und entschlossener Stimme. „Liebe solange du willst! Wenn du ihn nicht wiedersiehst und dich nicht durch die Erinnerung an ihn von deinen zukünftigen Pflichten abweisen lässt, dann kannst du ihn sogar bis in den Tod lieben", lächelte der Imperator und schritt davon. Kai jedoch hatten diese Worte mehr verletzt, als der Kaiser es erdacht hatte. Sie berührten sein tiefstes Inneres und wiedereinmal hatte er zu spüren bekommen, wie sehr sein Vater ihn doch hasste... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Der Sommerwind strich angenehm, wie eine unsichtbare Hand durch seine unbeugsamen silbernblauen Haare und spielte mit ihnen ein neckisches Spiel. Nur zaghaft öffnete er seine Augen und fand sich umgeben von einem leuchtenden Schein. Als er wieder klar sehen konnte, fand er sich im Palast wieder. In dem Säulengang, welcher zum Garten führte... Zu seiner Verwunderung vernahm er ein Lachen und so ging er in die Richtung, aus der es drang. Im Palastgarten angekommen, fand er sich und Aidria im Gras liegend. Sie in seinem Schoß, sich dicht an ihn kuschelnd. Kai verstand nicht was das Ganze sollte, doch er lies sich von der Freude mitreißen und blickte seinen Ebenbild zu, wie es glücklich mit Aidria zu sein schien. Diese nahm ihm gerade etwas ab, was um seinen Hals lag und schmiss es einfach weg, während sein Ebenbild dazu nur lächelte und sie darauf innig küsste. Kai erschrak zusehnst. Ihm wurde schlagartig bewusst, welcher Gegenstand nun einige Meter von ihm weg auf dem Boden lag. Es war Rays Anhänger... Doch ehe er weiter einschreiten konnte, verschwamm das Bild vor seinen Augen. Schnell schloss er sie , da ihm schwindelig wurde. Als er seine Augen erneut aufschlug stand er in der Mitte des Kolosseums wieder. Direkt in der Arena... Über ihm tobte und jubelte das römische Volk. Aufs Tiefste verwirrt wirbelte Kaius herum, als er einen lauten Schlachtruf vernahm. Ein Krieger mit einer Maske kam auf einem Tiger auf ihn zugeritten und hatte ein Schwert drohend in der Hand. Der Erbe war wie erstarrt vor Angst und konnte sich nicht bewegen. Erst als er etwas warmes in seiner Handfläche verspürte blickte Kai kurz herab. Er hatte einen Bogen! Aus dem Nichts war er in seiner Hand aufgetaucht. Der Bogen war wunderschön und aus Gold gefertigt worden. Zuvor hatte der Erbe so etwas noch nie gesehen. Ohne zu Zögern, da sein Angreifer immer näher kam, legte er an und zielte auf ihn... Urplötzlich und wie von selbst entstand ein Pfeil in seiner Hand, der zu brennen schien, ihn aber nicht verletzte. Sogleich legte Kai an und schoss präzise in die Brust des angenommen Gladiatoren. Dieser stürzte von seinem Tiger herab in den staubigen Arenasand. Aufatmend schloss der Erbe einmal die Augen und als er sie wieder öffnete sah er, wie der Bogen in seiner Hand zu glühen begann und sich aus diesem ein Geschöpf in der Luft formte. Ein kurzer Schrei des Tieres, welches im hellen Lichte erschienen und er konnte endlich erkennen was für ein Getier aus dem Bogen entstanden war. Zu seiner riesigen Verwunderung flog nun Dranzer vor ihm in der Luft und sah ihn mit seinen Augen emotionslos an, bevor er zu dem Fremden, welcher hatte Kai töten wollen, flog und sich an seiner Seite niederließ. Nochmals ertönte ein Gekreische des Greifvogels, als wollte er ihn anweisen, zu ihm zu kommen und dann herrschte vollkommende Stille. Wie ihm geheißen wurde, trat Kaius näher an den Anderen ran und kniete sich, nachdem er festgestellt hatte, dass dieser sich nicht mehr bewegte, zu ihm hinab. Ziemlich vorsichtig nahm er dem Gladiatoren die Maske ab, während der weiße Tiger, auf welchem er zuvor geritten war ihn aus seine blutroten Augen, wie Dranzer sie hatte, anstarrte und leise knurrte. Wie von einem Blitz getroffen ließ Kai die Maske des Anderen zu Boden fallen, als er sah, wer sie darunter verbarg. Es war Ray... sein Ray! Er hatte seinen Geliebten gerade umgebracht. Das warme Blut klebte unerwartet an seinen Händen und ließ ihn entsetzt aufspringen. Kai konnte es immer noch nicht fassen. Er hatte Ray getötet! Doch auf einmal begann dieser sich zu bewegen. Ray stand langsam auf, mit einem toten Blick nahm er sein Schwert und ging auf Kai zu. Dieser glücklich mit dem Gedanken ihn doch nicht getötet zu haben, ging wieder auf ihn zu und umarmte ihn, Tränen liefen dabei seine Wangen herab und ließen sie in einem Rotschimmer leuchten. Doch was Kaius darauf in seinem unteren Leib verspürte, ließ ihn die Luft scharf einatmen. Ein tiefer Schmerz bohrte sich regelrecht durch seinen Körper hindurch. Langsam löst Kai die Umarmung mit Ray und fasste mit seinen Händen dorthin, wo er den Schmerz noch immer verspürte. Als er zu dem noch an sich herabblickte, konnte er es kaum erfassen... Rays Schwert stecke in seinem Körper. Als er verwirrt und leicht schwankend zu seinem Geliebten hochblickte, hatte dieser immer noch einen emotionslosen Blick mit dem er auch ohne jegliche Rücksicht sein Schwert wieder aus Kais Körper zog. Kurz schrie dieser vor weiterem Schmerz auf und sank auf die Knie. Alles verschwamm vor seinen Augen, er sah nur noch Ray, wie er sich zu ihm herabkniete und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen schenkte. Sogleich musste Kaius darauf würgen und so spuckte er Blut, welches aus seinem Mund kam, auf den heißen Boden vor ihm. Ein allerletztes Mal schaute er zu Ray auf, welcher einmal kurz über das Blut, welches noch an seinem Schwert klebte, leckte. Dann wurde alles Schwarz herum um ihn... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „AH!", schrie er von ganzer Seele und fuhr aus diesem schrecklichen Alptraum auf. Sein Herz raste ungemein und kalter Schweiß, welcher überall an seinem Körper lag, floss an diesem herab. Mit einer Hand schlug er die leichte Seidendecke beiseite und schaute auf seinen Bauch, welche jedoch keine Verletzungen vorwies. Sogleich legte er sich eine Hand auf seine Stirn und wischte sich dort den gesamten Schweiß ab. Dann ließ er sich kraftlos und noch immer mit dem Schock des Traumes zurück in seine Kissen sinken. Sein schweres Atmen wollte jedoch nicht abnehmen. „Ein Traumgebilde. Es war nur ein entsetzlicher Traum", versuchte Kai sich mit diesen Worten zu beruhigen. Aber was ihm nicht aus dem Kopf gehen wollte, war, dass alles so echt gewirkt hatte. Es kam ihm vor, als könnte er immer noch die Schmerzen, welche durch die Schwertklinge verursacht worden waren, spüren. „SOHN?! Was ist geschehen?!", rief plötzlich eine Stimme, die nahe schien, doch er konnte durch den Schock sie noch nicht richtig zu ordnen und da die gesprochnen Worte nur sehr langsam zu ihm durchdrangen dauerte es seine Zeit, bis er endlich wusste wer da gerufen hatte. Zugleich hatte Alexander Severus bereits den gelaufenen Weg zu Kais Schlafgemacht beendet und stand nun direkt besorgt und luftschnappend vor dem Bett. Kurz betrachtete er Kai, der noch völlig verstört wirkte, setzte sich schnell zu ihm und schloss ihn beruhigend in die Arme. Sacht fuhr er ihm dabei mit der Hand über den Rücken um ihn zu wieder etwas aus seiner Starre zu lösen. Kai, der wieder zu sich fand durch dieses Geschehnis seines Vaters, wollte sich wieder von ihm lösen, da er wusste, dass sein Vater solche Schwächen nie gut geheißen hat. Doch sein Vater behielt die Umarmung bei und so entspannte Kai sich mit der Zeit in seinen Armen. „Was ist passiert, Kai?", ermittelte der Kaiser mit einer ungewohnt sanften Stimme. „E-Es war nur Traum", antwortete sein Sohn sogleich. „Es geht schon wieder", fügte er rasch hinzu. „Weißt du Kai, ich schlage dir vor, dass ich noch..." Unterbrochen wurde der Imperator durch den Lehrmeister, der augenblicklich in den Raum stürzte und erschrocken erklärte, dass er Kaius schreien gehört hatte. Ruchartig löste Alexander die Umarmung mit seinem Sohn und stand auf mit den Worten: „Ich wollte gerade vorschlagen, dass du dich nun wieder zurück in dein Bett legst und schläfst. Es dauert noch einige Stunden, bis Jupiter Aurora anweist, die Sonne erstehen zu lassen." Kai war leicht enttäuscht, weil er genau gewusst hatte, dass sein Vater zuvor etwas anderes hatte sagen wollten, trotzdem nickte er gehorsam und legte sich wieder zurück. „Es ist alles wieder in Ordnung Sinisturus, er hat nur schlecht geträumt", erklärte der Kaiser seinem Lehrmeister, der nochmals besorgt in das Gemach blicken wollte. „Wir sollten jetzt auch wieder unsere Ruhe suchen. Morgen wird ein großer Tag sein für Kai", meinte der Herrscher weiter und ein kurzes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Ja, Eure Majestät, wie ihr meint", stimmte sein Gegenüber zu und ging dann eilends davon. Als auch Alexander Severus zum Gemach seines Sohnes schaute und gehen wollte, vernahm er unerwartet ein helles Licht im Gang vor seinem Antlitz leuchten. Als er auf das entfernte Licht zu gehen wollte, erblickte er in dem schönen Schein eine Frau mit langen Haaren. Als sie ihm sein Gesicht zu wandte, dachte er zu träumen... Sehr langsam ging er auf sie zu, streckte die Hand nach ihr aus und wisperte leise: „Nadir." Die Frau lächelte ihm warmherzig entgegen und verschwand so schnell, wie sie erschienen war. Bedrückt schüttelte der Kaiser bedenklich den Kopf und ging dann im Glauben, eine Einbildung gesehen zu haben, schweren Herzens davon. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Inzwischen hatte Kai sich bereits einigermaßen wieder gefasst und wollte wieder versuchen einzuschlafen, als strahlendes Licht auf sein Gesicht fiel und er sich verwirrt nochmals aufrichtete. Kai konnte kaum glauben, wer nur einige Meter von ihm entfernt im Mondlicht stand. Es war Ray... Durch das Licht in Schein genommen, sah er wie ein wunderbarer Gott aus. Überglücklich sprang er auf und wollte auf ihn zueilen, streckte bereits seine eine Hand nach seinem Geliebten aus, der sogleich darauf verschwand. Traurig stoppte Kaius und ließ seine Hand wieder sinken. Ihm wurde klar, dass sein Verstand ihm da einen üblen Streich gespielt hatte. Ray war nicht hier gewesen. Nur eine Einbildung. Ein sehnsuchtsvoller Traum, welcher mithilfe des Mondlichtes entstanden war. „Oh Ray, wann werde ich dich wiedersehen ", dachte der Erbe verbittert, als er erneut sein Haupt hob und in den riesigen Vollmond schaute, der Rom in ein schimmernden Glanz tauchte, als seien die Farben von Künstlerhand gemalt. Erst jetzt bemerkte Kai die starke Müdigkeit in seinen Augen, die langsam wieder von ihm Besitz ergriff. Mit einem leichten Gähnen wandte er dem Mond seinen Rücken zu und ging wieder zu Bett. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nachdem er langsam wieder in den Schlaf versank, konnte er unerwartet eine sanfte Stimme vernehmen, welche nahe zu ihm sprach : „Kaius... Kaius." Immer wieder konnte er sie vernehmen, wie sie seinen Namen sprach und als er dachte, dass dies endlich aufgehört hatte, konnte er eine warme Hand an seiner Haut empfinden, die ihm einige Haarsträhnen gutmütig von der Stirn strich. Erschrocken schlug er blitzschnell seine Augen auf und schaute in ein gütiges Gesicht einer Frau, die er jedoch nicht kannte. Furchtsam richtete er sich auf und schaute wie gebannt auf sie... „Wer... Wer seid Ihr?", fragte er erstaunt und musterte sie genau. Sie lächelte nur und setzte sich zu ihm ans Bett. „Ich bin dir vertraut mehr als du es dir vorstellen kannst", lächelte sie schließlich ihn weiterhin an. Kai konnte ihr Worte allerdings nicht begreifen und dies machte sich deutlich in seinem Blick bekannt, welchen er immer noch auf ihr weilen ließ. Zugleich staunte er in seinen Gedanken darüber, dass diese Frau von einem weißen Schein umgeben war und wie eine Göttin wirkte. Solch eine Schönheit hatte er noch nie gesehen! Sehr vorsichtig erhob sie ihre Hand und führte sie zu seiner Wange und fuhr ihm durch seine Haare. Kai ließ es geschehen... Warum wusste er nicht. Aber er empfand, dass ihm diese Person sehr nahe stand. Weswegen, dass konnte er noch nicht begreifen... Doch schlagartig tauchten vor seinem Antlitz Bilder auf. Eine Frau, es war die, welche vor ihm saß, hatte ein Kind auf dem Arm und lächelte fröhlich. Sie saß im Garten an dem Brunnen, an welchem Kai immer so gerne war. Unerwartet trat sein Vater zu ihr und küsste sie auf die Stirn, nahm ihr dann das Kind ab und schaute stolz auf es herab. „Mein ganzer Stolz. Mein Sohn... Kaius Severus!", sprach er mit großer Freude in seiner Stimme, woraufhin die Frau lachte. Das Gezeigte verschwand wieder und Kai war erstarrt. Nun wusste er, wer die Frau war, die ihn erneut sanft anlächelte. „M-Mutter", brachte er stockend und noch immer überaus erstaunt hervor, woraufhin sie nickte. „Aber... aber ich dachte, du - du seiest bei meiner Geburt gestorben", führte er seine Sentenz verwirrt fort. „Du irrst mein Sohn. Aber ich habe keine Zeit, um dir das alles zu erklären. Es würde zu lange dauern. Jedoch wirst du eines Tages die bittere Wahrheit erfahren", erhob Nadir nun wieder das Wort und schaute ihren Sohn dabei besorgt an. „Wo warst du all die Jahre?! Ich habe mich so nach dir gesehnt!", brachte Kai mit Tränen erstickender Stimme hervor und wollte ihr in die Arme fallen, konnte es aber nicht, da er sie nicht ergreifen konnte... „Du kannst mich leider nicht berühren Kai. Jemand, der nicht lebt, kann nicht angefasst werden. In keinster Weise - es tut mir so Leid", erklärte sie bekümmert. „Du musst mir aber jetzt gut zu hören, Sohn! Ich habe dich auf all deinen Wegen begleitet - als du Ray getroffen hast, als du noch in Einsamkeit lebtest... Überall war ich an deiner Seite. Dranzer, wie du ihn nennst, habe ich dir geschickt, damit er dich beschützt. Doch er hat noch weitere Kräfte! Wenn du deine gesamte Energie konzentrierst und fest an dich glaubst und an das, was du bewirken kannst, dann kann er sich in den Bogen der Macht, in dem Regnumbogen, verwandeln", fuhr sie fort. „Aber der Regnumbogen ist ein göttlicher Gegenstand. Ich könnte ihn nie führen", kam Kai ihr gleich verwundert dazwischen. „Du... du bist auch verbunden mit göttlicher Kraft, Kai! Deine Seele ist unsterblich und kann sogar wiedergeboren werden! Denn du bist ein Halbgott", erzählte Nadir schließlich das, was sie eigentlich verbergen wollte. „E-Ein Halbgott?", stammelte Kai völlig perplex, woraufhin sie nur knapp nickte. „Doch dies ist nicht das, was ich dir berichten wollte. Weswegen ich hier bin ist, dass ich dir sagen wollte, dass, egal was auch geschehen mag. Egal, was du über dich und Ray erfahren wirst - du darfst nicht aufhören Ray zu lieben. Sperre nie deine Gefühle für ihn in deinem Herzen ein. Verstehst du mich Kai?" , sagte sie nun viel ernster dreinblickend als zuvor. „Bitte versprich mir dies Kai. Versprich es, dass du es nicht vergisst!", mahnte sie, als Kai nichts antwortete und sie weiterhin verdutzt anschaute. „Ja, Mutter, ich verspreche es dir", überwand sich Kaius endlich, schließlich liebte er Ray und würden ihn nie aufgeben, komme was da wolle... Jedenfalls glaubte Kai dies in diesem Moment und er war auch der Meinung, dass diese Gefühle nie vergehen würden. Doch würde dies bis zum Ende halten... Dieses Band, wie er und Ray glaubten, dass unzertrennlich war? Vor seinen Augen begann das Licht langsam seine Mutter zu umschließen, sodass sie immer weniger sichtbar war. „Ich liebe dich Kai - vergiss das nicht", sprach sie sehr sanft und gab ihm einen allerletzten Kuss auf die Stirn, der sich für Kai anfühlte wie eine angenehme Windbrise, dir einen wundervollen Rosenduft zu ihm trug, wobei er entspannt die Augen schloss. „Bitte geh noch nicht" , flüsterte er traurig, nur so kurz seine wahrhaftige Mutter gesehen zu haben, als er die Augen wieder geöffnet hatte. „Ich muss... verzeih ", waren ihre letzten Worte bevor das Licht sie ganz umfasste und als es wieder verblasste war sie verschwunden. „Mutter ", wisperte Kai traurig und legte sich wieder hin. Kurz darauf war in ruhigeren Träumen versunken... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Schon leicht streiften die ersten Tagesstrahlen Rays Zelt. Jedoch war noch in ganz Rom eine sinnliche Ruhe. Nicht einmal Vogelrufe waren von der Ferne aus zu vernehmen. Die Sonne, klein am Rande des Firmaments, kündigte einen wunderschönen Tag an und auch einen großen und bedeutenden. Jedenfalls in der Geschichte der römischen Kaiserzeit. Doch noch war es nichts, was in aller Munde war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nur langsam und eher ungewollt rappelte sich Regus verschlafen auf, schlug seine Zeltplane beiseite und streckte sich den morgendlichen Strahlen entgegen. Dann machte er sich auf den Weg zu dem gegenüberliegenden Zelt, in dem sich sein Freund befand. Doch als er die Plane desjenigen Zeltes freudig beiseite schlug und schon zum Aufstehen treiben wollte, stockte er. Denn Rays Lacken waren bereits gemacht worden und keiner befand sich im Zelt. Erst war Regus verdutzt, doch dann lächelte er, verschloss wieder den Eingang des Zeltes und schaute auf die riesige Hauptraße in Richtung Hafen, wo er seinen Freund vermutete. Mit einem kurzen Seufzen machte er sich sodann an die Arbeit auch die restlichen Gladiatoren aus ihren Träumen zu reißen. Denn er wusste genau, dass Ray früher, oder später auftauchen und ebenfalls mit dem Aufwärmtraining beginnen würde. So brauchte er sich keine Sorgen zu machen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit seinen Fingern berührte er sanft die Wasseroberfläche. Kleine Kreise entstanden und zogen ihren Radius immer größer als winzige Wellen... Das klare Wasser leuchtete in verschiedenen Farben, welche es vom Himmel wiedergab, der noch leicht rötlich gefärbt war. Bedächtig stieg die Morgensonne auf und bildete mit ihren Strahlen am Horizont eine Linie mit dem Meer. Ein kühle Brise kam von diesem, die sicherlich weit gereist war und streichelte das pechschwarze Haar des Jungen. Mit geschlossenen Augen saß Ray ruhig an einem etwas abgelegenen Steg des Hafens und ließ die warmen Sonnenstrahlen sein Gesicht erwärmen. Völlig entspannt atmete er die gesunde und frische Meeresluft ein, die mit jeder Welle zu ihm getragen wurde. Einige Möwen zogen über ihm vorbei in die Richtung der aufgehenden Sonne, einem unbekannten Ziel hinterherjagend. Einem Traum nachkommend... Ray wünschte sich, für nur ein einziges Mal auch so willensfrei handeln zu können, dass seine Träume und Wünsche in Erfüllung gingen! Doch Menschen hatten es zu dieser Zeit schwerer als alle anderen Geschöpfe. Ihr freier Wille wurde eingemauert von Wünschen und Träumen Mächtiger, die selbst eingesperrt waren. Keiner - kein Einziger konnte das tun, was ihm beliebte, ohne etwas dafür opfern zu müssen. Doch wenn man etwas haben wollte, etwas ergreifen wollte, opferte man da nicht gern etwas? Vielleicht sogar sein Herz und seine Seele? Oft wird so in Mythen der Alten gesprochen. Das große Helden sogar ihr Leben gaben, um die Seele ihrer Geliebten aus der Unterwelt zu holen und am Ende siegten sie auch und lebten glücklich mit ihr, bis auch dies einst verging... Ray hatte schon oft solche Geschichten vernommen und irgendwie sah er sich verbunden mit diesen Geschichten. Auch er war jemand, der um sein Liebtes kämpfte und es zurück haben wollte. Nur für seine Geschichte gab es noch keinen Ausgang. Doch er erhoffte sich sehr, dass es am Ende so sein würde, wie in den Erzählungen. Dass er Kai in die Arme schließen konnte und ihn nie wieder gehen lassen müsste... Während er seine Gedanken zum Firmament schweifen ließ und schon beinahe in seiner Traumwelt gänzlich versank, lag Drigger äußerst müde neben seinem Herren und schien zu ruhen. Der weiße Tiger war nicht sehr begeistert gewesen, als Raius das Zelt bei Zeiten verlassen hatte. Doch er war seinem Herren gefolgt. Der Tiger hatte Ray mittlerweile so sehr lieb gewonnen, dass er ihm sogar noch treuer zur Seite stehen würde, als seiner wahren Herrin. Es war sein eigener Beschluss! Und das bedeutete, dass er Ray überall hinfolgen würde. Wenn nicht sogar in den Tod. Wenn er mit dem Leben dafür bezahlen musste, dass ein Freund weiter den Atem spürte, dann sollte es so sein... Drigger streckte sich einmal und erhob sich dann von seinem Liegeplatz und trottete langsam auf Ray zu, der weiter vor ihm saß und nun mit einem Lächeln den Fortgang der Sonne beobachtete. „Na, mein Kleiner", grinste er, als der Racker zu ihm an die Seite kam und sich schnurrend an ihn kuschelte. Drigger erwiderte nur mit einem knappen Blick, bevor er sich wieder an Ray schmiegte. Dieser nahm ihn in die Arme und streichelte über das schöne, weiche Fell des Tigers. „Weißt du was, Drigger?", erhob Ray das Wort erneut, sodass sein Freund ihn neugierig musterte. „Du könntest mal wieder ein Bad vertragen." Und im nächsten Moment war es auch schon geschehen. Ray hatte Drigger gepackt und ihn ins Wasser plumpsen lassen. Nach einiger Zeit tauchte Drigger wieder völlig durchnässt auf und wurde von Ray sogleich aus dem Wasser gezogen. Darauf konnte Raius sich nicht mehr mit seinem Gelächter zurückhalten. Die kleine Raubkatze sah einfach zu niedlich aus... Mit einem beleidigenden Fauchen schüttelte sich der Kleine das Wasser vom Fell und bespritzte damit den sich immer noch amüsierenden Ray. „Och komm schon, Drigger! Es war nur ein kleiner Scherz. Spiel hier nicht das beleidigte Kätzchen", meinte er, nachdem das Lachen verzogen war. Der Tiger jedoch schien ihn nicht mehr zu beachten und wandte ihm den Rücken zu. Was die beiden aber nicht bemerkt hatten war, dass sich ihnen zwei Personen näherten... Es war bereits zu spät, als Ray etwas vernahm. Er wurde an beiden Händen von hinten gepackt und wurde rücklings ebenso wie Drigger ins Wasser geworfen. Als er sich endlich wieder am Steg hochgezogen hatte und von oben bis unten durchnässt war, erkannte er auch die Übeltäter die ihn breit angrinsten. „Tyson! Max!", lächelte er, fröhlich seine Freunde endlich wieder zu sehen, während sie ihm auf halfen. „Bei Jupiter, was macht ihr hier?!", fragte er sogleich und schüttelte kurz sein Haar. „Wir sind ebenfalls wegen den Spielen hier und werden als Gladiatoren antreten. Zudem sind wir sogar in einem Team!", erklärte Max, der als erstes das Lachen aufgegeben hatte. „Das sind ja tolle Neuigkeiten!", entgegnete Ray den beiden erleichtert. Jetzt war er wenigstens nicht mehr so allein... „Und woher wusstet ihr, dass ich hier mit Drigger bin?", ermittelte er sogleich neugierig weiter. „Wir sind deinem Meister begegnet. Er hat leicht wütend gewirkt, weil du nicht das Aufwärmtraining vollzogen hast. So hat er uns hierher geschickt, als wir ihm berichtet hatten, wir seien Freunde von dir", antwortete Tyson dieses Mal. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich euch vermisst habe", sprach nun erneut Ray weiter und lächelte ihnen entgegen, als sie sich vom Steg begaben. „Wir sind auch froh dich wiederzusehen, Ray! Aber was ist mit Kai?", meinte nun Max weiter und sah seinen Freund mitleidig an. „Hast du es überhaupt vernommen?", fragte nun Tyson und erhielt dadurch einen Stoß in die Rippen von Max. „Was vernommen?", stellte Ray sogleich neugierig die Gegenfrage, während er sich sein Gewand leicht auswrang. „Nun... äh - ist nicht so wichtig", wank Tyson daraufhin ab und widmete sich wieder dem Gehen, während Max sich für Drigger zu interessieren begann, den er aber bereits kannte. Schließlich hatte er ihn und Ray noch einmal bei den damaligen Spielen in der Gladiatorenstadt gesehen und mit Ray über diesen Tiger gesprochen. Doch ruckartig blieb der Blondschopf wie angewurzelt stehen und schaute auf etwas vor ihnen auf der Straße. Verblüfft blieben auch die anderen Beiden stehen und schauten in die Richtung ihres Freundes. Dort, bei der Bibliothek stand ein junges Mädchen... Ray erkannte sie sofort und begann zu lächeln. Es war Diana! „Max... Max, was ist los?", fragte Tyson wieder besorgt an seinen Freund gewand. „Wunderschön... einfach wie eine Göttin", stammelte dieser nur geistesabwesend und starrte weiterhin auf Diana, die langsam auf sie zu kam. „Hey Max!", versuchte es Tyson nochmals, etwas lauter und fuchtelte sogar mit seiner Hand vor dessen Augen, ohne eine Reaktion zu erhalten. Zugleich wank Ray ihr lächelnd zu und Drigger stürzte auf die Göttin zu. „Sag mal Ray, kennst du dieses Mädchen etwas?", ermittelte Max mit hoffnungsvoller Stimme und schien endlich wieder aus seiner Traumwelt aufgestiegen zu sein. „Ja - mehr, oder weniger schon. Wir haben uns vor kurzem kennengelernt", antwortete Ray wahrheitsgemäß. „Bist du Kai jetzt etwa untreu geworden?! Ist sie deine neue Freundin?!", fragte Max sogleich bestürzt. „Nein, nein! Sie ist nur eine Freundin", entgegnete Raius ihm erstaunt über diese feste Reaktion. „Hat sie einen Freund?", fragte er sogleich weiter. „Nein", gab sein Gegenüber wieder zur Antwort. Tyson stand nur nebenbei an der Seite und wusste schon längst, was Max gebissen hatte - die Liebe... „Ich muss sie unbedingt kennenlernen! D-Diese Göttin. Ihr Schönheit kommt der, der aufgehenden Sonne gleich und ihre Haare wehen wundervoll im Wind. Ihr Lippen, so rot wie eine Rose und... ach, sie ist perfekt!", schwärmte Max nur noch von ihr und auch Ray wusste nun, was in seinen Freund gefahren war. „Wenn Max wüsste, wer sie wirklich ist ", dachte er knapp und ging Diana endlich entgegen, die einen besorgten Gesichtsausdruck hatte. „Ray!", rief sie und umarmte ihn kurz bevor sie fortfuhr: „Es gibt Neuigkeitenjedoch keine guten. Wo kann ich alleine mit dir sprechen?" „Du kannst offen reden. Sie sind gute Freunde", erwiderte er auf ihre Frage, woraufhin sie nickte und Tyson, wie auch Max, näher traten. Wobei der Blondhaarige verschüchtert zu Boden schaute. „Kai... Er hat eine Verlobte. Die Heirat wird heute bei den Spielen preisgegeben! Dir bleibt nicht viel Zeit! Du musst die Kämpfe gewinnen und mit Kai sprechen, sonst ist es zu spät!", begann sie sogleich aufgeregt und für einen Moment versagte Ray der Atem. „Kai... Kai soll heiraten?!", wiederholte er das eben Vernommene. „Ja! Aber nicht freiwillig! Er liebt dich immer noch und leidet. Ray bitte, beeile dich. Die Spiele fangen heute bei der Mittagsglut an! Auch Kai, seine Verlobte und sein Vater werden anwesend sein!", fuhr sie aufgeregt fort. „Keine Sorge! Wir werden Ray beistehen, dann wird er die Spiele mit Sicherheit gewinnen!", traute nun Max endlich wieder etwas zu sprechen. Verwundert blickte die Göttin sogleich auf ihn. „Wie heißen deine Freunde überhaupt?", stellte sie dann Ray eine weitere Frage. „Das sind Taius Ferus und...", begann der Gefragte, wurde jedoch von Max unterbrochen: „Und mein Name ist Maxus Caecus. Aber Ihr könnt mich Max nennen." Als Diana ihm in die Augen schaute, stockte unerwartet ihr Atem. Etwas Seltsames ging in ihr vor, dass sie nicht deuten konnte. Noch nie war sie so von dem Anblick eines Menschen fasziniert gewesen... „Und mein Name ist einfach Diana", erwiderte sie mit einem scheuen Lächeln auf ihren Lippen. „Der Name einer Göttin! Erlaubt mir zu sagen, dass Ihr ebenso schön, wie eine Göttin seid!", fuhr Max fort und schien vor Verliebtheit und Diana nichts mehr wahrzunehmen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... Natürlich freu ich mich schon riesig auf Eure Kommentare!!! Nun ja, jedenfalls hoffe ich wie immer, dass es Euch wenigstens ein klitzekleines Bisschen gefallen hat! Bis zum nächsten Mal!!! Marli P.S Bevor ich es vergesse... Wer es langsam Leid ist, sich jeden Teil einzelnd rauszuholen von dieser F.F, dem würde ich sie in originaler Computerfassung zuschicken. Einfach eine ENS schreiben und E-Mail Adresse angeben, dann schicke ich „My Heart and I, just for you" demjenigen als komplette Story zu ^^ Kapitel 16: *~Dianas Bruder & die Hochzeit~* -------------------------------------------- Hi, hi!!! ^^ Da bin ich wieder, um zu nerven ^^; Tja, heute mach ich es mal superkurz (wer’s glaubt -.-) Also! Immer das Wichtigeste zu erst: Ich wäre beinahe vom Stuhl gekippt vor Verwunderung! Erst als meine Freundin mir bestätigt hat, dass da 26 Commis standen, hab ich es geglaubt ^^; Also ich kann dazu nur eins sagen: THAAAAAAAAAANNNNNNKKKKSSSSSSSSSSSS! Danach hab ich mich sowas von gefreut, dass mir sogleich supergute Ideen gekommen sind. Leider habe ich es aber trotzdem nur auf 16 Microsoftseiten gebracht, weil ich vieles für die Schule wiederholen musste. (Wurde sogar richtig gezwungen... toll, nich? -.-) So konnte ich bis heute nicht noch mehr zusammenkriegen. Hab nämlich erst gestern um 10 Uhr abends mit dem Teil für heute angefangen und dann versucht eine Stunde durchzuarbeiten, hat auch ganz gut geklappt, bis meinem Vater das Tippen auf die Nerven gegangen is. ^^; Na ja. Jedenfalls wird dies vielleicht der letzte, oder vorletzte Teil für diese Woche sein, weil ich am 1. September wieder in die Schule dackeln muss und noch einiges zu erledigen habe. Wenn die School also losgeht wird es dann wahrscheinlich nur jedes Wochenende ein Teil geben... Aber nicht verzweifeln! So hat man genug Zeit ein Commi zu schreiben und dafür wird dann der Teil auch bestimmt länger lol Jetzt aber wirklich genug mit reden... Viel Spaß beim nächsten Teil! ^^ 8 >^~*Chapter 16*~^< Dianas Bruder & die Hochzeit „Ich werde bereits vorreiten und das Volk empfangen. Du wirst dann zu Anfang der Spiele mit Aidria an deiner Seite hinzutreten", befahl Kaiser Alexander Severus und stieg auf sein Pferd auf. Sein Sohn stand einige Meter von ihm entfernt und nickte. Sinisturus stand an seiner Seite, wie auch Aidria. „Ach und Kai, zieh bitte die kaiserliche Toga an", fügte sein Vater hinzu, als er den Anzug seines Sohnes betrachtet hatte. Erneut bekam er nur ein Nicken, bevor er sich auf den Weg mit einigen Streitwagen und Wachen zum Kolosseum begab. „Nun gut Majestät, Ihr habt Euren Vater vernommen - zum Umziehen!", drängte sein Lehrmeister ihn gleich darauf, der er genauso gut wusste, dass Kai diese Robe hasste, wenn er sie anziehen musste. Trotzdem nahm er Aidria bei der Hand und ging mit ihr zu seinen Gemächern, während Sinisturus zurück blieb um abzuwarten. „Wieso möchtest du, dass ich dich begleite?", fragte sie, als sie endlich angekommen waren. „Ich habe etwas für dich und würde dich bitten, dies anzuziehen", erklärte Kai und trat zu seinem Bett, auf dem Seide lag. Neugierig folgte ihm seine Verlobte und riss ungläubig ihre Augen auf, als sich der Stoff als herrliches Kleid entpuppte. „Kai, das... das ist wunderschön! ", brachte sie nur stockend hervor, während er es ihr reichte. „Dies war das Hochzeitskleid meiner Mutter. Sie hat mit meinem Vater den Bund geschlossen, als sie so jung war wie du jetzt. Sinisturus hat es mir gebracht und dies erzählt. Ich möchte, dass du es trägst", erklärte Kaius und schien sich zu freuen, dass ihr das perlweiße Gewand so gut gefiel. „Aber... Das kann ich nicht annehmen. Es gehörte schließlich deiner Mutter und..." „Ich denke, sie hätte gewollt, dass du es trägst", unterbrach Kai sie sofort und reichte ihr dazu noch einen goldenen Gürtel, wie auch Schmuck. Immer noch völlig erstaunt nahm es Aidria entgegen und schaute dann zu Kai auf. „Und ich bitte dich, es zu tragen. Du siehst bestimmt anmutig darin aus", fügte er fortgesetzt hinzu. Schließlich nickte sie und verschwand im Nebenraum, um sich die Sachen anzuziehen, zugleich zog auch Kaius sich sein kaiserliches Gewand an. Und als er gerade seinen Verschluss des oberen Teiles geschlossen hatte und sich umwandte, stand Aidria in der Halle und lächelte ihn schüchtern an. Kais Augen weiteten sich vor Erstaunen. Woraufhin ihr lächeln sofort versiegte und sie ihn besorgt musterte. „Ist - stimmt irgendetwas nicht mit mir?", fragte sie leicht bekümmert als er näher trat. „Nein, eher im Gegenteil! Du siehst göttlich aus Aidria", sprach er nach einiger Zeit und fuhr durch ihre geöffneten Haare. Erleichtert begann sie erneut zu lächeln. „Du siehst auch elegant aus", erwiderte sie nach einiger Zeit. Kai, wie auch sie hatten an einigen Stellen der Gewänder goldene Verschlüsse, auf denen Zeus Alder abgebildet war. Beide hatten an den Enden ihrer Gewänder roten, anstatt perlweißen Stoff und auch beide hatten einen Gürtel aus leichtem Gold. Aidrias Haare wurden von roten Rosen, welche zusammengesteckt waren, zurückgehalten, sowie von zwei Spangen. Um ihren Hals trug sie eine Kette erneut aus Gold, in der ein Adler abgebildet war. Ebenfalls Jupiters Schutztier und Merkmal... „Ist es nicht merkwürdig. Du trägst Fortis, Junos Tiger, der über die Familie wacht“, begann sie und nahm dabei Kais Kette in ihre Handfläche, „und ich trage Insignis um meinen Hals, Jupiters Göttervogel, der über das Leben wacht. Findest du nicht auch, dass du Insignis und ich Fortis tragen sollte?" „Es wäre der Wahrheit treu. Jedoch weißt du auch, dass ich diese Kette nicht aus meiner Obhut gebe", entgegnete Kai ihr sogleich. „Ja, dass ist mir klar. Ich wollte auch nicht auf einen Tausch hinaus. Ich habe es nur festgestellt", wank Aidria ab und ließ den Anhänger von ihrer Hand gleiten. Als urplötzlich Trompetenklänge von der Ferne her erschallten, wussten beide sogleich, dass es Zeit war zu gehen. Aidria war die Erste, die sich aufmachen wollte, doch Kai hielt sie unerwartet zurück. Kaius atmete im gleichen Augenblick tief durch, öffnete den Knoten seines Anhängers, ergriff ihre Hand und legte die Kette in sie hinein und schloss sie darauf. Völlig verwirrt schaute sie sofort auf den Anhänger herab. „Aber, aber Kai ", brachte sie nur hervor. „Ich gebe dir diese Kette, weil ich dir vertrauen möchte. Gebe sie mir nach der Hochzeit zurück", unterbrach der Erbe sie noch leicht zögernd. Mit einem Lächeln löste auch Aidria den Verschluss ihrer Kette und band diese Kai um. Dann legte sie sich dessen Anhänger um. „Herr, es wird Zeit", erklang hinter ihnen die Stimme von Sinisturus, der des Wartens ungeduldig geworden war. „Wir kommen", meinte Kai kurz und ergriff Adrias Hand. Beide schauten sich noch einmal lächelnd an und begaben sich dann in den Hof, wo bereits ein Wagen auf beide wartete... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Oh bei den Göttern! Max muss immer auf die letzte Minute kommen ", murrte Tyson gelangweilt. „Lass ihn doch seine Zweisamkeit mit Diana oder bist du etwas eifersüchtig auf ihn", lächelte Ray und kraulte dabei Drigger, welcher auf seinem Schoss lag. „Nein! Natürlich nicht", antwortete sein Freund sogleich und ließ sich in die weichen Kissen zurücksinken, welche sich in Rays Zelt befanden. „Was hast du dann gegen ihr Beisammensein?", ermittelte Ray und sichtlich neugierig. „Ich habe nichts gegen ihr Zusammensein. Ich habe auch nichts gegen Diana. Aber, seit ich ein törichtes Kind gewesen war, kenne ich Max nun schon. Wir haben alles gemeinsam gemacht - alles gemeinsam durchlebt. Als unsere Familien im Krieg durch Barbarenhand starben, sind wir gemeinsam aufgebrochen, um in Rom eine neue Arbeit zu finden. Wir haben uns durchgeschlagen, sind geflohen vor Sklavenhändlern, haben uns gegen wilde Tiere verteidigt und waren selbst bei unserer Ausbildung zu Gladiatoren beisammen. Nur es kommt mir so vor als würde sich Max von mir entfernen. Und desto länger er mit ihr zusammen ist, desto mehr reißt das Band, welches uns verbindet ", versuchte Tyson seine Gefühlswelt in Worte zu fassen, während sein Freund ihm aufmerksam zuhörte. Sodann einen Augenblick darauf trat eine unheimliche Schweigsamkeit ein... „Sag Ray, jetzt da du weißt, dass dein Geliebter eine Verlobte hat, die er heiraten wird - zweifelst du denn nicht etwas an eurer Liebe?", siegte Tysons Neugierde schließlich. Sein Gegenüber gab zunächst keine Antwort. Still ließ er sich ebenfalls in die Kissen zurücksinken und schien über diese Frage nachzudenken. Dann jedoch antwortete er: „Ich habe gezweifelt, das ist wohl wahr... aber nun nicht mehr, denn ich weiß, dass das Band, welches wir gebunden haben, sich nun noch fester um unsere Seelen gestraft hat. Und wenn das Schicksal es so wollte, dass sich mir noch ein Hindernis in den Weg stellt, bevor ich zu Kai kann, dann werde ich dieses überwinden. Verlass dich darauf. Nichts kann dem Schicksal trotzen, selbst die Götter nicht. Aber eine Kraft kann dies bewirken. Ein einziges Gefühl." „Und welches ist das?", ermittelte Tyson erstaunt über das Gesagte seines Freundes. „Die Liebe. Wenn sie sich einmal ergriffen hat, dann kannst du alles tun. Sie gibt dir diese Kräfte", lächelte Ray glücklich und schien in seinen Träumen zu versinken. „Hm,die Liebe also ", murmelte Tyson zu sich selbst, obgleich Ray sein Gesagtes auch vernommen hatte. „Glaubst du, ich finde irgendwann einen Menschen, den ich so sehr liebe, wie du es bei Kaius tust?", fragte er nach einiger Zeit weiter, als schien ihn dieses Thema nicht mehr loslassen zu wollen. „Wenn ich ehrlich sein soll, dann habe ich die Befürchtung, dass du es schon längst getan hast", äußerste sich Raius bedenklich darauf. „Vielleicht hast du Recht. Aber es gab einmal einen Dichter, der geschrieben hat, dass er für seine Liebste immer nur das Beste wollte. Sie jedoch hat seine Liebe nie richtig erwidert und eines Tages traf sie jemanden, den sie tatsächlich zu lieben begann.“ „Und er... Was tat er? Er ließ sie ohne ihr seine Gefühle zu gestehen, einfach mit dem Anderen ziehen", erzählte Tyson und schien dabei über diese Erzählung nachzudenken. „Und du?" „Worauf willst du hinaus?", stellte Tyson sogleich die verwirrte Gegenfrage. „Wärst du bereit für das, was dir am meisten am Herzen liegt, es sogar aufzugeben?", definierte Ray seine Frage, woraufhin der Gefragte lange zu überlegen begann. Doch zuletzt antwortete Tyson mit einem Lächeln und klarer Entschlossenheit in seinen Augen, die schon lange nicht mehr vorhanden gewesen war: „Ja, ich würde ihn gehen lassen." Obgleich die Klärung ziemlich selbstbewusst gekommen war, richtete sich Ray erstaunt auf, sodass der kleine, weiße Tiger sogar von seinem Schoß plumpste und mit einem kurzen Fauchen wieder nach oben klettern musste. „Du etwa nicht?", stellte Tyson erstaunt die Gegenfrage, als sein Gegenüber ihn noch weiterhin mit solch einem verwunderten Blick musterte. „Ich... äh -" Für einen kurzen Moment schloss Ray überlegend seine Augen und ließ all die glücklichen Augenblick mit Kai an ihm vorüberziehen. „Doch. Ich würde ihn auch aufgeben. Wenn er so richtig glücklich werden könnte. Denn ich liebe ihn und für Kai würde ich alles tun. Sogar sterben! Wenn er glücklich ist, dann bin ich glücklich. Empfindet er Schmerz, so empfinde auch ich Schmerz. Wir sind sozusagen Eins geworden. So könnte ich ihm auch nie Leid zu fügen... niemals", beendete der Junge seinen anfangs gestammelten Satz mit purer Sicherheit. „Dann verstehen wir uns. Wir würden beide alles für den Menschen tun, den wir lieben. Auch wenn meine Liebe nicht so intensiv ist, wie die Deine ", lächelte Tyson und griff nach Drigger, um ihn auch einmal zu streicheln. Ray erwiderte dieses Lächeln sehr gern. In der nächsten Sekunde jedoch begann Tyson laut wie am Spieß zu schreien. „Was ist denn los Tyson?!", fragte Ray sogleich besorgt, als er die komische Miene von diesem erblickte. „Das... das -", begann dieser nur. „Was?!", ermittelte sein Gegenüber schon sichtlich ängstlich. „Das Vieh! Das Ding es hat mich gebissen!", brachte Tyson schließlich einen vollständigen Satz unter zusammengebissenen Zähnen hervor und hielt sich dabei seinen linken Zeigefinger fest. Ray stockte. Ihm fiel in diesem Moment eine Last vom Herzen und er hatte schon gedacht, Tyson würde vor ihm umkippen. Dabei hatte Drigger Tyson nur gebissen. Während Tyson sich auf den Kissen herumwälzte, ging Drigger wieder seelenruhig zu seinem Herren zurück, legte sich in dessen Schoß, gab ein kurzes Knurren zurück, welches man hätte als „selber Schuld" deuten können und schlief dann auf Rays Schoß ein. Zugleich begann dieser loszuprusten, wobei der schlafende Tiger wieder von seinem Freund herunterrutschte. Schließlich gab es die kleine Raubkatze auf und suchte sich ein ruhigeres Plätzchen auf einem Kissen, etwas abseits der beiden Jungen, die sich wieder beruhigten. „Nimm es ihn nicht böse. Er ist noch klein ", lächelte Ray , der immer noch nicht ganz sein Lachen hatte einstellen können. „Noch klein?! Natürlich Ray! Dieses Vieh hat mich einmal gebissen und wenn ich Pech habe, hat es sogar gefallen daran gefunden und wird es wieder tun! Und wenn dieses Katzenvieh dann groß ist , wird es mich als Tyson aller Menschenbraten gut durch verspachteln!!!" , murrte sein Freund, sein Gerede sich schon sichtlich vorstellend, während Ray wieder zu lachen begann und Drigger sich beleidigt von Tyson abwandte, um endlich seinen Frieden zu erhalten. „Oh, oh Tyson. Ich glaub, das mit dem Katenvieh hat Drigger sich zu Herzen genommen", feixte Ray, als er sich endlich wieder hatte beruhigen können. Sein Freund jedoch wurde kreidebleich und ermittelte stockend: „A-Ab wann sind Tiger eigentlich erwachsen und fressen richtiges Fleisch?" „Ach Tyson, komm wieder runter! Drigger wird dich nicht fressen!", versuchte sein Freund ihn zu beruhigen. „Ach ja! Wer gibt mir die Garantie?" „Das mache ich. Solange ich es Drigger nicht befehle, wird er dich auch nicht auffressen", seufzte Ray, dem die überzogene Besorgnis seines Freundes langsam auf den Geist ging. „Na, das sind ja tolle Aussichten", murrte Tyson und schenkte Drigger eine kurzen ungläubigen Blick, den der Tiger jedoch nicht erwiderte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Oh Maxus, so ist das wirklich passiert?", fragte Diana lachend, während sie Hand in Hand die römische Hauptstraße durchschritten. „Bei den Göttern - es ist wahr! Ich bin vorn über ins Weinfass geflogen und am nächsten Morgen hatte ich dann auch noch Küchendienst. Den hat aber dann doch Tyson für mich übernommen", beendete Max seine Erzählung und lächelte sie dabei spaßig an. „Also wenn ihr beiden zusammen seid, dann hat man wirklich viel zu lachen", schlussfolgerte sie immer kichernd. Max wurde daraufhin stumm und drückte ihre Hand etwas fester, sodass sie erstaunt stehen blieb. Diana wollte schon fragen, was geschehen sei, als Max zu sprechen begann, was ihm seit er sie gesehen hatte, auf dem Herzen lag: „Und wenn wir beide zusammen sind, dann habe ich das Gefühl, dass du mir so vertraut bist, als wären wir schon eine Ewigkeit zusammen." Erstaunt schaute sie ihn mit geweiteten Augen an und wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Auch sie empfand ähnliches für Max. Aber es konnte in ihren Augen nicht stimmen. Sie war eine Göttin und er ein Mensch! Zudem waren sie jetzt erst etwas mehr als eine Stunde zusammen unterwegs.Da konnte man doch nicht schon von Liebe denken... Geschweige denn sprechen. Obwohl Maxus es nicht direkt angesprochen hatte. Zugleich bekam Max langsam Zweifel, ob es das Richtige gewesen war, ihr jetzt schon solche Empfindungen zu offenbaren. Aber es war nun einmal das, was er für sie fühlte. Und er wollte diese Gefühle nicht mit sich tragen, ohne dass sie es wusste. Das konnte er einfach nicht... „Max, ich... ich weiß, dass ich schon seit dieser gemeinsamen kurzen Zeit, die wir hier durch Rom gehen, eben solche Sinnesempfindungen für dich im meinem Herzen habe. Aber... es gibt etwas, dass du wissen musst. Jedoch habe ich Angst davor, es dir zu gestehen. Ich habe Angst davor, dich als Freund zu verlieren, wenn du es weißt - falls du mich dann überhaupt noch magst", begann Diana sehr zögernd zu sprechen. „Du kannst mir alles erzählen. Ich könnte dich nie hassen! Du bist dafür zu wunderbar", antwortete Max sehr sanft und es schien auch dass davon zu tragen, was er sich daraus erhofft hatte, nämlich das Diana begann ihm mehr und mehr zu vertrauen. Schließlich gab sie sich einen Ruck, zog ihn in eine Seitengasse und gab ihr großes Geheimnis preis: „Max, ich bin kein Mensch. Ich bin wirklich eine Göttin! Ich bin Diana, Göttin der Jagd und Wächterin des Waldes. " Geschockt starrte Maxus Diana nach dieser Beichte an und trat einige Schritte zurück. Diana hatte genau gewusst, dass es so kommen würde. Jeder Mensch, obwohl es nicht viele gewesen waren, denen sie dies preisgegeben hatte, waren ängstlich geworden. „Ich wurde von meiner Stiefmutter Juno beauftragt, Ray zu unterstützten, damit er wieder zu Kai findet und auch Drigger ist kein richtiges Tier. Er ist ein Geisterwesen. Er dient eigentlich als Beschützer Juno, diese hat ihn jedoch auf eigenen Wunsch zu Ray geschickt, damit er über diesen Wachen kann", fuhr sie trotz ihrer großen Zweifel fort. „Das... Das ist ein Scherz, nicht war?", brachte Max vor Erstaunen nur hervor, doch Diana schüttelte bedacht ihren Kopf. Als sie langsam auf Max zu ging, wich dieser erneut einige Schritte zurück. Doch schließlich konnte sie seine Hand ergreifen und schloss ihre Augen. Max und sie wurden von einem weißen Licht umgeben und als der blondhaarige Junge seine Augen wieder geöffnet hatte, stand er mitten in einem wunderschönen Wald, an einem Wasserfall. Um ihn herum traten lauter Tiere aus dem Schatten der Bäume und sahen ihn neugierig an... Auf dem Wasser, welches sich als kleiner See nach dem Wasserfall staute, waren herrlich duftende Wasserrosen, zwischen denen ab und zu einige Fische in die Luft sprangen und mit einem lauten Platschen wieder zurück in ihrer natürlichen Umgebung verschwanden... Unerwartet flog etwas seltsames über sein Haupt hinweg, sodass er sich ducken musste. Jedoch als Maxus herumwirbelte um nachzusehen, was für eine Kreatur dies gewesen war, trauter seinen Augen kaum. Aus dem Schatten eines riesigen Baumes trat Diana hervor. Einwand musste er jedoch seinen Augen bei ihrer näheren Betrachtung geben. Sie hatten nicht mehr den leichten Seidenstoff an, der sich um ihren Körper geschlungen hatte. Sie hatte merkwürdigen Stoff an, Max vermutete, dass es dieses Material war, welches nur ihre Weiblichkeit in Form von zwei Schlangen richtig bedeckte. Um ihren linken Arm wickelte sich die eine, nicht lebendige Schlange weiter und hatte über der Schulter einen hauchdünnen Seidenstoff, der im Wind wehte... ( Wer sich dass alles nicht vorstellen kann, am besten im Steckbrief nachschauen! ^^) Max konnte nicht gegen die Röte in seinem Gesicht ankämpfen. Aber sie sah einfach zu verführerisch aus, als dass man sie nicht hätte ergreifen wollen... Auf ihrem Arm saß ein eigenartiges Echsenwesen mit Flügen, wie ein kleiner Drache. Max kam sofort in den Sinn, dass es ihr Geisterwesen war. Vermuten konnte er es wenigstens. „I-Ist das alles hier echt? Kein Traum... oder eine Illusion?", fragte er, als sein Mut wieder zu ihm gefunden hatte. „Dies ist keine Einbildung. Es ist mein Zuhause und die Tiere, die du hier siehst, sind meine Freunde, meine Begleiter", antwortete und kam langsam näher, erfreut im Inneren, als Max nicht mehr zurückwich und sogar näher kam. „Und diese Echse?", ermittelte er wissbegierig weiter. „Das ist mein getreuer Freund Ignis. Er war immer an meiner Seite, wenn ich ihn gebraucht habe. Mein Vater Jupiter hat ihn mir bei meiner Geburt geschenkt - geformt aus dem Heiligen", lächelte sie. Bevor Max noch eine weiter Frage stellen konnte, kam unerwartet an den Tieren, welche sich am Wasserplatz versammelt hatten, ein riesiger Wolf aus dem Wald um sie gestürmt und stürzte sich mit lautem Knurren und gefletschten Zähnen auf Max. Mit einem Angstschrei wurde Max zu Boden gerissen und das riesige Tier begann ihn mehr und mehr anzuknurren. „Beruhige dich, das ist ein Freund von mir", mahnte Diana den dunkelgrauen Wolf sogleich, der auf der Stelle wieder von Max herunterstieg und wie ein kleiner Welpe zu winseln begann. „Entschuldige, Judex ist noch jung", erklärte Diana Maxus und half ihm dabei vom Boden auf, während Ignis zu dem Wolf rüberflog und sich auf seinen Rücken setzte. „Schon in Ordnung. Ich habe mich nur etwas erschreckt, weil er so riesig war", meinte Max erleichtert noch zu am Leben zu sein. „Judex ist zwar noch sehr jung und frevelhaft, aber seine Aufgabe als Wächter über den Wald, während meine Abwesenheit nimmer er sehr ernst. Der, den er nicht kennt, wird ohne Gnade aus dem Wald gehetzt. Er weiß nämlich zu entscheiden zwischen Gut und Böse. Bei dir war es aber nur so, dass er mit dir spielen wollte", fuhr Diana fort, schien jedoch zu überlegen. „Was ist denn?", fragte Max, als die Stille für ihn unerträglich wurde. „Jedoch ist es seltsam... seltsam, dass er dir gegenüber so gut gesinnt war. Du musst wissen, dass er eigentlich Menschen hasst. Seine Eltern wurden von ihnen getötet. Ihn konnte ich noch retten. Deswegen lebt er bei mir. Ich habe ihn bis jetzt groß gezogen und bin für ihn wie eine Mutter. Zudem ist er der Letzte seiner Art. Es gibt keine weiteren Riesenwölfe. Obwohl sie einst mein Zeichen waren und mir treu gedient haben" , erläuterte sie und schaute dabei immer noch bedenklich zu dem Wolf, der sich Max nun langsam wieder näherte. Dieser schien seine gesamte Angst wieder abgelegt zu haben und begann sacht das Haupt des Tieres zu streicheln. „Na Kleiner. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Ich heiße Max", lächelte der Blondschopf als der Wolf sich streicheln ließ. „Max, du bist wirklich unglaublich! So zahm war er noch nie bei Anderen", lächelte Diana begeistert von der Zuneigung und trat näher. „Na ja, ich mag eben Tiere sehr gern. Vielleicht spürt er das", grinste Max zurück und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ach - die Liebe liegt in der Luft!", sprach plötzlich jemand und ließ beide verwirrt herumwirbeln. In einem Ast, des riesigen Baumes vor ihnen saß ein Junge, jedoch konnte man nicht sein Gesicht erkennen. „Wer bist du? Und was hast du hier zu suchen?!", fragte Diana ihn sogleich Wut entbrannt. „Beruhige dich", meinte ihr Gegenüber und sprang von seiner Sitzgelegenheit herab. Ohne noch einen Moment zu zögern eilte Judex auf den Fremden zu. Doch dieser hob gelangweilt die Hand, sodass der Wolf sich in die Luft erhob und ins Wasser geschleudert wurde. Zugleich fiel Max auf, dass der Unbekannte sehr viel Ähnlichkeit mit ihm selbst aufwies. „Ich frage ein allerletztes Mal: wer bist du?!", rief die Herrin des Waldes erzürnt, nachdem sie zu Judex laufen war, um ihn zu helfen. „Ich bin enttäuscht. Hast du mich etwa so schnell vergessen? Ts, ts, ts... Aber Schwesterchen, das passt nicht zu dir", lächelte der Junge und trat endlich ins Licht. Max konnte es jedoch kaum fassen, bei dessen Anblick. Er und der Fremde, welcher sich als Bruder Dianas ausgab, hätten Zwillinge sein können... „A-A pollon?!", ermittelte Diana nur stockend und starrte auf den Jungen vor ihr, welcher seine Hand erhob und den Wolf damit wieder langsam schwebend ans Ufer zurückbrachte. „Na endlich. Hast ziemlich lange gebraucht. Ach und... entschuldige, dass dein Wächter jetzt einige Tage Freizeit braucht, aber ich hasse es, wie die Menschen, wenn mich jemand angreifen will", fuhr der Blondhaarige fort und schenkte zum ersten Mal Max einen Blick. „Wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!", sprach Diana erstaunt und musterte ihren Bruder, auch ihr viel die Verblüffende Ähnlichkeit mit Max auf. „Um genau zu sein, seit unserer Geburt nicht. Mutter hat mich angenommen und du wurdest zu Juno gebracht", definierte er genauer, während er sich die Wunden des Wolfes ansah und kurz etwas diesem zu trinken gab. Und nur nach kurzer Zeit konnte Judex wieder aufstehen und schien geheilt zu sein. „Er muss sich jetzt nur noch eine Weile ausruhen. Aber erzähl doch Mal Schwesterchen... Wie ist es denn so, in einen Sterblichen verliebt zu sein?!", lächelte Apollon hinterhältig, worauf sich Dianas Wangen glutrot färbten, wie auch die von Max. „Das geht dich ja wohl gar nichts an!", keifte sie auf der Stelle zurück, als ihre Röte etwas verblasst war. „Na ja... Wenigstens sieht er gut aus", murmelte ihr Bruder ohne auf sie zu achten und trat direkt vor Max Angesicht, schaute ihm tief in die Augen. „Aber mich - mich würde mehr sein kleiner Freund interessieren. Wie heißt er... Tyson? Der scheint mehr etwas für mich zu sein", fuhr er fort, nachdem er den Augenkontakt wieder gebrochen und sich von Maxus abgewandt hatte. „Willst du etwa wieder spielen, Apollon?!", fragte sie mit hasserfüllter Stimme. „Wie meinst du?", fragte ihr Gegenüber unschuldig. „Ich habe dich zwar schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen, aber dein Ruf dringt sogar bis hier nach Rom vor. Selbst unser Vater Jupiter verachtet dich langsam, weil du den Menschen seit kurzem nicht wohl gesinnt bist", antwortete Diana verärgert. „Nun weißt du... da beschenkst du die Menschen mit wunderbarer Musik und sie danken es dir nicht einmal. Hingegen du zum Beispiel, immer die besten Opfergaben bekommst, nur weil manche Menschen Glück haben und ein dummes Karnickel fangen", erklärte Apollon eher gelangweilt, auf dieses Thema einzugehen. „Manche Menschen, wie arme Bauern, leben nun einmal von der Jagd und danken es mir, wenn ich die, wie du es ausdrückst, die „Karnickelschar“ vermehre", fuhr sie ihn weiter erzürnt an. „Mh und wie es aussieht hast du auch vor, Halbgötter zu vermehren, wie deine Stiefmutter Juno, diese..." „Schweig still Apollon! Du hast nicht das Recht, so über meine Mutter zu sprechen! Sie ist gütig und -" „Gütig?! Das ich nicht lache! Sie hat Jupiter hintergangen und zwei Halbgötter in die Welt gesetzt, die nicht hätten leben dürfen. Dann war unser Vater auch noch so gut und hat diese beiden am Leben gelassen!", unterbrach er sie erneut. Max hörte eingeschüchtert dem Geschwisterstreit zu. Er wollte sich auf gar keinen Fall einmischen. Was hätte er auch schon großes dazu sagen können? Jedoch, dies mit den Halbgöttern machte ihn doch wissbegierig... „Aber DAFÜR können RAY UND KAI NICHTS!!!! Du kannst nicht die Wut an ihnen auslassen, sie konnten nichts dafür als Halbgötter geboren zu werden!!!!", schrie Diana ihn aus Leibeskräften an und stockte sogleich danach mit einem entsetzten Gesichtsausdruck, mit welchem sie sich Max zu wandte, der ja alles gehört hatte. Ihr Bruder betrachtete sie dabei genaustens und fuhr dann besserwisserisch fort: „So, so... Dein Menschenfreund hat also nichts davon gewusst oder dürfte er nicht erfahren, dass Kai und Ray Stiefbrüder und Halbgötter sind und selbst eigentlich davon nichts erfahren dürften?" So in die Enge getrieben hatte sich Diana schon lange nicht mehr gefühlt. Sie wusste nicht, wie sie nun auf Max einreden sollte, der wie erstarrt auf die Geschwister blickte. „Tja mein Kleiner, dass hättest du nicht gedacht, dass dein Freund doch wahrhaftig in seinen Stiefbruder verknallt ist, was?", sprach Apollon gehässig. „Oh Max. Es ist nicht so, wie alles hier genannt wurde! Du..." Diana brach auf der Stelle ihren Satz ab. Es hatte keinen Sinn mehr in ihren Augen. Max hatte die gesamte Wahrheit erfahren Sicherlich würde er dies Ray mitteilen. Dann wäre alles aus! Das Götterreich würde untergehen... „Ray und Kai... Brüder?", keuchte Maxus, wie traumatisiert und schaute dabei mit vor Schreck geweiteten Augen Diana an. „Max, bitte! Ich flehe dich an, sag Ray nichts davon. Wenn du das tust, dann wird sich ihr Schicksal ins Böse kehren und ganz Rom wird untergehen!" Zwar hasste sie sich selbst dafür, dass sie ihren Liebsten nun anlügen musste, aber wenigstens hatte sie die Zukunft so gelassen, wie sie geschehen sollte. Erleichtert atmete die Göttin der Jagd aus, als Max begann, wieder zu sich zu finden und ihre Sentenz anscheinend sehr gut vernommen hatte und mit einem schwachen Nicken bestätigte. „Oh ich danke dir Max!", meinte sie fröhlich und sah dabei freundstrahlend auf ihn und wandte sich dann mit einem siegessichern Lächeln an Apollon. „Ts, das Wort eines Menschen - es ist nichts wert Diana." „Oh doch! Max Worte sind viel wert in meinen Augen. Sie bringen Licht, Freude und Wärme, sowie Liebe in mein Herz. Doch du kannst so etwas nicht verstehen! Du hast nie Freude empfunden, so wie man dich hier vorfindet, lässt dies den einzigen Schluss zu!", fuhr sie ihren Bruder immer noch verärgert an, während Max an ihre Seite trat und sie ruckartig in die Arme schloss und ihren Körper nah an den seinen drückte, als wollte er sie vor diesem Übel schützen. „Du hast nie Liebe erfahren", begann Max mit ungewohnt ruhiger Stimme zu sprechen und durchbohrte seinen Gegenüber regelrecht mit finsteren Blicken. „Oh ho! Da glaubt ja wohl ein Winzling aufmüpfig zu werden.Tja, auch wenn du jetzt die bittere Wahrheit über dein Freund erfahren hast. Nicht schlecht für einen Menschen", grinste Apollon boshaft. „Warum? Warum hasst du die Menschen so sehr?", fragte Maxus und sein düsterer Gesichtsaudruck verwandelte sich in die pure Unschuld und in großes Mitleid. „Hör auf mich so anzustarren! - Ich hasse diese Blicke! Das sind eure verfluchten Blicke. Hör auf!", brüllte der Blondhaarige Junge wuterzürnt. Und unerwartet schien Diana die Antwort so klar. „Tyson." Als dieser Name gefallen war, wurde es schlagartig ruhig und das Gesicht ihres Bruders ähnelte einer zu reifgewordenen Paprika. „Ertappt", dachte sie sich, das Antlitz ihres Bruders Apollon belächelnd. „Seit wann hast du Max' Freund schon ausfindig gemacht und ihn in dein Herz geschlossen Apollon, verrate es mir", wurde seine Schwester nun neugierig. „Das... Das geht dich nichts an!", keifte er immer noch rot, wie der Saft einer Blutorange zurück. „Du hast mich verfolgt... Du hattest sicherlich Dracilia auf mich angesetzt! Dein verdammtes Schildkrötengeisterwesen, nicht wahr?! Wieso bin ich nicht früher darauf gekommen. Deine Dracilia kann sich überall tarnen, so hast du mich beobachtet", schlussfolgerte Diana nach einiger Überlegung. „Ja es ist wahr! Ich hatte mein Geisterwesen damit beauftragt dich zu überwachen." „Wer hat es dir befohlen?! ETAW JUPITER? Solltest du spionieren?!", unterbrach sie ihn wieder mit Wut geladen, sodass sogar Max seinen Griff um sie lockerte. „Lass mich doch aussprechen! Keiner hat mich beauftragt. Ich misste dich einfach. Mutter hat so oft Böses von dir erzählt und ich wollte wissen, ob dies der Wahrheit entspricht. Deswegen habe ich dich verfolgt und deswegen habe ich auch alles über Raius und Kaius, sowie deine neuen Freunde erfahren. Als ich jedoch gesehen habe, dass Mutter mich angelogen hat, da... da wurde ich wütend. Ich beneidete sich um dieses Leben. Du hast nun wirklich alles, um glücklich zu sein. Freunde und einen Geliebten. Diesen Wald und eine doch angesehen Stellung als Göttin. Alles was ich immer gemisst habe.... Das ist wirklich die Wahrheit", sprach Apollon endlich zu Ende und schlug seinen bedrückten Blick gen Boden. Max entließ Diana langsam aus seiner Umarmung und ging ziemlich ruhig und gelassen auf Apollon zu, der wie versteinert zu ihm hinaufschaute. Nun konnte man auch sehen, dass sie sich in Größe und Alter, wenn man von ihrem Aussehen her ging, nicht unterschieden. Mit einem sanften Lächeln reichte Max Apollon die Hand und sprach: „Komm mit uns. Helfe uns und sei unser Freund! Ich denke, dass Tyson dich bestimmt wird gut leiden können und da ich bald nicht mehr an seiner Seite verweilen werde wird er jemanden brauchen, der auf ihn aufpasst, weil er sonst irgendeinen Blödsinn machen wird", lächelte er seinem Gegenüber entgegen. Dieser zögerte kurz und schaute geistesabwesend auf die Hand. Doch schließlich nahm er ebenso grinsend an... „Danke...", sagte er noch knapp und trat dann näher. Diana war durch dieses Geschehnis sehr erleichtert. Es hatte sich wieder etwas zum Guten gebessert. Doch erst jetzt fielen ihr die vielen Probleme ein, die noch vor ihnen standen.... „Max, wir müssen zurück!", rief sie ihm entgegen. „Ich werde euch auch in die Menschenwelt begleiten", entschloss Apollon kurz darauf, als Max wieder Dianas Hand ergriff und sich bereit machte, die Augen auf zuschlangen und sich in der Seitengasse wiederzufinden. Wie als Gott, so sah Apollon auch in Menschengestallt Max zum Verwechseln ähnlich, musste dieser selbst feststellen, gleichsam er sich tatsächlich in der Seitengasse wiederfand. Dianas Bruder war auch der Erste von den Drein, welcher aus der kleine Gasse auf die Hauptstraße zurückkehrte, während Diana und Max noch zurückblieben. Als Max ihre Hand ergriff und die Seitenstraße ebenfalls erlassen wollte hielt sie ihn zurück, dass er verwirrt herumwirbelte. Nachdem er ihren traurigen Blick , welcher dem Boden gewidmet war, erfasst hatte, empfand er einen Stich in seinem Herzen und umarmte sie erneut zärtlich. „Was hast du... meine Göttin?", fragte er sehr sanft, schon fast flüsternd. „Es tut mir Leid Max, dass ich dir all das verschwiegen habe. Du bist sicherlich enttäuscht von mir und vertraust mir nicht mehr. A-Aber dabei... dabei liebe ich dich." Endlich hatte sie den Satz über ihre Lippen gebracht und Max fühlte sich in diesem Moment noch glücklicher und mächtiger als Jupiter selbst auf dem Olymp auf seinem Thron. Sacht hob er ihr Kinn an und schaute ihr direkt in ihre wunderschönen, leuchtenden Augen. „Dir muss nichts Leid tun meine Göttin! Ich habe es nie bereut, hier mit dir zu sein und du kannst dir kaum vorstellen, wie glücklich du mich eben gemacht hast. Ich liebe dich auch, meine Göttin und niemals - das schwöre ich dir bei meinem Herzen, das ich dir geschenkt habe! - niemals wirst du mehr alleine sein. Ich werde immer an deiner Seite weilen", wisperte ihr verführerisch zu und kam dabei ihren Lippen unsagbar nahe... Max zögerte etwas, da er noch nie eine Göttin geküsst hatte. Doch in diesem wundervollen Augenblick zählten nun einmal die Gefühle mehr, als der Verstand. Langsam schloss er die Augen und schloss die Luft zwischen ihren Lippen ein. Nur zögernd erwiderte Diana diesen Kuss. Noch nie hatte sie so empfunden, wie nun, da sie in Max starken Armen lag. Aber es fühlte sich für sie unbeschreibbar gut an und diese Empfindung wollte sie, wie auch Max, nie wieder missen... Nach einiger Zeit erst, lösten sie sich schweratmend, aber unbeschreiblich glücklich aus dieser Verbindung und sahen sich verträumt in die Augen. Jedoch wurde die schöne Zweisamkeit von Apollon gestört, der sich ihnen gegenüber von vor einer Minute auf jetzt total verändert hatte. „Ich will Euch beide ja nicht stören, aber ich glaube, wir sollten uns mal auf dem Hauptplatz umsehen. Dort findet gerade eine Hochzeit statt und ganz Rom ist daran beteiligt. Außer wir und sicherlich eure beiden Freunde im gegenüberliegenden Stadtteil. Verschreck befreite Diana sich aufs der Umarmung ihres Geliebten und eilte auf die Hauptstraße, welche wie ausgestorben war. Kein einziges Geräusch... Sie wirbelte wieder zu den beiden Jungs herum und bat: „Komm schnell Max! Wir müssen wirklich zum Hauptplatz!" Wie ihm geheißen wurde, rannte er zu ihr und ergriff ihre Hand. Wieder durchströmte ihn eine angenehme Wärme und als er seine Augenlieder wieder öffnete erschrak er fürchterlich. Denn - ER STAND MITTEN AUF DEM DACH DER BIBLIOTHEK!!!! Und diese war nicht klein... „Bei den Göttern", sagte er als er herunter auf die vielen Menschenmaßen blickte, die jubelten. „Werden sie uns nicht entdecken?", wandte er sich an Diana, die seine Hand fest umklammerte und ihn so sichtlich beruhigte. „Nein, keine Sorge. Für sie sind wir unsichtbar. Auch dich werden sie nicht sehen", antwortete sie und setzte sich dabei, Apollon und auch ihr Geliebter taten es ihr schließlich gleich. Alle Drei beobachteten, was dort vor sich ging genaustens. Wie eine Adlerfamilie. Unter ihnen auf einem Podest stand der Kaiser des römischen Reiches, Alexander Severus. Er hielt laut und klar eine Rede: „Bürger Roms - heute ist ein ereignisreicher Tag für alle hier! Nicht nur, dass mein Sohn Kaius seine Volljährigkeit erlangt, nein - er wird auch an diesem glorreichen und wundervollen Tag heiraten!" Unterbrochen wurde der Herrscher nur von lauten Jubel- und Freudenrufen. „Zudem wird mein Sohn, nach der Trauung und nach den Kolosseumsspielen, welche ich ab heute 5 Tage lang zu Ehren meines Sohnes dem Volk schenken möchte, mein Amt als Kaiser des Reiches annehmen", fuhr der Mann fort. Als die Kolosseumsspiele, welche wie der Name schon sagte, im Amphitheater, stattfinden sollten, an denen sich auch das Volk laben dürfte, drangen die meisten lauten Zurufe zum Imperator empor. Der dies mit Freuden empfing... Daraufhin verstummte die gesamte Menge und machte einen breiten Weg von der Hauptstraße her Platz. Trompeten erschallten von nah und fern. Man konnte Geräusche von Pferdehufen vernehmen und als ein Streitwagen aus Gold geführt vom Kaisersohn auf den Platz einbog mit einem Mädchen an seiner Seite und gefolgt von lauter Soldaten. Da begann es Krisch- und Rosenblüten von den Häusern rings um die riesige Bibliothek zur regnen. Die Jubelrufe erschallten wieder in der Umgebung... Kai versuchte, wie Aidria auch, zu lächeln und nickte immer wieder dem Volk zu, wenn es sich vor ihm verbeugte. Doch in seinem Innersten tobte ein Kampf. Ein unberechenbarer Kampf. Er fühlte sich wie ein Tier. Ein Tier, welches eingesperrt und in Ketten gelegt wurde, nur weil man es nicht hatte zähmen können. Doch mehr und mehr riss und zerrte er an seinen Ketten und würde er sich befreit haben, dann wären erneut Bändiger mit neuen Ketten zur Stelle und würden ihn in diese legen. So würde sich dieser Kreislauf unendliche Male wiederholen und es würde nur eins mit sich ziehen – Schmerz, Hass, Leid... Verderben, Dunkelheit und wenn sein Herz völlig in Finsternis versinken würde, ohne Liebe, dann auch der qualvolle Tod. Oh ja, Kai sah sich schon vor sich, wie er in zehn Jahren immer noch auf dem Thron sitzen würde, welchen sein Vater ihm übergeben hatte. Elend und am Boden zerstört starrte er geistesabwesend auf die Platten vor sich... Ließ den Rat und seine Berater alles erledigen. Er selbst würde sich nur um die kaiserlichen Siege zur Einwilligung bemühen und irgendwann ebenso jämmerlich, wie sein Vater auch, in einem Bett sterben. Damals vom Volke bejubelt und nach seinem Sterben sogleich wieder vergessen. Kais Herz verkrampfte sich bei diesen Gedanken an seine Zukunft ungemein, doch er ließ sich nichts anmerken und hielt direkt vor der riesigen Treppe zur Bibliothek, die auch den mächtigsten Zeustempel in der Stadt in sich barg. Er schaute über die riesigen, weißen Säulen hinweg, über das Dach, welches verziert mit weißen Statuen der Götter war. Hinauf in die glühende Sonne, vor dessen Angesicht sich dunkle Wolken schoben. So wie auch sich Trauer vor sein Herz begab... Der gesamte Platz wurde dadurch von einem riesigen Schatten überzogen und als die Wolke wieder weitergezogen war, hatte Kai den Wagen vor den Marmortreppen, auf deren Mitte ein roter Teppich ausgebreitet war, gehalten und half Aidria, seiner baldigen Gemahlin abzusteigen. Nicht anders als ihm, erging es fast Aidria. Denn ihr Vater war anwesend. Er stand an der rechten Seite der Treppe und wartete darauf sie zum Altar zu geleiten. Sie endlich zu verschenken, um noch mehr Reichtum einzusagen. Oh, wie sehr sie ihn doch hasste! Wie übelst er sie doch angrinste, dass sie ihm am liebsten gleich eine Pfeil ins Herz gerammt hätte. Kai ergriff sanft ihre Hand, beide schauten sich in die Augen und verstanden ohne ein Wort die Gefühle des Anderen, dann drückte Kaius Aidrias Hand etwas fester und schritt dann mit ihr zu ihrem Vater. Wie es Brauch war, übergab Kai Aidrias Hand ihrem Vater und ging dann alleine die vielen Treppenstufen mit erhobenen Haupt empor. Vor seinem Vater, der zur linken Seite auf ihn wartete, verbeugte er sich kurz, welcher dies mit einer kleinern Verbeugung guthieß und trat dann mit ausdruckslosen Augen vor Sinisturus, welcher mit einer Schriftrolle in der Hand, dass Heiratsgelübde sprechen würde, wie es Brauch und Pflicht der Römer war... Als Kai seinen Gang beendet hatte, stiegen nun auch Aidria und ihr Vater die Treppen empor, dabei kam ein leichter Wind auf, der die Rosen- und Kirschblüten für ihre Füße auf die Treppen wehte. Alles um sie herum war immer noch vollkommenstill. Die Sonne strahlte auf Aidrias Gesicht herab und wärmte es. Bei dem Herrscher des Reiches angekommen, verbeugten ihr Vater und sie sich und zuletzt übergab er seine Tochter wieder in Kais Hände, der darauf nur einmal kurz ein tiefes Nicken von sich gab. Erneut trafen sich ihre Blicke und Aidria versuchte ihren zukünftigen Gemahl anzulächeln, während ihr Vater sich an die Seite von Alexander Severus begab und dort alles abwartete. Im selben Moment kniete das Paar sich auf eine Treppenstufe niedriger, als Sinisturus mit der Eidschriftrolle vor ihnen stand, und schloss ehrfürchtig ihre Augen, um der Vorlesung zu horchen, wie es auch die Menschenmaßen taten. „Die Zeit ist gekommen, diese beiden Menschen stellen sich vor das Antlitz des großen Jupiter und erbitten die Hilfe des allmächtigen Gottes, dass sie mit Ihm ihr Band der Ehe noch enger schnüren können. Sie treten vor den Machtvollen, um demütig den Segen und Kinder für ihr zukünftiges Leben, welches sie auf Ewigkeit miteinander verbinden wollen, zu erhalten. Vertrauen legen sie in ihre Liebe, welche Jupiter ihnen gegeben und erhoffen sich ein reiches Zusammensein! Doch ohne ein Schwur, kann selbst der zukünftige Kaiser mit seiner Gemahlin nicht in die Ehe eintreten. Denn Jupiter steht über allem! - Nur nicht über dem Schwur." Als Sinisturus stolz den ersten Teil des Dokumentes verlas, hörte Kai schon kaum mehr zu. Er wollte es auch nicht... Zu sehr musste er nun gerade an Ray denken! Der Lehrmeister aber bemerkte den traumatisierten Zustand seines Herren und begann mit lauterer Stimme den zweiten und wichtigsten Teil fortzuführen: „Kaius Severus und... Aidria Regia, Ihr ward gewillt unter Jupiter, dem Mächtigen, Euren Schwur, der Euch auf ewig aneinander binden wird - bis Pluto das Band der Ehe und Liebe zwischen Euch zerreißt - anzunehmen. Nun denn, dann spricht mir den Schwur nach: Wir sind gewillt, unser Herz in einem Schwur dem Anderen zu schenken und der Lebzeit wie auf ewig, uns nicht davon abzuwenden. Jupiter möge über uns wachen selbst in finsterer Zeit, wo alles ist umgeben von Schmerz, Hass und Traurigkeit! Liebe, Körper, Seele und Geist schenken wir uns bis die Flammen der Unterwelt erst trennen uns! " Im Herzen dagegen ankämpfend wiederholte Kaius Severus diesen Schwur und besiegelte damit sein Schicksal auf alle Zeit. In einem stillen Moment hatte er sich nun an seiner Seite nicht Aidria gewünscht, die mit ihm diesen Schwur gesprochen hat. Nein, er hatte sich Ray, seinen Ray gewünscht... Doch nun hatte er ein Verbrechen begonnen, für dass er sicherlich bis ans Ende in der Flammenhölle von Pluto schmoren würde. Doch es machte ihm nichts aus. Er hatte zwar einen Schwur vor Jupiter gebrochen, noch ehe er richtig galt. Doch für seinen Geliebten würde er alles tun. Ohne auf die Nachteile und Schmerzen zu achten. Nachdem es endlich vorbei war, erhoben sich beide aus ihrer Position, traten vor einander und sahen sich wieder, mit gemischten Gefühlen, in die Augen. Darauf nahm Kai ihre Hand und gab ihr einen kurzen Kuss auf die obere Handfläche, dann schloss Aidria ihre Augen, gab Kai einen sanften Kuss auf die Stirn und löste dabei das goldene Seil, welches seine Toga zusammenhielt und band ihm stattdessen ein weißes, langes Leinentuch um (ihr müsst euch Kais Schal einfach um seine Hüften umgebunden vorstellen). Schließlich ergriff Kai erneut Aidrias Hand und führte sie die Stufen wieder herab, während der Geräuschspegel des Volkes wieder zu steigen begann. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Das alles hatten Diana, Apollon und Max ruhig mitverfolgt. Als das Paar jedoch die Treppen heruntergestiegen war, sprang die Waldgöttin unerwartet von ihrem Platz zwischen den beiden Jungs auf und meinte hastig: „Bleibt hier! Ich hole eilends Ray." Und ehe die beiden fragen konnten, was dies für einen Sinn ergab, war Diana auch schon verschwunden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zur gleichen Zeit waren Ray und Tyson aus dem Zelt hervorgekommen, um nach Diana und Max suchen zu gehen. Sie hatten zwar die Trompetenklänge vernommen, dachten sich dabei aber nicht sehr viel. Es hätte schließlich auch nur ein neues Gesetz oder eine Senatsberufung seien können... Das der Mensch, der für Ray am wertvollsten im Leben war, heiratete und dies auch noch gegen seinen Willen, das kam Ray nicht in den Sinn. Aber als Diana unerwartet und völlig hastig vor ihrer Angesicht auftauchte, wurde es Ray doch etwas mulmig und unerwartet verspürte er große Schmerzen in seinem Herzen, als hätte es ein Dolch durchjagt. Während Tyson vor Schreck nach hinten viel und erstaunt auf die Göttin vor ihnen blickte, die aus dem Nichts erschienen war, eilte Diana zu Raius und begann aufgeregt zu sprechen: „Ray! Du musst sofort mit mir kommen! Kai... Kai - er... er hat geheiratet!" Rays Augen weiteten sich schlagartig auf und der Junge, dem sie gehörten schien in eine andere Welt zu versinken. Seine Augen wurden glasig und leer. Sie schienen leblos... Als sei ihnen die Kraft geraubt worden. Diana jedoch konnte jetzt nicht darauf Rücksicht nehmen. Sie musste es schaffen, dass Kai Ray in der Menge bemerkte, sonst wäre alles aus! „Nun komm schon!", rief sie und packte seine Hand, wie die von Tyson und schon umgab alle drei wieder ein gleißendes Licht... Kurze Zeit später kam erst Drigger aus dem Zelt gestampft. Als er sah, dass niemand mehr vor dem Zelt war, schaute der Tiger sich verwirrt um. Jedoch stieg ihm unerwartet ein vertrauter Geruch in die Nase. Der Geruch von Götterkraft. Sogleich wurde ihm klar, wohin sein Herr verschwunden war und seine Besorgnis ließ ab. Trotzdem etwas beleidigt, dass Ray ihn nicht mitgenommen hatte, kraxelte der Kleine wieder zurück ins Zelt, um noch etwas zu schlafen und auf seinen Herrn zu warten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Tyson bemerkte wo er sich befand gab er einen markerschütternden Schrei von sich, der zum Glück von der Menge unter ihnen übertönt wurde. „Apollon, pass auf die beiden auf und erkläre Tyson, warum er sich unerwartet auf dem hohen Dach der Bibliothek befindet. Ich hole schnell Ray aus der Dimension, in der ich ihn gelassen habe, dann versuche ich Kai irgendwie auf ihn aufmerksam zu machen." Und schon wieder war seine Schwerster verschwunden... Kurz seufzte Apollon, der langsam selbst nicht verstand, wieso er ihr half und schaute rüber zu Tyson, der sich hatte von Max beruhigen lassen können. Als der Blauhaarige dann zu dem Gott herüber schaute, fing dieser lächelnd an: „Hi... Na wie geht's?" Während Tyson schon einem Ohnmachtsanfall nahe lag... Als Tyson sich dann wieder zu seinem Freund Maxus umwandte und schon meinte, dass alles sei nur ein dummer Traum, versuchte Max ihm alles zu erzählen, damit Tyson verstand, warum sie urplötzlich hier waren und was es mit Diana und ihrem Bruder auf sich hatte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... So, des war’s! ^^ Also, ich versuch noch einen Teil vor School Beginn zusammenzustellen. Und Euch wünsch ich bis dahin viel Spaß bei dem, was ihr halt so macht (toller Satz, ne? -.-) Natürlich freu ich mich über jedes einzelne Commi von Euch! Adios Amigas et Amigos!>^.^< Marli Kapitel 17: *~Schicksalhafte Entscheidungen~* --------------------------------------------- Hi, hi!!!! ^^ Es hat sehr lange gedauert, um genau zu sein eine Woche, doch nun ist der neue Teil da! Als aller Erstes und Wichtigstes bedanke ich mich mal wieder für die viiiiieeelen Commis!^^ Hab mich superdoll gefreut und mich danach sogleich ans Schreiben gemacht, nachdem ich die erste Schulwoche und den ersten Lateinvokabeltest über einige Lektionen hinter mich gebracht hatte. Deswegen gibt es wieder eine längeren Teil, hab jedoch nicht nachgezählt wie viele Seiten es genau sind, schätze mal an die 20. Und natürlich hoffe ich, dass der neue Teil Euch gut gefallen wird ^^ Doch bevor es losgeht, muss ich noch was beichten und zwar: Ich werde ab nächster Woche von Montag bis Freitag auf Klassenfahrt sein und „wahrscheinlich" (ich setze es speziell in Anführungszeichen), nicht zum Schreiben des nächsten Teils für Sonntag kommen. Ich werde versuchen einen angemessen Teil am Samstag zu schreiben, damit ich dann am Sonntag diesen reinposten kann, doch eins muss ich leider schon mal erwähnen, es werden bestimmt nicht wieder 20 Mircosoftseiten sein, wie dieses Mal. Ich werde jedoch versuchen ungefähr auf 15 zu kommen. Ich hoffe, dass das in Ordnung ist und mich keiner hier ermorden möchte ^^; Und nun noch zu den zwei Fragen die aufgetreten waren: Yuukichan Du musst etwas falsch verstanden haben (bei meiner Erklärungsweise ja wohl klar -.-;) Raius Unus (Rays Vater, heißen ja beide gleich, deswegen etwas verwirrend) ist nicht Alexander Severus Bruder. Die beiden waren damals nur gute Freude in der Armee des vorherigen Kaisers und haben sich dann, als dieser gestorben war und keinen Nachkommen hinterlassen hat, in einem Krieg um die Herrschaft zerstritten. Obwohl die meisten vom Volk wollten, dass Raius Kaiser wird und somit eigentlich den Anspruch auf den Thron gehabt hätte, wollten die Konsuln wiederum Alexander als Herrscher sehen, deswegen wurde eine Schlacht entfesselt, bei der eben Alexander als Sieger hervorging, da es einen Spion gegeben hatte. Ich hoffe, dass deine Frage damit beantwortet ist, falls es zu kompliziert war, was ich leider stark annehme, schreib mir einfach, ich versuchs dann nochmal auf eine andere Weise zu erklären ^^ LeeChan Nun zu deiner Frage ^^ Regus ist nicht Rays Onkel. Ray erinnert ihn nur stark an seinen jüngeren Bruder, der wie auch seine gesamte Familie, durch Rays Vater, Raius Unus umgebracht worden war, da Regus dieser "Spion" von Alexander gewesen war. Regus hat das aber nur gemacht, weil er herausgefunden hat, dass Raius das Volk Roms angelogen und nur an sich selbst und nicht an die gute Herrschaft über Rom gedacht hatte. Deswegen hatte er Alexander, nachdem dieser ihm versprochen hatte, Regus Familie zu beschützen, den Schlachtplan von Raius erzählt. Das ganze wird in dem heutigen Teil noch etwas besser erklärt. Also einfach lesen ^^ Und wenn nach diesem Teil noch irgendwelche andere Fragen auftreten sollten, einfach in einem Comment notieren! Die Fragen werden garantiert beantwortet werden! ^^ Ach und wenn der Teil heute etwas merkwürdig geschrieben erscheint, liegt es wohl daran, dass ich heute nicht „Bitter sweet Symphony" gehört hab. Machte mal einen Wechsel zu Eminem mit „Lose yourself“. Bitte fragt mich nicht, weshalb ich zu so einer Geschichte, so ein Lied höre. Ich hab nämlich KEINE AHUNUNG!^^; Hab einfach nach eine CD gegriffen und eingelegt. Aber nun genug gequatscht. Viel Spaß mit dem nächsten Teil! >^~*Chapter 17*~^< Schicksalshafte Entscheidungen Zur gleichen Zeit waren Kai und seine Frau wieder in den Wagen gestiegen und hatten darauf gewartet, dass der Kaiser auf sein Schimmel steigt und in Richtung Kolosseum davon reitet. Dabei folgte das Paar ihm schließlich und wurde zugleich allen Seiten her bejubelt. Wenn das Volk gewusst hätte, wie Kai das alles anwiderte, hätten sie sicherlich nicht weiter gefeiert. Als er durch die Reihen der Maßen hinter seinem Vater herfuhr, blitze unerwartet etwas auf der rechten Seite auf. Ohne zu Zögern versuchte er zu erkennen, um was für einen Gegenstand es sich handelte, der so in der Sonne glänzte. Und nachdem ihn die Sonnenstrahlen nicht mehr arg blendeten, konnte er einen Jungen erkennen. Er hatte schwarzes, wildes Haar und wunderschöne bernsteinfarbene Augen. Das, was Kai so geblendet hatte, war sein Anhänger gewesen, welchen er um seinen Hals trug. Und als er die Form eines Tropfens erkannte, glaubte er sich eingebildet zu haben, dass Ray dort stand. Schnell schloss er einmal die Augen, um durchzuatmen und als er sie wieder geöffnet hatte, war das Glitzern verschwunden und der Junge auch. Dennoch begann Kai zu lächeln. Er hatte sich das nicht eingebildet. Da war er sich sicher. Schließlich hatte er eine Wärme in seinem Herzen verspürt, die er nur erhielt, wenn sein Liebster in der Nähe war. So konnte er es nur sein! „Wir werden uns bald wieder sehen... Ray. Endlich!", schwirrte es ihm glücklich durch seine Gedanken. Mit einem erleichterten Lächeln und der Erkenntnis, dass sein Liebster in Rom war und nur darauf wartete, wieder mit ihm zusammen zu kommen, fuhr er seinem Vater, der nichts von alle dem mitbekommen hatte und sich vom Volk feiern ließ, hinterher... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Das ist ein Scherz! Ihr wollt mich doch unter Jupiters Augen verwirren! Diana und dieser... dieser Typ da sind Götter?! Für wie geistesgestört hältst du mich, Max?!", schrie Tyson seinen Gegenüber an und deutete mit zittrigem Finger auf Apollon, der vor ihnen beiden mit einigem Abstand war. „Das ist es nicht Tyson. Es entspricht der Wahrheit und hör bitte auf zu schreien", mahnte sein blondhaariger Freund ihn und seufzte danach laut. Sogleich schien sich Tyson etwas beruhigt zu haben, stattdessen schaute er Apollon mit einem prüfenden Blick an, welcher diesen erröten ließ. „Und du bist Apollon, Dianas Bruder, ja?", ermittelte der blauhaarige und trat neugierig näher. Kurz nickte der Angesprochene schüchtern, was Max doch etwas erstaunte. „Ich hätte eher gesagt, dass du Max' Bruder bist. Ach, was soll das Ganze." Erstaunt schaute Apollon den etwas Kleineren an, dem sich unerwartet ein Lächeln auf die Lippen schlich. „Gott hin oder her! Es freut mich riesig dich kennen zu lernen!", grinste der Blauhaarige und reichte dem Anderen freundschaftlich die Hand. Und erneut wurde Apollon durch dieses Vorgehen rot auf den Wangen, während er leicht zittrig einschlug. Max, der das natürlich neugierig beobachtet hatte, begann ebenfalls fröhlich zu lächeln. Er hatte das Gefühl, dass Tyson nicht mehr alleine sein würde, wenn er mit Diana fortginge... Wiederum als Tyson Apollons Hand ergriff durchfuhr ihn ein angenehm warmes Gefühl, welches sich in seinem gesamten Körper ausbreitete, als er in die wunderschönen Augen seines neuen Freundes blickte. Und zum ersten Mal fing er an dem gesagten Glauben zu schenken. Denn bei keiner Berührung zuvor, die er von jemandem vernommen, hatte er je so etwas gefühlt. Vielleicht tat man dies eben wahrhaftig nur bei Göttern und bei verdammt süßen Göttern noch dazu! Tyson, der die Hand des Gottes hatte wieder losgelassen, war selbst erstaunt über seine Fortdriftung der Gedanken, begriff schnell, dass er auf dem Weg war, sich eine neue Person für sein Herz auszuwählen. Was ihm gar nicht so unrecht vorkam, weil er so ja Max gehen lassen könnte, ohne dass dieser zu erfahren brauchte, was zuvor in ihm vorgegangen war. Doch bevor er sich in diese Angelegenheit noch weiter vertiefen konnte, tauchten Diana und Ray nahe seiner Seite auf. Statt sie jedoch zu begrüßen, fing Diana unerwartet und voller Besorgnis Ray anzubrüllen: „RAY! SO KOMM DOCH BITTE ZU DIR!!! HÖRST DU MICH?!" Man sah ihr deutlich an, dass sie den Tränen nahe war. Sie rüttelte ihn ziemlich fest, doch Ray zeigte keine Reaktion. Er war wie versteinert... Seine Augen schienen wie tot. Zerbrochene Spiegel seiner Seele. „OH RAY! BITTE! ICH FLEHE DICH AN, SAG DOCH ETWAS!!!", schrie sie weiter, während die Freunde nur verzweifelt zu schauen konnten. Ray rührte sich nicht. Er sah bedrückt zu Boden und war wie ein Gegendstand bewegungslos. „RAAAY!", krisch die Göttin ein letztes Mal aus Leibeskräften und es schien zu ihrem Freund durchgedrungen zu sein. Kurz zuckte er zusammen. Doch dann trat wieder die Leere in seine Opale. Dennoch flüsterte er leise, sodass es schon kaum zu vernehmen war: „Allein... Allein und... und kalt. Allein - alles... alles sinnlos." „Ray, komm bitte wieder zu dir! Ich ertrage das nicht länger! Bitte!", flehte nun auch Max höchst besorgt, der das Gewisperte ebenfalls vernommen hatte. „Was ist überhaupt mit ihm geschehen, Diana?!", ermittelte Tyson aufgeregt. „Ich... ich weiß es nicht, das ist es ja! Unerwartet war er so abweisend. Dann haben sich seine Augen verwandelt und er stottert dauernd so etwas. Ich vermute, es ist wegen Kai! Aber ich weiß nicht, wie ich ihn aus dieser Starre befreien kann. Oh Juno, hilf mir doch", erwiderte sie völlig verzweifelt. „Es ist Jupiter", kam es unerwartet emotionslos von Apollon, der langsam näher trat und mitfühlend auf Ray schaute. „Wie meinst du das, Bruder?", fragte Diana ihn sogleich und schien nicht viel zu verstehen, was ihr Vater damit zu tun hatte. „Er hat Ray Seele in einem von uns unaufmerksamen Augenblick geraubt und nun wird sie erst zurückkehren, wenn Ray seine Liebe zu Kai findet und den Glauben nicht aufgibt - an sich und an seine Zukunft mit Kai", fuhr ihr Bruder mit einem regungslosen Gesichtsausdruck fort. „Dann habe ich keine andere Wahl. Ich muss in Rays Unterbewusstsein eintauchen und ihn da rausholen", murmelte sie traurig und schaute wieder kurz zu Ray herüber, der immer noch wie eine Statue angewurzelt an seinem Platz stand und irgendetwas vor sich her nuschelte, als wäre er ein Irrer... „Nein! Das ist viel zu gefährlich für dich Diana! Du selbst kannst dabei deine göttliche Kraft verlieren, da du keine obere Göttin bist!", mahnte Apollon sie sogleich besorgt. „Ich muss! Ich bin Rays Beschützerin. Ich habe geschworen meine Aufgabe zu Ende zu bringen, selbst wenn mein eigenes Leben dabei versiegt", sprach sie trocken und wandte sich vollkommen Ray zu, als sie unerwartet spürte, wie sich jemand an der Hand packte und zurückhielt, wie sich zwei Arme um sie schlossen und Diana fest an eine Brust drückten. „Nein, das darfst du nicht! Das lasse ich nicht zu", begann Max in einem ziemlich ruhigen, für ihn in solchen Situationen ungewöhnlichen, Ton zu sprechen und schaute ihr dabei tief in ihre Augen, wobei sie errötete. Leicht drückte sie sich dennoch von ihrem Geliebten... „Es tut mir Leid Max... aber ich muss! Kannst du mich nicht verstehen?" Dann herrschte erneut ungute Stille um sie herum. Keiner wusste, was nun eigentlich richtig zu tun war, bis Tyson vortrat und langsam zu reden anfing: „Ray, ich hoffe, dass du mich hören kannst - bitte erinnere dich! Komm wieder zurück in die Realität hörst du?! Denk zurück an unser Gespräch, was du mir da entgegnet hast! Dass du, egal welches Hindernis sich dir in den Weg stellt, es überwinden wirst, um zu Kai zu gelangen!!! Das euch ein starkes Band der Liebe verbindet, dass nie getrennt werden kann! Erinnere dich zurück an Kai! An seine Stärke, seine Anmut... seine Liebe. Seine Zärtlichkeit zu dir! Erinnere dich an die schönsten Momente in eurer Zweisamkeit! Und komm zurück, um zu kämpfen, damit du eines Tages, all das wieder haben kannst! Aber dafür musst du wieder zu uns zurückkehren! Wehre dich gegen Jupiter! Komm schon Ray, bitte!“ Und tatsächlich... Nach einigen Minuten schien Ray auf Tyson zu reagieren! „Liebe? Zweisamkeit? Stärke? Anmut? Kai... Ja, mein Kai", fing Ray erneut an zu flüstern, seine letzten Worte erschallten jedoch schon um einiges lauter. Langsam kamen Rays bernsteinfarbene Augen wieder zu ihrem wunderbaren Glanz. Und schließlich fasste sich ihr Freund an die Stirn, da er unglaubliche Kopfschmerzen verspürte und nicht wusste, was geschehen war. Das wusste er schon recht nicht, als ihn plötzlich Diana stürmisch und überglücklich umarmte und ihn dadurch beinahe zu Boden riss. „Was... Was ist denn geschehen?", fragte er völlig verwirrt seine Freude, die ihn alle erleichtert und überglücklich anstarrten. „Du warst nicht mehr ganz bei dir Ray! Tyson hat es geschafft dich zurückzuholen!", erzählte Diana ihm sogleich, die ihn immer noch Umarmte und dabei Freudentränen in den Augen hatte. „Kannst du dich wirklich an nichts mehr erinnern, seit dem Augenblick, als du Kai mit seiner Verlobten gesehen hast?", ermittelte nun Apollon erstaunt. „Doch. Ich... ich kann mich noch daran erinnern, dass eine unbeschreibliche Kälte und Finsternis von mir Besitz ergriffen hat. Andauernd habe ich Schreie gehört als würde jemand sterben. Es war grässlich...", antwortete Ray, obgleich er bemerkte, dass er diesen Jungen, der neben Max stand und ihm ziemlich ähnlich sah, nicht wiedererkannte. „Das war Jupiter, ohne Zweifel", fuhr der Junge überlegend fort, woraufhin Diana Raius von ihrer Umarmung löste und ihrem Bruder zunickte. „E-Einen Moment mal... Wer ist das überhaupt?", fragte Ray dazwischen und deutete schließlich auf Apollon. „Mein Name ist Apollon. Ich bin Dianas Bruder" , stelle er sich selbst rasch vor, wobei zugleich Ray ihn erstaunt anschaute. „Und ich hätte gedacht, dass du ein Verwandter von Maxus bist", brachte er seine vorherigen Gedanken hervor. „Das habe ich auch als erstes gedacht", lächelte nun Tyson und trat zu seinem Freund. Man sah ihm an, dass er erleichtert war, dass Ray wieder unter ihnen weilte und nicht mehr verhext war. „Ts... Man merkt daran, dass ihr keinen Geschmack habt! Ich und dieser Knirps sehen uns doch kaum ähnlich, nicht wahr Diana?", ersuchte Apollon seine Schwester ihm bei zu stehen. Diese jedoch zuckte kurz mit den Schultern und wollte ihre Meinung lieber nicht zum Besten geben. „Beleidig dich das etwa so sehr?", ermittelte Tyson sogleich nachdem seine Schwester ihm die Hilfe verweigert hatte. „Ja! Ich bin schließlich ein Gott! Angesehen und bewundert von Menschen! Da darf man mich doch mit keinem Sterblichen vergleichen!", gab der Gott der Musik eingebildet zurück, woraufhin Diana etwas anfangen musste zu Lachen. „Was ist daran so witzig?!", fuhr ihr Bruder sie auf der Stelle an, der so etwas überhaupt nicht leiden konnte. „Schon gut, Brüderchen... Vergiss es!", wank die Herrin des Waldes schnell ab , um Apollon nicht noch mehr zu verärgern. Eingeschnappt wand dieser sich wieder Ray zu 8nd durchbohrte ihn, als wäre er an seinem Missfallen schuld, mit seinen finsteren Blicken. „Du bist ziemlich mächtig, wie deine Kraft", sprach Apollon ihn nach kurzer Zeit an, wobei Ray erstaunt zu ihm blickte. „Apollon - hör auf !", mahnte Diana ihn auf der Stelle, die ahnte worauf er hinaus wollte. „Was soll das heißen?", zischte Raius bedrohlich und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust, schaute den Gott bedrohlich ärgerlich an. „Ich will deinen Stolz ja nicht ankratzen, aber dafür, dass du mit meiner Schwester um einige Ecken herum verwand sein sollst, müsste es für sie doch eine Schande sein", sprach der Blondschopf missmutig fort. „Diana und ich, verwandt?! Das ist ja wohl ein Scherz!", versuchte Ray zu lächeln, was ihm jedoch deutlich misslang. „Nein... Wenn man es genau betrachtet sind wir tatsächlich verwandt, Ray. Schließlich ist unser beider Mutter Juno, aber das ist unwichtig! Denk nicht daran!", redete die Göttin der Jagd sich heraus, was ihr, zu ihrer Erleichterung, auch gelang. Denn Ray schien nun völlig andere Sorgen zu haben, was ja letztlich auch verständlich war. Und Diana wurde zum ersten Mal bewusst, dass dieser Schicksalsweg ihre eigene Schuld sei... Sie hätte es noch nicht so weit kommen lassen dürfen. Erst wenn Juno ihr das Zeichen gegeben hätte, sollte die Vermählung stattfinden. Es war also ihr Fehler gewesen. Ihre Schuld, dass Ray hatte so leiden müssen... Doch wieso kam die Erkenntnis so spät?! Weshalb?! Oder hatte das Schicksal zugeschlagen, da nun ihr Bruder ebenfalls auf ihrer Seite für Ray kämpfte und so auch ins Geschehen eingegriffen hatte?! ... Sie wusste es nicht. Die Einzige, die ihr diese Frage beantworten konnte war Juno. Jedoch sie jetzt in der Götterwelt anzutreffen war nicht möglich. Ihr Mutter war auf einen Fest für erhobene Götter. Dort hatte sie selbst nichts zu suchen. Also hieß es, sich gedulden und hoffen es war doch nicht ihr Vergehen. Da Diana so in Gedanken vertieft war, merkte ihr Liebster selbstverständlich. So schloss Max sanft seine Arme um ihren Körper und zog sie tröstend zu ihm. „Keine Angst. Es wird alles gut werden Diana", versuchte er sie aufzumuntern, was ihm auch augenblicklich gelang. In Max Armen konnte sie sich einfach entspannen und das er ihr helfen wollte, dafür war sie ihm sehr dankbar. Für Diana würde es auch stets unvergesslich sein, dass sie durch Max lernen würde wirklich zu lieben. Auch wenn sie wusste, dass sie bereits das aufgegeben hatte, was eigentlich das Allerwichtigste für einen Gott war. Das, was sein Leben bestimmte, das man jedoch verlor, wenn man einen Menschen innig berührte... Doch diesen Preis hatte sie gern bezahlt. Andere Götter vielleicht nicht, da sie daran zu sehr hingen. Doch sie hatte es einfach getan. Den Schritt in eine normale Zukunft... Denn wäre Max irgendwann gestorben hätte sie eine Ewigkeit in Einsamkeit und Trauer weiterleben müssen. Ohne ihn. So würde sie eines baldigen Menschentages mit ihm sterben. Das war ihr Wunsch. Für ihn allein gab sie ihre Unsterblichkeit unglaublich gern. Diana wurde unerwartet von solch einen Glücksgefühl erfüllt, dass sie zu ihrem Geliebten herumwirbelte, ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn zu einem langen, emotionsvollen Kuss hinunterzog. Ray wusste nicht was er dabei empfinden sollte, da er es ihm kaum entging, wie den anderen Beiden. Einerseits freute er sich für das Paar, dass es zueinander gefunden hatte - Doch andererseits schmerzte sein Herz durch dieses Bild, da sein Geliebter Kai nicht hier an seiner Seite war und das Gleiche mit ihm tat. Ray sehnte sich schon viel zu lang und zu sehr nach diesen göttlichen, besinnlichen Lippen seines Liebsten und sein Verlangen und seine Hoffnungen auf baldiges Wiedersehen wurden dadurch geweckt... Doch da kam ihm urplötzlich das Gespräch von Tyson ihm in den Sinn. Wie sein Freund sich ihm geöffnet hatte. Schnell schaute er zu seiner Rechten, wo dieser stand. Doch kein trauriger Ausdruck zierte sein Gesicht. Nein... Ein glückliches Grinsen lag auf Tysons Gesicht, obwohl sein Liebster eigentlich eine Andere küsste und berührte. Und als Ray an Tysons Seite schaute und auf Apollon blickte, der den Blauhaarigen ununterbrochen heimliche Blicke zukommen ließ, da wurde es dem Schwarzhaarigen klar. Denn auch Tyson würde nicht mehr lange alleine sein. Erst als Max und Diana sich langsam voneinander lösten, da ihnen die Luft ausgegangen war, schien plötzlich etwas anderes interessanter zu sein. Das jedoch wurde von einem lauten Schrei seitens Tyson unterbrochen. Verschreckt schauten Ray, Diana und Max wieder zu ihrem Gefährten und da sich ihnen darauf ein Bild, sprichwörtlich, für die Götter bot, fing sogleich ihr Gelächter an... „Ray! So tu doch was! Nimm ihn weg!", schrie Tyson wütend, der sich um Apollons Hals klammerte und dieser ihn trug, da der Blauhaarige vor Schreck ihm in die Arme gesprungen war. Unter ihnen war Drigger der vom Boden aus nach oben hin Tyson bedrohlich anknurrte. Es war eben einfach zu verführerisch zum Lachen. Sie konnten sich nicht zurückhalten... Ein verärgerter Tyson, jedoch vor Angst bibbernd und ein völlig verwundeter und purpurroter Apollon. Drigger hingegen schien sich langsam zu langweilen, während er am Boden wartete, dass Tyson wieder zu ihm auf den Erdboden kam. So wand der kleine Knirps sich von den Beiden ab und stapfte griesgrämig zurück ins Zelt, um weiter etwas Schlaf zu finden. Zugleich hatte das Gelächter der anderen Drei abgenommen. Wofür sie von Tyson und auch dieses Mal Apollon für das Gelache säuerliche Blicke bekamen. „Drigger mag es eben nicht, wenn man seine Ruhe stört", versuchte Ray die Situation zu erklären. „Ich glaub eher, dass er sein späteres Mittagessen in mir gefunden hat", knurrte Tyson brummig und erntete dabei ein schwaches Lächeln von Rays Seite aus. „Äh... kann ich dich wieder runter lassen?", ermittelte Apollon immer noch ziemlich rot im Gesicht. Als Tyson endlich bemerkt hatte, in welchen Armen er sich befand und welches Gesicht ihm unheimlich nahe war, stieg auch ihm die Röte ins Gesicht und so nickte er verschüchtert und ließ sich zurück auf den Boden sinken. „Bei Jupiter, war das peinlich", dachte er dabei und versuchte Apollons Blicken auszuweichen, was einfach war, da auch dieser den seinen auswich. Im selben Moment begannen ihre Freunde wieder darüber zu lachen und selbst Ray vergas für kurze Zeit seine Leiden... Er vergas sie, bis er wieder an sie erinnert wurde. Denn gerade jetzt tauchte Regus hinter ihnen auf und unterbrach ihr fröhliches Beisammensein. „Ray... Ich wollte Euch nur sagen, dass wir noch eine Hora haben, bis die Gladiatoren im Kolosseum antreten werden. Der Kaiser möchte er die Aufheiterungen genießen, dann werdet ihr dran sein ", sagte sein Freund sogleich und hatte die gesamte Aufmerksamkeit der Anderen. „Danke Regus, dass du uns bescheid gesagt hast", erwiderte Ray und schaute dabei jedoch leicht verbittert auf den Boden. „Und da wäre noch etwas... Könnten deine Freunde dich für etwas mehr als eine halbe Hora entbehren, ich würde gern noch etwas mit dir besprechen", entgegnete Regus und schien dabei doch leicht nervös. Raius Unus schaute kurz zu seinen Freunden herüber, die keineswegs etwas dagegen zu haben schienen und so wand er sich wieder seinem Lehrmeister zu und nickte. Mit den Worten „Ich werde bald zurück sein", verließ er Diana, May, Tyson und Apollon und folgte Regus, der ihn vom Lager der Gladiatoren wegführte... Zum ersten Mal bemerkte Ray, dass er etwas bei sich trug, dass in Tücher gewickelt war. Was genau es war, konnte man jedoch nicht erkennen. Gespannt holte er auf und lief dann an der Seite von Regus, ohne zu wissen wohin. