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Lallodawelle

Megaego meets Minderwertigkeitskomplex oder Kaffee vs. Kakao
von

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Versprochen ist Versprochen!

Schon als ich um die Ecke in unsere neue Straße einbiege fängt mir mein Verhalten Leander gegenüber an Leid zu tun. Er war ja eigentlich ganz nett und ich sehe auch nicht unbedingt aus wie 18 oder? Ich seufze leise, worauf sich Lily zu mir umdreht und mir ein strahlendes Lächeln zuwirft in dem ihre Zahnlücken echt süß wirken. Ich lächle zurück und wuschele ihr einem durch die Harre, dann sind wir auch schon vor unserem Haus.

Die Fassade ist einfach nur weiß und das Haus sieht von außen irgendwie verdammt groß aus. Innen wirkt es leer und freudlos bis auf die vereinzelten Spielsachen von Lily die durch Flur und Wohnzimmer verstreut sind.

„Lilly räum bitte dein Spielzeug in die Kiste und ich koche in der Zeit okay?“, frage ich den Zwerg und grinse als sie schmollt aber dann schnell ihre Schuhe auszieht und ins Wohnzimmer rast.

Seufzend bewege ich mich in die Küche, die noch liebloser wirkt als der Rest des Hauses und fange an Kartoffeln fürs Püree zu schälen.

Lily kommt zurück in die Küche als die Kartoffeln schon kochen und ich den Tisch decke. „Willst du was trinken Lily?“, frage ich sie als sie sich unter schwerster Anstrengung auf einen der Stühle hievt. Da darf ich nicht helfen sonst ist sie beleidigt.

„Apfelschooorle!“, krakeelt sie zufrieden und ich stelle ihr kurze Zeit später das gewünschte vor die Nase.

„Magst du Lalle nicht?“, fragt sie während ich gerade einen Schluck von meinem Wasser trinke, der daraufhin in meiner Luftröhre landet und ich erstmal einen heftigen Hustenanfall bekomme.

„Wie kommst du denn darauf Lily?“, antworte ich mit einer Gegenfrage und versuche unschuldig zu klingen.

„Du hast ihn angeguckt wie Mama wenn ich mich beim spielen dreckig gemacht hab“, antwortet sie mit ihrer kindlichen Naivität und ich kann mir nur schwer ein Seufzen verkneifen.

„Ich wird mich morgen bei ihm entschuldigen Lily ich war wirklich unfreundlich“, antworte ich dann endgültig. Sie schaut mich prüfend an.

„Okaaaay, aber mach das auch wirklich ich passe auuuuf!!“, sie droht mit dem Finger und versucht mich ernst anzuschauen worauf ich zu lachen anfange.

„Versprochen kleine!“, sage ich ihr während ich mich daran mache die Fischstäbchen zu braten und den Spinat aufzustellen, weil die Kartoffeln schon bald fertig zum stampfen sind. Ja die kleine ist Spinat. Ich habe ihr nie erzählt, dass Spinat gesund ist, das ist vermutlich der einzige Grund aber immerhin.
 

Später, nachdem Lily fertig ist den Küchentisch mit grüner Pampe zu verzieren und die andere Hälfte in ihren Magen zu befördern setze ich sie mit ein paar Spielsachen ins Wohnzimmer, wo ich sie im Auge hab und fange an Hausaufgaben zu machen. Ja ich weiß gleich am ersten Tag aber Hey ich bin am Abi!

