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Deceiver of fools

Fortsetzung zu 'The Revenge'
von

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Die Verhandlungen beginnen

Sie hatten sich noch vor dem ersten Morgengrauen wie abgesprochen in der großen Gewölbeküche des Vorpostens getroffen. Keiner von ihnen hatte die Nacht wirklich friedlich, geschweige denn in erholsamem Schlaf verbracht. Dementsprechend gedrückt war die Stimmung unter den Freunden.

Mit einiger Mühe hatte Ronon dem Küchenpersonal eine beachtliche Menge an Vorräten abgeschwatzt, wobei Rhyan bezweifelte, dass der hochgewachsene Sateder wirklich nur mit den anschließend auffällig verschreckten Sumpfmenschen geredet hatte. Aber sie ließ es dabei bewenden. Es konnte schließlich nie schaden, ausreichend Proviant mit in den Sumpf zu nehmen.

Glücklicherweise war Arokh im Laufe der Nacht ebenfalls zurück gekehrt und nachdem er sich den Plan der Atlanter aufmerksam angehört hatte, bot er kurzerhand an die kleine Delegation zum ersten Dorf zu transportieren. Dabei schlug er vor, dass sie sich an den größten Weiler wenden sollten, welcher keine Tagesreise von dem Vorposten entfernt errichtet worden war. Tatsächlich war es nicht von der Hand zu weisen, dass es von Vorteil wäre, jenes Dorf als Ort der Verhandlungen zu wählen, welches ohnehin bereits zu einem Knotenpunkt des Sumpfvolkes geworden war.

Da sie nichts mehr in den feuchten und kalten Wänden dieses verfallenen Gemäuers hielt, rafften sie schnellstmöglich ihre Sachen zusammen und suchten sich dann einen Platz auf Arokhs breitem Kreuz, der sie mühelos mit sich in die nebelverhangene Morgenluft hob und mit kräftigem Flügelschlag Kurs auf das Sumpfdorf nahm.

Trotz der noch dichten und tief hängenden Schwaden, kündigte sich ein weiterer, schwül-warmer Tag an. Der Himmel über dem Nebel war von einem reinen Blau, überzogen von dem stärker werdenden Glanz der aufgehenden Sonne. Schneller als es sich die Freunde gewünscht hätten, erreichten sie ihr Ziel.

Arokh ging ein ganzes Stück abseits des Dorfes zur Landung, um die Einwohner nicht unnötig in Angst und Schrecken zu versetzen. Aber er begleitete die kleine Gruppe, als sie sich den ersten windschiefen Hütten, erbaut aus Torf und Schilfgras, näherten. Auf Grund der frühen Morgenstunde waren noch nicht allzu viele Menschen auf den ausgetretenen Wegen zu sehen.

Ihr Kommen wurde von einem aufmerksamen Kind entdeckt, welches unter lautem Geschrei tiefer in das Dorf hinein lief und die Erwachsenen aus der trägen Müdigkeit riss.

„Wer benötigt schon ein Signalhorn, wenn man Kinder hat?“, flaxte Sheppard und blieb zusammen mit den anderen am Dorfrand stehen, um zu warten. Sein Blick schweifte aufmerksam über ihre Umgebung. Hier war Armut an der Tagesordnung. Hunger und der immer währende Kampf gegen die Tücken des Sumpfes bestimmten den Tagesablauf dieser Bewohner. Er konnte sich nur schwer vorstellen, wie Kane in diesen Menschen eine Gefahr sehen konnte.

Eine Gruppe von zehn Menschen näherte sich ihrem Standort und sie wurden begleitet von mehreren leicht bewaffneten Ryliti. Sie alle blickten mit großen Augen zwischen den Atlantern und dem mächtigen Drachen hin und her und konnten ganz offensichtlich nur schwer ihre Furcht in Grenzen halten. Arokh hatte sich zwar so gut es ging hinter den Freunden zusammengerollt, aber seine Erscheinung war noch immer erschreckend genug. Zumal sein gehörnter Schädel wie eine stumme Drohung über den Köpfen von Rhyan und den anderen schwebte.

