Zum Inhalt der Seite

Coloful Wonderland

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Grauer Alltag

Grauer Alltag

Seufzend warf Alice Kingsleigh einen letzten prüfenden Blick aus ihren braunen Augen in den großen Wandspiegel, kämmte ein letztes Mal ihre langen blonden Locken, wobei ihr Blick rastlos durch ihr weitläufiges Zimmmer wanderte. Obwohl dieses sehr luxuriös und gemütlich eingerichtet war, mit dem riesigen Himmelbett und den schweren Holzmöbeln, kam ihr dieses wie ein Käfig vor, aus welchem sie nicht entkommen konnte. Aus diesem Grund würde sie sich ihrem Schicksal ergeben müssen, zumindest solange, bis sie irgendeinen Ausweg aus der Misere gefunden hatte.

Ein letztes Mal strich sie ihr bodenlanges, reich verziertes Ballkleid aus glänzendem Satin glatt, damit ihre Mutter nichts an ihr auszusetzen hatte. Doch sie selbst hasste das "gute Stück" von ganzen Herzen. Das Kleid war grau. Grau wie Gewitterwolken... Und für Alice war dies auch sozusagen die Ruhe vor dem Sturm...

Denn es würde nicht mehr lange dauern und sie musste wieder einmal eine Teegesellschaft im Garten der wohlhabenden Ascots über sich ergehen lassen. Wenn es jedoch nach der jungen Frau gegangen wäre, würde sie diesem Ereignis am Liebsten fernbleiben. Aber es ging ja leider nicht nach ihrem Willen.

Langsam ließ sie sich an ihrem Schreibtisch nieder, um gedankenverloren in die Ferne zu blicken. Ihre Gedanken waren weit fort, in einem anderen Land... genauer gesagt in einer anderen Welt. Einer Welt voller verrückter Kreaturen, wie dem weißen Kaninchen, der kampflustigen Maus Mallymkun oder Tarrant Hightopp, dem verrückten Hutmacher. Diese Welt war das sogenannte "Unterland", doch Alice nannte diesen Ort das "Wunderland". Ein Land, welches nur so von grellen, bunten Farben sprühte. Da sah die Realität leider vollkommen anders aus. Sie war trist und langweilig...

Eigentlich hätte sie mit ihrem jetzigen leben sehr zufrieden sein müssen, war aus dem kleinen Mädchen von früher eine selbstbewusste junge Frau geworden. Denn nachdem sie aus Unterland zurückgekehrt war, hatte sie das Unternehmen ihres Vaters übernommen und eine rege Handelsbeziehung mit China aufgebaut. Doch zu welchem Preis? Sie hatte das Wunderland verlassen, mit der Begründung, dass sie noch Dinge zu tun und Fragen zu beantworten hätte. Doch die Wahrheit war, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht darüber im Klaren gewesen war, ob sie für immer in diesem Land bleiben sollte. Doch nun, einige Monate später, hatte sich ihre Meinung in diesem Punkt geändert...

"Alice, komm jetzt bitte! Wir müssen los, die Kutsche wartet schon!", drang die energische Stimme ihrer Mutter an ihr Ohr. Abermals seufzend erhob sie sich deshalb und machte sich auf den Weg, wollte sie die ältere Dame nicht warten lassen.

Und aus diesem Grund saß sie wenige Minuten später im Pavillion im Garten der Ascots, schlürfte Tee, führte hier und da ein paar belanglose Gespräche und beobachtete nebenbei die Menschen. Sie alle schienen nach außen hin vollkommen glücklich, zufrieden und amüsiert zu sein, doch war sich Alice sicher, dass diese ganze Aufmachung nur Fassade war. In Wirklichkeit war ihre Welt öde, trostlos und grau, jeden Tag der gleiche langweilige Alltagstrott. Und genau in diesem Moment wurde es ihr bewusst. Ihr wurde bewusst, dass sie nicht das gleiche Schicksal haben wollte, wie diese Leute.

Aus diesem Grund erhob sie sich und ging zielstrebig in Richtung des Gartens, genauer gesagt zu eine bestimmten Baum, in dessen Nähe sich ein Kaninchenbau befand. Hin und wieder warf sie einen prüfenden Blick über ihre Schulter, um sicherzustellen, dass sie unbeobachtet war und ihr niemand folgte. An ihrem Ziel angekommen nahm sie schließlich all ihren Mut zusammen und sprang in das Loch, wo sie sofort von totaler Finsternis eingehüllt wurde, während sie immer schneller fiel. Gleich würde sie zurückkehren... Zurück ins Wunderland...