Lily lässt sich nur schwer ins Bett befördern an diesem Abend. Das Haus ist ihr immer noch verdammt fremd und ich würde den Knirps am liebsten gleich zu mir ins Bett hohlen aber sie muss sich an ihr neues Zimmer gewöhnen und sie wird irgendwann in der Nacht wohl doch wieder zu mir kriechen. Ich gebe ihr einen Gutenachtkuss auf die Stirn und lasse das Nachtlicht an, dann geh ich in mein Zimmer und versuche noch etwas zu lesen, aber meine Gedanken wollen heute mal wieder nicht aufhören zu kreisen. Immer wieder muss ich peinlich berührt an den Kindergärtner denken. Meine Güte ich habe mich benommen wie ein Kleinkind mal ehrlich. Und Lily mag ihn auch, normalerweise ist sie ein guter Bewehrter in Sachen Charakter und auch wenn sie noch so jung ist vertraue ich ihr im Großen und Ganzen was das angeht. Also werde ich mich wohl Morgen entschuldigen, wenn ich sie hinbringe.
 

Irgendwann muss ich wohl doch in einen unruhigen schlaf gefallen sein, denn ich werde wieder geweckt als etwas in meine Seite piekst.

„Dävii“, schnieft Lily leise. „Kann ich bei dir schlafen?“, nuschelt sie kleinlaut, mit ihrem Daumen im Mund und einem kleinen Teddy im Arm den ich ihr mal auf einem Rummel geworfen hab. „Klar Kleines“, nuschele ich verschlafen zurück und ziehe sie ins Bett. Sofort kuschelt sie sich zufriedenen in meine Arme und ist wie auch sonst innerhalb von wenigen Minuten eingeschlafen. Seufzend streiche ich ihr durch die Haare. Seit einiger Zeit schläft sie verdammt schlecht. Das hat schon angefangen bevor wir umgezogen sind und ich glaube es hat damit zu tun, dass sie einen Streit unserer Eltern mitbekommen hat, der sich um meine „Abnormalität“ gedreht hat. Ja sie wissen, dass ich schwul bin und meine Mutter ist nicht wirklich einverstanden damit. Meinem Vater war es eigentlich ziemlich egal und er hat mich sogar halbherzig vor ihr Verteidigt aber eben nur halbherzig. Ich habe mich schon längst damit abgefunden, dass mein Leben entweder Falsch ist oder sie nicht interessiert aber Lily ist für diese Erkenntnis eindeutig zu Jung.

Irgendwann gegen Morgen bin ich dann doch wieder eingeschlafen, allerdings nur für ein paar Stunden denn schon wieder werde ich vom Gedröhne meines Weckers geweckt. Etwas rührt sich neben mir und schon haut Lily mit ihrer kleinen Hand einmal kräftig auf den Wecker und er hört auf zu piepen.

„Schon aufstehen?“, nuschelt sie verschlafen und schmollt mich an. „Ja leider“, antworte ich ihr grummelnd, weil mir selbst sehr viel Schlaf fehlt und erhebe mich aus dem Bett.
 

Nachdem wir beide unsere Zähne geputzt haben, suche ich Lily Klamotten raus die sie zum Glück schon alleine anziehen kann und gehe noch duschen und mich selber anziehen. Mit einer verwaschenen und mit stylischen Löchern verzierten Jeans und einem Schwarzen Hemd, dass über die Hose hängt und wie immer oben ein Stück aufgeknöpft ist betrete ich später die Küche wo Lily schon am Küchentisch sitzt und einen Kakao schlürft. Man kann kaum glauben wie selbstständig ein 4Jähriges Kind sein kann, wenn sie gut erzogen ist. Ich stelle ihr eine kleine Schüssel Müsli vor die Nase und sie fängt sofort an glücklich vor sich hin zu mampfen während ich mir einen schwarzen Tee mache. Ich kann morgen nichts Frühstücken und da ich kein großer Fan von schwarzem Kaffee bin muss eben etwas anderes hehr um mich wach zu machen.
 

Eine halbe Stunde später stehen wir am Toor vom Kindergarten wo Jana steht und eine Zigarette raucht. Wir sind recht früh, weil ich ja in die Schule muss. „Morgen“, gähne ich verhalten und lächele sie Müde an.