„Bitte. Habt keine Angst, wir sind Freunde.“ Teyla löste sich ein Stück von den anderen und trat auf die herannahende Gruppe zu. Dabei lächelte sie und zeigte ihnen ihre unbewaffneten Hände. „Wir sind hier, weil wir gerne mit eurem Dorfvorstand sprechen würden.“

„Niemand, der nicht in diesem Sumpf geboren worden ist, kam jemals her, um eine solche Forderung zu stellen.“ Ein junger Mann, ausgezehrt von den Entbehrungen des schlichten Lebens und gekleidet in einen groben Leinensack, ergriff die Wortführung. Seine dunklen Augen waren wachsam. Die froschähnlichen Wesen an seiner Seite hielten ihre Speere noch immer locker umfasst, doch ihre Spitzen hatte sich ein Stück weiter in die Richtung der Neuankömmlinge gesenkt.

„Es war uns nicht bewusst, dass es eine Beleidigung darstellt, wenn auswärtig Geborene um ein Treffen bitten. Verzeiht uns.“ Sie neigte leicht ihren braunen Haarschopf, als Zeichen des Respekts. „Wir hatten gehofft...“

„Wer hat euch geschickt? Sie da,“, die Spitze seines mannshohen Stabes deutete auf Rhyan, „ sie ist die Schlampe des Tyrannen, der unsere Kinder verhungern lässt und unsere Dörfer nieder brennt. Es gibt keinen Grund, aus dem wir mit den Hunden reden sollten, die seinen Worten folgen.“

Ronon und Sheppard spannten sich bei diesen herrischen Worten und auch Arokh ließ seinen Schädel ein Stück tiefer zu dem jungen Mann herab sinken, ein tief sonores Grollen ausstoßend. Doch Teyla hob beschwichtigend die Hände.

„Bitte! Ihr alle.“ Sie fixierte ihr Gegenüber, damit sein Blick nicht immer wieder zu dem Drachen hinüber glitt. „Wir sind nicht geschickt worden. Von niemandem. Aber wir sind hier, um mit euch über dieses Problem zu sprechen. Nur wollen wir das weder auf offener Straße tun, noch ohne dem Beisein eurer Dorfältesten.“

Der junge Mann schürzte die Lippen. „Wer garantiert mir, dass ihr nicht geschickt wurdet, um auch unsere Ältesten zu morden? So wie es bei unzähligen anderen Dörfern der Fall gewesen ist, die anschließend elendig zu Grunde gegangen sind?“

„Ich garantiere es.“ Arokhs Stimme vibrierte durch die Knochen der Menschen und ließ jeden der Anwesenden unwillkürlich zusammen zucken. Obwohl sie den Drachen nur in ihrem Geist hören konnten, war die Macht hinter seinen Worten beängstigend.

Mit funkelnden Augen bedachte er den jungen Mann, der nur heftig schluckte, aber keinen Ton hervor brachte. Die Ryliti schnatterten aufgeregt untereinander, wagten es aber nicht, gegen den Drachen vorzugehen. „Mein Wort, dass dem Dorf durch diese Menschen kein Leid widerfahren wird.“

Es brauchte noch einen Moment, bis der Mann sich soweit wieder gefasst hatte, dass er sprechen konnte. „Also gut. Wer kann schon sagen in was für Zeiten wir leben, wenn eine derart ungewöhnliche Delegation um ein Vorsprechen bittet. Folgt mir also.“ Mit einem zweifelnden Blick auf Arokh fügte er noch hinzu: „Und achtet bitte auf unsere Hütten.“
 

Es war nicht die einzige Hürde, welche die Freunde am heutigen Tag zu überwinden hatten. War der junge Mann nur skeptisch gegenüber den Neuankömmlingen gewesen, so waren die Dorfältesten erfüllt von Misstrauen und gaben ihre ablehnende Haltung nur nach mühsamem Zureden allmählich auf. Teyla musste all ihre Register ziehen und immer wieder konnte nur durch Arokhs Eingreifen ein kleiner Zwischenerfolg erlangt werden. Sei es allein, um Rhyans Anwesenheit bei dem Gespräch zu ermöglichen und ihr überhaupt die Möglichkeit zu verschaffen, das Wort an den Vorstand zu richten.