Grün wie die Hoffnung?

Grün wie die Hoffnung?

Indessen dachte im Wunderland jemand sehnsüchtig an Alice. Es war ein Mann mit fahlem, schneeweißem Gesicht, wild zerzaustem orangefarbenem Haar und giftgrünen Augen. Diese wechselten jedoch je nach dessen Gefühlslage die Farbe; sie waren nur grün, wenn er glücklich war. Und im Moment war er wohl alles Andere als dies, weswegen das Grün langsam verblasste, um einem dunklen blau zu wichen, als Zeichen seiner Traurigkeit.

Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern saß er auf einem zerschlissenen Sofa in seiner halbverfallenen, baufälligen Mühle und dachte nach, wobei hin und wieder ein sehnsüchtiges und doch verzweifeltes Seufzen seine auffallend pinken Lippen verließ. In seinen behandschuhten Händen hielt er seinen grünen Zylinder, auf welchen er geistesabwesend starrte. War grün denn nicht die Farbe der Hoffnung? Das mochte wohl sein, doch seine einzige Hoffnung, nämlich, dass Alice zurück ins Wunderland käme, würde sich niemals erfüllen. Davon war er felsenfest überzeugt.

"Hutmacher! Was schaust du denn wieder wie sieben Tage Regenwetter? Ich hab es lieber, wenn du fröhlich bist! Dann sind nämlich deine Augen so herrlich grün! Und ist grün nicht die Farbe der Hoffnung? Oder hast du diese etwa bereits aufgegeben?", wandte sich nun dessen beste Freundin, die kleine weiße Maus Mallymkun, an ihn, welche soeben durch ein Mauseloch in den Raum geschlüpft war.

Langsam hob der Angesprochene seinen Kopf, um das kleine Geschöpf ansehen zu können. "Ach Mally... Sie wird nie wieder zurückkommen, hab ich Recht? Alice kommt nicht mehr ins Unterland, sie hat uns vergessen... hat mich vergessen...", erklärte der Hutmacher traurig, wobei die letzten Worte aus seinem Mund nichts mehr als ein Flüstern waren.

Doch die Maus, welche es sich auf dem Knie gemütlich gemacht hatte, schüttelte vehement den Kopf und sah ihren besten Freund streng an. "Sag doch so etwas nicht! Ich bin mir ganz sicher, dass sie uns nicht vergessen hat! Und sie wird bestimmt wieder zurückkehren, du musst einfach nur Geduld haben!", appellierte das kleine Geschöpf und sah zufrieden, wie die Augen des Anderen allmählich wieder ihr strahlendes grün annahmen.

"Ich glaube, du hast Recht! Es bringt mir nichts, wenn ich die ganze Zeit nur hier herumsitze und Trübsal blase! Lass uns rausgehen, ich möchte nicht länger hier drinnen rumsitzen, ja?", schlug er vor und sprühte nun vor Tatendrang und Lebensfreude. Er war sich zwar immer noch nicht so richtig sicher, ob sie zurückkehren würde, doch hatte er nun eingesehen, dass es ihm nichts brachte, wenn er sich gehenließ und sich seiner Sehnsucht hingab.

Die kleine Maus war zwar etwas überrumpelt vom plötzlichen Sinneswandel ihres Freundes, aber sie war froh, dass er nicht mehr länger betrübt war und deshalb nickte sie lächelnd und sprang sogleich von dessen Knie. Dann lass uns gleich gehen!", meinte sie und verließ zusammen mit ihm die Mühle, wobei sie lächelte. Sie freute sich, dass er wieder so grüne Augen hatte. Für die kleine Maus hatte dies vor allem einen großen symbolischen Wert. Der Hutmacher hatte das grün seiner Augen verloren, als er die Hoffnung aufgegeben hatte. Doch nun war sowohl die Farbe, als auch ein kleiner Funken Hoffnung wieder zu ihm zurückgekehrt.
 

An einer anderen Stelle im Wunderland wanderte Alice umher, wusste aber genau, wo sie hinwollte. Denn auch wenn sie lange fort aus dem Wunderland gewesen war, hatte sie niemals diese sanften, strahlend grünen Augen vergessen...

