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Drachenfluch(1)

Der weisse Drache
von

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Das Ende

Tevi ritte auf Arien.

Er sah vor sich das Schloss, sah Xariel und dessen Armee. Er schluckte leer, als ihm die Grösse des Heeres bewusst wurde.
 

Lilith hielt sich an Jureks Stacheln fest.

Ihr Blich strich über die weite Ferne, über das Heer, welches sich in der Dunkelheit heran schlich. Sie zitterte leicht, in was war sie da hinein geraten? Drachen, Elben? Krieg!!?
 

Xariel flog über das Feld, wusste bereits, das die anderen auf sein Volk, seine Verbündeten warteten. Er konnte sie sehen, erkannte Caladriel und seine sechs Brüder. War er im Begriff, einen Fehler zu machen?
 

Jurek spürte Lilith, ihre Angst und ihre Tapferkeit.

Sein Herz schlug selbst höher, warum diente er dieser Frau? War er nicht der hohe Drache? Musste nicht die Königin am Ende ihm dienen? Durfte er gegen einen Bruder in den Kampf ziehen. Er sah an sich hinab und das auch noch als schwarzer, anstatt weisser Drache?
 

Die Königin stand hinter einem Fenster und sah hinaus auf das Land.

Nichts, sie konnte beim besten Willen nichts erkennen, doch sie glaubte Caladriel, wenn er behauptete Xariel sei auf dem Weg. Sie spürte bereits ihren Sieg nahen.
 

Vielleicht war es ein Fehler, vielleicht war es Schicksal…
 

Xariel schrie und Caladriel erhob sich mit seinen Brüdern empor, flog gegen seinen eigenen Bruder. Lilith duckte sich und hoffte darauf zu überleben, es musste nicht der Sieg sein, doch weder sie noch Jurek sollten sterben.

Sie befühlte ihre Brust, konnte sie jedoch nicht erreichten, denn sie hatte für diesen Kampf eine Rüstung erhalten – schwarz wie Caladriel war. Sie sah seinen Rücken an, noch immer bedeckte die schwarze Blache seine weisse Haut. In der Dunkelheit würden sie einfach so über die Soldaten hinweg fliegen und niemand würde sie sehen, nur die anderen Drachen.

Gott, steh und bei!

Zitternd sah sie ihrem Gegner entgegen und machte sich auf alles gefasst.
 

Die Wölfe rannten so schnell wie er es nie für möglich gehalten hatte. Er fühlte sich als wäre er neugeboren und der Wind wehte durch sein Haar.

Ich will Lilith retten!

Sein Blick wanderte über den Himmel, die Drachen waren in der Luft und flogen aufeinander zu. Er hielt die Luft an, hoffnungslos sah er den Herren der Lüfte zu.
 

„Xariel! Dreh um, lass es sein, ich will dich nicht töten, dich nicht verletzen!“, Caladriel schrie – seine Stimme war über das ganze Feld zu hören.

„Bruder, es ist zu spät! Wir sind nun in den Krieg gezogen! Krieg, du auf der deinen Seite, ich auf der meinen. Gewählt ist gewählt“

„Wo ist Tevi?“, Lilith sah Xariel an als die beiden Wesen aneinander vorbei flogen um sich zu umkreisen.

„Der Elb ist von uns gegangen! Er wollte uns nicht folgen, die Soldaten waren nicht sehr erfreut, hielten ihn für einen Verräter“, der Drache liess seinen Schwanz peitschen.

Lilith krallte sich bei Xariels Worten noch fester an Jureks Stacheln und auch Jurek gab ein Knurren von sich. Es waren Sekunden bist der Weisse auf den Roten los ging und seine Krallen in seinen Leib bohrte.

„Falle Bruder. Falle!“, Zorn durch zuckte sowohl Reiterin als auch Drache unermesslicher tiefer Zorn.
 

Tevi spürte eine Macht, gewaltig und zerstörerisch!

Bei meiner Seele, was ist mit Jurek los?

Zorn ist eine sehr gute Waffe, doch der Drache hat es nicht unter Kontrolle. Er wird alles zerstören.