So lauschten die Sumpfmänner nur widerwillig ihren Ausführungen und ihren Vorschlägen, welche weitestgehend Frieden und Unabhängigkeit versprachen. Da aber niemand glauben mochte, dass dergleichen unter Einbeziehung Kanes möglich sein würde, drehten sie sich immer und immer wieder im Kreis.

Es war ermüdend und zog sich auf diese Weise zäh und schwerfällig über den Tag hin. Die Verhandlungen wurden lediglich in den kurzen Momenten unterbrochen, in denen Essen oder Getränke gereicht wurden, wobei auch die Atlanter ihre mitgebrachten Vorräte anboten. Eine Geste, die dankbar aufgenommen wurde, stellte die Nahrung doch eine nicht unerhebliche Abwechslung zu den normalen Speisen der Dorfbewohner dar.

Nach einem langen, ernsthaften Monolog Arokhs erbat sich der Vorstand schließlich eine ungestörte Bedenkzeit, und die Freunde zogen sich aus dem luftigen Ständerbau zurück. Das reedgedeckte Dach, welches frei auf einigen Holzpfählen ruhte, hatte angenehmen Schatten gespendet. Außerhalb dieses Schattens war der Tag in einen drückend heißen Nachmittag übergegangen. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel, sah man von den dichten Schwärmen fettleibiger Sumpffliegen einmal ab.

Teyla und Ronon machten sich auf, um die ersten Gespräche mit den ortsansässigen Händlern aufzunehmen. Sheppard folgte Rhyan indessen zum nahe gelegenen Brunnen. Er befand sich ein kleines Stück außerhalb des Dorfes in einer schattigen Senke. Dort füllten sie ihre mitgebrachten Trinkflaschen mit frischem Wasser und auch einige der Tonkrüge aus dem Dorf.

Als Rhyan einen der Krüge über den Brunnenrand hob, rutschte ihr dieser plötzlich unkontrolliert aus den Händen und zerschellte mit einem lauten Klirren auf den unebenen Steinen. Einen Moment starrte sie auf ihre nunmehr nassen Füße, bis das Wasser im dunklen Humus des Bodens versickert war. Dann stieß sie ein tiefes Stöhnen aus, schloss die Augen und ließ sich auf den Rand des Brunnens sinken. Erschöpft und frustriert.

Sie hatte nicht erwartet, dass es leicht werden würde. Doch die Tücken dieser langwierigen Verhandlungen durchschaute sie einfach nicht. Die Entscheidung, Sheppard und sein Team um Hilfe zu bitten, war goldrichtig gewesen. Rhyan selbst wäre an diesen verstockten Greisen verzweifelt. Wenn es nach ihr ginge, hätte sie wenigstens die Hälfte von ihnen bereits windelweich geprügelt, um die Dummheit aus ihnen heraus zu holen.

Sheppard setzte sich neben sie und drückte sie kurz an sich. „Hab Geduld. Wir haben schon viel erreicht. Es ist unser Glück, dass diese Menschen so viel Respekt vor Arokh haben. Ohne ihn würden wir zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht einmal die Hälfte der Dinge erreicht haben.“ Seine grünen Augen blitzten schelmisch. „Jetzt weißt du, wie es mir bei fünfzig Prozent aller Missionen ergeht, wenn ich unsere Leute zu Verhandlungen mit anderen Welten begleite.“

Rhyan lachte freudlos. „Ich würde wahnsinnig werden. Wenn ich daran denke, dass wir erst am Anfang der Verhandlungen stehen...“ Sie schüttelte entgeistert den Kopf. Wie es Menschen geben konnte, die derartige Dinge freiwillig zu ihrer Arbeit machten, war ihr schleierhaft.

John drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und stand dann auf, um sich mit den Trinkbeuteln zu behängen. „Bringen wir das Wasser ins Dorf. Zwar glaube ich es nicht, aber mit etwas Glück haben die Ältesten ja schon eine Entscheidung gefällt.“

Missmutig folgte die Drachenreiterin seinem Beispiel und stapfte hinter ihm den seichten Hang hinauf, hinter welchem sich das Dorf vor ungeliebten Blicken verbarg. Dabei glitt ihr Blick über die mit Sumpfgras und verkrüppelten Bäumen bewachsenen Hügel. Sie befanden sich hier in einem relativ trockenen Teil von Kranor-Rill, so dass man nicht auf jeden Schritt penibel achten musste. Da blieben ihre Augen an einem reglosen Schatten hängen, welcher im Schutz eines kleinen Haines verharrte. Ihre Pupillen glommen auf und wurden schmal, als sie langsamer wurde und angestrengt versuchte mehr zu erkennen. Es war ein Reiter und Rhyan war sich sicher, dass er zu ihr herüber schaute.

Kane!

Hastig warf die Drachenreiterin einen Blick zu Sheppard, der die Kuppe des Hügels längst erreicht hatte und sich nun zu ihr umdrehte, um zu sehen wo sie blieb. „Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach. Hab was vergessen.“ Sie wollte nicht, dass der Atlanter und überhaupt irgendwer von den Dorfbewohnern bemerkte, dass der Krieger hier war. Er könnte alles was sie bislang erreicht hatten durch seine bloße Anwesenheit gefährden.

Und so rannte sie zu dem Hain hinüber, als Sheppard zwischen den Hütten verschwunden war. „Was machst du hier?“

Kane saß entspannt auf dem Rücken Sardaîs. Dabei sah er sie nicht einmal ein. Statt dessen ruhte der Blick seiner verschlossenen Züge auf dem friedlichen Dorf. „Einen Blick auf die Machenschaften deiner Freunde halten. Vielleicht vertraue ich dir, aber erwarte nicht, dass ich ihnen vertraue.“

Der seltsame Unterton in der Stimme des Kriegers machte Rhyan stutzig. Fast hatte es so geklungen, als ziehe er das Vertrauen zu ihr in Zweifel. Dass Kane sie und Sheppard schon seit einiger Zeit beobachtet hatte, ahnte sie nicht. Und sie wusste ebenso wenig, dass es ihm ein Dorn im Auge war, wie sie mit dem schwarzhaarigen Atlanter umging.

„Ich weiß.“, erwiderte sie steif. „Niemand erwartet, dass du ihnen blind vertraust. Aber sie haben eine echte Chance an den Rädchen zu drehen, an die wir beide nicht herangekommen wären. Bitte glaube mir, Kane. Du verlierst nichts, wenn du ihnen gestattest, uns zu helfen.“

Als sie keine Antwort erhielt, fuhr sie fort: „Wir stehen kurz davor, einen Durchbruch in ihrer sturen Ablehnung zu erringen. Es ist schwieriger als ich dachte. Sitzt tiefer als ich dachte. Aber mit ein wenig Glück können wir zumindest diese Dorfältesten noch heute überzeugen, mit uns in Verhandlungen zu treten. Nur wäre es ein fataler Fehler, wenn du dich jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt bereits in die Verhandlungen einschaltest.“

Betreten musterte sie das Gesicht ihres Freundes. Er blieb noch immer regungslos sitzen und zeigte keinerlei Anzeichen, dass er ihre Worte überhaupt zur Kenntnis nahm. Nur Sardaî schaute aufmerksam zu ihr und stieß sie sanft mit den weichen Nüstern an.

„Hör zu Kane. Was da zwischen uns passiert ist... in dem Dorf... ich mach dir keinen Vorwurf. Es tut mir Leid, dass ich mich so wenig in der Gewalt hatte und ich weiß, dass du mir nicht ernsthaft etwas angetan hättest. Aber wir beide stehen im Augenblick unter einem enormen Druck.“ Mechanisch strichen ihre Finger über das schwarze Fell des Hengstes. „Der Hass dieser Menschen sitzt tiefer als ich es jemals für möglich erachtet habe. Sie sind in der Tat wie verblendet, wenn sie über dich sprechen. Es ist frustrierend. Und ich kann verstehen, weshalb du ihnen nicht mehr glauben kannst, sie lieber zum Schweigen bringst. Es würde mir nicht anders gehen.“

Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie an die Blicke dachte, die man ihr im Dorf zugeworfen hatte. Zwar hatte sie sich noch keinen so unvergesslichen Namen gemacht wie Kane über die Zyklen seines niemals endenden Lebens. Doch es genügte, um das Volk gegen sie aufzubringen.