Rot wie die Liebe

Alice war also inzwischen ohne Zwischenfälle wieder ins Unterland zurückgekehrt. Sie freute sich unbändig, wieder in diesem Land zu sein. Dem Land, das sie so liebgewonnen hatte, in dem sie so sein konnte wie sie war und sich nicht zu verstellen brauchte. Dem Land, in dem sie von nun an für immer bleiben wollte, wenn die Bewohner dieser Welt es zulassen würden. Sie wollte vor allem wegen einer bestimmten Person hierbleiben, wenn dies es auch zuließe. Denn sie hatte schon lang gemerkt, dass sie im Wunderland ihr Herz verloren hatte. Und zu dieser Person wollte sie nun, in der Hoffnung, dass ihre Gefühle erwider werden würden. Doch zuvor steuerte sie den Palast der Weißen Königin Mirana an, welches sie schließlich betrat. Sie bemerkte allerdings nicht, dass ihre Ankunft nicht unbeobachtet geblieben war...
 

In der Zwischenzeit hatten sich Mally und der Hutmacher auf den Weg quer durch das Wunderland gemacht, wobei das Ziel des ausgedehnten Spazierganges nicht klar definiert war. Vor Allem Tarrant genoss diesen Ausflug in vollen Zügen, Schließlich hatte er ja seit Tagen seine Mühle nicht mehr verlassen.

"Du läufst in die falsche Richtung mein Lieber", ertönte plötzlich eine Stimme vor ihm, doch niemand war zu sehen. "Wie kommst du denn darauf, Grinser?", erwiderte der Angesprochene neugierig, woraufhin aus dem Nichts die Gestalt einer pummeligen lila Katze mit grünen Streifen auftauchte, deren Gesicht ein breites Grinsen zierte, weshalb sie den Namen "Grinser" trug. "Ich habe sie gesehen... An Miranas Schloss, sie ist soeben dort angekommen... Alice ist wieder ins Unterland zurückgekehrt!", erklärte das Tier, während es den Hutmacher abwartend anblickte. Abrupt war dieser stehen geblieben, starrte Grinser perplex an, seine Gesichtszüge waren vor Verwunderung entgleist. Doch dann löste sich seine Starre. Laut jauchzend sprang er wie ein verrückter umher, immmerwieder einen Satz schreiend: "SIe ist zurück! Meine Alice ist zurück!" Eine Weile beobachtete Mally das Schauspiel belustigt, aber nach einiger Zeit beschloss sie, dass es nun genug war. "Aber du siehst sie nicht wieder, wenn du hier die ganze Zeit herumtänzelst, lass uns zum Schloss gehen!" Tarrant nickte ergeben und wollte sich gerade auf dem Weg machen, als er noch einmal stehenblieb und sich suchend umsah, eher er sich kurz entfernte, um anschließend mit einer dunkelroten Rose in der Hand wiederzukommen. Er hatte nämlich vor, der jungen Frau seine Liebe zu gestehen, da ersich damals nicht getraut hatte, ihr dies zu sagen. Und er fand, dass für dieses Vorhaben eine Rose perfekt war. Denn schließlich war rot ja bekanntlich die Farbe der Liebe. "Und jetzt lasst unskeine Zeit verlieren, ich hab schon lange genug gewartet!", erklärte er schließlich und lief voller Elan gen Schloss.
 

Dort hatte Alice bereits ihre Freunde begrüt und war von diesen sehr herzlich empfangen worden. Vor Allem Mirana, die Königin von Unterland, hatte sich sehr gefreut sie wiederzusehen und war einverstanden, dass Alice nicht mehr in ihre Welt zurückgehen wollte.

Nun stand Alice in dem Gästezimer, welches Mirana ihr zugewiesen hatt, und zog sich um. Denn da sie von nun an im Unterland leben wollte, wollte sie auch nicht mehr das graue Kleid tragen. Sie hatte es gegen ein rotes Kleid getauscht und betrachtete sich nun zufriedxen im Spiegel, als es mit einem Mal an der Tür klopfte. "Herein!" Es erschein eine Magd, welche den Kopf leicht senkte, ehe sie sprach. "Es wartet Besuch unten in der Empfangshalle auf Euch!", teilte sie mit, ehe sie wieder verschwand. Neugierig, wer der geheimnisvolle Besuch wohl sei, verließ Alice den Raum, um in die Empfangshalle zu gehen. Doch als sie sah, wer dort auf sie wartete, blieb sie einen Moment lang wie angewurzelt stehen.

