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2. (Sternen)Himmel

Ich kann das feuchte Gras unter mir fühlen, als ich mich nach hinten auf die Wiese fallen und dann meinen Blick gen Himmel schweifen lasse. Millionen und Abermillionen Lichtpunkte kann ich erblicken und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

„Schön oder?“

Ein zustimmendes Nicken kommt von meinem Begleiter (den ich auch als mein Date bezeichnen könnte). Er lässt sich neben mir nieder und rückt ein kleines Stückchen näher.

„Unvorstellbar, wie weit die Sterne weg sind. Dass uns von einigen das Licht erreicht, obwohl sie bereits nicht mehr existieren.“

Ich nicke ehrfürchtig in Zustimmung. Wie winzig ich mir immer vorkomme, wenn ich nach oben gen Himmel schaue, klein und unwichtig, wenn man sich die Dimensionen dort oben vorstellt. Ich liebe den Himmel bei Nacht und so lasse ich meine Augen schweifen auf der Suche nach bekannten Sternbildern.

„Schau, dort drüben ist der Große Wagen!“ Er ist immer das erste Sternzeichen, welches ich sehe, wenn ich nach oben blicke.

„Wo?“, werde ich gefragt. Ich rücke noch ein kleines Stück näher an meinen Begleiter und deute nach oben, so dass er an meinem Arm entlang blicken kann. „Ach… dort…“ Ich lächele für mich hin und schaue weiter.

„Wie schön der Himmel bei Nacht ist…“ Ich schmunzle, weil es so wahr ist und dann sehe ich das Sternbild, welches ich immer suche.

„Siehst du, da ist Kassiopeia.“

Als ich das Himmels-W erblicke, wird mir bewusst, dass ich deine Stimme zu hören glaube, dass vorher gar nicht mein Begleiter gesprochen hat, sondern mir meine Erinnerungen einen Streich gespielt haben.

Ich starre Kassiopeia an.

Wie lange du gebraucht hast, bis ich sie gefunden hatte. Du hattest deinen Arm um mich gelegt und dich zu mir herunter gebeugt, damit du sie mir zeigen konntest.

„Wollen wir nach Sternschnuppen Ausschau halten?“, fragt mich mein Begleiter und ich nicke nur stumm und kann meinen Blick nicht vom Firmament abwenden.

„Da! Da war eine!“

„Ach verdammt, jetzt habe ich mir vergessen etwas zu wünschen!“

Aber das stimmte nie, mein einziger Wunsch damals war, dass alles immer so bleiben würde, wie es war.

Doch leider läuft es im Leben nicht immer so wie man es sich wünscht.

„Und? Schon eine gesehen?“

Ich schüttele den Kopf und blinzele die Tränen weg, die mir in den Augen stehen.

Und als ich meinen Kopf auf die Schulter meines Begleiters lege, frage ich mich, wie lange ich dich noch vermissen werde…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jaelaki
2013-07-27T16:53:09+00:00 27.07.2013 18:53
Hallo!
Ich konnte mich so wunderbar in diesen Drabble einfühlen. Du hast es wirklich sehr schön beschrieben. Dieses Gefühl, wenn man in den Sternenhimmel sieht. Kenn das nicht jeder irgenwie? Ich liebe den Sternenhimmel auch sehr, obwohl ich früher als Kind manchmal Bedenken hatte, was passieren würde, wenn ich plötzlich dort hineinfalle, wenn die Erdanziehungskraft plötzlich nicht mehr funktionieren sollte. Ein dummer Gedanke vielleicht, aber auch ein ehrfürchtiger. xD Ich schweife ab.
Ja, dieser Zwiespalt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Wer vermisst nicht jemanden oder kennt diese Erfahrung? u.u
Ein toller Drabble. Ich schaue weiter. ^.-

LG Jaelaki

P.s. da diese Drabbles - natürlich - kurz sind, werde ich nicht einfach für einen Kommentar hier ein Re-✖✐✖ stehen lassen, sondern einfach mehrere Drabbles kommentieren, ich denke, das ist fairer. ^.-
Antwort von:  w-shine
04.08.2013 18:18
Hallöchen :)

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Oh, dein Gedanke als Kind über den Sternenhimmel find ich ja niedlich :)
Freut mich, dass es dir gefallen hat, ich freue mich jetzt schon total auf meinen Urlaub, wo ich mal aus der Großstadt rauskomme und mal wieder vernünftig Sterne schauen kann!