Als hätte Kane ihre Gefühle gespürt, blickte er endlich zu ihr. Zwar sprach er noch immer nicht, aber es kam ihr so vor, als lasse das wilde Flackern in seinen Augen ein Stück nach.

„Ich möchte dich nicht gänzlich aus den Verhandlungen raushalten. Das wäre nicht klug und wir haben beide das Recht anwesend zu sein, wenn man über uns und unser zukünftiges Zusammenleben mit den Sumpfbewohnern streitet. Aber ich bitte dich zumindest noch so lange geduldig zu sein, bis wir jeden der Dorfvorstände überzeugt haben, mit uns an einen Tisch zu kommen.“

Tatsächlich nickte der Krieger. Zwar zeigte sein noch immer angespanntes Gesicht, dass es ihm eine Menge abverlangte derart tatenlos zusehen zu müssen, wie andere in seiner Sache handelten, aber er konnte die Wahrheit hinter Rhyans Worten nicht leugnen.

„Aber ich werde in der Nähe bleiben.“ Seine Brauen zogen sich zusammen und der eindringliche Blick, mit welchem er die Drachenreiterin bedachte, ließ sie schaudern. Sein Wehrgehänge klirrte leise, als er sich in Sardaîs Sattel zurecht setzte. Wie üblich führte er sein Breitschwert mit sich, das im Augenblick in seiner Rückenhalterung verstaut war. Zusätzlich baumelten noch die beiden doppelschneidigen Äxte an der Seite des Schlachtrosses.

Erwartete er noch irgendetwas von ihr? Rhyan für ihren Teil hatte sich bereits entschuldigt. Jetzt war es an ihm, ein bisschen guten Willen zu zeigen.

Bevor das Schweigen wirklich unangenehm werden konnte, wendete Kane seinen Hengst und ritt gemessenen Schrittes davon, fort von dem Dorf. Das war vermutlich schon mehr, als sie erwarten konnte

Seufzend sah die Drachenreiterin ihm nach. Dann hob sie ihre Last aus Wasserkrügen wieder auf und eilte zurück zum Dorf.
 

Natürlich behielt Sheppard kein Recht und der Ältestenrat beriet sich noch bis spät in den Nachmittag hinein, bevor sie eine Entscheidung fällten. Im Endeffekt hatten sie sich dazu durchgerungen, dem Ansinnen der Atlanter nachzukommen, wobei Rhyan einfach nicht verstehen konnte, was daran nun so überaus schwierig gewesen sein sollte.

Noch bevor der Vorstand sie und ihre Freunde zu sich rief, schwärmten die ersten Boten aus. Sumpfmänner auf kleinen, drahtigen Ponys oder Ryliti, die keinerlei Reittier benötigten, um schnell über die unsicheren Pfade des Sumpfes zu gelangen. Sie alle machten sich auf den Weg zu den nahe gelegenen Dörfern, um von der geplanten Versammlung zu berichten und gegebenenfalls Gesandte mitzubringen.

Nach kurzer Diskussion machte sich außerdem noch Arokh auf, um diejenigen Dörfer in Kenntnis zu setzen, die für einen Boten in zu weiter Ferne lagen. Sie wollten mit dieser Versammlung so viele Einwohner des Sumpfes erreichen wie möglich und dafür war der Drache sogar bereit, die Gesandten dieser Dörfer auf seinem Rücken zu transportieren.

Damit war erst einmal getan, was getan werden konnte und Rhyan und ihren Freunden blieb nichts, als auf das Eintreffen der Delegationen zu warten. Und zu hoffen, dass möglichst viele ihrem Ruf folgen würden.