Wirr zerzaustes Haar, bleiche Haut... und diese unbeschreiblichen grünen Augen...

"Hutmacher!" Die Überraschung wich der Freude und ein unbeschreibliches Gefühl, als flögen Tausende Schmetterlinge durch ihren Bauch, machte sich in ihr breit. Schnell hatte sie die letzten Meter überwunden und ließ sich dann überschwänglich in die ausgebreiteten Arme ihres besten Freundes fallen, welcher sie lächelnd umarmte. "Ich bin so froh, dich zu sehen! Ich muss dir etwas Wichtiges sagen", murmelte sie in sein Ohr und sah ihn an. "Lass mich bitte zuerst reden! Also erst einmal muss ich sagen, dass du in diesem Kleid wirklich wunderschön aussiehst. Also nicht, dass du sonst nich schön ausshiehst aber heute siehst du besonders schön aus, fabelhaft, einzig..." "Hutmacher!", stoppte Alice den energischen Redefluss Tarrants, was immer geschah, wenn er aufgeregt war. "Alles wieder gut!", meinte dieser. "Ich will dir etwas sagen, aber es ist schwer, deswegen mach ich jetzt ganz kurz... Ich liebe dich, Alice!", gestand er dann sanft und hielt ihr die rote Rose hin. Sprachlos nahm sie diese entgegen und da sie ahnte, dass er eine Antwort erwartete, überbrückte sie die letzten Zentimeter und verschloss seine Lippen sacht mit den Ihren. Als sie sich lösten, sah er sie fragend an. "Was wolltest du vorhin sagen?"; fragte er sie schließlich neugierig. "Das ist jetzt unwichtig... Wichtig ist nur, dass ich von nun an immer bei dir sein kann", erwiederte sie glücklich.

Sie war froh, dass sie den grauen Alltag ihres bisherigen Lebens hinter sich gelassen hatte.

Sie war froh, dass sie in seine Augen blicken konnte, welche so grün wie die Hoffnung waren.

Sie war froh, dass sie die rote Rose, welche für die Liebe stand, erhalten hatte.

Und sie war froh, dass sie von nun an Teil des farbenfrohen Wunderlandes sein durfte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-08-03T09:40:53+00:00 03.08.2011 11:40
Aaaaalso,
ich finds gut. :o

Gefällt mir.
:)
Von:  Ninjagirl
2010-12-09T19:58:04+00:00 09.12.2010 20:58
Sodale, erst einmal vielen Dank für die Teilnahme an meinem Wettbewerb, es folgt nun das versprochene Kommentar :)

Erst einmal meine Gedanken, die mir nach den einzelnen Kapiteln so gekommen sind:

Zu Kapitel 1:
Gleich mit einer Farbe wie grau zu beginnen ist durchaus interessant und für Alice' empfundenen Alltag vermutlich auch sehr passend. Hier stellt sich natürlich auch die Frage - wie bindest du den Film ein? Denn dazu ist es ja so eine Art Fortsetzung geworden.
Die Farbe grau hätte gar nicht so oft direkt vorkommen müssen, ich fand die Stimmung war auch durch Worte wie 'belanglos', 'langweilig', 'trist', 'öde', etc. gut rübergebracht worden.

Zu Kapitel 2:
Bei der Beschreibung des Hutmachers steigst du meiner Meinung nach mit zu vielen Adjektiven ein, das ist alles viel direkte Charakterisierung, die ich lieber indirekt sehen würde. ("Der Blick giftgrüner Augen richtete sich auf...", etc.)
Anfangs wären auch ein paar mehr gesetzte Absätze gut, das fördert die Übersichtlichkeit. Beispielsweise sollte immer, wenn der Redende sich ändert, ein neuer Absatz gemacht werden.
Und warum kehrt die Hoffnung zurück, nur weil er mal vor die Tür geht? Das ändert ja noch nichts an seiner Meinung, Alice käme nie zurück.