„JUREK!!!!! Hör auf!“, Tevi schrie so laut er konnte, wusste aber auch dass keiner ihn hören würde. Sie rannten aussen an den Soldaten vorbei und waren in kürzester Zeit beim Schloss.

„Ich gehe zur Königin, lauft ihr davon, bevor ihr sterbt durch diese Macht!“, die Wölfe wollten widersprechen, „Kein Wenn und Aber, geht, wir werden uns wiedersehen, ihr könnt wieder zu mir kommen, wenn ich das hier überlebe, doch jetzt geht, ich befehle es euch.

Sie neigten den Kopf und rannten davon.

Er sah ihnen noch kurz nach und dann wandte er sich der Tür zu, ging wagemutig die Treppen hoch zum Thronsaal, wo er die Königin vermutete.
 

Sie sass gerade an ihrem Tisch und trank einen Schluck Wein. Ihre Gedanken waren bei Caladriel und ihrem zukünftigem Land. Neben ihr sass ihre jüngere Schwester.

Die Königin sah sie an. Neid war etwas Giftiges und es bezog immer wie mehr Platz in ihrem Kopf, ihre Schwester war schöner wie sie, aber was spielte das für eine Rolle? Sie war die Königin des Landes und bald die des ganzen Reiches!

Doch der Neid blieb und sie sah nur einen Weg dies zu ändern.

Sie erhob sich, die Jüngere sah sie kurz an und lächelte, sie war der Königin treu ergeben, kannte keine Furcht in ihrer Nähe, suchte sogar Schutz bei ihr.

„Was liest du da schönes, Schwesterchen?“

Die Schwester zeigte ihr den Buchtitel ‚Drachen und Flüche‘, die Königin spürte ein kleines Frösteln, das sich ihren Rücken hinab zog; es wäre ein Zeichen gewesen, eine Mahnung, doch sie hatte schon so oft auf diese Mahnungen verzichtet, sie von sich geschoben, sie würde auch auf diese nicht hören.

Eine Hand legte sich auf die Schulter der Kleinen, während diese sich wieder ihrem Buch widmete, die andere Hand fuhr in die Tasche, welche sie immer bei sich trug und zog die Klinge hervor die sie stets darin aufbewahrte.

Die Hand mit der Klinge erhob sich und die Tür sprang auf – Schwester und Königin fuhren herum, die Schwester bemerkte die Hand mit der Klinge, die Königin erkannte Tevi und Sekunden später wurde ihr bewusst, dass sich ihre Schwester gerade entfernte, aus Reichweite ihres Armes.

„Verdammt!“, fluchend rannte sie auf Tevi zu.

„Wartet“, er tritt ihr entgegen

„Stirb du kleine Kröte!“, die Klinge fuhr hinab und traf das Nichts. Tevi bewegte sich federleicht und schlug sie nieder.

„Lass den Krieg bleiben!“

Die Königin zu seinen Knien knurrte, wollte sich aufrappeln doch die Schwester warf sich auf sie.

„Lauft! Sie will euch sonst töten! Lauft! So geht!“, Tränen traten ihr in die Augen.

Der Elb schüttelte bloss den Kopf und legte eine Hand auf die Stirn der Königin, kaum hatte er sie berührt verfiel diese in einen unruhigen schlaf.

„Ich muss das alles stoppen, Jurek hat seine Macht nicht unter Kontrolle.“
 

Unterdessen trafen draussen die Armeen aufeinander, ein blutiges Gemetzel entstand. Bogenschützen von Calladra griffen an, doch die Gegner warfen Äxte und Beile hinauf, holten so die Bogenschützen von den Mauern und warfen Seile um selbsthoch zu kommen. Die Tore Calladras öffneten sich und zwei Bodentruppen zu je etwa 2000 Mann zogen in den Krieg. Sie waren jedoch noch immer in der unterzahl.
 

Tevi und die Schwester der Königin rannten hinauf auf das Dach. Tevi sah wie die Drachen Feuerspien und über die Menschen hinweg fegten, egal ob Freund oder Feind.