Find ich nett von dir, dass du mehrere von den Drabbles als Gegenkommentar schreiben willst, freut mich natürlich total, vor allem weil ich ja auch nur ein kurzes Geschichtchen von dir kommentiert habe. Danke :)

LG Shine
Von:  DemonhounD
2013-04-20T13:14:31+00:00 20.04.2013 15:14
Uh... wieder sehr schön und mit diesem traurigen Unterton, den ich in Geschichten sehr mag. Ich fand es etwas verwirrend, weil man teilweise nicht gut erkennt, wer eigentlich gerade spricht. Ein paar mehr Hintergründe über die Art des Verlustes fände ich gut - und auch darüber, wie das lyrische ich nun mit ihrem "Date" verfährt, denn immerhin schaut man sich allein bei nacht und zu zweit den Sternenhimmel nicht mal "einfach so" an. - Wird sich das lyrische Ich auf eine weitere Beziehung einlassen können und den Verlust verdrängen? - Oder bemerkt sie an diesem Abend erst, dass es noch zu früh für einen Neustart ist?
Das fände ich schön, wenn es weiter rauskommen würde.

Ansonsten habe ich nur ein paar Kleinigkeiten an der Schriftsetzung zu meckern:

1)
Ein zustimmendes Nicken kommt von meinem Begleiter (den ich auch als mein Date bezeichnen könnte).

[In diesem Satz kann man die Klammern ruhig durch einen Nebensatz ergänzen. Das wirkt irgendwie flüssiger. Kanns nicht besser erklären.]

2) Mein ewiger Feind: Die drei Punkte am Ende eines Textes.
Ich denke, ein selbstbewusster einzelner Punkt wäre hier angebrachter. Der berühmte "Punkt-Punkt-Punkt"-Moment wird, wenn er wie hier gut geschrieben ist auch stattfinden, ohne, dass der Leser darauf erst aufmerksam gemacht werden muss.

Schöne Geschichte insgesamt. Aber von dir erwarte ich auch nicht weniger. ;-)

Frohe Schreibziehergrüße!
Antwort von:  w-shine
21.04.2013 20:00
Danke für deinen Kommentar :)
Du hast recht bei dem One-Shot bleibt vieles unklar, was ich damals so beabsichtigt hatte, aber wahrlich in diesem Fall nicht so ganz schlau ist, weil man so nicht so recht weiß, was ich eigentlich sagen will. Na ja, so ist es nun, müssen alle mit leben :P
Ach ja, die lieben drei Punkte. Ich kann einfach nicht ohne sie! Meine allerbeste Leistung war eine Geschichte, in der ich tatsächlich fast keinen einzigen einzelnen Punkt benutzt habe, sondern immer drei zusammen (sie ist nicht hier auf Animexx, brauchst sie nicht zu suchen :P). Furchtbar nervig, seitdem hab ich versucht mich zusammen zureißen, aber manchmal entwischen sie mir doch^^"

Freut mich aber, dass dir die Geschichte insgesamt gefallen hat :)

Liebe Grüße,
Shine
Von:  TommyGunArts
2012-05-08T09:49:17+00:00 08.05.2012 11:49
Am Anfang fand ich die Geschichte ebenfalls ein wenig verwirrend, aber gegen Ende wird es klarer. Die Protagonistin scheint erst mit ihrem Begleiter zu reden, scheint mit ihm im Gras zu liegen und zu plaudern. Doch das Gespräch findet nicht wirklich statt, weil ihr bloß die Erinnerungen in den Sinn kommen, an eine Zeit, in der sie und ihr Begleiter so im Gras lagen und in die Sterne blickten.
Ich gehe davon aus, dass der Begleiter nicht mehr am Leben ist, wobei du dies ja offen lässt. Genauso gut könnte er auch weggezogen sein oder so, wobei das nicht dieses Endgültige an sich hätte, das deine Geschichte verkörpert.
Insgesamt eine sehr traurige Geschichte, die mir ans Herz geht. Geschrieben ist sie wie immer gut und flüssig zu lesen.
Ich mag sie sehr gerne!
lg
E. Ternity
Von:  Trollfrau
2012-03-20T11:21:54+00:00 20.03.2012 12:21
Ein bisschen verwirrt hat mich diese Geschichte schon.
Eine Mischung aus Realität und Traum?
Ich frage mich, der der „Begleiter“ ist.


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