„jut jeschlafen is wat anderes, wa?“, fragt sie mich mit einem kleinen Lächeln. Ich schüttle nur den Kopf. Lily hat schon ihre Wanderstiefel an und einen kleinen Rucksack mit ihrer Brodbox auf dem Rücken. „Ist schon jemand drin?“, frag ich. „Dann bring ich den Knirps rein und muss dann bald schon wieder weg, ich hab Schule.“

„Jaja Lalle ist schon ne Ewichkeit da. Der wollt noch Sandwichs machen, weil wohl wieder viele dit Essen für de Kinders verjessen, aber nich alle wie ik sehe hm?“, fragt sie keck und zeigt auf den Rucksack von Lily. Ich nicke lächeln. „Einer muss ja an sie denken“, murmele ich vor mich hin und gehe dann mit Lily rein.
 

Diesmal achte ich darauf nicht zu heftig die Tür zu öffnen und der Perlenvorhang klappert nur ein wenig. Aber es scheint zu reichen denn schon kommt Leander in den Flur, ein Küchenhandtuch über der Schulter und nen Becher Kaffee in der Hand.

„Ihr seid aber Früh“, meint er und ich bewundere wie er so ruhig bleiben kann wo ich doch so unfreundlich zu ihm war. Er sieht wieder verdammt gut aus.

„Hallo Lalle“, grinst Lily fröhlich und rennt auf ihn zu.

„Ja hey…“, murmele ich leise und peinlich berührt. „Ich muss ja in die Schule.“

Er nickt einfach und gibt ein uninteressiertes Geräusch von sich. Ich seufze.

„Ich muss dann auch wieder…“, es ist eisig hier drin hab ich das Gefühl. „Lily benimm dich bitte!“, meine ich dann gespielt streng und schaue auf den Knirps runter der mir für ihre Verhältnisse einen undefinierbaren Blick zuwirft.

Ich dreh mich um und will gerade gehen da hält mich Lily auf. „Du hast es versprochen dävi“, ich kann das schmollen in ihrer Stimme hören und lasse den Kopf hängen.

Ein seufzen kann ich mir nicht verkneifen und ich drehe mich wieder um und lächle Leander schief an, der etwas verwirrt aus der Wäsche schaut.

„Entschuldigung, dass ich Gestern so unhöflich war“, sage ich leise und schaue ihm in die Augen damit er sieht, dass ich es ernst meine. Ich bin froh, dass es noch nicht so hell ist denn meine Wangen fühlen sich mal wieder etwas erhitzt an. „Ich hab mich benommen wie ein Kleinkind“, füge ich mit einer Grimasse hinzu und schüttle den Kopf. „Der ganze Umzug und so hat nur einfach seine Spuren interlassen, normalerweise bin ich ganz freundlich zu Fremden“, woher kam das jetzt? Ich ducke meinen Kopf und diesmal muss er wirklich blind sein um zu übersehen, dass mein Gesicht wie eine rote Lampe leuchtet. „Vergiss das wieder ich rede zuviel“, murmele ich jetzt wirklich peinlich berührt und schaue zu Lily runter die mir mit einem breiten Grinsen ihre Daumen zeigt. Ich muss ein wenig kichern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Medieval
2013-10-21T23:31:40+00:00 22.10.2013 01:31
Super Kapi ^^

Lily ist echt süß!
Niedlich wie sie David doch noch dazu bringt sich zu entschuldigen ^^

Freu mich schon aufs nächste Kapi :)
Von:  Khaosprinzessin
2013-10-21T21:15:26+00:00 21.10.2013 23:15
uuuuuhh es geht weiter :D
lily is soooooooo niedlich!!! ich an ihrer stelle würd auch zu Dävi ins bett krabbeln ;)

bin schon aufs nächste kapi gespannt. und vor allem auf das fest und was da wohl alles passieren wird... *überleg*

aaaahh ich werd schon ganz hibbelig!!!

ps: das nächste kapi vom mistgestück is fast fertig^^


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