Er wollte Weinen. Er konnte nicht, zu sehr war er darauf fixiert Jurek zu erreichen. Erst einige Minuten später fiel ihm auf, dass auch die Schwester bei ihm war. Sie musterte ihn schon die ganze Zeit komisch.

„Was ist los?“

„Du bist doch ein Elb oder?“

„Ich weiss es nicht, Jurek behauptest es, wie kommst du darauf?“

„Einfach so, du hast so eine Ausstrahlung und wie du Aussiehst, es passt alles zu dem was ich aus den Büchern weiss, jedoch gibt es heute kaum noch Elben, vielleicht, bist du sogar der letzte.“

Sie dachte kurz nach, „Wenn du sie aufhalten willst, musst du mit ihnen reden und als Elb kannst du das, du musst dich nur sehr gut darauf konzentrieren! Stell dir vor, du wärst bei ihnen oder in ihren Köpfen!“

Er zögerte, sollte… wollte er sich eingestehen, dass er wirklich ein Elb war? Hat er das nicht schon getan, als er mit den Wölfen sprach? Er schloss die Augen und stellte sich Lilith vor und Jurek, wie er bei ihnen sass, auf dem Rücken des Drachens.

Und dann war er dort.

Lilith sah ihn und liess Jurek los, Tevi reagierte und packte ihre Hand – wollte!

Seine Hand durchdrang die ihre, konnte sie nicht anfassen und er sah wie sie viel. Ihre Augen waren geweitet vor Schreck und doch, eine Art Hoffnung glaubte er auch darin zu erkennen.
 

Jurek spürte die andere Präsenz, spürte wie Lilith los liess und sah sie fallen, Xariel sah ihr ebenfalls nach, hielt Jurek jedoch zurück, liess ihn nicht fliegen, sie nicht retten.

Er sah wie sie unten aufknallte, hörte ihren Schrei und das brechen ihrer Knochen.

„NEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“

Tevi fühlte wie sich etwas in sein Herz bohrte, seine Präsenz auf Jurek verschwand und er stand wieder auf dem Dach. Die Königin stand direkt vor ihm und hatte ihre Klinge in der Hand, die Klinge welche nun in seinem Herz steckte.

Er keuchte. Er suchte und fand. Die Königin musste auch ihre Schwester verletzt haben, denn das Mädchen lag auf dem Boden und hielt sich den Bauch.

Von unten erklangen Schreie, Gelächter – die Feinde Calladras wurden zurück geschlagen, dann wurde es Tevi schwarz vor Augen und all seine Magie löste sich auf.
 

Jurek bemerkte wie die Blache sich löste und seine weisse Haut kam hervor.

Xariel erstarrte.

„Du bist ein Weisser?!!“, damit liess er Caladriel los, dieser stürzte sich hinab, packte Lilith und flog aufs Dach des Schlosses, er wollte nicht, dass plötzlich ein Krieger zu ihr kommen könnte.

Auf dem Dach sah er die Königin, sah Tevi und ein Mädchen, welches schöner war als die Königin, um vieles und er sah die Klinge im Herzen Tevis. Das Blut von ihm klebte von an den Fingern seiner Mörderin.

Xariel und die anderen Drachen landeten bei ihnen. Sie knurrten einander gegenseitig an, doch Caladriel brüllte und alle verstummten.

Der weisse Drachen schritt auf die Königin zu, die mit geradem Rücken ohne Furcht in seine roten Augen blickte, er ging langsam.

„Ich wollte Frieden. Ich wollte dienen. Ich wollte Glück. Ich wollte meine Königin!“, er schüttelte den Kopf, „Deine Herrschaft ist hier zu Ende, mögest du für immer gefangen sein in deiner Klinge, die Seele dort drin wird warten und eines Tages wirst du vielleicht befreit, wer dich einmal besitzt kann dich nicht weitergeben ausser er liegt im Sterben! DeinKörper wird immer wieder neugeboren, Zwillinge soll es immer geben, eine soll die Seele tragen, die ihr zugesagt, die andere wird geboren ohne Seele, denn sollte eins die Klinge in diesen Körper geführt werden, würde die Hülle seinen Geist bekommen! Doch nun stirb!“, er hauchte sie an und sie zerstob wie Staub. Der Staub rann in die Klinge, die in Tevis Brust wartete, bis sie herausgezogen wurde.