Sie verbrachten den Abend unter sich. Man hatte ihnen zwei Hütten zugewiesen, welche am Rande des Dorfes standen und alles in allem einen recht baufälligen Eindruck erweckten. Die Dorfbewohner wollten nichts mit den Fremden zu tun haben, erst Recht nicht jetzt, wo ihr Schutzpatron, Arokh, nicht mehr anwesend war. Das offene Misstrauen war nicht zu übersehen und so kamen die Freunde diesem stummen Wunsch nach und teilten sich ihr karges Abendessen zurückgezogen in diesen Hütten.

Dabei beratschlagten sie noch lange, wie ihre weitere Vorgehensweise aussehen sollte und obgleich sie alle müde und zerschlagen waren, ging der Abend in die Nacht über, wurde das Licht der untergehenden Sonne von dem Licht eines lebendigen kleinen Feuers ersetzt. Grillen erfüllten die nächtliche Stille mit ihrem vielstimmigen Gesang und endlich wich auch die drückende Hitze des Tages einem angenehm kühlen Wind.

Erst als einer der beiden Monde hinter den Wolken hervor trat, zogen sie sich endlich zum Schlafen zurück. Ohne eine wirklich gute Idee entwickelt zu haben, wie man das fehlende Vertrauen der Bevölkerung Kranor-Rills erringen konnte. Sie mussten einfach das Beste hoffen und geduldig warten, wie die Versammlung verlaufen würde.

Das Feuer war noch nicht vollständig herunter gebrannt und spendete noch ein schwaches, rot-goldenes Glühen, als Kane lautlos zwischen den Holzbauten des Dorfes erschien. Er wanderte lautlos durch die engen Gassen, um schließlich vor den Hütten der Antlanter stehen zu bleiben.

Niemand hatte sein Kommen bemerkt. Vielleicht wurde der Schlaf des einen oder anderen unruhiger oder ein schlechter Traum bemächtigte sich eines ahnungslosen Schläfers. Aber die Anwesenheit des Kriegers blieb unentdeckt. Zwar warf das Glimmen des sterbenden Feuers hier und da schwache Lichtreflexe auf die Eisenbeschläge von Kanes verstärktem Wams oder spiegelte sich in seinen Armschienen. Doch ansonsten verschmolz er fast vollständig mit den Schatten der Nacht .Das Heft seines mächtigen Breitschwertes ragte als dunkler Schatten über seine rechte Schulter.

Leise trat er an eine der beiden Hütten heran und schob den muffigen, schweren Vorhang zur Seite, welcher den Zugang zu dem einzigen kleinen Raum verhängte. Dahinter lag tiefe Dunkelheit und die Luft war schwer und stickig von der Hitze des Tages. Kein Fenster ermöglichte es der Luft auch nur minimal zu zirkulieren.

Trotz der Finsternis stellte es für Kanes scharfe Augen keinerlei Problem dar, Einzelheiten zu erkennen. Dem Eingang gegenüber, in die hintere linke Ecke gezwängt, stand ein schmales Bett. Darauf lagen zwei Schläfer, dicht aneinander geschmiegt. Der Krieger verzog missbilligend sein Gesicht bei diesem Anblick.

Rhyan lag eingerollt auf ihrer rechten Seite, hatte das dünne Laken fest um ihren Körper gewickelt und Sheppard in ihrem Rücken somit sämtlicher Bedeckung beraubt. Mit bloßem Oberkörper ruhte er zwischen der Drachenreiterin und der Holzwand, einen Arm um die Hüfte der jungen Frau gelegt, und schlief friedlich.

Es machte Kane krank, Rhyan so zu sehen. Gleich einem Schnitt durch Herz und Seele ließ es ihn innerlich erzittern. Es war nicht recht.

Nicht dass er für die Drachenreiterin jemals so etwas wie Liebe empfunden hatte. Liebe war etwas für Schwache, für die romantisch Verblendeten, die keine Ahnung davon hatten wie grausam das Leben spielen konnte. Aber sie war ihm ans Herz gewachsen. Unbemerkt, schleichend zuerst. Doch umso unerschütterlicher.