Zu Kapitel 3:
Hier nennst du es anfangs wieder Unterland, während es am Ende des zweiten Kapitels Wunderland genannt wurde - schafft natürlich Verwirrung.
Außerdem gibt es hier weit mehr Rechtschreibfehler, schon in den ersten Absätzen, als in den anderen Kapiteln. Da sollte vielleicht mal ein Betaleser drüberschauen, oder du nimmst es dir einfach selbst nochmal vor.
Anmerkung am Rande zu diesem Abschnitt:
immmerwieder einen Satz schreiend: "SIe ist zurück! Meine Alice ist zurück!"
Das sind aber zwei Sätze ^^
Bei dem Pflücken der roten Rose hätte ich mich jetzt als Mad Hatter vielleicht noch einmal an die Herrschaft der Roten Königin erinnert, vielleicht sogar an die Originalgeschichte der Alice.

Zusammenfassend zur ganzen Geschichte gibt es natürlich noch eine Menge anzumerken. Erst noch einmal die Fragestellung vom Anfang: Inwiefern ist die Geschichte wirklich mit dem Filmende verknüpft? Es muss doch damals einen Grund für Alice gegeben haben, Unterland zu verlassen. Ist der plötzlich fort? Immerhin wollte sie doch an ihres Vaters statt sein Unternehmen weiter leiten und expandieren. Das war ihr wichtig, doch was ist nun daraus geworden? Sie ist ja am Ende nicht mehr das unterlegene Frauenbild, sondern emanzipiert sich. Das kam leider kaum raus und hinterlässt mich demnach noch mit einigen inhaltlichen Fragen. Wenn du eine 'Fortsetzung' zu einem Film schreibst, müsstest du natürlich dessen Ende und die Motivation miteinbeziehen.
Aber! Gehen wir mal davon aus, ich hätte den Film nicht gesehen, schließlich waren alle anderen Einträge Eigene Serien, die es dann leichter hätten, wenn ich bei dir allzu sehr auf den Hintergrund eingehe.
Also abgesehen vom Film mag ich deine Charakterisierung der Alice, der du im ersten Kapitel ausreichend Platz einräumst. Der Hutmacher bleibt leider eine sehr flache Figur, da er keine großen Charakterzüge zu haben scheint, außer dass er sanft ist und sich nach Alice verzehrt. Reicht meiner Meinung nach nicht aus.

Storymäßig passiert meiner Meinung nach im dritten Kapitel nicht genug. Sie geht ins Schloss, er geht ins Schloss, Liebeserklärung, aus. Der Geschichte fehlt damit etwas vom Spannungsbogen. Auch der unbekannte Beobachter von Alice wird wenige Sätze später schon enttarnt. Wenigstens ein kleines Hindernis hätte vorkommen sollen, so etwas wie Zweifel am anderen (z.B. 'ist sie vielleicht nicht wegen mir zurückgekommen?'), an sich selbst, ein Schlammloch und damit ruinierte Schuhe, irgendetwas, das einen kleinen Spannungskick einlenkt, denn hier läuft einfach alles viel zu glatt.

Vom Stil her könnte sich definitiv noch einiges verbessern. Rechtschreibung und Grammatik auf jeden Fall durch den Einsatz eines Betalesers (dafür gibt es im Forum einen eigenen Thread). Außerdem finde ich, du nutzt auch allgemein zu viele Adjektive und Adverbien. Manchmal kann man diese auch einfach weglassen, beispielsweise bei " totaler Finsternis" oder " ein sehnsüchtiges und doch verzweifeltes Seufzen". Generell sollte man, wenn man mehrere Adjektive vor einem Substantiv hat, sich für das 'wichtigste' entscheiden, da sie sich sonst alle gegenseitig abschwächen. (Ein Rat für Autoren aus 'The First Five Pages' :) )

Die Verbindung zum Thema Farben fand ich gut gelungen, besonders im ersten Kapitel hast du die Farbe schön in die Stimmung übertragen, in den anderen immerhin in ähnlicher Form weitergenommen und das abschließende Statement, das sie alle noch einmal vereinte, war ein guter Abschluss.

Alles in allem fand ich deine Geschichte sehr schön, besonders den Farbbezug, und danke dir noch einmal für deinen farbigen Beitrag zu diesem Wettbewerb :D

LG, NiN
Von: abgemeldet
2010-12-08T21:46:34+00:00 08.12.2010 22:46
Mir gefällt diese FF total^^ da ich eh im Momment im Alice im Wunderland-Fieber bin hat es mich total gefreut das du die geschichte zu ende erzählt hast. Deshalb Danke^^
Lg, Tengu


Zurück