Er ging auf die Schwester zu, diese zitterte, fürchtete um ihr Leben.

„Du musst nicht fürchten, du, die Schwester dieser Kreatur, die sich Königin nannte. Tevi wird dich heilen und dann achte auf deine Kinder, denn eines wird eine Seele tragen, dass andere nicht.“

Sie nickte.

Er sah die Drachen an.

„Wir waren die Herrscher. Wir waren die Könige dieser Welt. Nun sind wir es nicht mehr.“, er deutete auf Tevi, „Er ist ein Elb und wusste es nicht einmal, wir vergessen alles, wir verschwinden, wir sind nicht mehr wichtig.“, er neigte den Kopf zur Seite.

„Drum Brüder lasst uns ewig Leben, doch nicht als Drachen, sondern als das was wir wollen! Seht zu wie ich es mache, ihr müsst nicht teilen, doch ich will es so machen, denn ich will weder sie“, er sah zu Lilith, „ noch ihn“, nun blickte er zu Tevi, „verlieren.“

Er senkte den Kopf und sah Tevi an.

„Meine Magie soll dir gehören Elb, denn der Mensch könnte nichts mit ihr anfangen, sie hat keine magische Bestandteile im Körper“, er berührte Tevi und das Licht umgab sie.

Tevi öffnete erschrocken die Augen, sein Körper hatte sich von selbst geheilt als er wieder genug Energie hatte um es zu vollbringen. Zögernd blickte er sich um.

Vor ihm stand ein Junge mit weissem Haar, heller Haut und roten Augen.

„Jurek?“

„Ja Tevi. Ich habe dir nun all meine Magie gegeben und ohne Magie, bin ich auch nur ein normaler Mensch.“, dann ging er zu Lilith.

„Meine Geliebte, wie oft habe ich davon geträumt dich zu meiner Frau zu machen, mit dir bis ans Lebensende zusammen zu sein, dich nie wieder gehen zu lassen. Jetzt ist der Tag gekommen, an dem ich gehe und du wirst Leben.“, er strich sich über die Augen, Tränen liefen über seine Wangen.

Hinter den Bergen färbte sich der Himmel rot.

„Nimm mein Leben, geniesse dein Leben. Du sollst mein Leben erhalten, denn der Elb wird schon von alleine lange leben, du jedoch nicht, nun sollst du aber auch solange Leben!“, Jureks Körper löste sich auf. Er lächelte als sie die Augen öffnete und nach ihm griff.

„Warte, warum?!“, er legte ihr eine Hand auf die Wange und drückte sie an sich.

„Ich liebte dich, liebe dich noch immer und werde dich auch immer lieben!“ er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen und verschwand dann vollkommen.

Sie sass da und weinte.

Tevi sass da und weinte.

Die Schwester lag da und hoffte.

Die Soldaten begannen nicht mehr gegeneinander zu kämpfen, sie halfen einander.

Die Drachen standen da und bemerkten, wie der Krieg endete und sie flogen davon, mit dem Wissen, dass sie von nun an nur noch sieben waren, den der achte, Caladriel war tot. Er würde nie wieder in Gestalt eines Drachen auftauchen, den sein Leben steckt nun in einem Menschen und die Magie in einem Elben.

Tevi kroch zu Lilith hinüber, nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten, sie mussten nun ein Leben beginnen ohne Jurek, ohne Caladriel, am besten verschwanden sie von Calladra und kehrten all dem den Rücken zu. Für immer.

Und so kam es auch.

Lilith und Tevi verliessen Calladra einen Tag später, Lilith kaum ansprechbar, immer noch zitternd und weinen, Tevi mutig und voller Tatendrang Lilith sein Leben lang zu beschützen!



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