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Und was machen wir jetzt?", fragte Tyson sogleich gelangweilt, als die beiden außer Sichtweite waren. „Keine Ahnung was ihr macht. Aber ich und Diana machen einen schönen romantischen Spaziergang. Also bis in einer Stunde!", erwiderte Max lächelnd, packte Diana blitzschnell an der Hand und ging mit ihr, obgleich sie auch etwas verwirrt dreinschaute, erneut in Richtung Hafen davon... „Na wunderbar!", meckerte der Blauhaarige gleich drauflos und schaute säuerlich zu Apollon herüber, der einfach nur da stand und Löcher in die Luft zu gucken schien. „Und was machen wir jetzt?", fragte er schließlich den Blondschopf, der so in seinen Gedanken vertieft zu sein schien, dass er die Frage von Tyson nicht erhörte. „HALLO?!", warf Tyson ihm etwas lauter an den Kopf, woraufhin Apollon endlich aus seiner Starre schreckte. „Äh... Wie bitte?", stellte er verschüchtert eine Gegenfrage, ohne es eigentlich selbst zu wissen. „Dafür, dass du ein Gott bist, hast du aber ganz schön wenige besondere Kräfte", stellte sein Gegenüber sauer fest und schaute ihn durchdringend an. „Wie kommst du denn darauf?!", ermittelte nun Apollon, dessen Wut auch etwas angestiegen war. „Na... Kannst du nicht so etwas wie Gedanken lesen, oder so?" „Nein! Das können nur die höheren Götter und selbst die kriegen von Gedankenlesen Kopfschmerzen, weil ihr Sterblichen manchmal solch einen Unsinn in der Birne habt, dass ihnen davon schlecht wird", gab der Gott beleidigt zurück. „Ihr Götter habt es wenigstens nicht so schwer", seufzte Tyson und hatte unerwartet solch einen traurigen Blick aufgesetzt, dass Apollon das wieder niedlich fand und errötete. „Soll ich dir mal was beichten - aber erzähl es keinem weiter", begann der Gott der Musik schließlich und trat näher zu Tyson. „Was denn?", fragte dieser neugierig, seine Wut schien wie weggefegt... „Als ich noch kleiner gewesen bin, da habe ich mir gewünscht, dass ich ein Mensch sei. Ich wollte wahrhaftig ein Mensch sein. Meine Mutter sagte mir, dass dies irrsinnig sei, weil Götter es immer besser als Menschen hatten. Doch ich denke da anders. Auch wenn du mir das vielleicht nicht glaubst, aber in meinem tiefsten Inneren beneide ich dich, Max, Ray und auch meine Schwester", seufzte der blondhaarige Junge und bekam von Tyson nur erstaunte Blicke, als der Name seiner Schwester fiel. „Weshalb denn Diana? Und wieso beneidest du Menschen? Du bist unsterblich... Hast große Macht und keine Probleme so wie zum Beispiel Ray und dennoch beneidest du ihn deswegen? Das verstehe ich nicht", entgegnete Tyson ihn tatsächlich sichtlich verwirrt. „Nun... Weißt du, was das Größte ist, was Götter von Menschen unterscheidet? Das Größte ist nicht die Macht, oder die Unsterblichkeit. Nein, es sind die Gefühle! Ich kann zwar auch Empfindungen verspüren, doch nie so intensiv wie die Menschen. Ich kann nur Hass, Zorn, Traurigkeit und Freude empfinden, jedoch nicht so... Wie soll ich es dir erklären? So stark wie eben die Menschen. Ich kann nicht lieben. Ich kann nicht um jemanden weinen. Ich kann nicht richtig lachen und werde es vielleicht auch nie können. Das ist der Preis, den Götter dafür zahlen, dass sie höhergestellt sind als Menschen. Deswegen beneide ich dich auch Tyson. Du kannst richtig lachen... dich freuen und irgendwann stirbst du, doch ich werde wahrscheinlich ewig ohne richtige Gefühle leben", erklärte Apollon völlig niedergeschlagen, wie noch nie zuvor. Es war auch ziemlich ungewöhnlich, dass er gerade Tyson sein Herz geöffnet hatte. Schließlich hatte er so etwas noch nie zuvor getan... Doch er verspürte zum ersten Mal eine große Erleichterung in seinem Inneren. „Und... und warum hast du Diana nun erwähnt? Sie ist doch auch ein Gott", fragte Tyson nach einiger Zeit der Stille weiter. „Weißt du, es gibt eine Möglichkeit für Götter, die dieses trostlose Leben nicht wollen, dem zu entfliehen. Doch es geschieht nur selten und deswegen beneide ich meine Schwester. Ein Gott, der Gefühle spüren möchte, der nicht ewig leben möchte, der muss sich in einen Menschen verlieben und sich an der tiefsten Stelle seiner Seele berühren lassen. Dann werden die Gefühle befreit und ergreifen denjenigen. So als wäre er ein ganz normaler Mensch und Diana ist diesen Weg gegangen. Sie hat sich hier in Max verliebt und scheint wirklich glücklich zu sein mit ihrer Wahl. So wie früher Juno", erklärte Apollon weiter und hatte dabei ein bitteres Lächeln auf seinen Lippen liegen. „Juno?! Die Gemahlin des Jupiter? Höchste Göttin auf dem Olymp?!", platzte es völlig verwirrt aus Tyson heraus, der aufmerksam gelauscht hatte. Nur ein kurzes Nicken bestätigte ihm das Gesagte. „Zwar dürfte ich dir dies nicht sagen, da selbst Ray und Kai nichts davon wissen, aber Juno ist ihrer beider Mutter", vertraute Apollon das große Geheimnis nun auch noch Tyson an, der mit weitgeöffneten Augen vor ihm stand. „Sie... sie sind GÖTTER?!!!!!", schrie Tyson ohne auf seine Lautstärke zu achten drauf los und wurde mit einem finsteren Blick von Apollon erst zum Stillschweigen gebracht. „Ja, Halbgötter. Aber du darfst es niemanden erzählen - hörst du, keiner darf das erfahren! Ich flehe dich an Tyson. Sonst wird die Zukunft der beiden vollkommen zerstört und vielleicht stirbt Ray sogar! Also kein Wort, an niemanden!", mahnte sein Gegenüber ihn besorgt, worauf Tyson nur schwach nickte und Apollon gespannt ansah. „Okay. Ich schwöre dir, dass ich es keinem erzählen werde", lächelte Tyson unerwartet und kam Apollon näher, dass sie nur noch ein kleiner Abstand sie voneinander trennte. Und erneut... erneut erfüllte Apollon dieses merkwürdige Gefühl, das viel durchdringender war, als je eine andere Empfindung zuvor. Sein gesamter Körper wurde davon erfasst und es fühlte sich an, als wenn eine pure Wärme, wie ein Strom an jedem einzelnen Muskel lang floss und sein Herz höher zum Schlagen brachte... „Was... was ist das?", wisperte er sehr leise, aber noch so, dass Tyson ihn verstand und ihn verwundert anschaute. „Was ist was?", ermittelte er sogleich besorgt, als er Apollons verwirrten Gesichtsaudruck erfasste. Doch anstatt eine Antwort zu erhalten erhob der Gott seine Hand und berührte ganz sanft und zögernd die rechte Wange des Blauhaarigen, der jedoch so gebannt und von einem seltsamen Gefühl erfasst wurde, dass er nicht zurückwich, sondernd die Berührung über sich ergehen ließ. „Du... Du bist so warm wie dieses neue Gefühl. Was ist diese Wärme?" Sprach Apollon weiter und fuhr ganz sacht mit seiner Hand über Tysons geschlossene Lippen, ohne dass dieser sich erneut wehrte. Nein ihm gefiel es sogar... Ein Kribbeln in seinem Bauch machte das nur allzu deutlich und so schloss er genüsslich seine Augen. Urplötzlich jedoch zog Apollon völlig verwirrt seine Hand wieder von Tysons Gesicht, der leicht traurig zu ihm aufschaute. „Verzeih... Ich wusste nicht was über mich gekommen war", brachte dieser nur stotternd und völlig rot um die Nasenspitze, hervor und wollte sich schon von dem Kleineren abwenden. Doch nun ergriff Tyson, ohne das er wusste weshalb, die Initiative und schlang von hinten seine Arme um Apollon, sodass dieser in seinem Fluchtversuch innehielt. „Hab keine Angst. Lauf nicht weg. Es... es muss dir nicht Leid tun. Es hat mir... gefallen. Wirklich", stammelte Tyson schnell um ihm zurückzuhalten von ihm zugehen. Er wollte einfach noch mehr von dieser Wärme, die der Gott ausstrahlte haben. Im selben Moment überschlugen sich Apollons Gedanken. Einerseits wollte er bei diesem Jungen bleiben, der diese Wärme in ihm hervor rief und der ihn berührte. Doch andererseits hatte der Gott auch Angst. Angst davor etwas Falsches zu begehen. Etwas, was Tyson verletzen könnte. Etwas, wonach er ihn hassen würde und das wollte er nicht. Auf gar keinen Fall! Weil - weil... Ja, warum eigentlich?. Apollon fand keine Antwort. Keine Klärung. Mehr und mehr Fragen schwirrten in seiner Gedankenwelt umher und keine konnte er beantworten. Er fühlte sich wie ein kleines Kind. Allein, hilflos, unwissend... Warum wollte er eigentlich nicht, dass diesem Jungen Leid geschah? Er hatte sich sonst nicht so sehr um Menschen gekümmert. Er hatte ihn Musik und Freude gegeben. Etwas, was er selbst nie gefühlsmäßig erlebt hatte. Aber weshalb wollte der diesem Jungen so nahe sein? Warum... warum nur?! Weshalb? Weshalb Dunkelheit? Doch da gab es mehr... viel mehr als Einsamkeit, als Finsternis und Trostlosigkeit. Etwas, was allein Menschen richtig empfinden konnten... Doch das Wort, mit dem man die stärkste Empfindung überhaupt in ein Wort fasste, das sowieso unglaublich war. Dieses Wort wollte ihm nicht in den Sinn kommen... Obgleich er auch erst vor kurzem davon gesprochen hatte, dachte er nicht daran. Wagte es nicht, daran zu denken, dass es dieses Gefühl sein könnte. „Liebe... ", flüsterte Tyson unerwartet nahe an seinem Ohr, sodass ihn ein Schauer über den Rücken lief, während der Andere ihn fester an sich drückte. „W-Was?", fragt Apollon verängstigt und wandte sich zögernd zu seinem Freund um, der seine Umarmung beibehielt. „Liebe... Das ist das Gefühl, was ich nicht ergreifen konnte, als ich dich sah. Diese Empfindungen, von der du gesprochen hast, die größer als alles andere ist." Und in selben Augenblick wurde auch Apollon dieses Gefühl in seinem Inneren klar. Er zögerte, doch als er zurück an seine Schwester dachte, die glücklich war, begann er Tyson entgegen zu lächeln. Ganz langsam schlang Tyson seine Arme um den Nacken es Größeren, fuhr ihm mit einer Hand durch seine wilden, blonden Haare und spielte etwas mit ihnen, während er Apollon unsagbar nahe kam. Nur noch wenige Zentimeter war zwischen dem neuen Paar, dass sich lange und ausgiebig in die Augen schaute und sich in ihnen zu verliefen schien. Meeresblaue trafen auf erdbraune Opale und schienen ineinander über zu gehen, während sich ihrer beider Atem sacht streifte und sie etwas an den Wangen kitzelte. „Apollon... Ich spüre, dass ich mich in dich verliebt habe", sprach Tyson schließlich seine Sinnesempfindungen aus und hoffte auf eine Antwort, die jedoch nicht kam. Der Blauhaarige war schon verunsichert, als der Gott der Musik endlich antwortete: „Ich kann diese Sentenz leider nicht erwidern Tyson." Schon schaute sein Gegenüber betrübt zu Boden und fühlte sich verletzt... „Aber... Du darfst das bitte nicht falsch verstehen! Ich habe eine seltsame Wärme in mir, wenn ich dich berühre und halten darf, so wie jetzt und... deswegen möchte ich dich bitten Tyson: Würdest du... würdest du mir beibringen zu lieben, damit ich eines kommenden Tages deine Gefühle richtig erwidern kann?", fuhr Apollon verschüchtert fort und konnte sich wiedereinmal die Röte nicht verkneifen. Überglücklich nach diesem Satz schaute Tyson ihn an und lächelte ihn sanftmütig an, während er ihm mit einer Hand einige Strähnen aus dem Gesicht strich. „Ja, ich werde es dir beibringen. Das und noch viel mehr", wisperte er bevor sie sich in einen langen, wunderschönen Kuss in ihrer Zweisamkeit verbanden. Ihren Gefühlen und Hoffnungen freien Lauf ließen... Ohne das es ihnen bei ihrem Kuss richtig bewusst war, wurde die Luft um sie herum von wunderschöner Musik erfüllt. Ein Zeichen, dass ein weiterer Gott zu seinem Glück ohne Macht gefunden hatte... Ja, Apollon verschwendete nicht einige Sekunde an Reue, während des Kusses. Auch ihm machte es nun nichts mehr aus, sterblich zu werden. Er behielt ja seine Stellung, wie seine Schwester, als Gott der Musik bei, würde nur nie wieder die Zukunft sehen können und er würde sterben, wie ein gewöhnlicher Mensch. Doch mit erfahrenem Glück und Leid und das nahm er sehr gern in Kauf. Schließlich war Tyson an seiner Seite und würde ihm alles geben, sowie lehren, das machte ihn glücklich... Und zudem - Seine Träume und Wünsche waren Wirklichkeit geworden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Über was wolltest du mit mir reden, Regus?", ermittelte Ray schließlich, als sie schon seit einer ganzen Weile einfach nur vor der Bibliothek auf dem großen Platz standen, der nun menschenleer bis auf die beiden war. Man hörte das Tosen und die Jubelrufe vom Kolosseum her. Doch dem galt kein Interesse... „Es ist jetzt schon einige Zeit vergangen, seit dem du bei mir im Lager angekommen bist, seit dem ich dich ausgebildet habe und wir Freunde geworden sind, die für einander alles tun würden", begann Regus unerwartet, der Ray den Rücken zugekehrt hatte. Ray konnte bei weitem nicht verstehen, auf was sein Freund hinaus wollte und hörte einfach zu. „Während dieser ganzen langen Zeit, in der ich dir geholfen habe da hast du Eins jedoch nicht gewusst und ich finde, nun da unsere Wege sich trennen, sollst du es doch erfahren", beendete Regus sein Gesprochenes ziemlich bedrückt. Ray verstand immer noch nicht ganz Was sollte das Ganze auch? Weshalb sprach sein guter Freund von trennen?! Raius war zutiefst verwirrt, konnte jedoch noch keine Frage stellen, da sein Gegenüber sich zu ihm umwandte, geradewegs auf ihn zuging und ihn fest in seines Arme schloss, dabei bemerkte Ray, wie etwas Nasses auf seinen Hals tropfte... Tränen? Weinte Regus etwa? Regus fuhr ihm durch seine pechschwarzen Haare und Ray fühlte sich langsam unwohl in dieser Position. Was sollte das?! „Ray... was ich dir verschwiegen habe ist, dass ich dir nicht aus reiner Freundlichkeit geholfen habe. Ich hätte es auch nie getan, wenn -", sprach der Andere weiter und verschreckte damit den Jüngeren, der sich jedoch nicht aus der Umarmung befreien konnte. „Ich habe dir nur deswegen geholfen, weil du... weil du mich sehr an meinen jüngeren Bruder erinnert hast. Das erste Mal, als ich dich gesehen habe, konnte ich die Ähnlichkeit kaum erfassen. Ich dachte, dass mein kleiner Bruder noch am Leben sei. Ich habe es mir versucht einzubilden, denn weißt du... Vor vielen Jahren wurde meine gesamte Familie meinetwegen ermordet. Ich hatte wichtige Informationen verraten und so konnte Alexander Severus Kaiser werden. Ich tat dies, da der, dem ich mein Vertrauen eigentlich geschenkt hatte, mich hintergehen wollte. (Damit ist Rays Vater Raius Unus gemeint) Ich hatte damals gedacht, dass meine Familie unter dem Schutz von Alexander Severus in Sicherheit sein würde und ich ihm so die wichtigen Informationen überliefern könnte, doch ich hatte fatal geirrt! Mitten auf dem Weg zur Sicherheit, hatte man die geschützte Karawane angegriffen, alle Soldaten die zum Schutz meiner Familie da gewesen waren, getötet und meine Familie, ein Mitglied nach dem anderen, die Kehle durchgeschnitten und erhängt.“ „Am nächsten Morgen, als die Schlacht gewonnen und Alexander Severus gesiegt hatte, bekam er und ich gleichzeitig diese Nachricht und als ich hinaus vor die Tore Roms eilte, da sah ich alle... tot hängend an einem Baum vor den Stadttoren. Ich schwörte mit dem Blut auf dem Grab der liebsten Menschen, die ich je besessen hatte, ewige Rache. Ließ mich vom neuen Kaiser in seine Dienste stellen und suchte diesen elenden Bastard und erst später stellte sich dann auch noch heraus, dass Nadir, die Gemahlin des Kaisers und Kais wahrhaftige Mutter, ein Kind von diesem Mistkerl erhalten hatte." Regus machte eine kurze Pause in seiner Erzählung, drückte Ray noch näher an sich, während sein Tränenfluss nicht versiegen wollte, dann fuhr er fort: „Da nun auch Alexander Severus nun von Hass gegen diesen Verfluchten ergriffen worden war, ließ er mich weiter nach ihm suchen. Und tatsächlich fand ich ihn! Betrunken in einer Schenke nahe der Grenze Roms.“ „Er hatte am nächsten Morgen aus dem Land flüchten wollen. Die Wachen zurücklassend, ging ich mit ihm in einen stillen Raum, wo er mir, ohne zu wissen wer ich bin, erzählte was an dem Tag der Tötung meiner Familie geschehen war... wie er jeden einzelnen gequält und anschließend voller Lust getötet hatte! Wie mein Bruder meinen Namen bis in den Tod geschrien hatte. Er zeigte dabei keine Reue... Nein, er lachte! Lachte als sei das alles so lustig. So nahm die Wut schnell Platz in meinem Herzen ein - ich schleuderte ihn gegen die nächste Wand und gestand, wer ich war und dieser Bastard... Raius Unus hieß er, er lag bibbernd vor mir am Boden, flehte um Gnade und war starr vor Schreck. Doch so wie er keine Gnade bei meiner Familie gehabt hatte, so gab es auch für ihn kein Erbarmen von mir. Er ist auf die gleiche Weise gestorben, wie meine gesamte Familie... Danach verließ ich den Kaiser, wurde Gladiator und schließlich Ausbilder. Doch nach dieser langen Zeit konnte ich meine Schuld, die ich an meiner Familie begangen habe immer noch nicht vergessen. Und als du kamst... " Mitten im Satz brach Regus ab und begann noch heftiger zu Schluchzen. Ray hatte noch nie erlebt, dass sich sein Freund so gehen gelassen hatte. Doch der Name „Raius Unus" verschreckte ihn sehr. Schließlich war auch dies sein wahrhaftiger Name. Dennoch Ray hoffte aus tiefstem Herzen, dass es nicht sein Vater, oder Verwandter war. Doch das dem so war, das konnte er in diesem Augenblick noch nicht erahnen... Zugleich kam sich der Schwarzhaarige völlig hilflos vor und wusste nicht, wie er seinen Freund beruhigen konnte. „Bevor ich dich hier ganz mit meinen Problemen einschränke, wobei ja du noch größere hast. Nun... Deswegen habe ich beschlossen, nach dem ersten Kampftag wieder abzureisen. Du wirst für mich die Gladiatoren danach anführen. Ich werde sie dir anvertrauen, so wie du mir dein Leben anvertraut hast", sprach er weiter. Und Ray konnte es kaum fassen... Das wollte er nicht. Er wollte, dass Regus an seiner Seite blieb. Er hatte ihm immer am meisten helfen können mit seiner Erfahrung und seinem Wissen. Er war unersetzlich! Doch ihn nur deswegen hier halten, zum Zweck? Das war auch nicht gerecht. Schließlich war Ray sein Freund und mussten die Entscheidungen akzeptieren. Schweren Herzens erhob nun er zum ersten Mal das Wort: „Regus, wir sind gute Freunde und werden es immer sein. Wenn du fortgehen möchtest, dann werde ich das akzeptieren. Aber du sollst wissen, dass ich dich gern hier an meiner Seite bei meinem Kampf gehabt hätte.“ Regus löste sich, da er sich mittlerweile gefangen hatte, von Ray und sah ihn verständnisvoll an. Dennoch antwortete er überzeugt: „Ich danke dir für dieses Vertrauen, aber ich spiele in diesem Kampf keine Rolle mehr. Kais Vater war jahrelang ein guter Freund von mir gewesen. Ich könnte nicht gegen ihn ankämpfen, das musst du verstehen. Jedoch möchte ich, dass du genau auf dich aufpasst. Ich möchte nicht noch einmal einen geliebten Menschen, wie Maximus, meinen geliebten Bruder und meine Familie verlieren. Also nehme dich in Acht!" Mit einem kleinen Lächeln nickte Ray ihm zu und war erleichtert Regus wieder fröhlich zu sehen, aber auch traurig darüber, dass sich nun ihre Wege doch trennen würden... „Das werde ich. Aber du hast mir nicht zu danken. Ich verdanke dir mein Leben. Du hast mir geholfen so weit zu kommen und dafür stehe ich auf ewig in deiner Schuld", wank Ray schnell ab. „Nein, das tust du nicht. Finde nur wieder deinen Geliebten und werde glücklich mit ihm! Dann wirst du nicht mehr in meiner Schuld stehen", lächelte sein Gegenüber. „Ich werde wieder mit ihm zusammenkommen das schwöre ich dir! Nichts und niemand wird das verhindern können", erwiderte Ray in einem Schwur. So standen sie sich noch längere Zeit gegenüber und schauten beide empor zur großen Kaiserstatue, welche vor der Bibliothek ihren Standplatz hatte. Bald würde man diese ändern. Ändern für den neuen Kaiser. Für den neuen Herrscher... Kaius Severus. Regus war zuversichtlich, dass die Statue noch prachtvoller erbaut sein würde. Er spürte es, denn wenn Ray diesen Jungen über alles liebte, so musste er ein guter und gerechter Herrscher werden. Das stand ohne Zweifel für ihn fest. Und Ray schwörte sich beifolgend, dass wenn diese Statue seines Geliebten Alexanders ablösen würde, sein Kai bereits wieder in seinem Armen liegen würde und nichts sie wieder trennen könnte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Stillschweigend und in Glücklichkeit gingen sie nebeneinander am Hafen her. Es war eine wunderbare Stille, die nur von einigen Möwen und den Geräuschen des Stroms unterbrochen wurde. Die riesigen Schiffe schwammen in einer Reihe am Steg und schwankten nur ab und zu etwas durch eine größere Welle, mal auf die eine, dann wieder auf die andere Seite. „Ich fand es ja ziemlich lobenswert von dir, dass du auf eine solch romantische Idee gekommen bist, aber ich weiß auch genau, dass du das für Tyson und Apollon getan hast", fing Diana an zu Lächeln und ergriff Max' Hand, der sich ertappt fühlte. „Nun ja... Einerseits hab ich an die beiden gedacht, aber andererseits auch an uns", gab er grinsend von sich. „Max... ich bin eine Göttin, eine annähernd Sterbliche, aber eine Göttin. Ich spüre deine Absichten", gab sie leicht warnend zurück. „Wirklich?", fragte Max unerwartet kühl, blieb stehen, ergriff ihre Hand führte sie zu seinem Herzen, sodass sie fühlen konnte wie es schlug. „Dann bitte ich dich damit aufzuhören. Spüre und fühle mit dem Herzen für mich, so wie ich es tue. Kannst du empfinden, wie schnell es schlägt, wenn du mir so nahe bist?", fragte er wieder sanft und schaute ihr dabei in ihre wundervollen Augen, in denen er am liebsten versinken wollte...... „... Ja, ich kann es und um ehrlich zu sein, hätte ich nie erwartet, dass mein Herz sogar eines Tages für einen Anderen als für mich selbst schlagen würde. Doch so ist es nun einmal und ich bin deswegen überglücklich", erwiderte sie sein Lächeln. „Aber...", begann sie unerwartet mit traurigem Klang und zog ihre Hand von seinem Herzen, schaute bedrückt zu Boden und schien sich in Gedanken zu vertiefen. Max blieb stumm und schaute sie erst verwirrt, doch dann verstehend an. Er konnte empfinden, auch wenn er kein Gott war, woran sie dachte. Vor was sie Angst hatte... „Die willst auf die Kämpfe hinaus, nicht wahr?", brachte er es schließlich auf den Punkt, zudem sie es nicht bringen konnte. Still nickte sie und sprach nachfolgend: „Ich habe Angst. Große Angst um dich! Ich bin zwar eine Göttin, doch ich habe meine Macht beinah verloren. Das heißt, dass ich dich nicht mehr beschützen kann. Ich möchte dich aber noch nicht jetzt verlieren, Max." „ Da liegst du falsch. Du kannst mich immer noch beschützen", entgegnete er ihr friedsam und hob ihr Kinn an, dass er wieder in ihre Augen schauen konnte, die ihn so faszinierten, ihn jedoch nun mit erstaunen betrachteten. „Solange du mich liebst und zu mir hältst Diana, solange wirst du mich beschützen. Denn ein Band, dass sich langsam zur Unzertrennbarkeit schnürt, ist um uns und es wird nie durchbrochen werden können. Eben solange, wie du an unsere Liebe glaubst", beendete er seinen Satz. Mit einem Lächeln warf sich Diana über diese Worte in seine Arme und war noch nie zuvor in ihrem Leben so glücklich darüber mit Max zusammenzusein. Er hielt sie fest an sich, als wollte er sie vor allem Bösen beschützen und erhob erneut das Wort: „Ich kann doch romantisch sein, oder?" Darauf konnte Diana nicht wiederstehen und musste leicht lachen und gab ihm auf seine Frage mit einem leidenschaftlichen Kuss eine Antwort. Es war jedoch kein Kuss wie sonst. Ihre Zungen tanzten miteinander in einer größeren Leidenschaft und ihr Verlangen nacheinander breitete sich in ihren Körpern aus, wie ein Feuer. Das Feuer der Liebe... Nach einer Ewigkeit, wie es schien, lösten sie sich voneinander und gingen in ihre vorherige Stellung zurück in der sie verharrten. Genießerisch die Augen geschlossen, konnte Diana Max Herz erneut schlagen hören und es bereitete ihr Freude. Freude und Wohlsein... Diese zwei Dinge, die ihr keiner mehr nehmen konnte. Selbst ihr Vater Jupiter nicht. Nein, nur das Schicksal, doch sie erhoffte sich, nun da sie nicht mehr die Zukunft kannte, dass es ihr und ihrem Geliebten, gut gesinnt war. „Diana, ich möchte, dass du weißt, dass wenn ich von den Spielen erfolgreich zurückkehre - was ich bestimmt tun werde", fügte er hinzu, um seine Liebste zu beruhigen, „ich mit dir in deinen Wald zurückkehren werde. Dort werde ich dir helfen ihn zu beschützen, bis ich eines Tages in deinen Armen, oder du in meinen Armen sterben wirst ", lächelte er sicher. „Ja, ich weiß das", erwiderte sie fast schon flüsternd und kuschelte sich noch mehr an ihn. „Woher? Hast du etwa wieder...?", ermittelte Max erstaunt und leicht verärgert. „Nein, dass habe ich nicht. Ich habe einfach nur mit meinem Herzen gefühlt", antwortete sie der Wahrheit gemäß und schloss wieder lächelnd ihre Augen. Ihr fing es an zu gefallen, nicht mehr mit ihrem Verstand zu denken, sondern mit ihrem Herzen zu empfinden... Sie wusste eigentlich schon jetzt, ohne die Zukunft zu kennen, dass sie wunderbar sein würde. Denn mit ihrem Max, nur mit ihm zusammen, konnte sie glücklich sein und auch werden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Weit entfernt von ihnen saßen Kai und Aidria auf ihren Plätzen neben dem Kaiser. Eher gelangweilt schaute Kai dem ganzen Auftreten der Tierbändiger zu und nickte nur, wenn man ihn begrüßte. Aidria, der das natürlich nicht entfallen war, versuchte ihn ständig aufzuheitern, indem sie ihm etwas zuflüsterte, wenn sie einen tollpatschigen Zuschauer entdeckt hatte. Denn auch sie war wenig angetan von den Tierkämpfen. Bis auf Alexander Severus, er schien sich Bestens zu vergnügen... So ergriff Aidria Kais Hand, der sie erstaunt darauf anschaute und nicht ganz verstand, was sie vor hatte. Sie jedoch nickte ihm einmal zu, erhob sich dann, wie auch Kai selbst, ohne das er von seinem Vater, da dieser zu sehr in die Spiele vertieft war, und schritt durch den hinteren Seidendurchgang in eine große Vorhalle. Am Ausgang von dieser wurden sie jedoch von Sinisturus abgefangen, der sich den beiden sogleich in den Weg stellte und eine Erklärung verlangte..... „Nun... Ich warte auf eine Antwort, Kaius", wiederholte sich der Lehrmeister strengen Blickes. Doch leider wollte Kai beim besten Willen keine gute Ausrede einfallen, so ergriff erneut Aidria das Wort und antwortete für ihren Liebsten: „Mir ist schlecht von dem ganzen Blut geworden und Kai wollte ein Stück mit mir an die frische Luft gehen." Mit eine kritischen Blick schaute er auf sie herab und gab dann schließlich seufzend nach. „Nun gut, aber entfernt Euch bitte nicht vom Kolosseum", fügte er hinzu, als sie schon an den Treppen angelangt waren. „Natürlich Sinisturus!", warf Aidria ihm zurück und stieg dann mit Kai, der die gesamte Zeit über nicht des Wort erhoben hatte, die vielen Treppen hinab. „HÖR AUF DAMIT!", schrie sie ihn unerwartet an, obwohl er nichts getan hatte. Verwundert erhob Kai sein Angesicht und schaute sie verwirrt an. „Mit was denn?", ermittelte er schließlich und man konnte deutlich seine Niedergeschlagenheit empfinden. „Natürlich Trübsal zu blasen! Glaubst du etwa, dass Ray das gewollt hätte? Du hast mir doch selbst bei der Begrüßung erzählt, dass du Ray in der Menge vernommen hast", fuhr sie fort und sah ihn streng an, stemmte dabei ihre Hände in die Hüften. „Ja, ich habe ihn gesehen, aber darum geht es mir dieses Mal auch nicht", seufzte Kai und schaute in den Himmel, als würde er auf ein Zeichen warten. „Und weswegen bist du so bekümmert?", ermittelte Aidria, die nun sichtlich besorgt war und näher zu Kai herantrat. „Es ist wegen Dranzer. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Wegen den gesamten Geschehnissen habe ich nicht einmal an ihn gedacht! Er ist verschwunden, seit diese merkwürdige Bestie dich angegriffen hatte. Vielleicht ist er verletzt oder noch Schlimmeres. Ich mache mir deswegen Vorwürfe", erzählte der Erbe schließlich das, was ihm auf dem Herzen lag und schaute erneut gen Himmel, der mit einem klaren Hellblau, ohne Wolken überzogen war. „Verstehe, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen! Dranzer ist unheimlich stark, so wie du! Ich weiß, dass er noch lebt!", versuchte sie ihn aufzumuntern, was ihr auch etwas gelang, da Kai kurz lächelte. „Das mag schon sein, aber dennoch wünschte ich mir, dass er wieder bei mir wäre", murmelte Kai leicht abwesend und richteten nun seinen Blick auf seine Gemahlin, die ihn verständnisvoll anschaute... „Keine Sorge Kai, er kommt zurück. Ich weiß es", lächelte sie, trat näher zu ihm und zog Rays Kette aus, reichte sie vor Kais Angesicht, der sie erstaunt anschaute. „Du hast doch gesagt, ich soll sie dir nach der Hochzeit zurückgeben und hier ist sie. Nichts ist ihr geschehen", erläuterte Aidria ihr Vorgehen. Doch als Kai immer noch nicht die Kette ergreifen wollte, packte sie etwas missmutig seine Hand und legte die silberne Kette in seine Handfläche. „Was ist denn nur los mit dir Kai?! Das ist die Kette deines Geliebten! Und du willst sie nicht zurück?", fragte sie aus einer Mischung von Verwunderung und Ärgernis. Doch Kaius nickte darauf nur kurz, öffnete seine Handfläche und schaute wieder auf den Anhänger in seiner Hand. Letztlich band er sie sich wieder um den Hals und schaute kurz auf die Eingravierung. Nun war er sichtlich beruhigt. Nun, da die Kette wieder in seinem Besitz war, konnte Kai sicher sein, dass sein Alptraum nicht in die Realität einkehren würde. Er hatte das Schicksal nur testen wollen... Doch da Aidria ihm schon so schnell den Anhänger wieder zurückgab bestätigte nur, dass es wirklich ein Traumgebilde war und auch Zeus sei Dank, bleiben würde! Erleichtert darüber, schloss er Aidria unerwartet in die Arme, die ihn perplex anschaute. „Kai? - Kai? Geht es dir nicht gut?" Doch anstatt zu antworten, löste Kai sich schnell von seiner Freundin und meinte entschuldigend: „Mir sind nur gerade einige Gedanken klar geworden, worüber ich sehr froh bin. Entschuldige." „Na wenn du mich umarmst nur, weil du über ein paar Gedanken froh bist, will ich ja nicht wissen was du mit Ray anstellst wenn du ihn wiederhast", grinste sie spaßend, worauf Kai purpurrot anlief. „Das finde ich nicht witzig!", brummte er sogleich und wandte schnell sein Gesicht von ihr ab um die Röte zu verbergen. „Das sollte auch kein richtiger Scherz sein Kai", lächelte Aidria triumphierend einmal Kai verlegen zu sehen. „Aber wieder auf Ray zurückkommend. Ich bin mir sicher, dass er bei den Zuschauern der Spiele dabei sein wird. Bestimmt! Du musst mir sagen wie er aussieht, dann können wir gemeinsam nach ihm Ausschau halten", fuhr sie wieder ernst fort und schaute ihren Gegenüber erwartungsvoll an. Der kurz darauf zustimmend nickte. „Das habe ich mich auch schon gedacht. Doch da mein Vater ihn auch kennt, wird er sich bestimmt verkleiden und versuchen nach den Spielen mit mir zu Reden. Sicherlich wird er auch irgendein Zeichen für mich hinterlassen. Nur leider weiß ich noch gar nicht, was das sein könnte. Aber du solltest nach jemanden Ausschauhalten, der bernsteinfarbene, wunderschöne Augen und pechschwarze, lange Haare hat. Ray ist zudem etwas kleiner als ich", erwiderte Kai ihr schnell und schaute dabei an den Wänden des riesigen Kolosseums empor. „Na, ich muss schon sagen... Du hast wenigstens Geschmack", lächelte sie ihm aufmunternd zu und klopfte Kai dabei einmal auf die Schulter, der das nur verwirrt hinnahm. „Keine Sorge, wenn wir ihn nicht finden, dann wird er dich finden", fügte Aidria noch schnell hinzu und begab sich dann wieder die Treppen hinauf. Kai blieb zurück... Er schaute auf den riesigen Springbrunnen der in der Mitte, vor dem Eintreten ins Kolosseum, stand und das Wasser in die Luft schoss. „Das hoffe ich Aidria... Das hoffe ich! Oh Ray... Komm bald zurück zu mir, ja?" Während Kai seine letzten Gedanken sammelte und zu Adria die Treppen hinaufstieg, die auf ihn gewartet hatte, flehte er inständig die Götter an, dass ihre Trennung nicht mehr von langer Zeit war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Gelangweilt erhob sie ihr Glas und nahm einen kleinen Schluck ihres Getränks, stellte es dann wieder hin und versuchte den Blicken desjenigen auszuweichen, der ihr am Tisch allein gegenübersaß. „Du hast noch kein einziges Wort zu mir gesprochen, seitdem wir dinieren", erhob ihr Gemahl schließlich das Wort und sah sie durchdringend an. Verärgert erhob sie ihren Blick und hielt seinen Augen standhaft fest. „Wieso sollte ich, Jupiter?!", fragte sie immer noch verärgert. „Du weißt, dass dir der Zorn nicht steht", seufzte der Angesprochne und nahm nun ebenfalls einen Schluck aus dem goldenen Becher. „Du bist es doch, der mich in diesen versetzt! Du sagtest, dass es ein Fest sein würde, bei dem auch andere deiner Götter zu Gast sein würden... Doch du hast mich hintergangen!", fuhr sie fort. „Hast du das nicht auch getan, meine Liebste?", fuhr er kalt fort und stand nun von seiner Sitzgelegenheit auf, die sogleich verschwand und sich zu Wolken umformte. „Du langweilst mich, Jupiter. Immer fängst du mit den alten Geschichten an, von denen du nicht ablassen kannst. Dabei bist du noch schlimmer!", erwiderte sie desinteressiert, blieb jedoch unberührt sitzen. „Du weißt weshalb ich das tue. Du kennst genauso gut wie ich die Zukunft und diese wird eines Tages kommen. Ob früher, oder später ist egal... Sie wird kommen! Das schmerzt mich zutiefst, denn du weißt, dass ich dich über alles liebe Juno", entgegnete der höchste Gott ihr mit einem Klang von Traurigkeit, den sie zuvor noch nie vernommen hatte... „Ja, ich kenne meine Zukunft und um ehrlich zu sein, möchte ich mein Schicksal nicht ändern. Verzeih mir, aber ich liebe Alexander Severus immer noch und wenn er kommt, dann werde ich mit ihm als Menschenfrau, hinab zu Pluto steigen – Deine Chance mich aufrichtig zu lieben hast du schon vor langer Zeit vertan - Auch du wirst mich daher nicht mehr daran hindern können!" „Das habe ich auch nicht vor", sprach er unerwartet ruhig weiter und erstaunte mit diesen Worten seine Gefährtin zutiefst. „Wie... Wie bitte?" „Juno, ich habe, wie du auch, das Geschehnis von meiner weiteren Tochter Diana und meinem weiteren Sohn Apollon vernommen. Sie haben fast all ihre Götterkraft für diese Sterblichen gegeben. Wohl wahr, ich kann es nicht direkt erfassen... Aber ich habe auch noch nie so richtig empfunden - außer für dich", begann er und ließ sich selbst durch Junos erstaunten Gesichtausdruck von seinen Entschlüssen abbringen... „Ich dachte, du hasst es, wenn Götter sich für Menschen entscheiden", konnte Juno ihn dann doch unterbrechen, bekam jedoch als Antwort ein Kopfschütteln. „Ja... Früher habe ich es gehasst, wen Götter, die ich erschaffen hatte, mir die Rücken damit gekehrt haben. Doch ich habe nun begriffen, dass Liebe etwas Wunderbares ist, dem man freien Lauf lassen sollte. Für jemanden, den man liebt würde man alles tun, selbst wenn es einen schmerzt und ich... Ich liebe dich über alles Juno. Ich würde alles für dich tun... Alles. Deswegen werde ich dich auch nicht aufhalten, wenn du mit diesem Kaiser als Mensch in der Unterwelt leben willst. Ich werde mich nicht mehr dazwischen drängen. Ich akzeptiere deine Entscheidung und werde ab heute hinter dir stehen. Deswegen habe ich dich auch heute hierher gebeten. Doch hätte ich keine List angewandt, so wärst du nicht gekommen, denn meine Gedanken kannst du noch nicht ergreifen. Das ist auch gut so, denn so musst du es mit deinem Herzen tun", lächelte Jupiter und kam nun langsam zu ihr herüber, während auch Juno zu lächeln begann. „Ich bin beeindruckt Jupiter... Du hast den Gesprächen von Diana, Apollon und ihren Liebsten ja ausgiebig zugehört", erwiderte sie, jedoch nicht im Glauben, dass Jupiter es ernst meinte. „Wieso nicht etwas Neues lernen? Ich werde mich auch nicht in das Schicksal von den beiden einmischen. Sie sind nun glücklich und wenn sie das sind, dann bin ich es auch. Ich bin ja schließlich ihr Vater", meinte ihr gegenüber erklärend, lehnte sich vor ihr an den Tisch und schaute Juno durchdringend in ihre Augen. Sie verzauberten ihn... Er hatte immer ihren Glanz geliebt. So wie Diamanten, so hatte es in ihren blauen Augen gefunkelt. „Trotz allem was du mir gesagt hast, kann ich dir nicht glauben. Du hast dich in das Schicksal meiner beiden Söhne eingemischt. Hast ihnen Leid zugefügt und wolltest Ray sogar töten! Das kann ich dir nicht verzeihen, nie", fuhr sie streng mit sich selbst und nicht gewillt aufzugeben, fort. „Keine Sorge. Auch aus dem werde ich mich nun zurückziehen. Kein Leid wird ihnen nun durch mich wiederfahren, weil sie sowieso genug zu tragen haben werden, ohne dass ich mich dort einmische. Ich habe eingesehen, dass sie die Letzten unserer Art sein werden. Uns Göttern sagt man nach, dass wir unsterblich sind, doch das ist nicht direkt wahr. Es gibt etwas, dass die Menschen nicht wissen - das keiner der anderen Götter weiß..." „Und das wäre?", ermittelte Hera sichtlich erstaunt und neugierig. „Wir Götter können nur so lange ewig leben, wie die Menschen an uns glauben. Wie die Menschen uns verehren. Reißt man unsere Tempel ab, geraten wir in Vergessenheit, werden wir alle zu Staub zerfallen und nur noch Legenden und Mythen sein. In Geschichten werden wir noch existieren, doch nie wieder werden wir aus Fleisch und Blut sein. Nie wieder werden wir geboren werden und eins sage ich dir von der Zukunft, man wird uns vergessen... Deswegen habe auch ich eingesehen, dass deine beiden Söhne unsere letzte Hoffnung sein werden. Ihre Liebe ist so stark, dass sie tatsächlich ausreichen könnte, dass ihrer beider Seele eines kommenden Tages, wenn wir nicht mehr sein werden, wiedergeboren wird und dass sie dann in der kommenden Zeit richtig glücklich werden, da sie es jetzt nicht wahrhaftig werden können", erzählte Zeus ziemlich in Gedanken versunken und schaute dann wieder hinab zu Hera. „Deine Erkenntnis kommt wirklich spät, Jupiter", meinte Juno überlegend, wagte es jedoch nicht ihm in die Augen zu sehen. „Du misstraust mir immer noch", schlussfolgerte er daraus, sie jedoch blieb stumm. Schnell wandte er sich ihr zu, kniete sich vor ihr nieder, ergriff ihre Hand und bat: „Bevor du gehst, bitte vergib mir meine Schuld! Was soll ich noch tun, damit du mir wieder Aufmerksamkeit schenkst?" So erstaunt davon, dass ihr Gemahl so etwas Demütigendes vor ihr tat, konnte sie nicht antworteten. Ihr Gefühle spielten mit ihrem Gewissen... „Jupiter, ich..." „Sag jetzt nichts Juno, antworte nicht auf meine Frage... Du weißt, dass mich keines deiner Worte trösten könnte. Doch mich würde es trösten, wenn du glücklich bist, deswegen werde ich, nachdem du wieder mit ihm vereint sein wirst, auf Kai und Ray Acht geben, das schwöre ich dir! Ich habe Insignis (Dranzer) zudem wieder zu Kai geschickt, er wird gut auf ihn Acht geben. Außerdem habe ich ihn und auch Fortis (Drigger) neue, verborgene Kräfte gegeben. In Insignis wohnt nun der Regnumbogen inne und in Fortis das Garvitasschwert. So werden sie gut beschützt sein", sprach ihr Gemahl weiter, blieb jedoch vor ihr am Boden kniend. „Das... Das hast du für sie getan?", fragte Juno erstaunt und zugleich glücklich. „Ja... Das habe ich für sie getan, weil ich dich liebe, meine Gemahlin", antwortete Jupiter sanft und erhob sich, zugleich tat auch Juno es. „Es... Es wird Zeit für mich zu gehen", meinte sie und man merkte ihr an, dass sie von ihren Gefühlen hin und hergerissen war. „Ich verstehe... Aber bitte gib auf dich Acht mein größer und wertvollster Schatz", sprach Jupiter ihr leise nach, packte sie unerwartet, als sie sich schon von ihm abwenden wollte, am Handgelenk und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. Juno ließ es zu. Sie wusste genauso gut wie auch er, dass es das letzte Mal sein würde. Ihr letzter Kuss. Ihr letztes Gespräch und ihr letztes Beisammensein. Sie würden sich nie wieder sehen... Als sie sich wieder lösten, wisperte Jupiter ihr eine allerletzte Sentenz zu: „Werde glücklich mit ihm, sodass ich glücklich sein kann." Und schon löste er sich auf und war vollkommen verschwunden. Juno war nun völlig allein. Mit ihrem einen Finger fuhr sie die Konturen ihrer Lippen nach, die noch warm von dem Kuss mit ihrem Geliebten waren dabei lief ihr eine einzige Träne die Wangen herab. Es war wunderlich. Schließlich weinten Götter nicht, aber sie... Sie weinte! Sie vergoss eine einzige Träne. Eine Träne für ihren Gemahl, der sie hatte ziehen lassen. Der sie hatte freigegeben. Ein großes Opfer für ihn... Mit einem Lächeln fasste sie sich ans Herz und wisperte bevor sie auch aus dem Raum verschwand ein: „Danke... mein Liebster." Ihre eine Träne zugleich fiel in die Wolken. Diese verfinsterten sich und urplötzlich begann es um den gesamten Berg Olymp zu regnen. Es war ein leichter Schauer und die Sonne schien immer noch hell und klar. Der Regen hielt nur einige Augeblicke kann, dann verstummte er so schnell, wie er gekommen war. Doch er ließ ein Geschenk zurück. Einen wunderschönen Regenbogen... Der so frei und klar war, wie die zuversichtliche Zukunft, die Juno in ihrem Herzen bei sich trug... to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, Leute von heute... Das war’s mal wieder ! Doch ich komm wieder, also bis dann, ja? Also, bis zur nächsten Woche! Eure dankbare Marli >^.^< Kapitel 18: *~Entscheidungen, Zweifel und Liebe~* ------------------------------------------------- Hi, hi alle zusammen!!! ^^ Tja, da bin ich wieder zurück von der Klassenfahrt! Lasst Euch bitte net täuschenn, ich hab ne sauschlechte Laune... 1. Ich habe mich total erkältet - ____ - und 2. Hab ich nicht mal 15 Seiten geschafft. Ich könnte mich selbst erwürgen!!!! >.< Nur lausige 12! Aber meine Ideen schwinden irgendwie immer mehr, deswegen kommt es jetzt bald auch schon zum Höhepunkt. Dann noch etwas von dem und von diesem und dann schließlich der Epilog. Tja, und dann is bald leider End ;___ ; Also, ich hoffe Ihr vergebt mir das, aber bei so einer miesen Laune und Kopfschmerzen kann ich wirklich nichts für mein Blackout und falls ich am Ende gemein werden sollte, verzeiht mir das schon jetzt. Ich weiß irgendwie net, was ich grad tu! @.@ Na ja, Schluss jetzt mit dem Nörgeln. Das Wichtigeste zuerst: Vielen, lieben Dank für die Commis!!!! ^^ *knuddel* War wenigstens etwas, worüber ich mich freuen konnte in dieser trostlosen Welt. Also nochmals vielen Dank! Und nun, I hope you like it... Oh Gott... Ich geh wieder zurück ins Bett. Jetzt tu ich auch schon in meiner ach so verhassten Sprache denken. Ich bin wirklich net mehr ganz richtig im Kopf... *drop* Also, viel Spaß nochmal!!! >^~*Chapter 18*~^< Entscheidungen, Zweifel und Liebe So gut es nur ging, trieb er seinen pechschwarzen Mustang an, der graziös über den langen Weg dahinritt. Seine Begeisterung war gewaltig... Er freute sich auf die bekannte Stadt, welche er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Er freute sich auf seine Heimat. Und auf ihn - seinen engsten und besten Freund, den er schon seit einiger Zeit ebenso wenig gesehen hatte. Sein Rüstung glänzte in der strahlenden Sonne und ein langer, samtroter Umhang wehte hinter ihm im Wind. So wie auch seine feuerroten, kurzen Haare. Seine eisblauen, klaren Augen hatten einen Glanz angenommen, der Freude widerstrahlte. Der Heimatwind, der durch seine Haare wehte, geleitete ihn und zeigte ihm den Weg nach Rom. Wie lange er sich doch nach dieser Schönheit um ihn herum gesehnt hatte! Es waren schon einige Jahre... Von weitem konnte er schon die ersten Umrisse der Weltstadt erkennen und versuchte seinen Hengst noch weiter anzutreiben, um schneller Daheim zu sein. Seine Sehnsucht wuchs um jede Sekunde, die er der so vertrauten und doch fremden Stadt näher kam. Und als ihn nur noch ein großer Hügel vor den Toren Roms davon abhielt, sein Ziel zu erreichen, stoppte er für kurze Zeit seinen Ritt auf der obersten Anhöhe und blickte mit Freude auf den herrlichen Anblick seiner Heimat. Endlich hatte er nach so langer Zeit sein Ziel erreicht. Er war wieder Zuhause. Keine Kämpfe mehr. Keine Pflichten. Keine Befehle und auch keine Kriege mehr, die er fürs erste hatte zu leiten... Nun konnte er anfangen wenigstens für kurze Zeit sein Leben zu genießen, bis es wieder hieß nach Germanien aufzubrechen und im Namen des Kaisers für Rom zu kämpfen. Als der Junge, nicht älter als achtzehn, zufrieden seine Augen schloss und die frische Luft einatmete, die ihn nicht wieder an die Kampffelder, das Blut und die Toten erinnerte, durchströmten ihn geballte Ladungen von Glück. Er spürte schon kaum mehr seine Erschöpfung, dazu war eben die Freude viel zu groß. Und da er nicht länger warten wollte, um zu seinem Freund zu gelangen und mit ihm Siege zu feiern, leitete er sogleich erneut sein Pferd mit den Zügeln an, sich zu den Hügel herab zu den riesigen Toren zu eilen. Zu seiner Verwunderung musste er jedoch feststellen, dass die Tore, die sonst immer für jeden geöffnet, verschlossen waren... So wandte er sein Pferd und ritt etwas weiter vom Tore weg, um zu erkennen, wo eigentlich die Wachen waren, welche ursprünglich die Tore öffnen sollten, wenn jemand die Stadt betreten wollte. Doch kein Soldat schien in der Nähe zu sein, was höchst ungewöhnlich war. Erst nach einiger Zeit bemerkte der Rothaarige etwas Seltsames, das leicht hinter der Mauer sichtbar wurde. Bei näherem Betrachten des Objekts stellte es sich heraus, dass es ein Soldatenhelm war. Anscheinend schien die Wache lieber ein Nickerchen zu machen, anstatt die Tore, vielleicht sogar vor Feinden zu beschützen. Verärgert stieg der Junge von seinem Reittier ab, warf geschickt seinen langen, roten Umhang hinter sich und suchte auf dem Weg etwas Nützliches, das sein Vorhaben unterstützen konnte... Er brauchte auch nicht lange zu suchen, da fand er, was seinen Vorstellungen entsprach, hob es auf und stieg wieder auf seinen schwarzen Mustang. Dann holte er mit aller Kraft aus und warf das harte, graue Ding genau gegen den Blechhelm. Sogleich ertönte ein kurzer Schmerzschrei und der Schlafende war aus seinen Träumen gerissen worden... „Wer nicht hören will, muss fühlen", dachte der Reiter sich ohne Reue, obwohl er einem seiner Verbündeten einen Stein an den Kopf geschlagen hatte und schaute nochmals an der Mauer empor. Sein Gegenüber schien ihn bereits entdeckt zu haben und schaute verärgert zu ihm herab. „Was fällt Euch ein?!", brüllte der Kleine schließlich, nahm seinen Helm ab und tastete nach der getroffenen Stelle. Das würde eine große Beule geben, auch wenn der Helm etwas geschützt hatte... „Und was fällt Euch ein bei eurer Schicht zu schlafen?!", konterte der Rothaarige emotionslos und schaute den Lilahaarigen ebenso finster an. „Wenn man schon nicht an den Festlichkeiten teilnehmen darf, dann doch wenigstens etwas ruhen, oder nicht?!", warf der Junge mit einer Knollnase, wie der Andere erst jetzt bemerkte zurück. Was ihn jedoch stutzen ließ war das Wort „Festlichkeiten". Davon hatte er nichts erfahren... „Welche Festlichkeiten?!", ermittelte er im Schreien empor, um mehr zu erfahren. „Des Kaisers Sohn hat heute vor einiger Zeit zu dem Tag seiner Geburt, den Bund der Ehe geschlossen. Zudem hat man verkündet, dass er bald sein Amt antreten würde und außerdem finden Spiele im Amphitheater statt!", antwortete man ihm auf der Stelle, wenn auch missmutig. „Kai hat geheiratet und mir nichts davon berichtet. Das ist mal wieder eine schöne Überraschung, die er mir da bereitet hat", dachte sich der Junge leicht ironisch. „So lasst mich ein!", befahl der Junge schließlich, um verschob seine Gedanken auf eine spätere Stunde. „Wer seid Ihr überhaupt?! Ich habe Euch noch nie gesehen! Ein Spion etwa?!", stellte der Kleinere misstrauisch seine Gegenfrage und beäugte den Fremden ziemlich genau. Der jedoch schaute den Soldaten kurze Zeit verdutzt an und begann dann leicht zu lachen, woraufhin sein Gegenüber nur perplex herabblickte. „Ich bin kein Spion. Das wären wirklich gute Tagträumerrein!", erwiderte der Rothaarige immer noch lächelnd. „Wer seid Ihr denn nun?!", ermittelte die Wache langsam ungeduldig und verärgert darüber, dass dieser Kerl sich über ihn lustig machte. „Ihr wisst wirklich nicht wer ich bin?" Zur Antwort kam nur schnell ein heftiges Kopfnickens seitens der Torwache. „Nun denn... Mein Name ist Philippus Talus Arabs. Auch nur Talus genannt. Ich bin der Imperator der römischen ersten Legion wie der Reiterei in Germanien und zudem einer der engsten vertrauten vom neuen Kaiser, Kaius Severus! Reicht Euch das?!" Anstatt eine Antwort zu erhalten, wurde sein Gegenüber durch den Schrecken, den man ihm nun versetzt hatte, nur völlig blass im Gesicht. „Oh Verzeiht!", war das einzige was der Andere nach einiger Zeit hervorbringen konnte, während er immer noch gebannt auf den General starrte und es kaum fassen konnte. „Schon gut. Dennoch würde ich gern heute noch die Stadt betreten", gab Talus kurz gelangweilt von sich, worauf der Junge schnell zum großen Rad eilte, mit dem man eines der beiden Tore öffnen konnte. So gut es ging, presste der Kleine den Hebel daran herab und das gewaltige Tor öffnete sich Stück für Stück, bis der Hauptmann endlich hereinreiten konnte. „Ich danke Euch", sprach der Rothaarige knapp und blieb vor dem Rad stehen, an dem sich der Wachmann abplagte, es wieder rückwärts zu drehen. Nun konnte er den lilahaarigen Jungen zum ersten Mal in seiner richtigen Größe sehen. Und die erstaunte ihn sehr... Denn er war nicht größer als ein Kind. Dennoch ein Soldat, das zumindest schon mal aussagte, dass er wirklich ungefähr in seinem Alter war. Was jedoch bei dem Kleinen zu bewundern war, sei die Zähigkeit, welche er besaß. Denn er schaffte es tatsächlich nach einiger Zeit das Tor wieder zu schließen... So wurde Talus doch neugierig und fragte zunächst nach dem Namen des Jungen. „Mein Name ist Ianus Parvus, Imperator", antwortete der Junge ihm, salutierte darauf und schlug ehrfürchtig seine braunen Augen zu Boden. „Nun denn. Ich werde mich nun zum Kolosseum aufmachen. Schlaft nicht wieder ein Ianus Parvus, sonst könnte Euch Euer Hauptmann erwischen", scherzte der Hauptmann kurz und ritt dann im Trab weiter. „Aufgeblasener Fatzke", dachte Ianus sich grießgrämlich und nahm dann wieder seinen Posten auf der Mauer ein, um sein Nickerchen fortzuführen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mittlerweile waren die grausamen Tierkämpfe in der Arena beendet und die Menge wartete bereits sehnsüchtig auf die Bekanntgabe der richtigen Gladiatorenspiele. Die Jubelrufe drangen selbst unter das Kolosseum herab, wo sich die einzelnen Kämpfer bereits auf die Spiele vorbereiteten... Ray, der kaum wiederzuerkennen war, da er die Rüstung und den Helm von Regus trug, der die Hälfte seines Gesichts nicht preisgab, wartete ruhig an eine Wand gelehnt. Das Schwert, welches er ebenfalls als ein Geschenk von seinem Freund Regus erhalten hatte, hielt er fest in seiner Hand, während er überlegend auf die scharfe Klinge schaute, die schon bald wieder mit Blut besiedelt sein würde. Sein Gefährte Drigger saß erneut neben ihm auf dem Boden und auch der kleine Tiger schien gespannt zu sein. Er war völlig angespannt und wartete darauf, dass sein Herr ihm ein Zeichen gab, dass der Kampf begann. Ray wiederum kümmerte es nicht sehr viel. Er dachte eher an den Abschied von seinem Verbündeten und hoffte, er würde ihn eines Tage nochmals wiedersehen und danken können... - , ~ * ~ , - Flashback - , ~ * ~ , - Regus und er waren gerade wieder zurück zum Lager gekehrt und sein Freund hatte zum Aufbruch gedrängt... Während die Anderen eilends ihre Sachen suchten und seine Freunde sich in einer Verabschiedung trennten, saß er allein in seinem Zelt und wartete darauf, dass Regus ihn rufen würde. Drigger lag auf seine Schoß und ließ sich von seinem Herren, der in Gedankenversunken war streicheln. Nur kurze Zeit darauf wurde seine Zeltplane beiseite geschoben und sein Verbündeter betrat mit etwas in der Hand das Zelt. Verwundert nahm Ray Drigger aus seinem Schoß und stand auf, als Regus ihm das Bündel reichte... „Hier" , sagte er knapp und hatte es ihm zugeworfen, ohne jegliche Emotion in seiner Stimme. Mit kaltem Blick hatte er ihn gemustert. „Was... Was das, Regus?" „Das ist meine Rüstung und mein Schwert, welche ich damals bei den Gladiatorenkämpfen getragen hatte. Diese Rüstung hat mehr Kämpfe überstanden und war von mehr Blut befleckt, als dass du es dir jemals vorstellen kannst. Ich möchte, dass du sie trägst. Sie wird dich schützen! Es ist ein Abschiedsgeschenk", antwortete er ihm kurz und verlor nicht sein kaltes Ansehen. Traurig hatte er auf die silberne Rüstung und auf das Schwert in seinen Händen geschaut. Schließlich hatte er nur kurz und bitter gelächelt. „Danke" , brachte er zuletzt leicht niedergeschlagen hervor. „Du weißt bescheid", hatte Regus kurz das Wort erhoben, als er sich wieder dem Ausgang zuwandte. „Ja. Ich werde meinen Schwur sicherlich nicht vergessen", hatte Ray sich mit fester Stimme und klaren Augen wiederholt, als Regus seinen Blick erwiderte. „Gut. Dann kann ich jetzt beruhigt zurückkehren. Die anderen Gladiatoren wissen, dass sie nun deinen Worten Folge leisten sollen. Ich wünsche dir viel Erfolg und auf bald... - - - mein Freund", waren seine letzten Worte, bevor die Zeltplane kurz zurückgeschlagen worden war und Rays Gesicht in Licht getaucht hatte. Dann war es wieder im Zelt still und dunkel. Selbst Drigger hatte kein Laut von sich gegeben. Es hatte pure Stille geherrscht... Ray hatte das Schwert an die Seite gestellt, die Rüstung an seine Brust gezogen und wartete mit geschlossenen Augen ab. Nur einige Zeit verstrich, da hörte man einige Stimmen, ein Pferd, das laute von sich gab und dann Klänge eines davon galoppierenden Reittieres. Seit dem Augenblick wusste Ray, dass ein Freund aus seinem Leben getreten war. Vielleicht der Beste überhaupt... Doch darüber wollte er nun nicht weiter nachdenken. Er spürte genau, dass Regus nicht wollte, dass er mehr Gedanken an ihn brachte. Er musste nun stark und gewillit sein und die Vergangenheit langsam zu vergessen. Er musste bereit sein. Er musste kämpfen und er musste scharfsinnig sein. Denn eine große Bürde stellte sich ihm nun in den Weg. Doch auch diese würde er früher, oder später geschickt überwinden. Denn sein Ziel zu erreichen, diese Möglichkeit zu haben, Kai wieder in seine Arme schließen zu können... Dieser Traum und dieses Ziel waren näher als je zuvor! Und seine Chancen würde er jetzt nicht verspielen. Zu gegebener Stunde würde er dort als Sieg auf dem Kampfplatz stehen. Er allein mit seinen Freunden würde siegen und nichts und niemand würde sich ihm darauf in den Weg stellen... Entschlossen öffnete Ray wieder seine Augen. „Ja. Auf bald mein Freund, Regus", wisperte er leise und mit einem entschlossenen Lächeln auf den Lippen. Selbstbewusst und entschlossen griff er nach Regus Schwert, holte es aus der Scheide und betrachtete sein Gesicht in der Klinge. Dann führte er sie leicht an seine Hand, schnitt in der inneren Fläche etwas hinein und ließ langsam sein Blut auf die Rüstung und dann auf das Schwert laufen. Drigger sah ihn dabei etwas erstaunt an, als ihn selbst ein ungewohntes Gefühl durchströmte. Seine Augen leuchteten unerwartet grün auf und er wurde von einem weißen Nebel umgeben, verschwand hinter Rays Rücken, der das nicht bemerkte, da er in Gedanken versunken war... Der kleine Tiger selbst fand sich in der Nebelwelt wieder, die ihm sehr vertraut war. Vor ihm stand einige Meter entfernt ein Mann mit pechschwarzen Haaren und blutroten Augen. Auf seiner Schulter saß ein schneeweißer Adler... Beide erkannte der weiße Tiger sogleich. Der Mann, der nun langsam auf ihn zu kam, war der höchste Gott persönlich – Jupiter. Und sein Geisterwesen Dranzer, war der schneeweiße Adler. Dieser erhob sich in die Luft und schien seinen Herren zu umkreisen. Stieß dabei einige Laute aus, während Jupiter sich zu dem Kleinen herabbückte. Er streckte die Hand aus und legte sie auf den Kopf des kleinen Tigers, der zwar bedrohlich ein Knurren aus seiner Kehle ließ, aber sich nicht dagegen wehrte. „Deine Herrin möchte, dass du gut auf diesen Ray acht gibst. Sie möchte auch, dass du von dieser Zeit für immer bei ihm bleibst, weil du sie nie wiedersehen wirst. Sie geht an einen Ort, an den du ihr nicht folgen kannst. So sollst du bei Raius Unus bleiben. Fürchte dich nicht, ich gebe dir nur neue Kräfte", erhob der höchste Gott ruhig das Wort, woraufhin das Knurren verstummte und der Tiger ihn mit großen Augen anstarrte. Jupiter dagegen schloss seine Augen und wurde, wie auch Fortis (Drigger) von einer roten Aura umgeben. Zugleich brannte sich auf die Stirn des weißen Tigers kurz ein Flammenzeichen, welches für Mut stand. Sogleich, als Jupiter seine Hand wieder von der Stirn des Tigers nahm verschwand es. Drigger wurde von neuen Kräften erfüllt und erkannte auf der Stelle die Mächte, welche nun tief in ihm wohnten und einzig für seinen Herren Ray bestimmt waren... Insignis (Dranzer), das Geisterwesen von Jupiter und auch ein Freund von Fortis, landete wieder auf dem Arm seines Herren und schaute Drigger kurz in die Augen, als würde er sich schon auf ein Wiedersehen freuen... Dann wurde der kleine Tiger wieder von einem weißen Nebel umschlossen und fand sich erneut an Ray Seite in seinem Zelt, welcher plötzlich auf dem Boden kniete. Das Blut tropfte immer noch von seiner Hand, jetzt jedoch auf den sandigen Boden unter ihm. Drigger kam langsam näher. Er empfand Furcht. Furch für seinen Herren... Ray jedoch ging es den Umständen entsprechend gut. Er spürte kaum Schmerzen. Er schaute nur herab auf das Blut, aus langsam im Boden versickerte und flüsterte leise, aber verständlich: „Mein Blut für das deine... Mein Leben für das deine! Meine Seele für die deine... Und du für mich, Kai." - , ~ * ~ , - Flashback End- , ~ * ~ , - Überlegend hob Raius seine linke Hand, an der er einen weißen Verband trug, an dem einige rote Stellen zu erkennen waren. Vorsichtig nahm er sich den Verband wieder ab, den er angelegt hatte, damit keine Entzündungen durch die Wunde entstanden. Die Verletzung blutete nicht mehr. Es blieb nur ein schmaler, langer Strich zurück, der ihn an seinen Schwur erinnerte. Geschickt packte er sein Schwert wieder in die Scheide und fuhr daraufhin mit seiner zweiten Hand langsam über den Einschnitt. Seine Augen waren dabei starr auf die Wunde gerichtet. Seine Gedanken waren jedoch wieder abgeschweift... Während Ray wieder begann, in seinen Überlegungen die Realität zu vergessen und schon Vorstellungen von einer besseren und schöneren Zukunft mit Kai hatte, saßen Max und Tyson einige Meter weiter entfernt auf dem kalten Boden. Auch sie waren in ihren Gedanken und Bedenken versunken und starrten ununterbrochen auf den Boden vor sich. Max dachte sehnsüchtig an den letzten Augenblick, in dem er Diana fest in seinen Armen gehalten hatte, bevor auch er mit Ray ziehen musste und sie bei Apollon zurückgelassen hatte. Er sehnte sich schon jetzt wieder nach ihr und sein Versprechen ihr gegenüber, würde er nicht brechen. Dazu liebte er sie viel zu sehr... - , ~ * ~ , - Flashback - , ~ * ~ , - Sogleich als Regus seine Rede zu seinem Gehen beendet hatte, war Max in sein Zelt, welches er mit Tyson teilte gestürmt und hatte sich umgezogen, sowie sein Schwert nochmals geschärft. Zu seiner Verwunderung war Tyson noch nicht ins Zelt getreten, aber darum kümmerte er sich nicht sehr lange. Seine Gedanken waren viel zu sehr auf die Kämpfe, die vor ihm liegen würden, gerichtet. Und ohne, dass Max es selbst früh bemerkte, hatte sich die Angst in seinem Herzen ausgebreitet. Zum ersten Mal zweifelte er daran, dass er lebend zurückkehren und Diana jemals wieder in seine Armen halten würde. Traurig ließ er sich auf sein Bett, was aus Stroh und einer Decke bestand, fallen und blickte abweisend auf sein Schwert, welches vor ihm auf dem Boden lag. Was würde geschehen, wenn er tatsächlich schon am ersten Tag der Spiele fallen würde? Und was würde geschehen, wenn er als Sieger an Rays Seite hervorgehen würde? Was sollte er dann tun? Max wusste, dass er daraufhin einen Wunsch beim Kaiser frei hatte. Sollte er sich die Freiheit wünschen, damit er mit Diana fortgehen konnte? Aber was wäre dann mit Ray? Er würde ihm den Rücken kehren und dabei hatte er auch ihm versprochen, an seiner Seite zu kämpfen... Was sollte er nur tun? Max wusste es nicht. Diana, die vor seinem Zelt wartete und abwesend auf die Plane von diesem starrte, da sie nicht wusste, ob sie nun eintreten und doch warteten sollte, zögerte ebenfalls. Sie hatte in Max' Augen sehen können, als er sich von den anderen Gladiatoren abgewandt hatte und im Zelt verschwunden war. Schließlich fasste sie sich, riss entschlossen die Zeltplane auf und schaute sich suchend nach ihrem Liebsten um, den sie alsbald auf seinem Bett sitzend fand. Besorgt und mitfühlend ließ sie sich neben ihn fallen und teilte seine Sicht auf den Boden vor ihnen. Max wurde erst langsam bewusst, dass sie neben ihm saß. Er hätte es sicherlich nicht bemerkt, hätte sie nicht so eine wunderbare Wärme ausgestrahlt. „Diana", brachte er nur zögernd und zugleich flüsternd hervor, sodass sie ihn sofort anschaute. „Ich... Ich habe Angst. Ich fühle mich so unwissend und -" „Psst. Sag jetzt nicht mehr, als nötig ist", hatte sie ihn daraufhin unterbrochen, woraufhin sie seine fragenden Augen anschauten. „Ich weiß, was du empfindest. Ich weiß, dass du im Inneren mit dir ringst und ich kann dir leider deine Entscheidung nicht abnehmen. Ray ist dein Freund und ich bin deine... Geliebte. Ich verstehe, wenn das jetzt etwas komisch klingen mag, aber hör auf die Stimme deines Herzens. Tief in dir kannst du sie hören, wie sie die Antwort ruft und eins sollst du wissen, Liebster:Ich kann warten, sogar eine Ewigkeit - aber ich kann auf dich warten. Und am Ende wird uns nichts und niemand trennen können ", fuhr sie sehr leise, aber sicher fort und schaute ihm dabei sanft in die Augen. „Du willst, dass ich an seiner Seite bleibe", gab er nur knapp von sich und schaute sie dabei wieder durchdringend an. „Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass ich warten kann, falls du dich für deinen Freund entscheidest. Ich werde deine Entscheidung nicht beeinflussen. Du musst wissen, was dein Herz dir sagt und wenn du gewillt bist, Ray in einer seiner schwersten Stunden beizustehen, dann werde ich das akzeptieren, weil ich dich liebe, Max und weil ich das immer tun werde", widersprach sie ihm schnell. „Meine Göttin...", hatte er nur lächelnd und befreit erwidert, worauf er ihr einen leidenschaftlichen Kuss geschenkt hatte. Ihr Kuss war immer leidenschaftlicher und intensiver geworden. Langsam hatte er Diana auf sein Bett zurückgedrückt, wobei sie sich nicht gewehrt hatte. Beide hatten genießerisch ihre Augen geschlossen und gaben sich ihrer Liebe vollkommen hin. Langsam und nur zögernd war Max' Hand an ihrem Körper herabgeglitten und hatte nach dem Band, welches ihr Gewand zusammenhielt, gesucht. Zugleich hatte Diana ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und wurde fordernder. Bevor Max jedoch den Knoten lösen konnte, vernahmen sie von außen einige Stimmen, die zum Aufbruch riefen... Stockend hatten sie sich voneinander gelöst. Sacht hatte Max ihr ein allerletztes Mal in die Augen gesehen und über ihre zarte Wange mit seiner Hand gestrichen. Sie waren sich so nahe, wie noch nie zuvor gewesen und sein Herz hatte laut im Takt seiner Atemzüge geschlagen. „Ich muss nun gehen...“ „Ja, ich weiß... Aber bevor du gehst, nimm das mit dir", hatte Diana erwidert und ihm einen Kuss in seine innere Handfläche gehaucht, woraufhin ein Zeichen sich darin fand. Es war eine kleine Rose, die jedoch keine Dornen, sondern nur Blätter trug, welche Max bei näherem Betrachten erkennen konnte. „Ab dem heutigen Tage, wird sie unser Zeichen sein. Sie wird dich beschützen!", erklärte Diana leise, als er wieder ihre Augen ersuchte, die langsam ihren Glanz von sich gaben. Er wusste, dass sie nahe daran war, zu weinen und das nur wegen ihm. So wurde es Zeit für ihn aufzubrechen. Die Anderen würden nicht warten... Ohne ein weiteres Wort zu verlieren hatte er sich erhoben und war mit schnellen Schritten auf den Ausgang des Zeltes zugelaufen. „Ich werde zurückkehren. Also warte wirklich...", brachte er vor der Zeltplane hervor, ohne sich auch nur umzudrehen und verließ dann sein Zelt. Mit gesenktem Blick und eiligen Schritten, um seine Trauer nicht kundzugeben, hatte er sich als Letzter gegenüber seinem Freund Tyson in den Wagen gesetzt. Als sich der Karren langsam in Bewegung setzte, schaute er doch noch einmal zurück auf das Zeltlager. In genau diesem Moment kam Diana aus dem Zelt gestürzt... An ihren Wangen flossen stille Tränen herab während sie ihm nachschaute. Jedoch lächelte sie friedlich und gab ihm zum Abschied, als sie schon beinahe aus der Sichtweite von Max war, einen Handkuss. Max, der den Handkuss gesehen hatte, umstreifte unerwartet ein warmer Wind, der ihm durch die Haare fuhr. Und es kam ihm wirklich so vor, als könnte er die warmen Lippen seiner Geliebten auf seiner Wange spüren und wie sie ihm leise zuflüsterte: „Ich werde warten, bis du zu mir zurückkehrst... Liebster!" - , ~ * ~ , - Flashback End - , ~ * ~ , - Laut seufzte der Blondhaarige einmal und schaute kurz auf, dann wieder auf den Boden. Tyson wurde durch diese Bewegung aus seinen Gedanken geholt... Ohne Vorahnung stand er von Max Seite auf, der ihn einen kurzen Blick schenkte und schritt herüber zu einem Teil des Aufenthaltsraumes, wo etwas Licht durch eine kleine Luke drang... Klagend und sehnsuchtsvoll schaute er zu dem Lichte empor, in dem er für kurze Zeit Apollons Gesicht vernahm, das ihn warmherzig anlächelte. Sehnsucht und Trauer ergriff auch ihn im Stillen tief im innersten seiner Seele. Doch Tyson versuchte dagegen anzukämpfen und ließ seine Gedanken nochmals bei seinem Fortgehen ruhen... -, ~ * ~ , - Flashback - , ~ * ~ , - Nach den Geschehnissen hatte Apollon sie allein auf das Dach eines Hauses, welches nicht weit von dem Lager war, mit seiner noch verbliebenden Magie geführt, wo sie sich den Ausblick still angesehen hatten. Apollon hatte in seinen Armen gelegen, sodass er seinen Atemzügen lauschen konnte. Der Stadtteil war vollkommen in Lautlosigkeit verfallen, was doch ziemlich ungewöhnlich war, wenn man bedachte, dass Spiele im Kolosseum stattfanden. Seit ihrem Kuss hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen. Aber das brauchten sie auch nicht... Tyson konnte genau nachempfinden, was in seinem Liebsten vorging. Doch da Apollon einige Fragen quälten durchbrach er bald darauf schüchtern die Zweisamkeit: „Tyson?" „Ja?" „Sind... sind wir - Ich meine, bleibst du bei mir, solange wir leben?" , hatte er ziemlich kleinlaut gefragt. Und ohne das Tyson ihn sehen konnte, wusste er, dass der Gott rotgeworden war. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er sanft antwortete: „Natürlich. Ich bleibe bei dir! Wir werden solange zusammensein, wie wir leben und uns lieben." Zuerst dachte Tyson, dass sein Liebster mit diese Antwort zufrieden sein würde. Doch bald darauf schien ihn eine neue zu plagen, die Apollon nicht zurückhalten konnte und sie auch aussprach... „Und was wird nun geschehen?" Verdutzt hatte er ihn angeschaut, als Apollon sich zu ihm umwandte und ihm tief in die Augen geschaut hatte. „Wie meinst du das?", hatte Tyson ihm sogleich die Gegenfrage gestellt. „Ich meine... Mit uns. Du musst doch kämpfen und wenn du das beendet hast, können wir doch dann für immer zusammensein, oder nicht?", erwiderte der Blondhaarige unwissend wie ein kleines Kind. „Nach den Spielen können wir für immer zusammensein. Jedoch weiß ich nicht, wo... Ich habe kein Zuhause." „Dafür werde ich sorgen. Komm mit mir! Komm zu mir in mein Reich weit weg von Rom!", hatte Apollon unerwartet gebeten. Zuerst hatte Tyson Freude empfunden. Doch wenn er es so recht bedachte, dann würde er somit auch Ray und Max verlassen. Er würde sie wahrscheinlich nie wiedersehen... Traurig hatte er seinen Blick gen Boden gerichtet und konnte es nicht wagen Apollon in die Augen zu sehen. „Tyson... " Apollon hatte zunächst fortfahren wollen doch er verstand schnell, was seinem Geliebten durch den Kopf ging und so beließ er es dabei, ihm seinen Frieden zu lassen. „Es würde mich sehr freuen, wenn ich mit dir gehen könnte, Apollon. Aber... ich kann nicht. Ich kann nicht Ray und Max zurücklassen. Das könnte ich nicht... Noch nicht", hatte er seinem Gegenüber entgegnet und ihm bekümmert in die Augen gesehen. Doch anstatt Niedergeschlagenheit in den Augen seines Freundes zu sehen und einem betrübten Gesicht, hatte dieser ihn frech angegrinst. „Ich verstehe schon. Du willst nicht mit mir gehen, weil du befürchtest, dass du deine Freunde nie wiedersiehst. Das kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber deine Gründe sind mir etwas bekannt. Dennoch solltest du wissen, dass Max sicherlich mit meiner Schwester in ihren Wald zurückkehren wird, wenn das hier alles vorbei ist und ob du Ray danach je wiedersehen wirst, ist doch fragwürdig", hatte Apollon ihn angelächelt und sich dann wieder in seine Arme fallen lassen. „Aber, wenn das dein Wunsch ist, dann werde ich ihn hinnehmen. Das ist doch einsichtig", fuhr der Bondschopf fort, bevor sein Liebster etwas sagen konnte. Tyson zugleich ließ sich das Gesagte noch einmal durch seine Gedankenwelt ziehen. Langsam kamen ihm auch Zweifel... Vielleicht war es doch richtig mit Apollon zu gehen. Max könnte er dann immer besuchen. Ray könnte er nach all dem sowieso nicht wiedersehen. Er würde dann an Kais Seite bleiben und nicht von ihm weichen. Es war wirklich fragwürdig, ob er ihn dann zu Gesicht bekommen würde... Hin- und hergerissen von seinen Gefühlen wusste er nicht, was zu tun war. Apollon bemerkte dies natürlich sogleich und wand sich wieder Tyson zu. Schaute ihm bedrückt in die Augen. „Bitte hör damit auf", wisperte er leise, sodass Tyson ihn verwirrt anschaute. „Bitte hör auf traurig zu sein, sonst werde auch ich traurig. Du hast doch noch einige Tage Zeit, um dich zu entscheiden! Lass uns jetzt keine Gedanken mehr daran verschwenden. Dieser Augenblick ist zu schön dafür." Die Worte waren sanft und kamen direkt aus dem Herzen. Tyson erfüllt ein warmer Schauer und kurz nickte er mit einem Lächeln auf seinem Gesicht... „Du hast Recht. Ich habe noch Zeit. Am Ende der Kämpfe, werde ich dir offenbaren, wohin mich mein Herz geführt hat", erwiderte Tyson und nahm Apollon wieder fest in den Arm um seine wunderbare Nähe zu spüren. Erneut sprachen sie darauf kein Wort, bis einige Rufe erschallten, die auch nach Tyson verlangten. Wiederwillig hatte er sich von seinem Liebsten gelöst und wartete darauf, dass dieser ihn wieder zur Straße herab brachte. Doch Apollon sah ihn nur ernst an, kam dann näher und schaute Tyson direkt in die Augen, sodass dieser leicht errötete. „Ich werde bei dir sein. Bei den Spielen werde ich dir nahe sein und wenn du zurückkehrst, werde ich der Erste sein, der dich in die Arme schließen wird", sprach er sehr sanft zu ihm, woraufhin sich auch sein fester Blick lockerte, während er Tyson immer noch durchdringend in die Augen geschaut hatte... Erst erstaunt, doch dann mit einem Grinsen, hatte er eingewilligt und ihm einen kurzen Kuss auf den Mund gegeben, bevor sie sich schließlich doch zum Lager aufgemacht hatten... -, ~ * ~ , - Flashback End - , ~ * ~ , - „Oh Apollo... Wie soll ich nur auf mein Herz hören, wenn es nicht zu mir spricht", klagte er in seinen Gedanken und schaut wieder hoch zu dem klaren Lichte. Gerade in diesem Augenblick wurden die Türen aufgeschlagen und ein Soldat kam rein. „ES BEGINNT! NA LOS!!! DER KAISER WARTET NICHT GERN!", wies er sie missmutig an. Sogleich stieß sich Ray von der Wand ab und schenkte seinen Begleitern fragende Blicke... Tyson und Max wechselten daraufhin auch einmal ihre Blicke, nickten kurz und gingen dann zuversichtlich zu Ray herüber. „Bereit Freunde?", fragte dieser sie ernst. „Bereit!", kam es wie aus einem Munde und schließlich folgten sie, wie auch viele weitere Gladiatoren , dem Soldaten, der ihnen den Weg zum Eingang in die Arena zeigen würden... Nun würde es also beginnen. Die letzte Schlacht um eine bessere Zukunft... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Talus ritt immer noch schnell dahin. Er war noch weit vom Kolosseum entfernt, da er in die gegenüberliegende Stadtseite musste. Er schon wissbegierig zu erfahren, wie es seinem Freund ergangen war ohne weitere Schlachten und was mit seinem Traum geschehen war. Auch er kannte die gesamte Wahrheit über Kais und diesen Raius Unus. Sein Freund hatte sie ihm selbst nach einer gewonnen Schlacht erzählt. Es war ziemlich merkwürdig, dass Kai nun unerwartet doch eine Frau geheiratet hatten, wobei er doch sein Herz an seinen Liebsten Ray verschenkt hatte. Tala wurde sofort bewusst, dass sein Vater, der jetzige Kaiser, etwas damit zu tun haben musste. Er kannte seinen Befehlshaber schon ziemlich gut und zutrauen, dass er seinen eigenen Sohn zu dieser Hochzeit gezwungen hatte, würde er es Alexander Severus alle Mal. Während er so schnell wie es ging in Richtung Amphitheater ritt, um endlich die Wahrheit zu erfahren, musste er unerwartet stutzen, als ein Pferd, in mindestens dem gleichen Tempo, ihm entgegen kam. Zwar ritt er an dem Mann vorbei, doch als ihm schlagartig klar wurde, wer es war, strafte er sogleich seine Zügel und brachte sein Pferd zum Stehen, das Gleiche tat auch der Andere... Im selben Moment wandten sie sich um und schauten sich lange Zeit an. Tala mit vor Hass lodernden Augen, Regus mit ruhigen und eher abweisend. „So sieht man sich also wieder, Regus Aurus" , zischte der Rothaarige seinen Gegenüber verachtend an und verengte verärgert seine Augen. „Wenn es die Götter so wollten, dann sollte es wohl so sein... Philippus Talus Arabs", erwiderte Regus mit mindestens genauso verachtender Stimme. „Trachtest du mir immer noch nach meinem Leben, weil ich deinen Vater im Wettkampf geschlagen habe", brachte Regus überheblich hervor und musterte den Jungen. „Nein... Nicht mehr. Mein Vater war selbst dran Schuld Euch bei den Kolosseumsspielen herauszufordern und zu verlieren. Er war zu überheblich und hat einen Fehler gemacht, für den er mit dem Leben bezahlt hat. Er war selbst daran Schuld, dass er sich Schande bereitet hat. Ich im Gegenteil bereite meiner Mutter nur noch Ehre und Ruhm. Etwas, was Ihr großzügig verspielt habt, Regus", brachte der Rothaarige mit solch einer gespielten Arroganz hervor, das Regus sich wunderte, ob das der gleiche Junge sei, den er als kleiner Bengel gesehen hatte. „Ihr glaub, Ihr seid besser als Euer Vater?", fragte er seinen Gegenüber schließlich herausfordernd. „Ja. Ich bin Imperator einer ganzen Armee, habe bereits mehr als tausend Schlachten erfolgreich für mein Land geschlagen und bin hoch angesehen. Ich denke schon, dass ich langsam behaupten kann, dass ich besser bin als mein eigener Vater, der als lausiger Gladiatorenkämpfer gefallen ist", antwortete Talus ihm sogleich und richtete seinen verärgerten Blick in einen uninteressanten. „Na wenn dem so ist, dann werde ich nun erneut meines Weges gehen, Arabs. Mögen noch weitere Siege auf Eurem Weg des Ewigen Ruhmes sein", lächelte Regus verachtend und wies sein Reittier an wieder schneller zu werden... Nur nach kurzer Zeit war er aus Talas Blickfeld verschwunden. „Elender Bastard! Möge Pluto dich Höllenqualen leiden lassen", brachte Tala kurz hervor, wandte sich wieder in die Richtung des Kolosseums mit seinem Pferd zu und ritt davon... to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, dass war halt der kurze Teil! Ich hoffe er hat Euch etwas gefallen, wenn er auch aus vielen Flashbacks bestanden hat *drob* Ach, und bevor ich es vergesse! Wer früher in Geschichte gut aufgepasst hat, weiß etwas über Talas Namen und den Zusammenhang zu Alexander Severus. Alexander Severus - Philippus Arabs Also bis bald Amigos! Ach und bitte seid so gnädig und gebt einer genervten, ausgelaugten und kranken Schreiberin Comments, ja? *Hundeblick* Gedankt sei schon im Voraus! Also, ich krieche jetzt zurück ins Bettchen und freu mich schon auf Eure Comments! Ach, und wer das mit dem Buch erwähnt hat (leider den Namen vergessen), derjenige wird es bestimmt von mir erfahren, falls ich je eines herausbringen sollte! ^^ Gez. Marli *hust* Kapitel 19: *~Gladiator Raius Unus~* ------------------------------------ Hi, hi allle zusammen!!!! ^^ Leider habe ich mich etwas verspätet. Hatte aber viel Stress und hoffe Ihr verzeiht mir *Hundeblick* Tja, wie schon viele langsam merken und vielleicht hoffen (gomen), geht meine Story nun langsam ihrem Ende entgegen^^ Und ich find es einfach super, wie viele von Anfang an meine Story verflogt und mich immer aufgemuntert haben. Also, wieder vielen Dank für die lieben Commis!!! *knuddel* So, aber nun zu einer Frage, welche gestellt wurde: Tja... wie alt bin ich wohl? Is ja net so schwer. Lol Also, wie vielleicht einige vor einiger Zeit gemerkt haben, habe ich mein Alter in meinem Steckbrief geändert. Hat auch seine guten Grund. Mein Alter: Ich bin 13 Jahre alt und gehe nicht wie viele glauben in die 7-te, sondern in die 8. Klasse, Gymnasium. Und nun eine kleine Bekanntgabe: Dies wird für die ungefähr nächsten 2 Wochen der vorerst letzte Teil sein, da ich eine kleine Ruhepause einlegen werde. Übernächste Woche schreibe ich nämlich 4 Arbeiten und muss dafür die nächste Woche zum Lernen benutzen, weil da doch viel Stoff ist. Danach wird es aber logisch wieder weitergehen!!! ^^ Ich hoffe bis dahin werden noch einige meine Fanfiction zu Ende lesen wollen... Und jetzt zu dem Teil, bevor ich euch hier langweile! Viel Spaß!!! >^~*Chapter 19*~^< Gladiator Raius Unus ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als er geschwind seinen Hengst auf die Hauptstraße lenkte, konnte er bereits das Kolosseum von nahem sehen. Endlich war Talus an seinem Ziel. Das Kolosseum schien für ihn noch prachtvoller geworden zu sein, als es bei seiner Erbauung ausgesehen hatte. Doch darauf wollte er sich nun nicht festlegen. Viel zu groß war seine Freude den zukünftigen Kaiser wieder zu Gesicht zu bekommen. Sein Herzschlag verschnellerte sich mit jedem Moment, da er dem Amphitheater näher kam.... Und als er schließlich die Zügel straf zog, damit sein Pferd auch vor den riesigen Treppen hielt, sprang er eilig ab und rannte nur so, ohne auf seine Würde und seinen Rang zu achten, die Stufen hinauf. Was er jedoch unter seinem Vorhang verbarg, ließ nichts Gutes erheißen. Das wusste er selbst... Talus Erkenntnis jedoch würde ihn auch so nicht von seiner Aufgabe abhalten. Denn es war seine Bestimmung, denjenigen zu Fall zu bringen, der ihm in seiner Prophezeiung genannt wurde. Nichts und niemand würde ihn davon abhalten, das Geschoss auf den größten Mann Roms abzufeuern. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Nun kommen endlich die Gladiatorenkämpfe. Du wirst gewiss Gefallen an ihnen finden, Kaius", entgegnete ihm Alexander Severus lächelnd, wand jedoch nicht seinen Blick von der Arena ab, da er es kaum noch erwarten konnte. Kai jedoch hatte dem Geschwafel seines Vater nicht im Geringsten Beachtung geschenkt. Geistesabwesend starrte er auf den Kampfplatz, welcher nun, da das gesamte Blut reingewaschen worden war, für die nächsten Spiele bereits war... Aidria saß direkt neben ihm und hielt immer noch Ausschau nach Ray, da Kai es niedergeschlagen schon längst aufgegeben hatte. Doch sie fand wirklich keinen einzigen Zuschauer, auf den die Beschreibung hätte zutreffen können und das verletzte sie. Es verletzte sie, Kai so niedergeschlagen und am Ende zu sehen. Es schmerzte sie, dass anscheinend dieser Ray nichts mehr für ihren Kai empfand und dieser nun leiden musste... Es tat ihr Leid, dass sie nichts dagegen unternehmen konnte. So sehr sie es auch gewollt hätte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Ray die Arena betrat, die bald mit dem Blut seiner Feinde besudelt sein würde, schien ihm die grelle Sonne mitten ins Gesicht und blendete ihn etwas. Doch dem galt keine große Aufmerksamkeit... Sogleich als die ersten Gladiatoren den Kampfplatz betrat, erklangen jubelnde Rufe aus der Menge über ihren Köpfen. Sie feierten und erfreuten sich an dem Gemetzel, welches in kürzester Zeit ausbrechen würde. Und erneut begann in Ray der Hass und die Übelkeit Oberhand zu ergreifen. Er fand es einfach nur abstoßend. Nicht nur, dass Menschen nur zum Vergnügen sich gegenseitig umbringen mussten... Nein, es waren auch noch junge Männer dabei, wenn er sich so umschaute. Einige sogar viel jünger als er! Und er wusste genau, dass kein Einziger von ihnen jemals wieder einen Atemzug nach dieser Schlacht tun würde. Sie waren einfach zu unreif und nicht so gut ausgebildet wie er. Eben einfach keine Kämpfer.... Als Raius zufällig neben sich blickte, staunte er nicht schlecht, als er dort Drigger laufen sah. Der kleine Kerl hatte ebenfalls einen ernsten Gesichtsaudruck, wie sein Herr und lief schnurstracks in Richtung des Kaisers. Auch der weiße Tiger schien ihn zu hassen und nicht ausstehen zu können. Auch wenn er ihn doch eigentlich nie zu Gesicht bekommen hatte. Aber er war nun einmal Rays Gefährte und wenn sein Meister etwas nicht mochte, oder ausstehen konnte, dann er natürlich auch nicht! Ray wiederum fühlte sich unerwartet erleichtert. Er war froh einen weiteren Freund an seiner Seite zu haben, der ihn bei seinem Kampf unterstütze. So würde der Sieg schneller sein werden und je schneller, desto besser... Hinter ihm liefen Max und Tyson. Auch sie hatten einen strengen Blick, welcher sich unter ihren Masken leicht verbarg, während sie sich zielstrebig auf die Mitte des Sandplatzes zugbewegten. Die beiden jedoch machten sich nicht viel aus ihrer Umgebungen. Ihr Gedanken waren ganz allein bei den Menschen, welche ihnen am meisten am Herzen lagen. Für sie wollten und würden sie kämpfen und überleben, um endlich Frieden und ein wohlgesonnenes Leben führen zu können... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es kam der Gruppe wie eine halbe Ewigkeit vor, bis sie endlich stehen bleiben konnten und sich vor dem Herrscher des Reiches tief verneigten, der daraufhin abwertend die Hand erhob und damit ihren Gruß erwiderte. Ray kümmerte das jedoch nicht sehr viel. Er blickte lieber hoch zu dem Menschen, den er über alles liebte und verehrte und welcher direkt neben seinem Feind saß. Was den Gladiatoren jedoch bedrückte war, dass Kai unglücklich zu sein schien. Doch Ray konnte das sehr gut nachempfinden. Wie auch nicht? Auch wenn er nicht ein Kaisersohn war und aus Zwang eine Frau geheiratet hatte, so war auch sein Lebensabschnitt ohne Kai nicht ohne Qualen vergangen... Jedoch reichte nur ein einziger Blick auf seinen Geliebten und sein Herz wurde wieder von Wärme durchflutet und die schlechten Erlebnisse verschwanden, wie ein Blatt, welches vom Winde fortgeweht worden war... Unter der Rüstung zog er sogleich seinen Anhänger hervor. Umschloss ihn fest in der Hand und drückte ihn an sich, als hätte er die Befürchtung man würde ihm den Talisman gleich aus der Hand reißen. Ein letztes Mal schaute er zu Kai und auch schließlich zu dessen Frau. Sie war schön und jung. Für Nachkommen sehr gut geeignet, dass musste Ray schon zugeben. Eine schlechte Wahl hatte der Kaiser für dessen Ansprüche nicht getroffen. Doch es gab wirklich nur einen, der richtig geeignet war für Kai! Ray sah sich deutlich als dieser Mensch an. Nichts und niemand würde ihn von dieser Meinung abbringen und dies war auch gut so... Mit diesen Gedanken ließ er seine Kette wieder los und schaute auf zu Alexander Severus, welcher sich erhoben hatte, um eine Rede zu sprechen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Aidria weiterhin über die Mengen schaute, um wenigstens ein kleines Anzeichen des Jungen zu finden, stockte sie kurz, da etwas sie geblendet hatte. Verwundert schaute sie herab zur Arena, wo sie eine silberne Kette um den Hals von einem der Gladiatoren erspähte. Darauf ungemein neugierig geworden, betrachtete sie den Mann unter ihr. Er schien jung und gut gebaut. Doch weder Gesicht noch Haare konnte man sehen und auch wenn es eine Möglichkeit gab die Augen zu erfassen, so konnte sie diese nicht nutzen, da der Junge zu weit von ihr entfernt dazu stand. So beschloss Aidria noch etwas abzuwarten, bevor sie Kai bescheid gab. Schließlich wollte sie ihm keine falschen Hoffnungen machen... Doch was die Gemahlin von Kaius Severus nicht wusste war, dass sie nicht die Einzige war, die auf dieses Zeichen aufmerksam geworden war. Selbst Sinisturus, der Lehrmeister und sogar Alexander Severus waren auf diesen Talisman achtsam geworden. Während der Kaiser diese Sache jedoch schnell wieder vergaß, da seine Freude auf die Wettkämpfe größer waren als seine Achtsamkeit, betrachtete jedoch Sinisturus mit seinen guten Augen den Gladiator weiterhin wie ein Falke seine Beute... Da er Ray sehr genau kannte, wusste er, welche Person dort unten im Wüstensand stand und hinauf zu Kai schaute. Er konnte direkt die sehnsüchtigen Blicke spüren die Ray Kai zuwarf, der ihn aber noch nicht einmal wahrzunehmen schien. Aber auch der Lehrmeister hielt sich zurück und sprach kein Wort. Er wollte zunächst abwarten was noch geschehen würde. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Bürger Roms, nun kommen die ehrwürdigen Spiele zur Hochzeit meines Sohnes! Die besten und stärksten Gladiatoren aus aller Lande habe ich versammelt, damit sie meinem Sohn und auch Euch einen ehrwürdigen Kampf liefern, bevor sie sterben, oder weiterkämpfen können. " Wiedermals erklangen Rufe und Geklatsche. Der Kaiser achtete nicht mehr viel darauf und fuhr dann fort: „Kühne Gladiatoren, gebt das Beste und Ihr erhaltet das Beste." Mit diesen letzten Worten, nahm er wieder auf seinem Thron Platz. „Heil Caesar!", entgegneten die Kämpfer ehrfürchtig, verbeugten sich noch einmal und dann sollte es auch bald beginnen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Jeder der Kämpfer erhielt noch etwas Zeit um sich vorzubereiten. Während dieser Ruhephase wandte sich Ray ziemlich ernst an seine Begleiter und gab ihnen einige Anweisungen, dass sie zusammenhalten sollten, seine Aufmerksamkeit zuletzt galt jedoch Max und Tyson. „Freunde, ich möchte euch dafür danken, dass ihr das hier mit mir durchsteht", begann er, als er sie bereits einige Zeit angeschaut, jedoch nicht richtig gewusst hatte, was er zunächst sagen sollte. Beide lächelten darauf nur und Max erwiderte gut gelaunt: „Dazu sind wir schließlich da. Das wir uns gegenseitig helfen ist doch Ehrensache." Auch Tyson stimmte den Worten von Max voll und ganz zu. „Geben wir uns ein Versprechen! Wir werden am Ende als Sieger hier auf dem Kampfplatz stehen", grinste nun auch Tyson und hielt den anderen beiden die Hand hin. Ray und Max willigten ein und legten ihre Hände auf die Seine, um den Schwur gerecht zu werden. Alle fühlten sich dadurch ziemlich erleichtert. Und Ray war wirklich glücklich darüber, solche Gefährten gefunden zu haben, die sogar für ihn sterben würden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Genau in diesem Moment öffneten sich die Gitter der vielen Tore um die Arena herum und man konnte bereits die lauten Kampfschreie und das Knarren der Streitwagen vernehmen, die jeden Augenblick aus der Dunkelheit hervorkommen würden. „Lasst die Spiele beginnen!", hörte man den Kaiser schreien... Mit starrem Blick schaute Ray auf das Tor direkt vor sich, zog langsam sein Schwert und schloss den Kreis, den die Kämpfer gebildet hatten. Ja, jetzt würde es beginnen und er war noch niemals so bereit gewesen zu kämpfen wie in diesem Moment... Schon kam der Erste ins Licht und preschte sogleich auf den Kreis der Kämpfer zu. Einige Pfeile wurden abgeschossen, während der Wagen sich einen Weg durch die sich nun trennenden Kämpfer bahnte und nur mit knappen Vorsprung konnte Ray einem dieser entfliehen, sodass jedoch sein Hintermann getroffen wurde und leblos zu Boden fiel... Gleich darauf fuhren weitere Streitwagen und einzelne Reiter ein und lenkten geschickt ihre Reittiere um die großen, weißen Säulen, die verstreut ebenfalls in der Arena aufzufinden waren. Es wurde immer schwerer sich gegen diese Übermacht zu behaupten und mehr und mehr Gladiatoren von Ray fielen im Kampf. Doch Raius konnte nichts für sie tun. Selbst sein eigenes Leben konnte er nur mit Müh und Not schützen. Max und Tyson waren nah bei ihm und schützten sich gegenseitig, sodass sie doch einige Chancen erhielten. Doch bald wurde es Ray zu viel. Er wollte niemanden mehr aus seinen Reihen sterben sehen. Doch das Unglück ließ nicht lang auf sich warten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Obgleich man es ihnen eigentlich durch ihre Liebsten verboten hatte, waren Diana und Apollon zu den Spielen erschienen und schauten voller Sorge zu. Still saßen sie nebeneinander auf einer der stützenden Säulen des Amphitheaters, hielten ängstlich die Hand des Anderen und blickten mit gefürchteten Augen herab. Als schließlich das geschah, was keiner von ihnen gewollt hatte... Ein Reiter wollte Tyson von hinten angreifen, ohne dass dieser das bemerkte, da er gerade durch einen Streitwagenangriff abgelenkt war. Max kam ihm sogleich zur Hilfe und schaffte es auch den Reiter auf sich zu lenken, doch seine eigene Deckung vernachlässigte er dabei zu sehr. Direkt von hinten kam ein Pfeil auf ihn zugeflogen und traf ihn mitten im Rücken, durchbohrte ihn... Als dies geschah, schien für Ray und Tyson die Zeit stehen geblieben zu sein. Sie konnten, als sie Max Schmerzenschrei vernommen und herumgewirbelt waren, nur noch seinen Körper sehen, welcher zu Boden ging. „N-Nein... NEIN, MAX!!!", brüllte Tyson auf der Stelle und eilte, ohne auf die Angreifer zu achten, hinüber zu Max, unter dem sich eine riesige Blutlache bildete. Blitzschnell nahm Tyson Max in seine Arme und hoffte, dass es noch nicht zu spät für seinen Freund war. Auch Ray war herbeigeeilt und schaute bedrückt auf seinen Freund herab. Fühlte sich so hilflos und wusste nicht was er nun tun sollte... Währenddessen Schluchzte Tyson nur unaufhörlich und schien seine Außenwelt gar nicht mehr wahrzunehmen..... Die Reiter zugleich zogen ihre Angriffkreise wieder weiter, als wollten sie abwarten. „Max, komm schon! Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen", flehte Tyson mit Tränen in den Augen, die ohne Halt seine Wangen hinabliefen. Doch sein Freund sprach nichts. Kein einziges Wort... Seine Augen waren geschlossen und wäre Tyson nicht so nahe an Max Gesicht gewesen und hätte seine sehr schwachen Atemzüge vernommen, hätte er gedacht, dass jede Hilfe für seinen Gefährten bereits zu spät gewesen wäre. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Diana sprach kein Wort, als sie auf den Kampfplatz herabschaute und ihren Geliebten in Blut sah. Immer noch schweigsam hielt sie die Hand ihres Bruder und schaute herab mit ausdruckslosen Augen, als würde sie nichts vernehmen. Apollon saß geschockt neben ihr und konnte es kaum begreifen, welches Bild sich ihm bot. Nur langsam und mit Bedacht schaute er zu seiner Schwester, die wie versteinert da saß und auf Max herabschaute... „Diana...", wisperte er leise, erhielt jedoch keine Antwort. Weiterhin starrte sie geistlos auf ihren Geliebten, der drohte zu sterben. Erst nach einiger Zeit schloss Diana kurz ihre Augen und einige Tränen sammelten sich, die ihre Wangen hinabliefen. Sie begann unerwartet am ganzen Körper zu zittern und mehr und mehr Tränen traten aus ihren Augenwinkeln hervor. „Max - oh, mein Max. Nein...", schluchzte sie mit leiser und gebrochener Stimme, als wollte sie das Alles gar nicht wahrhaben. Als dachte sie, alles sei ein böser Traum, aus dem sie endlich aufwachen wollte. Doch das war es nicht. Es war die bittere Wirklichkeit... Apollon, der zum ersten Mal richtige Gefühle verspürte, nahm sie urplötzlich in den Arm, sodass sie etwas ängstlich zusammenzuckte. „Diana, glaub an ihn! Glaubt an euch", begann ihr Bruder mit sanften Worten auf sie einzusprechen, damit sie das Bild schnell vergaß. Unabwegt klagte und weinte sie in den Armen ihres Bruders. Denn sie wollte zu Max! Konnte es aber nicht und das ließ sie verzweifeln. Sie konnte nicht bei ihm sein... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Max fühlte, wie ihn eine angenehme Wärme umgab und nicht mehr loslassen wollte. Er fühlte sie ungemein geborgen und ließ sich einfach mit geschlossenen Augen fallen... Er konnte nichts mehr spüren. Keine Schmerzen. Keinen Hass, nichts mehr. Unter ihm konnte er langsam das Rauschen eines Flusses vernehmen und fragte sich, welcher das wohl war. Er konnte sich an nichts mehr erinnern. Nur noch an diese Wärme und das genügte ihm sogar. Max empfand eine tiefe Müdigkeit, als er auf dem Wasser aufkam und das Rauchen im Einklang mit seinem Herzen schlug. Nur langsam wagte er es seine Augen zu öffnen und wurde von starkem, hellen Licht geblendet... Ein leichter Duft von Rosen hing in der Luft, das konnte er genau erkennen und sogar einige Vögel hörte er in der Ferne trällern. Was war das hier nur für ein paradiesischer Ort? So sehr er auch versuchte nachzudenken, er konnte es nicht. Er brachte es nicht fertig, als seien seine Gedanken verschwunden... Langsam kehrte seine Willensstärke wieder zurück. Er wollte sich aus dem klaren Wasser erheben, doch er schien irgendwie an es gebunden zu sein, sodass er weiter liegen bleiben musste. Je länger er sich versuchte zu befreien, umso schwerer wurde es, bis schließlich bald die Verzweiflung einkehrte. Und obwohl Max nicht wusste, weshalb er sich eigentlich befreien wollte, so trieb ihn ein Instinkt weiter vor, es zu tun... Doch so unerwartet wie zuvor, konnte er plötzlich eine Hand erkennen, die ihm gereicht wurde. Von wem wusste er nicht und so zögerte er eine Weile, doch dann fasste der Blondhaarige sich und griff zu. Erneut wurde er von warmen Lichte umfasst und als er wieder seine Augen öffnete, fand er sich an einem wunderbaren Ort an einem Brunnen wieder. Der Brunnen war völlig weiß und um ihn herum wuchsen lauter weiße und rote Rosen, die herrlich dufteten. Die Sonne schien angenehm und spiegelte sich im Wasser wieder, das leise plätscherte. So von dieser Schönheit mitgerissen, merkte er nicht gleich, dass jemand nahe neben ihm saß. „Es ist schön hier, nicht wahr?", ertönte die Stimme einer Frau neben ihm und ließ ihn herumwirbeln... Eine Frau, nur etwas älter als er, saß am Brunnenrand und schaute ihn mit ihren dunkelblauen Augen durchdringend an. Ihre langen Haare glitzerten dabei im Sonnenscheinlicht und ließen sich sonderbar erscheinen. „Wer... wer seid Ihr?", ermittelte Max erschrocken und trat einige Schritte zurück, um Abstand zu der Fremden zu wahren. „Du kennst mich, Max. Auch wenn du es nicht glauben kannst", erwiderte sie nur und schaute ihn weiterhin durchdringend an, während Max mit erstauntem Blick erwiderte. „I-Ich kenne Euch? Das denke ich nicht", fuhr der Blondschopf verunsichert fort. „Oh doch, du kennst mich. Sieh mich genau an", wiederlegte die Frau seine Antwort sogleich und erhob sich ebenfalls vom Brunnenrand, kam langsam auf ihn zu und brach immer noch nicht den Augenkontakt. Und selbst Max wagte das nicht, als ihn plötzlich die Erkenntnis wie ein Blitz traf... „J-Juno?", fragte er leicht irritiert, wobei langsam seine Erinnerung wiederkamen. „Ja. Du hast mich erkannt, sehr lobenswert", lächelte sie ihm entgegen und blieb nahe bei ihm stehen. „Also... seid Ihr die Mutter von Kai und Ray?", fragte Max sofort ungläubig nach, erhielt aber zu seinem Erstaunen ein Nicken seits der Göttin. „Aber was macht Ihr hier?", fragte Max sofort weiter und schaute sich nochmals um. Dieser Ort war ihm fremd und doch gleich vertraut... „Ich bin hier, um dich zu holen, Max", antwortete sie ruhig. „Mich zu holen? Weswegen denn und was ist das hier überhaupt für ein Ort?" Max wurde es langsam zu bunt. Er kam sich wie in einem schlechten Traum gefangen vor... „Du bist hier in der Unterwelt, hinterm Nyx, Max und ich bin gekommen, um dich zu holen - ins Leben zurück!", fuhr Hera fort. „Die Unterwelt?! Er war in der Unterwelt?! Max Gedanken überschlugen sich nur so. Wie konnte das auch geschehen sein? Seine Erinnerungen verblassten wieder, als er sich daran versuchte zu erinnern. „Das... Das glaube ich Euch nicht!", keifte er schließlich im Zorn die Göttin an, die dennoch ruhig und gelassen blieb. „Wenn du mir nicht glaubst, dann schau", sprach sie weiter, trat zum Brunnen und berührte mit ihrer Hand die Oberfläche, sodass kleine Kreise entstanden. Nur zögernd trat auch Max an den Brunnen heran, bis seine Neugier siegte und er über den Rand in Wasser hinabschaute. Einige Bilder konnte er erkennen... Ein Mädchen, dass bitterlich weinte und ein Junge, der fast genauso aussah wie er, der sie tröstete. Dann wechselte das Bild... Er sah einen schwarzhaarigen Jungen, der von Streitwagen umzingelt war und einen Blauhaarigen, der auf dem Boden hinter diesem Jungen kniete und jemanden im Arm hielt, während er weinte. Doch wen er dort in den Armen des Jungen sah, ließ Max den Atem stocken. Denn das war er! Er selbst lag dort in den Armen dieses Jungen. Mit einem Schlag, kehrten all seine Gedanken und Erinnerungen wieder zurück zu ihm. Vorsichtig und wie in Trance berührte er leicht die Oberfläche des Wasser und wisperte leise: „Meine Freunde... Diana." Doch in dem Augenblick, da er versuchte die Bilder zu ergreifen, verschwanden sie in seiner Hand. „Ich muss zurück. Juno bitte, ich kann noch nicht gestorben sein. Sie brauchen mich!", wandte er sich auf der Stelle flehend an die oberste Göttin, die ihn verständlich ansah. „Deswegen sagte ich doch, Maxus Ceacus, dass ich dich holen komme. Diana half mir sehr oft und war für mich eine Tochter. Das war ich ihr schuldig, dass sie endlich glücklich wird und du bist der Weg dazu", fuhr die Göttin fort und reichte Max die Hand. Dieser hörte erst aufmerksam zu, dann trat er näher und ergriff ihre Hand ohne zu zögern. Bevor er spürte, dass er diese Welt verließ, hörte er noch, wie Juno ihm leise die Worte zusprach: „Pass gut auf meine Tochter auf. Behüte sie wie einen Schatz, denn sie hat es verdient." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zugleich hatte Tyson vernommen, wie Max Herzschlag immer mehr verklang. Bis zum völligen Stillstand... Dabei hatten seine Tränen zugenommen, während er seinen verlorenen Freund noch fester an sich drückte. Ray inzwischen konnte nicht mehr an bei Max verweilen, er versuchte krampfhaft, die Streitwagen von Tyson fernzuhalten, da dieser nicht ansprechbar war. Doch mehr und mehr wurde auch Ray zurückgedrängt und wusste langsam keinen Ausweg mehr aus dieser Lage. Tyson war wie in einer Starre und zitterte am gesamten Körper, als er unerwartet eine Bewegung von Max vernahm. Zunächst dachte er, dass er sich das nur eingebildet hatte, doch dann konnte er auch warmen Atem an seiner Wange spüren. Verschreckt schaute er auf Max herab... Dieser öffnete nach einiger Zeit, seine Augen und blickte direkt in Tyson verwundertes Gesicht. „Tyson... Ich bin wieder zurück", grinste der Blondschopf schwach und versuchte sich daraufhin sogleich aufzurichten, während Tyson immer noch verwundert auf den Jungen herabschaute. „Nun mach nicht so ein Gesicht! Wir müssen Ray helfen!", versuchte Max ihn wieder zurück in die Realität zu holen und packte den Griff seines Schwertes, dass neben ihm lag, während er sich mit der anderen Hand, den Pfeil aus der Brust nahm, dass zwar schmerzhaft war, er aber ertragen konnte. Sogleich als der Pfeil nicht mehr in seinem Rücken steckte, verheilte die Wunde unglaublich schnell und Max wusste genau, wem er das zu verdanken hatte... Durch Tyson abstützend fand er wieder Halt auf dem Boden und schaute sich nach Ray um, der nur einige Meter vor ihm stand. „Max... aber du - du warst doch...", stotterte Tyson unerwartet und blickte zu dem Blondhaarigen hinauf. „Ich erklär es dir später. Komm beeil dich jetzt! Ray steckt in Schwierigkeiten", erwiderte Max hastig und stürmte dann zu Raius, um ihn zu helfen. Tyson verharrt noch einen Augenblick in Ungläubigkeit, dann stand er ebenso auf und eilte zu den Anderen beiden... Als Ray sich kurz umwand um den Schlag eines Reiters zu parieren, stockte ihm der Atem, als er sah, das Max dies für ihn getan hatte. „M-Max?" „Keine Zeit. Ich erläutere es später", unterbrach dieser ihn sogleich und schlug mit seinem Schwert zurück, sodass dieses den Reiter mitten in der Brust traf und dieser daraufhin leblos zu Boden fiel. So wie Max es gesagt hatte, ließ Ray das auf sich beruhen und kämpfte weiter. Im Inneren jedoch war er überaus froh, dass Max wieder da war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Apollon hatte ebenso, vernehmen können, dass Max wieder lebte. Die Zuschauer konnten zwar nicht wissen, dass Max eigentlich schon längst gestorben und nun wieder aus dem Reich der Toten auferstanden war, doch das sollten sie auch lieber nicht. Dennoch wusste der Gott der Musik, wer Max dabei geholfen hatte, Pluto zu entfliehen und froh darüber war er sehr... Er konnte noch immer um Max herum die Aura Junos, der obersten Göttin spüren. Doch Diana merkte von dem allem nichts. Sie war immer noch in ihrer Trauer versunken, bis Apollon sie anwies in die Arena zu schauen. Nur mit Mühe, wanderten die geröteten Augen Dianas in die Richtung des Kampfplatzes, wo sie sich sogleich starr auf einen Jungen mit blonden Haaren richteten, der gerade einigen Reitern das Leben schwer machte. Diana konnte es kaum glauben. Wie konnte es möglich sein, dass er... ?. Mit einem Schlag wurde ihr alles klar, wobei die Tränen versiegten und ein Lächeln sich auf ihren Lippen zeigte. „Ich danke dir, Juno! Danke, dass du ihn zurückgeholt hast", flüsterte sie leise, aber noch so, dass auch Apollon das mitbekam und ebenfalls befreit lächelte. Die Göttin der Jagd wischte sich auch die restlichen Tränen von den Wangen fort, lehnte sich an Apollon, da ihre Kräfte durch diesen Zusammenbruch sehr gelitten hatten und schloss beruhigt ihre Augen. Sie wusste, dass sie sich noch nicht richtig an die menschlichen Gefühle gewöhnt hatte und deswegen sich so am Ende vorkam. Aber dennoch war sie überglücklich ihren Liebsten wieder lebend zu wissen und dies war jetzt das, was am meisten für sie allein zählte. Dass Max lebte... Mit einem Lächeln musterte er die Geschehnis von einem Raume aus, der gleich der Arena lag. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Seine türkisen Augen glitzerten gefährlich, da er wusste, dass bald der Augenblick gekommen war, da der Kaiser sein Tod finden würde. Doch keiner würde ihn als Schützen bemerken. Jeder würde in Aufruhr sein und einen Gladiatoren als Schützen vermuten und genau das würde er auch ausnutzen... Langsam griff er unter seinen roten Umhang und zog einen Bogen hervor. Sowie einen Pfeil, der leicht im Licht aufblitzte, bevor Talus ihn anlegte und geduldig abwartete, dass dieser bald sein Ziel finden würde. Er wusste genau, dass der Schwierigkeitsgrad der Kämpfe gleich nochmals für die Gladiatoren erhöht werden würde. Und dann würde bald seine Zeit gekommen sein. Sein Schicksalsweg hätte sich bewahrheitet und genau dies, wollte er auch ja auch erreichen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray musste erleichtert aufatmen, als er merkte, dass die Streitwagen und Reiter immer weniger wurden. Jedoch spielte auch Trauer in seinen Gedanken eine wichtige Rolle. Denn viele der Gladiatoren, einige seine besten Freunde, waren im Kampf gefallen. Und Ray selbst merkte mehr und mehr, dass seine Kräfte nahe an ihrer Grenze waren. Er hatte zwar eine sehr gute Ausdauer... Doch die Hitze der Mittagsglut machte ihm, aber auch Tyson und Max, schwer zu schaffen. Denn daran waren sie nicht sehr gewöhnt... Gerade als die Drei glaubten, die Kämpfe bald hinter sich zu haben und endlich ruhen zu können, öffneten sich nochmals die Gitter der Tore und dieses Mal kamen keine Reiter oder Streitwagen... Nein, gefräßige Tiger bahnten sich ihren Weg in die Arena... Die Gladiatoren konnten es kaum fassen, als die Bestien langsam in die Kampfstätte kamen. Man konnte gut erkennen, dass die Raubkatzen seit vielen Tagen keine Beutetiere mehr erhalten haben. Als sie das Blut rochen, richteten sich ihre Augen starr auf die Gladiatoren und der Sabber begann ihnen aus dem Maule zu fließen. Das Schlechteste jedoch war, dass sie eindeutig in der Überzahl waren und sich auch noch frei in der Arena bewegen konnten. Ray wurde es schon jetzt klar, dass es bei nur einem kleinen Fehler, für sie schon das Ende ihres Lebens bedeuten könnte. Und so wurde auch langsam seine Verzweiflung größer. Denn er sah keinen richtigen Ausweg aus dieser Situation. Bis, ihm unerwartet ein Geistesblitz kam, als er einen weißen Tiger erblickte... Zwar umzingelten die Tiger die kleine Gruppe aus Gladiatoren immer noch und brüllten und Knurrten leise, als wollten sie sich vergewissern, dass es gute Beute war, doch sie griffen noch nicht an, da der weiße Tiger, sie wohl zurückhielt. Ray unterdessen, überdachte nochmals seinen Plan... Dann begann er unerwartet zu rennen, sprang geschickt mit einer Rolle in der Luft über die Kreaturen und eilte hinüber zu einem Reiter, der als Letzter wieder die Arena verlassen wollte. Doch ehe es ihm gelang, warf Ray aus einiger Entfernung, sein Schwert auf diesen zu und zum Glück verfehlte er sein Ziel auch nicht. Denn nur kurze Zeit darauf traf ihn das Geschoss und der Kämpfer fiel zu Boden. Das Pferd darauf verschreckt spurtete los, sodass Ray doch seine letzten Kräfte einsetzten musste um Aufzusteigen, als er an ihm vorbeipreschte. Doch er schaffte es und das Volk brach in lauten Jubelrufen aus, während er um die weißen Säulen ritt und versuchte das Reittier wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als Drigger das sah, kam ein lautes Gebrüll aus seiner Kehle. Er stürzte los, sodass sich die Reihe der Tiger wohl in Ängstlichkeit teilte und er zu Ray herüberrennen konnte. Mitten im Hasten begann der weiße Tiger unerwartet zu glühen. Grünes Licht umgab ihn, von dem er schließlich gänzlich verschlungen wurde. Doch dieses grüne Licht flog weiterhin auf Ray zu und wie automatisch hob dieser seine Hand, sodass die grünen Flammen sich wieder verloren und ein goldenes Schwert direkt in seiner Hand landete... Die Schreie und Jubelrufe der Menge hatten dabei noch um einiges zugenommen und sie feierten Ray in großen Zügen. Dieser schaute erst verwundert auf das wunderschöne Schwert in seiner Hand, fing sich aber darauf und trieb das Pferd an, um seinen Freunden zu helfen. Mit einem einzigen Schlag konnte er zwei Tiger zu Fall bringen, während die Erde unerwartet zu beben begann. Ray merkte schnell, dass dieses Schwert kein gewöhnliches war. Denn seine Kraft strömte durch seinen gesamten Körper, als sei er eins mit der Waffe. Seine Augen funkelten für einen Moment grün auf, dann setzte er zu einem zweiten Schlag an... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Wirklich gut, dieser Gladiator, nicht war, Sinisturus?", begann Alexander hochnäsig zu sprechen, während er immer noch gespannt den Kampf verfolgt hatte. „Ja, mein Herr. In der Tat. Sehr lobenswert...", erwiderte Sinisturus, welcher and des Kaisers Seite stand und ebenfalls zuschaute, die der Kampf immer mehr entbrannte. „Eines jedoch würde mich interessieren - wie ist er zu diesem Schwert gekommen? Es scheint, als sei es aus dem Nichts aufgetaucht", fuhr der Kaiser fort und musterte den Kämpfer. Als sein Vater diesen Satz gesagt hatte, musste Kai stocken... Sein Vater hatte also nicht den weißen Tiger und das grüne Licht gesehen. Das war schon einmal ein Grund, um misstrauisch zu werden und auch je länger er diesem Gladiator zuschaute, desto mehr bekam er das Gefühl, dass er diesen sehr gut kannte. Um Sicherheit zu pflegen, wandte er sein Haupt leicht zu Aidria herum, die zu seiner Rechten saß und fragte sie flüsternd, sodass sein Vater und der Lehrmeister es nicht mitbekamen: „Hast du das Licht und das Tier vernommen, bevor das Schwert aufgetaucht ist?" Als erstes erwiderte Aidria nichts, sie schien überrascht, doch dann antwortete sie mit einem Nicken. Also hatte Kai es sich doch nicht eingebildet... Da stimmte etwas nicht! Er musste unbedingt herausfinden, wer dieser fremde Gladiator war! Um jeden Preis... Denn er musste die Sicherheit haben, dass es nicht sein Liebster Ray war, der dort gerade mit seinem Leben kämpfte. Das Kai jedoch enttäuscht werden würde, sollte bald eintreten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Langsam verließ er die Weltstadt über das nördliche Tor, welches als Einziges geöffnet war. Er war so in Gedanken versunken, dass er kaum gemerkt hatte, dass er sich bereits vor den Toren Roms befand... Mit einem getrübten Blick blickte Regus nur zu Boden und schien alles um sich herum gar nicht wahrzunehmen. Der Gladiatorenausbilder zweifelte langsam, ob es wirklich Recht gewesen war, dass er Ray in diesem harten Kampf allein gelassen hatte. Doch was hätte er ihm auch jetzt noch helfen können? In der Arena waren Gladiatoren sowieso auf sich allein gestellt. Das wusste Ray genauso gut wie er selbst... Und nutzlos in der Gegend herumstehen wollte Regus auch nicht. Das einzig Richtige, was er nun für seinen guten Freund tun konnte war, dass er ihm Vertraute und an ihn glaubte, dass er es schaffen würde. Denn mehr konnte er wirklich in diesem Moment, da Ray in der Arena seine Kämpfe bestritt nicht für ihn tun. Auf einer Anhöhe, von der man aus Rom in seinem Glanze betrachten konnte, zog er an den Zügeln um sein Reittier zum Stehen zu bringen und ließ einen letzten Blick auf die Stadt gleiten. Oh ja... Er hoffte sehr, dass Ray es schaffen würde. Denn dieser Junge hätte es wahrhaftig verdient sein Glück zu finden. Ohne Zweifel! Und Regus vermutete auch, dass selbst den Göttern das bekannt war. Als er so seinen Blick zum Kolosseum schweifen ließ und unerwartet ein starker Wind aus dieser Richtung mit Jubelrufen zu ihm weit über die Tore Roms drang, begann er zu lächeln. Nun hatte er nämlich die Bestätigung, dass Ray es schaffen würde. „So Lebewohl, Raius Unus. Mögen die Götter dich auf deinen Wegen beschützen!", sprach er schon fast flüsternd, schloss die Augen und ließ den angenehmen Wind durch seine Haare fahren. Noch einen Moment verweilte er auf dem Hügel, dann gab er seinem Pferd die Sporen und ließ hinter den Schluchten die Stadt zurück... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „RAY!", schrie Tyson verzweifelt so laut es nur ging. Auf der Stelle wirbelte der Gerufene herum und erblickte seinen Freund, der von einem Tiger in die Ecke getrieben worden war. Nur mit dem Gedanken bestückt, seinem Freund zu helfen, zog er seinen Helm aus und warf ihm den Tier an den Kopf, sodass es seine Aufmerksamkeit tatsächlich auf Ray und von Tyson ablenkte. Das Tier stürzte auf ihn zu, doch nur mit einem Schlag des Schwertes hatte Ray auch diesen Tiger getötet. Schnell ritt er zu Tyson und half ihm aufs Pferd auf, da er einige Kratzwunden der Tiger davon getragen hatte. Ray... Dieser Gladiator hatte doch tatsächlich den Namen seines Liebsten geschrieen. Das konnte doch nicht wahrhaftig sein Ray sein?! Doch genau in diesem Moment, als der Gladiator den Helm abzog und sein Gesicht preisgab, brach Kais Hoffnung zusammen. Denn es war Ray... Und nun befand er sich in allerhöchster Gefahr. Denn Kai war nicht der Einzige, der den Namen vernommen hatte. Nein, auch sein Vater, Alexander Severus, hatte den Namen gehört und auf seinem Gesicht spiegelte sich nur noch purer Hass wieder. Er befahl Sinisturus etwas, von dem Kai aber nichts verstehen konnte, da die Jubelrufe immer mehr an stiegen. Doch schließlich wandte auch sein Vater sich zu ihm um und ordnete in einem solch harten Ton Kai an, mit Aidria das Kolosseum zu verlassen, das Kai eine Gänsehaut bekam. Aber dennoch ließ er sich nicht umstimmen. Er wollte bleiben, bei Ray... „Nein! Ich werde hier bleiben. Vater bitte stoppe die Kämpfe!", wiedersetzte Kai sich den Anordnungen seines Vater und erwiderte dessen zornigen Blick. „Oh nein Kai! Dieses Mal nicht! Ich habe ihm schon einmal das Leben geschenkt. Er will es vergeuden, dann soll es so sein!" Man konnte es dem Kaiser direkt ansehen, wie der Zorn mehr und mehr von ihm Besitz ergriff. Kai wollte es nochmals versuchen, als er plötzlich Kampfgeschrei vernahm und verschreckt und voller Sorge in die Kampfarena zurückschaute. Lauter Soldaten kamen mit ihren Pferden aus den vielen Toren geritten und wollten alle nur Ray angreifen. „RAY!!!! PASS AUF!", konnte Kai ihn noch schnell warnen, sodass ein Pfeil den Anderen nur knapp verfehlte. Sinisturus sah dem nur betroffen zu. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Ray konnte er nicht helfen. In diesem Augenblick wurde es dem Lehrmeister klar. Er konnte seine Aufgabe, die seine Herrin ihm auferlegt hatte, nicht erfüllen. Verbittert wusste er, was er am Abend nach dem all das hier beendet war, zu tun hatte, um seine Schuld zu begleichen... Als Ray schnell einen letzten Blick auf Kai werfen konnte, der von Soldaten gepackt und davon gezerrt wurde, fühlte Ray sich wieder hilflos. Wieder verlassen von seinem Liebsten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Kai sträubte sich so sehr es nur ging und auch Aidria versuchte sich zu befreien, doch die Soldaten hielten ihren Griff eisern bei. Dem zukünftigen Kaiser war das egal! Er wusste nur eins, dass er Ray helfen musste... Also hörte er schlagartig auf sich entreißen zu wollen und ging einige Meter wieder gehorsam mit den Soldaten, sodass er sie glauben ließ, dass er es aufgegeben hätte. Doch in einem guten Moment, packte er den Speer von einem der Soldaten und streckte diesen zu Boden. Die anderen Beiden waren so sehr überrascht, dass er mit Aidrias Hilfe auch diese außergefecht setzten konnte. Mit einem kurzen Nicken liefen sie schließlich los, um eine Möglichkeit zu finden, Ray zu helfen. Dabei nahmen sie die Wege in die Zuschauermengen, sodass man sie nicht so schnell finden würde... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Während Tyson und Max, nun ebenfalls mit Reittieren, versuchten einen Weg zu finden die vielen Reiter sich von Hals zu halten, zog Ray den Angriff vor. Doch dabei vernachlässigte er auch seine Deckung viel zu sehr. Gerade als er erneut einen Reiter zur Strecke gebracht hatte, geschah es... Ein Geschoss eines weiterentfernten Soldaten flog direkt auf ihn zu und ehe Ray ganz herumwirbeln konnte, um den Angriff zu entdecken, hatte ihn der Pfeil bereits an der Schulter getroffen und riss ihn vom Pferd. Sein Schwert landete weit von ihm entfernt auf dem Boden. Zu all dem Übel war nun auch noch ein Tiger auf ihn aufmerksam geworden und kam auf ihn zu. Ray sprang schnell auf und versuchte so gut es nur ging den Schmerzen in seiner Schulter keine Beachtung zu schenken... Hastig schaute er um sich, da von der einen Seite ein Tiger und von der anderen ein Reiter auf ihm zu kam. Denn Max und Tyson konnten ihm nun auch nicht helfen. Sie selbst kämpften gerade um ihr Leben... Ray fand sogar etwas Nützliches. Nicht weit neben ihm lag ein toter Soldat, neben dem ein Bogen und einige Pfeile im Sand herumlagen, die der Toter dabei verloren hatte. Ohne zu zögern, griff er danach und feuerte den ersten Pfeil ab, traf den Tiger auch, der daraufhin zu Boden stürzte, dann zielte er auf den Reiter, dieser konnte jedoch seinem Geschoss ausweichen und kam weiterhin auf ihn zu, sodass Ray ihn erst mit dem zweiten Pfeil töten konnte. Was jedoch keiner wusste war, dass Tala auf dieses Missgeschick gewartet hatte... Auch er schoss seinen Pfeil aus seinem Versteck ab und traf damit Rays ersten, der seine Flugbahn dabei veränderte und direkt von der Seite auf den Kaiser zuschoss, der davon nichts mitbekam, der er Ray Kampf verfolgte... Mit einem siegessichern Lächeln wandte Tala sich von der Arena ab und ging in langsamen Schritten aus dem Raume um zu seinen Reittier zu gelangen. Er wusste, dass er erst später seinen Auftritt haben würde... Alexander Severus war von Zorn und Missfallen gegen Ray so geblendet, dass er die Gefahr, die für ihn selbst bestimmt war, viel zu spät bemerkte. Wie auch Sinisturus... „Mein Herr, gebt Acht!!!“ Doch es war bereits zu spät... Das Geschoss hatte den Kaiser Roms in der Brust getroffen und bohrte sich schwer durch dessen Fleisch. Mit einem allerletzten Schmerzenschrei fiel Alexander zu Boden. Eine Blutlache bildete sich sogleich auf dieser Stelle... Ohne zu Zögern, rief der Lehrmeister sogleich einige Wachen, die den Kaiser tragen sollten. Nun zählte jede Sekunde! Ein Fehler und der Kaiser würde sterben... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zugleich hatten Kai und Aidria, ohne zu bemerken, was mit dem Kaiser geschehen war, wieder die Arena erreicht. Sie sahen, wie von hinten ein weiterer Soldat auf Ray zugestürzt kam. Kai schrie so laut er nur konnte, damit Ray verstand, was für eine Gefahr ihm drohte, doch dieser hörte es einfach nicht. Es war zu laut... Verzweifelt und voller Angst stiegen langsam Tränen in Kais Augen. Er fühlte sich so hilflos und wünschte sich Macht. Macht um seinen Geliebten schützten zu können. Genau in diesem Augenblick geschah das Wunder... Von roten Flammen umgeben, tauchte unerwartet Dranzer mit einem lautem Ruf auf, woraufhin er von den Flammen ganz verschlungen wurde. Diese aber immer noch auf Kai zu flogen... Kai, der verwundert seinen Blick gehoben hatte, erinnerte sich daran, was bei Ray geschehen war, so hob auch er seine Hand und in diese fiel, nachdem die Flammen verschwunden waren, ein Bogen aus purem Gold. Ohne nochmals Zeit zu verschwenden ergriff Kai diesen, woraufhin sich ein Pfeil aus Flammen in seiner Hand formte. Diesen legte er an, zielte eilends, da der Reiter nur noch einige Meter von Ray entfernt und dieser schutzlos war, und schoss ihn ab. Mit unglaublicher Geschwindigkeit flog das Geschoss auf den Reiter zu und traf ihn bevor er Ray verletzten konnte. Für einen Moment blieb Ray erstaunt stehen, dann fing er sich jedoch schnell und rannte auf sein Schwert zu. Nachdem es wieder in seiner Hand war, stieg er auf das Pferd auf und schaute sich nach demjenigen um, der ihm das Leben gerettet hatte. Als er zu seinem Erstaunen Kai in der Menge und auch seine Gemahlin fand. Überglücklich lächelte Kai ihm entgegen, was Ray für kurze Zeit erwiderte und ihm dann, bevor er seinem Liebsten den Rücken kehrte, um auch die restlichen Soldaten zu bekämpfen. Zugleich verwandelte Kais Bogen sich wieder in Dranzer, seinen weißen Adler. Dieser nahm auf seiner Schulter Platz... „Ich danke dir, Dranzer. Du hast Ray, wie auch mir das Leben gerettet", wisperte Kai dem Greifvogel zu, der ihn mit seinen roten Augen immer wieder Blicke schenkte. Und erneut begann die Menge zu jubeln, während Apollon und Diana auf Kai und Aidria hinabschauten und ebenso glücklich waren. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Der Himmel verdunkelte sich gefährlich über Rom und zeigte, dass nichts Gutes bevorstand. Grollen drang von weitem über die Stadt und die Sonne war schon gänzlich verschwunden... Als Ray zum allerletzten Mal sein Schwert heben musste und den letzten Reiter zu Fall brachte. Erst in diesem Moment merkte er, dass die gesamte Schar über seinem Haupt aufgehört hatte zu jubeln. Verwirrt schaute er sich um. Jeden den er ansah, schaute in die Richtung des Thrones und so wandte er sich ebenfalls diesem zu... Doch dort war kein Kaiser mehr. Nur noch, nur noch... Ray wagte es kaum daran zu denken, als er Blut sah! Schnell suchte er nach dem Ort, an dem Kai und Aidria zuvor gestanden hatten. Doch auch die beiden waren nicht mehr dort... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Wolken verzogen sich immer mehr und mehr. Das Grollen wurde lauter als seien die Götter überaus erzürnt. Der Regen begann... Schlug nieder auf das Land und kündigte weiteres Unheil an. Ray verspürte kaum den Regen. Er starrte immer zu auf den Thron, an dem das Blut klebte. Langsam wurde es von diesem mit dem Regen gewaschen. Auch die Leute auf den Rängen über ihm, schienen wie versteinert... Ein Blitz durchfuhr den pechschwarzen Himmel und verschreckte die Bürger Roms. Der Blitz war ein Zeichen von Jupiter, dem Göttervater. Es schien als sei er überaus verärgert... Viele der Menschen flüchteten sogleich von ihren Plätzen und wollten nach Hause eilen, um sich nicht noch mehr den Zorn des Jupiter zu zuziehen. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray hingegen blieb ruhig auf dem Pferd sitzen. Nur schwach hielt er das Schwert in seiner Hand. Seine Augen waren leer und trostlos. Um ihn herum wurden die Leichen der Gefallenen von ihrem Blut saubergewaschen, während weitere Blitze den Himmel eroberten... So merkte er auch nicht, wie noch mehr Soldaten in die Arena eindrangen und Max und Tyson, sowie auch ihn gefangen nahmen. Erst als er aufblickte und ihn gerade in diesem Moment von allen Seiten her Speere an den Hals gehalten wurden, wusste er, dass er obgleich er auch gewonnen... verloren hatte. Wie als sei die Zeit verlangsamt worden, ließ er sein Schwert zu Boden fallen. Dieses löste sich mitten im Fall auf, als hätte es nie existiert... An diesem sich neigenden Tag, war der Schrei eines Adler in der gesamten Stadt zu hören. Doch es hörte sich mehr an wie ein Klagen... Ein Klangen für einen Menschen, der bald verloren sein würde. to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Tja... Das wars leider mal wieder! 15 Microseiten. Aber ich hoffe trotzdem, dass der Teil Euch gefallen hat! ^^ Also, in 2 Wochen gehts weiter! Und wäre toll, wenn Ihr mir Eure Meinung hinterlassen würdet!!! Würde mich jedenfalls sehr freun. ^_^ Nun denn, bis bald! Marli Kapitel 20: *~Talus Comitis § Phillipus Talus Arabs~* ----------------------------------------------------- Hi, hi ^^ Es hat ziemlich lang gedauert, aber nun ist er endlich da, der nächste Teil! ^^ Ich hoffe sehr, dass er Euch zusagen wird. Deswegen mache ich diese Mal mein Vorwort kurz, jep ^^ Also, vielen Dank als erste für die Comments!!! Ich hab mich riesig gefreut, denn ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal so viel bekomme ^^ Es tut mir auch Leid, dass es so lange mit dem neuen Teil gedauert hat, denn mein Compi hat sich nochmals für eine halbe Woche ne Auszeit genommen. Is nämlich abgestürtz und hat sich geweigert die Sicherheitscopie zu öffnen (blödes Teil >.<#) und da konnte ich den neuen Teil halt noch mal schreiben. Also verzeiht bitte meine Verspätung. Aber nun gehts endlich los! Viel Spaß!!! >^~*Chapter 20*~^< Talus Comitis & Philipus Talus Arabs ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So schnell er sein Pferd nur antreiben konnte, ritt er in Begleitung vieler Soldaten in Richtung des Palastes, in dem sein Vater mit dem Tode und Hades kämpfte. Die Soldaten, welche zu seinem Schutz an seiner Seite ritten, schienen für ihn nur jene zu sein, die ihn wieder zurück in Gefangenschaft bringen sollten. Die wie unsichtbare Ketten trugen, an welchen er geknechtet wurde, wie ein Sklave... An seiner Seite ritt Aidria, ebenso schnell, doch auf ihrem Gesicht lag pure Besorgnis. Sie sorgte sich um Kais Vater, nicht so wie er. Sein Gesichts zeigte keine einzige Empfindung. Man konnte schon die weißen Mauern und das Haupttor des Palastes erkennen. Die Türen öffneten sich mehr und mehr, desto näher Kai dem Hofe kam. Und wieder kam es ihm vor, als würde er, wie ein Verbrecher in ein Gefängnis gebracht, aus dem es kein Entfliehen gab. In diesem Augenblick dachte er mehr an sein bitteres Schicksal, als an das Lebens seines Vaters... Aber wieso hätte er auch in Sorge sein sollen, um diesen Mann? Weshalb hätte er Trauer verspüren sollen? Für ihn war es nicht sein Vater. Nein, es war ein fremder Mann, den er nie gekannt. Jemanden, den er nur auf Bilder und Statuen gesehen hat und den er ein paar Jahre mal für einige Zeit zu Gesicht bekommen hatte... Und obwohl durch Kai das selbe Blut floss, kam es ihm vor, als sei sein Vater nicht einmal mit ihm verbunden. Als bestünde dort kein Band! So schnell, wie das Tor für den Kaisersohn geöffnet worden war, so schloss es sich auch hinter ihm wieder und schien Kais Weg zu bestimmen. Dieser sprang von seinem Pferd, noch während es im Lauf war, ab und ging dann ohne jegliche Unruhe die Stufen zum Palast hoch. Nur kurze Zeit später folgte seine Frau ihm und holte auf... Aidria selbst verstand nicht, wie Kai so ruhig bleiben konnte. Wohl wahr, auch sie hatte keine guten Beziehungen zu ihrem Vater, aber dennoch schätze sie ihn. Wenigstens etwas... Und das bei Kai wirklich nichts vorhanden war, dass konnte sie einfach nicht glauben. Immer wieder schaute sie zur Seite auf ihren Liebsten, wartete darauf, dass Kai etwas sprach. Doch nichts geschah auf dem Weg zu den Gemächern des Kaisers... Kai blieb völlig ruhig und gelassen, bis sie in einen weiteren Gang einbogen. Dort stoppte er unerwartet und starrte mit weitaufgerissnen Augen auf etwas. Oder jemanden. Aidria blieb ebenso stehen und wand ihren Blick von Kai ab, folgte seinen Blicken und musste sogleich in zwei violettblaue Augen schauen. Der Junge, nur etwas älter als Kai, stand an eine weiße Säule gelehnt und schien nur Kai mit seinen Augen zu mustern. Aidria schenkte er nicht die geringste Beachtung... Selbst als er sich abstieß und auf die beiden zu ging, hafteten seine Blicke nur auf Kai. Kai wiederum schien wie versteinert zu sein... Erst als der Junge vor ihm stand und langsam seine Hand erhob, zuckte er leicht zusammen. Im nächsten Moment jedoch wurde er an umarmt und an die Brust des Anderen gezogen. „Verzeih mir, Kai... Dass ich zu spät gekommen bin und bitte vergib mir das, was ich noch tun werde", sprach der Junge, löste Kai jedoch nicht von sich. Dieser dagegen schien nicht zu reagieren... Immer noch, wie in einer Starre, standen seine Augen ungläubig geöffnet, während er sich versuchte von dem rothaarigen Jungen zu lösen. Aidria griff nicht ein. Es war ihr nicht gestattet, als Gemahlin musste sie stets zurückhaltend und gefühllos wirken. Was ihr jedoch in diesem Moment ziemlich schwer fiel. Langsam fuhr der Junge Kai durch die Haare und dann über seine Wange, schaute ihn dabei durchdringend an. Kai wehrte sich nicht dagegen. Er konnte immer noch nicht fassen, wer hier vor ihm stand. „Was... Was machst du hier, Tala?", konnte Kai endlich etwas aussprechen. Ließ aber weiterhin den Griff um sich geschehen. „Ich bin hergekommen, um dich zu sehen. Aber nun habe ich einen Auftrag deines Vaters erhalten! Nebenbei geht es ihm sehr schlecht. Du solltest zu ihm gehen und beeile dich. Es scheint, als habe er nicht mehr sehr viel Zeit", erwiderte Talus und fuhr dabei über Kais Lippen, die sich weich anfühlten... Dann neigte er sich zu dem etwas Kleineren vor, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und löste Kai aus seinem Griff, trat zur Seite, nickte einmal Aidria zu und wollte gehen. Kai fasste sich, so schnell er konnte und rief seinem Untergebenen, bevor dieser verschwinden konnte, nach: „Was für ein Auftrag hast du von meinem Vater erhalten?! Sag es mir Tala!" Doch anstatt eine Antwort zu geben, wandte sich Talus nur um, schaute Kai aus traurigen Augen an und wirbelte dann wieder herum. Kai konnte sich noch nicht alles zusammenreimen. Aber etwas sagte ihm, dass es mit Ray zu tun hatte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So schnell er nur konnte, rannte er plötzlich los und ließ somit Aidria zurück. Er eilte durch die weiteren unzähligen Gängen, bis ihm unerwartet erneut begegnete. Dieses Mal war es jedoch sein Lehrmeister, Sinisturus, welcher mit betrübten Blick Kai entgegenkam. Nach Luft ringend blieb Kai vor ihm stehen und versperrte dem Lehrmeister den Weg, der ihn bekümmert anschaute. „Sinisturus, sage mir sofort, welchen Auftrag mein Vater Talus gegeben hat!", fragte Kai schon fast schreiend sein Gegenüber, der ihn wie auch Tala zuvor aus traurigen Augen anstarrte... „Bei Jupiter, sage es mir endlich!" Kais Nerven schienen gespannt und seine Wut kaum noch zu bändigen. Doch anstatt erneut eine Antwort zu erhalten, kniete der Lehrmeister sich nur vor Kai, nahm seine Hand und sprach, fast flüsternd: „Fragt lieber Euren Vater, mein Herr. Lasst Euch erklären, warum..." Sinisturus stoppte, als rang er mit sich die letzten Wörter auszusprechen, doch dann fuhr er mit einem bitteren Lächeln fort: „Warum er Euren Bruder töten lässt. Lasst Euch die gesamte Geschichte erzählen und dann lasst Euren Vater ohne Hass in Frieden sterben, denn er wird seine Strafe von Pluto erhalten. So wie ich... Doch meine Zeit wird früher kommen. Ich hoffe Ihr verzeiht mir, dass ich Euch nicht mehr zur Seite stehen werden kann. Jedoch erhoffe ich mir, dass Ihr diese verfluchte Stadt retten werdet. Dass Ihr Euren gerechten Weg findet werdet. Ich habe seit Eurer Geburt zu den Göttern gefleht, auf dass Ihr besser und größer werden möget, als Euer Vater." Mit diesen Worten erhob sich der Lehrmeister wieder und ging einfach an Kai vorbei, der den Sinn dieser Worte nicht ganz verstand. Was sollte das auch bedeuten... sein Bruder? Er hatte nie einen Bruder. Jedenfalls wusste er von keinem in geringster Art. „WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN!!!! SINISTURUS, SAGT ES MIR!!! ICH WILL ES WISSEN! BLEIBT STEHEN! ICH BEFEHLE ES EUCH!" Doch auch auf das Gebrüll von Kaius reagierte der Lehrmeister nicht. Stumm und ohne etwas zu entgegnen, verschwand er... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Aidria, welche in diesem Augenblick in den Gang eingebogen war und das Geschrei bereits vernommen hatte, schaute nur verwundert und leicht verängstigt auf Kai, der schweratmend fassungslos auf den Boden starrte. Was geschah hier nur? Was war hier los? Es schien als würde alles verrückt spielen! Und er konnte nichts dagegen unternehmen. Auch war niemand da, um ihn zu beschützen... Um ihn zu retten. Wo war nur Ray? Mit allen Kräften am Ende, stürzte er zu auf seine Knie und betrachtete sein Spiegelbild im Marmorboden. Langsam fuhr er sich mit starrgeöffneten Augen über seine Wangenzeichen und blickte darauf auf seine Finger. Doch keine Farbe lag auf ihnen... Der Bann lastet auf ihn, wie ein schrecklicher Traum. Kai wagte es kaum sich selbst anzuschauen. Das Bild, welches er auf den Kacheln aufblitzen sah, es kam ihn ungewöhnlich fremd vor. Als wäre es ein völlig anderer Mensch. Und da geschah das, was er nicht für möglich gehalten hätte... Aus seinen Augenwinkeln löste sich eine kleine Träne und rannte seine Wange herab. Wie, als sei die Zeit verlangsamt worden, fiel sie auf den Boden und hinterließ einen Tropfen. Wie konnte das nur möglich sein? So lange hatte er nicht geweint. So lange hatte er seine Schmerzen verbergen können und nun, nach so vielen Jahren musste er wieder weinen. Musste er sich wieder schwach und hilflos fühlen! „Kai." Eine sanfte Stimme konnte er nahe bei sich erhören, wagte es aber nicht sich umzuschauen. Er wollte es nicht. Langsam schlossen sich zwei Arme um ihn und zogen ihn in eine sanfte Umarmung. Kai ließ seinen Tränen freien Lauf. Er konnte nicht mehr. Er war am Ende... Ohne noch weiteres zu sprechen, beließ Aidria ihren Liebsten in ihren Armen. Sie selbst fühlte sich so hilflos. So gern wollte sie Kai helfen! Doch konnte sie es nicht. Das Einzige, was sie für ihren Gemahl tun konnte war, seinen Geliebten zu finden. Doch wo war er nun? Dadurch, dass die Wachen sie wiedergefunden hatten, konnte sie nicht sehen, was mit dem schwarzhaarigen Jungen geschehen war. Als Kai schon völlig sich in die Finsternis zurückziehen wollte, wurde unerwartet sein Herz von Wärme erfüllt. Vor seinem Angesicht konnte er ein angenehmes Licht empfinden. Sie reif ihn... Er konnte es deutlich vernehmen. So, als wollte sie ihn retten! Erst zögernd, dann immer schneller schien er darauf zu zulaufen und dann konnte er seinen Helfer erkennen. Ein riesiger weißer Tiger schien ihn mit lautem Gebrüll zu begrüßen... Kai zuckte zusammen und öffnete seine Augen. Er fand sich in den Armen von Aidria wieder. Diese hielt ihn verzweifelt in ihren Armen. Und vor ihm, auf dem Boden, lag seine Kette. Zögernd befreite er sich von Aidria und griff nach dem silbernen Anhänger, auf dem der weiße Tiger abgebildet war. Dieses Tier, der für Stärke, Mut und Kraft stand. Es hatte ihm den Weg geweißt und er würde ihm folgen... Entschlossen umfasste er die Kette, erhob sich vom Boden und band sie sich wieder um, dann reichte er seiner Freundin Hand und half ihr auf, die völlig verdutzt zu ihm aufschaute. Solch einen schnellen Sinneswechsel hatte sie nicht erwartet... „Es wird Zeit, dass ich die ganze Wahrheit erfahre", dachte Kai kurz, als er danach weiterging. Seine Augen strahlen Entschlossenheit wieder, so wie sie es noch nie getan hatten. Aidria jedoch blieb zurück... Sie wusste, dass Kai diesen Weg alleine gehen musste. Jedenfalls fürs erste. Sie würde dann später für ihn da sein. Das war sie Kai schuldig. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit einer schnellen Bewegung schlug er den Samtvorhang beiseite und trat in die Gemächer seines Vaters ein. Schon von weitem konnte er ein riesiges Bett entdecken, um dass einige Männer, sicherlich Heiler, versammelt waren. Als Kai näher trat, wurde einer von ihnen aufmerksam auf ihn und trat auf den jungen Kaisersohn zu, versperrte ihm somit den weiteren Weg. „Eure Hoheit. Es ist jetzt leider nicht angemessen, dass ihr zu Eurem Vater wollt. Er ist sehr schwer durch einen Pfeil verletzt worden. Das Geschoss hat nur knapp sein Herz verfehlt. Er befindet sich in größter Gefahr. Ihr solltet besser zum Tempel des Jupiter eilen und um Hilfe für Euren Vater bitten", erhob der ältere Mann das Wort und sah besorgt auf Kai herab, der nicht das geringste Mitleid mit seinem Vater hatte... „Geht. Geht Ihr alle! Sofort!", ordnete er schneidend an, ohne den obersten Mediziner nochmals zu Wort kommen zu lassen.... „Aber... Aber, mein Herr! Euer Vater wird sterben wenn..." „Das wird er nicht! Er hat das überlebt, so wird Jupiter wohl wollen, dass er weiter Leben in sich trägt und nun geht!" Mit einem so finsteren Gesichtsaudruck, das dem Heiler schon Schauer über den Rücken fuhren, schaute Kai ihn strafend an. Sogleich verbeugte er sich vor Kaius, berief mit einem Nicken die anderen Heiler zu sich und verschwand aus dem Zimmer... Als Kai glaubte alleine zu sein, atmete er nochmals tief durch und ging dann auf das riesige, schneeweiße Bett zu, in dem sein Vater lag. Sein Vater lag ihm bereits zu gewand und schaute ihn mit starren, ausdruckslosen Augen an. Es schien, als habe er gewusst, dass eines Tages dieser Tag kommen würde. Er schien bereit... Eine ganze Weile lang, sahen sie sich nur an. Still trafen sich ihre Blicke. Was beide jedoch nicht wussten war, dass eine weitere Person nahe bei ihnen stand. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes stand eine Frau, mit einem weißen Adler, Dranzer und blickte den Geschehnissen still zu. Sie wusste, dass die Zeit bald kommen würde, da sie wieder zu einem Menschen werden würde. Dann würde sie nicht mehr die oberste Göttin sein. Nein, dann würde sie frei sein und wieder glücklich... „Du weißt aus welchem Grund ich hier bin", erhob als erster Kai das Wort und blickte weiterhin seinen Vater kalt an. „Ich... Ich kann es mir denken", erwiderte dieser. Man konnte durch seine schwache Stimme sehr gut erkennen, dass das Leben langsam aus ihm wich. „Wieso? Wieso hast du mir nie etwas von einem Bruder erzählt?" Doch anstatt eine Antwort zu erhalten, spielte sich nur ein bitteres Lächeln auf die Lippen des Kaisers, während er müde seine Augen schloss.... „Du würdest an der Wahrheit zerbrechen, Kai. Willst du sie wirklich erfahren? Willst du wirklich aus dem Schatten treten, der dich schon so lange umgibt?", stellte Alexander Severus nach einiger Zeit eine Gegenfrage und musterte seinen Sohn, dessen Gesichtszüge sich nicht veränderten. „Ja. Ja ich will alles erfahren! Ich möchte nicht mehr in einer Lüge leben", antwortete Kai einen Augenblick später und ballte seine Rechte zu einer Faust. „Wenn du wirklich alles erfahren willst, dann soll es so sein. Dein Bruder, der von Talus getötet werden soll, ist kein Anderer als auch dein Geliebter. Dieser Raius Unus", begann der Vater und wartete erst einmal die Reaktion seines Sohnes ab. Genau in der Minute, als der Name seines Geliebten gefallen war, brach für Kai eine Welt zusammen. Seine Welt... „Nein... Nein, das ist nicht wahr!", brüllte er und wollte es nicht wahr haben. „Doch, so ist es. Du und Ray. Durch Eure Adern fließ das gleiche Blut. Jedenfalls zur Hälfte und genau dieser Ray schoss auch den Pfeil ab, welcher meine Brust durchbohrte", sprach der Kaiser bitter weiter. „Das... Das ist einfach nicht wahr! Ray hätte das nie getan! Ihr lügt!" Kai bebte vor Wut.....Er konnte sie kaum noch zügeln......Und seine Augen starrten voller Hass und Verachtung auf seinen Vater herab. „Ich weiß, dass du mir nicht glauben würdest. Aber ich denke doch, dass du deinem Freund Talus Glauben schenken würdest, oder?" „Haltet Tala da raus! ER hat damit nichts zu tun!", wiederlegte Kai sogleich. „Das werde ich nicht. Er war es schließlich, der mir sagte, welcher Gladiator den Pfeil auf mich abschoss. Er war im unteren Geschoss, um einige Soldaten zu sprechen, dabei hat er auf seinem Rückweg alles gesehen und es mir soeben berichtet. Deswegen wird auch er die Strafe verrichten", sprach Alexander mit einer schwachen Stimme weiter. Das Gespräch nahm ihm an vielen Kräften ab, doch er wollte seinem Sohn nun alles gestehen... Jetzt begriff Kai auch langsam, weswegen Tala und auch Sinisturus ihn so mitleidig angesehen hatte. „Aber... Aber wie können wir Brüder sein?", brachte Kai endlich die Frage hervor, die ihn geplagt hatte, er sich aber nicht getraut hatte sie zu nennen. Sein Vater schloss für einen Moment seine Augen und atmete tief durch, als suchte er nach den Worten für einen Beginn... Schließlich begann er zu berichten, auch wenn er wusste, wie sehr nun das Kommende seinen Sohn schmerzen würde: „Alles begann vor vielen Jahren, als du noch nicht geboren warst. Deine Mutter, Nadir und ich kannten uns schon seit langer Zeit. Jedoch verschwand sie unerwartet und tauchte nicht mehr an unserem heimlichen Treffort. So vergingen natürlich die wieder Jahre. Während dieser Zeit war ich zum obersten Befehlshaber der römischen Truppen geworden, hatte aber erfahren, dass der Kaiser schwer krank sei, mich aber noch zu sprechen wünschte. Ohne noch länger in Germanien zu verweilen war ich damals zurück nach Rom gekommen und hatte die Bitte des Kaisers erhalten, sein Amt zu übernehmen und da selbst der Rat eingestimmt hatte, nahm ich als letzten Wunsch meines Gebietes, das ehrenvolle Amt an. Und als wäre das Glück wieder zu mir zurückgekehrt, traf ich auch Nadir im Palast wieder, die dort Wissenschaften lernte. Wir trafen uns immer öfter und wie es Jupiter oder wohl eher Merkur, so wollte, verliebten wir uns auch ineinander! Zugleich hatte ich jedoch auch eine schwere Aufgabe während dem gehabt, denn jemand aus dem Volk, ein reicher Kaufmann, hatte sich gegen mich gelehnt und mit Lügen die Augen der anderen Leute getrübt. Erst durch die Hilfe eines guten Freundes, der dadurch hatte leider viel opfern müssen, konnte ich diesen Scharlatan vertreiben, sodass wieder Ruhe in Rom einkehrte. So hatte konnte ich mich nun ganz Nadir widmen und bald darauf unterbreitete ich ihr auch einen Heiratsantrag, denn sie überglücklich annahm. Nun... Bald darauf erblicktest auch du zum ersten Mal das Tageslicht und somit schien meine Welt vollkommen. Doch das Glück hatte nach dieser schönen Zeit auch mich verlassen. Es brach wieder Krieg in Germanien aus und so musste ich von dir und meiner Liebsten schweren Herzens fort um Jahr für Jahr zu kämpfen und Euch während dieser sehr langen Zeit nicht zu sehen. Zugleich war auch deine Mutter verbittert geworden... Sie war einsam, allein und traurig, da ich ihr nur in Briefen schrieben konnte, wie sehr ich sie liebte und mich auf das Wiedersehen freute. Ihre Sinne wurden immer schwächer und nur wenige Monate später traf sie auf Raius Unus und glaubte sich erneut verliebt zu haben." Für einen kurzen Moment stoppte Alexander und wand ganz langsam seinen Kopf wieder zu Kai, der fassungslos da stand und abwesend zu sein schien... „Du hast schon richtig gehört. Der Mann, der deine Mutter verführt hat, hieß Raius Unus und genau dieser Mann war auch damals der reiche Kaufmann gewesen, der Rom gegen mich hatte aufhetzen wollen, um die wahre Macht zu erhalten. Nun ja... Eigentlich hatte er auch das wirkliche Recht an der Herrschaft über ganz Rom. Denn er war eigentlich auch der einzige Blutverwandte des damaligen Kaisers, der auch keine Kinder gehabt hatte. Und da ich ihm eben seine Träume von einer Herrschaft zerstört hatte, wollte er sich natürlich auch bei mir rächen, wie du dir vorstellen kannst", fuhr der Imperator ein Stück fort und wartete erneut auf eine Reaktion, die sogar eintrat. „Und... Und wie ging es weiter?", ermittelte Kai; er war blass und seine Stimmte klang zittrig, als sei er ein alter Greis in seinem Inneren. „Und es kam das, was kommen musste. Deine Mutter verfiel diesem Raius Unus und erwartete, nachdem ich siegreich von meinen Kämpfen zurückgekehrt war, auch ein Kind von ihm. Doch leider war es dem Volk nicht vorenthalten geblieben und da Ehebruch eine der schlimmsten Vergehen bei uns ist, wie du ja weißt, hätte ich sie eigentlich umbringen müssen. Aber..." Alexander Severus hielt wiedermals inne. Er schien den Tränen nahe, denn seine Stimme klang unsagbar leicht und sehr gebrochen. „Aber, ich liebte Nadir dafür viel zu sehr. So verbannte ich sie heimlich nur aus Rom und gab am nächsten morgen bekannt, das ich sie hingerichtet hatte. Zugleich befahl ich all meinen Truppen nach diesem Mann zu suchen. Sie fanden ihn auch in einem Dorf nahe der Grenze. Er hatte fliehen wollen... Doch so viel Leid hatte er vielen Menschen angetan, sodass er keine Gnade bekommen und einfach getötet worden war... Als sich die Aufregung gelegt hatte erfuhr ich von Sinisturus, der damals ihr Meister gewesen war, wie und wo Nadir lebte. Einen Tag vor ihrem Tod, brachte er ein Schriftstück von ihr zu mir, indem sich mich um Vergebung für all ihre Vergehen bat. Sie erzählte mir auch in diesem Brief, dass der zweite Sohn bereits lebte, aber nichts von seinem Schicksal wusste, da noch zu jung war, um dies zu verstehen. Sie versprach mir auch, dass er als Sklave sein Leben führen würde, auch wenn es grausam war. So konnte sie wenigstens etwas von ihrer Schuld, dass auch auf diesem Kind gelastet hat, wieder gutmachen. Und so geschah es auch... Der Sohn desjenigen, den ich am meisten hasste, wuchs tatsächlich, wie ich vor einiger Zeit erfahren musste, als Sklave auf. Raius Unus. Von seiner Mutter Nadir Severus benannt nach seinem Vater, den er nie gekannt, war all die Jahre über ein Sklave gewesen, während du von deiner Stiefmutter und Sinisturus im Palast erzogen worden warst... Bis zu dem einen schicksalhaften Tag, an dem man ihn in den Palast brachte und du ihm begegnet bist und zu allem Überfluss dich auch noch in ihn verliebtest..." Eine kurze Stille trat ein, denn der Kaiser schien leicht geschwächt von der vielen Erzählerrei. Kai schien geschockt. Mit aufgerissnen Augen und ungläubigen Gesichtsaudruck schaute er lange Zeit seinen Vater an, dann neigte er sich vor und kniete sich vor dessen Bett, senkte seinen Blick, als schien es, dass er weinen wollte. Mit seinen letzten Kräften hob Alexander seinen Arm und legte ihn auf dem Haupt seines Sohnes ab, lächelte ihn dabei sanft an. Wie sehr Kai ihn doch an Nadir erinnerte! Es war unglaublich... „Verzeih mir mein Sohn, dass ich dir all die Jahre das verschwiegen habe. Aber vielleicht kannst du nun meinen Zorn auf diesen Jungen verstehen, den dein Herz gewählt hat. Ich habe deine Mutter einmal an dessen Vater verloren. Ich wollte jetzt nicht auch noch dich an ihn verlieren. Ich wollte nicht, dass dir das Gleiche wiederfährt wie deiner Mutter, die von ihren Gefühlen im Innern zerrissen worden war. Und damals, als du noch klein gewesen warst. Da ähneltest du deiner Mutter ungemein, als sie in deinem Alter gewesen war und mit jedem Tag, den du an Lebenskraft mehr erhalten hast, sahst du ihr ähnlicher. Ich wollte dich für solchen Empfindungen, wie deine Mutter sie hatte schützen. Deswegen war ich immer so abweisend zu dir. Deshalb habe ich dich immer verachtet und allein gelassen. Doch nun weiß ich, auch wenn es zu spät ist, dass es der falsch Weg gewesen war. Du sollst wissen, dass ich immer stolz auf dich, Kai war. So stolz, wie sein Vater eben nur auf seinen geliebten Sohn sein kann!" Langsam richtete Kai seinen Blick wieder auf, doch zur großen Verwunderung seines Vater, schimmerte keine einzige Träne an seinen Wangen. Mit entschlossenem und doch zugleich leicht ausdruckslosem Gesicht blickte er in die unklaren Augen seines Vaters. Schwankend stand er auf und kehrte ohne ein Wort fallen zu lassen, seinem kranken Vater den Rücken zu. Ging auf den Ausgang zu, ohne sich noch einmal umzuschauen... Doch Alexander war nicht betrübt. In solchen Situationen war Kai wiederum ihm ziemlich ähnlich. Er wartete ab, da er wusste, dass Kai sich noch nicht richtig von ihm abwenden würde... Und tatsächlich, kurz bevor der Erbe den Raum verließ, wand er sich noch einmal um, erwiderte den Blick seines Vaters und meinte: „Ich... verzeihe Euch, Vater. Ich kann tatsächlich Eure Gefühle nachvollziehen. Außerdem müsst nicht Ihr Euch entschuldigen, sondern ich... Denn ich törichter Narr habe mich in diesen Jungen verliebt. Möget Ihr mir eines Tages vergeben." Mit diesem Satz, dem er kalt im Raume stehen ließ, trat er hinaus auf den Säulengang. Kai fühlte sich mies... In ihm stieg Übelkeit auf, als er an den ersten Kuss von Ray und sich dachte. Früher hatte er ihn als wundervoll empfunden, jetzt fand er dies nur noch krank. Endlich hatte man ihm die Augen geöffnet und zudem stellte er sich eine sehr wichtige Frage... Liebte er eigentlich diesen Ray noch oder waren das nur noch alte Schuldgefühle, welche ihn an diesen Jungen banden? Er konnte noch keine Antwort geben... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Seufzend ließ sich Alexander Severus in seine Kissen zurücksinken. So hatte er das nicht gewollt. Er wusste, dass er Kai nun einen unbändigen Hass verspürte. Nur ob er es wirklich durchziehen konnte, diesen auch an Ray auszulassen, daran zögerte der Kaiser. Und desto mehr er darüber nachdachte, umso mehr wollte er nicht, dass Ray den Zorn seines Sohnes zu spüren bekommt. Schließlich wusste auch er nichts von seiner Vergangenheit und seinem unehrenhaften Vater. So trug er keine Schuld... Und obwohl der Kaiser noch nie in seinem Leben dies getan hatte, so musste er diesem Moment verstellen und sich zugestehen, dass er einen großen Fehler begangen hatte. Und auch die Gestalt der Göttin Juno, die mit Dranzer das gesamte Gespräch belauscht hatte, schien besorgt über das Vorgehen ihres Sohnes. Jedoch hoffte sie inständig, dass er an ihrem Versprechen festhielt, auch wenn das nun noch so unwahrscheinlich war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit besorgtem Blick, welchen sie zu Boden richtete und ihr Spiegelbild leicht abwesend betrachtete, dachte Aidria über das Kommende nach. Und eins war ihr jetzt schon klar. Sie hatte Angst... Große Angst sogar, dass sie eigentlich selbst nicht von sich kannte. Aber dieses Gefühl war da... Und ob sie es wirklich versuchen sollte zu verdrängen wusste sie nicht. Während sie weiterhin an einer der vielen weißen, riesigen Säulen gelehnt stand und auf den Boden schaute fühlte sie sich leer und einsam. Es war so viel in den letzten Tagen geschehen, dass sie es kaum zu glauben vermochte. Und wie mag es nun mit ihr weitergehen? Dies war die einzige Frage, die sie gerade in ihrem Bewusstsein quälte... Denn würde Kai erst einmal wieder mit seinem Liebsten vereint sein, so würde es für sie keinen Platz mehr an seiner Seite geben. Dann müsste sie gehen, schließlich hätte sie hier nichts mehr verloren. Genau in diesem Augenblick kam Kai. Sein Haupt war zu Boden gesenkt und irgendwie niedergeschlagen lief er an ihr vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Als wäre sie Luft für ihn... Erstaunt schaute sie ihm nach, dann nochmals kurz zum Eingang des Kaisergemaches und dann wieder zu Kai. Vor Schreck weiteten sich ihre Augen und sie konnte nur schwer einen Schrei unterdrücken. Dort, nur einige Meter vor ihr, lag Kai am Boden und rührte sich nicht. Ohne noch länger zu zögern, eilte sie zu ihm, sank im Lauf auf ihre Knie und nahm Kai besorgt in ihre Arme. Jedoch beruhigte sie sich leicht wieder, als sie Kais Herzschlagen hören konnte. Vorsichtig strich sie mit ihrer einen Hand behutsam über Kai rechte Wange. Sie war nass. Weil er geweint hatteß? Langsam erhob sich mit ihm und ging in Richtung seiner Gemächer davon. Kai war zwar etwas schwer für sie, aber Aidria wusste, dass sie das schaffen konnte. Für Kai würde sie alles tun... „Ray... Ray, mein Bruder." Mitten in ihrem Gehen stockte sie, als sie diese Sentenz vernahm, wobei sie verwundert auf Kai herabschaute, der immer noch nicht bei Bewusstsein war. „Oh Kai... Wie kann ich dir nur helfen?" , dachte sie bitter. Zugleich konnte Kai seine Gefühle nicht mehr zurückhalten und stürzte zu Boden, Tränen liefen ohne Halt sein Gesicht herab. „Das ist das Letzte! Ich habe mich nicht nur in einen Jungen, sondern auch noch in meinen Bruder verliebt!", klagte er dabei schluchzend. Aidria fühlte sich nutzlos in dieser Lage. Was sollte sie Kai auch sagen? Das ist doch halb so wild, es passiert doch was jeden Tag, dass sich ein Junge in seinen Bruder verliebt. So einen Schwachsinn konnte sie nicht von sich geben. Es wäre nur lächerlich und sie würde Kai damit kränken. „Was... Was soll ich jetzt nur tun? Ich kann so Ray doch nicht mehr in die Augen schauen. Was machen die Götter nur mit mir?!", flüsterte Kai weiter und wurde unerwartet ohnmächtig, wobei er mitten in Aidrias Arme fiel. Völlig verschreckt umklammerte sie ihn und ging langsam zu Boden, da sie so plötzlich die Last nicht halten konnte. Ängstlich legte sie danach ihre Hand auf seine Stirn, wobei sich ihre Augen vor Entsetzen weiteten. Kai hatte Fieber... Und dazu noch eine sehr hohe Temperatur! Ohne noch weitere, kostbare Minuten zu verschwenden, richtete sie sich wieder auf und lief eilends mit Kai in ihren Armen zu seinen Gemächern... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als sie außer Reichweite war, trat Sinisturus aus dem Schatten einer riesigen Statute auf. Traurig und bedrückt schaute er hinaus in den verdunkelten Himmel... Seine Zeit war gekommen. Das wusste er nun. In dieser Nacht. In seiner verhängnisvollen Nacht würde sich das Schicksalsrad anfangen noch heftiger zu drehen! Es war nur noch die kurze Zeit, die zwischen den vielen Geschehnissen stand, die er vorhergesehen hatte. Sein Leben war ihm egal... Aber das von Kai und Ray nicht. Und dennoch musste sich ihr bitteres Schicksal erfüllen. Denn sonst würde alles vorbei sein. Wenn sie ihr Schicksal nicht akzeptierten, dann würde das gesamte Weltreich Rom untergehen. Es war schon merkwürdig. So viele Menschenleben lagen nur in den Händen der beiden Jungen, die noch nicht einmal etwas davon wussten... Doch auch wenn der Staat überleben, oder sterben sollte. Er würde es nicht mehr erfahren. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ohne Halt ritt er eilends mit einem Ziel vor Augen durch die wie leergefegten Straßen Roms... Schwerer Regen fiel auf ihn herab, während einige Blitze ihren Standpunkt am Himmelszelt suchten. Doch er hatte keine Angst. Niemals fürchtete er sich und wenn er eine Mission zu erfüllen hatte noch weniger. Erst als unerwartet einige Meter vor ihm eine Person verhüllt, aus dem Nichts auf der Straße auftauchte, zwang er sein Reittier zum Stehen und stieg ehrfurchtsvoll ab. Seine eisblauen Augen schienen die Gestalt zu mustern. In seinem Blick lag Verwunderung, aber auch Freude. Freude seine Meisterin wiederzusehen... Er kniete sich nahe vor ihr herab in den vermachten Boden. Auch wenn er der größte General der Streittruppen Roms war. Seiner geheimen Meisterin gebührte mehr Respekt. „Ich hätte nie gedacht, dass wir uns noch ein weiteres Mal wiedersehen würden, Herrin. Daraus schließe ich, dass sich Eure Bestimmung noch nicht erfüllt hat", sprach Tala als erstes und erlaubte sich einen Blick an seiner Meisterin empor, deren Gesicht er nicht erkennen konnte, da es von einer Verhüllen in Dunkelheit gezogen worden war. „Sie wird sich auch erst durch dich erfüllen ", erwiderte die Frau und zog plötzlich ihre Kapuze zurück. Zum Vorschein kam eine wunderschöne Frau... Ihr silbernen Haare wehten kurz im Wind, während sie mit emotionslosem Blick auf den rothaarigen, jüngeren Jungen herabschaute. (Juno aka Nadir) „Ich verstehe leider nicht, was Ihr meint, Herrin", erwiderte Talus leicht verwirrt. „Wenn du bei meinem Sohn gewesen und ihm die Wahrheit über ihn selbst berichtet hast, wirst du während der Gladiatorenkämpfe am morgigen Tag deinen Auftrag zu Ende bringen", erklärte die Frau ihm. „Aber mein Pfeil hat den Kaiser doch getroffen. Er hat nur noch einige Tage zu leben Herrin. Er stellt keine Bedrohung mehr für die beiden dar." „Einige Tage sind einige zu viel. Morgen muss er sterben! Desto länger wir das Schicksal herauszögern, umso mehr wird es sich verschlimmern. Also sieh zu, dass der Kaiser morgen fällt. Verstanden?", fuhr ihn die Silbernhaarige an. „Ja wohl Herrin, wie Ihr befiehlt", antwortete er sogleich ohne noch einen Moment in seinen Gedanken zu verweilen. „Gut... Und ich hoffe, dass für ein gutes Schauspiel morgen bei den Spielen gesorgt hast", lächelte sie weiter, woraufhin Tala wiedermals nur einnickte. „Oh ja Herrin. Ich habe den perfekten Krieger aus meinem Heer gefunden", lächelte Tala gewiss. „Nun gut. Dann weißt du nun deine Aufgabe Tala und versage nicht - du kennst sonst die Zukunft", mahnte die Silbernhaarige ihn nochmals und wand sich dann von ihm ab. Nur kurz Zeit darauf, als Talus wieder aufblickte und sich vom matschigen Moden erhob, war sie bereits verschwunden... Durch den Regen hindurch konnte er plötzlich einen Adler erkennen, der sich in die Lüfte erhob und einen kurzen Schrei von sich ließ, dann war alles wieder totenstill, während der Regen auf ihn herabsank und ihn durchnässte. Die Straßen waren immer noch unbegangen. Aber er spürte, dass dem nicht so war. Jemand näherte sich ihm vom Haupteingangstor her. Mit einem hämischen Lächeln wusste Talus auch sogleich er es war. Sein Krieger. Er hatte die Nachricht also erhalten.. Und tatsächlich... Nur wenige Minuten später, konnte der Herrführer einen Reiter erkennen, der eilends die Hauptstraße herauf auf ihn zu kam. Doch als der Mann ihn erblickte blieb er rasch stehen und stieg ab, verneigte sich kurz und blickte dann ruhig zu seinem Befehlshaber. „Es ist gut, dass du so schnell gekommen bist... Bryanus", begann Tala zufrieden und erwiderte dabei den kalten Blick. „Ihr habt mich rufen lassen Herr und ich bin gekommen, so schnell Ihr verlangt habt. Was soll nun genau meine Aufgabe sein?" Tala musste leicht Lächeln. Immer wieder bewies ihm Bryanus weswegen er der beste Krieger des Heeres war. Weil er nicht viele Fragen stellte und eine gute Kampfesausbildung hatte, dadurch, dass er auch noch hinzu ein Gladiator gewesen war vor seinem Eintritt in die Truppen. „Nun. Ich möchte, dass du an den morgigen Wettkämpfen in der Arena teilnimmst und jemanden dabei tötest", fuhr der Rothaarige ruhig fort, während sein Gegenüber hellhörig zu werden schien. „Wen?", war die kurze Gegenfrage die auf der Stelle kam. „Er ist ein Gladiator und sein Name ist... Raius Unus. Ihr werdet in einem Zweikampf gegeneinander antreten und ich möchte, dass am Ende Ray in einer Blutlache zu deinen Füßen liegt, verstanden?" Ein kleines Grinsen zierte unerwartet Brayanus Gesicht und in seinen Augen loderte eine wahnsinnige Glut. „Ja, ich habe es klar und deutlich verstanden. Keine Gnade", erwiderte der Junge kurz und stieg dann wieder auf sein Pferd. „Du wirst ein Zeichen von mir erhalten, wenn ich dich brauche. Nun geh und komm für diese Nach in einer Gastwirtschaft unter. Wenn du am morgigen Tag deine Pflicht erfüllt hast, kehre nach Germanien zurück. Solltest du jedoch versagen, dann stirb wie ein Mann im Arenasand." Mit diesen Worten stieg auch Tala erneut auf sein Pferd, gab diesem die Sporen und war nur in kurzer Zeit von der Dunkelheit verschlungen worden. Kaum merklich nickte Bryan auf den Befehl seines Kommandanten und setzte dann auch sogleich seinen Weg in die entgegengesetzte Richtung fort... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit zitternder Hand griff er langsam zu einer Feuerfackel. Dabei murmelte er eine unverständliche Zauberformel vor sich hin... Seine Augen waren geschlossen und Zweifel machten sich langsam in seiner Seele breit. Sinisturus, wusste nicht ob er tatsächlich das Richtige tat, wenn er jetzt Kai und auch seinen Vater verlassen würde. Doch der Lehrmeister wusste und spürte, dass es eigentlich seine Aufgabe war nun fortzugehen. Er musste, so schwer es ihm auch fiel, Kai den Rest seines harten Schicksalweges alleine gehen lassen. Schon vor vielen Jahren hatte er ein Zeichen von den Göttern erhalten, dass ihn auf den heutigen Tag vorbereitet hatte. Ja, er konnte fühlen, wie sehr schon Pluto nach ihm rief. Es war Zeit... Er dürfte nun nicht mehr zögern. Sein Leben war unbedeutend. Es zählte einzig und allein nur, dass Kai und Ray wieder zueinander fanden. Was aus ihm wurde spielte in diesen Geschehnissen nur eine kleine Rolle und wenn sie durch seine Schuld nicht zusammenkommen konnten, dann würde er lieber sterben wollen um das zu verhindern. Es war seine Bestimmung.. Nochmals atmete Sinisturus einmal tief durch. „Bald. Bald Herrin! Es dauert nicht mehr lange und ich bin bei Euch. Dann werde ich Euch endlich treu zur Seite stehen. " Mit einem bitteren Lächeln, griff er mit seiner zweiten Hand nach einer goldenen Schüssel, in welcher merkwürdige, schwarze Flüssigkeit war. Nur kurz darauf schüttete er das Innere in einem Kreis um sich herum, warf das Gefäß verachtend auf den Boden und sank in dem schwarzen Kreis auf die Knie, immer noch die Fackel in der Hand... Dann zog er einen Dolch hervor, hielt ihn in die Fackel und legte die glühende Spitze mitten auf die Wunde seines erblindeten Auges. Ohne nur einen Laut von sich zu geben, geschweige denn seinen Gesichtsaudruck zu verändern, ließ er das heiße Metall einige Zeit auf der Wunde, bis er empfinden konnte, wie etwas an seiner herabfloss und seinen Weg über seinen Hals fortführte. „Mein Blut als Opfer für dich, oh großer Pluto, Herr der Unterwelt und der Toten. Ein Dolch, als Zeichen meines Glaubens an dich. Eine Verletzung als Gabe für deine Gnädigkeit, die du über mich haben wirst. Und mein Leben, für das Ewige in der Unterwelt", wisperte er dabei langsam ohne noch weiter auf die blutende Augenwunde zu achten. Dann legte er den bedeckten Dolch vor sich auf den Boden, schloss wiedermals die Augen, versuchte seine Tränen zu unterdrücken. Es waren nicht seine Schmerzen, welche den Lehrmeister dazu veranlassen wollten zu weinen. Nein, es war sein Gewissen und seine Schuld. Seine Schuld, die er nie würde ablegen können, selbst nach seinem Tode nicht... „Bitte vergebt mir eines Tages diese Tat, mein Kaiser, Kai", dachte er während er unachtsam die Fackel in die schwarze Flüssigkeit um sich fallen ließ. Sogleich brannte der Kreis lichterloh. Doch statt daraus zu eilen, blieb Sinisturus im Kreis knien und ließ die starken Flammen immer näher kommen. Langsam, wie mystische Schlangen bemächtigte das Feuer sich seiner Kleidung und seinem Leib. Doch kein einziges Mal, auch wenn er noch so schreckliche Todesqualen erlitt, schrie Sinisturus auf. Denn er wusste, an den Ort, zu dem er nun schreiten würde, wäre alles anders. Als besser... Und das Wichtigste für ihn. Dort würde er endlich frei sein... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Völlig erstarrt schrecket Kai hoch... Schweratmend sah er sich um. Er befand sich in seinem Zimmer. Lag in seinem Bett. Auf seiner Stirn lag ein in Wasser getränkter Lappen, den er sich vorsichtig abnahm. Ihm war vor kurzem in seiner Ohnmächtigkeit gewesen, als hätte er Sinisturus Stimme vernommen, doch anscheinend nur eingebildet. „Du solltest noch liegen bleiben und dich schonen, Kai", erklang Aidrias Stimme zu seiner Rechten und ließ ihn stutzen. „Was machst du überhaupt hier?" Kai klang verärgert und entkräftet. Er wollte eigentlich nicht so unhöfflich zu Aidria sein, doch nun war es ihm einfach herausgerutscht. Ihr Blick wurde trauriger, während sie immer noch nahe an seinem Bett stand und einfach standhaft seinen fragenden Blick erwiderte. „Du bist zusammengebrochen und hattest hohes Fieber. Ich habe dich hierher gebracht und dich gepflegt, das ist alles. Entschuldige... Es ist besser, wenn ich jetzt gehe", entgegnete sie ihm schließlich gekränkt und wollte sich schon zum Gehen umwenden, als eine warme Hand die ihrige ergriff. „Nein. Nein, bitte. Bleib bei mir Aidria! Es tut mir Leid, dass ich so unfreundlich gerade eben zu dir gewesen war", sprach Kai schon fast wispernd, während er seine Augen auf einen starren Punkt auf seiner Decke richtete. Mit einem Lächeln, glücklich darüber, dass Kai sie nicht zurücksetzte, wirbelte Aidria wieder zu ihm um. „Ist Dir schon vergeben. Wir sind doch schließlich Freunde", grinste sie weiter und erwiderte den leichten Druck , der von Kais Hand kam. „Was ist mit mir geschehen?", ermittelte Kai, im Inneren seines Herzens erleichtert, dass Aidria es ihm nicht nachtrug, weiter. „Du hattest vor einigen Stunden hohes Fieber. Ich habe dich hierher gebracht und mich um dich gekümmert. Sinisturus konnte ich leider nicht auffinden, sonst hätte er dir noch Heilkräuter geben können. Die ganze Aufregung war heute etwas zu viel für dich, wie mir scheint", meinte sie bedenklich und setzte sich zu ihm ans Bett. „Nein, ich glaube nicht, dass das er einzige Grund ist", murmelte ihr Gegenüber nachdenklich. „Was meinst du damit?", fragte Aidria sogleich verwirrt und blickte dabei erwartungsvoll in Kais Augen. „Wahrscheinlich ist es wegen Dranzer", begann Kai und versuchte sich dabei wieder aufzurichten; sein Versuch jedoch scheiterte kläglich und so musste er in die Laken zurücksinken. „... Dranzer? Weshalb dein Adler?", ermittelte sie weiter. „Als er sich im Kolosseum in diesen merkwürdigen Bogen aus Gold verwandelt hat und ich einen Pfeil abschoss, war mir so, als hätte der Bogen mir einen Teil meiner Kraft entzogen, als ich einen Pfeil abschießen wollte. So als wäre dieses Feuer meine eigene Lebensenergie. Verstehst du, was ich meine?", fuhr Kai fort. „Schon... Aber weshalb bist du erst jetzt zusammen gebrochen?" „Wahrscheinlich, weil ich mich zu sehr aufgeregt habe. Vorher auf dem Weg zum Palast, war mir nur schwindlig und leicht übel, dadurch, dass ich mich noch hinzu aufgeregt hatte, habe ich wohl meine restliche Energie für diesen Moment verbüßt." Wissend nickte sie darauf ein. Anders konnte es auch wohl kaum sein... „Dennoch komisch. Ein Bogen der sich von Leben ernährt", sprach sei bedenklich den Kopf schüttelnd. „Es gibt sicherlich verrücktere Sachen, Aidria", erwiderte ihr Gemahl darauf, wobei er nochmals versuchte aufzustehen, was ihm dieses Mal auch tatsächlich gelang. Verwirrt schaute sie ihm dabei zu, wie er versuchte seinen Weg fortzusetzen. Als er drohte, zu Boden zu stürzten, half sie ihm auf und stützte ihn. „Kai... Ist alles in Ordnung?!", fragte sie panisch. „Ja, es geht schon. Aber ich muss unbedingt zu Sinisturus - es ist dringend", erwiderte er und richtete sich ohne ihre Hilfe wieder auf, drohte aber zurückzufallen, sodass Aidria ihn nochmals im letzten Moment abfangen musste und dann mit ihm dem Weg gemeinsam entlang ging. „Du bist wohl nicht sehr besorgt um meinen Zustand, wenn du mir einfach hilfst weiterzugehen, oder?", fragte Kai und klammerte sich noch mehr an Aidria. „Doch, ich bin sehr besorgt um dich. Aber ich weiß, dass ich dir dein Ziel nicht aus dem Kopf schlagen kann. Du würdest so lange nicht mit mir reden, bis ich dich gehen lassen würde. Also, helfe ich dir lieber", lächelte sie sanft. Mit stillem Erstaunen nahm Kai ihre Antwort hin. Und wieder wurde ihm vor Augen geführt, dass er nicht alleine war. Solange sie da sein würde, müsste er nichts befürchten... „Kai... Kannst - kannst du das auch riechen?", ermittelte sie nach einiger Zeit, als sie schon ein ganz großes Stück voran gekommen waren. „Ja...", drang die schwache Antwort an ihr Ohr. „D-Das ist doch... der Geruch von Feuer!", stellte sie bitter fest. „Es kommt von den oberen Gemächern von Sinisturus!", war die schnelle Feststellung ihrerseits, nachdem sie den Lehrraum des Meisters betreten hatten. „Schnell Aidria. Lass mich hier, hol Wachen. Sie sollen Wasser holen!", befahl Kai ohne noch weitere Zeit zu verlieren. Zunächst zögerte sie etwas. Sie wollte Kaius nicht in solch einer Verfassung zurücklassen. Aber dann ließ sie ihn langsam los und eilte davon, um Hilfe zu holen... Kais Zustand wurde immer schlechter. Ihm wurde plötzlich schlecht und die Welt verschwamm vor seinen Augen. Es kam ihm vor, als könnte er nicht atmen. Das Letzte, was er sah war ein Vogel, der aus einer Feuerwand emporflog und einen Gesang im Raume verbreitete. Im ersten Moment kam es Kai so vor, als sei es sein Dranzer. Als würde er ihn rufen... Doch Kai war zu schwach noch länger auf die Rufe des Adlers zu hören. Seine Augen schlossen sich und ihn umgab pure Finsternis... Zugleich landete Dranzer nahe an seiner Seite, berührte das Haupt seines Herren. Versuchte ihn zurückzuholen. Ohne Erfolg... Der Adler wusste, dass es nun um das Leben seines Herren ging, denn das Feuer hatte auch langsam von den unteren Räumen besitz ergriffen. Mit eilenden Flügelschwingen, flog er durch die Säulen hinaus in die Nacht, über die riesigen Palastmauern hinaus auf die Straßen Roms. Durch seine guten Augen bei Dunkelheit, erspähte Dranzer sogleich einen Mann auf einem weißen Ross, der sich dem Palast näherte. Bewusst, wer derjenige war, ließ sich der Greifvogel hinabgleiten und fing sich einige Momente vor dem Reiter ab, der sogleich stoppte und mit seinen eisblauen Augen verwirrt den Adler anschaute. „Was ist denn los Dranzer?", ermittelte Tala unwissend und ließ das hektische Tier auf seinem Arm Platz nehmen, wobei dieser zu kreischen begann. Dann erhob sich der Greifvogel wieder in die Lüfte und flog den Weg zum Palast voraus. Und schon traf die Erkenntnis Tala wie ein Blitz. Sein Atem stockte... „Kai... ", brachte er nur stockend hervor und ritt dann so schnell es ging auf die Palastmauer zu. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Statt zum Haupttor zu reiten, folgte er Dranzer, hielt vor der Mauer sein Reittier an und sprang mit einem Ruck über die Umfassung. Woraufhin er im Garten landete. Von weitem jedoch konnte er bereits Flammen erkennen. Nun dürfte er keine Zeit mehr verlieren. Es ging schließlich um Kais Leben! Ohne noch weiter auf der Stelle zu verweilen, rannte er mitten in die Flammen hinein und ließ sich von Dranzer leiten. Nicht lange und er fand tatsächlich seinen Kai bewusstlos am Boden liegend. Schnell hob er ihn auf seine Arme und noch bevor die Gemäuer einstürzten, schaffte Tala es aus dem Raum. Gerade in dem Moment, wo die stützenden Säulen hinter ihm zusammenbrachen und er ins Freie trat, konnte er Aidrias besorgte Stimme schreien hören und folgte dieser. Als sie sah, wie Tala mit ihrem Gemahl in den Armen auf sie zu kam, brach sie völlig verstört in Tränen aus. Sie machte sich Vorwürfe... „KAI! – Bei Jupiter...!", rief sie verängstigt und kam auf Tala zugestürzt. „Keine Sorge, er lebt und hat keine Verletzungen. Er ist nur ohnmächtig", versuchte Tala sie etwas zu beruhigen. Genau in diesem Augenblick schlug Kai zögernd seine Augen auf und blickte als aller Erstes in Aidrias weinendes Gesicht. „Es tut mir Leid, Kai. So fürchterlich Leid. Das alles ist meine Schuld", schluchzte sie sogleich. Schwach schaute er daraufhin auf und erfasste Talas sanften Blick. „Was... Was ist denn -", begann er brach, aber sogleich wieder ab, da seine Erinnerungen zu ihm zurückgekehrt waren. Mit leichtem Druck zeigte er Tala, dass er wieder auf die Erde wollte, was ihm dieser auch erfüllte, jedoch blieb der Feldherr nah an seiner Seite, während Kai sich zu Sinisturus Gemächern umwandte, die immer noch brannten... „Aidria, es... es ist nicht deine Schuld", sprach er und lief dabei ohne Talas stützende Hand einige Schritte weiter, sank darauf auf die Knie. Was geschah hier nur? Warum mussten alle Menschen, die ihm lieb und teuer waren, nur solch ein Leid in seiner Nähe erfahren? „Dranzer... Dranzer hilf mir, bitte", flehte er wispernd und wurde auch erhört. Denn der Adler kam im nächsten Moment, wie aus dem Nichts, zu ihm geflogen und landete vor ihm auf dem Boden. Wie hypnotisiert streckte Kai seine Hand nach dem Greifvogel aus, wobei sein Amulett zu leuchten begann und sich Dranzer vor seinem Angesicht wieder in den goldenen Bogen verwandelte. Der Erbe fühlte, wie neue Kräfte seinen Körper durchströmten. Er griff nach dem Bogen und erhob sich ohne weiteres... So als hätte Kai schon immer den Bogen besessen, schloss er die Augen und ein gewöhnlicher Pfeil bildete sich in seiner Hand. „Der Regnumbogen", kam genau in diesem Moment Tala die Erkenntnis. „Przyjdž Wiatr!", sprach Kai legte den Pfeil an und schoss ihn mitten in die Flammen. Urplötzlich trat ein starker Wind auf, der sich zu einem richtigen Wirbelsturm entwickelte und wie durch ein Wunder wurden die Flammen immer kleiner und kleiner. Bis sie vollkommens erstickt worden waren... Kai ließ klagend den Boden sinken und fasste sich für einen Moment an die Stirn, um sich den Schweiß fortzuwischen. Langsam bekam er diesen seltsamen Bogen unter Kontrolle. Mit einem leichten Lächeln schaute er darauf herab. „Ich danke dir, Dranzer", bedankte er sich in Gedanken bei seinem Adler. Und sogleich wurde der Bogen wieder von gleißendem Licht erfüllte, dass alle Anwesenden blendete. Als Kai seine Augen wieder öffnete war an Stelle des Bogens wieder Dranzer vor seinem Angesicht, der sich auf die Schulter seines Herrn niederließ. „Willkommen zurück... mein Freund", flüsterte Kai dem Vogel müde zu und hatte einige Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Beifolgend stand Tala nur einige Meter hinter Kaius und war tief in seinen Gedanken versunken, während Aidria die verschreckten Wachen fortschickte und dann zu Kai eilte. „Kai... Kai kannst du mich hören?", fragte sie mit zittriger Stimme und erhielt einen kurzen Blick Seitens des Erben. „Sinisturus... Wo ist er?", stellte Kai schwach die Gegenfrage und sah Aidria mit strengem Blick an. Diese ließ ihr Haupt sinken und erwiderte nichts darauf und Kai verstand schon... „Nein... Nein... Das darf nicht wahr sein! Warum? Warum stürzte ich alle ins Unglück?!", schrie Kai außer sich vor Wut. Seine Beherrschung war dahin. Er konnte einfach nicht mehr... „Weil dies deine Bestimmung ist. >Zu Anfang stürzten sie alle ins Unglück, doch das ist nur ein kleiner Preis, für die Rettung, die sie darauf vollzogen<" , erhob Tala das Wort und bekam dadurch erstaunte Gesichtsaudrücke entgegengebracht. „Was, was bedeutet das, Tala?", ermittelte Kai, musste sich leicht bei Aidria stützen, da er wieder drohte zusammenzubrechen. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, wirbelte Tala herum und wollte gehen. Er hatte bereits zu viel gesagt... „Tala, ich will eine Antwort!", schrie Kaius ihm verzweifelt nach, sodass der Rothaarige stoppte, kurz einen letzten Blick auf Kai warf und erwiderte: „Mit der Zeit wirst du es erfahren. Dies sei Dir gewiss." Dann setzte seinen Weg fort, ohne sich nochmals umzuwenden. „Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr...", begann Kai sofort zu klagen, während sie traurig auf ihn nieder sah. „Ich will das alles nicht mehr. Ich will, dass es endlich endet. Wieso geschieht das nicht? Ich habe es so satt", jammerte er weiter und befreite sich von ihr. Mit einem Seufzten schloss Aidria die Augen, als Kai sich langsam von ihr fortbewegte. Entschlossen öffnete sie diese wieder und rief ihm nach: „Kai! Du kannst nicht einfach davon laufen! Hörst du? Es ist nun einmal dein Schicksal. Du kannst nicht davonlaufen! Es holt dich ein!" Für einige Sekunden stoppte Kai in seinem Gehen. Diese Worte schienen ihn bedenklich zu machen. Doch dann lief er einfach weiter... Aidria blieb allein zurück. Sie schaute sich ein allerletztes Mal zu Sinisturus zerstörten Gemächern herum und da wurde ihr klar, was sie zu tun hatte. Sie musste zu ihm... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Erschöpft öffnete er seine Augen, als er spürte, wie etwas zu leuchten anfing. Es war sein Amulett, welches er von Kai erhalten hatte. Es schien auf irgendetwas zu reagieren. Auf was, dass wusste Ray nicht. Aber das es dies tat war schon höchst merkwürdig. Nach seinem Anhänger greifen konnte er nicht. Wie auch? Eisenketten, mit denen er an die Wand geknechtet worden war, erleichterten das Bewegen ja auch so sehr! Ray wusste noch nicht einmal, weswegen man ihn festgenommen hatte. Kai hatte ihn zwar wiedererkannt und anscheinend auch der Kaiser, doch dieser war nach seinem Triumph schon nicht mehr an seinem Platz gewesen. Wollte der Herrscher ihn verurteilen, nur weil er sich als Gladiator Kai gezeigt hatte? Das wäre doch irgendwie lächerlich gewesen. Selbst so etwas würde Alexander nicht befehlen lassen. So viel Verstand besaß er noch... Rays Meinung stand fest. Es muss einen anderen Vorfall gegeben haben. Nur leider wusste er nicht was für einen. Und wenn man ihn hier nun zu Unrecht festhielt? Nun gut, dass war nicht das Schlimmste. Er konnte es ertragen, aber das auch noch Tyson und Max darunter leiden mussten. Genau das wollte er einfach nicht... „Ray... Max... Tyson?", konnte er eine Stimme vernehmen, die von seiner Seite her sprach. Als er sich der Stimmte zu wandte, erkannte er Diana und auch Apollon, die besorgt dreinblickten. „Meine Diana!", rief May sogleich erfreut, als sie auf ihn zukam und den Schlüssel für die Handschellen dafür benutzte ihn zu befreien. „Wie seid ihr an den Schlüssel gekommen?", ermittelte Tyson erstaunt und wurde sogleich von Apollon befreit. „Göttergeheimnis", lächelte dieser ihm entgegen und befreite darauf auch Ray von seinen Fesseln. „Kommt... Wir müssen uns beeilen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, die Wachenablösung ist gleich vollzogen, da müssen wir schon aus dem Kolosseumsgefängnis geflohen sein, bevor die davon Wind kriegen", drängte Diana sogleich um Eile und ging voraus. Ihr hinterher ging Max, dann folgten Tyson und Apollo und das Schusslicht war Ray. Leise schlichen sie sich die langen, unterirdischen Steingänge, welcher an einigen Stellen von Fackeln erleuchtet waren, entlang und achtete so gut es ging darauf nicht das kleinste Geräusch zu verursachen. Als sie um eine Ecke biegen wollte, stieß Diana urplötzlich mit jemanden zusammen und fiel verschreckt zu Boden. Derjenige mit dem sie zusammengestoßen war, war ein Junge nahe ihres Alters. Er hatte kurze blonde Haare und seine eiskalten Augen waren starr auf die Gruppe gerichtet. Nur kurz darauf trat neben ihm ein weiterer Junge auf, er hatte sehr helles, lilanes Haar, das kurz geschnitten war. Ein boshaftes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Sieh mal an. Da versuchen wohl welche zu fliehen. Können wir das durchgehen lassen, Spencer?", sprach er darauf den Blondhaarigen zu, der boshaft zu grinsen begann und leicht seinen Kopf schüttelte. Der Gruppe stockte der Atem mit einem Mal. Man hatte sie entdeckt! Das würde nicht gut ausgehen... to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, des war’s von mir für heute! Aber ich komm wieder, also bleibt bitte dran Leute!!! Wer mir ein Comment schreiben will, dem sei es nicht verwehrt! Ich freu mich immer wieder über Rückmeldungen ^^ Wir sehen uns übernächste Woche dann! Denn diese fahre ich weg nach Polen. Meine Cousine und ich wollen dort die Straßen unsicher machen ^^ (kleiner Scherz ^^;) Also, bis bald! Marli Kapitel 21: *~Getrennte Wege~* ------------------------------ Hi, hi Leute! ^^ Entschuldigt meine überaus große Verspätung mit dem neuen Teil, aber ich hatte zur Zeit so viel Stress. Erst musste ich für viele Arbeiten pauken, dann musste ich auf Feiern zu denen ich überhaupt keine Lust hatte und dann hatte ich beim Schreiben auch noch ein bescheuertes Blackout! Entschuldigt diesen Ausdruck jetzt, aber ich fand es so zum KOTZEN!!! >.< Na ja... Aber dafür haben mich dann Eure Comments aufgebaut! Super-vielen-lieben Dank!!! Ach ja, bevor ich es vergesse: Fürs erste lasse ich diese Geschichte etwas ruhen *schon-die-Morddrohungen-sieht* Ich habe nämlich schon einige Anfragen zu meinen anderen Stories erhalten und da ich momentan nicht mit dieser Storie voran komme (werdet Ihr an diesem Teil merken), werde ich mich erstmal wieder ans Posten zu den anderen Stories wie BB2, Legedary Spiece und Hündchen in Love setzten. Bitte, bitte seid mir nicht böse! Aber ich kann einfach nicht mehr solche schlechten und kurzen Teile abliefern. Zwar hab ich mich gefreut, dass dies die erste Story ist, die über 200 Seiten bei mir geht, aber schlechte Teile will ich Euch nun einmal nicht präsentieren und die anderen Stories von mir hab ich auch ziemlich vernachlässigt ^^; Also bitte net böse sein! *riesengrooooßerHundeblick* Und nun wünsch ich euch viel Spaß beim Readen ^^ >^~*Chapter 21*~^< Getrennte Wege ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ ~ Kleiner Rückblick ~ Leise schlich sie sich durch die langen, unterirdischen Steingänge, welche an einigen Stellen von Fackeln erleuchtet waren, und achtete so gut es ging darauf, nicht das kleinste Geräusch zu verursachen. Als sie um eine Ecke biegen wollte, stieß Diana urplötzlich mit jemanden zusammen und fiel verschreckt zu Boden. Derjenige mit dem sie zusammengestoßen war, war ein Junge nahe ihres Alters. Er hatte kurze blonde Haare und seine eiskalten Augen waren starr auf die Gruppe gerichtet. Nur kurz darauf trat neben ihm ein weiterer Junge auf, er hatte sehr helles, lilanes Haar, das kurz geschnitten war. Ein boshaftes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Sieh mal an. Da versuchen wohl welche zu fliehen. Können wir das durchgehen lassen, Spencer?", sprach er darauf den Blondhaarigen zu, der boshaft zu grinsen begann und leicht seinen Kopf schüttelte. Der Gruppe stockte der Atem mit einem Mal... Man hatte sie entdeckt. Das würde nicht gut ausgehen. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Den einzigen Durchgang, welchen sie wählen konnten, war ihnen nun durch diese beiden Jungen verwährt Eigentlich wäre es nicht schwer gewesen. Schließlich waren er, Max und Tyson sehr gute Gladiatoren, mit einer ausgezeichneten Ausbildung. Wenn man davon absah, dass sie keine einzige Waffe zur Hand hatten, während die beiden Männer mit Schwertern bewaffnet waren. „Das war euer größter Fehler, den ihr je begangen habt", lächelte der wieder der Lilahaarige und trat langsam näher. Ray fühlte sich hilflos. Was sollte er jetzt unternehmen? Wie konnte er das Leben seiner Freunde schützen? Doch gerade, als sie Situation am ausweglosesten erschien, kam ihm ein guter Freund zur Hilfe. Mit lautem Gebrüll sprang Drigger direkt über Rays Kopf hinweg und stürzte sich auf den vorderen Mann. Diesem flog dadurch das Schwert aus der Hand und ohne noch länger zu zögern, rannte Ray hin und packte es. Da Spencer so sehr von dem Auftauchen des Tigers überrascht war, dass er nicht reagieren konnte, hatte Ray ihn schnell entwaffnet. „Los! Beeilt euch!", wies er seine Freunde an und hielt Spencer immer noch zurück. „Wenn du mich tötest Sklave, dann wirst du sterben, wenn sie dich bekommen", grinste sein Gegenüber bösartig. Ray dachte für einen Moment darüber nach und schlug ihm mit seiner Faust in den Magen, dass er zu Boden ging. „Ich lasse dich am Leben. Aber nicht deswegen. Ich habe schon zu viel Blut vergossen", murmelte er und rief dann Drigger zu sich, der Ianus im selben Moment die Kehle hatte durchbeißen wollen. Ray konnte ihm im letzten Augenblick davon abhalten und rannte dann mit dem weißen Tiger die vielen Treppen hoch ins Kolosseum, wo in einer Halle bereits die Andren wateten. „Die Götter haben uns beigestanden ", lächelte Tyson, als er sah, wie Ray mit Drigger kam. „Das kannst du aber laut sagen", murmelte Max leicht abwesend und schaute dann zu Diana. „Wir müssen schnell fliehen. Die Zeit läuft uns davon. Sie werden weitere Soldaten holen und dann müssen wir bereits an einem anderen Ort sein", fuhr Ray fort und schaute sich hektisch um. „Das heißt, dass du sie nicht getötet hast. Warum nicht?", ermittelte Apollon verwirrt. „Ich konnte es nicht", erwiderte dieser nur. „Das hör sich einer an! Ein Gladiator, der keinen umbringen kann", spottete der Gott. „Sei still!", warnte Ray ihn verärgert. Er hatte nun wirklich keine Lust in so einer Stellung auch noch Erklärungen für Verschonte zu geben. Da hatte er bei den Göttern etwas Besseres zu tun. „Oh entschuldige. Ich hatte vergessen, dass..." „Apollon bitte halte jetzt deinen Mund. Ray wird seine Gründe gehabt haben", unterbrach Tyson ihn sogleich. Beleidigt schwieg er schließlich still und gab nach. „Okay - wenn ich mich nicht irre, waren auf der südlichen Seite die Pferdeställe angebracht. Dort werden wir nun hingehen! Vielleicht sind sie noch nicht besetzt. Jeder wird sich ein Reittier nehmen und dann sehen wir erst einmal weiter. Sie werden uns nämlich bestimmt verfolgen", fuhr nun wieder Raius fort und lief dann Drigger nach, der den Weg zu kennen schien. Die Anderen zögerten nicht lange und taten es ihm gleich, da sie bereits aus der Nähe Rufe von Soldaten, die wohl schon nach ihnen suchten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Eilends ging er die Treppenstufen herab, gefolgt von seinen Leuten. Seine blauen Augen funkelten vor Ärger. Als er im unteren Gefängnis ankam, waren dort bereits einige Soldaten versammelten und horchten zwei Männer aus. Als sie ihn jedoch kommen sahen, traten sie beiseite und verneigten sich ehrfürchtig vor ihm, während die beiden Männer auf die Knie sanken. Die pure Angst war ihnen ins Gesicht geschrieben... „Ihr habt versagt, Ianus und Spencrus. Ich hatte euch doch aufgetragen ihn zu holen. WO IST ER NUN?!", schrie der Hauptmann erzürnt und schaute voll Hass auf die beiden herab. „Wir... Wir konnten nichts gegen ihre Flucht unternehmen, Herr." „Schweig still! Wozu seit ihr denn Gladiatoren?! Ihr hattet eine Ausbildung und da wollt mir erzählen, ihr hättet nichts gegen sie ausrichten können?! Wollt ihr mich hintergehen, oder seit ihr tatsächlich solch ängstliche Schwächlinge?!!" Tala bebte nur so vor Wut, Hass und Zorn. „Aber Herr... S-Sie hatten einen Tiger", versuchte der Blonde, seine Haut zu retten und fiel vor dem Rothaarigen in den Staub. Dieser wurde hellhörig und musterte die beiden überlegend. „So, sie hatten also einen Tiger. Was denn noch? VIELLEICHT EINE ARMEE?! ", schrie er sie im nächsten Moment an. „Nein Herr. Bitte, Ihr müsst uns glauben! Sie hatten tatsächlich einen weißen Tiger bei sich. E-Er hat ihn Drigger gerufen. Bitte Herr...", bettelte nun auch Ian und sah ängstlich auf. „Einen weißen Tiger sagt ihr. Drigger hat er ihn genannt. Hm... Das muss wohl Fortis sein. Von diesem Tiger hat mir meine Herrin erzählt", murmelte er in Gedanken und wandte dabei den Gladiatoren den Rücken zu. „Nun gut. Ich verschone noch einmal euer armseliges Leben und ich gestatte euch sogar eure Ehre wieder herzustellen, indem ihr gegen Raius Unus antreten werdet", lächelte er siegessicher. „Wir danken Euch, Herr. Aber wann gestattet Ihr uns, dieses elende Stück Dreck zu Hades in die Unterwelt zu schicken?", erhob nun erneut Spencer das Wort. „Oh schon bald. Am morgigen Tag werdet ihr ihn in der Arena wiedertreffen und solltet ihr dann versagen, werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen. Denn wird er euch nicht töten, dann sei euch gewiss: Ich werde es tun! Und zwar ohne zu zögern. Jedem von euch werde ich quälen, bis er dem Tode nahe ist und das so lange, bis ihr mich anflehen werdet, dass ich euch töte. Habt ihr verstanden?!", sprach Tala in solch einem Zorn, das sie bei jedem einzelnem Wort leicht zusammenzuckten. „J-ja Herr, wir haben verstanden", kam sogleich die Antwort von ihnen. Dann kümmerte sich der Befehlshaber nicht mehr länger um seine Lakaien. Gefolgt von den restlichen Truppen schritt er wieder die Treppen hinauf. Er hatte schon eine Ahnung, was Ray im Sinn hatte und er würde bestens dafür sorgen, dass dieser seinen Plan nicht ausführen konnte. „Michael." „Ja, mein Herr?", fragte sogleich eine Gestalt an, welche aus dem Schatten einer Säule trat, als Tala wieder im oberen Stockwerk angelangt war. „Hast du alles so ausgeführt, wie ich es dir aufgetragen hatte?", fragte der Rothaarige und schaute dabei kurz auf seinen Gegenüber, der sich vor ihm verneigte. „Aber gewiss mein Herr! Jeder Weg zum Palast wurde abgeschnitten und auch das Tor an der Stadtmauer wurde eingenommen", lächelte der stellvertretende Kommandant. „Ausgezeichnet. Sie können nicht fliehen. Das hast du gut gemacht", lobte er seinen Untergebenen und wollte weitergehen, als dieser ihn zurückhielt. „Herr, verzeiht meiner Dreistigkeit - aber was ist, wenn sie sich trennen? Sollen wir dann trotzdem alle gefangen nehmen, oder sollen wir uns nur auf Raius Unus konzentrieren?" „Ihr solltet -" „Du kannst seine Freunde ruhig ziehen lassen Talus. Sie sind nicht mehr von Bedeutung. Ray wird bald ganz auf sich alleingestellt sein", unterbrach ihn eine Person, welche nicht weit entfernt von ihnen stand. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen, aber dennoch wusste Tala ganz genau, wer vor ihm stand. „Wer... Wer seid Ihr?! Was fällt Euch ein?!", ermittelte Michael sogleich erzürnt und wollte bereits sein Schwert ziehen, als Tala seine Hand erhob und ihn dadurch zurückhielt. „Los, lasst uns allein! Begebt euch auf die Suche nach Ray und lasst seine Freunde laufen. Sie sind unwichtig!", befahl er an seine Männer gewand, die sich schnell verbeugten und dann davoneilten, um sich nicht dem Zorn ihres Herren zu unterziehen und seine Geduld zu herauszufordern. „Meine Herrin, Nadir. Ihr zeigt Euch mir doch noch ein weiteres Mal?", fragte er ehrfürchtig und ging vor der Gestalt auf die Knie. „Es ist wichtig, Talus. Ihr dürft keine Zeit mehr verschwenden. Raius’ Freunde sind unbedeutend. Ihre Wege werden sich nun bald von Ray trennen und ihn zu fangen wird daraufhin eine Leichtigkeit sein. Stattdessen solltet Ihr lieber zum Palast zurückkehren. Der Kaiser ist zu schwach, um nun einzugreifen und Kais Herz ist verletzt. Es blutet - und zwar sehr stark. Nun ist er am verwundbarsten. Trübe seine Sinne! Mache ihm weiß, dass Ray sein Feind ist! Bring ihn dazu, dass er seinen Bruder, sein eigen Fleisch und Blut hasst. Zögere nicht eine Sekunde! Verneble seine Sinne.bNun ist die Zeit dazu gekommen", erklärte sie. „Aber Herrin - ich verstehe nicht... Ihr wolltet doch, dass sie zueinander finden! Weshalb dann all diese Intrigen?" , ermittelte Tala sichtlich verwundert und schaute zu ihr auf. „Es ist ihnen vorherbestimmt. Dies hier wird ihr letzter großer Kampf gegeneinander. Sollte ihre Liebe stärker sein, dann sind sie bereit, das Reich zu retten. Scheitern sie jetzt, dann spielt es keine Rolle mehr, ob Rom sogleich darauf, oder einige Jahre später untergeht. Dies ist ihre letzte Aufgabe", erklärte sie schnell, als sei sie in großer Eile. „Habt keine Bedenken Herrin! Ich werde meine Aufgabe nach Euren Wünschen beenden", schwor ihr Gegenüber und erhob sich ohne weiteres. „Gut. Bring Kai dazu, dass er selbst das Todesurteil für Ray spricht. Dass er die Spiele fortführen lässt und dass er mit seiner Gemahlin morgen zuschaut, wenn Ray zu Grunde gerichtet wird. Während der Spiel wirst du deine Chance nutzen, um meinen Mann zu töten. Hast du das alles jetzt verstanden?" „Ja, das habe ich Herrin und ich schwöre Euch, dass ich nicht versagen werde", sagte er entschlossen, nahm ihre Hand und küsste sie. „Das ist mir bewusst, mein treuer Untergebener und dafür danke ich dir - dass du es schaffst, deinen größten Freund für mich zu hintergehen", fuhr sie sanft fort. „Solange es dem Wohl meines Kaisers Kai dient, würde ich Ihn auch hintergehen. Ich möchte, dass er glücklich wird. Mit wem und wie schwer der Weg dorthin ist, dass ist mir egal. Für meinen besten Freund nehme ich sogar in Kauf, zu sterben", erwiderte er und schloss für einen kurzen Moment seine Augen, als er sie wieder öffnete, war Nadir bereits verschwunden... Auch Talus verweilte nicht länger an seinem Platz. Wie man es ihm aufgetragen hatte, machte er sich erneut auf den Weg zum Palast. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Nichts und niemand würde ihn daran hindern, sie auszuführen. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Gelangweilt standen einige Wachen vor dem kleinen Gatter, welches zu den Pferdestellen führte. Keiner von ihnen wusste jedoch, dass sie bald für ihre schlechte Wahrnehmung bestraft werden würden. Denn in den Gängen über ihnen, wurden sie bereits beobachtet, während ein Plan geschmiedet wurde... „Man, ich habe Hunger", maulte einer der Römer und ließ sich an der Steinwand herabsenken. „Hör auf rumzujammern. Ich finde es ja auch nicht grade spannend", keifte der zweite aus ihrem Bunde, während der Dritte nur laut gähnte. Die weiteren vier Männer, welche an den Kolosseumssäulen gelehnt standen, schienen die gleiche Meinung zu besitzen. Als sie jedoch ein Geräusch von der Treppe her vernahmen, die man zu ihrer linken sehen konnte, wurden sie hellhörig. Doch anstatt, wie vermutet, ihren Feinden zu begegnen, trat ein normales Mädchen ins Licht der Fackeln und lächelte die Männer schüchtern an, die von ihrer Schönheit verzaubert wurden. „Oh, verzeihen Sie, ehrenwerte Herren, anscheinend habe ich mich verlaufen. Ich suche mein Schmusekätzchen", lächelte es, wobei sie schüchtern ihre langen, lilanen Haare hinter ihre Schultern gab. „Würden Sie es auch gegen mich eintauschen?", ermittelte einer der Soldaten frech, wobei er breit grinste und sie von oben bis unten betrachtete. Statt einer Antwort des Mädchens, erhielt er einen Stoß von einem seiner Kameraden und landete unbequem auf den Boden. „Verzeihen Sie, die Unhöflichkeit dieses Tölpels. Wenn Sie es wünschen, dann würde ich ihnen beim Suchen helfen", lächelte ein Weiterer und kam breitlächelnd auf sie zu. „Hm. Ich nehme gern Ihr Angebot an. Und würde Ihnen als Dank, gerne noch etwas Gesellschaft danach leisten", begann auch ebenso das Mädchen zu lächeln und musterte ihren Gegenüber mit ihren roten Augen. Dieser bestärkte sein hinterhältiges Lächeln und kam weiter näher. „Wie sieht denn die Miezekatze aus?", fragte er schließlich. „Nun. Sie ist weiß, hat Streifen. Sie ist äußerst groß und stark und sie ist keine Miezekatze sondern ein Tiger!" Bei dieser Aussage versagte das urplötzlich das Lächeln des Soldaten. „Ein... Ein Tiger?!" „Ja! Ach, und noch etwas - ich hab ihn wieder gefunden. Drigger steht direkt hinter Euch", lächelte sie weiter. „Dr - Drigger?", fragte er verwirrt an und wand sich ganz langsam um, als er Schreie seiner Kameraden vernahm. Tatsächlich, ein weißer Tiger... Für eine Schrecksekunde konnte der Soldat sich nicht von der Stelle bewegen. Doch als er wieder bei Verstand war, eilte er los und wollte seinen Freunden helfen, welche jedoch schon längst verloren waren. Doch erst als er sein Schwert ziehen wollte, merkte er, dass es gar nicht vorhanden war. Darauf fühlte er einen stechenden Schmerz in seiner Magengegend. Langsam und verschreckt schaute er an sich herab und berührte diese Stelle mit seinen Händen. Er konnte etwas Warmes an ihnen spüren. Etwas Rotes... Und dann ein Stück einer Schwertklinge, die sogleich wieder aus ihm gezogen wurde. „Ver... flucht", war das Letzte, das er hervorbrachte, bevor er auf die Knie sank. Diana hatte zugleich langsam genug holte nochmals aus, ein kurzes dumpfes Geräusch und der Körper sackte gänzlich zu Boden. Aus der oberen Stelle floss mehr und mehr Blut, das den gesamten Boden darum völlig besudelte, während der abgetrennte Kopf noch ein weiteres Stück über den Steinboden rollte und in der Blutlache der anderen Leichen liegen blieb... Mit einem verhassten Blick schmiss Diana das Schwert auf den Leichnahmen vor ihr und wandte sich dann Drigger zu, welcher sich das Blut seiner Feinde von seinem weißen Fell leckte. „Ihr könnt jetzt kommen, die Luft ist rein", rief sie in den ersten Stock herauf und kurz darauf kamen auch Ray, Max, Tyson und Apollon die Treppenstufen heruntergerannt. Als sie jedoch den Ort erblickten stockten Max, Ray und Tyson für einen Moment und sahen verschreckt auf den roten Boden. „Mir wird schlecht", brachte Tyson stockend hervor und schloss darauf seine Augen, um sich den weiteren Anblick zu ersparen. „Tja, so ist eben meine Schwester. Wenn sie jagt, dann erledigt sie ihre Beute gründlich", lächelte Apollon schwach, der sich bei den Leichen ebenfalls nicht sehr wohl zu fühlen schien. „Das warst wirklich du, Diana? Bei Zeus, ich hoffe, so etwas wirst du nie bei einem Streit zwischen uns beiden machen." „Das hat nichts damit zu tun Max. Bei dir würde ich mir etwas anders überlegen. Doch das ist jetzt unwichtig. Die Zeit eilt und wir haben wenig von ihr! Los Ray ihr habt doch die Schüssel geholt", wies Diana sie eilends an und sprang über das Blutfeld bis hin zum Gatter. Apollon war der erste, der sich fing. Er packte auf der Stelle die Hand seines Geliebten und führte ihn ebenso zum Eisengatter. Erst dann kamen auch Max und Ray mit dem Schüssel, gefolgt von Drigger. „Oh verdammt. Das ist er gar nicht. Das darf nicht wahr sein!", fluchte Ray, nachdem er es an dem Schloss versucht hatte. „Wir müssen uns schnell was einfallen lassen, ich höre bereits die weiteren Truppen!", warnte Apollon bedrückt. „Und wie sollen wir nun das Tor aufbekommen?", ermittelte Tyson verzweifelt, nachdem er versucht hatte, es mit starken Rütteln zu öffnen. „Ich habe eine Idee! Ray benutze Drigger!", schlug Diana schnell vor. „Drigger?", wiederholte dieser verwirrt und schaute dabei auf den weißen Tiger, die sich etwas weiter abseits von ihnen platzierte, als wollte er sich auf seine Aufgabe vorbereiten. „Ja! Befehle Drigger, sich in das Gravitasschwert zu verwandeln!", fuhr Diana fort. „Aber ich weiß gar nicht, wie das geht!" „Wie bitte?! Du besitzt eine der größten Götterkräfte, setzt sie ein und weißt überhaupt nicht wie?!", schrie die Göttin der Jagd völlig außer sich. „Äh, könnt ihr damit aufhören und endlich eine Lösung suchen! Wir bekommen Besuch!", unterbrach Max sie und deutete dabei auf das obere Geschoss, wo bereits einige Soldaten zu erblicken waren. „Na wunderbar!", maulte Tyson zugleich und rannte zu der großen Blutlache vor, wobei er sich ein Schwert, welches mitten darin lag schnappte und sich in eine Kampfposition stellte. „Klärt das endlich! Wir halten sie so lange auf!", meinte auch Max und tat es Tyson gleich, welcher bereits die ersten römischen Krieger bekämpfte. „Drigger! Verwandle dich!", befahl Ray es dem weißen Tiger, welcher sich jedoch nicht von der Stelle rührte und seinen Herren nur weiterhin wartend anschaute. „So wird das nichts! Wir sind verloren!", sprach Apollon verzweifelt und schaute sich zu Tyson und Max um, die bereits in leichte Bedrängnis gerieten. Schließlich überwand der Gott sich, schloss seine Augen, wobei ihn weißes Licht umgab und nachdem er sie wieder öffnete, barg sich ein Speer in seiner Hand. „Eigentlich bin ich ja völlig gegen Gewalt, aber wenn es nicht anders geht", seufzte er und stürzte sich ebenso in den Kampf, wobei Diana ihm leicht verdutzt hinterher schaute. „So tu doch endlich etwas Ray!", meinte sie danach und probierte es auch einmal, das Gatter zu öffnen. „Was denn?!" „Keine Ahnung, ich bin auch nur eine Göttin! Überleg dir was!", warf sie verärgert zurück und schloss genauso wie Apollon ihre Augen um auch ihre Waffen zu beschwören, welche zwei große Schwester waren. „Beeil dich und versuche es noch mal mit Drigger! Das Gravitasschwert ist unsere einzige Rettung!", rief sie und stürzte los. „Oh nein. Was mach ich denn jetzt! Wie soll ich es schaffen, dass Drigger sich verwandelt?!" Rays Gedanken überschlugen sich nur, während er verzweifelt auf das Gatter blickte. So bemerkte er auch nicht, wie einige Soldaten in ihm ihr Ziel gefunden hatten und bereits auf ihn zu eilten. Doch kurz bevor ihrer Schwerter ihn verletzten konnten, entstand um den Schwarzhaarigen herum helles, grünes Licht, dass die Männer blendete. Als dieses verschwunden war, stand Ray völlig irritiert mit dem Gravitasschwert in der Hand da, jedoch hatte er dazu auch noch eine goldene Rüstung an. „Nun setz doch endlich die Macht des Schwertes ein! Du verfügst nun völlig über sie!", schrie Diana, die alles mitbekommen hatte. Ray zögerte nicht mehr und holte ein, doch anstatt die Soldaten mit einem Schwertschlag zu töten, berührte er damit den Boden, woraufhin sich von dieser Stelle aus ein riesiger Riss bildete, in den die Soldaten stürzten. In gleicher Weise tat sich auch die Erde unter den Römern auf, welche Rays Freunde bedrohten und gleich nachdem die Männer im Erdenreich verschwunden waren, schloss sich die Erde wieder. „Na bitte, du hast es geschafft!", lächelte Diana, welche die erste war, die ihre Verwunderung abgelegt hatte. Ray erwiderte daraufhin nichts und schlug stattdessen das Eisengitter mit dem Schwert auf. Nachdem der Ausgang geöffnet war, verschwand die seltsame, goldne Rüstung und auch das Schwert wurde wieder von einem grünen Licht umhüllt, woraufhin es sich zurück zu Drigger entwickelte. „Nun kommt endlich! Weitere Soldaten werden folgen wenn wir uns nicht beeilen!", mahnte er seine Freunde und war der Erste, der zu den Pferdestellen eintrat. Das ließen sich seine Freunde nicht nochmals sagen und liefen Ray nach. Und obgleich keiner es von ihnen merkte, so war Ray doch derjenige, der am meisten erstaunt von dieser Kraft war. Doch nicht nur Verwunderung empfand er deswegen. Nein, auch Angst. Sogar schrecklich große.... Er fühlte, dass er diese unvorstellbare Macht nicht richtig unter Kontrolle hatte. Schließlich hätte diese Attacke auch genauso gut seinen seiner Freunde treffen können und das machte ihm noch mehr Bedenken, ob er Drigger nochmals in dieses Gravitasschwert verwandeln sollte... „Ray! Steig endlich auf das letzte Pferd! Die Zeit drängt!", wies Tyson ihn sauer an und holte den Schwarzhaarigen somit zurück aus seinen Gedanken. „Ja, sofort! Entschuldigt", meinte dieser nur und stieg eilends auf einen schwarzen Mustang auf. Leicht verwundert schaute er sich nach seinem Gefährten, Drigger um, der jedoch wiedermals verschwunden war. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg, ohne noch länger zu zögern. Als sie jedoch die Kolosseumshalle verlassen hatten, konnten sie bereits lauter Reiter erblicken, die auf Amphitheater zu bewegten. „Und was jetzt? Mit denen können wir es nie aufnehmen!", sagte Max verzweifelt. Ray schaute sich in den Straßen um, dann ritt er los, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Seine Freunde folgten ihm, ohne zu fragen, was er vor hatte. Sie vertrauten ihm einfach. Ray hatte doch einen Ausweg aus dieser Lage gefunden. Eine kleine Seitengasse war ihm ins Auge gefallen, auf diese ritt er zielstrebig zu. Er kannte diesen Teil der Stadt so gut, dass er wusste, das diese Seitengasse ihr Weg in die Freiheit war. Zwar wurden sie schon von den vielen Reitern verfolgt, aber er wusste, dass dies der einzige Ausweg war. So trieb er sein Pferd schneller an und bog in die Gasse ein, wobei ihm die anderen folgten. Und Ray sollte Recht behalten. Die Gasse war ein Zugang zur Marktstraße. Das einzige Hindernis war ein Karren geladen mit Heu, doch über diesen sprang er ohne weitere Probleme und auch Diana und Tyson schafften es über den Karren. Max hatte sich während des Sprungs leicht verängstigt an Diana geklammert, die sich kurz lächelnd zu ihm umschaute, als er diesen danach nicht lockerte. Und ihr Geliebter versuchte auch ihr Lächeln zu erwidern, es gelang ihm jedoch nur sehr, sehr schwach. Bei Tyson war es bei diesem Hindernis schon problematischer. Apollon klammerte sich so stark an ihn, so dass sein Gelieber beinahe keine Luft mehr bekam. Dennoch schaffen sie es ohne Verletzungen und weiteres aus der Gasse. Und nach einem längeren Ritt durch die vielen Straßen Roms, hatten sie die Reiter bis auf Weiteres fürs erste abgehängt... An einer Kreuzung zog Ray unerwartet an seinen Zügeln und blieb sogleich stehen. Verwundert darüber hielten auch die Anderen an und sahen ihn dabei fragend an. „Was ist denn los, Ray?", ermittelte Max und schaute dabei über Dianas Schulter. Ray, welcher ihnen den Rücken kehrte, erwiderte nichts und ließ nur seinen Kopf hängen. Es schien als würde er überlegen - was auch so war. Für einen Moment schloss er seine Augen, atmete tief durch und wandte dann sein Pferd herum. Mit einem festen und kalten Blick schaute er zu seinen Freund und sagte: „Verschwindet jetzt" Bis auf Diana verstand keiner seiner Freund, weshalb er dies sagte. Mit einem leichten Lächeln erwiderte die Göttin der Jagd deshalb : „Abschied nehmen fällt nie leicht, Ray." „Was?! Du willst uns Lebewohl sagen?! Nie! Wir bleib weiterhin an deiner Seite Ray!", erhob sogleich Tyson bestürzt das Wort und kam mit seinem Reittier näher. „Nein. Ihr habt schon so viel für mich getan, Freunde. Doch nun ist es an der Zeit, dass sich unsere Wege trennen. Ich muss meinen Weg alleine weitergehen. Ihr solltet nun die Stadt verlassen; die Reiter sind sowieso nur hinter mir her", wiederlegte Ray und behielt seinen kalten Blick bei . „Nein, wir lassen dich nicht im Stich!", fuhr Max ebenso sicher, wie Tyson, fort. „Wir sind Freunde und haben uns geschworen, einander zu helfen! Wir werden dich nicht im Stich lassen!", fügte Tyson schnell noch hinzu. Woraufhin sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen von Ray schlich. „Ihr meint es gut Freunde, dass weiß ich. Aber nun ist es gut! Die letzten Schritte muss ich allein überwinden." Leider konnte er nicht mehr weitersprechen, da man plötzlich laute Kampfschreie vernehmen konnte. „Und nun eilt! Ich werde sie von Euch ablenken", beendete Ray knapp und gab seinem Pferd die Sporen, wobei sich Tränen bildeten. Ein letztes Mal schaute er sich zu seinen Freunden um, die wie versteinert an ihrem Ort verweilten. „Auch wenn wir uns nie wiedersehen sollten, wir bleiben auf ewig Freund!!!", schrie er zurück und verschwand darauf völlig in der Dunkelheit... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Worauf wartest du Diana, wir müssen Ray folgen!", begann Max sogleich zu sprechen. Doch Diana wand das um und ritt in die Richtung des Stadttores. Tyson verstand das Vorgehen der Göttin, trocknete seine Tränen nach einem letzten Blick zu der Stelle hin, an der vor kurzem noch sein Freund gestanden hatte und ritt dann ebenso los, während Apollon schwieg. Denn der Gott wusste bei weitem nicht, welche Worte Tyson nun hätten trösten können... „Diana, wende das Pferd! Wir müssen ihm nach!", brüllte Max außer sich, wobei Tränen seine Wangen benetzten. Die Göttin der Jagd erwiderte nichts und ritt still weiter. „Diana! Kehre um!", befahl er ein weiteres Mal, ohne Erfolg. „Sei endlich still!", schluchzte sie zur großen Verwunderung von ihrem Liebsten unerwartet und wandte ihren Kopf für einen Moment in Max' Richtung, wobei er Tränen schimmern sah. „Es war Rays Wunsch, dass er den Rest alleine übersteht. Er hat gewusst, dass es langsam zu gefährlich für uns wird. Er wollte nicht, dass wir wegen ihm sterben müssen, deswegen wollte er, dass wir uns nun trennen.bEr wollte unsere Leben schützen, verstehst du das denn nicht?! Wir sollten ihm seine stille Bitte erfüllen", fuhr sie fort und ritt dabei schneller... Max blieb daraufhin stumm und schaute noch ein allerletztes Mal hinter sich. „Pass bitte auf dich auf... Ray, mein Freund" , dachte er bitter. Max hatte sich Rays Abschied in der Tat später und nicht so hastig vorgestellt und dennoch versuchte er es, nun so hinzunehmen. Zugleich klammerte er sich wieder an Diana und schaute traurig auf die Straße zu seiner Seite. In der Ferne konnte man bereits das geöffnete Stadttor erblicken. Zu ihrem Erstaunen stand keine Wache am Tor und erwartete sie. Ohne Probleme konnten sie es passieren und traben den Weg weiter. „Wohin reiten wir jetzt?", durchbrach Tyson endlich die Stille und schaute dabei zu Diana. „Wir nehmen den unterirdischen Weg zu meinem Wald", gab sie knapp als Antwort und streckte mitten im Ritt ihre eine Hand aus. Unerwartet erhob sich die Erde zu einem gewaltigen Hügel und vor ihnen tat sich ein Tor auf. Was dahinter lag konnte man nicht erkennen, da helles Licht aus dem Eingang schien. Dann hielten sie an direkt davor mit den Pferden an. „Wir nehmen Euch mit in die Götterwelt. Jedoch werdet ihr, wenn ihr durch dieses Tor geschritten seit nicht mehr in die menschliche Welt zurückkehren können, weil das Tor auf ewig bindet.“ „Wollt Ihr das überhaupt?", fragte nun Apollo seinen Liebsten. Tyson blieb für den ersten Augenblick stumm und schien alles zu bedenken. Und auch Max überdachte alles. Der Blondschopf war auch der Erste, der mit fester Stimme antwortete : „Hier in dieser Welt bleibt mir nichts mehr und würde ich dich verlieren, könnte ich nicht mehr leben. Ich werde mit dir gehen." „Und du, Tyson?", ermittelte nun der Gott der Musik vorsichtig, aber zugleich hoffend. „Ray können wir nicht mehr helfen. Er muss seine Weg gehen und ich den meinen. Würde ich damit den falschen Weg wählen, würde ich mich hassen. Aber wenn ich an deiner Seite bin, dann kann ich gar nicht falsch liegen. Ich werde dir folgen, wohin du auch gehst. Und wenn ich nicht in diese Welt zurückkehren kann, dann soll es so sein." Mit diesen Antworten, die die beiden Götter sehr beglückten, sahen sie ein letztes Mal zu Rom, dem sie nun zum letzten mal erblicken würden. „Kann es losgehen, Max?", fragte Diana leise, als sie seinen geistesabwesend Blick bemerkte. „Ja, gehen wir in eine neue Zukunft", erwiderte er wieder lächelnd , hob Diana unerwartet auf seinen Schoss und übernahm die Zügel, während sie noch völlig überrascht war. „Willst du nicht auch das Gleiche bei mir machen, Tyson?", fragte Apollon schüchtern. „Nein, lieber nicht. Du bist doch viel zu schwer!", meinte dieser scherzend. „Ist doch gar nicht wahr!", maulte dieser gespielt beleidigt zurück und hielt sich daraufhin wieder lächelnd an seinem Geliebten fest. „Na dann - lasst uns gehen!", meinte Diana sicher , gab als erstes ihrem Reittier die Sporen und verschwand in dem weißen Licht, im selben Tempo tat es Tyson ihr gleich. Und nachdem sie das Portal passiert hatten, verschwand es für die Ewigkeit vor den Toren Roms... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die warmen Sonnenstrahlen fielen heiter auf ihre Gesichter, während sie sich auf einer riesigen Wiese wiederfanden. Als sie ihre Augen aufschlugen, ritten sie weiter, einem Wald in der Ferne entgegen. Vor diesem hatten sich bereits viele Tiere versammelt und auch ein Heulen war zu vernehmen, dass Diana und Max glücklich stimmte. „Judex!", rief Diana überglücklich, als der riesige Wächter des Waldes ebenso aus dem Schatten der Bäume trat. „Jetzt bist du Zuhause", lächelte Max heiter. „Nein, mein Geliebter - jetzt sind wir Zuhause", lächelte die Göttin ihm zu, während der Wald, die neue Heimat von Tyson und Max, immer näher kam... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, das war’s fürs Erste ^^ Ich würd mich natürlich über Eure Meinung zu dem Teil freuen, da ich ihn einfach nur unter aller Würde finde ; ___ ; Würd' mich freun, wenn Ihr mal bei meinen anderen Fanfictions vorbeischaut, vielleicht gefällt Euch ja die ein oder andere doch noch ^^ Also bis bald! Kapitel 22: *~Kaiser Kaius Severus~* ------------------------------------ Hallöchen alle zusammen!!! ^^ Ich hoffe Ihr seid gut ins neue Jahr gestartet und habt meine Fanfiction nicht vergessen ^.^ Ich wollte mich eigentlich schon früher zurückmelden, aber dann sind wir noch weggefahren und da war halt keine Zeit mehr für einen neuen Teil. Als dann wieder die Schule losging, hieß es pauken, weil ich noch eine letzte Lateinarbeit schreiben musste. Aber nun geht es endlich weiter! Und ich hoffe sehr, dass ihr Euch bereits auf den neuen Teil freut ^^ Falls überhaupt noch jemand diese F.F lesen will XD Dieser Teil ist zwar nicht so superlang, wie die vor ihm, aber ich will einfach noch etwas die Spannung erhalten, wie alles ausgeht. Und da Ihr früher immer gesagt habt, dass Euch Aidria nicht so sehr gefällt, weil sie Kais Gemahlin ist, hab ich mir da was einfallen lassen. Ich bin gespannt, ob Eure Meinung nach diesem Teil anders zu Aidria sein wird. Nun aber noch was anders und zwar gibt es auch wieder etwas Neues für BB2- und Legendary Spiece - Leser! Schaut doch einfach mal rein ^.~ Bevor der neue Teil jedoch losgeht muss ich mich bei meinem Schwesterchen saiya-chan bedanken, für die Fehleraufdeckung im letzten Teil ^.^ Und nun endlich der nächste Teil! >^~*Chapter 22 *~^< Kaiser Kaius Severus ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ * Kleiner Rückblick * ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die warmen Sonnenstrahlen fielen heiter auf ihre Gesichter, während sie sich auf einer riesigen Wiese wiederfanden. Als sie ihre Augen aufschlugen, ritten sie weiter, einem Wald in der Ferne entgegen. Vor diesem hatten sich bereits viele Tiere versammelt und auch ein Heulen war zu vernehmen, dass Diana und Max glücklich stimmte. „Judex!", rief Diana überglücklich, als der riesige Wächter des Waldes ebenso aus dem Schatten der Bäume trat. „Jetzt bist du Zuhause", lächelte Max heiter. „Nein, mein Geliebter - jetzt sind wir Zuhause", lächelte die Göttin ihm zu, während der Wald, die neue Heimat von Tyson und Max, immer näher kam... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Schweigend und in Gedanken versunken betrachtete er die Fackeln, welche neben dem roten Teppich, der zum Throne führte, aufgestellt worden waren. Wild schlängelten sich die Flammen hin und her, wie bei einem berauschenden Tanz und ließen die Thronhalle in einem geheimnisvollen Glanz leuchten. „Imperator Kaius", begann eine Stimme flüsternd neben ihm zu sprechen und er kannte sie nur zu gut. „Du musst mich nicht Kaiser nennen, Tala. Ich bin es noch nicht", erwiderte er mit ausdrucklosem Gesicht, während er zu seinem Verbündeten aufschaute, welcher dennoch auf die Knie gefallen war. „Aber nun ist es Zeit, mein Gebieter. Die Zeremonie muss noch in dieser Nacht vollbracht werden. Es ist Vollmond und die Götter sind Euch wohlgesonnen. Sie möchten gewiss Eure Krönung", fuhr der Hauptmann fort und schaute auf, erwiderte den Blick leicht besorgt. „Warum muss es schon jetzt geschehen? Warum drängt man mich dazu, Talus? Ich bin noch zu jung für dieses Amt und meines Vaters Geist wacht noch auf Erden. Warum soll ich ihm also seine Macht rauben und sie für mich beanspruchen, wo ich noch nicht einmal meine Lehre beendet habe?", fragte Kai sehr ruhig und bedenklich. Solche Worte hatte Tala, der Oberbefehlshaber der römischen Truppen, noch nie von seinem alten Freund vernommen. Weshalb er auch nur sehr schlecht seine Verwunderung unterdrücken konnte. „Leider berichteten mir die Heiler, dass der Zustand Eures Vaters sich verschlechtert hat. Es werden ihm vielleicht sogar nur noch einige Tage auf Erden bleiben. Und Ihr sollt zum Kaiser geweiht werden in der heutigen Vollmondnacht, noch bevor er diese Welt verlässt und sich Hades ergibt. Dies war sein Wunsch, mein Herr", erklärte der Rothaarige und sah Kaius nun durchdringend an. Kai zugleich schaute immer noch mit abwesenden Blick in die Flammen der Leuchter, die im Thronsaal standen; zugleich konnte er sehen, wie die heiligen Priester bereits ihr Ritual vorbereiteten. Danach würden sie auf ihn warten. Mit einem Seufzen wandte er sich vom Eingang des Thronsaales ab und widmete sich nun ganz der gespannten Aufmerksamkeit Talas. „Ihr dürft nicht mehr so leiden, mein Herr", erhob erneut der Befehlshaber das Wort, weil er in Kais Augen die Trauer sehen konnte. Diese spiegelte sich so deutlich in den klaren, roten Augen wieder, dass Tala glaubte, dass Kai schon längst an ihr zerbrochen war. „Ich leide nicht Talus, es ist mein Herz, das trauert und leidet. Erst verliere ich Raius, wohl für immer. Dann lässt mich Sinisturus, mein treuster Berater, allein und nun wird auch noch mein Vater gehen und mich mit einer großen Last zurücklassen. Ich habe mich zwar nie richtig mit ihm, oder auch Sinisturus verstanden, aber umso mehr ich über alles, was sie mich gelehrt haben nachgedacht habe, desto mehr wünschte ich, dass ich das meiste auch befolgt hätte", klagte der baldige Kaiser. „Aber Ihr seid noch nicht allein. Eure Gemahlin Aidria und natürlich auch ich, wie auch das gesamte Volk Roms stehen hinter Euch und werden Euch unterstützen. Es ist nie leicht für einen jungen Kaiser. Aber Ihr müsst auch bedenken, dass Euer Vater ebenso sehr früh den Thron bestiegen hat. Ihr werdet es schaffen, Ihr müsst nur jetzt endlich die dunkle Vergangenheit hinter Euch lassen", erwiderte Talus. Als er noch etwas hinzufügen wollte, stand unerwartet ein Mann in langen, weißen Gewändern nahe bei ihm und Tala stand wieder auf, verneigte sich vor Kai entschuldigend und folgte dem Priester dann. Dieser berichtete ihm etwas flüsternd und ging dann sogleich wieder zurück in den Thronsaal, während Tala zu Kai herumwirbelte. Mit gesenktem Gesicht und niedergeschlagenem Blick schien dieser das Gesprochene zu bedenken. Ihr müsst die dunkle Vergangenheit hinter Euch lassen< Wohl wahr, so schwer es ihm auch fiel. Denn Kai wusste, dass sein Volk ihn in diesen schweren Zeiten brauchte. „Gebieter, es wird nun Zeit", sprach Talus erneut und wartete auf eine Reaktion. Als Kai zu ihm herübersah überraschte ihn der Gesichtsaudruck etwas, dennoch war er zufrieden. Ein kleines Lächeln lag auf Kais Gesicht, während er zugleich seinen rechten Arm ausstreckte und sich der anmutige, weiße Adler auf dieser niederließ, der ganz plötzlich aus der Finsternis der Säulengänge aufgetaucht war. Mit erhobenem Haupt ging er langsamen, aber stolzen Schrittes bis zu dem Hauptmann. „Talus, ich gebe dir all mein Vertrauen und hoffe, dass ich es nicht in den falschen Freund, während meiner baldigen Regentschaft, setzten werde", sagte Kai dann mit fester Stimme und schaute mit hochmütigen Blick auf den rothaarigen Mann, der mit einem glücklichen Lächeln einmal nickte und sich erneut verbeugte. „Ich schützte Euch mit meinem Schwert. Ich geleite Euch als Euer Schatten. Ich rate Euch, wie ein Teil von Euch selbst und füge mich Euren Befehlen als ein stets treuer Diener, dessen Dienste Ihr Euch bis zu meinem Tode hin, stets sicher annehmen könnt. Stellt mir eine Aufgabe und ich erfülle Sie Euch ohne einen Moment zu zögern. Selbst morden werde ich für Euch, auch wenn ich dafür in den Höllenfeuern schmoren sollte", legte Talus seinen Schwur ab und kniete sich dabei unterwürfig hin. Ohne dem etwas entgegen zu bringen, reichte Kai Tala seine Hand. Dieser nahm sie ehrfürchtig an. „So soll es sein, Oberbefehlshaber meiner Truppen", sprach Kai schließlich und half Talus auf. Dann betraten sie den Thronsaal, in dem nun neben den Leuchtern Soldaten standen, die alle sogleich auf ihn schauten. Vorne, vor dem Thron standen drei Priester und vor den Treppenstufen, kniete auf einem Kissen Aidria, welche ihren Blick gesenkt hielt. Dranzer stieß einen schrillen Schrei aus, doch Kai brachte ihn nur mit einem einzigen Blick wieder zum Schweigen und betrat dann den roten Samtteppich. Tala folgte ihm mit einigem Abstand, während die unteren Befehlshaber seiner Truppen, sich ehrfürchtig und willig dem baldigen neuen Kaiser zu dienen, vor Kai niederknieten, um ebenso einen, jedoch wortlosen, Schwur zu leisten. Mit einem kleinen Abstand blieb er vor den Priestern stehen und schaute als erstes zu seiner Seite, wo Aidria immer noch schweigsam kniete und es nicht wagte ihren Gemahl anzusehen. Kai tat es Leid, dass er sie in diese Sache mithineingezogen hatte; es war eigentlich nicht seine Absicht gewesen, aber dennoch war er froh, dass sie bei ihm geblieben war. Sie und auch Tala waren die Einzigen, denen er noch aufrichtig vertrauen konnte. Sie waren jene, denen er seine Last mitteilen konnte und die ihn verstanden und berieten. Für das war Kaius auch sehr dankbar. „Gebieter, es erfüllt uns mit großem Stolz, dass Ihr uns auserwählt habt, Eure Weihe zu leiten", begann der Erste, der älteren Männer und verbeugte sich tief, die anderen taten es ihm gleich. Doch Kai spürte genau ihre erstaunten Blicke wegen des weißen Adlers. „Ihr braucht mir für nichts zu danken. So wie Ihr, werde auch ich nur von dem Schicksal geleitet, das Jupiter mir auferlegt hat", erwiderte er matt und reichte schließlich dem jüngsten Priester Dranzer, welcher ihn ehrfürchtig entgegennahm. „Dies soll also Euer Patronus sein, mein Gebieter? Ein weißer Adler! Er ist Euch wirklich würdig, mein Herr", sprach dieser auch sogleich und betrachtete das schöne Gefieder, welches trotz des wenigen Lichts immer im Schein der Flammen silbern schimmerte. „Sonst hätte ich ihn wohl kaum gewählt", entgegnete Kai mit leicht beleidigtem Unterton in der Stimme, der die Priester zusammenzucken ließ. „Verzeiht, ich habe es nicht so gemeint." „Schon gut. Fahren wir nun endlich fort?" „Sehr wohl, mein Herr." Der Priester, welcher bis jetzt geschwiegen hatte, nahm eine große, goldene Schüssel entgegen in der sich geheiligtes Wasser aus dem Tempel des Jupiter befand und reichte es mit einer Verbeugung dem Oberpriester, der zugleich von einem Diener ein Kissen gereicht bekam, auf dem ein Gegenstand lag. Im selben Augenblick kniete Kai sich auf die erste Stufe und umklammerte für einen Moment sein Amulett, welches er immer noch um den Hals trug. „Ich muss vergessen", dachte er dabei bitter und schaute auf. Gerade wurde Dranzer geheiligt, in dem man ihm einen kleinen Anhänger, welcher zuvor in das heilige Wasser getränkt wurde, umband. Dies war das Zeichen für den kaiserlichen Patronus. Jeder Kaiser in den vielen Generationen zuvor, hatte einen besessen und ihn selbst gewählt. Diese Tiere waren Zeichen der höchsten Macht und waren auf jeder Statue zu finden. Auch das Siegel jedes Kaisers wurde durch einen Abdruck seines Patronus wiedergegeben. Manche Priester sagten sogar, dass das Tier einen selbst verkörperte. Wenn Kai an den Patronus seines Vaters zurückdachte, musste er sich sogar eingestehen, dass dies in manchen Fällen der Wahrheit entsprach. Sein Vater hatte nämlich eine Schlange besessen, eine Kobra. Hinterhältig und gefährlich zugleich. Als die Weihe von Kais Greifvogel beendet war, trat Tala vor, verneigte sich einmal tief vor dem Oberpriester und nahm Dranzer auf seinem Arm entgegen, dann zog er sich mit einer kurzen Verbeugung vor Kai, der ihm einwenig zunickte, zurück. Nun war es sein Teil der Weihe und unerwartet spürte Kaius, wie viel Aufregung er doch empfand vor diesem großen Ereignis. „Nun denn, mein Herr und Gebieter. Ihr seid reinen Blutes des Kaisers und somit dazu auserkoren und berufen, den Weg Eures Vaters zu beschreiten und seinen glorreichen Ruhm fortzuführen. Sowohl die Pflicht Euer Volk in Guten und Schlechten Zeiten weise zu leiten und nie ein Vergehen gegen die Götter oder das Volk selbst zu begehen, wird Euch nun zur Last erkoren. Mögen Eure Worte und Euer Verstand noch in aller Munde sein, selbst wenn Euer Leben versiegt und Ihr hinfort schreitet, um vor Jupiter und Pluto bei Gericht zu bestehen. Wollt Ihr, Kaius Severus, Sohn des Alexanders Severus, Kaiser der größten und prächtigsten Stadt Rom, Euren Ruhm und auch Euren Mut beweisen? Werdet Ihr Euer Amt annehmen und es gewissenhaft führen?", begann der hohe Priester die Weihe und nahm sich dabei von einem roten Kissen, welches von dem rechten Priester gereicht wurde, ein golden Dolch. Kai der zugleich vor den Priester niederkniete, schaute leicht verwundert drein. Dies war das Messer seines Vaters. Es verlieh einem die gewaltige Macht über alles und jeden im gesamten Land. Diese Waffe sollte er schon jetzt erhalten? „Ich erhoffe mir den Segen und die Zuversicht der Götter, auf dass Sie mir beistehen mögen in Allem, was noch kommen mag. Ich erbitte mir auch den Geleitsatz meines Vaters, welcher mich bis zu meinem eigenen Tode leiten möge und ich vertraue auf meine gelehrten Schriften, auf dass ich sagen kann, mein Volk wird einen weisen Herrscher erfahren. In meinen Adern fließt das reine Blut der Kaiser und durch meine Vergangenheit dazu erkoren, nehme ich mit dem größten Stolz meines Lebens, das Amt als Kaiser Kaius Severus an", antwortete er sogleich ohne noch länger zu zögern und stand dann wieder auf, als der Priester noch einige Worte als Segen und Gebet zu den Göttern gesprochen hatte. „So nehmt nun den Dolch der Macht an und lasst Euer heiliges Blut zu Eurer Weihe fließen, auf dass Euer Blut zu dem Blut des gesamten Volkes werden möge", fuhr der Priester ruhig fort und reichte in einer tiefen Verbeugung Kai das goldene Messer. Dieser nahm es an, blickte stumm einige Momente auf die Scheide aus Gold, welche mit blutroten Rubinen bestückt war. Dann, ganz langsam zog er die silberne Klinge hervor, die leicht aufblitzte. Das Schwert hätte nicht besser geschmiedet werden können. Die Klinge war hauchdünn und dennoch außergewöhnlich scharf. Ein richtiger Schmiedemeister hatte sie gemacht, dies sah man sogleich auf den ersten Blick. Kai war so von diesem Kaiserschwert fasziniert, dass er nicht einmal richtig war nahm, wie der Oberpriester die Schüssel mit geheiligtem Wasser ihm reichte und nur darauf wartet, dass er den Pakt schloss. Erst als Dranzer einen kurzen Laut von sich gab, bemerkte er die Schale und hielt seine Hand über diese. Schließlich schnitt er sich schnell einmal über die Handfläche und konnte schon im nächsten Moment sein warmes Blut spüren, das über diese floss und dann in die Schüssel mit geheiligtem Wasser tropfte. Obwohl der Schnitt nicht besonders groß und tief war, lief dennoch viel Blut aus der Wunde. Aber Kai empfand dabei keine Schmerzen, er schaute wieder auf die Schwertklinge, welche kaum mit Blut besudelt war. Langsam hörte nach einiger Zeit der Blutfluss auf und Kaius nahm vorsichtig seine Hand wieder zurück. Auf der Stelle trat Talus vor, riss ein Stück seines Umhangs ab und verband Kai die Wunde, wofür dieser ihm dankbar war, wenn er es auch nur mit einem Blick sagen konnte. Doch Tala verstand und lächelte kurz, bevor er sich wieder in den Hintergrund begab und die Priester weitere Gebete sprechen ließ. Der letzte Teil der Prozedur ließ auch nicht lange auf sich warten. Das Wasser mit Kais Blut, das sich auch schon inzwischen in ein hellrotes Gemisch verwandelt hatte, goss der Priester in einen goldenen Kelch und sprach: „Geheiligtes Wasser des Jupiter verbunden mit dem Blut unseres Herren. Mit diesem Bund mögen viele zahlreiche, sowie erfolgreiche Jahre hier in Rom vergehen. Und mit diesem Schwur, möchte ich mich meinem Gebieter, dem neuen Kaiser der unseren Welt, unterstellen als ein Zeichen meiner Treue!" Im nächsten Augenblick führte er den Becher zu seinem Mund und trank davon. Kai wurde bei diesem Aungblick etwas schlecht. Wer trank auch schon freiwillig sein Blut mit Wasser gemischt ? Doch gleich darauf nahmen nicht nur die anderen Priester den Bund entgegen, sondern auch Tala trat vor und trank daraus, als Vertreter der gesamten römischen Truppen. So wie die Priester, zeigte auch er kein Widerwilledavor davon, zu trinken. Als nächstes nahm auch Aidria etwas zu sich. Als sie an ihm vorbeiging, konnte Kai ihren traurigen Blick erkennen, welcher zu Boden gerichtet war. Was bedrückte sie wohl? „Nun mein Kaiser: Qui se ipsum novit, sapiens est. So sprachen schon viele Priester. Doch nun erhoffe ich mir, mein Imperator, dass ihr diese Weißheit auch auf Anderes weiterführen werdet und uns damit erfreut", fuhr der Oberpriester danach fort, wirbelte herum und nahm den grünen Kranz, welcher auf dem Thron die ganze Zeit über gelegen hatte. Diesen hielt er danach über Kais Haupt, murmelte erneut etwas und setzte ihn Kaius endlich auf. Damit war Kais Schicksal besiegelt. Von diesem Moment an war er der Kaiser der größten und mächtigsten Stadt der Welt, bis der Tod ihn einholen würde. Endlich traten die Priester beiseite und gaben Kai den Weg zum Thron frei. Bei dieser Erkenntnis schlug Kais Herz wie wild, während alle in der Halle versammelten, auf die Knie vor Kai gingen und ihn als den neuen Kaiser verehrten. Dranzer, welcher zuvor ruhig auf dem Arm des rechten Priesters gesessen hatte, breitete nun seine Flügel aus und flog wieder zurück zu Kai. Dort nahm er auf dessen Schulter Platz. Langsam und würdevoll stand Kaius wieder auf und trat auf den Thron zu, als er vor diesem angekommen war, zögerte er für einen Moment. Denn nun, da er sich setzten würde, müsste er Ray vergessen. Für ihn würde kein Platz mehr sein in diesem neuen Leben. Für einige Sekunden schloss er nochmals die Augen, wodurch ihm ein Bild von Ray vor Augen erschien, als er ihn damals bei den Spielen zu Gesicht bekommen hatte. Ray war nicht mehr sein Freund. Ray hatte sich verändert und das nicht zum Guten. Er stellte eine Gefahr dar. Sein Liebster hatte seinen Vater umbringen wollen und nachdem, was er erfahren hatte, würde Ray vielleicht sogar versuchen ihn selbst umzubringen... Was war nur mit Ray geschehen? Doch sich um dieses Problem zu kümmern, das konnte er auch noch später erledigen. Jetzt zählte, dass er Kaiser war und nun ein neues Leben beginnen würde. Und das Wichtigste war... ohne Ray. Entschlossen setzte er sich daraufhin mit Dranzer und schaute herab auf die Priester, sowie Tala und seine oberen Gefolgsleute. Aber auch auf Aidria, welche wieder auf dem Kissen vor ihm kniete und ihr Haupt tief gesenkt behielt. Kai nahm sich vor sogleich später noch mit ihr zu reden und nach dem Grund ihrer Trauer zu fragen. „Ihr könnt nun alle gehen! Tala und Aidria, ihr bleibt hier", sprach er seinen ersten Befehl aus. Die untergeordneten Befehlshaber gehorchten sofort mit einer Verbeugung. Aber die die Priester blickt leicht besorgt zu Kai empor, der sie mit einem zornigen Blickt anschaute. „Mein Herr, wir müssen noch die Heilung durchführen und..." „Das könnt Ihr auch noch später erledigen. Im Moment besteht dazu kein Anlass, Priester", fauchte Kai genervt. „Aber Kaiser, es ist..." „Ich sage, Ihr könnt es später noch tun. Und befehle Euch, auf der Stelle zu gehen! Mein Wort ist Befehl und Gesetz zugleich, Ihr müsst dem gehorchen!", fuhr er sie wütend an. Bei Kais lauter Stimmte zuckte Aidria etwas zusammen. Sie hatte Kai noch nie so gesehen. Es kam ihr vor, als würde er schon jetzt sein Amt missbrauchen und dies gefiel ihr gar nicht. Außerdem schien es, als hätte Kai Ray schon längst vergessen. Oder wollte er nun Tala befehlen, dass dieser Ray zu ihm brachte? Aidria wünschte sich dies aus tiefstem Herzen, denn sicherlich konnte nur Kais Geliebter diesen unguten Wandel vom Kaiser aufhalten. Aidria war sich dem gewiss... Die Priester hatten es währendes mit der Angst zu tun bekommen, verbeugten sich und eilten so schnell sie nur konnten wieder aus der Halle. Tala blieb ohne jegliche Regung zurück und starrte Kai dabei nur durchdringend an. „Du wolltest mir etwas Wichtiges berichten, Oberbefehlshaber. So sprich nun!", forderte Kai ihn unerwartet auf, wobei Aidria nicht einmal wusste, um was es ging. „Ich habe sogar etwas sehr, sehr Wichtiges, zu berichten, mein Gebieter. Es wird Euch bestimmt gefallen: Raius Unus ist auf dem Weg zum Palast. Er ist nicht mehr weit entfernt. Aber macht Euch keine Sorgen! Ich habe bereits meine besten Männer ausgesendet um ihm einen guten Empfang zu bereiten. Er wird nicht einmal in die Nähe der Palastmauer kommen", begann Tala sogleich auf die Auforderung zu sprechen. Aidria hätte erwartet, dass Kai das pure Entsetzen auf dem Gesicht geschrieben stand, als er vernahm, dass Tala Ray jagen ließ. Doch nichts der gleichen geschah... Verwirrt schaute sie zu Kai empor und konnte zu ihrem Entsetzten sogar ein kleines Lächeln auf seinen Lippen liegen sehen. „Das hoffe ich sehr, Tala." „Ihr habt mein Wort, mein Herr. Er ist noch erschöpft von den heutigen Spielen und seine Freunde haben ihn verlassen. Er ist auf sich allein gestellt und wird garantiert in irgendeine Falle tappen. Aber was soll dann geschehen, wenn wir ihn gefangen haben? Sollen wir ihn lieber auspeitschen , oder den Löwen zum Fraß vorwerfen lassen. Oder wünscht Ihr ihn auf der Stelle zu töten?" „Schweigt still, Talus! Wie könnt Ihr es wagen so hinterhältig zu sprechen!", schrie unerwartet Aidria, die sich, bei diesen hasserfüllten Worten, nicht mehr beherrschen konnte. Selbst Kai war etwas von diesem plötzlichen Ausbruch überrascht. Doch sein ausdrucksloses Gesicht trat in Kürze wieder auf. „Nicht Tala ist es, der hier still schweigen sollte, Aidria. Du bist es. Hüte deine Zunge vor einem Oberbefehlshaber", sagte nun Kai unbarmherzig und verwirrt sie umso mehr, während Tala siegessicher lächelte. „Nun, weder noch, Talus. Ich möchte, dass Ihr ihn gefangen nehmt, seinen Willen bricht und ihn quält. Dann möchte ich, dass Ihr ihn bei den nächsten Spielen, die ich morgen anstelle meines Vaters, eröffnen werde, in den Kampf schickt. Natürlich verwundet...", lächelte Kai hinterhältig. „Aber Kai! Was ist mit dir geschehen?! Du sprichst nicht mit deinem Herzen! Dein Blick ist wohl getrübt und vernebelt?! Was hat dir dieser widerwärtige Oberbefehlshaber erzählt?! Meinte er, Ray würde dich töten wollen, nur um Kaiser zu werden? Das wäre doch lächerlich Kai! Er liebt dich! Deswegen kommt er wieder zurück zu dir!", schrie Aidria ein weiteres Mal. Doch dies erregte Kais Zorn so stark, dass er aufstand und zurückbrüllt: „Ach wirklich?! Er liebt mich, ja?! Aidria, ich glaube deine Sinne sind vernebelt! Er ist mein Bruder! Er hat mich nicht einen Moment lang geliebt. Er hat nur Intrigen gesponnen und hat so mein Vertrauen erschlichen! Und du hast es doch gesehen! Er hat meinen Vater angegriffen und beinahe getötet! Und nun wird er versuchen, das Gleiche auch mit mir zu tun! Er möchte nicht mich, oder meine Zuneigung. Er möchte nur meine Macht und Position als Kaiser!" „Das ist doch nicht wahr, Kai! Wer hat dir so etwas erzählt?! Was ist nur aus dem Kai geworden, den ich gekannt und..." Für einen Moment hielt sie ein, ihr Herz verkrampfte sich und sie war den Tränen nahe. „Und... den ich... geliebt habe?", beendete sie schließlich ihren Satz etwas leiser, wodurch Kais Wut etwas sank. „Diesen Kai gibt es nicht mehr. In dem Augeblick, da ich zum Kaiser geworden bin, habe ich ein neues Leben begonnen. Tala als mein Untergebener und treuer Berater gehört dazu. Rom und das Volk, welchem ich meine Dienste unterstelle, gehört dazu. Du als meine geliebte Gemahlin gehörst dazu und auch mein Vater. Aber in diesem Leben gibt es keinen Ray mehr! Es gibt nur noch einen Raius Unus, meinen schlimmsten Feind, den ich töten werde!", fuhr er dann fort. Aidria war wie vom Donner gerührt. Sie fühlte sich wie in einem schlechten Traum, aus dem sie sofort aufwachen wollte. „Nun geh Tala", forderte Kai den Rothaarigen sogleich auf, der immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen, aus der Halle lief. Daraufhin kam Kai auf Aidria zu, hob mitten im Gehen seine Hand und verpasste ihr eine schalende Ohrfeige, sodass sie zu Boden stürzte. „Zweifle mich nie wieder an!", zischte er dabei bedrohlich und schaute mit dunklen Augen, die ihr Angst eintrieben, auf sie herab. „Und nenne nie wieder seinen Namen in meiner Nähe!", fügte er rasch hinzu, packte die Kette, welche um seinen Hals lag und riss sie mit einem Ruck ab. Für einen Moment schaute er den Tigeranhänger an, dann warf er ihn zur Seite. Die Kette schlichtert etwas über die Steinplatten und blieb dann vor der ersten Stufe zum Thron liegen. Mit vor Schock aufgerissenen Augen schaute Aidria dem Geschehen zu. Die Schmerzen ihrer Wange spürte sie im Gegensatz kaum dazu; ihr Herz schmerzte bei diesem Anblick. „Aber... Aber Kai. Wie konntest du nur? Was hat man mit dir gemacht? Warum tust du das?", schluchzte sie und ließ nun endlich ihren Tränen freien Lauf, während sie zu dem herzlosen Jungen empor schaute. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich ein neues Leben begonnen habe. Außerdem hat man mir nur die Augen geöffnet", antwortete er kalt und unberührt von ihrer Verzweiflung. „Nein - nein, das ist nicht wahr. Man hat dich verhext. Man hat dir Lügen erzählt. Ray liebt dich doch, Kai!", fuhr sie weiter fort. Sie konnte einfach noch nicht die Hoffnung aufgeben. „Auch wenn der Sklave mich auch noch lieben sollte - das ich ernsthaft bezweifle Aidria - dann muss ich dir gestehen, dass ich ihn nicht mehr liebe", erwiderte Kai, wirbelte herum und schritt ebenso aus der Halle. Dranzer, welcher bei diesem Streit die gesamte Zeit über auf der Lehne des Thrones gesessen hatte, kam nun zu Aidria geflogen, welche unerbittert schluchzte und weinte. „Was mache ich denn jetzt nur?", dachte Aidria, als sie sich langsam nach einiger Zeit wieder beruhigte. Genau in diesem Moment, bemerkte sie erst den stolzen, weißen Adler. Seine roten Augen funkelten sie geheimnisvoll an. Und im ersten Moment sah es für Aidria so aus, als würde er sie auch für diese Qualen bemitleiden. Im Schein der Flammen blitzte etwas kurz auf, das er im Schnabel hängen hatte. Doch durch ihren Tränenschleicher konnte sie nicht erkennen, was es überhaupt war. So wischte sie sich mit ihrem Handrücken eilends die Tränen fort und erkannte Kais Kette mit dem Tigeranhänger, welchen er doch von Ray erhalten hatte. Vorsichtig streckte sie danach die Hand aus und Dranzer ließ ohne Widerwillen die Kette fallen, sodass Aidria sie in ihr bergen konnte. Fest drückte sie sich die Kette an die Brust und schloss kurz ihre Augen, dann schaute sie wieder entschlossen auf Dranzer, der immer noch vor ihr stand. „Du hast Recht! Ich darf keine Zeit verlieren", lächelte sie ihm entgegen, legte sich die Kette um den Hals, stand dann auf und begann zu rennen. Sie war zwar noch immer etwas mitgenommen. Doch sie merkte es kaum, zu sehr schlug ihr Herz gegen ihre Brust und ihr Geist wurde wieder belebt. Sie hatte endlich eine wichtige Aufgabe zu verrichten! Die Zuversicht wuchs damit, dass sie sah, wie unerwartet Dranzer ihr vorausflog und ihr den Weg wies, den sie zu beschreiten hatte. Mit dem Adler an ihrer Seite, so kam es Aidria vor, könnte sie alles schaffen um Kai wieder zu demjenigen zu machen, den sie geachtet und geliebt hatte... Und dann war es ganz gleich, was ihn verändert hatte. Mit dieser Erkenntnis kam sie bei den Ställen an und suchte, nachdem sie hatte endlich die Wärter aufhalten können, nach ihrem Pferd, das sie von sich zu Hause hatte mitgebracht. Sie brauchte nicht lange suchen, da der schwarze Hengst in einem der vorderen Ställe stand und gerade etwas von dem Heu verspeiste, was man ihm auf den Boden gelegt hatte. Ohne das Pferd noch länger seinen Genüssen hinzugeben, packte sie das Sattelzeug und bereitete alles vor, dann führte sie ihr Pferd nach draußen, wo Dranzer bereits Kreise am Himmel flog und auf sie zu warten schien. Aidria wollte keine Zeit mehr verschwenden. Sie wollte gerade aufsteigen, als man sie unerwartet zurückhielt. Völlig verschreckt wirbelte sie herum und schaute direkt in zwei hellblaue, klare Augen und sie etwas verwundert anstarrten. „Ihr seid es nur. Ihr habt mich aber verschreckt", seufzte sie erleichtert, während Tala immer noch stumm auf sie schaute. „Ihr begeht eine große Dummheit", begann er zu reden und versuchte dabei ihren nun finsteren Blicken auszuweichen, was ihm jedoch sehr misslang. „Welche Dummheit denn? Ich hatte nur den Wunsch, auszureiten!", fauchte sie ärgerlich und ihre Wut stieg von Minute zu Minute an, je länger sie Tala sehen musste. Ihr Gegenüber seufzte dabei einmal und schüttelte leicht seinen Kopf. „Ihr seid ziemlich stur", fuhr er unberührt fort. „Und Ihr seid ziemlich nervig und ungehobelt! Und nun geht mir aus den Augen!", erwiderte sie und wollte erneut aufsteigen, als Tala ihren Arm ergriff und sie zu sich drehte. Sie waren sich gefährlich nahe und Tala erhoffte sich, dass Aidria nicht merkte wie sehr dabei doch sein Herz, im Geheimen nur für sie, schlug. Von ihrer Wut geblendet, bekam sie es tatsächlich nicht mit und wehrte sich gegen den festen Griff. „Das kann ich nicht, weil Ihr gerade Verrat an Eurem Gemahl begeht. Ist Euch das überhaupt bewusst?", fuhr er ruhig fort und hielt sie immer noch fest. „Ich begehe keinen Verrat an Kai! Ich will ihm nur helfen!", schrie sie wütend . „Was macht Euch so sicher, dass Ihr auf der rechten Seite steht? Warum gebt Ihr nicht zu, dass Kai ihm Recht ist?" „Weil er im Unrecht ist! Sein Augen verschließen sich vor der Wahrheit!" „Aber heißt es nicht, dass des Kaisers Meinung immer im Recht ist, weil er weise ist? Wollt Ihr das anzweifeln?" „Nein! Ich möchte Kai doch nur helfen! Ich möchte ihn nicht hintergehen. Das könnte ich nie, eher würde ich mir einen Dolch durchs Herz stoßen!", fuhr sie ihn an. „Habt Ihr das denn nicht bereits getan?", fragte Tala ausdruckslos, wodurch Aidria in ihren Befreiungsversuchen einhielt und ihn entgeistert anstarrte. „Ich habe doch Recht, nicht wahr? Ihr habt an dem Tag die Klinge des Dolches gespürt, als Ihr ihn zum Gemahl nahmt. Denn schon in diesem Moment habt Ihr eigentlich gewusst, dass er nie Eure Liebe erwidern würde. Das er nie Eure Empfindungen die Seinen nennen würde. Ihr wärt immer nur die Frau an seiner Seite in der Öffentlichkeit, doch im Verborgenen wäret Ihr nichts. Nicht Ihr würdet ihm Trost und Wärme in kalten Nächten schenken. Ihr selbst würdet einsam sein und die Wärme suchen während sich der Kaiser mit seinem Liebsten vergnügen würde. Ist es nicht so?!" „Wie könnt Ihr es nur wagen, Talus! Wie könnt Ihr es nur wagen, so abfällig von Eurem Herrscher und guten Freund zu sprechen! Es scheint, dass nicht ich es bin, die meinen Gemahl hintergeht. Ihr seid es!" Aidria Stimme bebte vor Zorn, doch Tala blieb völlig ruhig. „Nein, ich habe einen Schwur geleistet, der mich mit meinem Leben an meinen Imperator bindet und diesem werde ich bis in den Tod beistehen. Doch wenn es um Euch geht, kann ich nicht stillschweigen. Es wäre Verrat an meinem Herzen. Ich weiß, dass wir uns nie als Freunde sehen werden, aber ich flehe Euch an, meinen Rat anzunehmen. Nur ein einziges Mal, damit Ihr Euer Glück nicht verliert. Bedenkt, was Kai gesprochen hat. Er hat ein neues Leben begonnen, ohne diesen Ray. Doch Euch hat er genannt. Lasst diesen Ray, denn der wird seinem Schicksal nicht entgehen können. Morgen bei den Spielen wird man ihn in der Arena vorführen und töten lassen. Dann wird ihn Kai bald vergessen und er wird sich mehr den je nach jemanden sehnen, der ihm wahre Liebe schenkt. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Ihr mit Eurer Güte, die Erste sein werdet, bei der er bereit wäre, einen neuen Anfang zu tun. So würdet Ihr Euer Glück erhalten!" „Nein, dass würde ich nicht", antwortete sie knapp, wodurch Tala sie überrascht aus seinem Griff entließ. „Aber Ihr sagtet doch, dass Ihr ihn liebt" „Ja, das ist wahr. Ich liebe Kai, mehr als alles andere! Aber auch wenn ich Euren Rat befolgen und Ray nicht mit Kai zusammenbringen würde, dann würde ich mir das nie im Leben verzeihen. Denn immer, wenn mein Geliebter mich berühren würde, würde ich die tiefe Schuld spüren die auf mir lastet. Ich hätte Rays Tod zu verantworten und auch, dass mein Gemahl nicht glücklich ist. Und selbst wenn ich darunter leiden sollte... So möchte ich immer nur eins: Das Kai glücklich ist. Sollte es mein Untergang sein, so nehme ich es in Kauf. Aber ich möchte nicht, dass dies Kai wiederfährt. Er braucht nicht mich an seiner Seite, er braucht Ray! Gerade jetzt mehr, als jemals zuvor! So denke ich Tala und ich weiß auch, dass Ihr im Grunde Eures Herzens ebenso denkt", lächelte sie und ihr starker Wille kehrte zurück. Und das erste Mal seit dem sie Tala kannte, merkte sie, wie groß doch die Gefühle von ihm für sie waren. Seine Augen sagten es ihr, die nun wieder auf sie herabblickten. Sie waren warm und mitfühlend und Aidria konnte durch sie hindurch in den Spiegel seiner Seele blicken, wie in ein offenes Buch. „Und außerdem denke ich, dass wenn ich Ray ziehen und mit Kai zusammenkommen würde, nicht nur mein Herz weiter schmerzen würde. Ich würde auch noch die Gefühle eines weiteren Menschen in die Trauer und Einsamkeit reißen", fuhr sie weiter sanft fort und legte dabei eine Hand auf die Stelle, an der Talas Herz schlug. Das sich dabei auf ihren Wangen ein leichter Rotschimmer zeigte, merkte sie selber nicht und auch Tala war zu verlegen, um ihn zu bemerken. „Was... Was meint Ihr damit?", ermittelte der Rothaarige und wollte von sich ablenken. „Ich meine Euch damit. Denkt Ihr, Ihr könnt Eure Gefühle vor mir verbergen?" Tala antwortete darauf nichts, ergriff nur ihre Hand und erwiderte den durchdringend Blick seinerseits. „Ich denke eher nicht. Aber ich weiß, dass meine Wünsche und Sehnsüchte immer nur ein Traum bleiben werden. Selbst jetzt haltet Ihr noch zu Kai. Und würdet Ihr nichts für ihn empfinden, so seid Ihr dennoch unerreichbar für mich. Ihr seid die Kaiserin Roms und ich nur ein Oberbefehlshaber. Es war bereits der größte Verrat, den ich begehen konnte, als ich mich in Euch verliebte", sprach Tala leicht stockend. „Die Gefühle, welche Ihr für mich empfindet, stören mich nicht sonderlich. Nur tut es mir eben Leid, Euch nur meine Freundschaft anzubieten. Mehr kann ich nicht bieten. Allerdings denke ich, dass auch dies schwer sein wird. Aber träumen ist erlaubt Tala. Vergesst das nicht." Für einen Moment schauten sie sich danach wortlos in die Augen und Aidria empfand eine Wärme, die sie selbst nicht bei Kai verspürt hatte... Sollte es wahr sein? Sollte ihr Herz doch einen Anderen auserkoren haben, nun da sie wusste, das Kai nur wie ein Freund für sie war? Sollte sie das Hoffen aufgeben und sich Tala überlassen? Fragen, deren Antwort sie nicht kannte und auch überhaupt nicht richtig kennen wollte. Doch ihre Gefühle, welche sie nun einnahmen, waren ihr etwas unheimlich. Sie hatte Tala doch eigentlich nie richtig gemocht. Er war ihr einfach zu grausam gewesen. Doch diese Seite, welche er nun gezeigt hatte, war ihr fremd und doch so vertraut. „Lasst mich gehen, Oberbefehlshaber", sprach sie wieder mit fester Stimme und schaute Tala dabei traurig an. Ganz plötzlich jedoch umarmte dieser sie und flüsterte: „Ich höre auf das, was mein Herz mir sagt. Ich hoffe, dass Ihr dies auch in der Zukunft tun werdet. Seid gewiss, ich werde für Euch da sein und meine Fassade ist nun vor Eurem Angesicht gefallen. Ihr wisst, dass mein Herz nur Euch bis in Ewigkeit gehört." So ließ er Aidria langsam los, schaute für einen kurzen Moment nochmals auf sie herab und band dann seinen roten, langen Mantel ab. Diesen warf er ihr um und verband ihn dann wieder, während Aidria ihn überrascht anschaute. „Es wird bald anfangen, zu regnen. Dieser Mantel wird Euch warm halten und Euch etwas vor dem Regen schützen. Ich werden den Reitern sagen, dass sie im nördlichen Teil der Stadt suchen sollen, so gewinnt Ihr etwas an Zeit. Nun geht und kehrt bald zurück." Noch bevor sich Aidria richtig bei ihm bedanken konnte, war Tala daraufhin auch schon in der Dunkelheit verschwunden. Immer noch völlig überrascht von seiner anderen Seite, stieg sie auf ihren Hengst. Dann jedoch schlich sich ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen. Sie war nicht mehr allein... „Los Casio! Eile so schnell wie der Wind!" , sagte sie und gab dem schwarzen Pferd dabei die Sporen. Dieses wieherte einmal und rannte dann in die Nacht hinein. Dranzer flog Aidria voraus, die ihm immer zu durch das Plasttor und durch die leeren Straßen der Stadt folgte, um ihre Bestimmung zu erfüllen. Und je näher sie Raius kam, desto mehr leuchtete der Tigeranhänger um ihren Hals in der Dunkelheit der Nacht. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Das wars für diesen Teil ^^ Ich hoffe er hat Euch gefallen. Für Comments jeglicher Art bin ich zu haben, selbst wenn ihr mich köpfen wollt. Oder soll ich lieber verfaultes Obst zum Bewerfen holen? ^^;;; Na ja, wer jedoch mich erretten will, ich nehm’s gerne an ;) Also bis dann!!! ^^ *alle knuddel* Marli Kapitel 23: *~Trauer, Hass, Leid und Trennung - Schicksal?!~* ------------------------------------------------------------- Ich... Ich kann's nicht glauben! *in-Tränen-ausbrech* JEMAND LIESST NOCH MEINE F.F!!! Das gibt's doch nicht! Ich könnt Euch alle für Eure Comments knuddeln!!! *vor–Freude-in-die-Luft-springt* Ich hab bei den Comments echt gedacht, dass ich träume... *schnief* Aber sie sind real! Voll cool!!! ^.^ Vielen, vielen, vielen, vielen, superlieben Dank an Euch!!! *tausendmal-verbeugt* Es hat mich sehr gefreut, dass Euch der letzte Teil so gut gefallen hat und deswegen will ich mit dem Neuen jetzt nicht sparen ^^ Natürlich hoffe ich, dass Euch dieser genauso gut gefallen wird, wie die anderen vor ihm. Nebenbei, bevor es losgeht, muss ich Euch aber noch erzählen, auf was für eine gute Idee meine Freundin mich gebracht hat. Und zwar Folgende: Bei dem allerletzten Teil meiner Fanfiction werde ich zusätzlich eine Liste aller veröffentlichen, die mir ein Comment geschenkt haben und werde mich dann nochmals bei allen dafür bedanken. (Hätte nämlich nie gedacht, dass eine F.F von mir so beliebt sein würde 0.0 *immer-noch-drüber-staun*) Sollte aber jemand auf der Liste vergessen werden (was ich sehr stark nicht hoffe), dann darf sich derjenige bei mir beschweren und sich einen Teil zu einer anderen Story wünschen, wenn er das so möchte... Oder mir einfach eine runterhauen ^^;;; Und nun wünsche ich Euch wie immer viel Spaß mit dem neuen Teil! >^~*Chapter 23*~^< Trauer, Hass, Leid und Trennung - Schicksal?! ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zur gleichen Zeit ritt auch Ray so schnell er konnte auf den Palast zu. Doch egal welchen Weg er auch einschlug, schien er sich doch von dem Palast mehr und mehr zu entfernen, anstatt ihm näher zu kommen. Außerdem bemerkte er, dass sein Reittier auch langsam erschöpft war und es nicht mehr lange dieses Tempo halten konnte... Als er das warme und helle Licht bemerkte, welches von seinem Anhänger kam, verlangsamte er sein Tempo etwas und betrachtete den Anhänger näher. Gerade als er das Amulett in seiner Hand barg, erklang ein tobendes Donnern über ihm und der Himmel wurde von einem weißen Blitz durchzogen. Jener erleuchtete die Nacht geheimnisvoll. Ein Sturm zog auf und das Brausen des Windes wurde immer stärker, während das Grollen die Ruhe der pechschwarzen Nacht störte. Ray zuckte bei einem weiteren Blitz zusammen und zwang sich dazu, weiterzureiten. Doch in diesem Augenblick vernahm er viele brüllende Stimmen und Hufgetrampel, das schnell näher kam. Ohne sich umzudrehen, wusste Ray, dass es die Soldaten waren, welche nach ihm suchten. So schnell er nur konnte, trieb er sein Pferd wieder an, doch die lange Strecke hatte die Kräfte des Reittieres sehr gefordert. Und als er glaubte es könnte nicht mehr schlimmer kommen, begann es auch noch in Strömen zu regnen. Schnell war die Straße nur noch ein reines Matschloch, durch das er sich kämpfen musste. Und die Angreifer kamen immer näher. Sie schienen ihn bereits entdeckt zu haben und waren ihm dicht auf der Spur. Ray stellte fest, das er keine Chance zur Flucht hatte. Entweder er musste kämpfen - das unmöglich war - oder er versteckte sich sehr gut. Und diese Variante zog er der anderen auch viel lieber vor. Doch wo sich in solch kleinen Gassen verstecken? In diesem Moment wünschte Ray sich nichts sehnlicher, als dass seine Freunde hier wären. Oder wenigstens Drigger... Doch auch der Tiger war spurlos verschwunden und Ray fragte sich ernsthaft, ob er zu seinem wahren Meister zurückgekehrt war. Er streifte durch die Gassen und suchte verzweifelt einen Unterschlupf. Doch der Regen erschwerte ihm die Suche zutiefst, bis er um eine Ecke ritt und abrupt stehen bleiben musste. Sein Herz schlug wild gegen seine Brust, da ein Reiter nur unweit von ihm mit seinem schwarzen Hengst stand. Etwas, das um den Hals des Fremden lag, leuchtete in einem hellen, grünen Lichte auf und zeigte ihm dem Weg. Der Fremde, dessen Gesicht er in der Dunkelheit und im Regen nicht erkennen konnte, streckte die Hand aus und deutete damit an, ihm zu folgen. Und als noch etwas weißes an ihm in der Luft vorbeiflog, das eindeutig ein weißer Adler war, konnte Ray sein Glück kaum fassen... Denn es konnte nur einer sein... Nur ein Mensch besaß solch einen schönen Adler. Es war sein Geliebter, sein Kai! Ohne noch länger zu zögern, folgte er dem Reiter vor sich, der ihn eilends durch weitere Gassen reiten ließ, wobei der Palast immer näher kam. Der weiße Adler flog wieder vor Rays Angesicht, stieß einen lauten Schrei aus und kurz darauf lief vor Rays Reittier auch sein Drigger, der mit einem Brüllen, wohl den Gruß des Adlers erwiderte. Ray konnte es kaum noch erwarten, seinen Kai wieder in seine Arme zu schließen. Er wurde so von seinen Glücksgefühlen ergriffen, dass er nicht merkte, wie die Reiter nun erneut ihre Spur aufgenommen hatten und wie Drigger und Dranzer die Richtung änderten und auf die Männer losgingen - bereit für den Kampf. Während die göttlichen Tier die Reiter aufhielten, folgte Ray weiterhin dem Reiter vor sich, der nun auf eine gepflasterte Straße ritt und schließlich vor einem Tempel halt machte, absprang und sein Pferd dann weiterreiten ließ. Als Ray ebenso vor den Stufen, des riesigen Tempels hielt, stieg er hastig ab und veranlasste sein Pferd ebenso zum Weiterlaufen. Dann folgte er der Person, welche bereits im Rennen die Treppen heraufstieg. Als sie die Stufen bestiegen hatten und in den Vorraum eintraten, konnte Ray endlich erkennen, wer ihm das Leben gerettet hatte. Doch leider verblasste seine Hoffnung dadurch und die Traurigkeit breitete sich in ihm aus, auch wenn er für die Rettung dankbar war. Das Mädchen, das von einem roten Mantel behütet wurde, wandte sich mit einer Fackel zu ihm um und ging dann tiefer in den Tempel hinein. Ray folgte ihr ohne eine Frage zu stellen, wusste jedoch nicht, ob er der Braunhaarigen trauen konnte. In der gigantischen Tempelhalle angekommen, die von Statuen und Bildern, so wie Opfergaben überseht war, tauchte das Mädchen die Fackel in weitere Ölständer und erleuchtet die Halle. Dann legte sie das erloschene Holz beiseite und kam auf Ray zu, sah ihn durchdringend an. Sie sahen sich lange Zeit stumm an, bis sie die Kette um ihren Hals ergriff und sie abriss. Diese reichte sie in einer geschlossenen Hand Ray, welcher sie verwundert anstarrte. Als sie aber ihre Hand öffnete und die Kette preisgab, erschrak Ray zutiefst. „W-Woher hast du die?!", ermittelte er wütend und entriss ihr die Kette, legte sie nah an sein lautschlagendes Herz. Doch Ray ließ das Mädchen nicht zur Antwort kommen. Schlagartig erinnerte er sich an sie - an ihre Stellung zu Kai. „Du... Du bist doch - ", brachte er stockend und mit weit geöffneten Augen hervor. „Ja, ich bin die Gemahlin deines Geliebten. Mein Name ist Aidria Severus", stellte sie sich knapp vor und schaute Ray mit einer Mischung aus Trauer und Bitterkeit an. „Aber... Aber warum gibst du mir Kais Kette?! Und woher weißt du das ich Kai - " „Du solltest nicht so viel fragen Ray. Ich weiß, du wirst mir als erstes nicht glauben wollen. Aber die Soldaten, die dich verfolgt haben, wurden von Kai geschickt. Er hat heute seine Weihe erhalten und ist nun neuer Kaiser, weil sein Vater im Sterben liegt. Doch das Schlimmste ist, dass er wie verändert ist! Er hasst dich aus tiefster Seele und ich weiß nicht, was diese Veränderung in ihm bewirkt hat", brachte sie verzweifelt hervor, doch Ray glaubte ihr kein Wort. „Du lügst! Du willst Kai doch nur für dich! Du sagst mir das alles, damit ich verschwinde und du Kai für immer haben kannst. Und außerdem, welchen Grund sollte er haben, mich zu hassen, oder suchen zu lassen?!", ermittelte Ray spöttisch. „Ich lüge nicht, bitte glaube mir! Es ist die Wahrheit! Außerdem ist es zwar wahr, dass ich Kai liebe, aber ich möchte nur das Beste für ihn und er kann nur mit dir richtig glücklich sein! Leider weiß ich nicht was mit ihm geschehen ist. Ich weiß nur so viel: dass er dich für den Anschlag auf seinen Vater verantwortlich macht", erwiderte sie standhaft, wurde aber im nächsten Augenblick unterbrochen als Drigger hereingestürzt kam. Er hielt Dranzer im Maul und sah selbst von den Kämpfen ziemlich mitgenommen aus. Aidria erschrak und rannte eilends zu dem Tiger, der den Adler behutsam auf dem Boden ablegte. „Oh nein, Dranzer", brachte die Gemahlin nur von sich und berührte sanft das weiße Gefieder, das langsam von rotem Blut erfüllt wurde. Auch Ray war gekommen und schaute hilflos auf den Greifvogel herab. „Er ist am Flügel verletzt, ein Pfeil hat ihn getroffen", stellte Aidria bitter fest, die den Flügel gerade anhob, in der noch die Hälfte des Pfeils steckte. „Und was nun?", fragte Ray stockend und blickte für einen Moment auf Drigger, welcher mitleidig auf den Vogel schaute. „Ich muss den Pfeil rausziehen und dann die Wunde desinfizieren", murmelte Aidria, die es verstand, kranke Tiere zu heilen. „Aber... ich weiß nicht, ob er es schaffen wird", fügte sie bitter hinzu und nahm den großen Adler in ihre Arme, konnte noch seine Herzschläge fühlen. „Du musst es wenigstens versuchen Aidria", sprach Ray entschlossen und kniete sich neben sie, wobei Aidria ihm kurz zu nickte. Dann ergriff sie das eine Stück des Pfeils, bei dem Dranzer leicht zu zittern begann. Kurz schloss sie ihre Augen und atmete einmal tief durch, dann zog sie mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, den Pfeil heraus, sodass Dranzer vor Qualen aufschrie. Drigger gab dabei ein leises Knurren von sich und stupste den Adler an leicht, der darauf reagierte und sich wieder fing. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Dranzer." Genau in dem Moment, als der Schmerz Dranzer befallen hatte, zuckte Kai zusammen und spürte unendliche Qualen in seiner linken Schulter. Verwundert stand er auf und stieg die Stufen seines Thrones herab. Welchen Weg er einschlug, wusste er nicht genau. Ein Gefühl trieb ihn voran, das er nicht beschreiben konnte. Er wusste nur, dass etwas mit seinem weißen Adler nicht stimmte. Doch bis jetzt war der Greifvogel immer zu ihm gekommen und Kais Besorgnis schwand, so schnell sie gekommen war. Als er aus seinen Gedanken erwachte und aufschaute, fand er sich im Gang, vor dem Hintergarten des Palastes wieder. Unwissend was er hier verloren hatte, setzte er einfach mit einem Seufzen seinen Weg fort. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Was kann ich tun, um dir zu helfen?", ermittelte Ray, der nicht mehr zusehen wollte. „Hier muss es bestimmt geheiligtes Wasser geben. Bring mir bitte dies, dann kann ich die Wunde desinfizieren", antwortete Aidria sogleich und wahr froh, keinen Streit begonnen zu haben. Ray zögerte nicht lange, sprang auf und schaute sich in der großen Halle um und als er noch weiter in sie vorgestoßen war, fand er vor einem Alter eine große Schale damit. Als er auch noch eine kleine Schüssel fand und diese in die Schale tauchte, schien es, als sei Dranzers Leben nicht mehr so gefährdet wie zuvor. Er wollte sich schon wieder abwenden, doch etwas hielt ihn noch zurück... Langsam wirbelte er herum und schaute endlich zu der großen Statue auf, die sich vor dem Altar bis hoch zur Decke des Tempels erstreckte . Eine Frau war abgebildet. Sie kam Ray sehr bekannt vor. Als er die Statue näher betrachtete fiel ihm auch schlagartig ein woher... Aus seinem früheren Traum! Er hatte diese Frau schon einmal in seinem Traum gesehen, da war er sich ganz sicher! Ohne Zweifel! „Aber... Das kann nicht sein", wiedersprach er sich daraufhin in seinen Gedanken, wandte sich ab und ging wieder zu Aidria, die immer noch Dranzer hielt. „Hier bitte", sagte Ray kurz, reichte ihr die Schalle mit dem Wasser und kniete sich wieder an seinen Platz. Ohne etwas zu erwidern, nahm Aidria das Schällchen und goss vorsichtig das Wasser auf die Wunde. Im nächsten Moment stieg Rauch von ihr auf und Dranzer öffnete dabei langsam seine Augen, was die beiden doch sehr erstaunte. Der weiße Adler sprang aus Aidrias Armen und wollte sich schon wieder in die Lüfte erheben. Doch nachdem er nur einige Minuten in der Luft war, sank er wieder zu Boden, da seine Kräfte noch nicht gänzlich zurückgekehrt waren. Drigger kam dabei auf ihn zu, als er wieder auf dem Boden landete und leckte ihm über den verletzten Flügel; auf der Stelle wurden sie von einem goldenen Licht umgeben, das Aidria und Ray blendete und als dieses verschwand, war Dranzers Flügel wieder ganz genesen. Erleichtert begann Aidria wieder zu lächeln, als Dranzer sich mit einem kurzen Schrei auf ihrer Schulter niederließ und Drigger sich wieder in ein kleines Tigerbaby zurückverwandelte und auf Ray zu getapst kam. Sein Herr ließ den Tiger zur Belohnung auf seinen Schoss und wieder brach eine kurze Stille aus, in der sich Aidria und Ray ernst anstarrten. „Warum willst du mir eigentlich helfen?", fragte Ray schließlich wieder misstrauisch. „Weil ich will, dass Kai glücklich wird, das habe ich dir doch bereits gesagt", antwortete sie grimmig. „Du musst schnell wieder zu Kai. Er verändert sich mehr und mehr und ich weiß nicht, wie lange das noch anhalten wird. Ich denke nur mit dir kann er wieder zu dem werden, der er war", fügte sie rasch hinzu. „Und du weißt wirklich nicht, was ihn so verändert hat?", fragte ihr Gegenüber weiter. „Leider nicht. Ich wünschte, ich wüsste es und wie ich es aufhalten kann. Aber die einzige Lösung, die mir einfällt, bist du, Ray. Ich bin sicher, auch wenn Kai sagt, dass er dich hasst, so glaube ich doch wohl eher, dass er dich noch immer liebt!" „Ich hoffe du hast Recht. Nach allem, was wir durchgemacht haben", seufzte Ray mutlos und starrte mit einem bedrückten Blick zu Boden. „Keine Sorge. Da bin ich mir sicher! Du musst wissen, dass Kai, als ich ihn am Anfang getroffen habe, nur von dir gesprochen hat. Und als er dich in der Arena wiedergesehen hat, war seine Herz erfüllt von Freude. Doch als dann dieser Zwischenfall mit seinem Vater kam - " „Ich habe seinen Vater aber nicht angeschossen! Das war nicht meine Schuld! Ein anderer war es!", unterbrach Raius sie aufgebracht und Aidria willigte mit einem kurzen Nicken ein. „Ich glaube dir. Jemand wollte dir das anhängen, da bin ich mir sicher. Und ich bin sicher, derjenige hat auch Kai irgendwie verhext. Oh Ray, mach bitte, dass Kaius wieder so wird wie früher!", flehte Aidria entmutigt, wobei ihr Blick wieder auf den Anhänger fiel, den Ray zu Boden gelegt hatte, als er das Wasser holen gegangen war. Schnell griff sie danach und reichte es Ray. „Ich habe dich nur deswegen gesucht. Nur deswegen habe ich den Anhänger genommen und bin zu dir gekommen! Ich flehe dich an, hilf Kai!" „Ich würde ja gerne... aber wie?", fragte er niedergeschlagen. „Wir müssen in den Palast. Du musst in Ruhe mit Kai sprechen! Er wird dich bestimmt anhören! Aber du darfst dich nicht gefangen nehmen lassen!", schlug Aidria hastig und entschlossen zugleich vor. „Aber was ist, wenn er mich nicht mehr sehen will. Kai ist schließlich jetzt Kaiser und hat Pflichten zu erfüllen" „Hör auf so zu reden! Das hält ja kein Sterblicher aus! Ray, Kai liebt dich! Du musst einfach zu ihm! Ich bin mir sicher, dass er im Grunde bereits sehnsuchtvoll darauf wartet, von dir befreit zu werden!" Aidria Worte berührten Ray sehr. Er hätte nie gedacht, dass er jemals so mit der Person reden würde, die ihm eigentlich seinen Liebsten genommen hatte, wie jetzt. Es war schon eine sehr merkwürdige Situation. Er mit ihr hier in einem Tempel und sie sprachen dabei über Kai, als wären sie Freunde. Doch da fiel ihm eine Frage ein, die er unbedingt stellen musste. „Wo befinden wir uns eigentlich?" „Wir sind hier im obersten Tempel der Juno, meiner Schutzgöttin, der ich bei meiner Segnung unterstellt wurde. Von hier aus führt ein direkter Geheimgang zum Palast. Das habe ich zufällig einmal herausgefunden und als wir auf der Flucht waren, ist es mir wieder eingefallen", antwortete Aidria etwas verwundert über diese Frage. „Die Göttin Juno also... eigenartig", murmelte Ray in Gedanken versunken. „Was ist eigenartig? Sag es mir...", mischte sie sich gleich wieder ein. „Ach, es ist nichts. Dann lass uns gehen! Die Zeit drängt", meinte er schnell, um Aidria von diesem Thema abzubringen. Denn nun war wirklich nicht die Zeit dafür, von Vermutungen und vergangenen Träumen zu schwelgen. „Gut, dann folge mir jetzt", erwiderte sie, stand auf und ging voraus, bis sie wieder die Statue erreicht hatten. Aidria schaute sich aufmerksam um, dann trat sie zur Statue, welche auf einem riesigen Stein stand, der verziert war. Diesen tastete sie sorgfältig ab und schien bald darauf das gefunden zu haben, nach dem sie gesucht hatte. Auf einer Malerei war das Zeichen der Götter abgebildet, jedoch falsch herum. Diese Stelle berührte sie und drückte einen kleinen Stein hinein. Sogleich erbebte die gesamte Statue, die Fackeln gingen aus und ein großer Eingang in der Mitte des Schreines, öffnete sich, von dem aus eine Treppe in die Finsternis führte. „Lass uns schnell gehen. Die Soldaten werden sicherlich bald auch hier nach uns suchen", meinte Aidria rasch, nahm sich, wie auch Ray, eine Fackel und betrat allen voraus den Geheimgang. Als hinter Ray dann auch Drigger und Dranzer kamen, schloss sich der Riegel von selbst und verschloss den Eingang. Die Fackeln leuchteten daraufhin wieder in der gesamten Halle auf und es schien so, als sei nichts zuvor geschehen. Doch aus dem Schatten einer Säule trat eine verhüllt Gestalt... Im nächsten Moment schlug sich ihren Umhang nach hinten und gab sich dem Licht preis. Ihr langen, silbernen Haare glänzten und funkelten im Schein der Fackeln, während sie mit einem zufriedenen Lächeln auf die Stelle blickte, an der sich der Geheimgang befunden hatte. Im nächsten Augenblick jedoch, erhob sie ihre Hand und murmelte einige Worte, dann trat ein kräftiger Wind auf, der alle Fackeln löschte und die Stille brachte. Und mit der Stille und der Nacht, war auch die Göttin wieder aus der Halle verschwunden. Mit der Gewissheit, dass sie ihrem Ziel nun endlich sehr nahe war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Der Regen fiel unerbittlich auf ihn nieder und umhüllte ihn, wie ein unsichtbarer Mantel, während das Grollen des Donners fortan über den düsteren Himmel zu vernehmen war, wobei auch einige Male ein Blitz seinen Weg am wolkenbevölkerten Firmament entlang zog und etwas Licht in die trostlose Nacht brachte. Ruhig und unberührt stand er stillschweigend in der Mitte des Gartens vor dem Brunnen. Das Spiegelbild seines Gesichts war immer für einen kurzen Moment zu sehen, verschwamm aber sofort in tausende, als die ersten Regentropfen auf der Wasseroberfläche aufschlugen... Obgleich seine Sachen völlig durchnässt waren, kümmerte es ihn nicht. Seine ausdruckslosen Augen waren starr auf den Boden gerichtet und doch waren seine Gedanken fort von diesem Ort. An seinem wildabstehenden Vorderhaar fielen bereits die ersten Regentropfen zu Boden oder bahnten sich noch einen Weg über seine Wangen, vermischten sich dabei mit seinen warmen Tränen. Ich kann nicht mehr. Das bin nicht ich. Nie könnte ich so... grausam sein! Was geschieht hier nur mit mir? Ich will nicht mehr. Ich will, dass alles endet. Ich will meinen Frieden. Warum gibt man ihn mir nicht ? Warum lässt man mich so leiden? Seine Kräfte ließen nach und er sank enttäuscht, verlassen und mutlos auf die Knie. Seine Hände gruben sich in den tiefen Schlamm, während er leise schluchzte. Kai verstand sich selbst nicht mehr. Erst liebte er Ray, dann hasste er ihn und nun verwirrten ihn seine Gefühle so sehr, dass er nicht wusste, was er glauben und tun sollte. Niemand konnte ihm hierbei helfen. Keiner... „Kai." Die Stimme war sehr leise und besorgt, doch er kannte sie sehr gut. Kaius wollte sich aber nicht umdrehen und seine Schande zeigen. Nicht vor ihm. Nicht vor Tala... Das würde er sich nie verzeihen. Nie! Sein Freund und Befehlshaber kam näher, blieb nur einen Meter von ihm entfernt stehen und sprach dann mit fester und entschlossener Stimme: „Steh endlich auf und krieche nicht im Dreck herum. Das passt nicht zu einem Kaiser... und auch nicht zu dir." Die Worte trafen Kai und dennoch gehorchte er dem Rothaarigen und stand auf, wandte sich jedoch immer noch nicht Talus zu. Doch unerwartet schlossen sich zwei Arme um seinen Körper - er konnte Tala spüren, der ihn fest umarmte. So blieben sie für eine Weile im Regen stehen... „Kai, ich kann dich verstehen. Ich weiß, was in dir vorgeht, glaube mir. Du bist verwirrt und fühlst dich allein gelassen von allen. Doch das ist nicht wahr. Ich bin bei dir. Für immer", fuhr Tala schließlich fort. „Dann sag mir, was ich tun soll", erwiderte Kai leise und gab seinem Freund seine Verzweiflung preis. „Das kann ich leider nicht. Du allein trägst diese Last über Leben und Tod zu gebieten, weil du Kaiser bist! Es ist deine Aufgabe, so wie es meine ist, dich zu beschützen. Entscheidungen kann ich dir nicht abnehmen und deine Last auch nicht. So leid es mir auch tut... Ich kann es nicht. Verzeih mir." „Was soll ich dir verzeihen? - Dass du mir die Wahrheit sagst? Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen", entgegnete Kai bitter und schaute zum Firmament empor, sodass der kalte Regen ihm direkt ins Gesicht fiel. Kai fand in Talas Nähe eine unbeschreibliche Ruhe, die er nun gebraucht hatte. „Glaubst du denn, dass meine Entscheidung richtig war, Tala?" „Bezogen auf?" „Ray." „Ich kann nicht behaupten, alles sei in Ordnung, doch du hast es von deinem Vater gehört und ich denke, du hast doch grüßtenteils Recht walten lassen. So denke ich jedenfalls." Über diese Antwort war Kai erleichtert und sein Herz fühlte sich gleich leichter an. „Aber du musst selbst wissen, ob es mit Recht geschehen ist, oder die Ungerechtigkeit siegte. Willst du Raius nicht vielleicht erst einmal dazu befragen?" „Nein. Dann würde ich wieder mein Herz und nicht meinen Verstand sprechen lassen. Ich würde nachgeben und ihm das Leben schenken - was ich nicht darf. Er trägt Schuld und muss diese große Verschuldung begleichen, so wie ich meine Last tragen muss. Ich würde nie Ruhe erfahren, würde ich das tun", erwiderte Kai sehr ernst und ohne zu zögern. „Ist es wirklich das, was du glaubst und meinst?" „Ja. Gewiss." „Das ist gelogen, Kai. Ich fühle es. Du zweifelst immer noch an deinem Urteil, habe ich Recht?" „Nein! Es bleibt dabei Tala!" „Dann hör auf Bedenken zu haben. Fürchte dich nicht! Du hältst die oberste Macht in deinen Händen Kai! Vergeude sie nicht!" Mit diesen Worten drehte Tala Kai zu sich und schaute ihn lange durchdringend an. Dann beugte er sich langsam vor und gab ihm unterwürfig einen Kuss auf die Stirn. Schließlich löste er sich von Kai und ging, seinen Kaiser zurücklassend, in Richtung Palast davon. Doch kurz vor den Treppenstufen blieb er noch einmal ruhig stehen, schaute Kaius mit einem warmherzigen Lächeln an und sprach: „Vergiss nicht Kai, du hältst die oberste Macht in deinen Händen, als seiest du selbst ein Gott! Dein Wort und Wille ist Gesetzt! Egal, für was du dich auch in der Zukunft entscheiden wirst, du wirst immer im Recht sein, solange du selbst daran glaubst. Denn sonst kann dich kein anderer anzweifeln. Glaube an dich." So ließ ihn Talus, der Oberbefehlshaber der Truppen, allein im Regen zurück. Aber Kai bedachte die Worte seines Freundes sehr gut und in seinem Innersten stimmte er Tala zu. Niemand konnte ihn anzweifeln. Ihm war eine ganze Welt unterwürfig. Niemand dürfte an seinen Entscheidungen zweifeln. Und wenn das jemand tat, dann fürchtete er sich zu sehr, um dies auszusprechen und schwieg still. Eigentlich waren all die Sorgen und der große Kummer umsonst... Und die Bedenken mit Ray waren wirklich nicht nötig gewesen. Er hätte sich wegen ihnen fast verrückt gemacht... Nun, nur einen Augenblick später, empfand es Kai ausgesprochen amüsant diese Gefühle gehegt zu haben. Beinahe - ja wirklich - beinahe hätte er seine Strafen von Ray zurückgezogen. Wie tückisch Gefühle und Empfindungen doch sein konnten! Doch Kaius Severus schwor sich an diesem Tage im Regen, nie wieder solch einen großen Fehler zu begehen und seinen Gefühlen Vorrang zu bieten. Endlich verstand Kai, weshalb sein Vater ihn all die Jahre so kaltherzig gemieden hatte, damit er nun die richten Wege einschlagen konnte, ohne in sein Verderben durch Gefühle zu stürzten. Dafür war Kai seinem Vater, zum ersten Mal in seinem Leben, wirklich dankbar... Ich bin allein. Allein in der Finsternis. Ich bin einsam und die Kälte umgibt mich. Doch so muss es sein. So ist mein Leben! So ist mein Weg - ohne niemanden. Allein auf dieser Welt ohne Licht und ohne Zuversicht, zu schreiten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Schweratmend stockte er für einen Moment und Aidria wirbelte verwundert und zugleich besorgt zu Ray herum. „Stimmt etwas nicht, Ray?", ermittelte sie auf der Stelle. Statt einer Antwort, lächelte Ray nur kurz und schüttelte den Kopf. Dann liefen sie weiter. Der Gang war sehr eng und alt , somit auch höchst gefährlich. Aber sie kamen gut voran und ihrer beider Zuversicht stieg. Obgleich Ray sich auch freute seinen Kai wieder zu sehen, hatte er auch doch große Angst vor ihrer Zusammenkunft. Was sollte er tun? Was sollte er sagen? Und wie, bei all den Göttern, sollte er sich verhalten, damit Kai ihn anhörte? Plötzlich schien sein Ziel, das er zum Greifen nahe geglaubt hatte, so weit entfernt wie am Anfang ihrer Trennung. Aber Ray wollte dennoch nicht aufgeben. Dafür war er nicht so weit gekommen. Er konnte jetzt nicht mehr aufhören. Es gab kein Zurück. Nein, jetzt nicht mehr. Jetzt gab es nur noch das, was vor ihm lag. Nichts weiter. Außer das, was vor ihm lag und Kai! „Sag Aidria, hat Kai mich jemals zuvor gehasst?" Verblüfft stoppte das Mädchen vor ihm ein weiteres Mal und schaute ihn dann zornig an. „Nein! Natürlich nicht, wie könnte er auch?!", gab sich mürrisch zurück. „Das du auch nur daran denkst, ist unglaublich!", fügte sie grimmig hinzu, wodurch Ray von Glück erfüllt wurde. „Er hat immer nur erzählt, wie wunderbar du warst und wie sehr er sich nach dir sehnte... mehr nicht", fuhr Aidria weiter fort und musste sich dabei ducken, da der Gang immer kleiner wurde. Dieser Satz erfreute Ray umso mehr und sein Glück konnte er schon kaum ausdrücken. Kurz darauf nahm Dranzer auf seiner Schulter platz und Ray lächelte dem weißen Adler zu, der den Blick erwiderte. Drigger schien zwar etwas eifersüchtig zu sein, da er ein leises Knurren abgab, aber danach störte es ihn kaum, dass Dranzer sich auf Rays Schulter gesetzt hatte. Denn stattdessen lief der kleine, weiße Tiger voraus bis zu Aidria und ging genau neben ihr her, bis sie nachgab und ihn auf ihren Arm nahm. In dieser Stille nutzte Ray einen Moment und holte Kais Kette wieder heraus, betrachtete sie genau, wodurch ihn Trauer befiel. Und immer zu quälte Ray nur eine Frage: Warum hatte Kai die Kette weggeworfen? Hasste er ihn wirklich so sehr, dass er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Das wollte er einfach nicht wahr haben. Dazu bestand ein zu starkes Band zwischen ihnen. Kai konnte diese Gefühle doch nicht einfach gelöst haben. Das war unmöglich! Zu sehr liebten sie einander und wenn sie diese Bürde gemeinsam bewältigen würden, wären sie gewiss unzertrennlich. Das hoffte Ray jedenfalls. Doch was die Zukunft noch Grausames und Unheilbringendes für ihn vorbestimmt hatte, konnte er nicht im Geringsten erahnen... „Ray, sieh nur! Dort vorne ist ein Licht!", sprach unerwartet Aidria, welche ihn aus seinen Gedanken riss. Doch als er nach vorne schaute, leuchtete dort tatsächlich ein Licht! Also hatten sie es endlich geschafft! Bald würde es so weit sein! Der unterirdische Gang stieg immer weiter auf und als sie sich endlich bis nach oben durchgekämpft hatten, fanden sich Ray und Aidria im Pferdestall wieder. Doch bevor sie aus der leeren Pferdeunterkunft gingen, schaute Aidria sich erst einmal richtig um. Als die Luft rein war und sie die Falltür wieder gut unter dem vielen Heu versteckt hatten, rannten sie gemeinsam, gefolgt von Dranzer und Drigger, heraus. Mittlerweile hatte der Regen etwas nachgelassen und fiel nun nur noch als leichter Nieselregen zur Erde. Auch das Gewitter war bereits weitergezogen und die Stille der Nacht war wieder in Rom eingekehrt. „Was nun Ray?", ermittelte Aidria und sah ihn erwartungsvoll an; er selbst überlegte noch, doch dann fiel ihm etwas Gutes ein. Er ließ Dranzer auf seinem Arm laden, riss seinen Anhänger, welcher um seinen Hals gehangen hatte, ab und reichte ihm dem weißen Greifvogel. Dranzer hatte wohl schon verstanden, schnappte sich das Amulett, welches Kai damals Ray geschenkt hatte und flog in die Dunkelheit davon. Auch Aidria hatte nun verstanden, was ihr Gegenüber damit bezweckte. „Nun wird Kai wissen, dass ich wieder hier bin. Ich hoffe er wird antworten", sagte Ray ernst und band sich für Kais, seinen Anhänger um, obgleich ihm das doch sehr schwer fiel, wenn er auch froh war, Drigger in Amulettform zu sehen. „Und was machen wir nun?", fragte Aidria weiter an und schaute mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck zu ihrem neuen Freund. „Warten. Mehr können wir nicht tun", antwortete Ray überlegend und erwiderte nur schwer ihren vorwurfsvollen Blick. „Ich weiß nicht, wie es dir geht, Ray, aber ich bin erschöpft und müde. Komm, lass uns in mein Gemach gehen und uns dort etwas ausruhen. Dranzer wird uns finden und mit einer Nachricht zurückkommen. Das spüre ich", schlug sie vor und ging voraus. Ray zögerte für einen Moment. Er fühlte sich beobachtet, glaubte aber, nachdem er sich umgesehen hatte, er hätte sich das nur eingebildet und ging Aidria hinterher, gefolgt von Drigger, der sich mittlerweile wieder in einen großen Tiger verwandelt hatte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Gerade als auch der weiße Tiger in der nächsten Säulenhalle verschwunden war, trat Tala aus der Finsternis ins Licht der Fackeln, welche im Gang aufgestellt waren. Besorgnis... sehr große Besorgnis lag auf seinem Gesicht. Denn er wusste, dass nun bald die alles entscheidende Stunde schlagen würde und obgleich er sie so lange ersehnt hatte, fürchtete er sich nun vor ihr. Mehr als jemals zuvor in seinem Leben, fürchtete er sich vor etwas. Denn er wusste, dass das Überleben von Rom nur von Kai und Ray abhing und ihrem erwählten Schicksal ... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ein wunderschöner Tag brach heran und verbannte dadurch den wütenden Regen der Nacht. Die ersten Sonnenstrahlen flogen über die Hügel auf die Weltstadt zu und weckten die ersten Menschen. Als auch endlich die ersten Sonnenstrahlen in den Thronsaal fielen und die kalten Stufen des Throns streiften, erwachte Kai aus seinen Gedanken. Die ganze Nacht hatte er nicht geruht und fühlte sich nun schwach. Er konnte nur schwer seine Augen offen halten und kämpfte hart gegen den Schlaf an, der versuchte ihn zu ergreifen. Seine Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und verbargen etwas seine Augen. Sein Haupt lag schwer abgestützt auf seiner Hand, die auf der Lehne des Thrones ruhte. Langsam erwachte auch der Palast zum Leben. Der Kaiser konnte bereits Sklaven hören, die durch die Gänge eilten und ihre morgendlichen Aufgaben verrichteten. Zum ersten Mal schaute er mit einem Seufzen auf und wurde leicht von der Sonne geblendet, die sein Gesicht beschien. Seine Sachen waren noch immer nass. Er hatte sich von letzter Nacht nicht umgezogen und wenn er auch nun erkranken würde, machte es ihm nicht viel aus. Mehr quälten ihn seine Gedanken. Die ganze Nacht hatte er nur an eine Person gedacht – Ray. Und dennoch hatte er keine Lösunggefunden. Dunkelheit lag noch immer über allem und Kai fühlte sich schrecklich verlassen. Niemand war da, um ihm zur Seite zu stehen. Sinisturus war fort... Aidria war fort... Selbst sein treuer Freund Talus war seit ihrem Gespräch vor nur einigen Stunden, nicht mehr bei ihm erschienen. Verschwor sich nun alles und jeder gegen ihn? Kai nahm diese Bedenken wirklich langsam ernst und wiedermals entbrannte in ihm der Wunsch, kein Kaiser zu sein. Jeder hatte ein besseres Leben als er... Selbst die Sklaven oder die Krieger der Provinzen! Nur er musste großes Leid ertragen! Wie er sich doch dafür hasste. Doch es nützte nichts. Dieses Schicksal hatte Jupiter für ihn erkoren und er musste gehorchen und folgen, bis Pluto sich seiner erbarmte und ihn zu sich holte. Wenn Kaius es weiter bedachte, so waren doch eigentlich die Götter an allem Schuld! Besonders Jupiter, da er das Leben schmiedete. Doch warum? Warum gerade er? Missfiel er Jupiter so sehr in seiner Natur, dass er gerade ihm diese Bürde fürs Leben gab? Eigentlich müsste er diese Vorgehensweise, als Stellvertreter des Jupiter auf Erden, verstehen. Doch das tat er nicht. Vielleicht verstand er sie noch weniger als andere Menschen. Kai kam sich selbst wie ein Sklave vor. Wie ein Sklave des Volkes und der Götter zugleich. Jedem musste er versuchen es recht zu machen! Doch was war mit seinen Wünschen? Seinen Träumen ? Das alles musste er für das Volk vergessen. Das Volk, welches doch immer nur undankbar war für die Taten, welche er verrichtete! Es war wie ein großer und ewiger Kreis des Bösen, den er nicht bekämpfen und durchbrechen konnte... Niemand konnte ihm helfen, diesen Kreis zu durchschreiten. An niemanden konnte er sich wenden, wenn er müde oder ratlos war. Macht bringt die Einsamkeit, vor der man nicht fliehen kann... Lautes Geschrei ließ ihn hochfahren und sich verwundert umsehen. Doch Kaius brauchte nicht lange zu suchen, da erblickte er, wie Dranzer zu ihm zurückkehrte. Mit den Sonnenstrahlen des Tages zog er in den Saal ein und flog eine Runde um den Thron, bis Kai aufstand und ihm seinen Arm darbot. Mit leisen Schwingen nahm der weiße Königsadler darauf Platz. „Wo warst du nur, mein alter Freund?", ermittelte Kai immer noch überrascht, bis er etwas kaltes auf seinem Handgelenkt verspürte. Verwundert schaute er an die Stelle und erkannte, dass an Dranzers Krallen etwas hing. Vorsichtig schnürte er es auf und wusste, auch ohne darauf zu schauen, was es war. Dennoch kostete es Kai eine große Überwindung seine Handfläche zu öffnen, in der sich nun sein eigener Anhänger barg. Ray hatte ihn also seinen zurückgegeben... Urplötzlich stieg in Kai der Wunsch auf, es persönlich von Ray zu erhalten. Dass es eine andere Situation war, in der sie sich gemeinsam befanden und dass die alten, glücklichen Tage mit seinem Liebsten zurückkehrten und seine trostlose Welt verbannten... Doch so schnell wie diese Wünsche in seinem Inneren aufstiegen und sein Herz sich danach zu sehnen begann, so schnell verdrängte er sie auch wieder zurück in sein Innerstes. Ray war der Sohn desjenigen gewesen, welcher der Feind seines Vaters gewesen war. Außerdem hatte Raius seinen Vater tödlich verletzt und war, was zu all dem Unheil noch hinzu kam, sein eigen Fleisch und Blut... sein Bruder! Wenn auch nur durch seine Mutter... Aber sie waren Brüder und das zählte nun einmal mehr als der Ruf des Herzens, dem er durch diese Erkenntnis nicht folgen konnte und durfte. Ohne dass es Kaius mitbekam, leuchtete unerwartet sein Anhänger. „Kai." Der Kaiser horchte. Wer war diese Stimme, welche so vertraut klang und nach ihm rief? „Mein Kai!" Wer rief dort nach ihm? „Bitte warte auf mich!" Das war doch nun seine eigene Stimme... aber weshalb? „Nein Kai, nicht ich muss auf dich warten. Bitte warte du auf mich! Ich werde zu dir zurückkehren, das schöre ich!" Ein altes Versprechen... Kai fiel es wieder ein. Damals bei ihrer Trennung. „Ich liebe dich Kai!" „Ich liebe dich auch... und ich werde warten!" Erschrocken ließ Kaius den Anhänger zu Boden fallen. Wieso hatte er sich wieder an dieses Versprechen erinnert, das er vor langer Zeit gegeben hatte? Wollte der Anhänger ihn mahnen? Ihn erinnern, welch’ ein Vergehen er hier begann? Ein Lächeln breitete sich auf Kais Lippen aus. Das war einfach nur lächerlich. Eine Kette konnte so etwas nicht bewirken. Dieses Amulett wollte ihn wohl verhexen! Doch das konnte es nicht mit dem Kaiser. Niemals. Entschlossen trat Kai zu einer der Ölfackeln, die immer noch brannten, da das letzte Öl in der Schüssel noch nicht versiegt war. Noch ein letztes Mal schaute er auf seinen liebsten Anhänger, dann warf er ihn, ohne zu zögern, in die Schüssel mit dem Feuer. Kurz brannte eine riesige Flamme auf, dann verstummte das Feuer wieder und nahm die Kette mit sich. Verschreckt schrie Dranzer auf. Das letzte Teil, das Kai noch an Ray band, war zerstört worden. Der Greifvogel spürte, wie der Hass von dem jungen Herrscher Besitz ergriff. Jetzt war nichts mehr da, das den Kampf dagegen aufnahm. Zugleich verfinsterte Kais Blick sich und ein dunkles Lächeln trat zum Vorschein. „Ray... Komm nur. Ich werde auf dich vorbereitet sein." Schnell erhob sich Dranzer nach diesen Worten von dem Arm seines Gebieters und flog eilends davon. Kai selbst, kümmerte sich nicht mehr um ihn. Es war ihm egal. Er musste nun seine Vorbereitungen treffen, um seinem Feind einen gebührenden Empfang zu bereiten, den er so schnell nicht vergessen würde. Ein boshaftes Lachen schallte kurz darauf durch den Thronsaal und eine dunkle Seele nahm das gute Herz gefangen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Erschrocken fuhr Ray aus seinem unruhigen Schlaf hoch. Seine Brust hob und senkte sich rasch, während er versuchte, wieder zur Ruhe zu kommen. Aidria, welche nicht weit von ihm auf ihrer Lehnbank lag, sah ihn mitfühlend an. Niedergeschlagen fuhr sich ihr Gegenüber durch die Haare und schaute bedrückt fort, um ihren Blicken auszuweichen. Zu Rays Seite saß Drigger als kleiner Tiger auf dem Boden und schaute seinen Herren ebenso besorgt an, wie es Aidria tat. Dies war jetzt nun schon der fünfte Alptraum gewesen, den Ray in dieser kurzen Nacht durchlitten hatte und immer endete er mit einem Kampf zwischen Kai und ihm, bei dem er Kai mit einem Schwert durchbohrte und dann selbst von dessen Blut ertränkt wurde. Eine kalter Schauer, gefolgt von einer Gänsehaut, zog sich über seinen Körper, sodass Ray leicht fröstelte. Was sollte das alles nur bringen? War es wirklich ihr Schicksal, dass sie sich gegenseitig töteten, wo sie sich doch früher innig geliebt hatten? In Ray stieg Angst auf und zum ersten Mal seit langer Zeit, wollte er seinen Geliebten nicht wiedertreffen. Raius hatte zu spüren bekommen, dass Kai sich verändert hatte und das nicht zu seinem Guten. Er lebte seine volle Mach aus. Gut, sie waren auch Brüder und Ray konnte sogar etwas den Hass verstehen, der in Kaius inne wohnte. Doch das alles gegen ihn gehen musste, das war doch nicht recht. Was konnte er auch schon dafür? Immer mehr Zweifel stiegen in ihm auf. Es schien so, als sei ihre Liebe schon von dem Augenblick an gestorben, als sie sich damals getrennt hatten. Doch warum hatte Kai ihn dann in der Arena gerettet? Gewiss nicht aus Mitleid. Niemals... Nein, Kai musste ihn zu dieser Zeit noch geliebt haben. Aber wie konnte ein Mensch in so kurzer Zeit seine Liebe in Hass verwandeln? Und die wichtigste Frage war: wodurch? Während Ray so in Gedanken versunken war, wusste Aidria genau was ihn bedrückte, wusste jedoch keine Worte, die hätten richtigen Trost spenden können. So herrschte weiterhin die Stille zwischen ihnen, bis sie sich endlich ermutigte und fragte, ob Ray nicht etwas zu sich nehmen wolle, bis es so weit war und er Kai gegenüber treten würde. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und versank dann wieder in seiner Gedankenwelt. Enttäuscht setzte sie sich ihm gegenüber und begann Drigger, der auf ihren Schoß gesprungen war, zu streicheln. Dabei begannen ihre eigenen Gedanken abzudriften. Sie erinnerte sich wieder zurück an den gestrigen Abend, bei dem sie mit Tala zusammengewesen war... Ohne dass es ihr richtig auffiel, wurde sie leicht rot im Gesicht und wenn sie es sich wirklich zugestand, dann fand sie den kalten und starken Befehlshaber, der ziemlich gut aussah, doch eigentlich freundlich! Dass Tala diese Gefühlsmaske vor ihr abgelegt hatte, fand sich unheimlich süß von ihm... Denn so etwas hatte noch kein anderer Mann vor ihm für sie getan. So fragte sie sich langsam, wo Tala in diesem Moment war und was er tat. Ob er mit seinen Truppen immer noch in den falschen Stadtteilen nach Ray suchte? Hoffentlich nicht, denn sonst könnte er durch den Regen von letzter Nacht erkranken und das wäre dann nur ihre Schuld und bei weiterem Bedenken wollte Aidria das nun wirklich nicht. Jedoch wusste sie genau, dass sie Talus nun etwas schuldete. Bei den Gedanken, was sie ihm dafür schenken würde, kam sie auf die unmöglichsten Ideen und ihr Rotschimmer verstärkte sich dabei auf ihren Wangen. Ray, der mittlerweile versuchte, sich von seinen Träumen abzulenken, bemerkte dies sofort und lächelte bei diesem Anblick. Er kannte dieses Verhalten gut. Aidria war zum ersten Mal richtig verliebt; es gab keine andere Erklärung. „Du siehst so glücklich aus", sagte er deshalb laut, wodurch Aidria aus ihren Gedanken fuhr. „Das bin ich auch", antwortete sie etwas schüchtern und versuchte Ray auf gar keinen Fall in die Augen zu schauen. „Ich kann dich gut verstehen. Früher habe ich auch so gefühlt", fuhr der Schwarzhaarige fort. Aidria schaute bedrückt wieder auf und stellte fest, dass Ray nun sehnsüchtig durch die Säulen aus dem Palast schaute. „Aber du hast nun Zweifel, dies lese ich in deinen Augen", erwiderte sie etwas zurückhaltend. „Nicht direkt Zweifel. Eher Angst. Das drückt besser meine Gefühle aus. Ich habe Angst vor dem, was noch kommt, denn ich spüre, dass ich noch lange nicht mein Ziel erreicht habe", erwiderte er bedrückt. „Ich habe auch Angst davor, dass Kai mich zurückstößt. Auch wenn ich sein Bruder bin, so kann ich nicht meine größeren Gefühle vor ihm verleugnen. Ich würde alles dafür geben, bei ihm bleiben zu dürfen, auch wenn er mir sagen würde, dass er mich nicht mehr liebt. So möchte ich dann doch wenigstens als Freund an seiner Seite bleiben... Dies ist mein Wunsch", fuhr Raius nach einiger Zeit fort. „Ich kann gar nicht glauben, dass du dich so für ihn opfern willst", sprach Aidria wieder noch etwas leiser als zuvor. „Wieso? Du hast es doch auch getan, oder etwa nicht? Du hast Kai geheiratet, obgleich du wusstest, das damals sein Herz nur für mich geschlagen hat. Du hast dadurch große Qualen durchlebt, hast dich aber dennoch nicht von ihm abgewandt, weil du ihn noch immer geliebt hast", entgegnete Ray ernst und schaute sie dabei durchdringend an. Ein kurzes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, wobei sie zustimmend meinte: „Ja, das ist wohl wahr. Aber nun habe ich dies hinter mir gelassen. Ich glaube, nun weiß ich, wo ich hingehöre und wer meine wahre Zukunft ist." „Du hast ein sehr gutes Herz Aidria und ich wünsche mir, dass du das bekommst, was du wirklich verdienst und dass du glücklich wirst mit dieser Entscheidung", erwiderte Ray ebenso lächelnd. Schaute jedoch im nächsten Moment auf, als Drigger unruhig aufsprang und in eine Richtung blickte, von der aus unerwartet Dranzer auftauchte. Rays Herz schlug fest gegen seine Brust und schien beinahe zu zerspringen vor Nervosität. Doch Dranzer trug nichts bei sich. Weder ein Zeichen, noch eine Nachricht. Stattdessen schrie der Greifvogel sehr laut und aufgeregt und schien ihnen dadurch etwas mitteilen zu wollen. „Ich glaube Dranzer möchte, dass wir ihm folgen", sprach Aidria den Gedanken aus, der auch Ray in diesem Moment durch den Kopf ging. So nickte er nur zustimmend und rannte dann mit Aidria los, Dranzer ihnen voran und Drigger hinterher. Ray fiel auf, das der Greifvogel sie durch kleinere Gänge führte, sodass die Gefahr nicht so groß war auf Wachen oder Sklaven zu treffen, die Alarm schlagen könnten. „Nicht mehr lange Kai und ich mache mein Versprechen von damals wahr. Warte nur, denn ich komme, um dich zu befreien", dachte Ray fest entschlossen und erhoffte sich, dass Kai ihn bei ihrem ersten Treffen seit so langer Zeit, nicht von sich stoßen würde. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Mein Gebieter, wir haben den Verräter nun endlich ausfindig gemacht." „Gut, dann sagt den Wachen bescheid. Lasst ihn nur kommen", erwiderte Kai zufrieden „Ja, mein Herr – allerdings gibt es da etwas, bei dem Ihr Euch vielleicht wünscht, es zu wissen", sprach der Soldat etwas ängstlich weiter. „Und das wäre?", fragte Kaius eher gelangweilt, der wieder auf seinem Thron saß und nun von seinem goldenen Kelch nippte, der mit Wein gefüllt war. „Eure... eure Gemahlin ist bei ihm." Sogleich ließ Kai seinen Kelch wieder sinken und schaute zur Seite zu seinem Befehlshaber Tala, der den Blick nicht erwiderte. Dann blickte er wieder zu dem Soldaten, der tief vor seinem Thron niedergekniet war. „Das ist doch eine Lüge!", schrie der Kaiser erzürnt und warf im nächsten Moment den Kelch zu Boden, wobei der Inhalt den Soldaten traf. „Mein Gebieter - unsere Späher haben dies berichtet", sprach der Soldat weiter kleinlaut. „Verschwinde! Geh mir aus den Augen!", brüllte Kai ein weiteres Mal und war seiner Stimme nicht mehr Herr. So schnell der Soldat nur konnte, sprang er auf, verbeugte sich nochmals hastig und eilte dann aus dem Saal. Kai konnte zugleich seine Wut nicht mehr zügeln und entließ sie an einer Schale Obst, die nahe seines Thrones stand. Mit einem lauten Krachen fiel die Schüssel zu Boden und das Obst verteilte sich auf dem Boden, wodurch Sklaven herbeigeeilt kamen und versuchten, alles wieder zu säubern. „Wie... ? Wie kann sie es nur wagen!", schrie Kai dabei und wirbelte wieder zu Tala herum, der alles ruhig und wortlos mitangesehen hatte. „Wie kann sie es wagen, mich zu hintergehen! Sag es mir Tala!", tobte der Kaiser weiter. „Beruhigt Euch doch erst einmal, mein Gebieter", entgegnete dieser immer noch gelassen. „Ich will mich nicht beruhigen! Ich erwarte eine Antwort von dir!", befahl Kaius sogleich und funkelte seinen Gegenüber wütend an. „Die kann ich Euch leider nich geben, mein Gebieter, weil ich sie nicht weiß", erwiderte Tala nun selbst etwas erzürnt, versuchte aber sich zurückzuhalten. „Nun gut. Es ist auch eigentlich relativ unwichtig. Wenn sie mich verraten will, dann soll sie die selben Qualen wie er erleiden. Vielleicht klärt sich dann ihr Verstand und sie wird wieder wissen, zu wem sie halten muss", bedachte Kai laut, wodurch Talas Atem für einen Moment stoppte. Kai wollte nun auch Aidria Schmerzen zufügen? Das dürfte nicht sein! Das konnte er nicht zulassen... niemals! „Sie wurde bestimmt nur von Raius getäuscht. Er hat sie gewiss verhext! Sie hat doch sonst nur zu Euch gehalten, mein Herr", versuchte er, seine Geliebte zu retten. Und Kai schien auf seine Worte zu reagieren und sie zu bedenken. „Du könntest Recht haben, Tala. Ich werde sehen, was mit ihr geschieht - später", sprach Kai bedenklich und nickte dem Rothaarigen dann zu, dass er sich nun bereit machen sollte für den Empfang. Mit großer Erleichterung, Aidria wenigstens etwas gerettet zu haben, nickte Tala seinem Kaiser zu und verschwand mit eiligen Schritten aus dem Thronsaal. Kai blieb als Einziges zurück und nahm bedenklich wieder seinen goldenen Kelch, mit Wein gefüllt, in die Hand, welchen man ihm neu gebracht hatte. „Nun wird es sich entscheiden, mein Bruder! Du oder ich." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued… ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Tja, wie jeder Teil, muss auch dieser zu Ende gehen... *seufzt* Aber irgendwie, obwohl ich eigentlich auf des Ende zugehen wollte, tut sich das bei der Story nicht. Ich hab noch so viele Ideen!!! Na ja, aber ich werde mein Bestes geben, endlich fertig zu werden, schließlich geht nichts ewig immer nur fort! Nochmals bedanke ich mich sehr für Eure Comments und hoffe, dass Ihr auch beim nächsten Mal wieder einen Teil lesen werdet. Bis denne!!! ^^ *knuddel* Marli Kapitel 24: *~Träume der Vergangenheit & Der Wille der Finsternis~* ------------------------------------------------------------------- Hi, hi alle zusammen!!!! *knuddel* Ich hoffe, Euch geht es momentan besser als mir! Ich hatte sowas von ein Blackout bei Fanfictions. Welche ich auch versucht habe fortzuführen: keine Idee. Es war einfach grässlich!!! Aber dann haben wir endlich Deutsch zurückbekommen und eine 2+ kann sich doch sehen lassen, oder? Na ja... eigentlich rege ich mich drüber auf, weil ich nur wegen so blöden Fehlern in der Inhaltsangabe keine 1 bekommen habe. Wahrscheinlich geht es Euch nicht anders, ne? Is ja auch jetzt egal. Erst mal wieder eine riesenmegabombastisches Dankeschön an Euch alle!!! Eure Comments können einen echt immer wieder aufbauen! Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich Euch richtig danken kann. Eins musste ich aber heute (Rosenmontag), als ich an dem Teil gesessen habe, feststellen: ICH KOMME ZU KEINEM ENDE!!! [Kommentar meiner Freundin: War doch klar. Jede deiner F.F's wird länger als geplant, z.B: „Dragon Wizard“! Sollte das keine Kurzgeschichte werden, die nur so dreißig Seiten lang geht - und jetzt? Über 80 Seiten!] Ich kann doch nichts dafür, wenn ich manchmal einige weitere Ideen habe, die ich unbedingt einbauen muss... *in-Ecke-verkriech* Aber einen Hoffnungsschimmer gibt es für Euch: Ich werde diese Geschichte zu Ende bringen, noch ehe ich sterbe! Ha,ha *Grabeslachen* Ich hatte eigentlich geplant, sie diesen Monat fertig zu kriegen, und was ist jetzt? Jep... Ich bin grad mal etwas über die Mitte, he, he *weiteres-Grabeslachen* Also mal wirklich, wer diese Story von Anfang an mitverfolgt hat und mir ein Commi geschrieben hat, den bewundere ich wirklich!!! Ich selbst könnte das ja nicht einmal. Gestern erst habe ich mir den Anfang von meiner Story durchgelesen. Mein einziges Comment: Gott, was für eine Rechtschreibung!!! o.o Diese blöden Rechtschreibfehler schleichen sich immer bei mir ein, je länger ich an einem Teil rumtippe. Na ja. Jetzt aber langsam genug davon. Zum Teil Sicherlich fragt ihr Euch, warum ich dieses Mal zwei Kapitelüberschriften genommmen habe. Nun dieser Tei besteht sozusagen aus zwei Abschnitten: 1. Ich habe etwas über die Vergangenheit von Kais Eltern geschrieben etc. [lasst Euch überraschen] 2. Endlich bekommt man etwas Einsicht, warum Kai so handelt... oder ist es vielleicht gar nicht Kai? *fiesgrins* Diese Frage werdet Ihr Euch wahrscheinlich auch am Ende des Teils stellen. So und nun, nach all dem Gequatsche, taucht in die Welt Roms ein und habt Spaß beim Lesen. Freut Ihr Euch über den Teil und fandet Ihn gut, so bin ich ebenso zufrieden =] >^~*Chapter 24*~^< Träume der Vergangenheit & Der Wille der Finsternis ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Rays Herz schlug schnell gegen seine Brust, je näher er der Wärme kam, die er in seinem Inneren deutlich wahrnahm. Und er wusste auch allein, dass diese Wärme von seinem Liebsten ausging. Das ihn jedoch ein Alptraum ereilen sollte, war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst... Dranzer flog ihnen immer noch voraus, so schnell er nur konnte. Drigger hatte mittlerweile sogar Ray überholt und lief so dem Greifvogel voraus. Doch urplötzlich flogen von allen Seiten her Pfeile auf sie zu, die sich nur mit wenigem Abstand vor ihnen, als Warnung, in den Boden rammten. Von überallher umzingelten sie lauter schwerstbewaffnete Soldaten und als Drigger ihre Reihen durchbrechen wollte, wurden Netze aus Silber auf ihn herabgelassen, wodurch man ihn einfangen konnte und er der Freiheit beraubt worden war. Ray wollte ihm zur Hilfe kommen, doch schon hielt man ihm einige Messer an die Kehle und die ausdruckslosen Gesichter starrten ihn emotionslos an. Aidria erschrak und wurde völlig überraschend auch festgenommen und als dies geschehen war, trat aus dem Hintergrund ein rothaariger Junge hervor, dem die Soldaten eilends einen Weg eröffneten. Er war nur etwas älter als Ray, so schätzte dieser jedenfalls, und seine tiefblauen Augen fixierten den Gefangenen mit Verachtung. Als sein Blick jedoch zu Aidria wechselte, zeigte sich Mitleid und Trauer in den Augen. Sie aber erwiderte nicht diesen Blick und starrte stattdessen lieber zu Boden. In dieser Situation konnte sie es einfach nicht... nicht wo sie versagt hatte. „Seid Ihr der Hauptmann?", ermittelte Ray aufgebracht, als man ihn auf die Knie zwang und versuchte, mit aller Kraft zu fesseln, wobei er sich natürlich mächtig wehrte. „Ja. Mein Name ist Talus", erwiderte sein Gegenüber und sah dabei unbarmherzig auf den Schwarzhaarigen herab. „Ich verlange, dass Ihr mich zum Kaiser lasst!", fuhr Ray unbeeindruckt fort und erwiderte den finsteren Blick. „Ein Sklave hat keine Rechte und erst recht ist es ihm nicht gestattet, Wünsche zu äußern, die mit dem Kaiser zu tun haben. Also halt lieber dein vorlautes Mundwerk!", entgegnete Tala ebenso grimmig. „Aber Tala!" „Ruhe!" Jeder kannte die gebietende Stimme, welche in diesem Moment erschallt war. Tala wirbelte verschreckt herum und die Soldaten begaben sich auf die Knie; selbst Aidria kniete sich vor ihrem Gemahl zu Boden. Zu Beginn des Ganges stand Kai hocherhobenen Hauptes und mit verachtendem Blick auf die Menschen vor ihm schauend. Auf seinem Arm saß still und majestätisch Dranzer, sein kaiserliches Zeichen. Das weiße Gefieder schimmerte etwas, so wie die tiefdunkelroten Augen, welche sich auf den weißen Tiger richteten. „Oh Kai!", rief Ray überglücklich und konnte nur schwer seine Tränen zurückhalten. Am liebsten wäre er aufgesprungen und seinem Geliebten in die Arme gerannt, doch nun wurden all zu deutlich die starken Fesseln erkennbar, die sich um seine Handgelenke schnürten. Doch die baldige Freude auf dieses Wiedersehen, verging Ray, als er merkte, wie Kai hasserfüllt auf ihn nieder sah. Eine Kälte ging unerwartet von der mächtigen Person ihm gegenüber aus, dass der Schwarzhaarige glaubte, es handle sich nicht um Kaius. Doch dass diese Bedenken Hirngespinste waren, wusste Ray sehr gut und genau dies verletzte ihn auch so sehr. „Wage es nicht noch einmal, in solch einem Ton mit mir zu reden, Sklave! Du bist kein Gott und dir ist es nicht gestattet mich so hinabzustufen auf deinesgleichen Art!", schrie der Kaiser erzürnt, verweilte jedoch starr auf der Stelle. Seine gesamte Aufmerksamkeit schien, trotz der großen Wut, nur Ray zu gelten, alle anderen schien er nicht richtig wahrzunehmen. Bei diesen Worten wurde Drigger, der nicht weit von Ray entfernt, unter den Netzen auf dem Boden lag, wieder zu neuen Taten angetrieben. So gut es nur ging, versuchte sich der Tiger, aus seinen Ketten zu befreien. Zunächst schien es, als ob das weiße, anmutige Tier auch Erfolg haben würde, doch als ihn scharfe Krallen am Rücken streiften, schrie Drigger nur auf und stürzte wieder zu Boden. Die Krallen stammten von Dranzer, der ihn ohne Rücksicht auf ihre gemeinsame Aufgabe, angegriffen hatte. „Wieso tust du das, Kai? Was ist nur mit dir geschehen?!", fragte Ray verzweifelt und versuchte aufzustehen, während alle, selbst Tala, stillschweigend zuschauten. „Mit mir ist gar nichts geschehen, Sklave! Und ich sage es dir ein allerletztes Mal, hüte deine respektlose Zunge!", erwiderte Kai fürchterlich erregt, wobei Dranzer wieder auf seiner Schulter Platz nahm und nun mit seinen undurchdringlichen Augen auf den urplötzlichen Feind schaute. Ray ließ sich davon nicht einschüchtern, stand mit seiner letzten Kraft auf und ging langsam auf Kai zu, der nicht von der Stelle wich. Als Talus, der Oberbefehlshaber, sich ihm in den Weg stellte, stieß er ihn einfach zur Seite und ging weiter auf den Kaiser zu, ohne dass noch jemand etwas dagegen unternahm. Ray war müde, erschöpft, verletzt, gequält, entehrt und gehasst worden. Er war beinahe durch die Unterwelt gegangen, nur um Kai wiederzusehen. Und nun sollte der Kaiser ihn anhören und wieder so werden wie früher. Zu dem Menschen, den Ray geliebt hatte! Schritt für Schritt kam Ray auf Kai zu, der nicht reagierte und ihn nur schweigend anstarrte. Als der Schwarzhaarige endlich nahe vor ihm stoppte, schauten sie sich weiterhin nur an. Dranzer erhob sich dabei von Kais Schulter und flog über ihren Köpfen hinweg durch den Säulengang. Kaius und Raius standen so nahe beieinander, dass sie den Atem des jeweils anderen auf ihren Wangen spüren konnten. So nahe waren sie sich schon sehr lange nicht mehr gekommen und das es einst einmal in dieser Stellung enden würde, hatte Ray nicht für wahr nehmen wollen... Langsam streckte Raius seine Hand nach Kai aus und wollte dessen Wange berühren, doch noch ehe des geschah, trat Talus dazwischen, ergriff Ray und schleuderte ihn zu Boden. „Wage es nicht den Kaiser anzufassen, du Stück Dreck!", sprach der Rothaarige dabei erfüllt von Hass und verschreckte Aidria mit dieser Weise etwas. So hatte sie den Befehlshaber nämlich noch nie gesehen. „Halt dich da raus, elendes Griechlein!" ( War früher ein Ausdruck der manchmal benutzt wurde, um jemanden zu verschmähen und zu erniedrigen) In Talas Gesicht machte sich bloße Wut bemerkbar, dann jedoch wirbelte er zu Kai herum und sah seinen Kaiser wartend auf Befehle an. Kai wiederum schaute kalt und undurchschaubar auf Ray, der ihn nun aus verzweifelten Augen anstarrte. „Kai, bitte, hör mich an - ich liebe dich", sprach Raius Unus leise, doch gerade so, dass Kai es hören konnte. In Kai entbrannte erneut ein Kampf. Doch dieses Mal siegte eindeutig ein Gefühl... Ohne ein Wort zu sagen, hob Kai seine Hand und ließ sie nach hinten schwingen. Es schien, als sei in diesem Moment die Zeit für eine Weile stehen geblieben. Tala schaute zufrieden drein, während Aidria aus tiefstem Herzen entsetzt und Ray verletzt war. Jeder Anwesende kannte dieses Signal des Kaisers. Wie viel solch ein Ausdruck aussagen konnte... „Hinfort mit ihm. Bringt ihn in den Kerker, ich werde über seine Strafe nachdenken." Solch ein Satz wurde in diesem Händezeichen ausgegeben und die Soldaten zögerten nicht lange. Ohne dass noch jemand das Wort ergreifen konnte, wurde Ray von Wachen umzingelt und trotz einiger Wehr, gefesselt. Der Schwarzhaarige war so getroffen von dieser Entscheidung, dass er nicht einmal nach seinen Liebsten rief, der ruhig und gefühllos vor allen anderen stand und keinen Blick eines anderen erwiderte. Der weiße Tiger, welcher zuvor ruhig unter dem Netz abgewartet hatte, begann nun laut zu brüllen und gegen seinen Käfig anzukämpfen. Es misslang dennoch... Das Eisennetz war zu stark für ihn. Erst als Ray sich endlich dazu überwand, weitere Gegenwehr zu zeigen, erwachte auch Aidria aus ihrer Starre, stürzte los und wollte Ray zur Hilfe kommen. Bevor sie aber auch nur annährend den Versuch machen konnte, wurde sie von zwei starken Armen ergriffen und davongezogen. Sie wusste auf der Stelle, dass es Tala war, wollte ihn aber nun um keinen Preis ansehen. Niemals, nicht, nachdem er dies getan hatte... „Kai! Kai, hör auf! Komm zu dir! Das ist Ray! Du kannst ihn doch nicht einfach in das Verließ werfen!", schrie sie und wehrte sich mit Leibeskräften gegen den harten Griff des Hauptmanns. Aber der Kaiser reagierte nicht. Ruhig und so, als sei er in einer anderen Welt, streckte er gelassen seinen Arm aus und ließ Dranzer wieder platz nehmen. Mit einem kurzen Nicken zu Tala ging er dann zurück in den Thronsaal. Hart wurde sie danach gegen eine Säule gedrückt und hellblaue Augen blitzten sie gefährlich verärgert an. Aidria ließ sich davon jedoch keineswegs beeindrucken. Ihrer Wut freien Lauf lassend, hob sie ihre Hände, ballte sie zu Fäusten und schlug auf Tala, ihren Rang und ihren Hochmut vergessend, ein. Dieser wehrte sich nicht gegen die Schläge und ließ sie so lange über sich ergehen, bis die Gemahlin des Kaisers laut zu schluchzten begann und dabei wieder ihre Arme sinken ließ. Tröstend nahm er sie in den Arm und streichelte ihr sanft durchs Haar, während ihre Tränen bereits sein Gewand benetzten. „Warum... warum das alles. Was habe ich falsch gemacht. Was nur?", klagte sie und schlang ihre Arme um ihn, drückte sich noch fester an den Rothaarigen. Tala wusste nicht die Antwort darauf. Er wollte Aidria nun erheitern, aber er wusste genauso gut, dass es nicht die Zeit für Erheiterungen war. Während er ihr immer noch behutsam durch die Haare fuhr und sie sich an seiner Schulter ausweinte, suchte Talus unerbittlich nach tröstenden Worten. Fand jedoch keine... So nahm er mit seiner Rechten ihr Kinn und hob es an, sodass sie mit verweiten Augen in die seinen schauen musste. Seinen Griff um sie beibehaltend kam er ihr langsam näher und schloss dabei seine Augen. Erschrocken hielt Aidria bei diesem Geschehnis still und wartete ab... Nur wenige Millimeter vor ihrem Gesicht, lächelte er sie warmherzig an und sprach flüsternd: „Ich bitte dich, hör auf zu weinen. Wenn du lächelst bist du noch schöner als eine Göttin." Nachdem er diese Worte gesprochen hatte, küsste er Aidria vorsichtig die Tränen von den Wangen, während sie es kaum fassend, über sich ergehen ließ. Ihr Herz begann dabei wieder zu schlagen und eine wunderbare Empfindung ergriff von ihr Besitz. Nachdem Talus sich langsam wieder von ihr löste, schauten sie sich eine ganze Weile lang nur stillschweigend in die Augen. „Wie kann ich nur fröhlich sein, wenn mein Liebster unglücklich ist?", sagte Aidria kurz darauf mit entschlossener Stimme. Talas sanfter Gesichtsausdruck änderte sich dadurch schlagartig in einen grimmigen. Grob stieß er Aidria erneut gegen die Säule, welche darauf einen kurzen Schrei von sich gab. „Hör auf! Hör endlich auf damit, zu sagen, Kai wäre dein Liebster!", schrie er erzürnt und seine Augen funkelten bösartig; verschreckten Aidria damit. „Er ist nicht dein Liebster! Kai liebt dich nicht! Entsage ihm doch endlich, oder du wirst vor Kummer sterben!" Noch ehe der rothaarige Junge zu Ende sprechen konnte, hatte Aidria ihre Hand erhoben und ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Ihre Augen blitzten vor Ärger, während sie immer noch mit erhobener Hand und zitternder Stimme erwiderte: „Wie... wie kannst du es nur wagen, Talus?!" Statt eine Antwort auf ihre Frage zu geben, wie es eigentlich seine Pflicht war, packte Tala Aidria erneut, zog sie fest in seine Griff, hob ihr Kinn an und versiegelte ihre Lippen mit den seinen. Überrascht wollte Aidria ihren Gegenüber von sich stoßen, doch ihre Gefühle übernahmen ihren Verstand und so gewehrte sie dem Befehlshaber diesen Kuss. Längere Zeit verharrten sie in dem immer inniger werdenden Kuss, bevor sie sich schweratmend voneinander lösten. Tala konnte zunächst kaum glauben, welch ein Vergehen er begannen hatte. Aber in diesem Augenblick hatte er sich einfach nicht mehr länger zurückhaltend können. Aidria sah zu verführerisch aus, als dass er ihr hätte wiederstehen können und dennoch hegte er auch kleinere Schuldgefühle, sie so überrumpelt zu haben. „Verzeiht. Es war nicht mein Recht, dass ich - " „Ihr müsst nichts sagen. Ich habe es zugelassen. Die Schuld ist die Eure, wie auch die meine. Vergessen wir es wieder", stotterte die Braunhaarige noch etwas mitgenommen, wodurch Tala leicht lächeln musste. „Mein Herz kann aber nicht vergessen", antwortete er bedenklich und schaute sie dabei zum ersten Mal wieder nach dem Kuss an. Aidrias Gesichtsaudruck war sanft und dennoch erwiderte sie harte Worte: „Wenn Eurer Herz nicht vergisst, dann ist es dazu verdammt zu sterben." Tala wirkte wie versteinert nach diesen Worten. Sie verletzten ihn in seinem Innersten, doch er wusste auch, dass Aidria nur die Wahrheit sprach. Als er wieder aufblickte, war Aidria bereits verschwunden und auch wenn Talus wusste wohin, so wollte er ihr nicht folgen. Sein Herz war zerbrochen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Er spürte unerwartet die Präsens einer gewaltigen Macht, nahe seines Bettes. Da er jedoch zu schwach war, sich aufzurichten, schlug der frühere Kaiser seine Augen auf und versuchte dabei einen Blick auf jenes Wesen zu erhalten. Doch zunächst verschwamm alles vor seinen Augen und nahm ihm die Sicht. Die vielen Arzneien der Hexer hatte Alexander Severus sehr geschwächt und er wusste, dass sein Leben nicht mehr lange anhalten würde. „Alexander", rief einem sanfte Stimme nach ihm, die dem Mann sehr bekannt vorkam. Ein weiteres Mal versuchte er, seine Augen zu öffnen und dieses Mal gelang es ihm auch. Über ihm schwebte eine Gestalt vom reinen, weißen Licht umgeben. Der frühere Kaiser dachte zunächst, es sei ein Bote von Pluto, welcher zu ihm kam, damit er den Weg ins Totenreich fand. Doch bei näherem Betrachten, erkannte er eine Frau. Ihre langen silbernen Haare fielen sacht neben ihr Gesicht und ihre warmherzigen, blauen Augen schienen ihn anzulächeln. Der Anblick der Frau machte den Kaiser so glücklich, dass er seinen Tränen freien Lauf ließ. „Meine Geliebte", wisperte er und streckte seine Hand nach ihr aus, hoffte es war kein Traum oder eine Illusion, die gleich verblassen würde. Und tatsächlich, er konnte die angenehme Wärme seiner Frau spüren, als er ihre Wange berührte. Lächelnd nahm sie ihre Hände und umschloss seine damit. „Du erinnerst dich noch an mich", begann sie zu sprechen und ließ die letzten Kräfte Alexanders in sich erwachen. „Natürlich. Wie könnte ich dich jemals vergessen? Deine melodische Stimme, deine reinen Augen, dein bezauberndes Lächeln und deine anmutige Gestalt. Nicht einmal nach so langer Zeit seit deinem Tode habe ich deine Erscheinung vergessen. Es wäre ein Vergehen gewesen", klagte er leise, während sie mit einer Hand seine Tränen fortnahm. „Geh nicht wieder fort. Lass mich nicht allein." „Bald, bald werden wir uns wiedersehen und verneint sein. Warte noch einen Tag, ehe wir uns nie mehr trennen", sprach sie weiter, wobei das helle Licht stärker wurde. „Nein – nicht! Geh nicht fort! Lass mich nicht allein - Nadir, bleib bei mir." „Ich war doch immer bei dir, mein Geliebter und ich werde immer bei dir sein, auch wenn du mich nicht sehen kannst", lächelte sie wiedermals sanft, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und war danach verschwunden... Auch das helle Licht ließ langsam nach, von dem der Kaiser für einige Zeit geblendet wurde. Als Alexander wieder etwas klarer sehen konnte, wusste er immer noch nicht so recht, ob es nun ein Traum oder die Wirklichkeit gewesen war. Für einen Traum, hatte es sich jedoch zu wahr angefühlt. Wenn er es allerdings so recht bedachte, dann war es ihm doch sichtlich egal, ob es nun ein Traum oder die Wirklichkeit gewesen war. Das Einzige, was zählte, war, dass er Nadir wiedergesehen hatte und sie immer noch solch eine Schönheit wie früher gewesen war. Ja, Alexander erinnerte sich an ihre erste Begegnung, als sie noch Kinder gewesen waren, so, als sei es gerade gestern geschehen... ~Flashback~ Es war wie immer ein warmer Sommertag gewesen. Damals hatte er auf der Liege im Hof gelegen und sich mit einigen Schriftrollen vergnügt, die er zum Spaß bekritzelte. Ein leichter, angenehm kühler Wind hatte durch die Felder seines Vater, welche sich vor seinem Angesicht weit erstreckt hatten, geweht und sie zu einem leichten Tanz getrieben. Nach einiger Zeit hatte die Langeweile jedoch von ihm Besitz ergriffen und so hatte er sich von seinen Sklaven sein Pferd satteln lassen und war alleine ausgeritten. Trotz seines jungen Alters von sechs Jahren, hatte er das Reiten sehr gut beherrscht. Sein Vater war nämlich einer der größten Züchter zu damaligen Zeit gewesen und deshalb hatte er auch nicht allzu viel Zeit mit ihm verbracht. Ihn hatte es jedoch nicht sonderlich viel gestört und seine Mutter hatte ihm schon lange nichts verweigert. Schon recht nicht das Reiten, weil sie glaubte, er würde später einmal das Geschäft seines Vaters fortführen. Das Alexander Severus aber später weitaus mächtiger sein würde, hatte sie nie im Sinn gehabt - und hatte es leider auch nicht miterlebt... Wiedermals ritt er durch die dichten Felder auf den Wald zu, in den er immer ritt, wenn er etwas Aufmunterung brauchte. Doch dieses eine Mal sollte alles ganz anders sein... Unerwartet konnte er nämlich aus weiter Ferne wunderschönen Gesang hören und wollte kaum seinen Ohren trauen. Dennoch verlockte ihn die Stimmte herauszufinden, wer dort so schön sang. ~ I am, what I am ~ ~ I do what I want, but I can't high ~ ~ And I won' t go, ~ ~ I won' t sleep... ~ ~ I can' t breathe until your' re standing here with me... ~ ~ I won' t leave and I can't high~ ~ I can not be, until your' re being here with me ~ Mittlerweile war er auf eine Lichtung gekommen, in dessen Mitte ein einziger, großer Baum stand. Und unter diesem erspähte er ein Mädchen. Ihr gehörte auch die wundervolle Stimme... Langsam kam er auf sie zugeritten und auch wenn sie ihn bemerkt hatte, so sang sie dennoch weiter. Das sanfte Lied schallte durch den Wald und wurde vom Wind fortgetragen... Erst als er nahe bei ihr hielt und vom Pferd absprang ( - wobei er fast vom Pferd gefallen wäre, durch ihren wunderschönen Anblick - ), hörte sie auf, ihr Lied fortzuführen und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Errötend kam er auf sie zu und verbeugte sich vor ihr. „Salve! Mein Name ist Alexander Severus, Sohn des Martinus T. Serverus, des größten Pferdezüchters in ganz Rom", stellte er sich errötend unter ihrem Lächeln vor und konnte sein Blick nicht von ihr abwenden. Es war so, als hätte sie ihn in ihren Bann gezogen... Nun stand auch sie auf, wobei das Mädchen mit einer Hand ihre langen, geflochtenen Haare nach hinten verwies. Auch sie verbeugte sich und erwiderte dann lachend: „Salve, mein Name ist Nadir Mirus, Tochter Cornelius Tacitus’, des neuen Verwalters dieser Provinz." In diesem Moment hatte sein Herz wie wild gegen seine Brust geschlagen und sein Atem hatte für einen Moment unter ihrer Schönheit und Anmut gestockt. „Stimmt etwas nicht, Alexander Severus?", ermittelte sie etwas besorgt, doch er schüttelte schnell, grinsend den Kopf. „Nein, mir geht es sehr gut, seit dem ich Euch jetzt getroffen habe", erwiderte er sogleich und ergriff ihre Hand, wobei sie ihn etwas verwundert anschaute. „Wisst Ihr, dass Ihr selbst schöner als Aphrodite singt?", machte er ihr schnell ein Kompliment und ging vor ihr auf die Knie. „Du musst mich nicht so anreden. Nenn mich bei meinem Namen, einfach Nadir", entgegnete sie etwas errötend und versuchte ihn nicht anzuschauen. „Gut, Nadir! Würdest du mit mir ausreiten und noch etwas im Wald spielen?" „Aber wir kennen uns doch gar nicht. Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann", meinte sie überlegend und musterte den Jungen vor ihrem Angesicht. Nachdenklich schaute er zu Boden: wie konnte er dem Mädchen beweisen, dass er ihre Freundschaft wollte? Doch urplötzlich wurde er an der Hand ergriffen und von Nadir zum Pferd geführt. „Du zeigst mir doch, wie das geht, ja?", fragte sie wieder lächelnd und erntete dadurch einen irritierten Blick seinerseits. „Wie was geht, Nadir?", ermittelte er deshalb immer noch perplex. „Na, reiten! Wenn wir als Freunde im Wald spielen wollen, dann muss ich auch immer hierher kommen können, ohne dass mein Vater mich unterwegs hier absetzt!", lachte sie. „Wenn du willst, kann ich dich aber auch immer abholen", schlug er spontan vor. „Gern... Bringst du es mir dennoch bei?", bat sie mit einem lieblichen Blick, wodurch er nicht "nein" sagen konnte und nickend einwilligte. Von diesem Moment an verstanden sie einander, wie niemand anderes je zuvor sie besser verstanden hatte – ausgenommen ihrer Eltern - und waren unzertrennlich; ja, es war schon fast so, als hätten sie sich bereits seit ihrer Geburt gekannt. Die Herzen beider schlugen im völligen Einklang... Die kurze Zeit, welche sie in ihrer Kindheit zusammen verbrachten, kam und ging, wie die Jahreszeiten. Als zwei Jahre verstrichen waren, voller Freude und Glück, zog auch diese Zeit vorbei, wie ein Sommerwind. Als er eines Tages wieder zum Hause Nadirs kam, um sie abzuholen, war diese nicht da. Das Haus war völlig leer und verlassen. Einige Blätter, welche der Herbstwind von den Bäumen geweht hatte, raspelten am Boden; doch sonst war es still. In jener Zeit, als der Winter langsam begann, trat auch die Einsamkeit und Trostlosigkeit in sein Leben... ~Flashback End~ Während Alexander Severus wieder an diese Zeit zurückdachte, musste er lächeln. Wie schön war damals die Zeit gewesen! Fast jeden Tag waren sie durch die Felder getollt und hatten jede Stelle des großen Waldes erkundet, bis Nadir plötzlich mit ihrem Vater noch Rom gezogen war. Doch das Schicksal hatte es Jupiter sei Dank, gut mit ihnen gemeint... Denn auch wenn er jeden Tag an sie gedacht hatte und sie wiedersehen wollte, so dauerte es dennoch noch einige Zeit. Jedoch war die Zeit nach dem Wiedersehen umso schöner... ~Flashback~ Damals war er überwältigt gewesen von der Pracht der Weltstadt, auch wenn sie zu seiner früheren Zeit noch nicht annähernd so mächtig gewesen war, wie nun zu seiner eigenen. Überall drängten sich Leute auf den Straßen und an jeder Ecke konnte man Händler erblicken, welche versuchten, ihre Güter und Waren zu verkaufen. Es herrschte eine friedliche und feierliche Stimmung. Denn bald würden die Olympischen Spiele zu Ehren des Jupiter abgehalten werden und dies war nun wirklich die beste Gelegenheit, dem größten aller Götter zu opfern und zu hoffen, dass er einem auch für den Rest des Jahres Gutes bescherte. Aber je näher dieser Tag rückte, umso mehr war auch Alexander in seinem Innersten aufgeregt. Er war nicht zur Freude in Rom eingekehrt... Nein, er sollte seinen Vater in seinem Hauptsitz aufsuchen und erfahren, welche Frau ihm für den Rest seines Lebens zur Seite stehen würde. Obgleich er wusste, dass sein Herz nur Nadir gehörte, nahm er sein Schicksal so hin wie es kam. Sich seinem Vater zu wiedersetzten, hätte ihm sowieso nichts genützt. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie er geradewegs auf jemanden zuschritt und mit diesem letztlich zusammenstieß. Erst als der Zusammenstoß bereits unvermeidlich geschehen war, kehrten seine Gedanken zurück in die Wirklichkeit, um das Schlimmste zu realisieren – nämlich, dass nun einiges an Obst auf der Straße verteilt lag, das gewiss jener Person gehörte, mit dem er zusammengeprallt war. Zu seinem Glück erkannte er nur eine Sklavin, welche sich sogleich hastig und voller Angst auf die Knie warf und so um Entschuldigung zu beten schien. Doch ehe sich Alexander versah, erklang eine wütende, weibliche Stimme hinter ihm: „Könnt Ihr nicht aufpassen?! Habt Ihr keine Augen im Kopf?! Wagt es einfach meine Sklavin umzurennen!" Erschrocken wirbelte er herum und erkannte ein Mädchen mit langen, geöffneten, silbernen Haaren, die erzürnt auf ihn zukam und der Sklavin aufhalf. „Eure Sklavin muss wohl eher auf den Weg achten als ich!", erwiderte er sogleich grimmig und vergaß den Gedanken, es könne sich bei diesem Mädchen um seine geliebte Nadir handeln. „Ach ja?! Das meint ihr Männer doch immer! Aber wer ist es denn, der Euch verpflegt und Euch das Essen zubereitet! Ihr könnt doch nichts als rummeckern und Euren Willen gegen die Frauen aufstellen, weil ihr aufgeblasenes Pack glaubt, Ihr wäret klüger. Was ihr beinweitem nicht seid! Eure Gedanken ähneln dem eines Wurms - was man deutlich hierbei sieht!" Alexander war nur noch sprachlos und konnte nichts erwidern. Dieses Mädchen hätte ihn nicht einmal zu einer Silbe kommen lassen und das alle Leute nun auf sie starrten, dass schien ihr auch egal zu sein. „Hört, das muss ein schlechtes Missverständnis sein. Ich - " „Missverständnis - wie bitte?! Das einzige Missverständnis, was ich hier sehe, ist, dass ihr Euch nicht endlich herunterbückt und meiner Sklavin helft, das Essen einzusammeln! Ein anders Missverständnis gibt es hier nicht!", schrie sie erzürnt und durchbohrte ihn gerade zu mit einem tödlichen Blick. Doch Alexander blieb standhaft und erwiderte diesen, sodass sich ihre Augen zu Schlitzen verkleinerten und sie in einem sehr gefährlichen Ton fortfuhr: „Habe ich mich nicht klar ausgedrückt?! Hebt sofort mein Obst auf, oder ich vergesse mich!" Dieses Mal gab er nach und half der Sklavin, das Obst aufzusammeln und ehe er danach etwas zu diesem frechen Mädchen sagen konnte, hatte diese ihm bereits den Rücken gekehrt und trat durch die Menge, welche vor ihr erstaunt zurücktrat. Ihr Sklavin folgte ihr mit dem Korb, bedankte sich aber nochmals mit einer Verbeugung bei ihm, dann war auch sie in der Menge verschwunden... und schon begann man sich, über ihn lustig zu machen. „Lässt sich von einem Weibsbild was sagen, nicht zu fassen!", hörte er besonders laut einen älteren Mann lachen. Doch Alexander ging nicht auf dieses dumme Geschwätz ein, seufzte und redete sich ein, es nur aus reine Höflichkeit getan zu haben. Dann setzte er schließlich seinen Weg fort. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nicht lange und er kam doch endlich an seinem Ziel an. Ein sehr großes, prachtvolles Haus, nahe des Palastes. Sein Vater hatte es sehr weit gebracht und war bereits ein angesehenes Mitglied des Konzils in Rom. Am Abend, als er seinen Vater nach der Begrüßung zu Geschäften begleitetet hatte und sie darauf auf verschiedene Feste zu Ehren seiner Männlichkeit gegangen waren, sollte es endlich soweit sein... Ihm sollte das Mädchen vorgestellt werden, mit welchem er den Rest seines Lebens würde verbringen müssen. Geduldig und gespannt wartete er neben seinem Vater in der Säulenhalle, der schönsten Halle des gesamten Anwesens. Er hatte sein bestes Gewand an und der Gang zu ihm und seinem Vater war mit Feuerfackeln sichtbar gemacht worden. Neben jeder einzelnen Feuerfackel stand eine Sklavin, in ihren Händen waren Körber mit Rosenblüten darin. Der Mond schien gerade durch die Säulen und gab die volle Pracht der Nacht zum Vorschein... Endlich war es soweit! Das Mädchen, zur ihrer Rechten und Linken ihre Eltern, wurde nach vorne zu ihm geführt. Ein weißer Schleier verdeckte ihr Gesicht, während sie auf ihn zukam. „Nimm nun die Hand deiner Liebsten an, welcher dir schon bereits seit deiner Geburt versprochen war!", sprach ihr Vater und reichte Alexander ihre Hand. Mit einem Kopfnicken nahm er ihre rechte Hand und berief sie an seine Seite. Dann, mit einem heftigen Herzschlagen, hob er den Schleier hoch und glaubte seinen Augen kaum... „IHR?!", entfloh es ihnen beiden gleichzeitig. Alexander glaubte, es konnte nicht mehr schlimmer werden. Es war das Mädchen vom Markt gewesen, das ihn so zusammengeschrien hatte und tatsächlich, es sollte nicht mehr schlimmer werden, sondern besser... „Kennst du deine Zukünftige schon, mein Sohn?", ermittelte sein Vater etwas irritiert, welcher zu seiner Seite stand. „Nein, nicht ganz Vater. Wir haben uns heute nur bereits auf dem Markt getroffen. Das ist alles", wank er schnell ab und erhielt einen finstern Blick ihrerseits. „Nun denn. Dann überlass mir bitte das Vorstellen", begann Alexander, nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte. Er wollte es noch einmal mit diesem Mädchen probieren, denn was würde es Gutes bringen ewig mit seiner zukünftigen Frau im Streit zu liegen? Nichts - nur Leid... Mit einer Verbeugung vor ihr stellte er sich schließlich vor: „Mein Name ist Alexander Severus." Nun schien sie erst recht verblüfft, warum wusste er nicht genau. Den Grund sollte er jedoch schon alsbald erfahren... „Und mein Name ist Nadir. Nadir Mirus", brachte sie immer noch mitgenommen ihren Namen hervor. Im nächsten Moment konnte Alexander nicht anders. Er umarmte das Mädchen, als glaubte er, es würde sich wieder in Luft auflösen, würde er es nicht umklammern. „Wenn du es wirklich bist, dann gehe nie wieder fort", wisperte er und achtete nicht auf die Umherstehenden, die nun etwas verwirrt dreinblickten. Nadir konnte es selbst kaum glauben. Jenen Mann, welchen sie heute noch so beschimpft hatte, war ihre vergangene Liebe. Tränen stiegen ihr vor Glück in die Augen und sie klammerte sich fest an ihren Liebsten. „Ich gehe nie wieder fort, wenn du mich nicht loslässt", lächelte sie. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Zeit danach war wie ein einziger, wunderbarer Traum. Jede Stunde, jede Minute, gar jede Sekunde war mit seiner wiedergefundenen Liebe etwas Besonders... Doch auch als Nadir ihm ihr Jawort gab und ihm somit die Hand zur Ehe reichte, musste wiedermals Unheil ihr friedliches Leben überziehen. Mittlerweile war Alexander der oberste Befehlshaber der Truppen geworden und war auch ein enger Vertrauter der Kaisers, welches alt und bereits im Sterben lag. Seinem Wunsch nach, da er keine Nachkommen besaß, sollte Alexander den Thron nach seinem Tode besteigen. Doch ein hinterlistiger Kaufmann hatte die Hälfte des Volkes mit Intrigen für sich gewinnen können und so war ein harter Kampf zwischen den beiden Rivalen erwacht. Dieser sollte sich in jener Nacht in einem allerletzten Kampf entscheiden. Doch Nadir wirkte damals äußerst besorgt, wollte aber nicht den wahren Grund dafür äußern. Gerade als er auf sein Pferd stieg und die Truppen, welche ihm bedingungslos zur Seite standen, bereit waren, kam Nadir, welche sehr besorgt schien, gefolgt von einer Sklavin, die Treppen des Palastes heruntergelaufen. Sofort sprang er ab , während sie sich in seine Arme stürzte und laut schluchzte: „Bitte, bitte geh nicht fort! Bleib hier bei mir." „Aber ich muss fort meine Geliebte, die Truppen zählen auf mich, dass ich sie erfolgreich im Kampf führe", entgegnete er ihr ruhig und fuhr ihr durch ihre Haare. Doch das beruhigte sie kaum. „Verstehst du nicht?! Es geht doch hier nicht nur um dich und mich - um uns, sondern auch um jemand anderen!" Alexander stutzte verwirrt und wusste nicht was Nadir damit meinte. „Um wenn noch?" „Mein Herr und Gebieter... Wir müssen fort!", sprach der Unteroffizier mitleidig, dass er sie unterbrechen musste. Ohne noch länger zu zögern, gab er Nadir einen sanften Kuss auf die Stirn stieg auf. Dann, bevor er seinem Pferd die Sporen gab, sagte er entschlossen: „Ich werde zurückkehren und dann lüfte das Geheimnis! Ich werde bestimmt nicht sterben, nicht solange du mir noch etwas Wichtiges zu sagen hast." Mit einem letzten Lächeln ritt er danach, gefolgt von seinen Truppen, aus dem Hof. Nadir blieb mit besorgtem Blick zurück. Neben ihr stand ruhig ihre Sklavin. Diese war als einziges in ihr großes Geheimnis eingeweiht. „Bitte halte auch dieses Versprechen", flehte sie in Gedanken zur ihrem Liebsten, bis sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Mein Lehrmeister Sinisturus, was..." Doch ehe sie spreche konnte, hatte er einen Finger auf ihre Lippen gelegt und sie somit zum Schweigen gebracht. „Ruhig mein Kind. Sorge dich nicht, er kommt zurück." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Wiedermals verstrich einige Zeit. Doch endlich wurde der Feind niedergestreckt und Alexander Severus Herrschaft als neuer Kaiser, konnte nun beginnen. Glücklich wieder in seiner Heimat zu sein, wurde er vom Volk jubelnd empfangen, aber am glücklichsten war wohl Nadir, die ihn endlich nach so langer Zeit wieder in ihre Arme schließen konnte... Da die Zeit damals günstig gewesen war, hatte man nicht lange zum neuen Vollmond gewartet und ihn schon gleich am nächsten Abend, in der Nacht der Götter, zum Kaiser gekrönt. Doch als wäre dies nicht schon eines der schönsten Geschenke der Götter, so offenbarte ihm Nadir auch in dieser Nacht, als er sich für seine erste Rede zum Volk vorbereitete, dass überhaupt schönste Geschenk von allen... „Geliebter, nun, da du wieder zu mir zurückgekehrt bist und wir alleine sind, kann ich dir endlich den wahren Grund meiner damaligen Besorgnis verraten", lächelte Nadir. Alexander, welcher mit einer Schriftrolle in der einen und mit einem Glas Wein in der anderen Hand, im Kreis lief und aufgeregt versuchte, sich die Rede einzuprägen, stockte und schaute seine Frau verwirrt an. „Ich wüsste nun leider nicht mehr was du meinst, Geliebte", erwiderte er und wartete immer noch darauf, dass Nadir fortfuhr. „Nun, es ist ganz einfach. Wir werden bald nicht mehr alleine sein", lächelte sie sanft und verwirrte Alexander umso mehr . „Wie, wir werden bald nicht mehr alleine sein?! Was bedeutet das?", ermittelte er immer noch verwundert. Nadir seufzte einmal und rückte dann die besseren Worte zurecht: „Ich erwartet ein Kind - dein Kind!" Noch ehe sich Alexander versah, hatte er die Schriftrolle losgelassen, jedoch im gleichen Moment wie das Weinglas. Völlig erstarrt schaute er auf Nadir, während die rote Flüssigkeit sich auf dem Teppich verteilte. Sogleich kamen einige Wachen angerannt, da sie glaubten es sei etwas Schreckliches geschehen... Als sie den Anblick, welcher sich ihnen nun bot, erblickten, stockten sie ebenso verwundert, wie Alexander es zuvor gewesen war. Der Kaiser lachte befreit und hob seine Frau etwas in die Luft, die ebenfalls lachte. „Welch ein Tag! Die Götter sind uns wirklich unsagbar freundlich gestimmt!", lächelte der Kaiser und konnte nicht anders, als seine Frau fest zu umarmen, als er sie wieder auf die Erde zurückgesetzt hatte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Bürger von Rom! Diese Nacht ist wahrhaftig von solch einem Glück erhellt, dass sie dem Tag damit gleichen kann! Nicht nur, dass nun endlich wieder Frieden und Gerechtigkeit mit meiner Ehrung und Krönung zum Kaiser herrschen wird – nein: auch mir selbst haben die Götter noch ein ganz besonders Geschenk überreicht! Ich darf Euch mit großer Freunde verkünden, dass meine bezaubernde Frau Nadir ( - er ergriff ihre Hand und ließ sie in das Licht der Fackeln treten, damit das Volk sie sehen konnte - ) einen Sohn von Jupiter und Juno empfangen hat, welcher mein Erbe als Kaiser dieses Reiches antreten wird!" Die Jubelrufe der Römer erschallten in dieser Nacht noch weit über die Tore der Stadt. Nun waren die letzten Zweifel der Bürger hin fortgeweht worden. Wenn ein Kaiser zur Zeit seiner Erwählung nun auch noch einen Erben erhalten sollte, so geschah dies mit dem Wohlgefallen der Götter. Sie waren dem Herrscher gnädig gestimmt und so wagte es keiner mehr, gegen den neuen Kaiser Alexander Severus sein Wort zu erheben. ~Flashback End~ Der alte Kaiser konnte wirklich nicht klagen, dass seine Vergangenheit zu unheilvoll gewesen war. Die Götter waren eigentlich, wenn er es so recht betrachtete, gerecht zu ihm gewesen. Erst hatte er Jahre voller Glück und Liebe erfahren und dann voller Leid und Einsamkeit. Alles was die Götter taten, war somit gerechtfertigt. Und nun würde er seine Liebste bald wiedersehen... Kai war zu einem großen Mann herangewachsen und Alexander wusste in seinem Innersten, dass sein Sohn nun bereit war, das Amt gut weiterzuführen. Er war einfach geschaffen dazu. Doch noch länger in der Vergangenheit zu verweilen, machte den Kaiser traurig und bald war er wiedermals so erschöpft, dass er in einen tiefen und festen Schlaf versank... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ein hämisches Grinsen lag auf seinem Gesicht, während er wiedermals zu seinem Weinglas griff, es zu seinen Lippen führte und kurz daran nippte. Zu seinen Füßen kniete Tala ehrfürchtig und wartete auf eine Anweisung, doch nichts der Gleichen kam. So wagte der Rothaarige es sein Haupt zu erheben und zu Kai nach oben zu schauen, welcher immer noch auf seinem Thron saß und kein Wort sprach. Man konnte Kais Gesicht nicht richtig erkennen, es wurde vom Schatten einer Säule überzogen und war so in Schwärze getränkt. Das etwas mit seinem Freund nicht stimmte, war Talus aber auch so klar. Selbst Dranzer, welcher an einem Stab neben dem Thron saß, wirkte verändert, so als wäre er ein Geist der mit seinem Todesblick nach einem weiteren Opfer sucht. Im nächsten Moment kam ein leises Kichern vom Kaiser und verschreckte den Oberbefehlshaber etwas, sodass er wieder seinen Blick zum Boden richtete. „Habt ihr ihn auch in die finsterste Zelle gesteckt?", ermittelte der Kaiser fies lächelnd, wenn man es auch nicht von Tala aus sehen konnte. „Mein Gebieter, davon war nicht die Rede. Wir haben ihn nur in eine Zelle gebracht und – " „SCHWEIG STILL! Ich habe ausdrücklich befohlen, ihn in den Kerker zu werfen, bis er seine Strafe erhält!", schrie Kai erzürnt, blieb aber dennoch ruhig auf seinem Thron sitzen. Tala bekam es zum ersten Mal mit der Angst zu tun. Das konnte doch unmöglich sein Freund sein - oder doch?! „Verzeiht, wenn ich zu weit gegangen bin", sprach er schon fast einem Flüstern gleich. „Es sei verziehen Befehlshaber, aber ich warne Euch! Noch einmal so ein Hintergehen und ihr verliert Euren Kopf!" Bei dieser harten Stimme zuckte Tala innerlich zusammen. Was war nur los mit Kai? Doch plötzlich begann dieser laut zu lachen, sodass der Rothaarige keine Zeit für weitere Überlegungen hatte und perplex zum Kaiser aufschaute. „Endlich! Ich habe die perfekte Strafe", kicherte der Junge und trat aus der Finsternis hinaus, wobei Tala der Atem für einen Moment stockte. Kais Augen waren wie tot. Einzigst ein mörderischer Blick lag auf diesen sonst so schönen Opalen und verriet keine Gefühlsregung. „Mein Gebieter?" „Geduld Talus. Du wirst die Strafe für diesen elenden Bastard schon erfahren", fuhr Kai fort und seine Augen blitzten ein weiteres Mal merkwürdig auf. „Bringt ihn zum Platz. Bald geht die Sonne auf und die Leute wollen doch geweckt werden", grinste der Kaiser hinterhältig. Tala konnte sich nicht mehr zusammenreißen und starrte Kai nur gebannt an. „Ihr... Ihr wollte doch nicht etwa..." Statt einer Antwort, erhielt er nur ein finsteres Lächeln und ein Kopfnicken. Dann fügte der Kaiser nach kurzer Zeit hinzu: „Doch, genau das Oberbefehlshaber." ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nach einiger Zeit erwachte Ray langsam. Das Letzte, an das er sich erinnerte, war, wie ihn jemand von hinten geschlagen hatte und er ohnmächtig geworden war. Als er vorsichtig seine Augen öffnete, schien ihm die Sonne direkt ins Gesicht. Es brach also wieder ein neuer Tag an... Ein kühler, angenehmer Wind wehte ihm durchs Haar und streife seinen freigelegten Oberkörper. Ray stutzte. Sein oberes Gewand hatte man entfernt? Weshalb? Und warum konnte er die Sonne sehen und den Wind spüren - er war doch in einer Zelle... Ray schaute verwirrt zur Seite, wobei sich seine Augen an das Licht gewöhnen konnten. Er konnte sein Erstaunen kaum zurückhalten, als er erkannte, wo er sich befand. Mitten auf dem Platz vor dem Jupitertempel auf dem Forum Romanum, wo für gewöhnlich immer die Händler ihre Waren verkauften. Und als er sich versuchte zu bewegen, merkte er , dass seine Hände an zwei weiße Säulen gekettet waren und jeder Befreiungsversuch vergeblich war. Was sollte das alles?! „Ah, du bist endlich erwacht", lächelte eine Stimme, welche ihm sehr bekannt vorkam. Und tatsächlich... Kai stand nun unerwartet vor ihm und spendete ihm somit etwas Schatten vor der aufgehenden Sonne. „Kai – warum?", brachte Ray mit einer kratzigen Stimme hervor. Er hatte schrecklichen Durst und seine Kehle war völlig ausgetrocknet. „Das wirst du noch führ genug erfahren. Glaub mir, dann wirst du dir wünschen, niemals danach gefragt zu haben", grinste er weiter und kam näher. Als plötzlich ein Adlerruf erklang und Dranzer auf einer der Säulen platz nahm, verräterisch auf den Schwarzhaarigen schauend. Kai kam Ray wieder gefährlich nahe und schaute ihn lange mit hasserfüllten Augen an, während Rays nur Trauer und auch Mitleid wiederspiegelten. „Hör endlich auf, mich so anzustarren! Ich hasse sie - diese Augen voller Mitleid!", entfuhr es Kai unerwartet, sodass Ray nicht wusste, was nun geschehen würde. Kai kam noch etwas näher, packte gewaltsam Rays Kinn und hob es hoch, dennoch blieb Rays Blick sanft. „Ich hätte dich töten sollen. Am ersten Tag als wir uns begegnet sind, hätte ich dich bereits töten sollen", fuhr Kai weiter fort. „Kai, ich liebe dich." Wieder wurde der Kaiser von neuem Hass erfüllt. „Halt deinen verlogenen Mund! Nur wenn du ihn aufmachst kommen schon Lügen heraus. Aber weißt du was? - Ich habe dich nie geliebt! Ich habe mich sogar lustig über dich gemacht. Du warst nur ein billiges Werkzeug, mit dem ich mir meine Zeit vertrieben habe. Nichts weiter!", wisperte Kai Ray leise und hinterhältig ins Ohr, wobei seine Lippen manchmal dessen Haut streiften. Ray war erst verwirrt und verletzt, sprach sich aber an das Erlebte zurückdenkend, wieder Mut zu. „Das ist mir egal, Kai! Auch wenn du mich nur benutzt haben solltest. Ich liebe dich dennoch. " „Was?!" „Es ist mir wirklich egal! Ich bin deswegen auch nicht verbittert. Solange es dir gefallen hat, mich zu belügen und betrügen und du froh warst, wenigstens selbst einen einfachen idiotischen Sklaven an deiner Seite zu haben, solange bin auch ich glücklich. Denn trotz alle dem, liebe ich dich!" „S-sei still! Hör auf damit... und hör auf mich so anzuschauen!", schrie Kai erzürnt, erhob seine Hand und verpasste Ray eine gewaltige Ohrfeige. Doch dieser hörte nicht auf. Nach der Ohrfeige schaute er seinen Liebsten nur warmherzig lächelnd an und fuhr fort: „All die Zeit habe ich nur an dich gedacht. An das, was du tust und an das, was noch geschehen wird, wenn wir uns wiedersehen. Ich weiß zwar nicht, was geschehen ist während meiner Abwesenheit, doch eins weiß ich gewiss: ich werde nie aufhören, dich zu lieben!" Diese Worte trafen Kais Herz und erstarrt stand er für einige Zeit dicht bei Ray, der erneut nur lächelte. „Ray." Der Schwarzhaarige war überglücklich. Das war wieder die sanft und liebevolle Stimmte von früher. Das war wieder sein Kai! Doch ehe er etwas sagen konnte, hatte der Kaiser seine Lippen mit den seinen verbunden. Nach langer Zeit lebte wieder unterdrückte Sehnsucht auf. Doch im nächsten Moment war sie schon wieder verschwunden. Kai stieß Ray gnadenlos von sich, fuhr sich mit seiner Hand über den Mund und schaute seinen Gegenüber angeekelt an. Dann spuckte er diesem vor die Füße, während zugleich Ray nicht wusste was er nun davon halten sollte... „Ist ja widerlich", murmelte der Kaiser und hob dabei seine Hand, sodass der Adler herabgeflogen kam und auf ihr Platz nahm. „Nun wirst du deine gerechte Strafe erhalten", lächelte Kai ein letztes Mal hinterhältig und wandte sich dann von Ray ab. Dieser rief verzweifelt nach seinem Liebsten und wollte sich losreißen, doch die Metallketten waren zu stark. „Peitscht ihn aus, bis die weißen Stufen überseht mit Blut sind und der Boden auf dem Kreis um ihn von Blut überfließt!", gab Kai laut den Befehl an eine Wache, welche neben seinem Streitwagen stand. „Kai! Nein! Tu das nicht - bitte!", flehte Ray von großer Angst erfüllt. Leicht zitterte er, doch der Kaiser blieb unbarmherzig, während er wieder auf seinen Wagen stieg und dann den Befehl gab, loszufahren, während der Richter mit der Peitsche auf Ray zukam. Was Ray jedoch in dem Augenblick sah, als der erste Peitschenhieb seinen Rückstreifte, ließ ihn für diesen Schlag seine Schmerzen vergessen... Denn er war sich absolut sicher gewesen, dass Kais Augen in dem Moment, als er sich nochmals zu ihm umgedreht hatte, plötzlich blutrot aufgeleuchtet hatten. Als wäre er nicht alleine! Als wäre etwas - oder jemand in seinen Körper eingedrungen und hätte ihm seiner Sinne beraubt. Nur wurde Ray langsam bewusst, warum Kai ihn erst leidenschaftlich geküsst und dann von sich gestoßen hatte... Dies war nicht sein Kai! Das war jemand anderes. „So, du willst also nicht schreien?! - Vielleicht sollte ich die Schläge etwas präziser ausführen? Der Kaiser hat mir freien Spielraum bei dir gelassen", hörte er den Vollstrecker kichern. Und tatsächlich! Sogleich der nächste Schlag war um einiges schmerzhafter und Ray konnte seine Schreie nicht mehr unterdrücken. Sie hallten durch die noch leeren Straßen der Stadt und rissen die Bürger aus ihrem Schlaf... Langsam floss sein Blut aus unzähligen Wunden von seinem Rücken... Tiefe und breite Striemenabzeichnungen an Rücken, Armen und Beinen brannten höllisch und Ray schrie so laut, dass er glaubte, seine Stimme zu verlieren. Dennoch half ihm keiner... Niemand erhörte ihn, auch wenn nun einige Leute bereits über den Platz gingen. Schnell warfen sie einen knappen Blick auf ihn, dann gingen sie weiter. Einige aber blieben einfach stehen und schauten, belustigt der Peinigung, zu. Vor Ray Augen verschwamm alles. Die Personen schienen nur noch Schatten zu sein. Er nahm nichts mehr richtig war. Nur die brennenden Schmerzen an seinem Rücken und das warme Blut, welches seine Beine herabfloss und den weißen Boden unter ihm mit Blut besudelte - auf die Stufen zufloss... Jeder Schlag erschien dem Schwarzhaarigen so, als würde man ihm heiße Glut an den Rücken pressen. Und als er langsam die Hoffnung auf Erlösung und Rettung aufgab, erklang eine Stimmte aus der Ferne, welche die Menge dazu veranlasste, sich zu teilen und ehrfürchtig jener Person platz zu machen. „HALTE AUF DER STELLE EIN, DIES IST EIN BEFEHL!" Ray konnte nicht erkennen, welche Gestalt ihm da zur Hilfe kam, aber er war jenem, oder jener äußerst dankbar dafür! So dankbar wie noch nie in seinem Leben zuvor... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Hier mach ich mal wieder Schluss für heute, muss morgen nämlich früh in die Schule! Hoffe, der Teil hat Euch trotz einiger Quälerein von Ray, dennoch gefallen und ich hoffe sehr, dass ich nicht schon wieder an der falschen Stelle abgebrochen habe!!! Nun denn: was meint Ihr? Wer ist Ray zur Hilfe gekommen: soll es a) Aidria oder b) Tala sein? Oder werden sie ihm gemeinsam helfen? Können sie ihm überhaupt helfen? ... und das Wichtigste: was ist überhaupt mit Kai los?! Hat tatsächlich jemand anderes von ihm Besitz ergriffen? Oder hat nur der Hass und die Machtgier über die Liebe gesiegt?! Fragen, welche "wahrscheinlich" schon im nächsten Teil geklärt werden!!! Also bleibt bitte dran, wenn der nächste Teil rauskommt ^.~ Würd mich freun, wenn Ihr mir auch eine kleine Meinung von Euch dalasst. Bis zum nächsten Teil! *schon-mächtig-auf-eure-Meinung-freu* *knuddel* Marli Kapitel 25: *~De Salute Desperare~* ----------------------------------- Kapitel 25: *~De Salute Desperare~* Hi, hi Leute! Da bin ich wieder! Bei mir kam der Osterhase schon früher an und hat mir gestern das hier für Euch hinterlassen: einen brandneuen Teil! Sorry, dass es wiedermals so lang gedauert hat, aber ich hatte viel Stress in der Schule und habe zudem 3 neue F.F's angefangen. Aber am Wochenende habe ich mich drangesetzt und was Neues abgetippt, wobei ich mir erhoffe, dass es Euch gefallen wird! Ich habe aber auch bemerkt, dass ich noch nie wirklich, einen einzigen Teil jemanden gewidmet habe ^^; Das möchte ich jetzt nachholen, deswegen widme dich diesen Teil besonders: Fynn-888 Kleblatt Yanika Chichilein Hayan kara Malinalda Bongo Hyoga ShadowODarkness Silberregen chibidragon3 shadow-lady -Viala- Da ich mich für die lieben Commis aus dem letzten Teil bedanken möchte. Am Ende wird's natürlich immer noch die große Dankesliste geben, wie schon gesagt ^^ Und bevor Ihr nun mit meinen Ostergeschenk an Euch loslegt, hier noch drei kleine Sachen: Numero 1: Ich habe endlich meine erste RPG zu Stande gebracht! Sie heißt "Russian Love Rules". Wer Lust hat, schau doch bitte mal rein, ja? Numero 2: Ich erfüll hier ne kleine Bitte meiner Freundin, also - Wer das Pairing TalaxKai auch sehr gern mag, kann wenn er möchte, bei der Story meiner Freundin vorbeischauen, bei der ich Co- Leserin und Ideenlieferin bin! In der Story geht's um ne kleine Wette und jede Menge Ärger. Wer Lust hat, sie heißt:"Golden Month - The only one" von Neo- Flame. Numero 3: Einige von Euch haben mich schon gefragt, was nach "My Heart and I" kommen wird. Also: Natürlich werden all meine anderen Stories, die ich veröffentlicht habe, endlich wieder auf Touren kommen! ^^ Hinzu wird dann noch eine Kurzgeschichte kommen. Titel: Slayerhunting Pairing: lasst Euch überraschen ;) Story: Es geht um Vampire und einen Jäger! Und last but not least, wird dann eine weitere "längere" Story von mir erscheinen. Titel: "Addicted Lovers" Pairing: müsst Ihr selbst herausfinden ;) Story : Eine Story, die ernstere Themen anspricht, als meine Gesichten zuvor. Emotionales Chaos ebenfalls vorprogrammiert! Nun denn, genug gequatscht. Welcome to Cinema - Computerstudios! Setzen, zurücklehnen, sich etwas zu trinken und Chips daneben stellen und in eine andere Welt eintauchen... *leise-Musik-im-Hintergrund* >^~*Chapter 25*~^< De Salute Desperare ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ ~Kleiner Rückblick~ Vor Ray Augen verschwamm alles. Die Personen schienen nur noch Schatten zu sein. Er nahm nichts mehr richtig war. Nur die brennenden Schmerzen an seinem Rücken und das warme Blut, welches seine Beine herabfloss und den weißen Boden unter ihm mit Blut besudelte - auf die Stufen zufloss... Jeder Schlag erschien dem Schwarzhaarigen so, als würde man ihm heiße Glut an den Rücken pressen. Und als er langsam die Hoffnung auf Erlösung und Rettung aufgab, erklang eine Stimmte aus der Ferne, welche die Menge dazu veranlasste, sich zu teilen und ehrfürchtig jener Person platz zu machen. „HALTE AUF DER STELLE EIN, DIES IST EIN BEFEHL!" Ray konnte nicht erkennen, welche Gestalt ihm da zur Hilfe kam, aber er war jenem, oder jener äußerst dankbar dafür! So dankbar wie noch nie in seinem Leben zuvor... ~Rückblick Ende~ ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Und tatsächlich hielt man mit den schmerzhaften Schlägen ein. Die Menge der schaulustigen Menschen teilte sich und eilends ritt ein weißes Ross zum Platz. Trotz seiner Qualen und der Benommenheit, riss Ray sich zusammen, sammelte seine letzten Kräfte und schaute auf; konnte dennoch nichts erkennen, dazu schien die Sonne viel zu stark und blendete seine Augen. „Bindet ihn los!", befahl die Stimmte barsch und so bekam Ray mit, dass es sich um einen Mann handelte. Einen Mann, den er erst vor kurzem kenngelernt hatte. Doch warum rettete ihn dieser nun? „Aber Herr, der Kaiser hat befohlen, dass - ", begann der Vollstrecker zu protestieren, weil er auch langsam Gefallen an seiner Arbeit gefunden hatte. „Ich weiß genaustens, was der Kaiser befohlen hat. Jedoch hat der Kaiser seine Meinung geändert, also binde ihn los! Auf der Stelle!", unterbrach der Oberbefehlshaber den gewöhnlichen Soldaten, welcher immer noch zögerte. „Der Meister konnte dies nie befohlen haben!", sprach der Soldat mit einer tieferen Stimme fort. „Meister?! Seit wann nennt man den Imperator Meister? Wer bist du?!", forderte Tala erzürnt und stieg von seinem Hengst. Der Soldat antwortete nicht, sondern kicherte nur laut, sodass die Menschen, welche um sie herum versammelt waren, ängstlich einen großen Abstand zu ihnen einnahmen. „Was für eine Ausgeburt des Pluto bist du?! Los, sprich!", forderte Tala sogleich, während er seinen Gegenüber wütend musterte. „Ha, ha, haa! Nicht schlecht, sehr gut geraten für einen Menschen!", lachte der Soldat hämisch und urplötzlich veränderte sich seine Gestalt. Es sah so aus, als würde die Haut schmelzen und ein ekelhafter Geruch verbreitete sich rasend schnell. Der Himmel verdunkelte sich etwas und Donnern war zu vernehmen. Die Menschen auf dem Markt flüchteten panisch vor Angst. Allein Tala und Ray blieben mit der Höllenkreatur zurück. Vor Talas Augen formte sich eine wahrhaftige Ausgeburt der Hölle zusammen, dessen Aussehen so grässlich war, dass man sie kaum richtig beschreiben konnte. Es schien so, als hätte sie keine richtige Form und ihre blutroten Augen funkelten, während es stoßweise, schwer atmete. Tala starrte nur mit aufgerissenen Augen auf das Ungetüm und wusste zum ersten Mal in seinem Leben nicht, was er tun sollte. Ray hingegen erholte sich langsam wieder und seine Kraft kehrte Stück für Stück zurück. Auch er konnte schon längst wieder das Biest sehen, das mit dem Rücken zu ihm stand. „Stirb, elender Mensch!", röchelte das Vieh und kam auf Tala zu, der unbeweglich da stand und sich nicht rühren konnte. „Talus, lauf!", schrie Ray so laut er konnte und holte so den Oberbefehlshaber in die Realität zurück. Dieser konnte im letzten Moment den scharfen und langen Krallen der Kreatur ausweichen. So wurde er nur leicht am Arm verletzt. Jedenfalls dachte Ray dies, musste jedoch das Gegenteil feststellen. Selbst, obgleich die Krallen Tala nicht einmal gestreift hatten, wurde sein Oberarm aufgeschlitzt und das Blut lief in Strömen an seinem Arm herab; dies schien die Kampfeslust des Biestes zu steigern... Währenddessen biss Tala die Zähne zusammen und versuchte, sich wieder vom Boden zu erheben. Doch durch seinen Arm wurde das Ganze ziemlich erschwert, weil er nicht so recht die Balance halten konnte, wie er es wollte. Ray musste hilflos mit zusehen, wie der Rothaarige versuchte, den weiteren Angriffen des Biestes auszuweichen. Für Talas Verhältnisse hielt er sich sogar recht gut. Dennoch fühlte sich Ray schrecklich. Er konnte nichts tun und die Hilflosigkeit quälte ihn. Warum? Warum kann ich nie etwas tun, etwas bewirken? Warum habe ich keine Kraft ? Warum keine Macht? Oh, warum bin ich nur so schwach? Das möchte ich nicht mehr sein! Ich will Kai helfen. Ich möchte stark sein! Ray schluchzte leise und verletzte sich mit diesen Gedanken nur selbst. Doch ein lauter, qualvoller Schrei holte ihn in die Gegenwart zurück. Verschreckt schaute er auf und erblickte, wie Talus ein weiteres Mal getroffen wurde und zu Boden stürzte, so blieb er regungslos liegen... Ray schaute geschockt drein. „Talus?! Steh bitte auf!", brüllte er voller Verzweiflung, doch der Rothaarigen hörte ihn nicht und Ray stellte sich schon das Schlimmste vor. Die ersten Tränen lösten sich und liefen über seine Wangen... „Nein, nein... Ich möchte nicht mehr. ICH WILL NICHT MEHR SCHWACH SEIN!", schrie Ray aus seinem tiefsten Inneren und er wurde erhörte. Ein Wunder geschah... Reines, helles Licht erstrahlte aus seinem Inneren und umgab ihn so stark, dass die Kreatur von Pluto geblendet wurde. Ray wusste zugleicht nicht, was geschah, bis sich vor seinem Angesicht ein Tiger aus dem Licht bildete, den er gut kannte. „Drigger!", rief Ray höchst erfreut seinen Freund wieder zu sehen. Der große, weiße Tiger ließ ein mächtiges Brüllen ertönen und sprang dann auf Ray zu. Mit seinen mächtigen Krallen riss er die Säulen auseinander und befreite den Schwarzhaarigen von seinen Fesseln. Unerwartet waren alle Wunden und Leiden vergessen und in Ray stieg riesiger Mut auf. Er wusste plötzlich genau, was er zu tun hatte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So schnell er konnte, begann er auf das Monster zu zurennen. Drigger holte ihn ein und erstrahlte wiedermals in einem goldenen Licht, formte sich zum Gravitasschwert, dem Zeichen des Mutes und der Willenskraft, welche auch in Ray wieder erwachte und stärker als je zuvor war... Seine Hand umschloss siegessicher und gewiss den Schwertgriff, als sei ein jahrhunderteralter Krieger wieder zum Leben erwacht und gemeinsam mit diesem stürzte er sich auf das Monster. Dieses hatte sich bereits auf seine Attacke vorbereitet und legte es auf einen Gegenangriff an. Dennoch war sich Ray seiner Sache vollkommen sicher... Kurz bevor das Beast zum Schlag mit seinen Handkrallen ausholte, sprang er hoch und riss sein Schwert mit einem lauten Kampfschrei herab. Sogleich wurde das Ungeheuer von einem Blitz durchfahren und als Ray nach seinem gewaltigen Sprung wieder auf der Erde landete, fielen die Überreste des in zweigeschnittenen Wesens zu zwei Seiten auf den sandigen Erdboden. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen stand Ray wieder auf, wobei das Schwert sich in Drigger zurückverwandelte... Raius konnte sich zwar immer noch nicht erklären wie der Tiger hier hergefunden hatte, besonders weil er eigentlich gefangen genommen worden war, aber dennoch war er seinem Freund sehr dankbar und so vergas er bald darauf auch schon diese Frage. Stattdessen erschrak er, als ihm Tala, der Oberbefehlshaber, wieder in den Sinn kam. Auf der Stelle wirbelte er herum und rannte auf den am Boden liegenden Rothaarigen zu. Er hatte sich seit dem Angriff der Ausgeburt nicht mehr gerührt und rotdruchtränkter Sand umgab ihn bereits. Ray betete zu den Göttern, dass er noch nicht tot sein möge... Langsam hob er ihn hoch und stützte den Oberbefehlshaber etwas, während Drigger leise knurrte. „Ganz ruhig mein Freund, ich verdanke auch ihm mein Leben", erklärte Ray und der weiße Tiger schien sich damit auch abzufinden, obwohl trotzdem deutlich wurde, dass er den Rothaarigen nicht besonders mochte. Das Erste, das Ray tat, war sogleich zu prüfen, ob es noch nicht zu spät für Talus war und zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass die Götter seine Gebete erhört hatten. Tala atmete noch... Aber sehr schwach und von seinen Wunden war er auch sehr geschwächt worden. Die Hauptwunde befand sich an Talas Bauch, welche quer und sehr tief über die Mitte führte. Ray kam es so vor, als wollte die Blutung gar nicht erst aufhören, bis alles aus dem Körper in seinen Armen herausgeflossen war. Wenn er nun nicht schnell handeln würde, dann wäre Talus Leben verloren. Doch wohin? Jedoch sollte ihm diese Frage, zu schnell für seinen Geschmack, beantwortet werden... Denn die ersten Soldaten kamen bereits von allen Seitenstraßen her auf den Platz gerannt und es schien nicht so, als hätte sie den Befehl von einer erneuten Gefangennahme... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Geschehnis, welche Ray durchlebt hatte, blieben nicht unbeobachtet. Denn oben, über den höchsten Häusern der Stadt, kreiste Dranzer, der weiße Alder und richtete seinen scharfen Blick auf den Marktplatz herab. Durch seine Augen konnte nicht nur der Adler selbst etwas sehen... Nein auch die Person, welche Besitz von ihm ergriffen hatte, konnte das. Diese saß wieder auf ihrem Thron und starrte mit einem hämischen Lächeln in ihr Weinglas... Gerade, als die Soldaten auf Ray zustürmten, ließ sie den Becher etwas zur Seite kippen, sodass der Rotwein verschwamm. Sogleich darauf führte Kai den goldenen Becher an seine Lippen und trank etwas daraus. „Einfach ausgezeichnet", lächelte er danach und stellte den Becher zurück auf einen kleinen Tisch, der neben dem Thron plaziert worden war. Bei diesen Worten blitzten wiedermals seine Augen verräterisch hellrot auf, während er aufsah und dabei seinen weißen Adler erblickte, der nun durch die Säulen auf ihn zuflog. „Komm her mein Gefährte!", befahl der Kaiser und streckte den Arm für seinen Adler aus, welcher sogleich gehorchte und sich niederließ. Kai zog langsam seinen Arm zu sich und begann dann bedenklich den Adler zu streicheln, während er seinen Blick starr geradeaus richtete. „Sag, mein treuer Gefährte, was sollen wir nun mit ihm tun? - Foltern, auf der Stelle töten? Was wäre eine wirklich angemessene Strafe für einen Halbgott?!", ermittelte Kai grinsend, worauf der Adler einen lauten Schrei von sich gab. „Ja, ich weiß Mortis. Dieser Körper widert mich auch an, aber ich werde es nicht zulassen, dass das Götterreich zerfällt! Niemals! Auch wenn sich die anderen Götter damit abgefunden haben, ich, Pluto, Herrscher des Nyux, werde der Prophezeihung trotzen! Vielleicht mag es ja mein, ach so toller Bruder, Jupiter auch bereits aufgegeben haben, aber ich niemals! Ich werde nicht sterben, nur weil sich zwei Halbgötter vereinen werden. Diesem Schicksal kann man trotzen und hätten die anderen Götter mich unterstützt, so wäre einer der beiden Halbgötter nun tot und es gäbe keine Gefahren mehr für das Götterreich! Doch alle sind so blind und geben sich ihrem Schicksal hin, welch' Feigheit, nicht wahr, mein treuer Mortis?!" Erneut erklang ein Schrei des Adlers und stimmte den Herrscher des Totenreiches zufrieden. Für einen Moment blieb Pluto ruhig sitzen, ohne über etwas nachzudenken, dann stand er auf und ging zu den Säulen, um auf die Stadt zu schauen. „Rom, all das gehört uns Göttern und nicht einem wildfremden Gott, der sich für etwas Größeres hält. Werde ich erst einen Auserwählten zu Fall gebracht haben, dann kann sich die Vorhersage des Untergangs unseres Götterreiches nicht mehr erfüllen und man wird mir endlich mehr Respekt entgegenbringen. Solch einen Respekt, den ich schon seit meiner Geburt verdient hätte", lächelte Pluto siegesgewiss und ließ seinen Blick über die Stadt schweifen, wobei ihm das Kolosseum ins Auge stach. Sein Blick verfinsterte sich und eine schwarze Aura umgab des Kaisers Gestalt, während ein grausames Lachen erklang. „Perfekt. Nun weiß ich den Ort, an welchem Raius Unus sterben wird", lachte der Herrscher der Unterwelt kalt und wandte sich dann wieder ab. In diesem Moment fiel ihm ein, dass er noch jemanden einen Besuch abstatten wollte. So ging er anmutig aus dem Thronsaal... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Genau in dem Moment, da Tala schwer von dem Ungetüm verletzt worden war, verspürte Aidria einen schmerzvollen Stich in ihrem Herzen und begann sich Sorgen zu machen. Weinend lag sie auf ihrem Bett und wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Zwar hatte sie zuvor schon mit einem Trick, Drigger aus seinen Ketten befreit, doch es blieb immer noch die Ungewissheit, ob es dem Oberbefehlshaber gut ging. Und sie hatte schon schreckliche Vorahnungen, dass sie glaubte, ihr Herz müsse zerspringen... Zugleich musste sie immer noch an das Geständnis ihrer Liebe Talus gegenüber denken. Dieses Gespräch beherrschte immer noch ihre Gedanken und plagte sie nun, da sie sich große Sorgen um Tala machte... - Flashback - Aidria hatte kurzerhand beschlossen, Ray ein weiteres Mal zu helfen, auch wenn sie dafür von Kai getötet werden würde. Dies nahm sie in Kauf. Durch ihren starken Willen hatte sich es sogar geschafft, den Wachen zu entkommen und zu den Pferdeställen zu eilen... Doch gerade, als sie durch das Palasttor reiten wollte, stellte sich ihr Talus mit seinem weißen Hengst in den Weg und schaute sie durchdringend und ruhig an, während ihr Blick sich verfinsterte. „Geht mir aus dem Weg!", knurrte sie auf der Stelle und wollte vorbeireiten, doch Tala versperrte ihr weiterhin den Weg, ohne die geringste Anstalten zu machen, zur Seite zu gehen. „Nein, ich lasse Euch nicht noch einmal gehen. Ich will nicht mehr, dass Ihr Euer eigenes Leben aufs Spiel setzt!", erwiderte Tala ernst und kam näher. „Wenn ich mein eigenes Leben nicht aufs Spiel setzte, wer tut es dann um einem Unschuldigen zu helfen?! Lieber sterbe ich, als dieser Ungerechtigkeit noch länger zu zusehen!", schrie Aidria erbost, wurde aber im nächsten Moment zum Schweigen gebracht, da Tala sie zu sich gezogen und geküsst hatte. Aidrias Leidenschaft wurde wiedermals in ihr geweckt und langsam begann sie den Kuss zu erwidern. „Ich werde mein Leben für das Eurige aufs Spiel setzten", erhob Tala danach sanft das Wort, wodurch Aidria ihn verwundert anstarrte. „Was?! - Aber!" Noch ehe Aidria protestieren konnte, hatte Tala ihr sanft einen Finger auf die Lippen gelegt und sie erneut zum Schweigen gebracht. „Ich tue das nur für Euch, weil ich Euch aus tiefstem Herzen liebe, nur damit Ihr es wisst. Dafür tue ich es. Dafür und für meinen Freund Kai." „Ihr müsst das nicht tun, es wird nicht von Euch verlangt! Ich mache das lieber selbst!", entgegnete Aidria stur und suchte, trotz der leichten Röte auf ihren Wangen, einen Weg an Tala vorbei, den es jedoch nicht gab. „Liebt Ihr mich denn so wenig, dass Ihr mir noch nicht einmal gestattet, Euch zu helfen? Euch etwas von Eurer Last abzunehmen?" Tala fragte hart und schaute Aidria dabei durchdringend an. Diese seufzte nur und atmete daraufhin tief durch... Denn sie kannte die richtige Antwort darauf, traute sich nur nicht, sie auszusprechen. Schließlich nahm sie allen Mut zusammen und schüttelte den Kopf. „So... so ist das nicht, Oberbefehlshaber. Aber dennoch muss ich es allein tun. Ich möchte jedoch nicht, dass Ihr nie die Wahrheit meiner Gefühle erfahrt. Deswegen sage ich es nun klar und deutlich, aber nur ein einziges Mal: Ich liebe Euch!" Sogleich wurde es still. Tala hatte diese Aussage die Sprache verschlagen und er schaute Aidria nur mit seinen himmelblauen Augen an. Die Gemahlin des Kaisers selbst, hätte sich jetzt am liebsten in die Arme ihres Geliebten gestürzt. Doch sie wusste, dass dies nicht ging. So wollte sie ein weiteres Mal versuchen, an Tala vorbeizukommen. Wieder ohne Erfolg. Der Rothaarige hielt sie wiedermals zurück und schaute ihr durchdringend in die Augen. „Ich werde gehen, das ist ein Befehl! Ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt, denn das würde ich mir nie verzeihen. Schließlich liebe ich dich auch!", erwiderte er lächelnd, woraufhin Aidria sich von ihrem Pferd vorneigte und ihre Lippen mit den seinen in einem weiteren, leidenschaftlichen Kuss verband. Als sie sich wieder schweratmend von ihrem Liebsten löste, war ihr Wille gebrochen. „Gut, ich bleibe auf deinen Wunsch und vertraue dir, dass du Ray retten wirst!" Tala stimmte ihr mit einem Nicken zu, schaute ein letztes Mal Aidria ruhig in die Augen und ritt dann los. „Aber wagt Euch, Oberbefehlshaber! Wehe Ihr sterbt oder verletzt Euch, dann erwartet meine ewige Rache!", rief Aidria ihm nach, um ihre Besorgnis um Tala etwas zu verbergen. Dieser hielt nochmals kurz an, schaute zurück zu Aidria und lächelte: „Ich werde zurückkehren! Ihr habt mein Wort!" Dann gab er seinem Hengst die Sporen und war schon bald aus der Sichtweite Aidrias verschwunden. Diese schaute ihm immer noch sehnsuchtsvoll nach und legte dabei ihre Hände auf ihr schnellschlagendes Herz. Ihre Augen spiegelten dabei Besorgnis und Trauer mit sich. „Oh, ich flehe Euch an, Ihr großen Götter! Bitte, bitte beschützt meinen Liebsten und lasst ihn zu mir zurückkehren. Ich flehe Euch an!" , bat sie in Gedanken betend die Götter um deren Unterstützung, war sich jedoch nicht so sicher, ob diese nun wirklich helfen konnten... - Flashback Ende – Ihre Tränen nahmen mit einem Mal zu, während sie das weiße Laken damit benetzte. Sie hatte so große Sehnsucht... Sehnsucht danach, dass alles wieder so werden würde, wie früher. Ein Adlerschrei ließ sie hochschrecken und als sie ihren Kopf langsam in die Richtung, aus welcher der Schrei gekommen war, drehte, stand dort Kai, anmutig und sanft lächelnd. „Kai?", brachte sie verwirrt hervor und versuchte sich, ihre Tränen fortzuwischen. Langsam kam der Herrscher näher, während sich der weiße Adler auf der Lehne eines Liegstuhls niederließ. Als der Kaiser sich zu ihr gesetzt hatte, erhob er leicht die Hand wischte ihr die Tränen fort. „Warum weinst du, meine Herrscherin?", fragte Kai sehr sanft an und Aidria wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Doch ehe sie Antwort geben konnte, näherte Kai sich ihr und wollte Aidria küssen. Diese blockte auf der Stelle ab und sprang auf. „Was ist mit dir?", ermittelte der Kaiser ein weiteres Mal und blickte seine Gemahlin verwundert an. „Diese Frage könnte ich zurückgeben. Warum wolltest du mich küssen?", stellte Aidria sogleich die Gegenfrage und schien noch etwas geschockt. Kai lachte leicht und erwiderte: „Aidria, Geliebte, du benimmst dich merkwürdig. Ich wollte dich küssen, weil ich dich liebe." „NEIN!", schrie Aidria unerwartet und Kai sah sie nun verdutzt an. „Wer bist du? Und wo ist der Kaiser?!", ermittelte Aidria standhaft. „Ich bin der Kaiser", entgegnete Kai, wobei sich sein Blick leicht verfinsterte und er sich erhob. „Nein, das kann nicht sein! Kai hätte niemals so etwas getan - denn Kai liebt ganz allein Ray!" „Nenne nie wieder diesen Namen in meiner Anwesenheit!", sprach der Kaiser, sich stark zurückhaltend, nicht zu schreien. „Weshalb nicht? Was hast du dagegen, wenn ich den Namen deines Geliebten nenne? - Raius Unus", erwiderte Aidria hinterhältig und merkte, wie sich Kais Haltung schlagartig veränderte. „ICH SAGTE, DU SOLLST DIESEN NAMEN NICHT MEHR NENNEN!", brüllte der Kaiser erzürnt, wobei seine Augen hellrot aufleuchteten und riesige, schwarze Flammen aus dem Erdboden um ihn herum empor schossen. Aidria erschrak so fürchterlich, dass sie stolperte und am Boden kauernd zu sah, wie die Gestalt ihr langsam näher kam. So laut sie nur konnte, schrie Aidria um Hilfe und wurde auch erhört. Kurze Zeit später stürzten Wachen in ihr Gemach, doch mittlerweile waren die Flammen verschwunden und Kai stand normal vor ihr. Die Wachen knieten nieder und wussten nicht so recht, was nun zu tun war. „Ihr könnt gehen, ihr werdet nicht mehr gebraucht", sprach Kai auf der Stelle, wandte dabei seinen hasserfüllten Blick von Aidria ab. „Nein! Bleibt hier! Das ist nicht der Kaiser!", rief Aidria verzweifelt, sodass die Wachen sie verdutzt anblickten. Im nächsten Moment wurde sich vom Kaiser gepackt und in seine Arme gezogen. „Schon gut, ihr könnt gehen! Eine Schlange verirrte sich in das Gemach und sie hat sich nur erschreckt", fuhr Kai ruhig fort und hielt Aidria so fest in seinen Armen, dass sie sich nicht befreien konnte. Die Wachen nickten stumm und verließen das Zimmer mit einer Verbeugung. Sogleich leuchteten Kais Augen erneut hellrot auf und jagten Aidria schreckliche Angst ein. „Verärgere mich nicht zu sehr, Mensch!", zischte eine Aidria völlig unbekannte Stimme. „Wer bist du?", fragte Aidria wiederholt und versuchte so gut es ging, ihre Angst zu unterdrücken, damit ich Gegenüber sie nicht spürte. „Oh, du kennst mich. Gewiss! Jeder kennt und fürchtet mich, weil niemand weiß, wann ich zu ihm komme. Niemand weiß, wann sein Ende naht. Nur ich", lächelte das Wesen und Aidria überlegte, was diese Aussage mit ihrer Frage zu tun haben sollte. Doch schlagartig kam ihr die Erkenntnis. Mit geweiteten Augen schaute sie auf Kai. Eher auf Kais Körper... Diese übermenschlichen Kräfte. Diese schwarzen Flammen. Die blutroten Augen... Vor welchem Gott fürchtete man sich am meisten? Die Antwort lag so klar, dass Aidria sich selbst verfluchte, nicht viel früher auf des Rätsel Lösung gekommen zu sein. Es war der Gott der Unterwelt. Richter über Leben und Tod - Pluto... Der Gott schien ihre Gedanken gelesen zu haben, weil er im nächsten Moment kalt zu lachen begann, während Dranzer einen Schrei miteinstimmend von sich gab. „Du hast es also herausgefunden. Nicht schlecht." Ängstlich wand Aidria sich immer noch in seinem Griff. Ihre Furcht stieg immer mehr an. Denn Plutos Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. „Nun, da du mein kleines Geheimnis kennst, weißt du gewiss, dass ich dich nicht mehr am Leben lassen kann", grinste er hämisch. „Nein! Nein, lass mich los!", schrie Aidria verzweifelt, doch es war zu spät... Pluto zog sie noch näher zu sich und versiegelte ihre Lippen mit seinen. So verharrten sie eine Weile in dem todbringenden Kuss... Aidria, die sich anfangs schwer wehrte, wurde immer schwächer und schwächer. Ihre Lider wurden immer schwerer und eine drückende Müdigkeit brach über sie herein. Sie spürte, wie jeder Funke Kraft ihrem Körper entzogen wurde und eine Schwärze sie empfing, die schweigsam und kalt war. Mit ihrer letzten Kraft rann ihr eine stille Träne die Wange herab und mit ihrem letzten Gedanken, bevor Pluto ihr den allerletzten Atem nahm, dachte sie an ihren geliebten Tala. Danach schlossen sich ihre Augen für immer und sie erschlaffte in Kais Armen. „Niemand wird mich aufhalten", lächelte Pluto als er sich von Aidria löste und ihren leblosen Körper aufs Bett legte. „Nun muss ich nur noch einen aus dem Weg räumen, dann kann niemand den Auserwählten helfen", lachte er grausam und verschwand aus dem Saal. Mortis schaute mit seinen blutroten Augen auf Aidria, die mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag und den ewigen Schlaf des Todes träumte. Dann erhob er sich mit kräftigen Flügelschlägen in die Lüfte und folgte seinem Herren... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ ~ Tala! Tala! - Hilfe mir! ~ Eine Stimme? Was für eine Stimme? Wer rief nach ihm? ~ Ich flehe dich an, hilf mir! ~ Er sollte jemanden helfen? Wem sollte er helfen? Wer verlangte nach seiner Hilfe? ~ Bitte... Bitte hilf mir ~ Die Stimmte klang verzweifelt und es schien, als würde die Gestalt weinen, die nach ihm rief. ~ Tala, ich liebe dich ~ Wer liebte ihn? Wer brauchte ihn? Wer wollte seine Nähe spüren? ~ Vergiss mich nicht ~ Wen sollte er nicht vergessen? War jener oder jene wirklich so unwichtig, dass er es trotz der Auforderung, ihn oder sie im Gedächtnis zu behalten, dennoch vergessen hatte? „Talus! Talus, wach auf!" Wieder eine Stimme. Doch dieses Mal war sie nahe. Sehr nahe... „Bitte, öffne deine Augen!" Man rief nach ihm. Man verlangte nach ihm und er würde gehorchen! ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Langsam öffnete er seine Augen und sah eine Person, dessen Gesicht über ihm lag, er jedoch zunächst nur dessen Konturen erkennen konnte. Tala bemühte sich, eine bessere Sicht zu erhalten, aber es dauerte einige Zeit, bis das Bild klar wurde. Bernsteinfarbene Augen sahen ihn erleichtert an, als das Gesicht seine wahre Gestalt vor seinem Angesicht annahm. „R-Raius Unus", keuchte der Rothaarige und versuchte sich plötzlich aufzurichten, das jedoch durch gewaltige Schmerzen an seinem Bauch misslang. Leise aufschreiend fiel er wieder zurück in Rays Arme. „Jupiter sei Dank, du lebst noch! Du solltest liegen bleiben, Befehlshaber", ergriff der Schwarzhaarige das Wort und lächelte Tala schwach an. „W- wo befinden wir uns?", ermittelte dieser perplex, als er sich um schaute und feststellen musste, dass sie in einer Zelle eingesperrt waren. „Wir sind in den Gefängnissen des Kolosseums. Als man uns gefangen nahm, wurde ich sofort hierher gebracht. Du wurdest noch verarztet, dann warf man dich einfach zu mir in die Zelle", berichtete Ray niedergeschlagen. „Und dein Tiger?", fragte Tala weiter und versuchte seine riesigen Schmerzen nicht Preis zu geben. „Ich weiß es nicht. Drigger wurde wieder in Ketten gelegt. Aber vielleicht ist er auch hier irgendwo ", überlegte der Schwarzhaarige und schaute durch die Gitterstäbe über ihnen. Der Tag neigte sich bereits seinem Ende zu und die Nacht würde alsbald hereinbrechen. „Was hat Kai nur mit uns vor?", fragte Ray leise, doch Tala, welcher in seinen Armen lag und so gestützt wurde, erwiderte nichts. Er folgte nur den Blicken des Schwarzhaarigen... „Warum kann nicht alles wieder so werden, wir früher", war das Einzige, was Tala dazu sagen konnte und während er erschöpft seine Augen schloss, erinnerte er sich daran, wie er Kai das erste Mal begegnet war... - Flashback – Tala war damals nur ein gewöhnlicher Offizier gewesen, von keinem sehr großen Rang. Zu dieser Zeit hatte er Kai zuvor noch nie in seinem Leben gesehen. Doch von den Geschichten, die er von Freunden aus anderen Legionen vernommen hatte, fand er, dass der Sohn des Kaisers ein angeberischer Nichtsnutz war... Es war der Abend vor einer bedeutenden Schlacht gegen die Germanen und die Truppen hatten sich bereits gesammelt und waren in höchster Kampfstimmung. Es wurde gegessen, getrunken und Siegeslieder gesungen.n Spott über die Feinde war überall zu hören. Und kein einziger der Soldaten zweifelte an dem Sieg für ihre Seite. Wie die Anderen auch, hatte Tala mit Freunden gefeiert und den Göttern gedankt... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es war bereits spät in der Nacht und der Vollmond stand gefährlich hell am Firmament. Die römischen Truppen hatten damals ihr Lager im Wald aufgeschlagen, weil keine passende Lichtung gefunden werden konnte und die Legionen von ihren Tagesmärschen erschöpft gewesen waren. Niemand ahnte während seines Vergnügens, die nahende Gefahr. Doch urplötzlich erschallten laute Kampfrufe von allen Seiten und die ersten Germanen kämpften sich durch den tiefen Schnee zum Lager der Römer vor. Diese waren nicht darauf gefasst und ehe Talas Truppe sich versah, war sie bereits umzingelt worden. Panische Rufe erschalten im Lager und man versuchte so schnell, wie es einem nur möglich war, eine Waffe zu ergreifen und gegen die Wilden zu kämpfen. Doch diese hatten durch diesen Überraschungsangriff, eine deutliche Überlegenheit und ein römischer Soldat nach dem Anderen fiel im Kampf. Tala selbst hatte endlich sein Zelt erreichen können und sich sein Schwert geschnappt. Als er jedoch wieder aus dem Zelteingang stürmte, standen die Lager um ihn herum in Flammen, während eine große Schlacht geschlagen wurde. Jedoch der Sieg mehr auf der Seite der Feinde zu liegen schien... So schnell, wie der Rothaarige nur konnte, kämpfte er sich zu Pferden vor und sprang rasch auf eines, schnappte sich die Zügel und ritt den ersten Germanen entgegen. Schwerthiebe erklangen überall um Tala herum und über seinem Kopf flogen Pfeile hinweg. Es war ein einziges Durcheinander. Die Soldaten, von Angst getrieben, achteten nicht einmal darauf, ob sie einen der Feinde oder ihren Gefährten mit dem Schwert niederstreckten. Da Tala ritt, hatte er einen guten Überblick über die Kämpfe. Die Germanen schienen an ihrer Zahl nicht abnehmen zu wollen. Sie waren hoffnungslos verloren... Und als er gerade in diesem Augenblick nicht aufpasste, traf ihn etwas Spitzes an der Schulter, durchbohrte sie und ließ ihn durch den Schwung vom Pferd auf den Boden fallen. Das aufgescheuchte Pferd lief sofort davon... Mit einem kurzen Schrei griff Tala, als er zu sich kam, an seine rechte Schulter. Ein Pfeil. Man hatte ihn mit einem Pfeil getroffen... Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte er das Geschoss aus seiner Schulter zu reißen, schaffte es jedoch nicht und sein Blutverlust vergrößerte sich immer mehr. Bald würde er ohnmächtig werden und dann sterben, sollte nicht zuvor ein Wilder auf ihn aufmerksam geworden sein und ihm sein Schwert ins Herz stoßen. Doch Tala wollte es nicht so enden lassen. Nicht so... Vorsichtig hob er seinen Oberkörper und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Doch als er es gerade geschafft hatte, sich aufzusetzen, konnte er einen nahen Kampfschrei hören. Dann wurde wieder alles ruhig um ihn herum und als Tala es endlich schaffte, aufzublicken, erkannte er die Germanen, wie sie davonliefen. Jedoch einer stürzte auf ihn zu, sein Schwert zum Zustoßen heroben... Bereit schloss der Rothaarige seine Augen. „Wenn dies die Götter wollen... Wenn dies mein Schicksal ist, dann beuge ich mich.“ In Gedanken bereitete Tala sich darauf vor, zu sterben. Er würde den Tod annehmen... Doch statt, dass ihn eine Klinge durchstieß, hörte er nur noch einen leisen Aufschrei des Wilden, der ihn hatte töten wollen. Verwundert schlug er die Augen auf. Vor ihm stand ein Krieger mit einen Schwert, das silbern im Feuer glitzerte. Blut rann an der Klinge herab und tropfte zu Boden. Der junge Krieger stand mit dem Rücken zu Tala, sodass dieser nicht sein Gesicht sehen konnte. Jedoch sollte er es schon im nächsten Moment erblicken dürfen. Nachdem der Junge sein Schwert weggesteckt hatte, wandte er sich nämlich zu dem Rothaarigen und schaute kurz auf ihn. Tala war von seinem Anblick fasziniert. Silberne Vorderhaare wurden leicht im kalten Wind verspielt gewogen, blutrote Augen funkelten in der Nacht und seine Gestalt unterstrichen vom Feuer um sie herum... All das raubte Tala den Atem... Doch ehe er alles realisieren konnte, hatte sich der Fremde zu ihm herabgebeugt und half ihm auf. Mit einem kleinen Aufschrei ließ Tala dies zu. „Halte durch", war das Einzige, das der Junge sagte und Tala bemühte sich, nicht noch mehr Schwäche zu zeigen... Im nächsten Moment pfiff der junge Kämpfer einmal in die Dunkelheit. Der Pfiff übertönte sogar das Kampfesgeschrei und so kam bald darauf ein weißer Hengst von den Wäldern her. Sogleich als das Reittier vor dem Jungen stand, half er Tala darauf und wollte selbst hinzusteigen, als erneut Germanen angriffen. Auf der Stelle zog der Junge sein Schwert und kämpfte sich geschickt durch die Reihen seiner Gegner. Tala konnte seine Augen nicht von ihm abwenden... Er kämpfte wie der Kriegsgott Mars und zog dabei andere in seinen Bann. Wie konnte das nur sein? War es vielleicht wirklich Mars, der seinem treuuntergebenen Volk zur Hilfe kam? Konnte das die Wirklichkeit sein? Tala konnte kaum noch klar denken. Fantasieret schon... Zu viel Blut hatte er verloren. Und als der Fremde zu ihm aufstieg und seine Hände um seinen Körper schlang, damit er nicht runterfiel, lehnte er mit halbgeschlossenen Augen, seinen Kopf an die Schulter des Kriegers. Das Letzte, was Tala mitbekam, waren die blutroten Augen seines Retters. Dann holte ihn die Finsternis zu sich. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Stimmen holten ihn zurück, ließen ihn aus seinem langen, traumlosen Schlaf erwachen. Als er seine Augen öffnete, brannte die Helligkeit in seinen Augen und er hatte schrecklichen Durst. Fühlte sich ausgetrocknet. „.Er scheint aufzuwachen" , vernahm er ganz nah eine Stimme bei sich. „Ruft den Herrn!", sprach eine Weitere, die von einer anderen Richtung an sein Ohr drang. „Ja, sogleich!", erwiderte die erste Stimme wieder und stieß die Zeltplane beiseite, sodass helles, angenehmes Sonnenlicht auf Talas Bett strömte. Die Umrisse der Gestalt wurden für den Rothaarigen langsam klarer. Tala erkannte in dem Jungen einen Sklaven, um einiges jünger als er selbst. Vielleicht elf oder zwölf Jahre alt. Er hatte kurzes braunes Haar, das ihm wild ins Gesicht fiel. Seine grünen Augen unterstrichen das sanfte Gesicht und gaben ihm das Aussehen eines kleinen Kriegers. Der Junge kam mit einer Schüssel auf ihn zu, hob daraus ein kleines Leinentuch, wrang es aus und ließ es über Talas Stirn gleiten. Das kalte Wasser kühlte und erfrischte. Talas Gedanken wurden klarer und klarer... „W- wo bin ich?", wagte er, es zu fragen. „Ihr dürft nicht sprechen mein, Herr. Ihr seid noch zu schwach. Wartet bis mein Meister zu Euch kommt, er wird alles lösen", brachte der Junge leicht verschüchtert hervor und Tala gab sich wiederwillig hin, auch wenn er lieber schon jetzt etwas erfahren hätte... Immerhin, so lange sollte er doch nicht warten. Im nächsten Moment wurde die Plane ein weiteres Mal zurückgeschlagen und eine Person trat ein, die zuvor noch nicht im Zelt gewesen war, als Tala zu Bewusstsein kam. Rasch sprang der Junge auf, legte die Schüssel beiseite und fiel auf die Knie. "Du kannst jetzt gehen, ich danke dir", sprach eine ruhige und freundliche Stimme, die Tala bekannt vorkam... Doch woher? Der junge Sklave folgte sogleich der Aufforderung seines Herren und verließ das Zelt, so schnell er konnte. Zugleich kam der junge Mann näher, ergriff die Schüssel und setzte sich an den Bettrand, um damit fortzufahren, was der Junge getan hatte. Tala versuchte endlich die Gestalt wahrzunehmen, doch je mehr er sich darauf konzentrierte, umso mehr verschwamm das Bild wieder vor seinen Augen. „Wer seid Ihr?", fragte er deshalb und versuchte, sich aufzurichten, wodurch er von seinem Gegenüber mit sanfter Gewalt wieder zum Liegen bewegt wurde. Doch er erhielt keine Antwort. „Ihr habt sehr lange geschlafen und hohes Fieber gehabt. Der Pfeil, der Eure Brust durchbohrte, war vergiftet gewesen. Aber Ihr braucht Euch nun nicht mehr zu Sorgen, Ihr habt das Schlimmste in den letzten Tagen Eures Schlafes überstanden", berichtete er stattdessen. Ehe Tala nochmals fragen konnte, fuhr sein Gegenüber fort: „Ihr seid hier im Lager des Kaisers. Ihr habt als Einziger von Eurer Truppe überlebt." Tala riss die Augen auf und wollte hochschrecken; wiedermals hielt man ihn zurück. " „Das... Das kann nicht sein." "Bedauerlicherweise schon", erwiderte der Fremde und ließ das Tuch wieder in die Schüssel sinken. „Aber ich wurde gerettet. Ein Krieger half mir!" Bei diesen Worten konnte Tala leider nicht das Lächeln seines Gegenübers sehen, das sich auf dessen Lippen schlich. „Weshalb sehe ich so schlecht?", ermittelte Tala nach einer kurzen Stille. „Auch deswegen braucht Ihr Euch nicht zu sorgen. Eine Salbe wurde Euch auf die Augen aufgetragen, damit ihr im Schlaf vor schlechten Träumen bewahrt seid. Wenn Ihr es wünscht, dann lege ich sie ab", antwortete sein Gegenüber und Tala konnte nur schwach nicken. Erneut nahm die verschwommene Gestalt das Leinentuch aus der Schüssel und fuhr damit über seine Augen. Tala fühlte sogleich, wie die Müdigkeit mit fort gewaschen wurde. Und als sein Gegenüber sein Werk beendet hatte, öffnete er wiedermals vorsichtig seine Augen. Dieses Mal konnte er alles klar erkennen und so schaute er zur Seite, um seine Helfer anzusehen. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen, als er feststellen musste, dass es wiedermals der junge Krieger war, der ihm in der Schlacht geholfen hatte. „Ihr? Ihr seid es?" Tala sah den Silbernhaarigen nur erstaunt an und konnte kein weiteres Wort hervorbringen. Der junge Krieger lächelte schwach und wollte beginnen etwas zu sagen, als man sie erneut störte. „Mein Herr und Gebieter, Euer Vater wünscht, Euch zu sprechen", sprach ein Soldat und kniete sich nieder. Tala fand das ziemlich merkwürdig, solch einen hohen Respekt musste man gewöhnlicher Weise eigentlich keinem anderen Soldaten entgegenbringen und selbst wenn sein Helfer ein Offizier gewesen wäre, was Tala jedoch für unglaubwürdig empfand, hätte ein Soldat dies nicht tun müssen. „Sag meinem Vater, dass ich gleich zur Kriegsbesprechung kommen werde", erwiderte der Silbernhaarige und nickte dem Soldaten zu, der daraufhin wieder aus dem Zelt verschwand. „Ihr seid Talus, nicht wahr?" Zögernd nickte der Rothaarige und war erstaunt. „Ich habe schon einiges von Euch gehört. Ihr wart der großartigste Krieger in eurer Truppe und man erzählte mir Geschichten über Eure große Tapferkeit. Aber leider muss ich zugeben, dass ich seit den Tagen, da ich Euch half, an ihnen zweifle." Tala konnte darauf nichts entgegnen. Sein Gegenüber hatte ja eigentlich Recht, wenn er es so bedachte. Wie weit war er schon gekommen in dieser Schlacht? Er hätte mit dem Leben gebüßt, hätte man ihm nicht geholfen. Aber er war nicht vorbereitet gewesen! Dennoch war dies keine Entschuldigung. Ein Soldat musste immer zum Kampf bereit sein! So schwieg er nur und schaute bedrückt zur Seite, um den Blicken des Anderen nicht standhalten zu müssen. „Wie dem auch sei", begann dieser nach einiger Zeit, als er Tala betrachtet hatte, „Ihr werdet, wenn Ihr wieder auf den Beinen seid, Euch meiner ersten Legion anschließen und dort Eure Ausbildung zu Ende führen." „Eurer... Eurer Legion?" Die Verwunderung in Talas Stimme schwang deutlich mit, während er wieder auf den jungen Mann vor sich blickte. „Ja, ich führe einige Legionen. Diese, welche hier ihr Lager hat, ist meine erste Legion. Ihr werdet hier bleiben und an meiner Seite kämpfen, dann könnt Ihr mir beweisen, wie gut Ihr wirklich seid", lächelte der Silbernhaarige Tala herausfordernd an, woraufhin Tala ihm zuversichtlich zunickte. „Ruht Euch jetzt aus, damit Ihr zu Kräften kommt. Ich lasse Euch auch etwas zu Essen bringen und sehe später nochmals nach Euch." Mit diesen Worten wollte der Silbernhaarige das Zelt verlassen. Doch Tala hatte immer noch nicht den Namen seines neuen Vorgesetzten erfahren und so fragte er nach. Knapp wandte sich sein Gegenüber auf die Frage um, sah Tala für einen Moment schweigend an und antwortete: „Meine Name ist Kaius. Kaius Severus." Und mit diesen Worten ließ er den Rothaarigen, welcher nur erstaunt und mit weitaufgerissnen Augen dalag, im Zelt zurück... - Flashback Ende – Als Tala seine Augen wieder öffnete, starrte er unentwegt an die graue Steindecke, von der manchmal ein Wassertropfen hinabfiel. Er seufzte schwer und musste feststellen, dass sich seine Schmerzen verstärkt hatten. Damals war alles viel besser gewesen... Tala musste bei dem Gedanken belustigt lächeln, als er feststellte, dass er noch nicht einmal zählen konnte, wie oft Kai und er sich damals in Schlachten schon das Leben gerettet hatten. Sie hatten Seite an Seite gekämpft, Seite an Seite gesiegt und Seite an Seite gefeiert. Bis Kai ihn zu seinem Oberbefehlshaber gemacht hatte... So verbrachten sie auch außerhalb der Schlacht viel Zeit miteinander, da Kai ihn nun immer zu den Besprechungen mitnahm. Den Rothaarigen hatte es damals sehr gefreut, dass sein Herr ihn immer nach seiner Meinung bei Schlachtplänen fragte. Doch mit der Zeit wurden sie viel mehr als nur Verbündete. Sie wurden Freunde... Und so hatte es Tala sehr geschmerzt, als Kai den Befehl erhielt nach Rom zurückzukehren, um dort weiteren Pflichten, die ein Kaiser erlernen musste, nach zu kommen. Unerwartet fielen ihm die Worte seiner Meisterin ein, die damals im Kolosseum, als er nach Ray gesucht hatte, urplötzlich erschienen war... Jetzt ist es an der Zeit. Nun ist Kai geschwächt. Sein Herz blutet. Verneble seine Sinne! Mache ihm klar, dass Ray eine Bedrohung für ihn ist < Tala musste leise lachen. Er hatte es nicht einmal versuchen müssen. Kais Sinne waren auch so vernebelt worden. Dennoch musste er sich immer wieder die Frage stellen, wie Kai überhaupt dazu kam, solch einen gewaltigen Hass auf Ray zu verspüren, wenn ihm doch eigentlich niemand etwas eingeredet hatte. Und Kai selbst hatte doch letztlich immer noch zu Ray gehalten... Die Intrigen, welche hier an diesem Ort überall um Kai und Ray gesponnen wurden, fand Tala langsam gar nicht mehr amüsant. Besonders, weil er feststellen musste, dass er Dank seiner Liebsten, nun auf Rays Seite stand. Also auf der genau gegenüberliegenden Seite, auf der er zuvor gewesen war. Welch Spiel des Schicksals... Doch Tala nahm es hin. Denn wenn er es sich auch ehrlich zugestand, fand er, dass Ray wieder mit Kai vereint werden sollte. Sein Beschluss stand fest... Er würde Kai den größten Gefallen tun, den er je für ihn getan hatte! Er würde Seite an Seite mit Ray im Kolosseum kämpfen, selbst wenn er dafür sterben würde. Und er würde Kai wieder die Augen öffnen! Die Augen öffnen, für die Zukunft... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, des war's für dieses Mal ^^ Hoffe es hat Euch gefallen!!! Wünsch' Euch frohe Ostern und dass Ihr Euch schön beschenken lasst! ^.^ Ich versuche mich so schnell wie’s geht, nach Ostern, mit einem neuen Teil zu melden. Bis dahin, bye!!! ^.^ Knuddelz Marli Kapitel 26: *~Fortes fortuna adiuvat~* -------------------------------------- Kapitel 26: *~Fortes fortuna adiuvat~* Hi, hi Leute von Heute! ^^ Ja, unglaublich, aber wahr! Seit einer so langen Auszeit (wegen Arbeiten und Internetwechsel), bin ich wieder mit einem schönen neuen und langen Teil im Spiel!!! An erster Stelle möchte ich mich natürlich wieder für Eure lieben Commis bedanken und das auch noch in solch zahlreicher Menge! Hab mich nämlich ziemlich gewundert, dass das auch noch so viele waren *aus-dem-Staunen–net-mehr–rausgekommen-is* Ich dachte nämlich eigentlich, dass sich viele von der Story abgewandt haben, da ich sie so lange nicht mehr fortgeführt habe... Na ja, aber umso besser ^.^ Es gibt im Übrigen was zu feiern: 1. Natürlich das Weiterschreiben, he, he -.- 2. Ich habe endlich auf Word die 300-Seiten-Grenze überschritten! Hätte eigentlich nie gedacht, dass die Fanfiction so weit kommt - Und weil dieser Teil halt etwas Besonderes für mich ist, habe ich als kleine Entschuldigung, ein Geschenk beigelegt. Schaut doch einfach mal, wenn Ihr Euch dieses ansehen wollt, bei den Fanarts vorbei. Dort findet ihr garantiert mein Geschenk an Euch unter dem Namen: „Fortes fortuna adiuvat" (das soviel heißt wie: Das Schicksal hilft / unterstützt den Tapferen) Wiedermals würde ich auch gerne eine Widmung für diesen Teil auslegen, obgleich sich die Geschichte nun wirklich dem Ende zuneigt: Dieses Mal danke und knuddle ich: ShadowODarkness Hayan Bongo kara honor ChibiDragon Hyoga Chichi: Ich hoffe in diesem Teil ist genug Ray für dich dabei ^^ Malinalda shadow-lady LeenChan Taji-Nami: o.o Danke!!! Ich hätte nicht gedacht, dass Aidria doch noch einige Leserfreunde erhalten würde ^^; Am Anfang haben sie nämlich viele nicht gemocht, weil sie ja Kais Frau wurde... Und zu deiner Übersetzung des Namens: Setzen! 1! --> Genau die Übersetzung schwebte mir im Sinn, wenn mich meine Lateinlehrerin dafür auch getötet hätte >< ( " Immer wörtlich übersetzten!!! >.<# o * droh, fauch, keif* --> Zitat --> "An der Rettung verzweifeln" - nach ihrer Aussage * tief seufzt*) -Viala- chibidragon3 Vampirgirl666 littleVera Neo-Flame Silverslayer : Tut mir Leid, tut mir Leid !!! ^^;;; Aber das lange Warten konnte ich einfach nicht aufhalten * seufzt* Haben nämlich auch noch das Net gewechselt. Also sorry!!! Geb' mir wirklich Mühe! Kleblatt sezuna17 Yanika Beyblader-Rayw: Danke, dass sie dir gefällt ^^ lavanja: Freut mich auch hier, dass sie dir gefällt. Ich freue mich auch immer über neue Leser/innen ^^ Und ich hoffe, dass sie dir noch weiter gefallen wird. Nami87 Schoko_pudding55: Ich weiß selbst nicht, wie ich so etwas schaffe ^^;;;; Und um ganz ehrlich zu sein, wollte ich eigentlich gar nicht diese Fanfiction so ausbauen, erst durch die Commis habe ich mir ne richtige Storyline überlegt und nun bin ich fast übern Berg ^^ X66 Vielen Dank für Eure Commis!!! Ohne Euch könnte ich einfach nicht weiterschreiben!!! ^^ Aber auch natürlich denen Dank, die diese Fanfiction gelesen haben und nicht ein Comment abgegeben haben! ^.^ So, jetzt will ich Euch nicht länger zurückhalten und wünsche Euch überaus viel Spaß beim Lesen vom nächsten Kapitel: "Fortes fortuna adiuvat"! [bitte Rechtschreib-, Grammatik - und Ausdrucksfehler nicht böse nehmen, ich hab leider nicht mehr den Teil durchgeschaut, weil ich in Eile war ^^;] >^~*Chapter 26*~^< Fortes Fortuna Adiuvat ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Diese Wärme. Wo bin ich? Ich fühle mich frei. Schwerelos – Tala? < Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, doch solch eine Helligkeit umgab sie, dass sie nicht dazu imstande war, wirklich etwas zu sehen. Wo bin ich nur < Es kam ihr vor, dass sie immer mehr fallen würde und niemand könnte ihr helfen. Niemand könnte ihr die Hand reichen, um sie aus diesem tiefen Fall ins weiße Nichts zu erretten. Ich habe Angst. Warum? Tala... Warum bist du nicht hier? < Von Vor ihren geschlossenen Augen rannen Tränen an ihren Wangen herab. Wieso konnte das alles nicht einfach ein schlechter Traum sein? Sie wollte zurück in die Wirklichkeit. Zurück ins Leben... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ ^ Aidria... Aidria! ^ Jemand rief sie, mit einer sanften, liebevollen Stimme. Ihre Augen öffneten sich wieder und versuchten, in der Helligkeit etwas zu erkennen. Doch nichts... Das Licht blendete sie zu stark. Wer ruft nach mir? Tala - du? Bitte! < Das Licht verschwand. Ihre Gedanken vernebelten sich und sie fiel in einen tiefen Schlaf. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Sie hörte Vogelgezwitscher und ein beruhigendes Rauschen. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und versuchte aufzustehen. Als sie ihren Blick geradeaus richtete, weiteten sich ihre Augen unglaubwürdig. Sie war am Meer. Die Wellen kamen so nah an den Strand, dass das Wasser leicht ihre Kleidung durchnässte. Aber wie konnte das sein? Sie erinnerte sich nur noch daran, dass Pluto sie zu sich gezogen und sie geküsst hatte. Dann war sie unerwartet schrecklich müde geworden... Zuletzt hatte sie nur noch das wundervolle Gesicht des Oberbefehlshabers gesehen, wie es ihr entgegengelächelt hatte. Traurig und schluchzend zog sie ihre Knie an ihren Körper und legte ihre Arme darum, vergrub ihr Gesicht in den Knien und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Tala. Oh, Tala... Ich will bei dir sein", wisperte sie mit tränenerstickter Stimme. Ihre Kraft war von ihr gewichen und sie fühlte sich einsam, obgleich dieser Ort so viel Liebe und Schönheit wiederstrahlte. Dieser Glanz verzauberte sie nicht. Nein, er machte ihr Angst... Sie fühlte sich leer. Unendlich einsam und sie wusste nicht, wo sie war. „Aidria Regia, hör auf zu weinen." Erschrocken wandte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der die sanfte Stimme kam. Es musste die Gleiche sein, die sie zuvor schon vernommen hatte, in ihrem Fall... „Wer seid Ihr?!", ermittelte Aidria etwas verschüchtert und stand auf. Die Gestalt antwortete nicht, stattdessen zog sie ihr weißes Tuch vom Kopf und gab sich dem Mädchen preis. Ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen der Frau. Ihre langen, silbernen Haare wurden sacht vom Meereswind getragen und ihre roten Augen sahen bedauernswert auf die Braunhaarige herab. Die Frau war noch nicht sehr alt und sie war einfach nur wunderschön in Aidrias Augen. Sie trug ein weißes Leinen gewand mit einem roten Band und an der einen Seite ihres Gewands war eine goldene Medaille angemacht worden. Aidria traute ihren Augen kaum. Darauf war das alte Zeichen des Kaisers abgebildet. Diese Frau hatte etwas mit Kais Vater zu tun. Wie viel, vermochte Aidria sich kaum vorzustellen. „Ihr habt immer noch nicht auf meine Frage geantwortet", fuhr sie fort, während die Frau sich verträumt dem Meer zuwandte und genießerisch ihre Augen schloss. „Ist dies hier nicht ein wunderbarer Ort?", fragte die Frau, ohne auf Aidrias Aufforderung zu achten und blickte dann wieder auf die Braunhaarige. „Nein", erwiderte Aidria und ihre Gesichtszüge wurden trauervoll. „In der Tat, du hast Recht, dass ist es nicht - es ist eine Traumwelt, geschaffen für die Götter. Hier leben wir und schauen auf die Menschen herab, wie sie erblühen und wieder verblühen." Aidrias Augen weiteten sich. „Heißt das... ich bin - " „Ja, du bist in der Götterwelt. Hier auf dem Olymp, wie ihr Menschen diesen Ort nennt", lächelte die Silbernhaarige. „Dann... dann seid auch Ihr - " Aidria wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sollte sie sogleich vor der Göttin in die Knie gehen? Oder sollte sie stehen bleiben? War diese Welt überhaupt real? Träumte sie? „Ich weiß, Kind, dich bedrücken viele Fragen. Aber nun muss ich dir eine stellen. Eine von der sehr vieles abhängt", begann die Göttin, die sich ihr nun ganz zuwandte und ihre warmen Hände auf ihren Schultern ablegte. „Eine Göttin hat eine Frage an mich?", wiederholte Aidria verwundert. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Doch die Frau nickte und sie konnte immer noch die Wärme spüren, die von ihr ausging. Es war real - alles... „Ich habe dich vor der Totenwelt bewahrt und dich zu mir bringen lassen. Es ist ein hohes Verbot dies zu tun, aber es ist notwendig. Nun, Aidria Regia, sag mir, was ist dir wichtig auf der Menschenwelt?" Aidria schaute die Frau nicht an. Wollte es nicht. Sie wusste es doch genau. Aber warum zögerte sie dann? Was ließ sie zögern? „Ich... Mir ist eine neue Zukunft wichtig!", antwortete sie schließlich und sah die Göttin entschlossen an. „Eine neue Zukunft, also - dies kann ich dir geben, du musst dich nur für eines von beiden entscheiden." Verwirrt schaute die Braunhaarige die Göttin an, welche ihre Hände von ihr nahm und leicht zur Seite trat. Sogleich darauf entstanden zwei Bilder aus der Luft. „Wähle die Zukunft, Kind. Sag mir, welche würdest du wählen? Die Deinige oder die deines Gemahls?" Erschrocken blickte Aidria auf die beiden Bilder. Eines zeigte Kai, der glücklich lächelte und Ray im Arm hielt und das andere zeigte sie und Tala. Er hielt sie im Arm, während sie zwei Kinder wohlbehütet in ihren Armen barg. „Du kannst wählen. Ich gebe dir deine Zukunft. Wählst du deine, dann werde ich dir deine Seele zurückgeben und du kannst glücklich mit Tala werden. Oder wähle die deines Gemahls, dann wirst du doch in die Totenwelt herabsteigen müssen", erzählte die Silbernhaarige und trat beiseite. Langsam kam Aidria mit ausdruckslosen Augen den Gebilden näher. Sie streckte ihre Hand nach ihrer Zukunft aus und wollte Talas Wange berühren. Doch das Bild verblasste sofort. Traurig schloss sie ihre Augen. Es war nur eine Illusion. Dennoch... Es war wunderbar diese noch einmal zu sehen. Ihre Entscheidung war gefallen... Verzeih’ < dachte sie in Gedanken und wandte sich wieder der Göttin zu. „Meine Wahl steht fest! Ich wähle die Zukunft für - " ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Urplötzlich öffnete sich ihre Zelle. Verwirrt schaute Ray auf. Es war immer noch mitten in der Nacht. Der Vollmond schien durch die Gitterstäbe und leuchtete ihnen den Weg. Tala erwachte nur kurz darauf in Rays Armen. Sein Zustand hatte sich verschlechtert. Er hatte Fieber. Als er versuchte aufzustehen, während der Schwarzhaarige immer noch zögerte, hielt dieser in zurück. „Nicht Tala, du bist verletzt und deine Wunden können dich töten!" „Lass mich, Raius!", herrschte er ihn an und seine Augen spiegeln vollkommene Entschlossenheit wieder. Ray schwieg und schaute ihm bedauernd in die Augen, dann stand er auf und half Tala auch dabei. Die Schnitte, die man ihm mit der Peitsche zugefügt hatte, brannten höllisch. Doch er nahm die Leiden kaum war... Gemeinsam blickten sie daraufhin in die Dunkelheit, als unerwartet eine Person ins helle Licht des Mondes trat. Es war Bryan. Tala erkannte ihn sogleich. „Du?! - was..." Ein gehässiges Lächeln lag auf seinen Lippen und als Ray und Tala in dessen Augen blickten, erschraken sie fürchterlich. Sie waren vollkommen schwarz, wie die Nacht. Spiegelten nichts wieder. „Bryan? Rede mit mir!", befahl der rothaarige Befehlshaber. Doch nichts. Der Lilahaarige grinste immer noch und schaute verächtlich auf beide. „Kommt mit, er erwartet Euch, damit ihr sterben könnt", kicherte er, anscheinend nicht bei Verstand und verschwand dann wieder in der Dunkelheit. Ray zögerte wieder, doch Tala wollte gehen. So setzte sich der Schwarzhaarige, Tala stützend, in Bewegung. Was hatte das alles zu bedeuten? Alle Gänge waren dunkel und sie konnten nur sehr schlecht dem Soldaten folgen. Einzig und allein durch die lauten Schritte, die in den kleinen Gängen wiederhallten, konnten sie wissen, wohin er ging... Es brauchte nicht lange, da blieb Bryan stehen und wandte sich zu ihnen um. „Geht, geht und sterbt!", kicherte er aus der Finsternis. Dann, plötzlich, fackelten überall dunkelblaue Lichter auf und sie konnten den Jungen wieder erkennen. Den beiden wäre es jedoch im nächsten Moment lieber gewesen in der Dunkelheit zu verweilen... Vor ihren Augen wurde Bryans Kopf abgetrennt und auch seine anderen Körperteile blieben nicht mehr zusammen. Das Blut bespritzte sie und den Sandboden unter ihnen. Erschrocken wichen sie etwas zurück und schauten sich um, wer das getan haben könnte. Doch nirgends war eine Gestalt zu sehen. Urplötzlich aber bewegte sich etwas zwischen den Gedärmen des Körpers und ein Wesen entsprang daraus. Es war völlig schwarz und die Gestalt war nicht richtig zu definieren. Es war von Blut besudelt und gab merkwürdige Laute von sich. In Rays Ohren klang es wie hämisches Gelächter... Und vor ihren Augen, verschwand es, so schnell es gekommen war. Sprachlos schauten sie auf den zerstückelten Körper. Doch darauf löste Tala sich von Ray und versuchte selbstständig zu gehen. Als er drohte zu stürzten, wollte der Schwarzhaarige ihm wieder helfen, doch dieser schlug die Hand zurück. „Los! Wir müssen gehen. Etwas Schreckliches geht hier vor", sagte Tala matt und ging, sich seine Schnittwunde mit einem Arm haltend, an der Leiche vorbei zu den Treppen. „Tala... Warte! Du weißt nicht, was dich dort erwartet!", mahnte Ray ihn verzweifelt und rannte ihm nach. Doch der Rothaarige war nicht zurückzuhalten. „Ray, hast du immer noch nicht verstanden?! Wir müssen kämpfen! Ohne einen Kampf erhalten wir Kai nicht zurück! Und ich spüre, dass der Kaiser, der sich uns gezeigt hat, nicht wirklich Kai ist. Etwas muss bei seiner Körnung gewesen sein - oder sogar noch davor. Wir müssen Kai zurückholen!" Tala war noch nie zuvor in seinem Leben so entschlossen gewesen und Ray verstand. Er warf einen letzten Blick auf Bryans Leiche und dann überlegte er kurz. „Gut, lass uns gehen", meinte er anschließend auch und gemeinsam schritten sie die letzten Stufen empor. Bereit für den Kampf ihres Lebens. Bereit für den Kampf um Kai und um Rom... Und vor allem für den Kampf um ihre Zukunft! ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Meister." Der Alder blickte mit seinen finsteren Augen auf die Gestalt, die sich seinem Herrn näherte. Dieser stand in einem schwarzen Gewand ruhig da und schaute auf Rom, das so friedlich im Mondschein wirkte. „Mein Gebieter", versuchte es nochmals die wimmernde Kreatur, welche am Boden kniete und mit ihrer Stirn den kalten Erdboden berührte. „Was gibt es denn?", zischte Pluto verärgert und wirbelte dabei herum, sodass sein Adler einen leisen Schrei von sich gab, vom Thron flog und sich auf der Schulter seines Herrn niederließ. „Es ist nun alles vorbereitet. Es kann beginnen, Herr." „Und der Adler? Habt ihr den weißen Adler in Ketten gelegt?" „Ja, mein Herr und Gebieter." „Gut, passt auf, dass er euch nicht entflieht! Ich werde zu Mitternacht kommen", fuhr der Silbernhaarige hämisch lächelnd fort. „Sehr wohl! Sehr wohl, mein Meister.“ So verschwand das finstere Wesen in der Dunkelheit, als sei es selbst mit ihr verschmolzen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zugleich strich Pluto seinem Adler durch das weiße Gefieder, das ihm missfiel. „Endlich Mortis. Endlich können wir diese widerwärtigen Körper ablegen!" Mit diesen Worten kroch ein leichter, schwarzer Nebel um sie, umhüllte sie vollkommen mit seiner Pracht. Erst durch einen starken Wind, der alle Fackeln im Thronsaal löschte, verschwand der Nebel wieder... Und statt des Kaisers Gestalt, stand nun eine Kreatur in schwarze Seidentücher eingekleidet da, mit einer schwarzen Krähe auf der Schulter, die aufschrie. „Menschen sind so abstoßend. Ihre schwachen Körper haben es mir bewiesen. Nicht wahr, mein Gefährte?", lächelte Pluto und schritt durch den verdunkelten Saal. Die Krähe flog von seiner Schulter den Weg voraus... Denn der Gott des Todes hatte noch etwas zu erledigen, bevor er sich Kai und Ray annehmen würde. Denn es gab noch jemanden, den er auf dieser Welt hasste und den er in seinen Flammen der Unterwelt schmoren sehen wollte. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es verging nur wenig Zeit, da fand er sich vor dem Säuleneingang des kaiserlichen Gemaches wieder. Mit eine Ruck zog er die Leinentücher zurück und trat in das finstere Gemach ein, sein Geisterwesen folgte ihm. Ein gehässiges Lächeln lag dabei auf des Gottes Lippen, während er sich dem Bett des alten Kaisers näherte... „Ich sehe dich nicht, aber ich weiß, dass du da bist, Gott der Unterwelt", sprach Alexander geschwächt und versuchte, sich aufzurichten. Als er sich nur ein kleinwenig erhoben hatte, erblickte er bereits eine dunkle Gestalt, im schwarzen Gewand vor ihm stehen. Ein schwarzes Seidentuch verbarg das Gesicht, doch der Kaiser wusste, das der Gott hämisch grinste. Er fühlte es... „Deine Zeit ist abgelaufen, Kaiser Severus." „Meine Zeit war schon abgelaufen, noch bevor ich wahrhaftig geboren wurde", entgegnete der Kaiser kühl. „In der Tat. Ich hätte dich töten sollen, noch bevor du zur Welt kamst. Aber mein Bruder verbot es mir. Er sah keine Gefahr in dir für das Götterreich. Dabei hat er sich getäuscht", sprach Pluto ruhig. „Nein, wahrhaftig war ich keine Gefahr. Mein Sohn ist es, der die Gefahr für euch Götter ist. Aber nicht nur meiner - auch deiner", lächelte Alexander schwach. „Woher? Woher weißt du, dass ich - ?!" „Das du Raius Unus warst, vor so langer Zeit?", lachte der Kaiser schwach. „Ich habe es gespürt. Von meiner Geburt an, fühlte ich die Nähe von euch Göttern. Selbst als ich Nadir sah, wusste ich, dass sie nicht wirklich von menschlicher Gestalt war, dennoch verliebte ich mich in sie und als du einst als menschlicher Kaufmann in die Stadt kamst, hatte ich es ebenso gefühlt", erzählte Alexander Severus und ließ sich wieder zurücksinken. „Hm, Raius Unus - dein Sohn! Der Sohn des Pluto. Eigentlich amüsant! Jeder ist irgendwie in diese Geschichte der untergehenden Götter verwickelt. Und du, der sich am meisten vor dem Ende eurer Macht fürchtet, genau du hast dieses Schicksal erst heraufbeschworen, damit die Legende sich erfüllen kann", lächelte er weiter. „Was macht das schon für einen Unterschied, ob er mein Sohn oder der eines anderen Gottes ist?! Damals war ich von menschlicher Gestalt. Mein Sohn bleibt ein Halbgott, da ich mich nur des Körpers dieses Menschen bemächtigt habe. Es wird ein leichtes sein ihn zu töten", entgegnete der Gott des Todes, während seine Krähe leise schrie. Es hörte sich an wie hämisches Gelächter... „Und dennoch ist er ein Gott. Die Prophezeiung wird sich erfüllen und du, Pluto, wirst es nicht aufhalten können. Dein Sohn und mein Sohn werden über die Götter triumphieren und ein neuer Gott wird in Rom einkehren Ein wahrer Gott, dem die Menschen keinen Namen geben können, da er zu mächtig und liebevoll ist", fährt Alexander fort. „Schweig still! Keiner ist so mächtig, wie wir! Niemand kann uns bezwingen! Und das Leben unserer Söhne wird in dieser Nacht zu Ende gehen. Sie werden sterben! Und du wirst es nicht mehr erleben, Kaiser Alexander Severus!" „Bevor du mich tötest, sag' mir Pluto, warum fürchtest du dich vor diesem Ende? Warum fürchtest du dich vor diesem neuen Gott der Barmherzigkeit?" Der Gott stockte, denn er kannte keine Antwort... Und Alexander Severus hatte dies gewusst. Götter waren nicht allmächtig. Götter waren Menschen. So schwach wie sie... So unerfahren, wie sie und so leicht zu verängstigen, wie Menschen selbst... „Ihr Götter, ihr seid auch Menschen, in eurem tiefsten Inneren und dein Bruder, Jupiter , hat dies gewusst. Deswegen hat er zunächst nicht in das Schicksal eingegriffen. Deswegen hat er nichts unternommen! Er hat seine Angst bezwungen und gibt sich seinem Schicksal hin, denn er weiß, dass er in der Ewigkeit weiterleben wird, unter der Gnade des neuen Herren!" „Schweig still!", schrie Pluto, um seine Angst zu überspielen, dabei formte sich sein Geisterwesen zu einem schwarzen Dolch, den er im nächsten Moment in das Herz des Kaisers stieß. Dieser lächelte nur und ergriff die kalten Leinengewänder des Gottes. „Früchte dich nicht, Pluto. Denn wo Licht ist, kann auch weiterhin noch der Schatten leben." Mit diesen Worten wich das Leben aus ihm und die Hände lösten sich von den Gewändern des Gottes. Dieser zog den Dolch wieder hervor, wodurch sich die Krähe zurückzeigte. Bedächtig schaute er auf den Körper des Kaisers, während sein Geisterwesen wieder auf seiner Schulter platz nahm. Dabei bemerkte er nicht, wie eine weitere Gestalt aus dem Nichts auftauchte. Diese setzte sich an das Bett des toten Kaisers und strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht, küsste ihn daraufhin auf die Stirn. „Warum bist du gekommen?", fragte Pluto und Trauer war in seiner Stimme zu hören. „Weil ich ihn liebe. So wie ich dich und Jupiter liebte", entgegnete Juno sanft und stand wieder vom Bett auf. „Wie kannst du nur? Wie kannst du etwas lieben?" „Indem ich mein Herz sprechen lasse, Pluto. Auch wir Götter besitzen Seelen und Gefühle in uns. Wir haben sie nur mit der Zeit vergessen", erwiderte sie und schaute immer noch auf ihren früheren Gemahl. „Hast du deswegen alles so weit kommen lassen?", fragte der Gott des Todes bitter. „Nicht ich allein. Wir alle! Unsere Zeit ist abgelaufen. Alle Götter wissen es. Du auch, Pluto, dies weiß ich und wir müssen uns beugen, um wieder das zu werden, was wir einst waren." „Menschen?! Wir sollen Menschen werden? Niemals!" „Aber wenn wir dieses Leben aufgeben, dann wird das nicht unser Ende sein! Nein, es wird ein Anfang! Ein wunderbarer Anfang! Wir werden wiedergeboren als Menschen und werden leben unter der Gnade eines neuen Herren, wir müssen es nur zulassen!", fuhr Juno fort. Entschlossenheit spiegelte sich in ihren Augen wieder. „Nein. Ich will nicht als Mensch wiedergeboren werden!", verweigerte Pluto sogleich. „Aber das Leben ist etwas Wunderbares. Kostbar." Die Göttin stockte, sie verstand, es machte keinen Sinn. Pluto musste es so erfahren... Er musste dies vom Schicksal erfahren, dann erst würde er es verstehen. „Gut, dann gehe deinen Weg, aber das Rad der Zeit kannst du nicht aufhalten, Pluto. Merke dir meine Worte. Wir werden uns wiedersehen, in einem anderen Leben. Lebewohl." Mit diesen Worten schaute sie den Gott der Unterwelt an, berührte dann leicht das Bett, woraufhin es urplötzlich Feuer fing und verschwand in den Flammen, die sich langsam im Raume ausbreiteten. Der Gott des Todes blieb allein zurück, immer noch überlegend schauend, während die Flammen ihn umwarben. Er fühlte sie nicht. Er fühlte auch keine Freude. Er fühlte auch nicht Kummer, oder Leid –oder sogar Hunger. Warum sollte ein menschliches Leben also besser sein? Er würde an seiner Meinung festhalten und würde er erst einmal das Götterreich gerettet haben, würden ihm alle anderen dankbar sein. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Er fiel in eine tiefe Finsternis... Nichts hielt ihn... Er hatte jedoch keine Angst. Sein Leben war nun vorbei. Versiegt... Er nahm es hin. Seine Hoffnung und sein ganzer Stolz lebte in seinem Sohn weiter. Nun lag es an Kai, eine neue Zeit und eine neue Generation hervorzubringen. ~ Väter zeigten einem den Weg, damit die Söhne diesen fortbeschreiten konnten ~ ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Unerwartet tauchte aus der Finsternis ein helles Licht auf und in diesem stand sie. Lächelnd und ihm die Hand entgegenhaltend. Seine Augen weiteten sich und sein Glück war kaum zu beschreiben. Es erfüllte ihn, als würde er noch leben. Er ergriff ihre Hand und fand sich auf einem Feld wieder. Das Getreide wuchs weit in die Höhe und als er aufstand konnte er auf viele weitere Felder blicken. Dahinter lag eine prächtige Villa, an dessen Mauern Weinstöcke grenzten. Im Hintergrund einige Berge und Wälder. Diese Aussicht war wunderbar... Ein Windhauch fuhr ihm durch die Haare und das Korn wiegte sich im Einklang mit dieser leichten Brise. Jemand trat an seine Seite. Ihre Hände schlangen sich um seinen Arm. „Wie lange... wie lange habe ich auf dich gewartet. Gar eine Ewigkeit! ", sagte sie wispernd. Alexander schaute zu ihr herauf. Er war wieder mit ihr vereint... „Nun wird uns nichts mehr trennen können, meine Geliebte. Ich bleibe auf ewig bei dir, Nadir." „Du willst bei mir bleiben, auch wenn du weißt, dass ich eigentlich - " „Ob Gott oder Mensch, das ist mir gleich. Du bist diejenige, die ich liebe." " „Aber wir werden im Nichts verschwinden. Ich habe meine Göttlichkeit nun abgelegt, um nicht nochmals wiedergeboren zu werden, wie die anderen Götter", entgegnete sie etwas besorgt. „Das macht nichts. Ich vertraue auf diesen neuen Gott. Ich weiß, er wird uns Leben schenken, irgendwo anders. Nicht hier und nicht dort, wo unsere Kinder leben. Aber irgendwo und irgendwann wird er uns zusammenführen." Lächelnd sah sie ihn an. Er fuhr ihr leicht durch die silbernen, langen Haare und nahm sie dabei fest in seine Arme. Dann verbanden sie sich in einem innigen Kuss und ließen das Schicksal über ihre Zukunft gebieten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Lebewohl, meine geliebte Juno", wisperte dabei ein weiterer Gott, der von weitem zugesehen, wie sich der Traum seiner Liebsten erfüllt hatte. Dann wante er sich ab und trat aus dem großen Gebäude, das einem Palast glich. Er schaute auf die vielen Wiesen und das dahinterliegende Meer hinaus. Er schloss seine Augen und seufzte... Bald ist es so weit. In dieser Nacht wird sich das Schicksal von allen Göttern entscheiden und ich werde mich beugen...< „Hast du gehört, neuer allmächtiger Gott? Jupiter, der Höchste, beugt sich deiner Macht und deinem Willen! Ich vertraue darauf, dass du uns ein begnadetes Leben schenken wirst." So stand er ernst da und genoss noch einige Zeit diesen Anblick. Denn bald würde auch diese wunderbare Ewigkeit, welche die Götter sich hier aufgebaut hatten, vorübergzogen sein. Nichts konnte mehr das Schicksal aufhalten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ „Geliebte, wo bist du?!" Schon seit einiger Zeit durchstreifte der Blondhaarige den göttlichen Wald und suchte vergebens nach seiner Liebsten, die vor einiger Zeit einfach verschwunden war. Aber nirgends war sie aufzufinden und Max machte sich langsam große Sorgen um seine Göttin. Unerwartet hörte er Geräusche hinter sich und wirbelte herum. Er glaubte schon, es sei Diana, die zurückgekehrt sei. Jedoch war sie es nicht. Stattdessen trat Tyson aus dem Gebüsch und schien ebenso enttäuscht zu sein, Max zu sehen, wie dieser ihn. „Oh, ich dachte es wäre Apollon, den ich gesehen hätte", erhob der Blauhaarige als erstes das Wort und trat zu seinem Freund. „Suchst du ihn auch schon lange? - Ich kann Diana nirgends finden", entgegnete Max und sein Gegenüber nickte. „Ja, schon seit Tagsanbruch. Doch ich habe ihn immer noch nicht gefunden." „Wo könnten die beiden nur sein?!" „Wenn ich das nur wüsste." Plötzlich hörten sie einen bekannten Laut und schreckten aus ihren Gedanken auf. „D-Das war doch Judex", sprach Maxus und sah dabei Tyson an. Beide nickten sie zugleich und rannten dann in diese Richtung davon. Bald lichtete sich das dichte Buschwerk des Waldes und auch die Bäume verringerten sich, bis beide an einer Schlucht hielten und erleichtert feststellten, dass dort Diana und auch Apollon waren. Diana saß im Gras an Judex gelehnt, ihren treuen Freund und auch ihr Geisterwesen Ignis war bei ihr. Apollon stand neben ihr still da und schaute ebenso dem Untergehen der Sonne zu. Leicht besorgt traten die beiden näher. Sie wussten nicht, was sie sagen sollten. Jedoch spürten sie, dass etwas nicht stimmte. Als die Götter die beiden bereits bemerkt hatten, verweilten sie dennoch ruhig an ihrer Stelle. Leicht ratlos sahen Tyson und Max sich darauf an, bis der Blauhaarige den ersten Schritt tat und seinen Geliebten von hinten umarmte. „Ich habe dich gesucht." Apollon legte seine Hände auf Tysons und versuchte zu lächeln, es misslang jedoch. „Verzeih, aber..." Erst nun, da Tyson das Gesicht des Blondhaarigen leicht zu sich drehte, erkannte er die Bitterkeit in den Augen seines Gegenübers. „Was ist denn geschehen?" „Es ist so weit", entgegnete Diana als Erste, auf deren Gesicht die ersten Tränen schimmerten. Max nahm sie in seine Arme. „Ich habe Angst, mein Liebster. So große Angst", schluchzte sie und drückte sich näher an ihn, als würde sie meinen, ihn im nächsten Moment für immer zu verlieren. „Weswege denn, Diana? Ich verstehe nicht." Die Stimme des Blondhaarigen klang besorgt und schon fast verzweifelt. Er wollte der Göttin helfen, doch er wusste nicht wie... „Heute, in dieser Nacht, wird es sich entscheiden. Das Leben der Götter wird in dieser Nacht enden! Eigentlich habe ich diesen Tag herbeigesehnt, aber nun, da ich dich gefunden habe", fuhr sie bitter fort und versuchte ihren Tränen Einhalt zu gebieten. „Aber wir bleiben doch zusammen. Ich lasse dich nie gehen. Ich habe geschworen auf ewig bei dir zu sein!", erwiderte Max und küsste ihr daraufhin die Tränen von den Wangen. „Ich weiß, mein Liebster. Aber ich verliere meine Unsterblichkeit. Ich werde..." Sie wagte es nicht auszusprechen und verstummte, während wieder Tränen in ihren Augen schimmerten. Tyson zugleich klammerte sich etwas unsicher an die Brust Apollons. „Wirst du mich verlassen?", fragte er, nachdem er Diana ebenso zugehört hatte. Der Blondhaarige bettete seine Wange in dem Haar des Blauhaarigen und schwieg. Er wollte nicht antworten, es hätte ihn selbst zu sehr verletzt... „Antworte mir bitte, Apollon!", flehte Tyson sogleich und sah ihm ernst und standhaft in die Augen, die Verzweiflung wiederspiegelten. „Sollte sich in dieser Nacht Kais und Rays Schicksal erfüllen, dann - ja, dann werde ich dich verlassen. Ich werde mein sterbliches Leben, wie jeder andere Gott, hingeben und wiedergeboren werden als Mensch", antwortete der Gott schließlich und fuhr mit seiner einen Hand durch die Haare seines Geliebten. „Aber daran ist doch nichts Schlimmes zu sehen! Es ist wunderbar", erhob nun wieder Max das Wort, der nicht recht verstehen konnte, weswegen die Götter so traurig waren. „Nein, Liebster. Denn sollten wir wiedergeboren werden, dann werden wir uns nicht mehr an euch erinnern können. Wir werden euch von unserer Geburt an nicht mehr kennen, weil wir ein neues Leben beginnen werden und genau dies möchte ich nicht. Ich möchte bei dir bleiben!", sprach Diana mutlos. Judex ließ ein leises Winseln von sich verlauten, auch er spürte das näherkommende, neue Zeitalter der Menschen. „Und auch unsere Geisterwesen werden von uns gehen. Sterben wir, so werden auch sie sterben. Nur zwei werden weiterhin bestehen. Fortis und Insignis", erklärte Apollon fortan und blickte wieder in den Sonnenuntergang, der sich über die Hügel der Götterwelt zog. „Aber was wird geschehen, wenn die Götter nicht mehr leben? - Die Menschen haben nur an sie geglaubt." „Es gibt schon seit Jahrhunderten eine Legende bei uns. Sie besagt, dass einst die Götter zu ihren früheren Leben kehren werden und ein Gott erscheinen wird, der bis zu dieser Zeit aus Licht geboren wird. Er wird keine Gestalt haben, aber die Liebe wird in ihm sein und die Geduld. Er wird die Menschen fortan führen und noch größer als wir Götter sein", erzählte Apollon ruhig und hielt seinen Geliebten weiterhin in seinen Armen. Es tat gut, seine Nähe zu spüren, sie beruhigte ihn ungemein. „Ray und Kai werden diesem Gott helfen seine wahre Machtposition einzunehmen?", fragte nun Max etwas verwundert. „Ja, jedoch werden auch sie daraufhin ein Opfer bringen müssen", erwiderte Diana, die sich etwas beruhigt hatte. „Und welches?" „Das ist selbst den Göttern ungewiss." Wiedermals kehrte Stille ein. Jeder schien in seinen Gedanken zu verweilen und war verbittert über die endende Ewigkeit. „Bevor ihr in unser Leben getreten seit, gab es nichts für uns, dass einen Sinn machte, weiterzuleben. Sollte dieser Gott wirklich so barmherzig und gut sein, wie ihr es gesagt habt, dann wird er uns eine gemeinsame Zukunft geben", sagte Tyson schließlich mit zuversichtlicher Stimme und auch Max stimmte diesen Worten zu. „Das waren auch meine Gedanken. Was wäre das schon für ein Gott der Liebe, der Liebende auseinander reißt?" Apollon lächelte und drückte Tyson einen Kuss auf die Wange, während Diana sich enger an ihren Liebsten schmiegte. „Wir können nur hoffen. Die Hoffnung bleibt immer bestehen", wisperte Apollon, während diese Emotion in ihnen gemeinsam zu wachsen begann. Ja, vielleicht gab es doch noch einen nächsten Morgen für sie alle. Einen gemeinsamen Morgen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Unbemerkt konnte sie durch die Gänge eilen, denn alle Aufmerksamkeit galt dem Feuer, das ausgebrochen war. Die Soldaten eilten mit vielen Männern, die Wasserkrüge trugen dorthin. Sie wusste, welches Gemach in Flammen unterging und Trauer umfasste ihr Herz. Doch nun galt es, weitere Leben zu retten und Ray zu helfen. Sie wusste, dass der Kaiser nun glücklich sein würde, vereint mit seiner Göttin. Seiner Liebsten... Ihre braunen Augen leuchteten voll Zuversicht auf, als sie ihr Gemach verließ. In ihrer Hand lag ihr Bogen und Pfeilspitzen schimmerten im Mondlicht auf, als sie einige Treppenstufen herab lief, dann durch den Garten und anschließend über die Palastmauer kletterte. Sie fühlte, dass die Zeit des Kampfes bald gekommen war und sie sich beeilen musste. So schwang sie sich auf den Rücken des Pferdes, welches sie bereits zuvor aus dessen Stall geführt hatte, während der großen Unruhe. Leichter Regen setzte ein und dunkle Wolken trieben sich vor die helle Scheibe des Mondes. Die Straßen waren alle leer und wie ausgestorben, nicht ein Laut drang aus den Häusern, als ahnten die Menschen etwas von ihrem neuen Schicksal. Sie hoffte, dass sie noch nicht zu spät kommen würde... - Flashback - Verwirrt hatte die Braunhaarige die Göttin angeschaut, welche ihre Hände von ihr genommen hatte und sie leicht zur Seite hin abgewand hatte. Sogleich darauf entstanden zwei Bilder aus der Luft. „Wähle die Zukunft, Kind. Sag mir, welche würdest du wählen? Die Deinige oder die deines Gemahls?" Erschrocken hatte Aidria auf die beiden Bilder geblickt. Eines hatte Kai gezeigt, der glücklich lächelte und Ray im Arm hielt und das andere hatte sie und Tala gezeigt. Er hielt sie im Arm, während sie zwei Kinder wohlbehütet in ihren Armen barg. „Du kannst wählen. Ich gebe dir deine Zukunft. Wählst du deine, dann werde ich dir deine Seele zurückgeben und du kannst glücklich mit Tala werden. Oder wähle die deines Gemahls, dann wirst du doch in de Totenwelt herabsteigen müssen", erzählte die Silbernhaarige und trat beiseite. Langsam war Aidria mit ausdruckslosen Augen den Gebilden näher gekommen. Sie hatte ihre Hand nach ihrer Zukunft ausgestreckt und hatte Talas Wange berühren wollen. Doch das Bild war sofort verblasst. Traurig hatte sie ihre Augen geschlossen. Es war nur eine Illusion gewesen. Dennoch... Es war wunderbar gewesen diese noch einmal zu sehen. Ihre Entscheidung war gefallen... Verzeih < hatte sie in Gedanken gedacht und sich wieder der Göttin zugewandt. „Meine Wahl steht fest. Ich wähle die Zukunft für - meinen Gemahl", sprach sie mit fester Stimme und ihre Augen spiegelten Sicherheit wider, wobei sie zugleich auf die Göttin blickte. Juno schien ihre Antwort als erstes nicht begriffen zu haben. „Du wählst Kais Zukunft? - Du willst dich opfern?" Aidria blickte wieder auf die Bilder, welche langsam vor ihrem Angesicht verschwanden. „Ja, ich wähle Kais Zukunft. Meine Zeit ist bereits abgelaufen und ich würde alles tun, um ihm helfen zu können. Er ist mein Freund und ich weiß, dass mein Liebster, wenn er an meiner Stelle gewesen wäre, die gleiche Wahl getroffen hätte. Ich werde auch so immer bei ihm sein, denn die Liebe stirbt nie", antwortete sie anschließend mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Und auch auf den Lippen der Götten breitete sich ein warmherziges Lächeln aus. „Du hast die richtige Entscheidung getroffen, Aidria. Ich schenke dir das Leben, jedoch erhältst du eine wichtige Aufgabe von mir. Die Letzte, die je von einem Gott an einen Menschen weitergegeben wird." Überrascht schaute Aidria wieder auf die silbernhaarige Frau vor ihr. „Aber Ihr sagtet doch, ich würde..." „Es war ein Probe. Ich wollte wissen, wie tief du dich mit meinem Sohn verbunden fühlst." „Eu - Eurem Sohn?!" „Ja, Kai ist mein Sohn. Nadir Severus war damals die Wiedergeburt von mir, Juno, der Göttermutter", erklärte die Frau in ruhigem Ton, zugleich wollte Aidria alles nicht wahrhaben. Es war so verwirrend! „Nun, bist du bereit, deine Aufgabe für eine neue Zukunft entgegen zu nehmen?" Sie schaute auf und nickte schließlich. „Gut. Kehre zurück. In deinem Zimmer wirst du neben deinen Bogen Pfeile finden, die von unserem göttlichen Schmied persönlich angefertigt worden sind. Geh mit ihnen zum Kolloseum, dort befindet sich Ray. Hilf ihm Kai aus den Klauen der Unterwelt zu reißen. Das wird deine Aufgabe sein!", berichtete sie, während ein sanftes Säuseln ihre Haare berührte. Aidria nickte der Frau nur zu, dass sie ihre Aufgabe verstanden hatte. Was hätte sie auch noch sagen sollen? „Ich vertraue auf dich, Aidria. Du hast eine gute Seele und mit deiner Hilfe wird Ray es gewiss schaffen können. Kehre nun zurück." „Ich werde Euch nicht enttäuschen", erwiderte sie. Ein Nebel stieg unerwartet um sie herum auf und die Gestalt der Göttin verblasste in ihm. „Dann lebe wohl", sprach sie zuletzt, bevor sie ganz verschwand. Die Worte wiederholten sich in Aidrias Gedächtnis, während es ihr vorkam, als würde sie in eine unendliche Leere fallen... - Flashback Ende – Schnell trieb ihr Pferd weiter voran und hoffte inständig, sie käme noch nicht zu spät. Denn ohne Fortis könnte Ray nicht gegen die Kämpfer, die Pluto in den Kampf schicken würde, bestehen können. Nur das Gravitasschwert und der Regnumbogen konnten unsterbliche Kreaturen, sowie auch Pluto, töten. Nur sie allein. Und diese entstand allein aus den Götterwesen Fortis und Insignis, welche an Rays und Kais Seite verweilt hatten. Jedoch wusste Aidria, dass Fortis unter den Toren der Gladiatorenränge in göttlichen Ketten gefangen gehalten wurde, die sie nicht durchtrennen konnte. So musste sie diesen mit den magischen Pfeilen befreien, eine andere Möglichkeit gab es nicht... Aber sie vertraute auf ihre Stärke, wie auch Ray. Sie würden es schaffen und ein neues Zeitalter würde beginnen. Ihr Herz schlug schnell gegen ihre Brust, während das große, näherkommende Gebäude in der Finsternis, wie ein gräulicher Schatten hervorragte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Bedächtig hob er die Klinge und hielt sie vor das Licht der dunkelblauen Fackeln, die in der Vorhalle leuchteten. Sein Gesicht spiegelte sich in ihr wieder und bald würde auf ihr das Blut seiner Feinde liegen. So steckte er das Schwert in seine Scheide zurück und trat wieder zu einem riesigen Tisch, auf dem die verschiedensten Waffen lagen. Ray kannte dieses Vorgehen bereits. Immer vor einem Gladiatorenkampf, konnten die Männer sich die Waffen wählen, die sie verwenden wollten, jedoch war nicht immer diese Regelung erlaubt... Unerwartet hörte er ein dumpfes Geräusch hinter sich und wirbelte herum. Verwirrt trat er an die Seite seines Begleiters. Als dieser dessen fragenden Blick bemerkte, erwiderte er zum ersten Mal seit langer Zeit: „Es ist besser, wenn wir ohne Rüstungen kämpfen, dann sind wir beweglicher." „Aber auch verwundbarer durch Pfeile!", mahnte der Schwarzhaarige den Oberbefehlshaber, welcher sich nun ebenso seine Waffen wählte. Dieser hörte jedoch nicht darauf. „Vertrau mir einfach", erwiderte Tala und blickte dabei erwartungsvoll auf Ray. Dieser zögerte einen Moment, dann legte auch er seine Rüstung ab, wodurch er sich wirklich flinker vorkam. „Außerdem bist du verletzt. Du solltest mir das Kämpfen überlassen!", erhob Raius ernst das Wort danach, was seinem Gegenüber ein schwaches Lachen entlockte. „Dir?! Deine Wunden sind doch mindestens genauso qualvoll, wie die Meinen. Es ist besser, wenn wir gemeinsam kämpfen. Außerdem lasse ich dich nicht im Stich!", entgegnete Tala folgend. Ein weiteres Lächeln legte sich auf die Lippen des Rothaarigen, als er die Verwunderung in Rays Gesichts erblickte. „Nun – würde ich dich im Stich lassen, würde ich auch Kai im Stich lassen und Kai ist mir mehr als alles andere wichtig!", fuhr er fort und band sich ebenso ein Gürtel mit einem Schwert um und suchte sich daraufhin noch einige Dolche aus, wie auch ein kleineres Netz und eine Lanze, die er Ray zuwarf. Es war sehr ruhig um sie und nichts Unnatürliches schien auf sie zu lauern. Die Ruhe vor dem Sturm... Tala konnte bereits fühlen, dass man sie erwartete. Etwas lag in der Luft - etwas Gefährliches, das sie aber bezwingen würden! Schließlich nickte Tala einem großen Korridor entgegen, der sie zu den Toren der Arena führen würde, die garantiert schon für sie geöffnet waren. Doch bevor er Ray den Rücken zuwand, fragte dieser plötzlich: „Liebst du Kai?" Der Schwarzhaarige musste es einfach wissen, sonst könnte er sich nicht wirklich auf den Kampf konzentrieren. Diese Worte, die der Rothaarige gesprochen hatte, klangen so sehr danach, dass er schon leicht eifersüchtig wurde. Tala lächelte wiedermals. „Vielleicht? - Früher einmal, ja, es könnte sein. Aber nun habe ich meine wahre Liebe gefunden und ich sehne mich sehr nach ihr allein. Kai ist wie ein sehr guter Freund, gleich einem Bruder für mich und ich möchte ihn beschützen, das ist doch eigentlich natürlich, nicht wahr?" „Ja, das ist wahr. Ich dachte nur - weil du so..." Ray schämte sich schon etwas für seine Eifersucht. „Der Schein trügt oft", erwiderte Talus grinsend. „Aber du bist mit dieser eigentlich undenkbaren Liebe auch nicht allein, Ray. Auch meine Liebe wäre für mich unerreichbar, obgleich sie mir so nah ist. Götter sind manchmal unsagbar grausam." Ray schaute auf und betrachtete erstaunt seinen Gegenüber. Talas Augen spiegelten sanfte Bitterkeit wieder. Er schien an seine Liebe zu denken. Im nächsten Augenblick jedoch, schien er sich wieder gefangen zu haben und betrat so auch als Erster den Gang. Ray atmete tief durch, als der Befehlshaber verschwunden war und versuchte die Schmerzen seines Rückens zu unterdrücken, so wie Tala es bei seiner Bauch- und Armwunde tat. Sie waren eben beide der Meinung, man dürfe nicht vor einer Schlacht großen Schmerz zeigen... Der Gang erschien ihnen unendlich, bis sie wirklich an die Oberfläche stießen und große Eisentore vor ihren Augen bereits geöffneten waren. Sie hatten einen freien Blick auf die Kampfarena des Amphitheaters in der Nacht. Doch kein Feind war zu erblicken und Stille lag über dem Kampfplatz, in dem schon viele ihr Leben gelassen hatten... Talas Augen verengten sich ernst und er zog sein Schwert aus dessen Scheide. Für einen kleinen Moment schloss er nochmals seine Augen, atmete die klare Luft der Dunkelheit ein und rief sich Aidrias Bild vor Augen, das ihm Mut und Wärme, wie Hoffnung gab. Auch für dich werde ich kämpfen. Denn ich möchte dich so gern wiedersehen, dies ist mein Wunsch für die Zukunft < Ray trat ebenso entschlossen an seine Seite und umfasste den Speer etwas fester. „Lass uns gehen", sagte zugleich und der Befehlshaber nickte ihm zu. Seite an Seite gingen sie hinaus ins Ungewisse. Zwei Feinde, die zu Freunden wurden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Sie traten hinaus in die Dunkelheit, in jenem Moment, da Aidria endlich das Amphitheater erreichte und noch im Ritt von ihrem Pferd sprang, denn es galt keine Zeit zu verlieren. Sie musste schnellst möglich Drigger finden und hoffen, dass der Kampf noch nicht begonnen hatte... Als sie auf das riesige Gebäude zulief, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie fühlte sich beobachtet von etwas und das steigerte ihr Unbehagen. Dennoch ließ sie sich nicht beirren und eilte die Treppen zu den letzten Rängen empor, von denen man aus in die unteren Bereiche der Kampfstätte gelangen konnte. Instinktiv konnte sie fühlen, dass der Tiger dort irgendwo gefangen gehalten wurde und sie ihn nur noch finden musste. In den vielen verschieden Räumen doch keine so leichte Aufgabe, wie zunächst angenommen... Aidria wollte gerade eine Treppe hinab nehmen, als sie etwas dazu brachte, zur Seite auf die Arena zu sehen. Sie wurde von Freude und Trauer gleichzeitig erfüllt, als sie Ray mit ihrem Geliebten an dessen Seite kommen sah. Sie stützte sich leicht an eine Säule und blickte weiterhin auf herab, der stark und entschlossen zugleich näher kam. Der Vollmond bahnte sich wieder einen Weg durch die Finsternis und so leuchtete in die Arena herab auf Talas Haar, das dadurch leicht schimmerte. Mögen die gnädigen Götter euch beschützen auf eurem Wege< flehte sie und wand sich schweren Herzens wieder von den beiden ab, schließlich hatte auch sie eine Aufgabe zu erfüllen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nur wenige Sekunden später, das Aidria unbemerkt in den unteren Gängen verschwunden war und der Vollmond auf den Kampfplatz herabschien, blieben Tala und Ray, Seite an Seite, in der Mitte der Arena stehen und warten ruhig. Sie blickten sich etwas verwundert um, da niemand zu sehen war. Doch als Ray seinen Blick gen Ehrenplatz richtete, konnte er dort schemenhaft die Gestalt einer Person erkennen, welche alsbald in das sachte Licht trat. Ein finsteres Lächeln lag auf den Lippen des Kaisers, während er zu seinem Oberbefehlshaber und Ray herabschaute, wobei seine Augen wiedermals diesen blutroten Glanz erhielten. „Seid willkommen in der Arena des Todes und Schreckens", erhob er das Wort und urplötzlich hörte man von den Rängen her lauter Jubel und Gelächter. Verschreckt blickten Ray und Tala sich um, konnten jedoch niemanden auf den Sitzen erblicken. Erst als sich erneut die dunklen Wolken schmächtig vor den Vollmond schoben, erkannte man unerwartet Hunderte von finsteren Wesen und Kreaturen, welche die beiden noch nie zuvor erblickt hatten... „Das sind Ausgeburten der Unterwelt", brachte Ray stockend hervor und schaute sich weiterhin um, bis sein Blick wieder auf Kai fiel. Schmerz und Leid erfüllte seine Seele sogleich. Es verletzte ihn einfach, seinen Liebsten so zu sehen - so verändert. Der Rothaarige, der ihm für einen kleinen Augenblick den Rücken zuwandte, um ebenso einen Überblick über die Situation zu erhalten, nickte stumm, bis auch schließlich sein Blick auf den silbernhaarigen Kaiser fiel, der immer noch hinterhältig lächelte. „Und natürlich seid auch Ihr herzlich willkommen in meiner Arena, Talus Comitis und Raius Unus!", wandte er das Wort sogleich an sie und ersuchte ihre Aufmerksamkeit damit. „Kai, warum tust du das! Was ist mit dir geschehen?! Wieso schließt du einen Pakt mit Unterweltkreaturen?!", unterbrach Ray den Silbernhaarigen, als dieser fortfahren wollte. Dieser blickte darauf leicht verärgert, dass man ihn das Wort entrissen hatte, auf den Schwarzhaarigen nieder, während ein Raunen durch die Reihen der Bestien ging. „Schweig still Sklave und rede nur, wenn du gefragt bist!", zischte der Kaiser verächtlich und schaute mit halbgeschlossenen, vor Zorn funkelnden Augen auf Raius herab. Doch dieser wollte nicht einhalten, er wollte weiterhin versuchen Kai zur Vernunft zu bringen, als Tala unerwartet leicht schmerzlich seinen Arm ergriff und ihm mahnend anschaute. „Hör auf Ray, reiz ihn nicht zu sehr. Wir sind momentan unterlegen. Warte noch etwas ", flüsterte er ihm daraufhin zu, während seine hellblauen Augen von einer Reihe zur nächsten huschten und die Lage weiterhin abschätzen. „Nun. Gewiss seid Ihr gekommen um, mich zu retten. Jedoch muss ich euch enttäuschen, denn stattdessen – werdet Ihr sterben", sprach Kai ruhig und herablassend, wobei zugleich wieder Gelächter erschallte. Tala hatte seinen Freund noch nie so sprechen hören und diese neue Seite verschreckte ihn, bis er plötzlich etwas bemerkte, dass ihn mit einem Schlag große Hoffnungen eröffnete... Seine Augen verengten sich im nächsten Moment ebenso herablassend, wie die des Kaisers und seine Stimme klang lasziv und herausfordernd zugleich, als sie nach diesem erklang: „Wirklich nicht schlecht. Ein interessantes Spiel, dass du hier mit uns treibst. Jedoch kannst du deine Maskerade aufgeben, ich habe dich durchschaut, elender Narr!" Ray sah den Oberbefehlshaber fassungslos an. Was wollte Tala damit nun bezwecken? - erreichen würde er sowieso nichts... Da hatte der Schwarzhaarige jedoch falsch gedacht. Ganz im Gegenteil. Das hämische Lächeln auf Kais Lippen war mit einem Schlag verschwunden und seine Augen begannen wieder vor Zorn rot zu leuchten. „Du wagst es - ! Du wagst es mich zu verspotten? Mich – mich, einen Gott!" Bei den letzten Worten hatte sein Gegenüber geschrien und überall aus dem Boden um sie herum waren urplötzlich schwarze Flammen hervorgeschossen, die so schnell verschwanden, wie ihr Meister an Zorn verlor. Tala grinste immer noch über seinen Sieg. „Ich wusste es. Du bist nicht mein Gefährte Kai, du warst es auch nie. Du bist - Pluto, Gott der Unterwelt! Gib dein wahres Äußeres endlich preis! Deine Intrige ist zu Ende!" Seitens der Wesen der Unterwelt wurde es still und wenige Zeit später erschallte nur Kais kaltes, herzloses Lachen im Kolosseum. „Wirklich gut, Oberbefehlshaber. Nicht viele Menschen erkennen mich in anderen Gestalten. Du bist einer der Wenigen, die dies bis jetzt geschafft haben." Ray konnte sich nicht mehr rühren. Er wusste nicht recht, was er in diesem Moment empfinden sollte. Große Freude, dass dieser seelenlose Gott nicht sein Liebster war, oder Angst, da er nicht wusste, wo Kai sonst war... „Dein Geisterwesen verriet dich, Pluto! Mortis, der schwarze Rabe, ist unverkennbar sein Zeichen!", entgegnete Tala und ließ sich seinen Sieg nicht entnehmen, nein, er kostete ihn wahrlich aus. Jetzt wussten sie wenigstens, gegen wen sie tatsächlich anzukämpfen hatten, gegen einen echten Gott! Es würde nicht leicht werden, aber sie würden es schaffen, mit sehr viel Glauben, konnten sie es einfach schaffen! - Daran glaubte Tala mit all seiner Macht... „Die Letzte jedoch, die mich in dieser Gestalt erkannte, ist nun in meinem Reich und wird dort für eine Ewigkeit in meinem Feuer schmoren und du wirst deiner Geliebten bald Gesellschaft leisten, dass sie nicht so alleine sei", fuhr der Gott der Unterwelt fort und schaffte es dadurch Tala wieder seines Sieges zu berauben. „Was... was hast du mit Aidria gemacht?!", schrie nun Ray erzürnt, der sich vor Hass bald nicht mehr halten konnte, während Tala dieses Mal nichts sagen konnte. „Das, was ich bei jedem Menschen mache, wenn seine Zeit abgelaufen ist. Ich entführe seine Seele in mein Reich!", antwortete der dunkle Gott und Jubelrufe drangen von einigen Rängen daraufhin zu ihm her. „Nein, Aidria" , wisperte Tala und sank in den Sand zu Boden. Zwar wusste Ray nun, wen Tala mit seiner unerreichbaren Liebe gemeint hatte, doch eigentlich hatte er es sich schon gedacht; wollte es Tala jedoch noch nicht schwerer machen, als er es sowieso schon mit seinen Emotionen für sie hatte... Der Rothaarige führte seine Hand zu seinem Herzen, aber er verspürte keine Leere in sich. Doch die müsste er einfach verspüren, wenn sein Liebstes ihm entrissen wurde. Aber Aidrias Zeit konnte einfach noch nicht gekommen sein! Pluto musste lügen! Er hätte es doch fühlen müssen! - Irgendetwas! Oder hatten ihn seine Wunden schon so blind gemacht?! Nein, es durfte nicht wahr sein... „Du elender Bastard lügst doch!", brüllte Tala urplötzlich, sodass die hämischen Stimmen verklangen und sich alle Aufmerksamkeit auf den Rothaarigen wand. „Das alles ist eine große Lüge! Aidria ist noch am Leben! Ich weiß es! Ich spüre es! - Und nun sag’ mir, was du mit meinem Kaiser getan hast, auf der Stelle!" Die Gestalt seines Gegenübers stand ruhig und ernst da. Mortis, der Rabe des Pluto, saß auf der Schulter seines Herren und gab ebenso kein Laut von sich, wie die anderen Wesen der Unterwelt. Eine Totenstille breitete sich unter den Rängen aus und immer noch waren alle Augen auf Tala gerichtet... „Euer Kaiser existiert nicht mehr! Ich wohne jetzt diesem schändlichen Körper inne!", erwiderte Pluto anschließend gefasst, trotz der schrecklichen Beleidigungen. „Wo ist Kai?! Sag es!", forderte nun auch Ray entschlossen und trat an Talas Seite. Pluto lächelte. Er schien sich an der Wut seiner Feinde zu erlaben und noch selbstbewusster zu werden. „Dein armer Kai genießt einen kleinen Aufenthalt in der Schattenwelt", erwiderte der Gott grinsend und verwunderte die beiden mit seiner Aussage. „Die Schattenwelt?!" „Ja, die Schattenwelt. Dies ist eine von mir erschaffene Welt in der Seelen, die unnütz sind, hingebracht werden. Sie sind weder tot noch lebendig und fristen ein tristes Leben auf öden Land, bis in die abscheulichschöne, quälende Ewigkeit", erklärte Pluto sichtlich belustigt von dem Gedanken. Ray verstärkte vor Zorn den Griff um seinen Speer, während seine andere Hand sein leuchtendes Amulett, das um seinen Hals lag, ergriff. „Du abartiges Monster, ich werde dich töten und meinen Kai aus den Pforten der Unterwelt zurückholen, das schwöre ich bei meinem Leben!" Auch in Tala brodelte wieder der Hass auf diesen Gott und er hätte ihn ab liebsten sogleich mit seiner Waffe getötet. „Ihr könnt jedoch sein Leben retten, wenn Ihr wollt. Dafür müsst Ihr jedoch gegen meinen treuen Diener kämpfen. Schlägt Ihr diesen, wird er Euch die Pforten zur Unterwelt öffnen, von der Ihr aus in das Schattenreich gelangen könnt. Ist doch ein Angebot, nicht wahr?", lächelte der Gott des Todes siegesgewiss, dass er seinen Willen erhalten würde. Tala und Ray sahen sich für einen Moment an und blickten dann wieder beruhigt auf. „Dann schick uns deine Ausgeburt der Unterwelt, wir werden sie töten!", rief der Schwarzhaarige anschließend zuversichtlich. „Wie Ihr es wünscht!", lachte Pluto und klatschte einmal mit den Händen, worauf sich die Gittertore ihnen gegenüber öffneten und eine Gestalt hervorkam. Im ersten Moment starr vor Schreck, konnten Tala und Ray sich nicht bewegen. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Einen gewaltigen Hund mit Reißzähnen und drei Köpfen! Von dieser Kreatur hatten sie nur in Erzählungen gehört. Dieses Unterweltwesen sollte die Pforten bewachen und Seelen nicht mehr hervor lassen. Gar bei dem Anblick verstummte die Menge für einen Moment, ehe wieder schmächtig die Jubelrufe erklangen. „Jetzt haben wir - ein Problem", brachte Tala stockend hervor und betrachtete immer noch den gewaltigen Gegner, dessen Speichel in den Sand fiel und riesige Kreise hinterließ. Leises Knurren erklang dabei von der Bestie, die sie wohl schon sogleich am liebsten in Stücke zerrissen hätte. „Ihr müsst wissen, dass mein guter Freund schon seit einigen 50 Jahren keine gute Seele mehr verspeist hat und somit ist sein Hunger gar groß. Er wird zwar nicht sehr viel an Euch zu nagen haben - aber immerhin", grinste Pluto boshaft und strich Mortis durch dessen Gefiedert. Die Krähe ließ einen lauten, hohen Ruf in der Arena erschallen und sofort darauf stürzte der Hund auf Tala und Ray zu, die noch immer nicht wussten, was sie jetzt gegen so etwas ausrichten konnten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Schon seit einiger Zeit eilte sie durch die vielen Gänge unterhalb des Kolosseums, doch noch immer keine Spur von Drigger. Aidria verzweifelte langsam schon. Das Geisterwesen von Juno musste doch hier sein! Pluto konnte es nicht ins Schattenreich mitgenommen haben, dafür war er sich seines Sieges zu gewiss! Wieder öffnete sie eine Kerkerzelle, doch noch immer keine Spur von dem weißen Tiger. Wo könnte Drigger nur sein! < „Aidria", sprach eine sanfte, ihr sehr vertraute Stimme hinter der Braunhaarigen, sodass sie verwundert herumwand und in Talas Gesicht blickte. „Tala?! Was... was tust du hier? Und wo ist Ray?!" Sichtlich verwirrt trat Aidria einige Schritte zurück. Ob das eine Falle war?! „Er ist oben im Kolosseum bei Kai. Aidria, es ist vorbei! Endlich!", lächelte der Rothaarige und kam ihr näher, wollte sie in ihre Arme schließen, doch sie wurde misstrauisch. „Ihr habt so schnell gewonnen und Pluto vertrieben?!", fragte sie deswegen und achtete genau auf die Reaktion ihres Gegenübers. „Ja, in der Tat! Wir waren selbst überrascht, aber nun ist es doch vorbei!", lächelte der Befehlshaber und umschloss Aidria mit seinen Armen, drückte sie an seine Brust. Für den Bruchteil einer Sekunde ließ Aidria sich von ihren Sehnsüchten übernehmen und so legte sie ihren Kopf ab und schloss befreit ihre Augen. „Nun können wir ein neues Leben anfangen. Du und ich, meine geliebte Aidria." Während der Rothaarige beruhigende Worte auf sie einsprach und ihr die Sinne vernebelte, sah man auf den Boden ihre Schatten, die von den Fackeln zurückgeworfen wurden. Auch konnte man sehen, wie sich langsam Talas eine Hand aus der Umarmung löste und etwas in der Luft erscheinen ließ, das eine scharfe Klinge hatte. Aidria zugleich kuschelte sich immer noch an die Brust ihres Liebsten. Doch unerwartet bemerkte sie etwas, dass ihr nicht geheuer erschien. Sie konnte den Herzschlag ihres Liebsten nicht vernehmen... Und im selben Augenblick, da Talus mit der Klinge zustechen wollte, wand sie sich aus der Umarmung zur Seite, sodass der Dolch ihren Ärmelstoff aufriss und nur leicht in ihr Fleisch schnitt. Sie zögerte nicht lange, griff nach einem gewöhnlichen Pfeil und schoss auf die Kreatur, welche an die Wand geschleudert wurde und etwas aufschrie. Sofort verlor sich die Gestalt vom Oberbefehlshaber und verwandelte sich zurück in ihr wahres Äußeres, dass einer großen Schlange ähnelte. Die roten Augen der Kreatur verfinsterten sich und der Hass schien ins Unermessliche zu steigen... „Ich lasse nicht zu, dass du den Tiger bekommst! Mein Meister hat mir befohlen dich zu töten, Mensch", zischte es und zog sich den Pfeil aus der Wunde, schmiss ihn zu Boden und achtete nicht sonderlich auf die tiefe Verletzung. Aidria blickte entsetzt auf die Kreatur, doch nur kurze Zeit später musste sie sich wieder fassen. Schon wollte sich nämlich das Biest wieder auf die Braunhaarige stürzten, die im letzten Moment auswich und wiedermals einen ihrer selbstangefertigten Pfeil anlegte und dieses Mal in die Stelle schoss, in der sie das Herz der Kreatur vermutete und tatsächlich, kurz darauf stoppte es in seinem Angriff und zerfiel zu Staub... Etwas außer Atem versuchte Aidria sich zu beruhigen und ihre Hoffnungen war wieder gestiegen. Wenn dies ein Bewacher war, so konnte Drigger nicht mehr weit entfernt von ihr sein. Sie würde ihn gewiss bald finden! Sofort rannte sie wieder durch die stillen Gänge. Alles wirkte etwas gespenstisch und sie fühlte sich unwohl dabei. Plötzlich stoppte sie. Gerade eben hatte sie etwas aus der Ferne vernehmen können. Es hatte sich stark nach Gebrüll angehört. Ohne noch länger zu Zögern, folgte sie diesem Ruf, der von Gang zu Gang lauter wurde. Aidrias Freude stieg mit jedem Schritt, den sie näher in die Richtung des Rufes tat, denn es waren die Laute eines Tigers - Driggers Rufe. Anscheinend spürte er schon, dass jemand ihm zur Hilfe kam... Je näher sie ihrem Ziel kam, desto enger wurden die Gänge und führten tiefer herab. Doch endlich erreichte sie eine Tür. Von ihr drang das Laute Gebrüll Driggers zu ihr. „Keine Sorge Drigger, bald bist du wieder frei!" Mit einem heftigen Ruck, da die Tür schon sehr alt war, stieß sie diese auf und fand sich in einem hellbeleuchteten, großen Saal wieder. Sofort erspähte sie in der Mitte Drigger, der von vier goldenen Ketten, jeweils an einem Fußgelenk, gefangen gehalten wurde. Als der weiße Tiger sie erblickte, verstummten seine Rufe, während er die Braunhaarige durchdringend ansah. Ohne noch länger Zeit zu verschwenden holte sie einen der goldenen Götterpfeile hervor, mit dem sie allein die Ketten lösen konnte. Alles andere nutzten eben nicht bei Göttlichem. Mit ihrem ersten Schuss durchschnitt sie die vordere rechte Kette. Mit ihrem zweiten die hintere Rechte und Drigger wehrte sich schon mit Leibeskräften, um die anderen beiden von sich zu lösen. Doch er schaffte es nicht. Seine Kräfte reichten als Geisterwesen einfach nicht aus. Als Aidria den dritten Pfeil anlegte und näher auf den weißen Tiger zukam, damit sie genauer treffen konnte, spannte er für sie die Ketten. Nur noch ein Schuss, dann würde Drigger befreit sein. Aidrias Herz machte einen Freudensprung, während sie den letzten der goldenen Pfeile hervorzog. Doch irgendwie verlief alles zu leicht. Sie schaute sich für einen Moment in dem großen Saal um, doch niemand war weit und breit zu sehen. Sollte Pluto wirklich so unvorsichtig geworden sein? - Nun, sein Ziel hatte er ja fast erreicht. Vielleicht war es wirklich ein Fehler von ihm gewesen. So legte sie wieder fester an und schoss den letzten Pfeil ab. Jedoch wurde er unerwartet von einem anderen getroffen und änderte seine Flugrichtung, sodass er in einer Wand stecken blieb. Erschrocken wandte sich sie sich zur Seite. Aus dem Schatten einer großen Säule trat wiedermals eine Schlangengestalt. Stechend gelbe Augen sahen sie an, während sie zischte. Sie sahen sich eine lange Weile ruhig an. Ab und zu flog Aidrias verfinsterter Blick an die gegenüberliegende Wand, an welcher der Pfeil war. Drigger zugleich versuchte sich mit Leibeskräften gegen die letzte Kette zu wehren. Im nächsten Moment legte die Braunhaarige schnell einen Pfeil an und schoss ihn auf die Kreatur ab. Diese wich aus und Aidria nutzte die Chance um zur Wand zu laufen, doch das Wesen war schneller. Es baute sich vor dem Pfeil auf und zog Aidria mit dessen Schwanz die Füße unter dem Boden weg, sodass sie nach hinten fiel. Im nächsten Moment umwickelte sie die Kreatur mit ihrem Schlangenkörper. „Du kannst den Sieg meines Meisters nicht mehr im Weg stehen", zischte es und gab weitere Laute darauf von sich, die wie ein grausames Lachen an den Wänden erschallten. Sein riesiges Maul öffnete sich und die spitzen Zähne leuchten im schwachen Fackellicht. Aidria versuchte sich zu befreien, doch so verstärkte ihr Gegner nur noch den Druck. Es kam ihr vor, als würden ihre Knochen gebrochen werden. Laut schrie sie vor Schmerz. Aber sie wusste genau, dass ihr keiner mehr helfen konnte. Plötzlich jedoch ließ er Schmerz nach, dafür wurde sie zu Boden geschleudert. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie, wie die Schlange sich Drigger zuwandte, der mit seinen Krallen in ihr Fleisch gefahren war. Sogleich nutzte Aidria Situation aus, rannte zur Wand und ergriff den Pfeil. Er steckte jedoch ziemlich fest und so musste sie einige Zeit daran herumziehen. Gerade, als sie ihn fast draußen hatte, merkte das Schlangenwesen, dass Drigger es nur ablenken wollte und wirbelte wieder herum. Es wollte sich schon wieder auf die Braunhaarige stürzten, doch Drigger fasste es an seinem hinteren Schwanzende und hielt es zurück. So sehr sich das Monster mühte freizukommen, es schaffte es nicht und musste unter großer Wut mit ansehen, wie Aidria es endlich schaffte den Pfeil aus der Wand zu reißen. Sogleich schaute sie sich hastig um und suchte ihren Bogen, welcher nur einige Meter von ihr entfernt war. Sie rannte zu ihm, doch im selben Moment konnte sich das Biest losreißen und stürzte auf sie zu. Im letzten Moment schoss Aidria den Pfeil ab und warf sich dabei zu Boden, während das Wesen sich schon auf sie stürzen wollte. Doch der Götterpfeil war schneller, er durchstieß die Fesseln mit Leichtigkeit und Drigger sprang der Kreatur hinterher. Ehe diese Aidria töten konnte, hatte sie der weiße Tiger gepackt und weggeschleudert. Aidria wurde nur leicht von den Vorderkrallen der Schlange verletzt und kam mit einem Schock davon, während das Blut an ihrem Arm herablief. Verschreckt schaute sie zu, wie Drigger sich wieder auf die Schlange stürzte und ihr viele Wunden zufügte, bis er es endlich schaffte, sie ganz zu Boden zu befördern und sich an ihrer Kehle festbiss. Kurz darauf war es auch schon vorbei. Das letzte Leben wich aus der Kreatur und sie löste sich in Staub auf, wie jene zuvor. Als Drigger sich zu ihr umwandte, floss das Blut an seinem Maul herab und tropfte zu Boden. Im ersten Moment erschreckte sie etwas, doch dann stand sie wieder ernst an und nickte dem Tiger zu. Dieser hatte verstand, kam auf sie zu und bückte sich leicht. Aidria verstand und stieg auf seinen Rücken, zuvor nahm sie jedoch wieder ihren Bogen zur Hand. Gewiss würden sie auf ihren Weg an die Oberfläche noch so einigen Kreaturen begegnen. Mit einem mächtigen Satz lief Drigger los. Er spürte instinktiv, dass sein Herr dringend seine Hilfe benötigte und er nicht länger warten dürfte. So, als sei er mit den Gängen vertraut, eilte er durch sie immer weiter seinem Ziel entgegenkommend, während Aidria sich in sein Fell klammerte, da der weiße Tiger äußerst schnell war. Doch bereits in den Vorhallen des unteren Geschosses entstanden überall aus Schatten die Schlangenkreaturen, die von Pluto erschaffen worden waren. Aidria zog sofort einige Pfeile und legte sie an ihren Bogen an, schoss eine Kreatur nach der anderen gnadenlos nieder, während Drigger sich seinen Weg weiter durch die Reihen seiner Gegner ebnete. So erreichten sie schließlich die letzte Treppe auf ihrem Weg zur Oberfläche. Mann konnte auf den obersten Stufen bereits das Mondlicht erblicken und je näher sie dieser kamen, umso lauter wurde das Geschrei, was die Braunhaarige verwunderte, da zuvor keine Zuschauer im Kolosseum gewesen waren. Ehe sie jedoch die Stufen erreichen konnten, sammelten sich wieder einige Reihen der Bestien vor dieser und versperrten ihnen den Weg. Sofort legte sie weitere Pfeile an und schoss die ersten fünf nieder, welche auf der Stelle zu Staub zerfielen. Auch Drigger stoppte nun und kämpfte mit seinen Krallen, sodass sie von seinem Rücken sprang und so weiterkämpfte. Es dauerte zwar einige Zeit und die Wunde erschwerte ihr das Ausweichen, dann jedoch hatten sie es endlich geschafft... Drigger kam zu Aidria gerannt und sie sprang wieder auf seinen Rücken, dann lief der Tiger die Treppen empor. Erschrocken blickte die Braunhaarige nach unten in den Kampfplatz und in die Reihen der Zuschauer. Überall merkwürdige Gestalten, die sie sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Angst stieg in ihr auf. Doch Drigger zögerte nicht lange; er eilte einfach durch die Reihen dieser finsteren Kreaturen hinunter, dem Kampfplatz entgegen, in dem Raius und Talus gerade schwer gegen einen gewaltigen Hund mit drei Köpfen kämpften. Aidria fand dabei schnell wieder zu sich. Sie bemerkte, wie angeschlagen die beiden schon waren und so legte sie, als Drigger über den Rand der Mauer, hinunter zum Kampfplatz sprang, ihren letzten Pfeil an und schoss auf den Monsterhund. Ihr Pfeil traf das rechte Auge der mittleren Bestie, sodass sie vor Schmerz aufschrie und für einen Moment von Tala und Ray abließ, die erschrocken zur Seite blickten. Als sie jedoch Aidria und Drigger erblickten, keimte neue Zuversicht in ihnen auf... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Pluto tobte zugleich von den Rängen. Seine Sklaven hatten versagt, dass würde gewaltige Folgen für das Volk der Schlangenmenschen geben, das schwor er sich. Mit entfesselter Wut blickte hinunter in die Arena, wo zuvor noch ein Kampf getobt hatte, in der sein Wächterhund gewiss den Sieg davon getragen hätte, doch nun war auch dieser angeschlagen. Blut rann ihm aus einem Auge, in dem ein Pfeil steckte. „Los Cerberos, töte sie alle oder du wirst getötet werden!", schrie der Gott der Unterwelt hinunter, sodass der Wächter der Unterweltpforten sich wieder versuchte zu fangen, trotz seiner großen Qualen. Aidria war zugleich wieder vom Rücken des weißen Tigers gestiegen und rannte auf die beiden zu. Ray zog zugleich wieder sein Schwert hervor und wand sich dann an Tala mit den Worten: „Los, nimm Aidria und geh!" Verwirrt schaute Tala ihn sogleich an. „Ich komme jetzt wirklich alleine klar. Drigger ist bei mir. Keine Sorge. Aber du solltest sie in Sicherheit bringen und deine Wunden sind neu aufgerissen, du würdest nicht mehr lange durchhalten!", fuhr der Schwarzhaarige nach Luft ringend fort. Auch er war sehr angeschlagen. Überall hatte er einige Kratzer und Schrammen, die leicht bluteten. Der Kampf war wirklich hart gewesen und Tala, wie auch Ray waren froh über dieses kurze Einhalten, um neue Kräfte schöpfen zu können. Im nächsten Moment jedoch ertönte wieder der Ruf von Cerberos, der sich zu seiner Beute umwand. „Na los, verschwindet endlich!", schrie Ray, während Drigger an seine Seite kam und sich mit einem Mal, von hellem Licht erstrahlt, in das Gravitasschwert verwandelte, welches Ray sogleich in seiner Hand barg... Tala nickte ihm nur hoffend zu und eilte dann Aidria entgegen, ergriff sie an ihrem nicht verletzten Arm und zog sie von dem Schwarzhaarigen davon. „Nein, Talus! Was tust du da?! Wir müssen Ray helfen!", schrie sie und wollte sich aus dem Griff befreien. „Nicht Aidria, er will, das wir gehen! Nimm ihm nicht seine Zuversicht!", wies Tala sie zurecht und zog sie mit seiner letzten Kraft in seine Arme, sodass sie sich nicht mehr entziehen konnte. „Außerdem bist du verletzt", brachte Tala schwer atmend noch hervor, ehe er das Gleichgewicht verlor und beinahe gestürzt wäre, hätte sie ihn nicht abfangen können. „Tala? Tala, was ist mit dir?!", ermittelte sie besorgt und stützte ihn leicht, als sie unerwartet etwas Warmes an ihrer einen Hand spürte, die sie um seine Hüfte gelegt hatte... „Bei den Götter, du blutest stark!", rief sie besorgt aus. „Halb so wild", nuschelte Tala von einer plötzlichen Müdigkeit befallen. Ruhig lag der Rothaarige in ihren Armen und berührte mit seiner einen Hand ihre Wange, an der Tränen Junobliefen. „Ich... Ich wollte so gern dein Gesicht wiedersehen", lächelte er glücklich, „und nochmals deine Stimme hören." „Hör auf so zu reden, als würdest du gleich sterben, hörst du?! Du stirbst nicht!", wies sie ihn etwas verärgert zurecht, legte dabei sanft ihre Hand auf die seine und küsste die innere Handfläche leicht danach. Sie war überglücklich ihren Liebsten wiederzusehen. Fürs erste wären sie noch in Sicherheit... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray zugleich wurde mit neuer, göttlicher Kraft gesegnet. Diese Macht durchströmte seine Adern und stärkte ihn in seinem Mut, wie seinem Glauben. Fest hielt er das Schwert in seiner Rechten, während er sich noch zerbrochene Lanze, die auf dem Boden lag, aufhob. Cerberos stand still da. Sein schwerer Atem und der Gestank, der davon ausging, konnte Ray deutlich vernehmen, während er langsam auf den schwarzen Hund mit drei Köpfen zuging. Seine Augen spiegelten nichts wieder. Doch in seinem Herz und seiner Seele herrschte vollkommene Entschlossenheit. „Na los, du Monster, komm doch, wenn du dich traust!", flüsterte er mit erstem Gesichtsausdruck und blieb nur einige Meter vor ihr stehen. Das Biest schaute auf ihn herab, leises Knurren drang aus seinen Kehlen und Sabber floss dem Vieh in Strömen aus den Mäulern. Es war einfach nur widerwärtig. Doch Ray störte sich nicht sonderlich daran. Den letzten Abstand rannte er auf die Kreatur zu, die ihre Krallen ausfuhr und bereit war für den nächsten Kampf. Ray sprang in die Höhe und wich dem ersten Hundekopf, wie auch den ersten Krallen aus, von den zweiten stützte er sich ab, um noch höher zu kommen, dabei stieß er mit seinem Schwert zu und verwundete Cerberos an zwei weiteren Armen und an einer Schnauze. Schließlich schaffte er sich nochmals von einer Pfote empor zuspringen, wobei er auf dem mittleren Kopf der Bestien landete. Ehe die andern Köpfe reagieren konnten, stieß er sein Schwert in die harte Schädeldecke des Monsters und fuhr an seinem Rücken herab, sodass er die obere Hälfte aufschlitzte und der Hund das Gleichgewicht verlor, dabei drohte, zu Boden zu stürzten. Ehe dies geschah, stieß Ray sich nochmals ab und landete schließlich, wie beabsichtigt, vor Pluto und hielt ihm die von Blut beschmierte Klinge unter den Hals, sodass der Gott durch seine Verwunderung, nicht mehr reagieren konnte und so in der Falle saß. In Raius Blick lag Hass und Wut, die er gebündelt in sein Schwert legte, das er sehr nah an die Kehle seines Gegenübers hielt. „Bring mich auf der Stelle zu Kai!", befahl Ray schroff. Pluto schwieg jedoch, sodass Raius von Neuem mit Zorn erschüttert wurde. „Ich will zu ihm und du wirst mich dort hinbringen!!", schrie er und der Gott der Unterwelt hob beschwichtigend seine Hände. „Das kann ich nicht... Du kannst nur durch den Wächter des Todes dorthin gelangen", grinste der Gott hinterhältig. „Du bist doch der Wächter des Todes, also bring mich zu Kai!", schrie Ray und legte die Spitze seines Schwertes noch tiefer an. „Du... Du wirst doch nicht deinen Liebsten verletzen. Nicht wahr?", fragte Pluto in Kai und lächelte schwach. Sogleich legte Raius noch weiter an, sodass sie leicht in das Fleisch des Gottes schnitt. „Gib mir nur einen, nur einen einzigen Grund, zu zustechen und ich werde es tun Pluto! Denn ich halte das einzige Schwert in der Hand, dass vermag Götter zu töten und ihnen die Unsterblichkeit zu nehmen!", zischte Ray gefährlich, während das rote Blut sich mit schwarzem vermischte, welches von dem Gott der Toten stammte. „Das würdest du dich nicht wagen! Denn tötest du mich in dieser Gestalt, ist der Körper deines Liebsten ebenso gefallen! Und ohne einen Körper kann eine Seele nicht in dieser Gegenwart existieren und schon lange nicht der Halbgott der Gegenwart. Das solltest du als Halbgott der Vergangenheit wissen!", grinste ihn sein Gegenüber an. Schweigen war in den Rängen eingetreten und Cerberos wachte still über seinen Herren und den Schwarzhaarigen, jedoch wagte er es nicht anzugreifen. Tala und Aidria hatten sich zugleich aus der Kampfarena gerettet und verfolgten alles von der ersten Reihe der gegenüberliegenden Sitzränge.... „Wir... wir sind keine Halbgötter!", entgegnete Ray etwas verdutzt. „Natürlich seid Ihr das! Ihr seid die Halbgötter unserer Prophezeiung. Der Gott der Vergangenheit und sein Geliebter der Gott der Gegenwart. Gemeinsam, so heißt es, leitet ihr das Zeitalter jenes Gottes ein, der über allen andern steht und welcher der Gott der Zukunft genannt wird!", erwiderte Pluto voll Zorn und mit bebender Stimme, während er sich langsam in die Klinge lehnte und diese so noch tiefer in seine Kehle schnitte. Verschreckt zog Ray seine Klinge zurück, weil er Kais Körper nicht verletzten wollte. Er hatte schon ganz vergessen, dass nur die Seele seines Liebsten von Pluto gefangen gehalten wurde. Er musst also diesen Wächter des Todes finden, um zu Kai zu gelangen... Aber wen meinte Pluto damit, wenn er es nicht selbst war?! Auf einmal traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Er wirbelte zu Cerberos herum, der immer noch in einer Angriffsposition dastand. Pluto Augen weiteten sich verwundert, als Ray mit einem Grinsen auf den Unterwelthund herabblickte. Der Gott der Unterwelt wollte Ray zuvor kommen und ließ schwarze Flammen um Ray herum aus dem Boden auftauchen, um ihn aufzuhalten. Doch es half nichts. Raius verspürte durch seine Zuversicht nicht einmal die Hitze und rannte schnell durch sie hindurch, sprang auf den Mauerrand und stürzte hinab auf den Hund. Aidria und Tala mussten verschreckt mitansehen, wie das mittlere Maul der Bestie sich öffnete und Ray einfach verschlang... Doch der Schwarzhaarige hatte genau den richtigen Schritt getan. Als er in das Maul fiel, legte er sein Schwert so an, dass es der Kreatur die Kehle durchschnitt, dann wurde alles schwarz um ihn herum und mit einmal Mal schien er in eine bodenlose Finsternis zu fallen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Für einen Moment stand Cerberos ruhig da, bis sich unerwartet die Kehle, wie durch einen unsichtbaren Schnitt öffnete und danach der gesamte Körper der Länge nach aufgetrennt wurde und die Innereien, wie auch das Blut auf den sandigen Boden fielen. Dann schloss der Wächter, vor Schmerz ein Geräusch von sich gebend, seine Augen und fiel auf die Seite zu Boden. Schließlich tat er seinen letzten Atemzug und verblieb regungslos auf dem Arenasand. „NEIN!", schrie Pluto vor Zorn auf und rannte zum Rand der Loge, blickte herab auf die tote Kreatur. Wütend stieß er nochmals einen Schrei aus, während Wehklagen durch die Reihen der Anderen ging, welche mit einem Mal alle verschwanden, wie Illusionen. Nur Pluto blieb wütend zurück und blickte immer noch auf seinen Höllenhund zurück. „Ich verfluchte dich Raius Unus!!!", schrie er in die Nacht hinaus. „Ich verfluchte dich - mein Sohn", fügte er flüsternd hinzu. Stellte sich darauf auf den Rand der Mauer und sah in die Tiefer herab. Du hast mir eines meiner liebsten Dinge genommen, nun nehme ich dir deins! < , dachte er von Zorn und Trauer erschüttert und schloss seine Augen. Dann entließ er Kais Körper seiner Freiheit. Seine schwarze Seele fuhr aus dem Körper des Kaisers hinaus und sogleich war Mortis zur Stelle, sein treues Geisterwesen. In diesem fand sich die Seele des Gottes der Unterwelt ein, woraufhin die Krähte in der schwarzen Nacht verschwand, während sich langsam wieder dunkle Wolken vor den Vollmond schoben... Im gleichen Augenblick fiel der seelenlose Körper des Kaisers in die Tiefe. Obgleich Aidria aufsprang und Tala sich aus ihren Armen riss und an der Mauer herabspringen wollte, um den Körper noch abzufangen, war es zu spät... Tala war durch seine Verletzungen sehr geschwächt und war noch nicht einmal bei der Hälfte der Arena angelangt, als der Körper nur noch wenige Meter vor dem Aufschlag war.... Verschreckt verschloss Aidria ihre Augen mit ihren Händen. Sie wollte das nicht sehen... Doch ein Aufschlag war nicht zu hören und so öffnete sie nach einiger Zeit ihre Augen wieder. Verblüfft blickte sie in die Arena, in welcher jemand stand, der Kais Körper in seinen Armen barg. Es war jedoch nicht Tala. Dieser kniete im Sand und blickte ebenso erschrocken zu der Gestalt auf, die im gleißendem Lichte stand... Sofort fing Aidria sich wieder und eilte ebenso in die Arena, während die Gestalt mit Kai Talus näher kam und sich zu ihr mit den Körper herabbeugte. Aidria lief zugleich durch die Tore auf ihren Liebsten zu und nun erkannte sie die Gestalt, die vor Tala kniete und ihr Kais Körper reichte. Es war ein junger Mann mit schwarzen, kurzen Haaren und blutroten Augen, der leicht lächelte. Aidria kam langsam näher und trat an Talas Seite, während der Mann sich wieder erhob und die beiden weiter anlächelte. „Gebt gut Acht auf ihn, Phillipus Talus Arabs", sprach der Schwarzhaarige und Aidria glaubte sich verhört zu haben. Aber Tala heißt doch Comitis. Wer ist dieser Mann überhaupt?!< Talus jedoch wusste sofort welcher Gott vor ihm stand und dankte ihm, in dem er Kais Körper an sich nahm und sich mit dem Kopf tief verneigte. Es war für ihn eine Ehre dem obersten Gott der Götterwelt zu begegnen. „Vergebt bitte meinen Bruder, seine Seele ist noch voller Angst", fuhr Jupiter fort und verneigte sich ebenso leicht vor Tala und Aidria. „Ich verlasse Euch jetzt. Nun liegt es an Ray und Kai allein, die Zukunft aller zu bestimmen", lächelte er und kurz darauf umfasste ihn das gleißende Licht vollkommen, welches kurz darauf wieder mit dem Gott verschwand. Aidria kniete sich neben Tala, der geistesabwesend auf den Körper von Cerberos blickte. Doch eigentlich wich Talus nur ihren fragenden Blicken aus und versuchte seine Schmerzen in der Seite zu vergessen, während er Kais kalten Körper an sich drückte, um ihn zu wärmen... Sie waren völlig allein im Kolloseum. Niemand war sonst dort und es war unheimlich still. „Mein wahrer Vater starb in solch einer Arena, als ich noch ein kleiner Junge war. Man gab mich daraufhin zu einer reichen Familie, da meine Mutter bei der Geburt gestorben war. Dort fand ich ein neues Zuhause und einen neuen Namen... Phillipus Talus Arabs verschwand und Talus Comitis lebte seit jenem Moment", gab der Rothaarigen gedankenverloren von sich und schaute daraufhin auf den Körper seines Kaisers herab. Aidria umschlang mit ihren Armen Tala daraufhin leicht von hinten, um ihn nicht weh zu tun, stille Tränen aus Angst liefen ihr dabei über die Wangen. „Und ich hoffe, dass Ray und Kai nicht sterben werden", wisperte sie leise. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Zögernd schlug er seine Augen auf. Sein Körper schmerzte, dennoch kehrte seine Kraft bald wieder zu ihm zurück... Etwas schwerfällig schaffte Ray es schließlich aufzustehen. Er schaute sich um und erblickte sein Schwert nicht weit von ihm liegend. Er ging zu ihm und jeder Schritt war eine große Qual für ihn, selbst das Atmen fiel ihm schwer. Und die goldenen Platten unter seinen Sandalen waren so kalt, dass er selbst dies durch seine Schuhe verspüren konnte. Gerade als er sich zu ihm herabbeugte, verwandelte es sich wieder zurück in den kleinen weißen Tiger, der ihn munter anschaute. „Danke, Drigger", lächelte Ray im nächsten Moment und beugte sich zu ihm hinunter, was ihn jedoch viel seiner Kraft kostete. Hier in dieser merkwürdigen Welt schien alles so anders zu sein. Der Tiger vernahm die Schmerzen seines Herren und urplötzlich, ohne das der Schwarzhaarige es ahnte, umwarb den Tiger wiedermals weißes Licht, dass in den Anhänger seiner Kette einkehrte. Sogleich fühlte Ray wiedermals neue Kraft und Macht in sich aufsteigen und er wusste, dass er sie allein Drigger verdankte, der in seinen Anhänger eingekehrt war. Etwas bitter erhob sich der Schwarzhaarige darauf und umfasste seine Kette, während er für einen Moment die Augen schloss und wieder an Kai dachte. Mein Liebster, warte auf mich. Ich werde dich retten! Egal, ob ich ein Halbgott bin oder nicht. Ich werde kommen! Und selbst Pluto wird mich nicht davon abhalten können< Er öffnete seine Augen wieder und schaute auf den Weg vor sich. Als er herumwirbelte, erblickte er ein schwarzes Portal. Ray war sich sicher, dass er durch dieses gefallen und hier im Schattenreich gelandet war. Also wandte er sich wieder dem schier endlosen Weg aus goldenen Kacheln zu, an dessen rechter Seite große Säulen in die Finsternis ragten. Auf der anderen Seite standen jeweils in einem kleinen Abstand zu einander, Ständer mit großen, brennenden Feuern, die ihm den Weg beschienen... Raius Gesichtsausdruck wurde wieder ernst und obgleich er in dieser Welt Unbehagen verspürte, da er nur den Weg und sonst die Dunkelheit als Einziges erblickten konnte, atmete er tief durch und machte sich auf. Der Rettung seines Liebsten entgegen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Wenn’s am Schönsten ist, soll man ja aufhören ^^ Ich hoffe also, dass wir uns zum nächsten Teil dann wiedersehen. Würde mich wieder über Reviews freun, obgleich Kritik oder Lob! ^.^ Also, dann bis zum nächsten Mal!!! Knuddelz Eure Marli-chan >^.^< Kapitel 27: *~Animus tibi viam monstrat~* ----------------------------------------- Hi,hi alle zusammen! Eine kurze Ankündigung: Eigentlich wollte ich nach diesem Chapter die Fanfiction beenden und nur noch den Epilog posten. Jedoch bin ich nicht zu dem Punkt gekommen, zu dem ich kommen wollte und so wird es nächsten Sonntag erst das aller, allerletzte Chapter von "My Heart and I, just for you" geben!!! Außerdem sind "Animus tibi viam monstrat - Der Geist zeigt dir den Weg" und "Per aspera ad astra - Durch den Staub zu den Sternen" kurze Kapitel, weil ich ja eigentlich das große Kapitel in zwei kleine spalten musste. Ich hoffe jedoch, dass ihr mir vergeben könnt!!! Aber nach diesen beiden Chaptern und dem Epilog, der eher nur eine "Ergänzung" zum letzten Chapter sein wird, ist dann auch wirklich Schluß!!! :) So bedanke ich mich auch dieses Mal wieder für eure netten, zahlreichen, lieben und aufbauenden Comments!!! Ohne euch könnt' ich einfach nicht weiterschreiben! Ein Hoch auf die Commentwriter!!! Ich wünsche euch allen Lesern und Commentwritern viel Spaß beim Lesen! Diesen Teil möchte ich mit vielen lieben Grüßen und herzlichem Dank folgenden Personen widmen: Silberregen Leider werde ich euch noch etwas auf die Folter spannen müssen, weil ich nicht den Teil der F.F geschafft habe, den ich am Wochenende schaffen wollte. Aber ich hoffe doch, dass du noch einige von meinen Fanfictions so gut finden wirst wie diese ^^ X66 Um ehrlich zu sein - ich frage mich auch, wie ich das schaffen konnte!!! ...Na ja... ich musste auch an einigen Stellen nachlesen, um alles wieder genau aufgreifen zu können und ich hoffe, dass mir bis jetzt kein fataler Fehler dabei unterlaufen ist! shadow-lady *knuddel* Ich hoffe, dass das schnell genug weitergeschrieben war ^^ Techno_Galaxie Aufgegeben habe ich es noch nicht! Ich war nur für eine Weile total von einer Blockade eingenommen und hatte kein passendes Muster im Kopf! Doch nun steht alles ganz klar vor meinen Augen!!! - Na ja, hoffe, dass es dir weiterhin gefällt. Bongo Ich weiß, ich weiß... Ich höre immer an den umöglichsten Stellen auf! Ich kann aber nix dafür! * schnief* Ist halt irgendwie so bei mir...* in Ecke verkriech und schäm* Honor *reknuddel* Dann lass dir auch sehr, sehr, sehr viel Zeit zum Lesen! ^^ Immer alles mit der Ruhe! Aber du brauchst mich, um nichts zu beneiden!!! * blush* lavanja Ich hoffe, dass ich dich nicht zu lange hab' warten lassen. Hab' mich schnell bemüht, weiter zu schreiben, aber leider konnte ich in 2 Stunden nicht mehr fabrizieren als das, was du nun lesen wirst Gomen! Taji-Nami Vielen Dank für das Lob!!! ^^ Es kann schon sein, dass ich der ganzen Story etwas Lateinisches eingehaucht habe. Nun ja, wenn es so lange in dieser Zeit gespielt hat und man es gerade lernt, kann das halt passieren. Freut mich aber, dass es dir und auch so vielen Anderen gefällt! Ray-chani Tjao... Dieses kurze Chapter wirst du wohl nun bekommen ^^ Ich konnte nämlich über das Wochenende hinweg nicht sehr viel weiterschreiben, weil ich bis Sonntagabend weg war. Gomen-nasai! ChibiDragon Vielen, vielen lieben Dank verbeug* Ich hoffe, dass dies nicht die einzige Fanfiction von mir bleiben wird, die dir gefallen wird. ^^ Silverslayer Ich hoffe, du verzeihst mir, wenn der Teil nun etwas kürzer ist und ich ihn aufteilen musste!!! Aber du warst ja ebenso auf Neos "Party" und weißt ja, dass ich spät nach Hause gekommen bin. Ich bitte um Vergebung! -Viala- *ganz-lieb-knuddel* Malinalda *riesen-mega-knuddel* Dankööö!!!! mini_welli Danke! Freut mich sehr, dass du sie gelesen hast!!!^^ Neo-Flame Ich schreib' weiter, wenn du weiterschreibst XD Will endlich wieder nen' neuen Teil lesen! Biddeeee!!!! *Hundeaugen* Kleblatt *verneig* Vielen Dank! Ich gebe mir Mühe! ^^ P.S: *gewaltiges- reknuddel* sezuna17 Du brauchst mir, dafür nicht zu danken! ^^ Eher muss ich für deine Comments danken! Und ich hoffe, dass dir dieses Chapter zusagt! Scharin Ich freu mich immer wieder drüber, wenn mir das jemand sagt. Ich kann dir weiterhin einfach nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen! arina-chan Keine Ursache! *knuddel* Hyoga Tut mir Leid, ich hoffe dein Kopf qualmt nicht mehr!!! Dafür ist dieses Chapter kürzer, somit das wohl dieses Mal ausgeschlossen werden kann. Aber ich glaube, dass dieses Mal genug Kai/Ray drin ist ^^ Hayan Bitte frag' mich das nicht! Ich hab' keine Ahnung, wie ich auf so eine Länge gekommen bin!!! Hab' einfach so viel geschrieben, wie mir eingefallen ist... Nami87 Ich hoffe, es war schnell genug! Hofftenlich kannst du dich mit einem kleinen Teil abfinden... ShadowODarkness Dankööööööööööö *ganz-lieb-knuddel* Chichi Nicht zu sehr auf ein Happy End hoffen bitte! Denn so etwas ändert immer schlagartig meine Meinung *flenn* Und wenn 'des so ist, dann muss ich meistens immer den Schluß ändern ^^; Aber ich denke, dass er nun wirklich ganz fest steht! Es gibt kein zurück...!!! kara *megazurückdurchknuddel* >^~*Chapter 28*~^< Animus tibi viam monstrat ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ - Flashback - Mein Liebster, warte auf mich. Ich werde dich retten! Egal, ob ich ein Halbgott bin oder nicht. Ich werde kommen! Und selbst Pluto wird mich nicht davon abhalten können< Er öffnete seine Augen wieder und schaute auf den Weg vor sich. Als er herumwirbelte, erblickte er ein schwarzes Portal. Ray war sich sicher, dass er durch dieses gefallen und hier im Schattenreich gelandet war. Also wandte er sich wieder dem schier endlosen Weg aus goldenen Kacheln zu, an dessen rechter Seite große Säulen in die Finsternis ragten. Auf der anderen Seite standen jeweils in einem kleinen Abstand zu einander, Ständer mit großen, brennenden Feuern, die ihm den Weg beschienen... Raius Gesichtsausdruck wurde wieder ernst und obgleich er in dieser Welt Unbehagen verspürte, da er nur den Weg und sonst die Dunkelheit als Einziges erblickten konnte, atmete er tief durch und machte sich auf. Der Rettung seines Liebsten entgegen... - Flashback Ende – ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nach einer schier endlosen Zeit, die Ray rennend - ohne eine einzige Pause - zugebracht und somit ein weites Stück Weg zurückgelegt hatte, tauchte vor dem jungen Kämpfer unerwartet ein großes, schwarzes Tor wie aus dem Nichts auf. Es war nur einen Spalt breit geöffnet,wie Ray schnell erkannte, wobei die schweren Eisentore in die Finsternis geradezu hineinragten und Ray, durch die schier unendliche Dunkelheit, nicht einmal das Ende des dahinterliegendne Raums sehen konnte. Dennoch fühlte der Schwarzhaarige, dass er sein Ziel schon fast erreicht hatte. Er hatte keinen Zweifel daran, schließlich hatte es keinerlei Abzweigungen auf seinem Weg hierher gegeben! Der Spalt des Tores war gerade so groß, dass er sich durchquetschen konnte und als er auf der anderen Seite der Eisentore war, wurde ihm mit einem Mal brennend heiß... Raius fand sich zugleich in einer gewaltigen Gesteinshöhle wieder. Die Luft war erdrückend warm und brannte in seinen Lungen. Es fiel ihm sehr schwer zu atmen, doch er nahm sich zusammen - für Kai! Alles war sehr still und ruhig. Es schien keine Gefahr von seiner Umgebung auszugehen, doch Ray fühlte sich dennoch in dieser völlig fremden Welt unwohl. Unerwartet jedoch vernahm er den Ruf einer Krähe, welcher tausendfach von den Gesteinswänden widerhallte. Sogleich kam ihm nur ein Gedanken in den Sinn: Mortis! Und tatsächlich... als er nur wenige Meter an den hohen Felsen entlang, welche aus dem Boden ragten, weitergegangen war, sah er die Krähe auf einem Steinhang, hoch oben über ihm thronen. Jedoch war sie riesig... Nein, das war untertrieben - sie war gewaltig! Noch größer als der Palast, welchen Kai einst sein Zuhause genannt hatte! Aber wie war das möglich?! Ray wusste eben nicht, dass Geisterwesen an ihrem Ursprungsort größere Kräfte besaßen und sie nur mit einem Bruchteil ihrer Stärke und Macht auf die Seite der Menschen überwandern durften, da sonst die Gefahr zu groß war, dass sie einen zu gewaltigen Schaden mit ihren Fähigkeiten in der Welt der Sterblichen anrichteten... Der Blick der pechschwarzen Krähe ging umher; sie schien anscheinend etwas zu bewachen, doch ihn hatte sie noch nicht entdeckt und so schlich Ray sich weiter voran, bis er erblicken konnte, was Mortis wie einen gewichtigen Schatz zu behüten schien. Vor Entsetzen wäre er am liebsten sogleich losgestürmt, hätte er nicht gewusst, dass das Geisterwesen dort über ihm auf den Felsen nur auf solch' einen Fehler eine Eindringlings wartete! Vor seinem Angesicht, an zwei Säulen aus Stein von Götterketten gebunden, befand sich sein geliebter Kai. Kais Äußeres war schmächtig, seine weißen Gewänder waren völlig verschmutzt und er schien viele Qualen erlitten zu haben. Außerdem schien es auf den ersten Blick so, dass er ohnmächtig war. Rays Gewissen plagte ihn sogleich. Er konnte es schließlich nicht ertragen, seinen Liebsten so zu sehen. Doch was tun?! Ray versuchte, sich zu fassen und überlegte für einen Moment, denn er durfte keine Zeit mehr verlieren. Würde Kai nämlich vollends in das Reich der Unterwelt herabgebracht werden, so würde er dem Silbernhaarigen nicht mehr folgen können und dann wäre Kai für alle Zeit verloren... Also, worauf wartete er noch?! Fest ergriff er seine Kette und wünschte sich dabei durch seine Gedankenkraft Fortis Hilfe. Nun, da er besser mit seinen Mächten umgehen konnte, formte sich sogleich in seiner anderen Hand das Gravitasschwert. Jedoch wurden auch die Schmerzen etwas schlimmer, da Drigger nun nicht mehr mit ihm verbunden war und seinen Körper nicht mehr gänzlich vor der Schattenwelt und deren Wirkung auf seinen lebendigen Leib schützen konnte. Doch das war Raius zunächst vollkommen egal. Er war nur noch einen kleinen Schritt von seiner Zukunft entfernt und den würde er nun mit Gewalt überwinden! Ohne noch viel nachzudenken stürzte der Schwarzhaarige seinem Geliebten entgegen und hielt sein Schwert dabei angriffsbereit. Da die Ebene zwischen Kai und ihm nicht mehr von hohen Felsen umringt war, hatte Mortis ihn bald entdeckt und stürzte sich sogleich mit lautem Geschrei auf den jungen Kämpfer. Ray konnte aber geschickt den ersten Angriffen ausweichen und hatte sich schon bald bis zu den Treppen vorgekämpft, die zu den Säulen führten, an denen Kai angekettet war. Warte mein Geliebter, ich bin bald bei dir! < Nur von dem Gedanken, seinen Liebsten zu retten, getrieben, lief Raius geschwind, bis er die Säulen tatsächlich erreicht hatte. Doch im selben Moment landete die schwarze Krähe, mit wenigen, gewaltigen Flügelschlägen, auf der Treppe und sah Ray hasserfüllt mit ihren blutroten Augen an. Dieser wandte sich nur schweren Herzens von Kai ab und war zugleich für den Kampf gegen die Bestie bereit. „Ich werde dich in deine Einzelteile zerlegen!", rief er der Krähe zu und verwendete augenblicklich die magischen Kräfte seines Schwertes. Die Krähe blieb ebenfalls nicht untätig und griff ihn zugleich an; versuchte mit ihren Krallen und ihrem Schnabel Rays Körper zu erhaschen, um ihn darauf in Stücke zereißen zu können. Der Kampf war lange und sehr anstrengend, kostete dabei viel Zeit und Kraft für Raius, während die Krähe hingegen an Stärke zu gewinnen schien. Aber Rays Wille, Kai wieder in seine Arme zu schließen, trieb ihn voran und sein Mut, eines Tages in Frieden zu leben, geleitete ihn bei dieser schweren Schlacht. Von diesen Gedanken beflügelt, wurden Rays Schwertschläge auch wieder präziser, während er die Treppen hinuntereilte und die schwarze Krähe zurückdrängte, die sich letztlich in die Lüfte erhob, um nun den Angriffen des Sterblichen auszuweichen. Aber Ray wollte sie nicht ruhen und zu neuen Kräften kommen lassen, sodass er ein allerletztes Mal, durchaus Risiko bereit, sein Schwert kräftig schwang, dass sogar die ganze Erde auf einmal im nächsten Moment zu beben begann... Von der hohen Decke über ihm stürzten große Felsbrocken herab und einige trafen auch Mortis, welcher sich nicht mehr in der Luft halten konnte und letztlich sogar unter den Gesteinsmaßen begraben wurde. Als das Beben vorüber war, stand Ray ruhig da und ließ das Gravitasschwert sinken - noch etwas ausgelaugt, aufgrund der gewaltigen Macht, die mithilfe des Schwertes durch ihn beschworen worden war. Dann aber wirbelte er zu Kai herum und rannte das allerletzte Stück der Treppen hoch, um seinen Geliebten endlich zu befreien. Urplötzlich jedoch erschalte ein ohrenbedeutendes Gekreische, welches von den Felsenmaßen unter Mortis herdrang und mit einem Mal zersprangen die Felsbrocken und gaben somit das Geisterwesen erneut preis, welches sich etwas angeschlagen wiedermals in die Lüfte erhob. Erschrocken wirbelte der Schwarzhaarige daraufhin herum und konnte nur noch im letzten Augenblick der Krähe ausweichen. Doch durch den Wind, der bei ihrem Aufstieg erzeugt worden war, wurde Ray zu Boden geschleudert und konnte sich für einen Moment nicht bewegen. Zu seinem größten Leidwesen, velor er in diesem auch noch sein Schwert aus der Hand, welches über den Boden schlitterte und einige Meter von ihm entfernt liegen blieb. Mortis nutzte diese Chance augenblicklich aus und stürzte sich wieder auf Ray herab, der aufsprang und noch versuchte, sein Schwert zu ergreifen. Zugleich fuhr die Krähe ihre scharfen Krallen aus, bereit ihre Beute zu fangen und zu töten... Ray jedoch warf sich auf den Boden, packte das Gravitasschwert und drehte sich blitzschnell im letzten Moment auf den Rücken. Genau in jener Sekunde, da Mortis zupacken wollte, stieß er der Krähe das Schwert tief in die Seite. Mit einem markerschütterndem Schrei und wild flatternd, versuchte sich das Tier zu befreien, konnte es jedoch nicht; nahm die Klinge stattdessen noch tiefer in sich auf... Ray erbarmte sich und zog deswegen die Klinge mit einem Ruck wieder aus ihrem Brustkorb heraus. Sofort erhob sich Mortis wieder in die Luft. Doch als das Geisterwesen weit über ihm war, stoppte es plötzlich und fiel auf einmal urplötzlich wieder völlig regungslos gen Boden. Ehe es jedoch auf dem Gesteinsboden aufschlagen konnte, löste es sich vollends auf und das Einzige, was von Mortis übrig blieb, waren einige schwarze Federn, welche sich um Ray herum auf die weißen Treppen legten... Glücklich die letzte Hürde überwunden zu haben, atmete Ray tief durch und ließ das Schwert zum letzten Mal sinken. An dessen Klinge tropfte das Blut des Geisterwesens langsam zu Boden. Sogleich musste er jedoch wieder an Kai denken und überwand schließlich den letzten Abstand zwischen ihnen. Noch etwas zögernd, ging er auf den Silbernhaarigen zu, während Ray dabei nicht so richtig wusste, wie er dem anderen nun, nach so langer Zeit, wieder gegenübertreten sollte, wenn er erwachte. Sie hatten sich so lange nicht mehr gesehen und gewiss verändert. Würde Kai ihn nach so langer Zeit überhaupt noch wiedererkennen?! Würde er ihn noch... noch lieben? Rays Fragen quälten sein Gewissen, wie auch sein Herz, dennoch ließ er sich nicht die Zuversicht nehmen und erhob sein Schwert, mit dem er problemlos die Götterfesseln durchbrechen konnte. Zugleich, beim letzten Hieb, löste sich das Gravitasschwert in Licht auf und kehrte in seinen Anhänger zurück, womit Ray zugleich von neuer Kraft erfüllt wurde und im nächsten Augenblick auch schon seinen Geliebten auffing, ehe dessen Körper zu Boden stürzen konnte. Und dieses Mal war es keine Illusion! Er konnte Kais Körper spüren. Seien Wärme... Ja, dies war sein Geliebter, nach welchem er sich schon so lange Zeit gesehnt hatte! Endlich! Mit einem sanften, verträumten Blick hielt Raius den Älteren geborgen in seinen Armen, als dieser langsam seine blutroten Augen aufschlug und Ray mitgenommen anschaute. „R-Ray... bist du es?!", fragte er schwach und klammerte sich an den Schwarzhaarigen, während Tränen der Freude in Rays Augen stiegen. „Ja! Ja, mein Liebster, ich bin es!", lächelte Raius und konnte dabei ein Schluchzen nicht unterdrücken. „Oh Ray, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt", brachte Kai hervor und erwiderte die Umarmung, so weit es ihm möglich war und so sehr es seine Kräfte zu ließen. „Nie wieder...! Niemals mehr werde ich dich alleine lassen, Geliebter!", sprach Ray überglücklich und schaute Kai daraufhin in seine wunderbaren Augen, nach denen er sich so lange schon gesehnt hatte. „Und ich lasse dich auch nie wieder von meiner Seite weichen!", lächelte dieser und näherte sich daraufhin dem Gesicht seines Geliebten. Ray schloss seine Augen und kam dem Silbernhaarigen entgegen, bis sie sich in einem Kuss verbanden. So er jedoch nicht mitbekam, wie sie von schwarzem Licht umhüllt und verschlungen wurden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ "Ray! Liebster - wach auf!" Eine Stimme? So vertraut... < „Nun wach schon auf Geliebter!" Raius spürte einen sanften Druck auf seinen Lippen und wachte daraufhin auf. Er lag behütet in zwei Armen und als er etwas müde aufblickte, fand er sich nahe bei Kai wieder. Sein Kopf lag in dessen Schoß, während dieser an einen Baum gelehnt saß. Als Ray jedoch seine Umgebung erblickte, erschrak er überrascht. Sie waren hier im kaiserlichen Palast! Ray konnte die angenehmen Sonnenstrahlen verspüren und auch den warmen Windhauch, der durch die Bäume wehte. Selbst den Trubel und die vielen Stimmen auf dem Markt konnte er von hier sehr gut hören! Und vor allem konnte er seinen Geliebten, seinen Kai - er konnte ihn spüren... „Kai, warum... warum sind wir hier?! Ich meine -" „Psst... Ganz ruhig, mein Liebster", lächelte dieser und brachte den Schwarzhaarigen damit zum Schweigen, dass er ihm einen Finger sanft auf die Lippen legte. „Du bist nur eingeschlafen und hast sehr lange geruht. Ich habe schon gedacht, dass du gar nicht mehr an diesem herrlichen Tag aufwachen magst", fuhr Kai fort. „Aber... aber Pluto und der Götteruntergang!", brachte Ray hektisch weiter hervor, woraufhin Kai ihn etwas verwirrt ansah. „Wovon sprichst du, Geliebter? Du warst die ganze Zeit bei mir, während ich meine Schriften studiert habe. Das ist alles! Du bist nur eingeschlafen. Anscheinend hast du schlecht geträumt." Ray griff sich an seine Stirn. Sollte er das wirklich alles nur geträumt haben?! Sollte das alles seiner Phantasie entsprungen sein!? Aber es hatte sich alles so echt und real angefühlt. Doch dies hier ebenso... Er war verwirrt und blickte hilfesuchend zu dem Silbernhaarigen auf, welcher auffordernd seine Arme öffnete, sodass Ray sich in sie sinken ließ und seinen Kopf auf Kais Brust bettete. Glücklich seufzte Ray und schmiegte sich noch näher an ihn, während die Hand seines Liebsten sanft durch seine Haare fuhr. Dennoch kamen Raius immer noch Zweifel, sodass er sich wieder dem Griff des anderen entriss. Er dürfte dem hier nicht verfallen... „Aber... Was ist mit deinem verstorbenen Vater?! Aidria, Talus und Dranzer! Was ist mit Maxus, Taius, Diana und Apollon?!", ermittelte er weiter etwas besorgt, weil er das Gefühl nicht los wurde, dass hier etwas nicht stimmte. Wiedermals blickte sein Geliebter ihn verwundert an. „Wer sind all' diese Personen Ray? Ich kenne sie nicht", konterte sein Liebster daraufhin mit einer Gegenfrage. „Außerdem lebt mein Vater! Und woher weißt du etwas von Talus Comitis? Ihr habt einander nie kennengelernt!" Nun war Ray noch verwirrter als zuvor. Hatte er also tatsächlich alles geträumt?! Aber wenn er wirklich alles nur geträumt hatte, dann war doch alles gut! Dann war er glücklich mit seinem Geliebten zusammen und es war nie etwas Schreckliches geschehen! Er blickte wieder zu Kaius, welcher ihn weiterhin fragend ansah. Mit einem Lächeln erwiderte Ray dessen besorgten Gesichtsausdruck auf die Reaktion von zuvor und stand auf, reichte Kai daraufhin die Hand. Dieser nahm an und wurde in die Arme seines Geliebten gezogen. „Vergiss einfach, was ich gesagt habe", grinste Ray und zog dabei den Prinzen noch näher zu sich heran, umschlang mit seiner einen Hand dessen Hüfte, während er mit seiner anderen Hand durch die Haare seines Gegenübers fuhr und ihn für einen Kuss zu sich ziehen wollte... Unerwartet jedoch, verspürte er etwas Warmes und nasses an seiner einen Hand und zog diese weg, während Kai leicht aufschrie und sich Rays Griff entzog. Rays Blick fiel sogleich auf seine Hand und er erschrak zusehends. Das... das ist Blut. Kais Blut! < Verwirrt blickte er zu dem Silbernhaarigen, der sich nun schmerzhaft seine Seite hielt. Sein schneeweißes Gewand hatte bereits an dieser Stelle eine rote Färbung, da sich das Blut in den Stoff gefressen hatte... Sein Geliebter blickte ihn nicht an. Sein Haupt war gesenkt und seine Haarsträhnen verbargen seine Augen. Ray trat vorsichtig einen Schritt auf seinen Geliebten zu, als ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf... „Du... Du bist nicht Kai!", schrie er und stolperte einige Schritte zurück. Als Kai langsam sein Gesicht Ray wieder entgegenhob, lachte der Ältere still und kalt dabei. Seine Augen leuchteten blutrot und ein gehässiges Lächeln lag ihm auf den Lippen. „Natürlich nicht!" „Pluto! Du - du widerliches, abartiges - " Ray bebte vor Wut, sodass er seinem Hass nicht kundgeben konnte und Tränen stiegen ihm in die Augen. Dabei hatte er doch so gehofft! So gehofft, dass sein Liebster in seinen Armen lag! Aber die Wunde hatte es ja gezeigt. Er hatte Mortis an jener Stelle verletzt und Geisterwesen und Herr erlitten die gleichen Schmerzen dabei! Sie waren miteinander verbunden und somit waren diese Wesen, die einzig fatale Schwachstelle der Götter. Ray verfluchte sich zugleich selbst. Er hätte es eigentlich bemerken müssen, als er schon Kais Körper bei seiner Befreiung verspürt hatte! Eine Seele hatte keine Gestalt mehr aus Fleisch und Blut! Verbittert fiel er auf die Knie, während Hades siegesgewiss vor ihm stand. Oh Kai, wo bist du nur?!< Urplötzlich erklang ein Schreien aus der Ferne und Ray horchte auf. Das war doch Dranzer gewesen! Rief er ihn, um ihm, den Weg zu seinem Herrn zu weisen?! Doch ehe Ray zum Himmel aufsehen konnte, um nach dem Adler zu suchen, verschlang die Finsternis die gesamte Traumwelt. Alles verschwand in der endlichen Dunkelheit, welche wie Glassplitter zerbaest. Selbst Pluto löste sich vor Rays Angesicht auf. Das Letzte, was Raius von ihm vernahm, war ein wütender Schrei. Anscheinend schien dies nicht durch seine Macht geschehen zu sein... Doch die Finsternis um Ray herum wehrte nicht lange, sein Amulett reagierte auf sie und umwarb ihn sogleich mit Licht, sodass er geblendet wurde und seine Augen schließen musste. Als er jedoch eine drückende Hitze und viele Schreie vernahm, schlug er sie auf und fand sich auf steinigem Boden wieder. Vor ihm tat sich ein Abgrund auf und überall um ihn herum drangen gewaltige Flammen fontänenartig aus dem Boden, die jedoch dunkelblau waren. Ray hatte noch nie zuvor diesen Ort betreten, doch er wusste, dass es nicht mehr die Schattenwelt war. Durch die Kräfte seines Amulettes gestärkt, schaffte er es sich schwankend zu erheben und über die Kante der Schlucht zu blicken. Ein grausames Bild zeigte sich ihm sogleich... Unter ihm flossen verschiedene, durchschaubare Gestalten in einem riesigen Storm dahin und schlagartig wurde Ray bewusst, wo er sich nun befand. In der Welt der Götter, die zuvor noch nie ein lebendiger Mensch betreten hatte. Er befand sich in der Unterwelt... Der Todesstrom bewies ihm dies. Die Leidenschreie, das Klagen und Weinen waren dabei gar unerträglich und hätte Ray nicht sein Amulett besessen, wäre er höchstwahrscheinlich gänzlich dem Wahnsinn verfallen. Urplötzlich aber vernahm er wieder Dranzers Schrei, sogar noch über den gewaligen Lärm hinweg. Er war zwar leiser und geschwächter, aber er konnte ihn vernehmen. Unerwartet begann dabei, sein Herz heftig gegen seine Brust zu schlagen. Sogleich suchte Ray nach dem Adler. Er musste hier irgendwo sein. Doch nirgends konnte er ihn erblicken. Sollte er etwa bereits in dem Strom des Todes gefangen sein!? Das hieße, dass auch Kai... Der Schwarzhaarige verwarf sogleich diesen Gedanken. Das wollte er nicht wahrhaben. Er musste Kai finden! So kniete er sich auf den Boden, faltete seine Hände, wobei er sein Amulett in seinen Handflächen barg und schloss seine Augen. Er versuchte, die Schreie und die erdrückende Hitze um sich herum zu vergessen. Konzentrierte sich nur auf Dranzers Schreie... Und tatsächlich! Es gelang ihm sie besser zu vernehmen! Vor seinem geistigen Auge tauchte plötzlich ein rotes Licht auf, das wunderschön war und ihm, den Weg zu weißen schien. Es verwandelte sich jedoch mit einem Mal in eine menschliche Gestalt, die in Feuer zu stehen schien und die ihm hilfesuchend die Hand entgegenstreckte. So zögerte Ray nicht lange, schlug seine Augen wieder auf und blickte über den Abgrund empor... Dort hing an einer goldenen Kette ein großer Eisblock. Ray war sich sicher, dass das Licht, das er vernommen hatte, aus diesem gekommen war. Doch wie konnte dieses Eis bei solch' einer Hitze nicht schmelzen?! Es gab nur eine Erklärung. Es war verzaubert... So musste sich dort etwas Wichtiges befinden und Ray war sich sicher, dass Pluto Kais Seele eben genau dort gefangen hielt. Es gab nur eine Möglichkeit, Kai zu befreien. Er musste seine Seele daraus hervorholen und zurück in die menschliche Welt bringen! So nahm Ray entschlossen einigen Abstand von der Schlucht, achtete jedoch darauf, dass er den Flammen nicht zu nahe kam und lief dann direkt auf den Abgrund zu, sprang ab und mit Driggers Kraft schaffte er es auch tatsächlich, die goldene Kette zu ergreifen, an der das Eis hing. Sofort beschwörte er daraufhin das Gravitasschwert hervor und schlug nur leicht auf den Block ein. Dennoch zogen sich gewaltige Risse daraufhin durch das Eis und er zerbrach mit einmal in tausend Stücke. Während sein Schwert sich wieder auflöste, seilte Ray sich sodann schnell weiter herab. Doch statt, dass er Kais Seele befreit hatte, hatte sich in dem Eis Dranzer befunden. Dennoch fing er den schönen Adler auf, bevor er in die Tiefe herabstürzte und barg ihn in seinem Arm. Dranzer jedoch bewegte sich nicht. Er hatte seine Augen geschlossen und hätte Ray nicht das sehr langsame und leise Herzschlagen des Tieres vernommen, so hätte er schon geglaubt, dass er zu spät gekommen war. Sogleich jedoch, fiel Ray auf den zweiten Blick Kais Anhänger auf, der um den Hals des Alders hing. Verwirrt nahm der Schwarzhaarige es hin. Doch wie nur war das Amulett an den Adler geraten?! Während Ray noch in seinen Gedanken vertieft war, erklang auf einmal ein lautes Lachen, das selbst die Schreie der gequälten Seelen übertönte. Die Flammen stießen weiter in die Höhe und aus einer trat ein dunkles Wesen. Ray hätte dieses als erstes nicht erkannt, wäre nicht Mortis, die Krähe, in dessen Nähe gewesen. Sofort verengten sich seine Augen vor Zorn. Jedoch wusste er auch, dass er nun gefangen war. Dies war schließlich das Reich der Toten. Plutos Reich... „Nun gut, Ray - du hast gewonnen! Und doch eigentlich verloren...", lächelte der Gott der Unterwelt und trat näher, während Ray all seine Kräfte sammelte, um nicht in die Tiefe zu stürzen. Doch zurück auf den Boden konnte er nicht springen, denn Pluto versperrte ihm den Weg. „Ich bin recht erstaunt, dass du es selbst als lebendiges Wesen in die tiefsten Weiten meiner Welt geschafft hast. Jedoch kommst du zu spät! Du hast zwar den Adler gerettet und somit auch die Seele deines Geliebten, die ich darin verbannt habe, jedoch wird das Geisterwesen bald seinen letzten Atemzug getan haben! Und wenn dies geschieht, wird die Seele des Gottes der Gegenwart sterben und der Finsternis verfallen!" Plutos Augen leuchteten vor Freude und ein gehässiges Grinsen lag auf seinen Lippen. Ray blickte zugleich wieder auf Dranzer. Deswegen hatte das Geisterwesen also die Kette um den Hals! Aber wie hatte Pluto Kais Seele in das Geisterwesen verbannen können?! Und wie konnte man das überhaupt rückgängig machen?! „Ich werde nicht aufgeben Pluto! Ich werde Kai nicht gehen lassen! Noch nicht! Seine Zeit ist bei Weitem noch nicht abgelaufen!" „Wer sagt dies?! Du?! - Ich bin der Herrscher der Unterwelt, ich bestimme das Leben jedes Einzelnen auf Erden!", schrie der Gott des Todes aufgebracht; schien sich im nächsten Moment jedoch wieder beruhigt zu haben, durch die Qualen, die er deutlich von Ray ausgehend verspüren konnte... „Aber du kannst nicht über das Leben eines Gottes bestimmen! Das liegt nicht in deiner Macht, weil Götter unsterblich sind!", erwiderte Ray gefasst, rutschte jedoch leicht tiefer an der Kette herab und damit weiter gen Abgrund. Er verspürte dabei, wie das Metal dieser unerwartet sehr heiß wurde und das Gold sich in seine Handfläche zu brennen begann. „Pah! Ihr seid keine Götter! Nur Halbgötter! Ihr habt keine große Macht! Aber in der Tat, nur ihr könnt eurem Leben ein Ende bereiten, sonst kann man auch euch nicht zu Fall bringen. Aber selbst wenn dem so ist! Es ist nur noch eine Frage der Zeit, ehe du dich dort nicht mehr wirst halten können und in den Todesstrom fallen wirst und das mit der Seele deines Geliebten! Dann werden die trostlosen Seelen dein Fleisch zerreißen, weil sie sich selbst wieder nach einem menschlichen Körper sehnen. Es wird ein wunderbarer Anblick für mich sein!" „Nicht, wenn ich vorher einen Ausweg finde!", entgegnete Ray und klammerte sich weiterhin an das glühende Eisen. Wiedermals lachte Pluto deswegen und blickte seinen Sohn belustigt an. „Einen Ausweg? Du suchst einen Ausweg aus der Unterwelt?! Den gibt es nicht! Nur einen und das ist der Tod!" Ray blickte herab in den Strom des Todes, in dem die Seelen immer noch in einem Strudel dahinfloßen und gequält wurden. Es sollte also tatsächlich keinen Ausweg außer den Tod geben?! Das konnte er nicht glauben! Es hieß doch, dass jedes Ende auch wieder ein Anfang sei! In der Totenwelt wurde man nur von seinen Sünden gereinigt, dann erhielt die Seele wieder einen Körper und wurde wiedergeboren! Es konnte also kein Ende geben, niemals! Aber man musste sterben, um leben zu können... Das hatte der Schwarzhaarige nun begriffen. Nun schlich sich auch auf Rays Lippen ein Lächeln. „Und was ist, wenn ich nun den Tod für das Leben wählen würde?!" Schlagartig wich mit diesem einen so gewichtigen Satz das Grinsen aus Plutos Gesicht. Dennoch sprach der Gott jedoch mit Sicherheit in seiner Stimme: „Du bist immer noch zur Hälfte ein Mensch und fürchtest das Ende! Du würdest niemals die Kette loslassen, an die du dein letztes Leben klammerst! Aber versuche es doch! Spring! Ich werde mich an deinen Todesqualen ergötzen!" Ray sah seinem Gegenüber ernst ins Gesicht und es kam ihm so vor, als könne er durch dessen rote Augen Angst hindurch in das Innerste des Todesgottes blicken. „Wenn die Menschen Angst vor dem Sterben haben, dann sind die Götter in diesem Punkt ebenfalls nicht anders... Ihr scheut euch auch vor eurem Ende!" „Für uns gibt es kein Ende, wir sind unsterblich!" „Warum hast du dann so große Angst davor, diesen neuen Gott zu erblicken?!" „Das habe ich nicht!" Plutos Wut schien, ins Unermessliche zu steigen und die Erde begann zu Beben. Der Strom unter ihm wurde erschüttert von Flammenmeeren und die Seelen schrien noch lauter gepeinigt auf. „Dann kennst du nun auch meine Antwort auf die Angst vor dem Tod! Ich besitze sie nicht! Das Leben geht weiter. Ein Ende ist auch immer wieder ein neuer Beginn! Und so wähle ich das Leben!" Mit diesen Worten und einem Lächeln auf den Lippen, ließ Ray die goldene Kette los und stürzte mit Dranzer, behütet in seinen Armen, in die Tiefe des Todesstromes herab, der in die Finsternis führte. Pluto schrie und versuchte, den Fall noch zu verhindern, doch er vermochte dies nicht mehr. So stürzte der Gott der Unterwelt auf die Knie und musste zu sehen, wie Ray in den Strom gerissen wurde. „Du begehst den größten Fehler aller Zeiten, mein Sohn!", rief er ihm nach und Tränen sammelten sich in den Augen des Gottes. Menschliches trat wieder zum Vorschein... Ray blickte auf, ehe die Seelen ihn erreichen konnten. Er hatte Plutos Ruf noch vernehmen können; aber hatte dieser ihn tatsächlich Sohn genannt?! - Das... das konnte doch nicht... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mortis setzte sich auf die Schulter seines Meister und gab ein leises Krächzen von sich als wollte sie den Gott trösten. Während seine Tränen zu Boden fielen, lag zugleich ein kleines Lächeln auf den Lippen des Todesgottes. Ich werde deine Entscheidung nun akzeptieren, mein Sohn. Ich kann dich nicht mehr beschützen. Verzeih mir, aber dies war deine Wahl. Du wolltest diese Zukunft und sie wird leider dein Untergang sein! Dabei wollte ich dich doch nur beschü tzen.Ich habe dich doch immer, wie einen wahren Sohn geliebt. Vergib mir, vergib mir... < Er hob eine Hand und tat das Letzte, was er für seinen Sohn und dessen Geliebten tun konnte - er half ihnen zurück ins Leben. Mit einem Mal, ehe die Seelen Ray und Dranzer berührten, leuchteten beide Amulette auf und verschmolzen zu gleißendem Licht, von dem Ray eingenommen und geschützt wurde. Er verspürte eine tiefe Wärme in seinem Innersten und seine Augen fielen ihm zu, wodurch ein Schlaf über ihn kam. Zugleich stürzte Ray weiter in die Tiefe, jedoch behütet von den Kräften seines Vaters, welcher die Amulette für sie beide angefertigt hatte. Doch dies würde auch die letzte Aufgabe der Anhänger sein... Danach würden sie verschwinden und mit ihnen das Gravitasschwert und der Regnumbogen. So, wie die Halbgötter nach Berufung des neuen Gottes ihre Unsterblichkeit und ihre Stärke verlieren würden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Aidria saß gedankenverloren im Sand des Kolosseums. Sie hatte ihre Beine an ihren Körper gezogen und hatte ihre Hände um diese geschlungen. Nicht weit von ihr saß Tala immer noch im Sand und hielt Kais Körper geborgen in seinen Armen, wärmte ihn dabei, weil er lngsam schon ganz kalt und starr wurde. Die ganze Zeit über hatten sie sich nicht angeschaut, geschweige denn miteinander gesprochen. Jeder war still seinen Gedanken nachgegangen, während sie auf Rays Rückkehr hofften. Doch der Schlaf fehlte ihnen und so zerrte die fast unerträgliche Spannung zugleich an ihren Nerven. „Sag' Tala - wie wird es weitergehen?", sprach Aidria unerwartet, sodass der Rothaarige sein Gesicht von Kai abwandte und seine Liebste ansah. „In wie fern?" „Wie es weitergehen wird, wenn Ray und Kai zusammensein werden", fuhr sie fort und Tala senkte sein Haupt wieder. „Ich... ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir unserem Schicksal nicht entfliehen können. Du nicht als Gemahlin des Kaisers - und ich, ich nicht als Oberbefehlshaber. Das sind unsere Bestimmungen und wir können sie nicht ruhen lassen. Weder sie, noch können wir Kai und Ray im Stich lassen", entgegnete Tala schließlich nach einiger Zeit bedenklich. „Nein, das können wir nicht", meinte auch die Braunhaarige und zeichnete mit einem Finger etwas in den Sand. Talus konnte ihre Trauer spüren. „Aber - es genügt mir schon, dich sehen zu können und wenn wir uns zufällig einst einmal auf einem Gang begegnen sollten, dann wird dies wie der Himmel für mich sein", sprach er bedächtig und entlockte Aidria ein kleines Lächeln , was ihn wiederum auch erfreute. Im nächsten Moment jedoch liefen Tränen an ihren Wangen herab. „Warum... warum musste ich nur als jene geboren werden, die ich bin?!", schluchzte sie und wurde wehleidig von Tala angesehen. Wie gern hätte er sie jetzt getröstet, doch das konnte er nicht. Er hatte immer noch eine Verpflichtung Kai gegenüber und leider war dieses Band selbst stärker, als das der Liebe zu Aidria. Zwar verletzte ihn diese Erkenntnis etwas, doch er hatte sein Leben lang nach einer Frau gesucht, die so rein und stark war wie Aidria. Jetzt hatte er sie gefunden und es war genug, ihr ins Gesichts zu sehen, ihr ein Lächeln zu schenken und sie auch, wenn auch nur ein kleinwenig, zu beglücken. Doch wusste er zugleich, dass er sich später gewiss danach sehnen würde, sie in den Arm zu nehmen, sie zu küssen - alt mit ihr zu werden... Nemo enim potest personam diu fere - Niemand vermag auf lange Zeit eine Maske zu tragen... Doch was würde das Leben noch für sie bringen? Ignoramus et ignorabimus - Wir wissen es nicht und werden es nicht wissen... Aber dennoch, eins ist gewiss, was man tun muss! Vitam impendere vero - Sein Leben der Wahrheit weihen... So... Nosce te ipsum - Erkenne dich selbst... Doch auch Aidria machte sich ihre Gedanken über die Aussagen von Tala. Sie selbst wusste, dass er Recht hatte und das sie hier bleiben mussten. Doch hatte sie nicht in vielen Schriftrollen gelesen: Omnia vincit amor - Alles unterliegt der Liebe?! Es war so ungerecht. Das Leben und ihr Schicksal waren es! Oder doch eher die Liebe?! Ja... Improbe amor, quid non mortalia pectora cogis? - Grausame Liebe, wozu treibst du die Herzen der Menschen? Doch auch ihr war eines klar... Sie blickte auf und immer noch schimmerten Tränen in ihren Augen. Talus erwiderte mitleidig ihren Blick. „Nec possum tecum vivere , nev sine te...", wisperte sie leise und stand auf. Talas Herz durcheilte ein heftiger Stich. Aidria hatte Recht. Ihm ging es genauso... „Ja, ich kann nicht mit dir und auch nicht ohne dich leben", wiederholte er Aidrias gesprochene Worte, während sie sich neben ihn niederfallen ließ und versuchte, ihren Tränen Einhalt zu gebieten... - Als plötzlich starker Wind aufkam und Lichtstrahlen durch den zerschnittenen Körper von Kerberos drangen! Sofort sprang Aidria auf, während Tala mit Kai am Boden zurückblieb. Langsam kämpfte sie sich vor und als das helle, blendende Licht verschwunden war, stand Ray dort, in dem Arm barg er Dranzer. Aidria war überglücklich, sie lachte und doch stiegen ihr wieder Tränen in die Augen. Dieses Mal jedoch Tränen des Glücks! Sie eilte, so schnell sie konnte, ihrem Freund entgegen. Auch Tala schien erleichtert und ein Lächeln trat auf seine Lippen. Sie hatten es also überstanden. Das glaubten sie jedenfalls... Doch als beide Rays trauriges Gesicht erblickten, verschwand die Freude sehr schnell. „Ray? - Ray, was ist denn?!", ermittelt Aidria, als sie zu ihm gelaufen kam, er jedoch nicht auf sie reagierte - stattdessen nur auf Dranzer herabblickte. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich habe... versagt." „Aber Ray, w-warum denn?! Ich verstehe nicht ganz! Und wo ist Kais Seele?", ermittelte Aidria ängstlich. „Dranzer! Sie ist in Dranzer, aber er - sein Herz..." Aidria blickte zu dem Adler herab, der bewegungslos in Rays Armen lag. „Ist er etwa...?" „Er... er wacht nicht auf", entgegnete der Schwarzhaarige bitter. Aidria blickte leidvoll auf den Greifvogel herab, doch dann festigte sich in ihr der Gedanke, dass sie nicht aufgeben wollte! Sie konnten doch jetzt nicht so kurz vor dem Ziel gescheitert sein! Nein, dass durfte nicht sein! Sie nahm Ray den Adler aus den Armen und eilte zu Tala. Ray folgte kurz darauf, immer noch weinend, und ließ sich zu Tala und ihr in den Sand sinken. „Nein, Dranzer, komm schon! Kai - bitte wach wieder auf!", flehte Aidria still. Dennoch geschah nichts... Der Vogel schien, in einem ewig währenden Schlaf zu versinken und nicht mehr daraus aufwachen zu wollen. Ray umklammerte sein Amulett. Es war jedoch nur noch plumpes Eisen. Driggers Gestalt war aus ihm gefahren. Wütend riss er sich die Kette ab und schleuderte sie unter sich in den Sand, dann weinte er weiter... Auch Aidria und Tala wurden von Hoffnungslosigkeit ergriffen. Zugleich fiel eine stille Träne von Rays Wange herab und traf das Amulett. In dieser einen Träne lag all sein Schmerz und das Amulett reagierte darauf. Grünes Licht umgab es und aus diesem formte sich eine kleine Gestalt. „Ray - sieh'!", brachte Aidria hervor und so öffnete der Angesprochene seine Augen, die kaum glauben wollten, was sie sahen... „Drigger, mein alter Freund." Das Geisterwesen, in der Gestalt eines kleinen Tigers, sah ihn freudig an, wandte sich dann jedoch von seinem Herrn ab und eilte zu Aidria, die Dranzer hielt. Er kletterte auf ihren Schoß und stupste leicht Dranzer mit seiner Schnauze an. Da erinnerte sich Aidria wieder dran zurück als der Greifvogel einmal von einem Pfeil getroffen wurde. Drigger hatte Dranzer auch damals geheilt! Vielleicht würde er wieder helfen können, aber sie mussten daran glauben! Und auch Ray hatte sich im selben Moment an dies zurückerinnert. In seinem Herzen keimte wieder Hoffnung auf. Doch Talus wusste nicht so recht, was er davon halten sollte... Währenddessen schmiegte sich der weiße, kleine Tiger immer noch an den Adler. Dieser reagierte jedoch nicht und somit verging Aidrias Hoffnung, auch ihr stiegen nun wieder Tränen in die Augen. Komm zurück Kai. Komm doch zurück! Wir brauchen dich. < Da geschah das Wunder... In dem Moment, da ihre Träne auf den Adler fiel und Drigger ihn ein weiteres Mal anstubste, flammte der Adler, wie ein Phönix, auf und wurde neugeboren... Und mit ihm, auch Kais Seele... Der Adler begann, sich langsam in ihren Armen zu bewegen, sodass sie ihn auf die Erde herabließ und Drigger ihn heiter mit einem kleinen Knurren begrüßte. Sofort legte Tala Kais Körper langsam in den Sand, während der Adler näher kam. Mit leichten Flügelschlägen ließ er sich daraufhin auf seinem Herrn nieder und berührte, als würde er sich verbeugen, mit seinem Schnabel die Stelle, an der Kais Herz lag. Unerwartet flammte der Boden in roten Flammen um den reglosen Körper auf, sodass Ray, Aidria und Tala, wie auch Drigger zurückwichen. Die Flammen umschlangen den ganzen Körper und als sie sich wieder aufgelöst hatten, lag Kai weiterhin regungslos da, während Dranzer sich in die Lüfte erhob und sich dann nahe Drigger wieder in den Sand niederließ. Ray war der Erste, der sich traute vorzutreten und Kais Körper näher zukommen. Aidria wollte ihm folgen, doch wurde sie von Tala zurückgehalten. Ihn mit einer kurzen Handgeste beruhigend, trat sie wieder nach vorne. Ray war zugleich stehen geblieben und hatte sich nochmals zu Talus und ihr herumgewandt. Mit einem Lächeln auf den Lippen, kam sie auf ihn zu. Für einen Augenblick standen sie sich stumm gegenüber, doch dann band Aidria sich ihr Hochzeitsband, welches um ihre Hüften lag, ab und reichte Raius das weiße Tuch. „Dies ist in Wahrheit dein", erklärte sie und Ray nahm es lächelnd an, während Tala wieder zu Aidria trat und ihr eine Hand auf die Schulter legte. „Geh' nun", forderte die Braunhaarige und Ray nickte ihr zu, schritt eilends wieder auf seinen Geliebten zu. Als Ray sich hoffend in den Sand niederließ und Kais Körper zu sich zog, wagte der Schwarzhaarige es, Kais Lippen ganz sacht für einen Moment mit den seinen zu berühren. Der Kuss dauerte nicht lange, er war auch nicht intensiv, aber er war liebevoll... Und plötzlich spürte er, wie sich Kais Körper in seinen Armen zu regen begann. Vorsichtig löste er sich so von den Lippen seines Geliebten und wartete, während dieser sacht seine Augen aufschlug. „Du hast meinen Ruf also erhört", lächelte Kai schwach. Seine Kräfte waren nnoch nicht zu ihm zurückgekehrt. „Natürlich! Liebster, wie hätte ich ihn nicht vernehmen können?", erwiderte Ray überglücklich mit tränenunterdrückender Stimme. Kai erhob seine Hand und wischte Ray die Tränen fort. „Ich habe dir so viel Kummer und Schmerz bereitet. Verzeih mir!" Ray erfasste Kais Hand und hielt sie an seine Wange, küsste daraufhin seine Handfläche. „Nein, du hast mir keinen Schmerz bereitet. Nur Liebe - so viel Liebe!" ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Aidria kuschelte sich glücklich an Talas Brust, welcher sich umarmte. Sie waren beide froh, dass nun endlich alles überstanden war... Endlich fand das Leid ein Ende und nun konnte die Schönheit des Lebens von vorne beginnen. Die Nacht musste zugleich dem Tage weichen. Die ersten Sonnestrahlen berührten die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut worden war und zogen ihre Strahlen weiter dahin über die Stadt. Als sie das Kolosseum erreichten und Kerberos berührten, löste dieser sich mit einem Male auf. Aber nicht nur er... Als Ray und Kai zu ihren Geisterwesen blickten, verschwanden auch diese im Lichte und mit ihnen die Ketten von ihren Herren, welche ihr Verschwinden traurig mitansehen mussten. Doch ob es wirklich ein Abschied für immer war?! Aber auch als Ray und Kai von dem Licht eingenommen wurden, verschwand ihre Göttlichkeit im Nichts. Der neue Gott war geboren worden... Doch Kai und Ray dachten nicht mehr an die erfüllte Prophezeiung. Sie blickten einander verliebt an und ein weiteres Mal trafen sich ihre Lippen zu einem langen und wundervollen Kuss. Zugleich brach die Zeit der neuen Zukunft an. Eine Zeit, die viel Liebe und Freundschaft in sich bergen würde... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Alexander hielt Nadir fest in seinen Armen, während sie über ihre vielen Felder blickten. Von weitem ging die Sonne auf. Sie hatte ihren Kopf an seine Brust gelehnt und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. „Nadir, was ist dein Wunsch?", ermittelte Alexander unerwartet, als er bereits von weitem einen weißen Nebel sah, der alles in sich verschlang. Ihr Lächeln nahm zu und schließlich antwortete sie nach langer Zeit, als der Nebel bereits ihre Hausmauern ergriffen hatte: „Ein neuer Anfang. Eine neue Zukunft - gemeinsam mit dir! Dies ist mein Herzenswunsch." Auch ihr Mann lächelte, während er ihre Hand ergriff und vor ihr niederkniete. „Ja, dies ist auch meiner, Geliebte." Er küsste ihre Handfläche sanft und im nächsten Moment umwarb auch sie der Nebel... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Jupiter saß auf seinem Thron und sah dem Sonnenaufgang entgegen, der wunderschön und klar war. Solch' einen Sonnenaufgang hatte er zuvor noch nie gesehen... Ein leichter, warme Wind spielte mit seinen Haaren und trieb ihn dazu, aufzustehen. Er trat durch einen Säulengang hinaus ins Freie und konnte so die ganze Götterwelt vor sich erblicken. Sie versank in einem tiefen, weißen Nebel. Die obersten Götter hatten sich zusammengefunden in einem Kreis. Ruhig und mit einem Lächeln auf den Lippen, trat er zu ihnen. Auch sie waren, genau wie er, nicht von Angst erfüllt. Und als er in ihre Mitte trat, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er wandte sich um und erblickte Pluto, seinen treuen Bruder. Er schloss ihn liebevoll in seine Arme, während der Nebel bereits die ersten Götter umfing und sie in diesem für immer ihr Göttliches ablegten und nun als Menschen wiedergeboren werden würden. „Ich hoffe, dass Gott mir meinen innersten Wunsch erfüllt und mir wieder einen älteren Bruder wie dich schenkt", wisperte Pluto hoffnungs- wie liebevoll. „Ja Bruder, dies ist auch mein Wunsch", antwortete Jupiter und löste sich von dem Gott der Unterwelt. Zugleich hatte der weiße Nebel schon alles um sie herum verschlungen. Kein Palast war mehr da. Kein göttliches Meer aus Ambrosia. Keine Blumen. Nichts... Nur noch sie standen in den weißen Nebel... Für einen letzten Augenblick sahen sie einander an und traten dann gemeinsam, Seite an Seite, in den Nebel des Vergessens ein. Der Nebel, der sie reinigte. Ihre Wünsche jedoch würden bleiben. Sie würden fortan weiterbestehen und eine neue Zukunft für sie formen. Dies war gewiss... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit stillen Tränen in den Augen, umarmte sie Judex und daraufhin ihr Geisterwesen. „Ich werde euch vermissen, meine treuen Freunde! Lebt wohl...", schluchzte sie und stand wieder auf. Sogleich wurde sie von zwei Armen empfangen und kuschelte sich bitter weinend an die Brust ihres Geliebten. „Ich will dich nicht verlassen, Max", schluchzte Diana und fühlte sich hilflos. Max drückte die Göttin näher an sich und wollte sie ebenfalls nicht gehen lassen, doch er wusste, dass dies nicht in seiner Macht stand. Von weitem konnte er bereits erkennen, wie ein weißer Nebel mit dem neuen Tagesbeginn auftauchte und die herrlichen Wiesen vor dem göttlichen Wald verschlang. Etwas weiter entfernt von ihnen standen Tyson und Apollon. Beide waren still und sahen mit an, wie der Nebel näher kam. Der Gott seufzte und bettete seine Wange in dem blauen Haar seines Liebsten. „Liebster, ich schwöre dir - selbst, wenn wir nun getrennt und ich wiedergeboren werde... Ich werde dich und deine Liebe niemals vergessen! Nie!!! Selbst ein anderer Gott könnte meine Gefühle für dich nicht auslöschen", erhob Apollon flüsternd das Wort. Tyson schloss bekümmert seine Augen und erwiderte nichts. Doch der blondhaarige Gott verstand auch so, was in dem Herzen des anderen vor sich ging. Es bedurfte keiner Worte mehr... Max küsste zuglich Diana die Tränen fort und lächelte sie zuversichtlich an. „Auch, wenn wir nun voneinander getrennt werden, meine Liebe zu dir wird niemals ein Ende finden. Ich werde auf dich warten, Geliebte! Und selbst wenn wir uns in diesem Leben nicht mehr wiedersehen sollten, ich bin zuversichtlich, dass wir es ein anderes Mal tun werden!" „Oh Max, ich liebe dich - auf ewig!", flüsterte Diana mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Ich liebe dich auch", erwiderte er und küsste sie sanft auf die Lippen. Im selben Moment umfing sie der Nebel und Max spürte, wie Diana sich in seinen Augen auflöste und ihm Tränen an den Wangen herabliefen. So ließ er sich von dem warmen Licht geleiten... Wir werden uns wiedersehen. Eines Tages, Geliebte! < ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Max langsam wieder seine Augen aufschlug, brummte ihm sein Schädel gewaltig und das Sonnenlicht blendete ihn. Nach einem kurzen Moment, in dem er sich fasste und seine Sehkraft langsam wieder zu ihm zurückkehrte, bermerkte er, dass sein Freund neben ihm lag. Sofort kniete der junge Römer sich zu diesem und rüttelte ihn, bis der Blauhaarige noch etwas benommen aufwachte. „W-Wo bin ich...?", ermittelte dieser nuschelnd und richtete sich sodann ebenfalls wieder auf, rieb sich dabei die Augen, um sich an das Tageslicht zu gewöhnen. Der Blondhaarige erhob sich zugleich traurig und blickte zur Seite. Sie waren vor den Toren Roms. Sie waren wieder in der Welt der Sterblichen, ihre eigenen Welt... Nun schien auch sein Freund die Tore wahrzunehmen und auch in seinem Gesicht zeichnete sich im nächsten Augenblick deutlich Trauer ab. So standen sie Seite an Seite, trauerten still und leise ihren Liebsten nach... „Wir sind wieder Zuhause", gab Tyson sodann leise von sich und versuchte seine Tränen zurückzuhalten. „Ja, aber ich wünschte, dass Diana hier wäre und mit mir ihr neues Leben teilen könnte", erwiderte Max und blickte gen Boden. Tyson nickte stumm und ging dann, noch etwas zögerlich, auf die Tore zu. „Komm, lass' uns gehen! Sie würden nicht wollen, dass wir ein Leben lang um sie trauern... und uns bleibt immerhin noch die schöne Erinnerung." Max nickte nach einem kurzen Moment des Zögerns und folgte schließlich seinem Freund. „Öffnet uns das Tor!", rief Tyson, nachdem er seinen Kopf gen Mauerende gehoben hatte und ein kleiner Soldat - ganz eindeutig die eine der Stadtwachen - mit seiner gewaltigen Knollnase zwischen zwei Ziegeln hervorlugte, der die beiden kritisch beäugte. „Wer seid Ihr?!", rief er zu ihnen herab. „Wir sind Bürger Roms, die auf einer Reise waren und nun in ihre Heimatstadt zurückkehren möchten!", erwiderte Max. Doch die kleine Wache sah sie nur skeptisch an. „Könnt Ihr dies beweisen?!" „Reichen denn unsere Gewänder nicht dazu aus, dies zu bezeugen?!" „Nein, die könntet Ihr auch gestohlen haben! Also, könnt' Ihr Euch anderweitig ausweisen?!" „Jetzt reicht's aber, Knollnase! Lass sie endlich rein!" Tyson und Max stockte der Atem, als sie jene Stimme urplötzlich aus der Nähe vernahmen. Sie kannten sie... Und wie sie diese kannten! „A-Apollon?!?", schrie Tyson und Tränen des Glücks schossen ihm dabei unvernommen in die Augen. Im nächsten Augenblick öffnete sich das Tor und zwei Gestalten standen bereits auf der Straße, den beiden glücklich entgegen lächelnd. Max und Tyson konnten ihre Freude nicht in Worte oder Gesten fassen, sie stürmten beide auf die Anderen zu, welche in römischen Gewändern dastanden und schloss ihre Liebsten in die Arme. „Der Herr hat sich erbarmt und uns ein gemeinsames Leben geschenkt", lachte Diana und kuschelte sich am die Brust ihres Liebsten, welcher sie nicht mehr loslassen wollte... „Aber nicht nur das! Ray und Kai haben es ebenso geschafft. Sie haben eine neue Zukunft hervorgerufen - eine wunderbare Zukunft!", lächelte Tyson in Apollons Armen. Ja, nun stand dem völligen Glück nichts mehr im Wege. Das Ende hat einen neuen Anfang gefunden... ^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^*<*<*<*<*<*<*<*<^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^ Laute Jubelschreie erklangen in der großen Stadt. Leute, völlig gleichgültig ob jung oder alt, groß oder klein, stürmten aus ihren Häusern oder aus den Tavernen auf die enge Hauptstraße hinaus und in Richtung der Stadttore davon. Überall erklangen laute Hornrufe und man sang Jubellieder aus voller Kehle über den errungenen, glorreichen Sieg. Die großen Tore Roms wurden geöffnet und mit Freuden hieß die riesige Menge an römischen Bürgerinnen und Bürgern ihre Kämpfer zu Hause willkommen... In vorderster Reihe, direkt an der Spitze des Zuges, liefen zwei prächtige Schimmel voran, welche die Bewunderung aller erregten. Auf ihnen saßen stolz, aber dennoch lächelnd, die zwei größten Oberbefehlshaber der römischen Truppen. Dahinter folgten zwei große Streitwagen, welche von den Unteroffizieren geleitet wurden. Daraufhin kamen auch die normalen Soldaten zum Tore herein, während die Oberbefehlshaber mit ihren erstrangig Untergestellten ihren Weg zum Palast fortfuhren und dabei mit einem Meer aus herabwehenden Rosenblättern begrüßt wurden. Für die beiden Befehlshaber war es ein wunderbarer Anblick, die Heimat wiederzusehen, welche sie so lange Zeit ersehnt hatten. Aber auch ihre Freunde und vor allem aber ihre Familie hatten sie vermisst und nun würden sie umso glücklicher sein, ihre geliebten Menschen wieder in ihre Arme schließen zu dürfen... Unerwartet schoss ein Kind aus der Menge auf die Hauptstraße hinaus und fand sich direkt vor dem Weg der beiden Oberbefehlshaber auf der Hauptstraße wider. Schlagartig verstummte die Menge, gebannt ob der nächsten Ereignisse, da der Zug durch diesen Vorfall zum Halten kam. Das Kind selbst rannte jedoch freudig weiter, während seine langen, blonden Haare im Wind hin- und hergewogen wurden. „Pater! Pater! Papa ist wieder Zuhause!", lachte es und rannte an den beiden Männern, welche unberührt von diesem Frevel auf ihren Schimmeln saßen, vorbei. Stattdessen lächelten die beiden Freunde fröhlich, denn sie kannten das Kind bereits... Sofort hielt einer der Streitwagen an und ein strammer, dennoch junger Mann mit kurzen dunkelblonden Haaren stieg aus seinem Gefährt. Zugleich vernahm man eine weitere Stimme aus der Menge, welche tadelnd schrie: „Artemis! Artemis, kehr' auf der Stelle zurück!" Die Frau, welche sich kurze Zeit später ihren Weg durch die gewaltige Menschenansammlung gebahnt hatte, schüttelte leicht verärgert den Kopf, als das Mädchen in die Arme ihres Vaters stürzte und sich fest an seine Brust klammerte. „Artemis, mein Kind, du bist gewachsen! Beim Allmächtigen!", sprach der Blondhaarige erfreut und hob seine Tochter in die Luft, welche überglücklich lachte. Artemis Mutter zögerte nicht lange und als ein Mann an ihre Seite trat, der ebenso blonde Haare hatte, schritten sie gemeinsam zu den Streitwagen, da das zweite Gespann mittlerweile ebenfalls angehalten hatte. Artemis, das junge Mädchen, wurde zugleich wieder auf den Boden zurückgesetzt, woraufhin sich ihr Vater der lilahaarigen Frau zuwandte, welche glücklich lächelte. Dann stürzte jene wiederum sich in die Arme ihres Mannes und wurde mit einer herzlichen Umarmung sowie einem darauffolgenden Kuss ebenso glücklich empfangen. „Liebster, ich habe mich so lange Zeit nach dir gesehnt", erhob sie als erstes das Wort. „Du vermagst dir nicht vorzustellen, wie sehr du und Artemis mir gefehlt haben! Wie sehr mir meine Familie gefehlt hat", erwiderte er und drückte sie näher an sich, wollte sie nicht mehr loslassen. Der Kampf hatte zu lange angedauert... Zu lange war er fort von Zuhause gewesen, doch nun war der Krieg vorbei und erst einmal herrschte Frieden. „Doch Liebster, ich weiß es. Ich habe jeden Tag an dich gedacht und für dich gebetet, auf dass du wohlbehalten zu mir zurückkehren magst und nun - nun bist du endlich hier, Max, mein Ehemann", lächelte sie. „Ja und ich werde nicht mehr fortgehen, meine geliebte Diana", entgegnete der Blondhaarige und küsste sie daraufhin noch einmal. Artemis hatte sich zugleich an den zweiten Streitwagen geheftet, in dem ein blauhaariger Mann gerad seinen Geliebten in die Arme schließen wollte... „Onculus Taius! Onculus!!!", rief sie und sprang dazwischen, ehe er den Blondhaarigen in die Arme schließen konnte. Entschuldigen blickte dieser zu seinem Liebsten, der nur lächelte und ihm zusagend zunickte, dann beugte sich der Blauhaarige zu dem fünfjährigen Mädchen herab und hob es auf seinen Arm. „Hast du wieder Geschichten für mich?! Erzählst du mir wieder welche, Onkel Tyson?", ermittelte Artemis wissbegierig. „Wenn du das möchtest! Aber erst später, lass mich erst deinen anderen Onkel begrüßen", witzelte der Mann und ließ sie wieder zu Boden. Dann endlich konnte Tyson seinen Liebsten in die Arme schließen. „Ich habe dich so sehr vermisst, Apollon!" „Und ich dich erst, Geliebter", wisperte der Blondhaarige zurück. Glücklich stiegen Diana und Artemis zu Max auf den Streitwagen, während Apollon zu Tyson hinzustieg, woraufhin sie ihren Weg durch die Menge fortsetzten, die schon längst wieder mit ihrem Jubelschreien fortfuhr und ihre Helden feierte. Die zwei Oberbefehlshaber waren hingegen bereits den Palasttoren nahe, da sie schon einmal vorgeritten waren, da auch sie es kaum erwarten konnten, von ihren Liebsten empfangen zu werden. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Beide Befehlshaber wurden mit hoher Achtung willkommen geheißen. Eine Reihe von Soldaten stand, ihnen einen Weg wie gebührenden Empfang bereitend, nach dem Palasttor da. Dieser führte zu den ersten weißen Stufen des kaiserlichen Hauses und an dessen Ende, ganz oben an der letzten Stufe, stand der Kaiser mit erhobenem Haupt. Jedoch lag ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen und man konnte seine Freude deutlich erkennen, wie er dem schwarzhaarigen Oberbefehlshaber entgegenblickte, welcher zurücklächelte. Als beide der Treppe bereits nahe waren, stieg der silbernhaarige Kaiser die Treppen im schnellen Lauf herab und schloss den rothaarigen Reiter, welcher als erstes von seinem Pferd stieg, in seine Arme. „Willkommen, mein alter Freund! Schön, dass du wohlbehalten zurück bist, Tala!", lächelte der Kaiser, dessen Umarmung von seinem Gegenüber erwidert wurde. „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Kai!", sagte dieser und löste sich daraufhin von ihrer Umarmung. Der Silbernhaarige trat leicht zur Seite und Tala staunte nicht schlecht, als er ihn etwas näher betrachtete und feststellte, dass sein Freund viel erwachsener wirkte als früher. Dann jedoch nickte Kai mit seinem Kopf zur Seite, sodass der Rothaarige seinem Nicken folgte und wieder zu den Palasttreppen blickte. Seine Seele füllte sich mit tiefer Freude, als er eine wunderschöne, braunhaarige Frau an der Treppe stehen sah, die ihm entgegen lächelte. In ihren Armen trug sie etwas, das in Leinen gewickelt war und an ihrer Seite hielt sich ein Mädchen schüchtern an ihrem Kleid fest, während sie zu dem Rothaarigen hinunterblickte. Das Mädchen war etwa drei Jahre alt. Es hatte lange, rote Haare und dunkelblaue Augen. Zugleich kam ein Junge mit einem Holzwert an die Seite seiner Mutter gerannt. Dieser war etwas mehr als ein Jahr älter als das Mädchen, hatte kurze braune Haare und hellblaue, reine Augen, wie sein Vater... Die Mutter blickte zu ihrem Sohn herab, er zögerte jedoch noch etwas. „Willst du denn nicht deine Onkel begrüßen gehen, Xevian? Na los, geh' nur!", sprach seine Mutter, die Kaiserin, sehr sanft und beugte sich leicht zu ihm hinunter, um ihm einmal ermütigend über das Haar zu streichen. Der Braunhaarige erwiderte: „Ja, Mutter!" Und sogleich raste er die Stufen herab und mitten in die Arme des Rothaarigen, der ihn überglücklich empor hob und dann einmal nach oben in die Luft warf, um ihn sodann wieder sicher aufzufangen. Das Mädchen blickte mit großen Augen zu seiner Mutter auf, während sie eine Puppe aus schlichtem Stoff an ihre Brust drückte. Als die Braunhaarige der rothaarigen Tochter ebenso zunickte, löste diese sich vom Kleid ihrer Mutter und stieg eher schüchtern die Stufen herab, gefolgt von der Kaisern selbst. Zugleich trat der schwarzhaarige Oberbefehlshaber an die Seite des Kaisers und umarmte diesen ebenso. „Endlich ist die Schlacht gewonnen. Nun kann ich wieder bei dir bleiben, mein Liebster", gab er dabei wispernd von sich. „Du bist gewiss erschöpft. Heute werde ich dich verwöhnen", grinste der Silbernhaarige mit herausforderndem Blick. „Oh warte, das könnte ich ausnutzten, Kai", entgegnete der Schwarzhaarige, während ein leichtes Funkeln in seinen Augen zu sehen war. „So soll es sein. Wie du wünschst, gieriger Raius Unus!", scherzte der Kaiser mit einem sanften Lächeln, wonach er sich wieder seiner Frau zuwandte, welche nun von Tala begrüßt wurde. Dieser kniete sich vor ihr nieder, nahm ihre Hand und küsste sie auf die Handfläche. „Willkommen Zuhause, Oberbefehlshaber", gab Aidria lächelnd von sich, während Xevian wieder mit hocherhobenem Haupt, da er ein Mann sein wollte, an ihre Seite trat und sein Holzschwert vor sein Gesicht hielt, als wollte er seine Mutter beschützen. „Ich danke Euch", erwiderte Tala und stand daraufhin auf, warf nochmals einen Blick zu Xevian, seinem Sohn und zu Megara, seiner Tochter... Diese jedoch wandten sich im nächsten Moment dem Kaiser zu und fielen ihm und auch Ray in die Arme, wollten von ihrem zweiten Onkel wissen, ob er ihnen etwas mitgebracht hatte. So konnte Tala einen Augenblick finden, in dem er mit seiner Geliebten alleine reden konnte. Diese trat etwas verschüchtert zu ihm und gab das preis, was in den Leinen verborgen gelegen hatte. Es war ein drittes Kind, noch sehr klein. Es schlief in ihren Armen. „Dies ist Achilles-Phillipus", sprach Aidria und legte den Säugling in Talas Arme, der mit leichter Verwunderung, aber dennoch einem Hauch von Fröhlichkeit, auf das Kind herabblickte. „Dies ist dein Sohn", fuhr die Braunhaarige fort und stellte sich an seine Seite. Tala blickte sogleich auf Xevian und Megara, welche bei ihrem Vater waren und sich von Raius einige Gesichten erzählen ließen. Er übergab Achilles sodann wieder überaus behutsam seiner Mutter und lächelte traurig. „Ja, mein Kind, aber sie werden es nie erfahren. Nicht Xevian, nicht Megara und auch nicht dieses geliebte Kind. Sie werden mit einer Lüge aufwachsen, im Glauben ihr Vater sei der mächtigste Mann Roms", erhob er daraufhin das Wort und blickte wieder zu seiner Liebsten, welche behütet das Kind im Arm hielt, jedoch ebenso traurig auf es herabblickte. „Wir können nichts dagegen tun. Uns nur gemeinsam erfreuen, wie unsere Kinder aufwachsen. Aber glaube mir, auch Kai ist ein guter Vater! Er hat dich vertreten bei deiner Abwesenheit im Krieg und auch er hat darunter gelitten, dass Ray und du soweit fort gewesen ward. Die Bürger wunderten sich, weshalb unsere Tochter rote Haare und unser Sohn eisblaue Augen habe. Er hat sich dafür eingesetzt, dass keine Gerüchte aufkamen und die Leute dich weiterhin schätzen." Tala blickte wieder auf Achilles-Phillipus und ein Lächeln legte sich schließlich doch auf seine Lippen. „Verzeih', meine Geliebte, aber es ist manchmal sehr schwer, seine Kinder zu sehen, wenn man weiß, dass nicht einem selbst, sondern einem anderen, die größte Liebe zuteil wird." „Aber sie lieben dich auch - als Mensch und als einen Teil ihrer Gegenwart wie auch als einen kostbaren Teil ihrer Familie!" „Ja - als ihren Onkel jedoch", lachte Tala, als plötzlich Xevian auf ihn zustürmte und mit seinem Schwert vor seinem Angesicht herumfuchtelte. „Sieh' Onkel Talus! Ich habe neue Schwerttechniken von Onkel Raius gelernt!", rief er dabei stolz. Der rothaarige Befehlshaber lächelte schwach, wuschelte ihm durchs Haar und meinte:„Gut, dann werde ich später einen Kampf mit dir führen. Mal sehen, wie gut du geworden bist!" „Au ja! Sogleich nach dem Essen, Onkel?" „Wenn du es möchtest." „Ja, das will ich!" Der Braunhaarige war überaus erfreut und rannte einmal um seine Mutter herum, die kurz lachte. Tala lächelte ebenso, als er unerwartet ein Zupfen an seinem Umhang spürte. „Duuu Onkel Talus... darf ich zusehen?", fragte Megara schüchtern und hielt ihre Puppe dabei weiterhin fest in ihren Armen. „Nein, Kämpfen ist doch nichts für Mädchen!", gab Xevian sofort von sich und trat wieder an die Seite des Oberbefehlshabers, sowie seiner Mutter, die leicht den Kopf schüttelte. „Ich muss Xevian in diesem Belang zustimmen. Das Kämpfen ist nichts für die unschuldigen Augen einer so wunderschönen, jungen Dame", entgegnete Tala schließlich, doch als er die großen Augen, die ihn bittend ansahen, vor sich erblickte, konnte er nicht anders, als doch zu zustimmen... Zugleich waren nun auch Max und Tyson angekommen. Sie stiegen aus ihren Wagen und grüßten mit einer Verbeugung den Kaiser, der auch sie herzlich willkommen hieß. Daraufhin verkündete ein Diener, dass es zur ersten Abendsstunde hin das zubereitete Festessen geben würde und man sich nun in die Gemächer über die Mittagshitze hin zur Ruhe begeben könne. Nach weiterem Reden und Lachen, beschlossen sie darauf, sich wieder zur ersten Abendstunde einzufinden, während die Kinder vergnügt spielten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ruhig lagen sie gemeinsam auf einer Liege. Neben ihnen floss leise das Wasser dahin. Sie hatten sich an den Ort ihrer ersten Begegnung zurückgezogen... Hier hatte alles angefangen und nun verbrachten sie gemeinsam ihre Zweisamkeit in einer wohlverdienten Ruhe. Kai strich seinem Liebsten leicht durch sein pechschwarzes Haar und hatte dabei seine Augen geschlossen, während Ray einige wohlige Seufzer entfielen und seine Hand über seine Toga strich. Ja, er hatte sie immer noch, jene Toga, welche Aidria zu ihrer Hochzeit mit Kai erhalten und welche sie an jenem schicksalhaften Tag ihrer Wiedervereinigung zugleich ihm symbolisch übergeben hatte... Langsam öffnete Ray wieder seine Augen und blickte aufs Wasser. Er hatte genau das Bild vor Augen, als er mit Kai im Wasser gestanden und sich unterhalten hatte. Seit jenem Moment war schon so viel Zeit vergangen. Er vermochte es kaum zu glauben. „So viele Jahre. So viele Jahre seit unserem Kampf, Liebster. Kannst du es glauben? Es wirklich wahrhaftig nennen?", fragte er Kai leise, welcher daraufhin auch seine Augen öffnete und in den Garten blickte. „Nein, ich vermag' es nicht für möglich zu halten. Doch jeder neue Tag, der verstreicht, zeigt mir, wie sehr sich doch alles verändert hat. Kaum noch jemand spricht von den alten Göttern. Sie verschwinden mit jedem Tage ein kleines Stückchen mehr im Nebel der Zeit und Dranzer und Drigger haben wohl auch in Wiedergeburten ein neues Leben gefunden. Dennoch hoffe ich sie eines Tages wieder zu sehen. Jedoch eilt die Zeit und lässt den Tag unseres Endes näher kommen. Doch dann werden neue Kaiser folgen - ob Xevian oder Achilles. Alles ist noch ungewiss. Selbst die Götter könnten es uns nicht mehr sagen und unsere Eltern ebenso nicht mehr", antwortete der silbernhaarige Kaiser mit weisen Worten und Ray war diese eingehende Tief gar nicht gewohnt. Ja, auch Kai hatte sich verändert. Die Jahre als großer Kaiser hatten ihn gestärkt und er war gewachsen an seiner Erfahrung. Er war in den vielen Jahren, seit jenem Tage, an dem der letzte Gott im Kampf mit seiner Angst gefallen war, noch weiser und mächtiger geworden. Er hatte viele Kriege geführt und gewonnen. Er hatte den neuen Gott in Rom Einkehr gewehrt und er hatte vieles in der Politik gemeistert. Aber für Ray war er immer noch sein Geliebter. Jener Junge von 16 Jahren, den er vor so unzähligen Jahren sich und sein Herz geschenkt hatte. Und nur ihm allein gehörte er und sein Herz auch immernoch. Für niemanden sonst schlug es. Nein, nur für Kai allein. „Ich habe jedoch bemerkt, dass du sehr erschöpft warst. Waren die letzten Schlachten so anstrengend gewesen, Ray?", ermittelte der Kaiser etwas besorgt, während der Angesprochene sich leicht aufrichtete und ihm verträumt in die Augen blickte, dann jedoch leicht den Kopf schüttelte. „Nein, so ist es nicht, aber seit Drigger und Dranzer fort sind, habe ich das Gefühl, als sei auch ein Teil unserer Macht mit ihnen gegangen", erwiderte der Schwarzhaarige und ließ sich darauf wieder auf die Brust seines Geliebten sinken, welche sich leise hob und senkte. „Das habe ich auch schon bemerkt. Ich glaube, es fällt mit unserer göttlichen Seite zusammen. Sie ist mit den Geisterwesen, unseren treuen Gefährten, gegangen. Wir sind nun sterblich, wie jeder andere auch", gab Kai bedenklich von sich. „Ja, das denke ich auch, denn ich habe es im Kampf gespürt. Früher habe ich es noch wahrgenommen, wenn jemand mich bedrohte, wenn ich mit dem Rücken zu ihm stand. Das spüre ich nun nicht mehr. Da ist in einem kleinen Winkel meines Herzens ein Loch. Eine Leere, welche nicht mehr gefüllt werden kann und jenes spüre ich seit jenem Tage, da Pluto mit seinem Zorn von uns gewichen war", nickte Raius ruhig und seufzte einmal tief. „Seine Worte bedrücken dich noch immer, nicht wahr?", stellte Kai leise fest und fuhr seinem Liebsten wieder durch dessen ungebändigtes Haar. „Ja, schon seit jenem Augenblick, als er sie zum aller ersten Mal sprach - denn was wäre, wenn er wirklich mein Vater gewesen ist? Warum hat er dann versucht, uns zu töten? Uns auseinander zu bringen? Warum hat Pluto uns dann so gequält?" „Ich weiß es nicht, Geliebter. Ich weiß es nicht... Und wir werden es wohl auch nie erfahren", sagte Kai leise. Ray schloss zugleich wieder seine Augen und lauschte weiterhin dem angenehmen Herzschlag seines Liebsten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Große Freude lag im Raum. Lachen und muntere Gespräche wurden ausgetauscht, während im Hintergrund Musik gespielt wurde. Das Festessen war bereits seit langer Zeit im vollem Gange, doch noch keiner war müde bei Nacht. Nur die Frauen hatten sich kurz zuvor für einen kleinen Moment verabschiedet, um noch die Kinder ins Bett zu bringen. Daraufhin wurde das Wiedersehen und der große Sieg für das römische Reich kräftig gefeiert. Auf dem Gastgeberplatz lag der Kaiser und unterhielt sich mit seinem Oberbefehlshabern, welche auf den Ehrenplätzen zu seiner Rechten und Linken saßen. „Ich habe mir heute die Berichte zukommen lassen und ehrlich gesagt, war ich sehr überrascht", gab Tala von sich, als sie auf das Bürgertum zu sprechen kamen. „Du sprichst mir aus der Seele, Talus. Mir ging es genauso. Diese Christen werden langsam gefährlich für das allgemeine Wohl der Menschen in Rom. Erst kürzlich haben sie Tempel der alten Götter in Brand gesetzt! Ich weiß jedoch nicht, wie ich ihnen Einhalt gebieten könnte, ohne Gewalt anzuwenden. Meine Berater und ich haben schon nach Lösungen und Auswegen gesucht, doch sie haben immer wieder abgelehnt", erklärte Kai und stellte seinen Wein beiseite. Ray wirkte etwas überrascht. „Christen? Sollte man diese Menschen kennen?", ermittelte er deshalb leicht verwirrt. „Das hatte ich Dir vergessen zu sagen, weil ich die Berichte erst vor einigen Tagen erhalten hatte und du währenddessen Schlachten geschlagen hast", sagte Tala sogleich beschämt, doch Ray lächelte nur und drückte somit aus, dass er ihm dies nicht übel nahm. „Dann erkläre ich es dir, Ray. Die Christen sind eine Gruppe von Menschen, welche nur an einen, den sie den wahren Gott nennen, glauben. Sie sind erzürnt über die Bürger Roms, welche noch zu den alten Göttern halten und meinen, diese würden ketzerisch handeln. Keiner weiß genau, woher diese Menschen stammen, aber plötzlich war diese Meinung da und mittlerweile haben sich schon sehr viele Bürger zu den Christen bekehrt. Am Anfang war es auch nichts Schlimmes, doch mittlerweile richten sie mehr Schaden an als Mörder, Diebe und unsere Feinde zusammen je anrichten würden. Ich mache mir große Sorgen deswegen. Einige Bürger haben sogar solch' eine Angst vor den Christen, dass sie in ihren Häusern bleiben", erzählte der Kaiser, wobei Ray von seinem Glas trank und aufmerksam zuhörte. „Haben diese Christen auch einen Anführer? Vielleicht könnte man mit ihm verhandeln", schlug der Schwarzhaarige daraufhin vor. „So weit ich weiß, nicht wirklich. Jedoch gibt es einen Mann, der zu einem großen Teil Einfluss auf diese Menschen hat. Sie nennen ihn alle den Priester und sein Name ist angeblich Kanus Sacerus. Ich habe bereits einige Boten zu ihm schicken lassen, doch keiner von den Christen will seinen Aufenthaltsort preisgeben", erwiderte der Silberhaarige und bediente sich daraufhin einiger Früchte, die vor ihm auf dem großen, langen Tisch in einer goldenen Obstschale standen. „Ich wiederum denke, wir sollten daraus keine so gewaltige Sache machen und vielleicht somit auch noch die anderen Anwesenden beunruhigen. Wir werden noch genügend Zeit haben, alles zu klären. Gewiss wird uns eine Lösung einfall-" Ehe Tala seine Sentenz zu Ende führen konnte, rannte ein Bote herein und war überaus aufgebracht. Die Musik verstummte und die Leute blickten verwundert auf den jungen Mann, der zu Tala rannte und sich entschuldigend, jedoch mit ängstlichem Gesicht, vor diesem und den anderen verneigte. „Herr, etwas Grässliches wiederfährt Rom! Die Christen brennen alles nieder! Gar das Amphitheater steht bereits in Flammen! Und Kanus, ihr Führer, ist unter ihnen! Die Bürger flehen um Eure Hilfe, Herr!", berichtete er hastig, blieb jedoch vor Tala auf dem Boden knien. Lautes Murmeln und Tuscheln brach in der riesigen Halle aus, während sich eine gespannte Stimmung wie ein Lauffeier ausbreitete, welche sich nur ins Sekunden zu einer Panik weiterentwickeln könnte. Nicht nur Tala spürte diese Anspannung, auch Kai und Ray taten es. Der Rothaarige verlor deswegen keine Zeit und wollte aufspringen, als der zweite Oberbefehlshaber ihn wieder zurückhielt. „Du hast mehr Schlachten als ich geschlagen und bist erschöpft, da du heute noch deine Pflichten verrichtet hast. Ich werde an deiner Stelle gehen, so wirst du dich ausruhen können. Es wird nicht sehr lange dauern - vor Morgenanbruch werde ich gewiss zurückkehren." Mit diesen Worten und einem ersten und strengen Blick, stand Ray von seiner Liege auf und forderte somit, dass Tala blieb. Dieser wollte erst einen Einspruch von sich geben, aber als er zu Kai schaute, in dessen Blick er fast das Gleiche lesen konnte, blieb er liegen und nickte Ray nur zu. „Ich danke dir, mein Freund", sprach er und nickte ihm zu. Der Schwarzhaarige lächelte nur und verschwand daraufhin mit dem Boten aus dem Saal, zugleich fing die Musik wieder an zu spielen und die Fröhlichkeit ließ alle Gedanken der Angst wieder verschwinden... Kurz nachdem Ray gegangen war, blickte Tala zu Kai, welcher sich nun wohl eher gelangweilt umschaute und ab und zu, einigen reichen Römer zunickte, die einigen Einfluss auf die Bürger der oberen Schicht hatten. Da waren weise Männer aus dem Konzil, Dichter und Sänger, Philosophen und einfache Adlige, jedoch fanden sich auch seine Freunde unter ihnen wider. Max, Apollon, Diana und natürlich Tyson nicht zu vergessen. Auch sie schienen der Sache von vor einem Augenblick, keine Beachtung mehr schenken zu wollen und vergnügten sich beim Speisen. Tala jedoch bemerkte Kais besorgten und leicht traurigen Blick. „Machst du dir etwa Sorgen um Ray?", fragte der Rothaarige deswegen leise an und ließ somit von Aidrias Anblick ab, welche zu seiner Seite die Liege belegte und nun herzhaft über etwas mit Diana zu lachen begann... „Ich weiß einfach nicht Recht, Talus. Etwas stimmt nicht. Ich empfinde solch' ein seltsames Gefühl als würde noch etwas Schreckliches geschehen! Ich kann es mir jedoch nicht wirklich erklären", seufzte Kaius bedrückt und ließ sich Wein in einen goldenen Kelch einschenken, welchen er jedoch unberührt auf den Tisch stellte. „Ich werde nochmals zu Ray gehen. Er kann noch nicht fort sein", beschloss Kai schließlich und Tala nickte ihm nur grinsend zu. „Keine Sorge, ich werde hier die Stellung halten." „Das dies jetzt von dir kommt, war ja so offensichtlich..." Mit einem kleinen Lachen, das dem Kaiser von den Lippen flog, stand dieser daraufhin von seiner Liege auf, wodurch nochmals die Melodie verstummte. Mit einer kleinen Entschuldigung und der Aufforderung, sich weiterhin zu amüsieren, verließ Kai danach den Raum und eilte zum Palasttor, um Ray noch zu erreichen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Tatsächlich konnte der silbernhaarige Kaiser ihn im letzten Moment, ehe er aufbrach, abfangen. Erleichtert rannte er zu ihm, während Ray etwas verdutzt von seinem Ross stieg und den Soldaten dabei befahl, schon einmal vorzureiten und den Menschen zu helfen. Daraufhin warteten Kai und Ray, bis alle Soldaten verschwunden waren, ehe sie ein Gespräch begannen. „Ich mache mir große Sorgen. Lass doch einen Anderen gehen. Etwas stimmt nicht, ich spüre es, Ray." Der Angesprochene lächelte leicht und fuhr mit seiner Hand über Kais Wange, der dabei für einen Moment die Augen schloss, bis er unerwartet etwas weiches auf seinen Lippen verspürte. Es war Ray, der ihn in einen sanften und langanhaltenden Kuss gezogen hatte. Als sie sich jedoch voneinander lösten und die kalte Nacht sich um sie legte, verweilte der Schwarzhaarige still in den Armen seines Geliebten... „Mach dir keine Sorgen, Geliebter. Nichts kann mir zustoßen. Alles ist doch gut. Mir wird nichts geschehen, aber ich verspreche, dass ich Acht auf mich geben werde", erhob Ray daraufhin das Wort und löste sich anschließend von Kai, in dessen Augen immer noch die Furcht geschrieben stand, seinen größten Schatz zu verlieren. Ray schien sich jedoch, sehr sicher zu sein und gab Kai zum Abschied einen Kuss auf die Stirn, stieg daraufhin auf sein Pferd. "Und außerdem brauchen die Bürger Roms mich nun." Kai gab sofort darauf nach. Wenn Ray sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er dies auch durch, da half kein Bitten und Flehen mehr. Aber so war er nun einmal - und so liebte er ihn eben... Deswegen versuchte sich der Silberhaarige innerlich zu beruhigen und sprach mit einem leichten Lächeln auf den Lippen: „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", erwiderte Raius glücklich und ritt daraufhin durch das Tor in die dunkle Nacht hinein. Im selbem Moment kam es Kai so vor, als würde sein Herz ihm aus der Brust gerissen werden. Er sank auf die Knie und bekam für einen Moment keine Luft mehr, während seine Augen ohne jegliche Gefühle auf den Boden gerichtet waren. Er griff sich mit einer Hand an die Brust und mit einem Mal war sein Schmerz wieder vorbei. Er vernahm nur noch seinen sehr schnellen Herzschlag. Bitte gib' wirklich gut auf dich Acht, mein Geliebter. Ich will dich nicht noch einmal verlieren < Kai hoffte inständig, dass er einfach nur zu überanstrengt war und sich diese Schmerzen und dieses seltsame Gefühl der Leere eingebildet hatte... Sollte er dennoch Recht behalten? ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, dies war der vorletzte Teil ^^ Ich hoffe, er hat euch zugesagt und war nicht arg zu kurz! Leider kann ich wiedermals nicht für Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichenfehler haften, weil ich den Turbogang eingelegt habe ^^; Dennoch würde ich mich wieder über Comments freuen ^^ Wir sehen uns dann zum letzten Chapter von "My Heart and I, just for you" am nächsten Sonntag!!! Bis dahin, See you, Eure Marli-chan >^.^< Kapitel 28: *~Per aspera ad astra~* ----------------------------------- Hallo Leute von heute!!! Sonntag! Es ist soweit!!! Last but not least: "Per aspera ad astra" - das 29ste und somit letzte wirkliche Kapitel zu "My Heart and I, just for you"!!! Heute endet die römische Geschichte, jedoch kann ich schon mal verkünden, dass es noch einen Epilog in 2 Wochen geben wird. Leider erst so spät, weil ich am Dienstag nach Rhodos fliegen werde, brauch' ja auch etwas Urlaub ^^ Ich danke Euch an dieser Stelle nochmals im Voraus für Eure zahlreichen, lieben, netten, aufbauenden und einfach nur supermegabombastischtollen Kommentare zu dieser Fanfiction! Denn eigentlich habe ich sie nicht beendet, sondern Ihr! Denn ohne Euch wäre ich und damit natürlich auch diese Story nie so weit gekommen! Ich hoffe sehr, dass Ihr mich im Auge behalten und noch viel Freude und Spaß an weiteren Fanfictions von mir finden werdet!!! Ich jedenfalls würde mich drüber freuen, Euch mal wieder zu sehen/lesen! ;) Im Übrigen wird die Dankesliste dann erst nach dem Epilog erscheinen, wenn die "ganze" Fanfiction vollkommen abgeschlossen sein wird! Doch nun zu meinen speziellen Danksagungen. Ich danke dieses Mal folgenden Commentwirtern für ihre aufbauenden Worte und knuddle sie durch: kara Tut mir Leid, dass ich dich so geschockt habe ^^; Das lag nicht in meiner Absicht! Aber wenn dich das schon geschockt hat, dann hoffe ich doch sehr, dass du bei diesem Teil keinen Herzinfakt bekommen wirst. Tut mir Leid! arina-chan Na ja, schnell bin ich nicht ^^; Aber nun habe ich Zeit und ich will in den Ferien meine anderen Fanfics fertig stellen, da muss "My Heart and I" endlich ad acta gelegt werden. Scharin Bitte führe mich nicht in Versuchung! Denn das mit Ägypten - das wäre 'ne gute Idee! :) ... Hab' ich das gerade wirklich geschrieben? *schluck+ Vielleicht später einmal. Aber momentan habe ich so viele Fanfics laufen(veröffentlicht und unveröffentlicht), dass ich diese Idee etwas zurückstellen müsste. Aber es war ja Deine, du könntest also diese Fanfiction schreiben ^^ Nami87 Danköööööö ^^ *reknuddel* Geb' mir Mühe! X66 Tut mir Leid! Aber ich hör' immer irgendwie an den schlimmsten Stellen auf. Na ja, dafür bekommt man dann aber wenigstens etwas Lust drauf zu erfahren, wie es weiter geht. Aber ich mach' das echt nicht mit Absicht oder so!!! Zu deinem Wusch: Nun... ähm - *schon-im-Voraus-Taschentuchpackung-reich* ... Sorry! *kleinlaut* Chichi Zu den Enden nochmal ^^ Tjoa, des wird so sein... Ach, ne, ich verrate lieber nichts. Ich sag nur so viel, es wird ein Sad End und ein Happy End geben! - Was ich damit meine, wirst du verstehen, wenn du den letzten Teil und danach den Epilog gelesen haben wirst! ^.~ Ray-chani Tja... Den Cliffhanger hab' ich irgendwie im Blut, gomen! Danke für deine Äußerung, ich hoffe sehr, dass ich wirklich beides gut schreiben kann ^^ Wegen den Kommentaren, das ist nicht weiter schlimm! Comments schreibt man ja schließlich freiwillig! Aber ich freu mich immer drüber die Meinung von Anderen zu lesen ^^ Techno_Galaxie *verbeug* Vielen Dank für dein Lob! *blush* Freut mich immer wieder, wenn ich einen guten Teil auf die Reihe bekomme. Nun, ja die Kleinen stammen alle von Talachen und Aidria. Keine Sorge, Kai bleibt seinem Liebling treu! Kleblatt Ich hoffe sehr, dass ich dir die Freude mit diesem Teil nicht zu sehr verdorben habe... *re-ganz-fest-knuddel* shadow-lady Ja, nun so spielt halt das Leben. Aber wenn es öffentlich gewesen wäre, dass die Kinder von Tala und nicht von Kai sind, dann hätte Aidria das gleiche Schicksal erleiden müssen, wie damals Kais Mutter, Nadir oder eben noch schlimmer... Malinalda Nun, es gibt immer überraschende Wendungen, die man gar nicht vorhergesehen hat! Und so richtig geschafft haben sie es ja noch nicht... Silverslayer Ich hoffe sehr, dass die Sehnsucht auf diesen Teil am Ende nicht in Haß gegen die Autorin umschlägt ^^; Tja, und ob Ray zurückkehrt - vielleicht, vielleicht auch nicht? Vielleicht in einer anderen Weise?! Am besten, du liest es lieber selbst und schlägst mir dann den Kopf ab! Taji-Nami *reknuff* Keine Sorge, ich habe die armen, auf ein Happyend hoffenden Lesern berücksichtigt und Gnade vor Recht walten lassen! Deswegen gibt's auch einen Epilog ^^ Brauchst mir nicht für die Widmung zu danken, ich freu mich immer wieder über deine Kommentare! Was fällt dir aber ein, die immer so lang zu schreiben? *knurr* Nein, nein! Quatsch mit Soße! Find ich echt gut, dass sie so lang sind und du so viel ansprichst was dir gefällt oder missfällt!!! Da hab' ich auch viel zu lesen XD Und mein kleines Hirn wird mal gefordert. Was mit Ray passiert wirst du ja heute erfahren und keine Sorge, die Götter kommen ja wieder! Aber halt als Menschen! :) sezuna17 Na ja. Das mit dem Erbarmen hab' ich einkalkuliert, ehrlich! Aber erst später... lavanja Ich hoffe dein Gemüt ist wiederstandfähig, da wird's es beim Ende etwas Schweres zu verdauen geben ^^; Wie ich aber so viel an der Story geschafft habe, ist mir selbst noch immer ein kleines Wunder, aber vor allem haben mir die Comments von vielen Lesern weitergeholfen! ^^ Und ich hoffe sehr, dass diese auch meine anderen Fanfictions, die ich auf Animexx habe und auch die, welche noch kommen, mögen werden ^^ ChibiDragon Freut mich sehr, dass du noch andere lesen möchtest :) Ich würde mich jedenfalls dann über deine Comments freuen. ;) Ich hoffe doch, dass dieser Teil von der Länge her dir auch zusagen wird! Nochmals Danke!!! Und nun viel Spaß beim Lesen vom letzten Teil! ^ ~ " My Heart and I, just for you" ~ ^ >^~*Chapter 29*~^< Per aspera ad astra ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ - Flashback - „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", erwiderte Raius glücklich und ritt daraufhin durch das Tor in die dunkle Nacht hinein. Im selbem Moment kam es Kai so vor, als würde sein Herz ihm aus der Brust gerissen werden. Er sank auf die Knie und bekam für einen Moment keine Luft mehr, während seine Augen ohne jegliche Gefühle auf den Boden gerichtet waren. Er griff sich mit einer Hand an die Brust und mit einem Mal war sein Schmerz wieder vorbei. Er vernahm nur noch seinen sehr schnellen Herzschlag. Bitte gib' wirklich gut auf dich Acht, mein Geliebter. Ich will dich nicht noch einmal verlieren < Kai hoffte inständig, dass er einfach nur zu überanstrengt war und sich diese Schmerzen und dieses seltsame Gefühl der Leere eingebildet hatte... Sollte er dennoch Recht behalten? - Flashback Ende – ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nach kurzer Zeit nur hatte der schwarzhaarige Oberbefehlshaber das entsprechende Viertel erreicht, in dem die Christen Feuer gelegt haben sollen. Schon von weitem schlug Ray die Hitze ins Gesicht und es fiel ihm schwer zu atmen. Überall rannten schreiende, verzweifelte oder weinende Menschen jeglichen Alters umehr und versuchten, ihr Hab und Gut zu erretten. Ray hingegen ritt weiter voran durch diese große Menge und suchte nach seinen Männern, von denen ein Teil die Brände löschen und der andere die Christen zurückhalten sollte. Als Ray jedoch auf der großen Marktstraße zum Marktplatz vorgedrungen war, zeigte sich ihm ein Bild des Grauens. Überall lagen Männer und Frauen, unter ihnen auch seine Soldaten, leblos auf dem Boden über das gesamte Forum verstreut, während zugleich aus der Nähe lautes Kampfgeschrei zu ihm herüberdrang. Sogleich verfinsterte sich sein Blick, er zog sein Schwert und gab seinem Pferd die Sporen, wodurch es im schnellen Ritt durch die Straße eilte, bis er endlich den Kampfplatz erreichte. Gewöhnliche Bürger gingen auf die Soldaten los und diese wehrten sich heftig gegen deren Angriffe. Es war einfach ein grausames Bild und Raius vermochte nichts einzufallen, wie er die nur stoppen konnte... So ritt er durch ihre Reihen und versuchte sie aufzuhalten, in dem er laut die Anweisung schrie, dass seine Soldaten nicht mehr kämpfen sollten. Und tatsächlich half es! Sogar die Bürger hielten mit geweiteten Augen ein. Gewiss kannten sie Raius Unus! Wer nicht in Rom?! Einer der größten Oberbefehlshaber aller Zeiten war er und so berühmt, wie fast kein Anderer, außer dem Kaiser selbst. Auch die Soldaten gehorchten ihrem Meister sogleich aufs Wort und ließen ihre Schwerter und Bögen sinken. Ein unglaubliche Stille brach auf dem Forum aus, während alle Blicke auf Ray lagen, der froh war, dass er den Kampf hatte stoppen können... Doch im nächsten Augenblick ging in der Reihe der Christen ein Murmeln und Tuscheln umher. "Bürger Roms, was treibt Euch zu solch' Taten, dass ihr gar Eure Schützer bekämpft?!", fragte Ray deswegen laut und hielt sein Pferd vor ihren Reihen an. Ein älterer Mann wagte es sogleich zu antworten: "Sie beten noch die alten Götter an! Das ist falsch! Es gibt nur einen Gott und diesen verspotten sie!" "Habt Ihr nicht selbst einmal an die anderen Götter geglaubt als noch nichts über den Einen bekannt gewesen war? Habt Ihr diesen Göttern nicht auch gehuldigt? Und erschien es Euch zunächst nicht auch fremd, nur einem einzigen Gott zu dienen?!" Rays Fragen waren genau bedacht und die Leute reagierten unterschiedlich auf sie, jedoch zumeist zurückhalten, bis das Murmeln in der großen Menge erneut lauter wurde. "Aber Sie müssen sich auch eines Tages bekehren!", schrie ein anderer, den Ray hatte nicht sehen können. "Bekehren? Ihr wollt diese Menschen bekehren mit Feuer und Schwert und somit mit Gewalt?! Was seid Ihr dann für Menschen?! Grausam und herzlos?! Glaubt Ihr tatsächlich, dass Euer Gott der Liebe so etwas dulden würde?!" Die Menschen schienen nun unentschlossen, teilweise sogar einsichtig und wussten dieses Mal keinen Rat, bis unerwartet eine Stimmte hinter den Reihen der Bürger erklang: "Wie kannst du es wagen, zu glauben, du weißt etwas über unseren Gott! Du weißt nichts, du Narr!" Die Reihe der Menschen spaltete sich und Freude schien bei den meisten einzukehren als ein Junge mit blauen, kurzen Haaren durch ihren bereiteten Weg schritt. "Jemand, der dem alten Weg folgt, kann man nun einmal nicht zutrauen, dass er unsere Aufgabe versteht!", fuhr sein Gegenüber fort. "Dann versucht es mir zu erklären! Ihr seid doch ein Gelehrter!" Ray ließ sich nicht abschrecken und beharrte auf seiner Standhaftigkeit. Er wusste, wer vor ihm stand, auch ohne dass dieser seinen Namen nannte. Seine hellblauen Gewänder und seine weiße Toga verrieten ihn. So sahen nur Gelehrte des neuen Glaubens aus. Außerdem gab es nur einen, der so sehr darauf aus war, ganz Rom zu bekehren. Kanus Crudelus... Dieser blickte abwertend zu Ray hinüber, gab ihm jedoch vorerst keine Antwort. "Jemandem wie euch das Wort unseres Herrn zu erklären, wäre höchster Verrat meiner selbst!", erwiderte er schließlich doch, während sich die Menschen wieder um ihn scharrten. "Es ist doch wohl eher so, dass Ihr keinen wahren Grund dafür nennen könnt! Mit Geduld und Rede kann man mehr in den Herzen der Menschen bewirken, als mit Gewalt. Und die Macht, die diese Menschen Euch verliehen haben, habt Ihr nur gnadenlos ausgenutzt und sie zu Mördern gemacht! Damit seid Ihr kein Gelehrter in meinen Augen!" Die Menschen und Soldaten hatten Rays Worten stumm gelauscht, es brach jedoch kein Gemurmel mehr aus. Jeder schien sich in seinem Innersten selbst über die gesprochenen Worte nachzudenken. Doch Kanus blieb stumm, mit hasserfüllten Augen schaute er den Oberbefehlshaber an. Dieser zog sein Schwert hervor und hielt es sich vor sein Angesicht, um ein Urteil zu verkünden. "Kanus Crudelus, in Namen des Kaisers Kaius Severus, verurteile ich Euch wegen Eures Machtmissbrauchs und der Ketzerei zum Tode!" "Das steht nicht in deiner Macht! Ich bin ein Priester! Ich bin jener, der Gottes Wort auf Erden spricht! Tötest du mich, wird Gott dich verfluchen!", sprach der Blauhaarige mit Spott. "Ihr wagt es, Euch noch immer als Gelehrter auszuweisen?! Ihr mit Eurer Engstirnigkeit seid es nicht einmal annährend! Ich selbst kenne einige Priester des neuen Glaubens und diese sind wahrhaftig Vertreter Gottes auch ohne das sie töten und morden!", entgegnete Ray. Auch in seiner Seele begann der Haß nun ein Feuer zu schüren. "Sie sind blind! Glauben, mit Reden die Menschen zu bekehren! Doch nie wird sich das durchzusetzen! Aber der Kaiser schweigt ja und sagt den Menschen nicht, sie sollen sich an den neuen Gott halten! Immer noch gibt es jene, wie Euch, die an nichts mehr glauben oder noch den alten Göttern huldigen!", schrie sein Gegenüber erzürnt und einige Rufe aus der Menge stimmten ihm zu. "Heißt es unter Euch nicht selbst, man muss sich aus freiem Willen für Gottes Herz entscheiden? Soll dieses Blutvergießen für Euch wahrlich freier Wille heißen!?" Ray deutete auf die Menge, dann auf die bereits Toten, die auf der Straße lagen. Bewegungslos. Stumm, während ihr Blut von der Erde aufgesogen wurde... Wiedermals trat ein längeres Schweigen unter den vielen Anwesenden ein, während Ray sein Schwert leicht sinken ließ. "Ich gebe Euch eine letzte Chance! Ich ziehe das Todesurteil zurück, denn dann wäre ich nicht besser als Ihr selbst! Ich verbanne Euch aus Rom! Geht und kommt nie wieder zurück, damit sei es auch getan, dass Ihr die Menschen nicht mehr mit Euren finsteren Machenschaften bezirzen könnt!" Kanus aber lachte über diese Urteil. Sein Lachen war kalt und grausam, sodass selbst Ray sich unwohl fühlte. Wolken schoben sich dicht am Himmelszelt zusammen und verdeckten die leuchtenden Sterne. Ein rauer Wind pfiff durch die Gassen. "Du kannst mich nicht verbannen! Niemals, denn ich bin unsterblich! Ich bin Gottes Wort! Gottes Leben! Ich wurde auserwählt!" Der Wahn stand Kanus ins Gesicht geschrieben und verängstigt wichen die Menschen nun langsam vor ihm zurück als sie begriffen welch' Monstrum vor ihnen stand. "Er... Er ist ein Ketzer! Worauf wartet Ihr! Wollt Ihr nicht den göttlichen Glanz vernehmen?!", schrie der Blauhaarige in die Menge und Ray hatte entgültig genug. Dieser Priester war dem Wahn verfallen, er konnte nicht mehr klar denken! "Herr, eine Falle!", schrie unerwartet ein Soldat aus den hinteren Rängen, so dass Ray mit dem Pferd herumwirbelte. Doch niemand war in den Straßen zu sehen, so blickte er wieder auf den Soldaten, der gerufen hatte. Doch im nächsten Moment wurde dieser durch einen Pfeil durchbohrt. Kurz darauf fielen weitere Männer seines Regiments durch Pfeilschüsse zu Boden. Ray konnte die Bogenschützen jedoch nicht ausfindig machen. Diese schreckten sogar nicht davor zurück, die Menschenmenge zu beschießen, wodurch diese panisch mit Schreien auseinander lief. "Ja, ja meine Boten! Tötet die nicht Gläubigen! Tötet sie!", schrie Kanus zugleich lachend und blickte 'gen Himmel, seine Augen starr geradeaus gerichtet. Ray gab seinem Pferd die Sporen und achtete nicht mehr auf das Meer aus Pfeilen, das einen Menschen nach dem Anderen zu Fall brachte. Er wusste, dass die Schützen sich irgendwo auf den Dächern der Häuser befanden. Doch er hatte keine Chance sie aus ihren Verstecken zu locken, da er sie nicht einmal, aufgrund der vorangeschrittenen Stunde der Nacht, richtig sehen konnte. Also musste er ihren Anführer töten... Sein Schimmel eilte auf Kanus zu und Ray war bereit, mit dem Schwert zu zuschlagen und diesem grausamen Treiben nun endlich ein Ende zu setzen. Doch unerwartet durchzog ihn ein Schmerz, der von seiner Schulter ausging und so wurde er mit einer gewaltigen Wucht von seinem Reittier gestoßen. Der Oberbefehlshaber landete im Bruchteil einer Sekunde hart auf dem sandigen Boden und blieb für einen kurzen Moment benommen liegen, während er immer noch Kanus Lachen im Hintergrund vernahm... Ray schlug seine Augen. Er war noch leicht benommen als er zu seiner rechten Schulter blickte, in der ein Pfeil steckte. Sofort rappelte er sich langsam auf. Die Bogenschützen hatten aufgehört zu schießen und die meisten Menschen, wie auch Soldaten, lagen tot am Boden. Der blauhaarige Priester stand in ihrer Mitte und lachte immer noch, während er zum Himmel sah. Ray packte zugleich den Pfeil, der in seiner Schulter steckte und zog ihn mit einem Ruck hervor, warf das Geschoss dann schließlich zur Seite. Fackeln der Häuser, die nahe bei ihnen waren, gaben Ray noch etwas Sicht, sodass er immer noch den Priester sehen konnte, auch wenn der Blick leicht vor seinen Augen verschwamm... Ray wusste, was dies bedeutete. Der Pfeil war vergiftet gewesen, jedoch kein tödliches Gift. Nur eines, das seine Kräfte schwächte... "Nun Raius Unus, glaubt Ihr immer noch, ich sei kein Erwählter Gottes?!", rief Kanus und lächelte verrückt seinen Gegenüber an. Nun standen sie sich allein in einer großen Entfernung gegenüber. "Bogenschützen sollen ein göttliches Zeichen sein?! Das ich nicht lache!", gab Ray spöttisch von sich und versuchte dabei, sein Gleichgewicht beizubehalten. Kanus Blick verfinsterte sich schlagartig. "Dann erhört nun mein Urteil: Sterbt!", schrie der Blauhaarige im nächsten Moment und der Schwarzhaarige hörte wiedermals Geschosse, die auf Bogen gespannt wurden. >Nein, so wird es nicht enden! Nicht so...! Ich habe Kai mein Wort gegeben.< Raius begann zu rennen. Jedoch nicht, um zu flüchten. Nein, er rannte mit seinem Schwert auf Kanus zu, der weiterhin ruhig an seinem Platz verweilte und lächelnd alles mitverfolgte. "Stirb endlich!", schrie er im nächsten Moment und gab somit den Schützen ein Zeichen. Ray vernahm die Pfeile, wie sie die Luft teilten und auf ihn zukamen. Er war nur noch einige Meter von dem Blauhaarigen entfernt. Doch schon spürte er, wie ihn zwei weitere Pfeile durchbohrten. Er drohte, im nächsten Augenblick zu Boden zu stürzten. Einige schlugen auch neben ihm im Sand ein. Der Oberbefehlshaber jedoch, achtete nicht mehr auf seine Wunden... Er hatte nur noch den Blauhaarigen vor Augen und hob bereits sein Schwert. Weitere Pfeile wurden dabei auf ihn herabgeschossen. Wiedermals trafen ihn welche, dennoch hielt er nicht ein. Er wurde von einer unsichtbaren Macht geleitet, die ihm sagte, dass er dies zu Ende führen musste. Kanus blickte erschrocken drein. Er konnte sich nicht rühren. Mit angsterfülltem Gesicht schaute er auf die Gestalt, die ihm den Tod bringen würde. Doch als Ray sein Schwert bereits dazu ansetzte und zustechen wollte, kehrte Kanus Geist zu ihm zurück. Er griff an seinen Gürtel und zog seinen Dolch hervor, bereit den Schwarzhaarigen zu empfangen. Dieser schwang im selben Moment sein Schwert. Kanus konnte jedoch ausweichen, packte Rays Schulter und stach ihm seinen Dolch in seinen Leib. Ray blickte geradeaus in die Dunkelheit... Im nächsten Moment ließ er sein Schwert los und sackte auf die Knie. Kanus hatte zugleich seinen Dolch wieder hervorgezogen und lächelte siegesgewiss, wobei er einige Schritte zurücktrat, um sein Werk ausführlich zu betrachten. Kai, mein geliebter Kai! < Plötzlich sah er warmes, gleißendes Licht vor seinen Augen, statt der dunklen Finsternis. Er verspürte seine Wunden und den Schmerz nicht mehr, als ihn weitere Pfeile auf Kanus Befehl durchbohrten. Nur noch Kais lächelndes Gesicht erblickte Ray vor sich und streckte nach diesem seine Hände aus... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Sonne ging langsam wieder über Rom auf und kündigte einen weiteren Tag an. Kai stand in seinem Schlafgemach an eine Säule gelehnt. Er hatte die ganze Nacht über nicht schlafen können, weil sein Geliebter immer noch nicht zurückgekehrt war. Jedoch hatte er auch nichts vernommen. Es war merkwürdig gewesen. Aber so wusste er wenigstens, dass Ray nichts zugestoßen war. Schon lange hatte Kai aber gespürt, das ihr gleiches Blut sich wandelte und sie sich veränderten, sodass ihre Herzen zwar immer noch im selben Takt schlugen, sie jedoch nicht wahrhaftig einander spüren konnten, so wie es früher immer der Fall gewesen war... Erst gestern bei später Abendstunde, als Ray fortgeritten war, hatte er wieder diese Gefühle vernommen und deswegen machte er sich nun Sorgen um Ray. Sehr große sogar... Ach Geliebter, wo bist du nur? < Plötzlich vernahm er ein Geräusch hinter sich. Jemand trat ein. Doch als er glücklich herumwirbelte, erblickte er nur Tala und nicht Ray. Leicht enttäuscht ließ er seinen Kopf sinken und blickte dann wieder durch die Säulen hindurch nach draußen, dem Sonnenaufgang entgegen... Tala kam mit besorgtem Gesicht zu Kai herübergeschritten und stellte sich an seine Seite, teilte mit ihm einen Moment lang stumm den Ausblick. "Hast du etwas vernommen?", fragte der Rothaarige schließlich, doch Kai schüttelte betrübt den Kopf. "Nein, nichts." Im nächsten Moment jedoch festigte Kais Blick sich und er wandte sich schließlich ab. Sogleich schritt der Kaiser durch den Raum in Richtung Säulenhalle davon. Tala blieb für einen Moment irritiert zurück, dann lief er Kai hinterher. Er ahnte schon, was der Kaiser im Sinn hatte. "Kai, lass mich Ray suchen gehen! Du hast Pflichten, die du nicht vernachlässigen kannst!", sprach Tala auf seinen Freund ein, als dieser in Richtung der Pferdeställe davon ging. So früh am Morgen waren nicht viele Bedienstete auf den Gängen und so konnte der Oberbefehlshaber weiter mit seinem Freund in einer vertrauten Art sprechen, ohne dass es gleich als respektlos abgewertet wurde. "Diese Aufgaben sind unwichtig! Ich werde Ray nicht alleine lassen! Er hätte schon längst zu mir zurückkehren müssen!", erwiderte der Silbernhaarige und schritt dabei die Palasttreppen herab, während Tala ihm weiterhin folgte. Dieser sah, wie der Silberhaarige nur schwer seine Tränen zurückhalten konnte. "Ray ist für mich das Wichtigste! Alles andere ist mir egal! Er gab meinem Leben erst einen richtigen Sinn!", sprach Kai weiter und blieb stehen. Tala ebenso. Kurz verweilten sie in der Stille, bis Tala schließlich nickte. Ja, diese Gefühle verstand er sehr gut... Er selbst empfand ja so für Aidria und seine Kinder. Würde ihnen etwas zustoßen, würde er jeden töten, der dies zu verschulden hatte - wirklich jeden! "Aber ich begleite dich!", fügte er hinzu und Kai nickte dankend. Dann liefen sie eilends zu den Ställen und sattelten zwei Pferde. Mit einigen weiteren Soldaten machten sie sich schließlich auf den Weg und Kai überkam mehr und mehr das Gefühl, dass Ray etwas Schreckliches zugestoßen war. Er hoffte jedoch inständig, dass dem nicht so war... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ruhig schritt sie durch die Gänge des Palastes. In ihren Armen lag Achilles - Phillipus und schlief. Aidria war noch recht müde. Doch als sie gespürt hatte, wie Talus von ihrer Seite gewichen war, um sich zu Kai aufzumachen, hatte auch sie nicht mehr schlafen können. Sie hatte gespürt, dass auch Tala die ganze Nach an ihrer Seite nicht geschlafen hatte. Er machte sich immer noch große Sorgen um Kai, obgleich Aidria fand, dass er dies nicht mehr brauchte. Kai war selbst zu einem großen Kaiser geworden... Sie hatte versucht, wieder allein in ihrem Bett zur Ruhe zu kommen, doch nur kurz darauf hatte ihr jüngster Sohn begonnen zu schreien, sodass sie gezwungen war, aufzustehen und ihn zu stillen. Dennoch hatte er daraufhin nicht Einschlafen wollen. So war sie leise durch das Gemach ihrer älteren Kinder geschritten, die friedlich aneinandergekuschelt in ihrem großen Bett geschlafen hatten und hatte sich anschließend zu einem kleinen Spaziergang aufgemacht. Auch sie brauchte etwas Zeit und Ruhe. Wollte ihre Gedanken sammeln und sich Hoffnung für die Zukunft schenken. Ja, manchmal war es sehr hart für Tala und sie, dieses große Geheimnis dem römischen Volk gegenüber zu bewahren. Doch Kai und auch Ray hatten sie sehr gut unterstützt und sie bereute ihre Schritte keinesfalls. Nein, im Gegenteil. Sie liebte ihre Kinder, über alles! Doch sie wusste, dass es Tala noch schwerer als ihr fiel. Schließlich konnte er nicht auch väterlich, wie sie mütterlich, für die Kinder da sein. Sie mussten die Kinder belügen und als Aidria auf ihren schlafenden Sohn herabblickte, fragte sie sich, ob sie nicht in ferner Zukunft, dieses Geheimnis den Kindern würde anvertrauen können... Aidria wünschte es sich jedenfalls. Doch es würde nicht viel bringen. Vielleicht würden sie sich am Ende noch von ihnen abwenden und sie hassen! Und das war wirklich das allerletzte, was Aidria wollte. Schließlich liebte sie ihre Kinder über alles... Als sie in die Nähe des Gartens kam, hörte sie unerwartet fröhliches Lachen und trat verwundert zwischen den Säulen hindurch ins Gras. Frischer Morgentau lag über der Wiese und die Blumen öffneten sich gerade, nahm das Wasser des noch frischen Taus willkommen in sich auf... Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während sie die spielenden Kinder beobachtete. Es waren Artemis und ihr Sohn Xevian. Ausgelassen tobten sie über die Wiese und spielten fangen. Xevian hatte jedoch einige Probleme, Artemis einzuholen. Diese lachte vergnügt und eilte um einen Baum herum. Wieder hatte sich Xevian also davongeschlichen. Aidria musste leicht den Kopf schütteln. Megara hatte ihr schon davon erzählt. Sie war beleidigt gewesen, weil sie nie hatte mitgehen dürfen und sie war leicht eifersüchtig auf Artemis, weil ihr Bruder sich viel mehr um sie, als um Megara selbst kümmerte, obgleich sie früher immer zusammen gewesen waren. Ihre Tochter hätte diese Eifersucht jedoch nie wirklich zugegeben. Man konnte es jedoch ihrem Benehmen ansehen. Aidria schwieg dennoch dazu. Schon bei Xevians erstem Treffen mit Artemis, hatte sie mitbekommen, dass Xevian Artemis mochte. Sie waren sehr gute Freunde und Aidria wünschte sich, dass in der Zukunft ihr Sohn vielleicht sogar in Artemis seine Liebe für ein ganzes Leben finden würde... Zwar würde Xevian in diesem Jahr erst sein fünftes Lebensalter erreichen und Artemis bereits ihr siebtes, doch die beiden spielten immer so zusammen und vertraut, als seien sie gleichalt. Und Megara... Gewiss, auch sie würde eines Tages einen schönen jungen Mann treffen und sich verlieben. Ohne Zweifel... Nur was wohl Achilles-Phillipus in der Zukunft erwartete, dass wusste Aidria noch nicht. Ihr Sohn war einfach noch zu jung, um wirklich zu ahnen, was er eines Tages tun würde. Doch bestimmt würde er so stark und mutig sein wie sein Vater. Immer auf Abenteuer aus und wahrscheinlich weit von Zuhause kämpfend. Ebenso wie sein Vater... Mit einem leicht traurigen Blick wandte Aidria sich wieder von Xevian und Artemis ab, die weiter hinten im Garten immer noch ausgelassen tobten. Sie trat einsam und allein mit ihrem Kind auf dem Arm den Rückweg in ihre Gemächer an. Sie hoffte, dass Tala bald zurückkehren würde und ihr diese Einsamkeit fortnahm... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Kais Herz schlug ihm heftig gegen seine Brust. Sein Pferd eilte rasch durch die Straßen... Man hatte Ray gefunden. Als er den Soldaten jedoch nach Rays Wohlbefinden gefragt hatte, hatte dieser nichts geantwortet und nur bedrückt zu Boden geschaut. Sogleich war er darauf losgeprescht und Tala hatte nur schwer mit ihm mithalten können... Er musste nur noch in eine Straße einkehren, dann würde er schon von weitem den Markplatz sehen. Dort sollte sein Liebster sein! Er trieb sein Pferd noch schneller voran und im nächsten Moment befiel ihn große Angst. Immer näher kam er dem Markplatz und als die Straße in einem weiten Kreis endete, stoppte er sein Pferd und starrte mit geweiteten Augen in die Mitte... Schlagartig schossen dem Kaiser Tränen in die Augen und Kai vermochte sich nicht zu rühren. Angekettet an die Strafsäulen mitten auf dem Platz und von einigen Pfeilen durchbohrt, hang Ray bewegungslos da. Niemand war auf dem Platz. Es war still und leer. Die Menschen trauten sich nicht aus ihren Häusern. Kai sprang sofort, als er sich wieder gefangen hatte, ab und rannte die Treppen zu den Säulen hoch. Betete, es sei noch nicht zu spät. Mit seinem Schwert zerschlug er die Ketten in kürzester Zeit. Ray fiel ihm in seine Arme. Sein Blut, das überall von seinem Körper rannte, sickerte nun in Kais Kleidung. Dieser sank schluchzend mit Ray in den Armen auf die durch Blut betränkten Platten. "Ray! Nein, oh nein. Ray, bitte...! Du darfst mich nicht verlassen haben. Bitte!" , wisperte er kraftlos, während sein Herz so stark schmerzte, als hätte man es ihm gerade erst aus der Brust gerissen. Plötzlich spürte er, wie seine Umarmung erwidert wurde. Ray schlug langsam seine Augen auf. "Kai... Meine Bitte wurde e-erhört. Ich wollte...d-dich noch e-einmal wiedersehen." Ein schwaches Lächeln legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen, während dessen Tränen zunahmen und auf Rays Arm fielen. "Hör auf, zu weinen...", brachte er schweratmend hervor. "Bitte sprich nicht. Schone dich!", flehte Kai, während seine Tränen im nächsten Moment noch stärker über seine Wangen rannten als er das genaue Ausmaß der Verwundung seines Liebten sah. "Keine Sorge! Es wird alles gut werden! Du wirst wieder bei mir sein." "Aber ich bin doch immer bei dir", lächelte Ray schwach, wobei auch in seine Augen Tränen aufstiegen. "Es... Es ist nur zu schade, dass ich dein wunderbares Gesicht nicht mehr sehen kann", fuhr der Schwarzhaarige fort und betastete mit seiner Hand Kais Gesicht und versuchte ihm die Tränen fortzuwischen, während sein Gegenüber verwundert war. "Wie - Du kannst mich nicht...?" "Die P-Pfeile waren mit G-Gift versehen. Sie nahmen mir mein A-Augen- licht", erwiderte Ray leidend und musste sich noch mehr an Kai festhalten, um nicht gleich wieder der Ohnmacht zu verfallen. Im nächsten Moment fragte sich der Kaiser, was er hier machte. Er musste Ray schnellst möglich von hier fortschaffen! Sofort stützte er Ray leicht und versuchte mit diesen aufzustehen, doch Ray sank wieder zurück und klagte leise vor Schmerzen. "Komm' schon Ray, bitte reiß dich zusammen! Du wirst wieder gesund werden!" Doch sein Geliebter schüttelte, mit einem traurigen Lächeln, nur leicht den Kopf, während er seine Augen schloss. "Nein. Ich werde gehen. Ich habe schon die Wärme verspürt. Ich werde dann auf dich warten und immer bei dir sein - auch wenn du mich nicht wirst sehen können, mein Liebster. Das schwöre ich dir." Rays Worte beantwortete der jung Kaiser allein mit einem entsetzten Gesichtsausdruck, der für sich sprach. "Nein! Nein, ich werde dich nicht gehen lassen. Ray, bitte..." Dieser berührte nochmals Kais Wange und zog ihn zu sich. Küsste ihn etwas ungeschickt auf die Lippen, da er nichts mehr sehen konnte. Kai erwiderte den Kuss, während weiter stumm Tränen an seinen Wangen herabliefen. "Ray, ich liebe dich", flüsterte Kai als sie sich lösten und ergriff seine Hand, küsste die blutende Handfläche. "Ich liebe dich auch." Ray legte seinen Kopf an Kais Schulter und schloss seine Augen, dann sackte er weg. Ein weißes Licht empfang ihn und er fand sich unerwartet auf einer Wiese wieder. Es herrschten alle Jahreszeiten in diesem Lande... Ein Jahrzehnt erschien wie ein einziger Tag. Vögel hörte man von weitem, die heiter ihre Lieder verkündeten, während ein Wasserfall in der Ferne einen Fluss bereicherte, der durch dieses herrliche Land floss. An einem Baum sah er ein Liebespaar. Es sah glücklich aus und lag sich in den Armen. Ein Lächeln legte sich auch auf seine Lippen... Ein wunderschöner und heiterer Traum umfing ihn in seiner ganzen Pracht. Da erschien sein Begleiter. Ein kleiner Tiger. Er führte ihn fort in eine bessere Welt, doch Ray vergas seinen Liebsten und das Versprechen, das er ihm gegeben hatte, nicht. Niemals... Die Hand, die Kai gehalten hatte, glitt aus seiner Handfläche, an der Seite von Rays Mund lief ein Rinnsal Blut herab und als Kai seinen Kopf auf der Brust seines Liebsten ablegte, schluchzte er leise. Oh Gott... W-Warum?! < "WARUM NUR?!", schrie er zum Himmel empor und drückte Rays leblosen Körper nahe an sich. Im selben Augenblick erreichte auch Tala den Marktplatz, hielt jedoch sogleich ein als er Kai sah, wie er Ray in seinen Armen hielt. Er stieg ab und ging langsam auf Kai zu. Sein Blick gen Boden und voll Trauer, bis er sich neben seinen Freund und Vertrauten kniete und sachte seine Hand auf die Schulter seines Kaisers legte. Kai schaute erschrocken auf und blickte stumm zu Tala, welcher wieder sein Haupt senkte. Dann blickte der Silbernhaarige wieder zu seinem Geliebten herab und küsste zum Abschied seine Stirn, auf dem ein Kreuz mit einem Dolch eingeritzt worden war. Kai kannte dieses Zeichen, doch die Trauer um seinen Liebsten war gewiss in diesem Moment stärker als der Haß auf die Christen, die das alles seinem Geliebten angetan hatten. Schlagartig hatte sich auch der morgendlich Himmel verdunkelt und die herrliche Pracht der Sonne gänzlich verschlungen. Es begann zu regnen, als würde Gott selbst um sein Opfer weinen und nun mit dieser Naturgewalt persönlich um Verzeihung bitten... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Rauch stieg aus vielen Vierteln in den Himmel empor. Menschen liefen panisch durch die Straßen und schrien um Hilfe, während einige Soldaten gemeinsam mit den Wächtern die Feuer und Brände zu löschen versuchten... Er hingegen saß still in seinem Thronsaal. Stützte sein Haupt durch eine Hand ab und blickte hinaus auf seine Stadt mit ausdruckslosen Augen, so als sei seine Seele nicht mehr auf Erden präsent. Erst als jemand den Thronsaal betrat und mit besorgtem Gesicht nach vorne schritt, schien er aus seiner Traumwelt aufzutauchen. Tala verbeugte sich etwas und trat dann näher an den Silberhaarigen heran, dessen Augen ihn zornig anblickten. "Habt Ihr ihn gefunden?", fragte der Kaiser und erhob sich, doch der Rothaarige schüttelte leicht den Kopf. "Nein, noch nicht. Aber er wird wahrscheinlich nicht mehr in der Stadt sein. Wir haben schon eine Woche nach ihm gesucht. Er wird fort sein. Die Flucht wird er ergriffen haben, wie ein feiger Hund!" "Ihr werdet trotzdem weitersuchen! Ich will jeden verfluchten Christen in meiner Stadt verbrennen sehen!" Talas Augen blickten seinen Freund erschrocken an. Was hatte der Hass nur aus ihm gemacht? "Aber Kai - diese Menschen können nichts dafür! Sie tragen keine Schuld an dieser Tragödie!", sprach Tala besorgt, während Kai sich seiner Stadt zuwandte, vom Thron aufstand und zu den Säulenhallen herüberschritt, um sich die Flammenmeere zu betrachten. Bitterkeit lag in seinem Blick und sie würde nie mehr vergehen. Denn gestern hatte er seinem Liebsten die letzte Ehre erwiesen und mit ihm dessen letzten Weg beschritten. Jedoch auf alte Art und Weise, getreu der altrömischen Sitten. - Flashback - Auf dem Marktplatz hatte man Holz gestapelt und nach neun Tagen, nach der alten Zeit die Spanne, in der man die Toten auf ihr nächstes Leben vorbereitete, wurde der Leichnam des größten Oberbefehlshabers, den Rom jemals gekannt hatte, letztlich den sachten Flammen des ewig lodernden Feuers übergeben... Kai war der Letzte gewesen, der sich bei Anbruch der Nacht von Ray verabschiedet und ihm zwei Goldstücke auf die Augen gelegt hatte. Und auch als die Sonne gänzlich hinter den Hügeln Roms verschwunden war, hatte er die erste Fackel geworfen, um den Haufen anzuzünden und den Körper seines Geliebten letztlich der Ewigkeit zu übergeben. Aidria hatte dieses Mal an Talas Seite gestanden und bitterlich in seinen Armen geweint, wobei auch Achilles-Phillipus geschrien hatte, während die Kinder nahe bei Max und Diana, sowie Apollon und Tyson geblieben waren. Artemis hatte sich an das Gewand ihrer Mutter geklammert und bitterlich geweint. Sie war die Älteste und verstand somit, dass Ray auf immer von ihnen allen fortgegangen war und niemals wieder zu ihnen zurückkehren würde. Megara hingegen hielt ihre Puppe fest in den Armen und klammerte sich an Xevian, der versuchte, wie es von einem Mann erwartet wurde, seine Tränen zurückzuhalten. Kai hatte hingegen gedankenverloren auf das große Feuer, das die Dunkelheit der schwarzen Nacht durchbrach, geblickt, in welchem sein Geliebter Stück für Stück verbrannte... Das Letzte, das er sah, war eine Gestalt im Feuerrauch. Diese verschwand schließlich am finsteren Firmament. Doch Kai hatte sie an Drigger erinnert. Ober dieser die Seele seines Liebsten mit sich genommen hatte, auf dessen letzte weite Reise?! So nah und doch so fern... So ewiglich und doch so kurz wie ein kurzes Wispern des Winds... Kai hatte seit einer Woche geweint und als die letzten Flammen das verbrannte Holz verzerrten, hatte er allein mit Tala vor dem Scheiterhaufen gestanden und beinahe emotionslos auf die letzten Überreste des Feuers geblickt. Als die Nacht schon weit vorangeschritten war und bereits die helle Scheibe des Mondes über der Stadt ihren Schein versprühte, stand Kai letztlich immer noch bewegungslos an der selben Stelle wie so viele Stunden zuvor. Tala trat schließlich zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kai wirbelte zu ihm herum und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Tränen liefen an seinen Wangen herab und benetzten schließlich Talas Haut. Dieser jedoch schloss seine Augen und nahm seinen Freund in seinen Armen auf. Bettete seine Wange in des Jüngeren Haar. So hatten sie lange Zeit dagestanden. Sich ohne Worte nur sehr wenig Trost gespendet. Doch nichts hätte Kai die Trauer und den Hass gegen die Christen nehmen können. Nichts hatte ihn glücklich gemacht. Nichts - außer Ray. Und dieser hatte sie verlassen. War von Kai gegangen und würde niemals wieder zu ihm zurückkehren... - Flashback Ende – "Das ist mir egal! Jemand wird dafür bezahlen! Und nun geh' mir aus den Augen!", zischte Kai wütend, während er aus seiner schmerzlichen Erinnerung wieder auftauchte. Tala sah ihn flehend an. "Kai, bitte, bedenke, dass du unschuldiges Leben auslöscht! Und -" "War Ray etwa kein unschuldiges Leben?! Hatte er nicht das Recht, endlich glücklich zu werden! Hatten wir nicht das Recht dazu?! Was will dieser neue Gott noch von uns! Was haben wir ihm angetan, dass er uns so straft?!", schrie Kai außer sich und wirbelte herum. Im nächsten Moment jedoch wurde er von dem rothaarigen Oberbefehlshaber ergriffen und gegen eine Säule gedrückt. Ihre Gesichter waren sich sehr nahe. "Kai, der Hass hat dich blind gemacht, verfalle ihm nicht!", mahnte Tala mit flehendem Gesichtsausdruck, wonach er Kais Hand packte, die ihm im selbem Augenblick eine Ohrfeige verpassen wollte. Diese barg er sanft in seiner Hand und hauchte einen sanften Kuss in die Handfläche. Tala wusste, wie sehr sein Freund litt und was für Schmerzen er empfand. Doch er vermochte sie nicht zu lindern... Er fühlte sich hilflos und so unnütz, wie noch nie zuvor. Auch schimmerten nun in seinen Augen Tränen. Tränen der Verzweiflung. "Was soll ich nur tun, dass du für einen kleinen Augenblick deine Leiden vergisst? Wie kann ich dir helfen, Kai?! Bitte, sag' es mir...", wisperte Tala und ersuchte Kais Blick. Der Kaiser wich ihm jedoch bekümmert für einen Moment aus, ehe er tief durchatmete und Talus schließlich entschlossen anblickte. "Geh' mir aus den Augen und lass mich allein!" Die Augen des Rothaarigen blickten erschrocken auf den Kaiser. Langsam löste er seinen Griff von Kai und trat zwei Schritte zurück. Diese Worte hatten gesessen. Hatten ihn zutiefst verletzt... Im nächsten Augenblick taten Kai diese harten Worte auch schon leid. Doch er wollte einfach seine Ruhe haben! Seinen Frieden! Und dabei konnte ihm nun wirklich keiner helfen. "Bitte Tala, geh' jetzt", bat Kai etwas ruhiger und freundlicher und sah ihn flehend an. Der Oberbefehlshaber verstand und nickte dem Silberhaarigen traurig zu, dann deutete er eine Verbeugung an und mit einem "wie Ihr wünscht", war er aus dem Saal gegangen. Kai glitt zugleich an der Säule herab und vergrub das Gesicht in seinen Knien, die er nah an seinen Körper zog. Tränen rannten wiedermals, wie sooft die letzten Tage, an seinen Wangen herab, während sein Körper leicht zitterte vor Trauer. Kai hatte gedacht, dass er nicht mehr würde weinen können. Doch er hatte sich geirrt, wie sooft hatte er sich geirrt... Doch als er wieder hinaus auf Rom blickte, das er den Flammen beinahe gänzlich übergeben hatte, festigte sich ein Gedanke in seinem Herzen, den er seit einigen Nächten bereits bedachte. Heute wird es geschehen. In dieser Nacht soll es sein! < ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es war heiß und stickig. Der Sommer war wieder ins Land eingekehrt und so waren die Nächte meist schwer zu überwinden. Erschrocken und schweißgebadet fuhr Tala mitten in der Nacht aus seinem Schlaf. Hastig blickte er sich um und griff sich daraufhin mit einer Hand an die Stirn, um sich den Schweiß fortzuwischen. Erleichtert stellte er fest, dass alles nur ein schlechter Traum gewesen war... Neben ihm schlief Aidria ruhig und sanft. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen beugte Tala sich zu ihr hinunter und küsste sie sacht auf die Wange, dann schlug er die dünne Decke von sich und stand auf. Rasch zog er sich an und schlich sich schließlich aus ihrem Schlafgemach, durch das der Kinder. Diese schliefen ruhig. Der Tag war auch für sie anstrengend gewesen und so hatten sie einen tiefen Schlaf. Tala blieb nochmals stehen und wagte es zu seinem jüngsten Sohn, Achilles-Phillipus zu blicken. Dieser schlummerte seelenruhig, wie ein kleiner Engel, in seiner Wiege und schien in wundervollen Träumen zu sein. Tala selbst nahm seinen Weg wieder auf und trat hinaus auf die Säulengänge, die von großen Fackeln beleuchtet waren. Der Oberbefehlshaber musste wieder an den Alptraum zurückdenken, als er weiterging. Er hatte Kai in diesem gesehen. In purer Finsternis und mit einem leblosen Blick. In der Hand hielt er den Dolch seines Vaters. Dieser war von Blut besudelt, während eine Wunde stark blutete. Man hatte Kai mit dem Dolch mitten ins Herz gestochen... Es war ein grässlicher Anblick gewesen. Und nun wollte Tala sich vergewissern, dass nichts dergleichen geschehen war, wodurch er noch einen Schritt schneller ging und die wenigen Soldaten, die ihre Runden in der Nacht im Palast zogen, einfach ignorierte, wie auch ihre ehrfürchtigen Grüße. Es dauerte einige Zeit, da er endlich doch an Kais Gemächern angelangt war und diese leise betrat, um die nächtliche Ruhe des Kaiser nicht zu durchbrechen. In den Vorräumen, die immer noch von Flammen beleuchtet waren, hielt sich keiner mehr auf und als Tala durch samtweiche Vorhänge in den Schlafsaal eintrat, fand er Kai nicht in seinem Bett liegend vor. Leichte Panik stieg daraufhin in Tala auf. Er wollte nicht noch einmal jemandem verlieren... Und vor allem nicht Kai, der ihm so viel bedeutete! Schnell wirbelte der Rothaarige daraufhin herum und eilte aus den Gemächern des Kaisers zur Mitte des Palastes hin, wo sich die Konzilräume befanden. Vielleicht würde Kai dort sein!? Doch selbst, als er danach einige Zeit durch die Räume gegangen war und Kai gesucht hatte, fand er ihn nicht. Schließlich brach er zum Thronsaal auf. Und als er den samtroten Teppich entlang in den riesigen Raum schritt, rann ihm ein erleichtertes Seufzen über seine Lippen... Er hatte Kai endlich gefunden. Dieser saß gedankenverloren auf seinem Thron und hielt einen Dolch in der Hand. Tala musste nicht noch einmal hinschauen, um zu wissen, welcher Dolch dies war. Es war der Dolch der Kaiser. Jener Dolch, den Kai von seinem Vater erhalten hatte und der die Kaiser auswies, wie früher ihre Tiere, die sie als Zeichen verkörperten. Kai hatte im Übrigen den Adler als sein Zeichen behalten, obgleich Dranzer nicht mehr an seiner Seite verweilte. Es war ein letztes Geschenk an den weißen Greifvogel gewesen. Ein Dank... Tala musterte zugleich seinen silbernhaarige Freund, der trotz der beinahe unbedeutenden Zeit seiner Regenschaft - wenn man sie mit anderen Kaisern verglich - schon stark mitgenommen wirkte, als er ihm näher kam. Doch er konnte mit großer Erleichterung feststellen, dass nirgends eine Verletzungen am Körper des Kaisers sichtbar war. Nur weißer Stoff lag unter Kais Füßen, zerfetzt und zerschnitten. Etwas traurig blickte Tala auf die Überreste der Toga. Es war Kais Heiratsgewand gewesen. Er hatte es also zerstört... Der Rothaarige konnte sich noch genau daran erinnern, wie Aidria nach ihrer Rettung ihre Toga an Ray weitergegeben hatte und letztlich war Ray mit diesem Gewand verbrannt worden... Kai blickte im selben Moment, da Tala vor ihm stehen blieb, auf und schaute seinen alten Freund aus roten Augen an. Seine Wangen waren ebenso gerötet durch das Weinen, doch die Tränen waren wenigstens schon vor einiger Zeit versiegt. Unmittelbar darauf jedoch, breitete sich ein fröhliches Lächeln auf Kais Lippen aus. Er stand auf und kam auf Tala zu, der bewegungslos an der gleichen Stelle verweilte. Im nächsten Moment warf sich Kai seinem Freund an die Brust und schluchzte leise, dann wurde es still um sie. Im drauffolgenden Augenblick jedoch spürte Tala, wie Kai ihm den kaiserlichen Dolch in die Hand legte und immer noch mit den Kopf an seiner Schulter verweilte. "Tu' mir diesen einen Gefallen mein Freund, halte den Dolch für mich." Tala verstand die Aussage nicht recht, hielt den Dolch jedoch in seiner Hand, während Kai zu ihm aufblickte und immer noch lächelte. "Du warst mir immer ein guter Freund. Hast mir beigestanden und geholfen in jeglicher Lebensituation. Ich danke dir, Tala. Ich werde das immer in Erinnerung behalten. Vergiss mich nicht." Tala war so verwundert über die Aussage, dass er nicht rechtzeitig reagieren konnte, als Kai seine Arme um ihn schlang und sich an ihn drückte, während die Klinge des Dolches in seinen Körper stieß. Der Dolch verfehlte nur knapp des Silberhaarigen Herz und fügte ihm somit eine tödliche Wunde zu... Erschrocken konnte Tala nichts tun. Er war erstarrt, während Kai sich wieder aus der Umarmung löste, dem Rothaarigen einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte und leise daraufhin wisperte: "Ich danke dir, mein Freund." Im nächsten Moment schlossen sich seine Augen und er fiel nach hinten, wodurch Tala schlagartig wieder in die Gegenwart zurückgerissen wurde und ihn auffing. Rasch zog er ihm den Dolch aus der Wunde, woraufhin fiel Blut aus ihr strömte und jenes Talas Gewänder völlig besudelte. Doch dieser war zu verzweifelt, als dass er sich um so etwas Belangloses scherte. "Kai! Nein, Kai... W-Was hast du nur Dummes gemacht?! Wie kannst du mir so eine Schuld auferlegen, Kai! Bitte, b-bitte nicht -!" Schluchzend nahm er ihn in seine Arme und hörte nur noch das sehr schwache Atmen des Kaisers. "Du trägst keine Schuld. Dies ist der Weg, den i-ich g-gewählt habe. D-Du hast mir beigestanden. Dafür, danke ich dir, Tala." Ein letztes Mal öffnete Kai seine Augen für diesen Satz und grinste gequält. Er erhob seine Hand und wollte sie an Talas Wange legen, um ihm die Tränen fortzuwischen, doch ehe sie diese erreichte, fiel sie leblos wieder zurück. Zugleich schloss Kai seine Augen und tat seinen letzten Atemzug, geborgen in den Armen seines besten Freundes... Tala griff mit Tränen in den Augen nach dem kaiserlichen Dolch, an dem das Blut seines Freundes klebte. Er bürdete sich die Schuld für den Tod seines Freundes auf, auch wenn dies der Wunsch des Jüngeren gewesen war. Es hätte nicht so enden dürfen... Doch nun war Kai wenigstens wieder glücklich mit Ray vereint und Tala wusste, dass auch er eines Tages seinen Freund würde in die Arme schließen können. So lange würde er warten und ihn hier auf Erden vertreten... Sanft legte Tala Kai zu Boden und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Lebe wohl, mein geliebter Freund. Auf dass wir uns wiedersehen mögen in einer besseren Zeit." Langsam stand er daraufhin auf und blickte auf den Dolch in seiner Hand. Etwas zögernd hob er ihn an und stach sich schließlich damit in seine Wange. Blut lief an seinem Gesicht herab. Doch es machte ihm nichts aus. Selbst, dass eine Narbe bleiben würde, war ihm egal. Er hatte somit aber wenigstens eine Kennzeichnung, die ihn für den Rest seines Lebens dran erinnern würde, in welcher Schuld er bei seinem Freund noch stand. Und diesen würde er gewiss niemals vergessen, denn auch er würde auf ihn und Aidria herabblicken und sie behüten in ihren vielen weiteren Jahren... Dem war sich Tala sicher und er dankte seinem Freund dafür. Doch vor allem freute er sich schon darauf, nach seinem Tode, den er abwarten würde, seinen Freund endlich wieder in die Arme zu schließen und ihm ins Ohr zu flüstern, wie sehr er ihn doch liebte... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Die Jahre kamen und gingen. Zogen ins Land ein und verschwanden wieder wie leise Schatten. Talus Phillipus Arabs wurde vom Alter eingeholt und verbrachte dennoch weiterhin sein Leben damit, die kaiserlichen Pflichten Roms zu erfüllen. Er war ein starker und gerechter Kaiser. Sein Volk liebte und respektierte ihn, so wie er die Menschen achtete. Selbst die Christen hatten sich zur Ruhe gebetet und von Kanus Curdelus hörte man sein jenem schicksalhaften Tag vor so vielen Jahren nie mehr etwas wieder... Man munkelte jedoch, dass auch er, wie so viele andere vor ihm, durch Talus Schwert gefallen sei. Aidria war nun rechtmäßig die Frau an Talas Seite, nachdem man die Totenfeier des ehemaligen Kaisers vollendet hatte und die Überreste nach dessen Verbrennung zu denen seines Geliebten, in ein unterirdisches, steinerndes Grab gelegt hatte... So wie Kai bei Ray zuvor Drigger in einer fast unsichtbaren Gestalt bemerkt hatte, hatte auch Tala einen Adler aus der Asche entsteigen sehen und hatte Dranzer lächelnd nachgesehen, wie dieser am schwarzem Himmelszelt verschwunden war. Zwar hatte er einige Zeit um seinen Freund getrauert, wie auch Aidria und die Kinder es getan hatten, doch Tala wusste nun einmal, dass Kai und er sich eines schönes Tages wiedersehen würden. So fiel es ihm etwas leichter mit seiner Tauer und dem oftmals wiederkehrenden Schmerz dieses schweren Verlustes umzugehen... Dafür hatte Talus die Jahre genoßen, in denen er mitansehen durfte, wie seine Kinder aufgewachsen waren. Jene hatten letztlich erfahren, dass er ihr wirklicher Vater war. Zum Erstaunen ihrer Eltern, hatten sich die Kinder damit besser abgefunden als erwartet und so hatte das richtige Familienglück doch noch in ihrer Mitte einkehren können. Mittlerweile war Tala schon alt, aber sein Kampfgeist war noch immer nicht erloschen... Xevian hingegen hatte unter Dichtern und Philosophen studiert. Seine räuberische Art war gänzlich von ihm gewichen und mit dem Tatendrang seiner jungenhaften Jahre verschwunden. Nun war auch er ein Gelehrter der Philosophie und zog im Land herum, um Kinder zu unterrichten. Seine Frau, die bereits ein Kind von ihm erwartete, folgte ihm dabei. Artemis liebten ihren Mann über alles und war glücklich, Xevian endlich ein Kind zu schenken, das sie sich gewünscht hatten und das Tala stark mit Stolz erfüllte... Megara hingegen hatte sich, obgleich es eigentlich nicht sehr ansehnlich war, der Medizin gewidmet und war zu einer willenstarken wie mutigen Frau geworden, die jedem half wo sie nur konnte. Sie war zugleich zu einer wundervolle Frau herangewachsen und hatten erst vor einiger Zeit einen jungen, schönen Mann gefunden, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. Dieser hatte jedoch erstaunlicher Weise, eine leichte Ähnlichkeit mit Kai und Aidria, wie auch Diana und Apollon, waren am anfangs sehr misstrauisch diesem Jungen gegenüber gewesen. Jedoch schwiegen die führen beiden Götter darüber, dass sie insgeheim Hades wiedergeborene Seele in dem Jungen verspürten - es hätte Tala ja doch nur aufgeregt... Diana und Max hatten sich zugleich ein kleines Weingut mit Haus außerhalb Roms erstanden und lebten dort nun glücklich. Taius hingegen war zum Oberbefehlshaber aufgestiegen und musste von Legion zu Legion reisen. Apollon begleitete ihn dabei und verweilte immer an der Seite seines Geliebten. Und Achilles-Phillipus... Nun, er war zu einem starken und tapferen Mann geworden, der durch sein ungestümes Gemüt keinem Abenteuer aus dem Weg ging. Auch er zählte zu den Kämpfern des großen, römischen Heeres und bestritt immer wieder Kämpfe und Schlachten an der Seite seines Vaters. Wenn er dies nicht tat, hielt er sich im Kolosseum auf und betrachtete einige Spiele, die jedoch nicht mehr um Leben und Tod, sondern allein aus Freude und zur Ehre des Kampfgeistes abgehalten wurden. Der Kaiser selbst genoß sein Leben in vollen Zügen, neben seinem Amt, jeden Tag mit seiner geliebten Aidria... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Wie so jeden Abend, saßen sie gemeinsam am Brunnen im Garten und hießen die Nacht willkommen. Aidria lag wie früher, als sie noch jung gewesen waren, in den Armen ihres Mannes. "Glaubst du, wir sehen sie eines Tages wieder?", fragte sie unerwartet und blickte zu ihrem Gatten auf. Es war ein Thema, das beide schon lange nicht mehr angesprochen hatten, auch wenn beide - oftmals in Begleitung ihrer Kinder - mindestens an zwei Daten im Jahr die Gräber ihrer alten Freunde besuchten. Der angesprochene, in die Jahre gekommene Talus wandte sich von dem Ausblick des ruhigen Abends im Garten ab und erwiderte mit einem Lächeln: "Ja, ich denke, dass sie uns bereits erwarten. Sie werden uns glücklich zuwinken, wenn wir ihnen entgegen kommen. Doch wann dies sein wird ist ungewiss. Doch was auch kommen mag, wir werden gemeinsam diese neue Zukunft erwarten, denn das was Menschen für die Zeit sterblich macht, hatten selbst früher die Götter ersehnt. Es war insbesondere unsere Liebe und unsere tiefe Freundschaft, welche letztlich die Zeit überdauert und ewiglich hält." ^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^*<*<*<*< <*<*<*<^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^ ^~Amicus optima vitae possessio ~^ ^~Prope est a te, teus tectum est, intus est~^ ^~ Per omnia saecula Saeculorum ~^ Autem ^~Tempora mutantur nos et mutamur in illis ~^ Et ^~ Mors certa, nora incerta~^ Sic ^~ Tempus edax rerum ~^ ^~ Quicoquid aetatis retro est, mors tenet ~^ Autem ^~ Non omnis moriar~^ ^oooooooooooooooooooooo^*<*<*<*<>*<*<*<*^oooooooooooooooooooooo^ >^~ Ego sum via, vertias et vita~^< So sprach der Herr und schenkte Leben... ^oooooooooooooooooooooo^*<*<*<*<>*<*<*<*^oooooooooooooooooooooo^ >^~* The End *~^< Übersetzung Der Freund ist das beste Gut des Lebens Er ist bei dir, er ist mit dir, er ist in dir Von Ewigkeit zu Ewigkeit Aber Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen Und Der Tod ist gewiss, seine Stunde jedoch nicht So zernagt die Zeit die Dinge / alles Und was von unserem Leben hinter uns liegt, hat der Tod Aber ICH WERDE NICHT GANZ STERBEN... ^ooooooooooooooooooooooooo^*<^*<^*<>^*<^*<^*<^ooooooooooooooooooooooo^ ( 2 ) Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben... ^oooooooooooooooooooooooo^*<^*<^*<>^*<^*<^*<^ooooooooooooooooooooooo^ So, das wäre also geschafft und ad acta gelegt! Doch es ist noch nicht vorbei! Nein, der Epilog wartet natürlich noch und den gibt's dann in 2 Wochen, wenn ich wieder zurück bin! Ich hoffe sehr, dass nicht all' zu viele wegen diesem Teil enttäuscht sind, weil es ein Sad End war. Aber jede Münze und Medaille hatte bis jetzt immer zwei Seiten!!! Also werden wir uns hoffentlich zum Epilog hin wiedersehen! Bis dahin wünsche ich Euch superschöne Ferien und das Ihr Euch gut von mir und meinem Hang zum Dramatischen erholt und wieder für etwas Schönes von mir bereit seid, denn ich habe die Happy-End-hoff-Leser nicht vergessen!!! Ich jedenfalls würde mich sehr freuen Euch wieder zu sehen/ lesen und Eure Comments durchzustudieren :) Solange... Vale!!!(Leb wohl) P.S: Das Lateinische am Ende der Story ist sehr frei übersetzt, wundert Euch also bitte nicht, wenn etwas merkwürdig oder anders bei Eurer eigenen Übersetzung klingt! Ich habe dieses Mal nämlich auf faul geschaltet und hab lieber meine Nase in ein Buch mit römischen Sentenzen gesteckt und diese mit ihrer freien Übersetzung übernommen! Knuddelz, Eure Marli-chan Kapitel 29: *~Gratiam habere~* ------------------------------ Hier zuletzt das Bonuschapter für die Commentschreiber! Ich danke Euch allen für eure lieben, aufbauenden, heiteren, lustigen, freundlichen und motivierenden Kommentare zu dieser Fanfiction!!! Ohne Euch wäre ich wahrscheinlich nie so weit gekommen! Danke! ( Dankesliste ist nicht irgendwie nach der Reihe geordnet oder Ähnlichem) kara Chichi ShadowODarkness Namie87 Hayan purin arina-chan Kai- Houjou Devil_SSJPan Aja-chan RayKon Yami-san witchN Sland SweetC18 Cindy Shiruy Rinoa - Heartilly Yuukichan SilveryRaven Urd Miluiel DarkAngellady Endivie Beachgirl Uprightness Yanika saiya saiya-chan Mosquito HotAngel Slyn hermine11 Meiko-Chan Akai Libelle si ZanjaChan Wolli Hitomie Irn Mette _AmIiZuMi_ VeggieJr Ricki - Schneckchen- Atara cg Hitomi-chan corateddy Shadow757 Jarva volim-noc NATALIE_LE Jackie Ayanako Yumiko-Chan Sakurajima Kewl_Natsuki FireAngelgirl Phibby_Chan Va-Chan Peruka Kuragana LeenChan sylvergalux Ranko9000 mystical_elf honor kingquest Schnattchen13 Wakabayashi Wolf_of_Pain shadow-lady schwefelfell Chichilein YokoKudo Fynn-888 Alecchan Noire5 Luckygirl DistelfliegeNeri Erdnuckel ichigo8953 Kana Ty-vamp Yishiro Schantra Thril Sasi Vieela nobodyxx Chibitschina Taji - Nami Kazuhi-Chan eiko-salia jumi_saki Jen84 Hitomi99 MadEye87 Silberregen Hyoga Knopfauge chibidragon3 Bongo Malinalda Silvagravia littleVera Saku _Tami-chan_ -Viala- Kleblatt Neo-Flame ChibiDragon Vampirgirl666 Silverslayer sezuna17 Beyblader-Rayw Lavanja Schoko_pudding55 X66 *-Quietschie-* Shija Techno_Galaxie Ray-chani mini_welli Scharin kira001 ^ _____________________________________________________________________________^ Vale! Und vielleicht doch sogar auf bald! Eure Marlene Epilog: *~Ne ventis verba profundum~* ------------------------------------- >^~*Epilog*~^< ^~Ne ventis verba profundum ~^ - ^~...Gib, dass ich in den Wind spreche... ^~ Hallöchen!!! ^-^ Es ist Sonntag und somit schlägt die letzte Stunde dieser Fanfiction. Aber um ehrlich zu sein, weiß ich nicht so recht, wie ich es zu Ende bringen soll... Ich könnte jetzt ganze Romane über meinen Dank und mein Erstaunen schreiben, dass es so viele Leser/ innen gegeben hat, welche diese Geschichte gemocht, geliebt oder sie einfach nur gut gefunden haben. Deshalb nochmals einen herzlichen Dank an alle! *verbeug* Ich hätte gern noch einmal auf die einzelnen Commis geantwortet, jedoch fehlte mir die Zeit, ich hoffe, dass ihr mir das verzeihen könnt ^^ Ich möchte auch nicht mehr länger darüber reden, weil es immer nach dem Motto " Lange Rede- Kurzer Sinn" geht. Dafür möchte ich schon mal im Voraus sagen, dass ich natürlich noch viele weitere Fanfictions veröffentlichen werde, aber dass diese genauso gut angekommen, bezweifle ich doch etwas ^^; Tja, den Ratschlag mit der Idee etwas Ähnliches im alten Ägypten zu schreiben, habe ich nach langem Bedenken angenommen und bedanke mich hiermit für diesen Tipp. Jedoch habe ich erst mal meine anderen Fanfic's im Sinn und werde demnach erst in der Phase, da diese fortgeführt werden, mir einen Plan zusammenstellen, wie diese Fanfiction im alten Ägypten aussehen wird. ^^ Dafür geht folgendes weiter und wenn ihr Lust habt, dann schaut einfach mal rein: "Legendary Spiece" "Hündchen in Love" "Beyblade Love 2" sowie auf yaoi.de: "Addicted Lovers" >**************< Sowie nach Ende dieser Fanfic, wahrscheinlich schon am Montag oder Dienstag nächster Woche zum Lesen: "Slayerhunting" ( mit einem neuen Pairing) Ihr seht also, dass ich doch etwas vorgesorgt habe und es würde mich freuen Euch bei einer von diesen wiederzusehen/ lesen!!! ^-^ Jetzt jedoch wünsche ich Euch anschließend superviel Freude zum Epilog!!! >^~*Epilog*~^< zu " My Heart and I, just for you" ^~Ne ventis verba profundum ~^ ^~Talis hominibus fuit oratio quatis vita~^ (3) ^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^*<*<*<*< <*<*<*<^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^ " Mir ist heiß...Ich hab' Durst...Und Hunger...Wann machen wir endlich eine Pause?..." Dieses Gejammer dauerte jetzt schon seit Stunden an! - Genauer gesagt, seit sie mit dem Bussen angekommen waren. " Tyson! Noch ein Wort und ich dreh' dir den Hals um!", murrte ein Silberhaariger Junge und hob seine geballte Faust als eine Vorwarnung und ein Versprechen dem Blauhaarigen entgegen. " Schon gut, bin still...War nix gewesen...", meinte dieser sogleich hastig und entlockte seinen Freunden damit ein Lachen. " Wenn Kai droht, dann hat eigentlich keiner zu lachen...", grummelte der Junge mit der Kappe und verschränkte beleidigt seine Arme vor der Brust. " Komm schon Tyson, du und eine Spaßbremse?!", lachte sein Blondhaariger Freund namens Max und klopfte ihm versöhnlich auf die Schulter. Schlagartig hatte Tyson wieder gute Laune und ging an dessen Seite weiterhin durch die sandigen Straßen. Mensch, dass ist heute echt ein heißer Tag...<, dachte ein Schwarzhaariger Chinese und hob für einen Moment sein Gesicht gen Himmel, an dem nur die Sonne klar schien. Nicht ein Wölkchen weit und breit... Schließlich fiel sein Blick zur Seite. Mit einigem Abstand lief dort sein Teamchef und schaute sich ebenso die Ruinen an. Kai war heute irgendwie besonders schlecht gelaunt. Nun ja, eigentlich gar nicht mal so unverständlich. Sie hatten zwar erst kürzlich die Weltmeisterschaften gewonnen und hatten nun ursprünglich jeder Einzelurlaub machen wollen, doch als Enrico kurz darauf auf sie zu kam und vorschlug, dass er alle Teams zu einem kleinen Besuch nach Italien einlud, wo sie sich alle gemeinsam erholen könnten, wurde Kai mit seinem Protest dagegen überstimmt und musste nun mit seinem Beybladeteam den Bladebreakers, sowie allen anderen Teams ganze zwei Wochen in Italien verbringen. Dass dies nicht sehr erfreulich für den Teamkapitän war, war klar wie Kloßbrühe. Schließlich war so auch sein altes Team die Demolition Boys dabei, sowie die All Starz und White Tigers, worüber Ray sich insgeheim sehr freute. Leider gab es in jedem Team jemanden, den der Silbernhaarige dafür nicht ab konnte, sehr zum Leidwesen der Teams. Ständig gab es irgendwelche Streitereien, aus denen dann Kai zwar als Sieger hervorging, sich aber dafür seine anderen Teamkollegen bei dem jeweiligen Verlierer entschuldigen mussten... Dafür jedoch war heute der vorletzte Tag ihres gemeinsamen "Urlaubs" und so hatte Enrico spontan eine kleine Fahrt zu den letzten Überresten einer nahegelegenen Provinz Roms vorgeschlagen. Nun ja, viel Einspruch konnte man dagegen nicht einlegen, weil Enrico ziemlich gute Argumente hatte und so hatten sie sich gleich nach dem Frühstück, als Tyson sich endlich vom Essen hatte trennen können, aufgemacht... Tja und nun irrten sie bereits vier geschlagene Stunden umher, obgleich Enrico, der mit Oliver die Spitze der Führung bildete, strikt behauptete, er wüsste wo sie seien. Dass sie aber ständig an ein und derselben Figur nach einiger Zeit vorbeigingen, störte ihn nicht besonders. Er war viel zu sehr in das Gespräch mit Oliver vertieft... Diesen folgten die White Tigers, welche sich mit den All Starz unterhielten und gut zu amüsieren schienen. Der Rest der Majestics hingegen hatte sich den Bladebreakers angeschlossen und last but not least folgten die Demolition Boys in einem gebürtigem Abstand. " Hey Ray, träumst du?" Eine Stimme neben ihm riss den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken. " W...Wie bitte?" Etwas skeptisch schaute Robert ihn von der Seite aus an. " Ich habe nicht gewusst, dass Kai dir so neu ist, dass du ihn die ganze Zeit über anstarren musst", sprach der lilahaarige Deutsche. " Oh...Nun...". Ray errötete peinlich berührt und schaute wieder auf den Weg, der noch immer vor ihnen lag. Er hatte gar nicht richtig gemerkt, dass er Kai die ganze Zeit über angestarrt hatte... Um sich abzulenken fing er einfach spontan wieder ein Gespräch mit Robert an, doch weiterhin fielen leichte Seitenblicke auf Kai. Mittlerweile hatte es Johnny geschafften den Russen in ein Gespräch zu verwinkeln, was Ray innerlich tief klagen ließ. Das hätte er sich nicht einmal getraut, wenn Kai schlechte Laune hatte. Doch diese schien wie weggefegt. Anscheinend schien das Gesprächsthema der beiden sehr interessant zu sein... Nun gut, vielleicht waren der rothaarige Schotte und der Silberhaarige ab und zu einfach auf der gleichen Wellenlänge... Das hatte er doch jetzt nicht wirklich gedacht?! ...Kai und mit jemandem auf einer Wellenlänge?! ...Guter Scherz... " Worüber amüsierst du dich denn so köstlich? An einem Powerring V5 kann es nicht liegen..." Wieder wurden seine Gedankengänge von dem Deutschen durchbrochen und wiederum errötete er. " ...Schon...Schon gut..." Und wieder hatte er vergessen, nach welchem Thema sie gegangen waren. Er seufzte tief und legte einen Schritt zu. > Was ist heute bloß los mit mir?!< ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ " Gute! Hiere könne' wire eine Pause mache, eh", lächelte Enrico und geleitete Oliver, der sich bei ihm eingehakt hatte zu den Überresten eines alten Brunnens. In der Mitte von diesem Stand eine große Statue. Ein Mann mit einem Kranz, welcher ein Schwert in seiner Hand hielt und es siegreich von sich streckte. Oliver ließ sich mit dem blondhaarigen Italiener einfach auf den Rand fallen und blickte erst dann zu der Statue empor, während die anderen sie schon von weitem betrachteten, ehe auch sie an dem großen, runden Brunnenrand Platz nahmen. Als zuletzt die Demolition Boys kamen, welche sich gerade mit ihrem Teamchef zu streiten schienen, konnte sich Michael, der Teamkapitän der AllStarz einen blödes Kommentar nicht ersparen:" Hey Tala, dein Abbild!" Mit diesem Satz deutete er auf die Statue und ein Gelächter brach aus. Der rothaarige Russe nahm es gelassen. Wenn man ehrlich war, dann hätte die Statue des Kaisers wirklich ein Urahne des Russen sein können... " Tja Michael, wenigstens hätte Tala dann ansehnliche Verwandte im Gegensatz zu dir...", gab Kai unerwartet mit einem hämischen Lächeln von sich. Stille trat unter allein ein. Keiner hätte je geglaubt, dass Kai sich gerade für Tala einsetzten würde! Und schon gar nicht so eindeutig. Mit einem Schlag verfinsterte sich Michaels Blick. " Hast du irgendein Problem?!", zischte er gefährlich, während die beiden Teams der Kapitäne schon bedauerlich ahnten, was jetzt folgen würde...Noch eine Auseinandersetzung. " Ja, das Problem bist du!", erwiderte Kai und verschränkte seine Arme vor der Brust. Keiner hätte je gedacht, dass der Silberhaarige so eine schlechte Laune hatte, dass er ständig Streit provozierte. " Na ja, wenigstens hatte ich keinen Tick mit nem' schwarzen Bitbeast!", entgegnete Michael hart. " Es reicht jetzt, Michael!", trat Emilie dazwischen. " Ich hab wenigstens nich' geheult wie ne Memme als mir meines genommen wurde!", gab Kai sogleich knurrend zurück. Man konnte richtig das Knistern zwischen ihnen vernehmen... Mit einem Mal jedoch beruhigte Kai sich, wand sich ohne ein weiteres Wort von sich zu geben um und stolzierte davon, ließ einen verdutzen Michael und einige aufatmende Teams zurück... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Es war bereits wieder einige Zeit vergangen und eigentlich hatten alle, dieses Mal gemeinsam und Enricos Meinung auslassend, beschlossen zum Abendessen zurückzukehren, da die Sonne bald untergehen würde. " Wo ist Kai eigentlich, ist er noch nicht zurück?", ermittelte Mariah und blickte sich um. Ray zuckte mit den Schultern. " Ich weiß leider auch nicht, er ist immer noch nicht zurück...". " Vielleicht hat er sich ja verlaufen. Wir sollten ihn suchen gehen", schlug sogleich Max vor. " Das ist wirklich ne' gute Idee, machen wir das. Je eher wir unseren Miesepeter gefunden haben, desto eher können wir zurück", beteiligte sich nun auch Michael am Gespräch, dem es insgeheim bereits Leid tat, dass er wieder die Sache mit Black Dranzer angesprochen hatte... " Ihr braucht Kai nicht zu suchen. Er hat einen besseren Orientierungssinn als euer ganzer Haufen zusammen...", kam es unerwartet von der Seite her. Sie sahen sich um und erblickten Tala, der gelassen am Brunnenrand saß und sich daraufhin mit seinen eiskalten Augen anschaute, sodass ihnen ein unangenehmer Schauer über den Rücken lief. " Ach ja, und woher willst du das so genau wissen?!", fragte Lee mit stechendem Blick. " Ganz einfach, weil wir früher auch drauf trainiert wurden uns sofort in jeder Umgebung zurecht zu finden. Ein deutlicher Vorteil..." Mit diesen Worten stand Tala wieder auf und ging zu seinem Team herüber. Er sprach etwas zu ihnen, dass konnten die anderen vernehmen, jedoch nicht was, da sie sich auf Russisch unterhielten... " Ist mir egal! Ich gehe Kai trotzdem suchen!", sagte Ray unerwartet und ehe jemand etwas dagegen erwidern konnte, steuerte er schon auf eine Straße zu. Der Rest sah ihm zwar etwas überrascht hinterher, aber dann brauchen auch sie auf. Die Demolition Boys waren selbst schon verschwunden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ray war völlig fertig. Die Sonne setzte ihm um einiges zu, da er die meiste Zeit über, in der er Kai gesucht hatte, gerannt war. Er blieb vor einer fast vollständig erhaltenden Säulenhalle stehen und wagte sich dann dort hinein, sodass ihm die Halle Schatten spendete. Zwar wusste der Schwarzhaarige selbst nicht so recht, warum er gerade so erpicht darauf war seinen Teamkapitän zu finden, aber es war nun einmal sein Freund... Erst jetzt schaute er sich wieder die alten römischen Säulen an und ging die Architektur bewundernd weiter, bis er in einen halb zerstörten Saal kam. Wen er da fand, ließ ihn erschrocken stehen bleiben... Kai saß, ihm den Rücken zugewandt, auf einer umgestürzten Säule und schaute sich etwas an. Leise trat Ray schließlich zu ihm, als er all seinen Mut zusammengenommen hatte und setzte sich an Kais Seite auf die Säule. Der Ausblick war phänomenalschön! Unter ihnen lagen weitere Überreste und dahinter war ein kleines Dorf. Noch weiter dahinter erstreckte sich eine Küste und die Sonne ging gerade am Horizont unter, verwandelte das Meereswasser in sanftes Feuer... Beide sprach sie nichts. Schauten nur dem Versinken der Sonne zu, während ein leises Säuseln ihre Haare berührte und mit ihnen spielte. " Wir...Wir haben nach dir gesucht...", sprach Ray darauf. Kai gab zunächst keine Antwort und schaute immer noch auf den Sonnenuntergang, bis er sich doch zu Ray drehte. " Das hätte ihr nicht tun müssen...Das hätte euch egal sein können...", sagte er schließlich in einem sehr ruhigen Ton. " Wie bitte?! Kai wir sind deine Freunde!" Rays verärgertes Gesicht zwang Kai ein Lächeln ab, was den Chinesen wiederum erstaunt. " Ja...Das stimmt...". " Na also!", grinste nun auch Ray und sprang freudig auf, sodass Kai etwas verwundert auf ihn blickte. Im nächsten Moment jedoch ergriff der Schwarzhaarige Kais Hand und zog ihn ebenso hoch. " Komm, lass uns zu den anderen zurückkehren! Sonst suchen sie uns am Ende noch beide und mit Tysons Sinn für Orientierung wird das ein Desaster, also gehen wir!" Erst etwas erstaunt, dann jedoch lächelnd willigte Kai ein und gemeinsam brachen sie auf. Doch gerade, als sie den Raum der Säulenhalle verlassen wollten, bebte plötzlich die Erde. Erschrocken klammerte sich Ray an Kai und im nächsten Augenblick brach der Boden unter ihren Füßen ein... Sie stürzten in eine endlos schwarze Tiefe..... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Langsam kam Ray viele Stunden später wieder zu sich. Sein Kopf tat schrecklich weh und alles um ihn herum schien sich zu drehen. Dennoch spürte er eine angenehme Wärme. Als er seine Augen endlich aufschlug blickte er in zwei dunkelrote Augen, die ihn erleichtert ansahen und sogleich stieg ihm die Röte ins Gesicht. " Endlich bist du aufgewacht..." Kai half ihm auf und etwas verwirrt schaute er sich daraufhin um, während der Silberhaarige ihn weiterhin in seinen Armen hielt, was ihn auch nicht sonderlich störte, wenn der Chinese es sich zugestand. " Wie lange war ich denn weg?", fragte Ray schließlich und wurde von Kai aus dessen Umarmung befreit. " Keine Ahnung...Jedenfalls ziemlich lange...", antwortete der Russe ruhig und stand sogleich auf, um zur Decke zu sehen. " Ein Glück, dass uns nichts geschehen ist, wir sind ein ganzes Stück gefallen", stellte Kai kurz darauf fest und Ray folgte schweigend seinem Blick und musste dem Älteren in Gedanken zustimmen. " Zurück können wir jedenfalls nicht, die Wände sind viel zu steil zum Klettern", sprach er nun bedrückt und richtete, an der feuchten Wand stützend, auf. Es war um sie herum ziemlich dunkel, nur das Licht von der Decke schien hierher hinab. " Das schon, aber wir können die Treppe benutzen. Ich habe vorhin, als ich aufgewacht bin, eine erspäht, vielleicht führt sie nach draußen. Ich schätze mal wir befinden uns hier in einer Art unterirdischen Fluchtweg, damals hat man viele gebaut, damit sich die Leute aus den Städten retten konnten falls Angreifer sie einnahmen oder Feuer ausbrach...", erklärte Kai ruhig und ging auf die Dunkelheit zu. Ray folgte ihm auf der Stelle, denn das Ganze war ihm nicht recht geheuer. Es war sehr kalt und nass. " Du kennst dich ja sehr gut aus...", gab Ray dennoch von sich und heftete sich an den Silbernhaarigen, um ihn ja nicht zu verlieren, während sie die Treppenstufen betraten, welche in die Höhe führten. " Hab' mich ne Weile mit dem Zeug befasst. Ein Geschichtsreferat und eine ganze Arbeit war der Anlass dafür. Erst fand ich das ziemlich öde, aber dann hat's mir gefallen", sprach Kai und blickte vor sich. Seine Augen gewöhnten sich nämlich langsam an die Finsternis und so konnte er die nächsten Stufen sehen. Ein Ausgang war jedoch immer noch nicht in Sicht. Ray hatte schweigend zugehört und war innerlich sogar erfreut darüber, dass Kai nun viel mehr mit ihm sprach. Dennoch war leichte Angst bei dem Chinesen geblieben. Er hasste die Dunkelheit und schon als Kind hatte er immer Angst vor ihr gehabt, so musste Ray sich ziemlich beherrschen, um sich nicht an Kai zu klammern, denn das wäre nun wirklich lächerlich gewesen. Und so eine Schwäche vor Kais Augen preiszugeben wäre echt das Letzte, was er wollte... " Dort ist ein Licht!", brach der Silbernhaarige plötzlich das Schweigen und holte Ray somit aus seiner Gedankenwelt, welcher perplex aufschaute. Aber tatsächlich, ein Licht war vor ihnen zu sehen und sogleich beschleunigte sich ihr Gang... Leider wurden sie bitter enttäuscht. Statt sich an der Oberfläche wiederzufinden, traten sie in eine riesige unterirdische Halle, welcher von einer oberen Öffnung mit Licht beschienen wurde. Jedoch war auch diese Ausgang viel zu weit entfernt. Das war den beiden Bladen jedoch mittlerweile sowieso egal. Sie betrachteten den faszinierenden Raum, denn dieser war im Augenblick interessanter. In der Mitte fand sich ein aus Stein gemauertes Quadrat auf welchem zwei Figuren, ebenso aus Stein, standen. Auf diese viel das Licht der oberen Öffnung und so konnte man sie gut erkennen. Um diese Mitte befanden sich Säulen in einem Kreis aufgestellt und immer zwischen diesen standen kleinere Skulpturen. Und als Kai nähertrat erkannte er, dass es die Götter der alten Antike waren, die man in Stein gehauen hatte. Ray folgte ihm nachdem er sich von der Schönheit des Saales hatte losreißen können. Kai war zu den zwei Statuen im Mittelpunkt getreten und betrachtete die Aufschriften auf dem großen Quadrat. Vorsichtig strich er über sie, als Ray sich an seine Seite stellte und die Statuen dabei musterte. " ...Das ist ein Grab...", gab Kai unerwartet von sich, sodass der schwarzhaarige Chinese in entgeistert anschaute. " ...Wie...Wie bitte?! - Woher weißt du das?!" " Das steht ihr. Das sind lateinische Inschriften, wie man sie nur auf Grabsteinen vorfindet. Der letzte Abschied der Freunde an sein, sozusagen...", erklärte Kai und versuchte weiteres zu entziffern. " Dann sind diese Statuen wahrscheinlich jene, die da jetzt in dem Grab liegen...", vermerkte Ray und trat etwas zurück. Ihm war nicht wohl dabei in einer Grabeshalle zu stehen. Eine Gänsehaut bildete sich deshalb auf seinen Armen. Durch die Entfernung, die er eingenommen hatte, konnte er die Skulpturen nun endlich ganz betrachten. Die eine war sehr stattlich und mit einer Rüstung versehen. Der junge Mann hielt eine Hand ausgestreckt auf der ein Adler saß, die andere Hand hielt einen Bogen der in den Boden gemauert worden war. Die zweite Skulptur, welche an deren Seite stand war etwas kleiner. Dieser Mann hielt ein Schwert in der Hand, das er von sich zur anderen Seite streckte und an seiner Seite war ein Tiger aus Stein abgebildet worden, der majestätisch an der Seite desjenigen verweilte. Ray blickte in die Gesichter der beiden Männer und er kam einfach nicht drum rum eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihnen und Kai, sowie ihm zu sehen. "...Kai....Kai, sieh' dir das mal...an...", brachte er stockend und leise hervor, doch der silbernhaarige Russe schien zu sehr in die Übersetzung vertieft zu sein. " Das...Das ist unmöglich! Das kann gar nicht sein!", sprach er plötzlich und zum ersten Mal, seit Ray Kai kannte, sah er pures Erstaunen in seinem Gesicht. " Was...Was ist denn los?!", ermittelte er deswegen auf der Stelle und eilte wieder zu seinem Freund. " Hier wird vom Sohn des Alexander Severus gesprochen. Aber es wurde nie etwas davon überliefert! Diesen Sohn gibt es in unseren historischen Fachwissen gar nicht! Das ist verrückt!" " Wie, den gibt es gar nicht?" " Wie ich schon sagte, es wurden nie Schriften oder Aufzeichnungen gefunden, die etwas von ihm berichtet haben und somit wurde sogleich der Nächste, der in der Gesichte als Kaiser verfasst wurde angenommen. Man hat den Sohn einfach ausgelassen..." Ray hatte sich eigentlich nie sonderlich für Geschichte interessiert, in der Schule hatte er das immer gehasst. Doch nun hatte auch das Ganze gepackt. Dennoch kam er schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, denn sie hatte immer noch kein Ausgang gefunden. " Na toll, wir finden das Grab eines angeblichen Kaisers, aber wir kommen hier auch nicht weg und wenn wir hier nicht mehr wegkommen enden wir bald so, dieser Kaiser hier!" Ray schrie schon fast und konnte sich nicht mehr einkriegen. " Ganz ruhig...Wir kommen hier schon raus, keine Sorge...", versuchte Kai ihn zu beruhigen und sprach sanft auf ihn ein, was auch tatsächlich half. " Tut...Tut mir Leid...Ich hasse nur diese Finsternis um mich herum...", gab Ray von sich ohne zu überlegen. Doch Kai kommentierte dies nicht, nahm es schweigend hin und sah sich wieder um. Eine weitere Skulptur viel ihm dabei ins Auge, die dem Grab gegenüberstand und ebenso groß gesteinert worden war. Er erkannte sogleich, dass es sich dabei um Jupiter und seine Gemahlin handelte. Jupiter war damals der höchste Gott gewesen und zum Ende der Antike hin war er mit Zeus, dem griechischen Gott verschmolzen und als ein Gott gehandelt worden, da war es dann egal gewesen, ob man Jupiter oder Zeus sagte. Von beiden war das Erkennungsmerkmal ein Adler und ein Blitz gewesen. Doch auf dieser Skulptur zeigte sich nur ein Blitz in der Hand des Mannes, während die erste Statue auf dem Grab den Adler bei sich trug. " Kai, sieh nur!", rief Ray ihn unerwartet und als der Silbernhaarige herumwirbelte, sah er des Schwarzhaarigen bleiches Gesicht. Dieser kniete vor dem Grab und fuhr über eine Inschrift hinweg. Sofort kniete auch Kai sich zu dem Schwarzhaarige. " ...Die Namen... jener, die im Grabe liegen...Sie...Sie lauten Kaius Severus...Und Raius Unus...Sie sind unseren sehr ähnlich...", stammelte Ray außer sich und Kai konnte nur zustimmend nicken, während auch er über die Zeichen im Stein fuhr... Doch plötzlich fegte ein warmer Wind durch die Halle und es zündeten sich die Fackeln an den Säulen an. Verschreckt sprangen Ray und Kai auf, wobei der Chinese sich an den Älteren klammerte. Ihnen war das nicht geheuer, bis unerwartet ihr Blade begannen zu leuchten, welche sie in ihren Taschen trugen. Sogleich, ohne zu Zögern, zogen Ray und Kai diese hervor. Die Bitchips von Dranzer und Drigger leuchteten stark im Licht und plötzlich bildeten sich ihre Gestalten vor dem Angesicht ihrer Herren. Für einen kurzen Augenblick schauten der Phönix und der Tiger Kai und Ray an, dann verschmolzen sie zu einem weißen Licht aus denen zwei Gestalten in weißen Gewändern hervortraten, welche genauso aussahen wie die Blader selbst. Der jüngere Schwarzhaarige lehnte sich an den Silberhaarigen, welcher ihn beschützend in seiner Umarmung hielt. Verschreckt stolperte Kai und Ray deshalb einige Schritte zurück. Doch Jene, die so aussahen wie sie, lächelten nur und verschwanden wieder im Licht, dass sich erst um die Statuen des Grabes zog und dann auf die Statue von Zeus und Hera zukamen. Alles geschah so schnell, dass Kai und Ray nichts machen konnten. Sie waren beide starr vor Schreck und blickten nun auf die anderen Skulpturen. Jedoch war das Licht so stark und blendete sie so fest, dass sie nicht wirklich etwas sehen konnten, bis eine sehr sanfte Stimme zu sprechen begann und das Licht langsam abnahm, bis nur noch eine Gestalt zurückblieb. " Es ist schön euch wieder zu sehen, nach so langer Zeit...Kaius und Raius..." Es war eine junge, wunderschöne Frau in weißen Gewändern und sie sah der Statue von Hera sehr ähnlich... Kai war der Erste, der es wirklich wagte, der Gestalt im Licht ins Gesicht zu blicken. " So lange habe ich darauf gewartet, dass Euch das Schicksal zu mir führt, denn dies war mein letzter göttlicher Wunsch, ehe ich vom Leben ließ..." Die beiden Jungen blickten voller Schreck auf die Frau, die ihnen entgegen lächelte. " Ich weiß, Ihr werdet höchst erstaunt über dies sein und mir nicht Glauben schenken wollen, aber Ihr seid die Wiedergeburten von Kaius und Raius...Ihr seid die neue Generation, welche das Leben nochmals als Geschenk angenommen hat... Doch mein letzter Rat an Euch, ehe meine Kraft gänzlich von dieser Welt verschwindet, möge sein: Vergesst nie Eure Wünsche und Träume, denn sie bestimmen Eurer Leben und Eure Liebe! Und dies ist das schönste Geschenk des Lebens! ...Lebt wohl, meine geliebten Kinder..." Mit einem Mal nahm das Licht wieder zu, dass sie stark blendete, dann war alles vorbei und die gewohnte Dunkelheit legte sich um Ray und Kai. Das gesagte der Frau schwirrte in ihren Gedanken, während der Schwarzhaarige immer noch in Kais Armen lag. Beide konnten nichts sagen, sie rührten sie nicht einmal. Sie konnten das Erlebte einfach nicht wahrhaben...Zu unwirklich erschien es ihnen und doch wussten beide, dass es der Wahrheit entsprach. Doch sollten Kaius Severus und Raius Unus tatsächlich ihr früheres Leben gewesen sein!? - Waren sie wiedergeboren worden um die Fehler, welche in der Vergangenheit getan worden waren zu entschuldigen?! Kai ließ sachte Ray aus seiner Umarmung und drehte sich mit diesem zu den Statuen des Kaisers und dessen Freundes herum. Die Vergangenheit und das Erlebte von eben würde sie wohl nie mehr loslassen. Aber um in die Zukunft zu blickten musste man die Vergangenheit hinter sich lassen...Aber dennoch durfte man nicht vergessen woher man stammte... So war es schon immer gewesen... Kai blickte ruhig auf sein Blade herab, das er in seiner Hand barg, als dieses plötzlich erneut zu leuchten begann, sowie Rays ebenso. Beide verspürte einen heftigen Wind, der sie umschloss und das letzte, das Kai erblickte, ehe er das Bewusstsein verlor, war sein Phönix vor seinem Angesicht..... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ " ...KAI!!!! .....RAY!!!! WO SEID IHR?!?!?!?!?" Lautes Geschrei erklang aus der Ferne und holte Kai zurück. Sein Kopf schmerzte höllisch und er spürte ein Gewicht auf ihm. Als er die Augen öffnete, erblickte er Ray, der noch bewusstlos auf ihm lag. Vorsichtig richtete er sich deshalb auf, um den Schwarzhaarigen nicht von sich zu stoßen. Alles drehte sich leicht um Kai und durch die Übelkeit, die in ihm aufstieg, ging es ihm nicht besser. Er griff sich mit einer Hand an die Stirn und versuchte sich innerlich zu beruhigen, während er immer noch die Schreie vernahm, welche nur langsam näherkamen. Stattdessen wand er seine Aufmerksamkeit der Umgebung zu. Sie waren wieder an ihrem Ausgangsort. Hier in der kleinen Halle, doch das Loch in das sie plötzlich gestürzt waren, war verschwunden. Alles war ruhig um sie. Doch die Sonne war bereits hinter dem Meer verschwunden und die Nacht lag mit ihrem klaren Sternenhimmel über ihnen... Kai seufzte tief die frische Nachtluft ein, als er merkte, wie auch Ray wieder zu sich kam und sich auf seinem Schoß aufrichtete. Ihm schien es ebenso nicht gut zu gehen. Er sah sehr mitgenommen aus und blickte sich ebenfalls verwirrt um, als er wieder klar sehen konnte. " ...Wir...Wir sind wieder hier...?!" Kai nickte schwach und blickte dann vor sich auf den Boden, während Ray bemerkte in welcher Situation er sich wieder mit dem Silberhaarigen befand, wodurch erneut eine Röte seine Wangen zierte. Der Russe zugleich hatte ihre Blade erspäht, die vor ihnen aneinandergelehnt auf einer Steinplatte lagen. Vergesst nie Eure Wünsche und Träume...< Wieder spuckte das Gesagte jener Frau in Kais Gedankenwelt, worauf er zu Ray sah, der immer noch auf seinem Schoß saß. Er packte mit sanfter Gewalt das Kinn des Schwarzhaarige und zog ihn zu sich. Noch ehe Ray etwas dagegen tun konnte, hatte Kai urplötzlich seine Lippen auf die seinen gelegt und löste damit ein unbeschreiblich schönes Gefühl in ihm aus. Wärme durchflutete seinen Körper und Glück stieg in ihm auf, während er sich enger an Kai schmiegte. Zwar wusste Ray nicht, was ihn dazu trieb den Kuss von Kai zu erwidern, doch dieser war ebenso innerlich aufgewühlt. Dennoch tat diese Nähe den beiden gut. Als die sich wieder nach einer längeren Zeit von einander lösten und Ray sich an Kai lehnte, fühlte es sich für beide so an, als wären sie schon eine Ewigkeit zusammen und unzertrennlich gewesen. " ...Ob dies unsere frühren Gefühle..." Ehe Ray seinen Satz zu Ende sprechen konnte, hatte Kai ihm seinen Zeigefinger sanft auf die Lippen gelegt und brachte ihm damit zum Schweigen. " Wir sollten nicht an die Vergangenheit zurückdenken...Sondern an die Zukunft...Das war es doch, was diese Frau zu uns gesagt hatte... Wir sollten ihren Rat annehmen..." Kais Worte waren nur ein Flüstern, dennoch berührten sie Rays Herz und ließen ihn vor Glück strahlen. Deswegen lächelte er und gab zur Antwort ein Nicken. " Ja...Da hast du Recht...". Auf Kais Lippen breitete sich ebenso unerwartet ein Lächeln aus, wobei er sich von Ray löste und aufstand, diesem dann die Hand entgegenstreckte, die der Schwarzhaarige dankend annahm. Beide griffen nach ihren Blades und als sie diese in ihren Händen hielten, tauchte unerwartet eine Person auf.... " Die Anderen haben nach euch gesucht..." Beide wirbelten verwundert herum, während Tala in ihr Blickfeld trat und überheblich lächelte. Rays Lächeln verschwand von seinen Lippen, doch Kais blieb. Er und Tala schenkten sich einen längeren Blickkontakt ehe der Rothaarige auf die Säulenhalle deutete, die aus diesem Raum führte. " Wir kommen gleich, geh' ruhig vor...", sprach Kai und Tala nickte verständlich, dann verschwand er wieder und ließ die beiden allein zurück. Woraufhin Ray seinen Gegenüber verwundert musterte. " Tala und ich...Wir sind sehr gute Freunde...Schon als Kinder haben wir zusammengespielt und sind dann auch gemeinsam in die Abtei gegangen...Keiner versteht mit so gut, wie es Tala tut...Doch selbst vor ihm habe ich noch so meine Geheimnisse...", erzählte Kai, als müsse er sich vor Ray rechtfertigen. Dieser war sichtlich enttäuscht, als der Silbernhaarige aussprach, dass keiner ihn besser kannte als Tala, denn er wollte Kai doch so gut verstehen! ...Schon immer...Seit ihrer ersten Begegnung...Denn er hatte gespürt, dass sie etwas verbunden hatte, doch erst am heutigen Tage hatte er erfahren was es war, wenn auch auf merkwürdige Weise. " Und ich hoffe, dass dieses Erlebnis eines von diesen Geheimnissen bleibt...Oder, was meinst du?" Ray blickte wieder Kai richtig in die Augen und nickte schließlich, wobei sein Lächeln zurückkehrte. " Ja, das bleibt unter uns. Wer von den Anderen würde auch schon glauben, dass du ein Kaiser warst?!" Ein kleines Lachen rangen sie sich beide ab, obgleich sie in ihrem Innersten immer noch sehr aufgewühlt waren. Mit einem letzten Blick zueinander und einem kleinen Lächeln machten die sich schließlich auf den Weg. Tala stand am Ende der Säulenhalle an eine weiße, halbzerstörte Säule gelehnt und wartete mit verschränkten Armen vor der Brust und geschlossenen Augen auf sie. Zu Dritt kehrten sie schließlich zu den Bussen zurück, wobei sie unterwegs zu den Anderen stießen, die sich schon große Sorgen gemacht hatten. Doch obgleich Ray sich dafür entschuldigte lagen seine Gedanken nicht bei seinen Freunden. Einzig und allein bei Kai und diesem schien es ebenso zu ergehen. Denn nun wussten beide, dass zwischen ihnen etwas geschehen war, dass große Auswirkungen auf ihre Zukunft haben würde, dies war für beide gewiss! Und beide waren gespannt, wie diese Zukunft sich entwickeln und entfalten würde. Denn sie würden nie ihre Wünsche und Träume aus den Augen verlieren und immer die Worte der Göttin in ihrem Herzen behalten... Ja, ihr Leben war ihnen gewiss; Denn das Leben ist ein Spiel, das gespielt werden muss... ^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^*<*<*<*< <*<*<*<^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^ (3) ^~...Gib, dass ich in den Wind spreche... ^~ ...Denn die Sprache der Menschen ist ihrem Leben gleich... >^~*Epilog End *~^< Autorin: M.St. / Marlene Seitenanzahl ( in Schrift "Script MT Bold" / 14) 362 Begonnen am: 19.05.2003 Beendet am: 05.08.2004 ^__________________________________________________________________________^ " My Heart and I, just for you" - ad acta Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)