Rhyan war zu einer unvergleichlichen Gefährtin geworden, die ihn besser als irgendjemand zuvor verstand. Seine Sehnsucht nach dem Tod, die so vollkommen im Widerspruch stand zu seinem eisernen Willen, diesem immer und immer wieder zu trotzen. Sie wusste um seinen Fluch und die damit verbundene, immer wiederkehrende Bürde, und hatte ihn dennoch ohne über ihn zu urteilen angenommen.

Das hatte ihn widererwartend tief bewegt.

Hatte er Rhyan anfangs noch als interessanten Zeitvertreib und Versuchsobjekt angesehen, als er von ihrem außergewöhnlichen Erbe erfuhr und sah, dass sie damit vollständig überfordert war, so hatte sich das schlagartig geändert, als sie damals um Haares Breite dem Roten Priester zum Opfer gefallen wäre. Kane hatte unter dem Einsatz seines eigenen Lebens das ihre bewahrt. Seither waren sie unzertrennliche Weggefährten.

Er bedauerte aufrichtig, dass so vieles in den letzten Umläufen schief gegangen war. Wusste er doch ganz genau, wie sehr Rhyan ihn dafür verabscheute, dass er sie hatte jagen lassen, nachdem sie aus dem brennenden Dorf geflohen war. Aber die Tatsache, dass sich etwas zwischen ihnen ändern könnte, machte ihm mehr zu schaffen als er sich je eingestehen würde.

Und es ließ ihn die Atlanter, ganz besonders Sheppard, inbrünstig hassen. Niemand nahm ihm Rhyan weg. Nicht so.

Er glaubte ihnen kein bisschen, dass sie ernsthaft um Rhyan besorgt waren. Vielmehr war er davon überzeugt, dass sie nicht wirklich verstanden, was es bedeutete ein Freund der Drachenreiterin zu sein. Sie brauchte jemanden, der ihr Halt geben konnte und der sie leitete, wenn sie wieder einmal die Orientierung in ihrem Leben verlor. Bei jemandem, der so viele Zyklen überdauerte wie sie beide, konnte das schon manches Mal geschehen.

Und sie brauchte jemanden, der ein wachsames Auge auf ihr Drachenerbe hatte.

All das traute er den Atlantern nicht zu. Sie würden Rhyan fallen lassen, sobald sie auch nur ein paar Probleme bereitete. So machten es die Menschen schon seit Generationen. Aber er würde das nicht zulassen. Er würde seine Gefährtin vor diesem erneuten Schmerz schützen.

Als hätte Sheppard diese intensive Beobachtung in seinem Schlaf wahrgenommen, erwachte er plötzlich und blickte dem rothaarigen Hünen direkt in die unheimlichen blauen Augen. Er war nicht mehr als ein Schatten unter der Türzarge, halb verdeckt von dem schweren Vorhang. Diese Verstohlenheit ließ den Colonel schaudern. Wieso beobachtete der Krieger ihn und die Drachenreiterin im Schlaf?

Der Vorhang glitt zurück vor den Eingang, als Kane lautlos verschwand und Sheppard schlüpfte vorsichtig hinter der noch immer tief schlafenden Rhyan aus dem Bett, um ihrem Freund zu folgen. Schnell striff er sich seine Hose über, dann trat er auf bloßen Füßen hinaus in die Nacht.

Kurz hielt er inne, um sich an die hier draußen herrschenden Lichtverhältnisse zu gewöhnen, dann gewahrte er die Silhouette des Kriegers an der nächstgelegenen Häuserecke. Offenbar wurde er bereits erwartet.

John straffte sich innerlich und ging dann sicheren Schrittes zu dem hochgewachsenen Mann hinüber. Seine Züge blieben verschlossen, grimmig. Er würde nicht den Anschein erwecken die heimliche Bespitzelung ohne weiteres zu tolerieren.

Kane musterte den Atlanter abfällig, als dieser schließlich bei ihm ankam. Er selbst war gerüstet, als stehe er unmittelbar vor einem schweren Gefecht. Sheppard hingegen, lediglich mit einer Hose bekleidet, war lächerlich schutzlos und verletzlich. Ein viel zu leichtes Ziel für seinen schwelenden Hass.

„Hast du gesehen, was du sehen wolltest?“ Sheppards Verärgerung schwang deutlich in seiner Stimme mit. Seine grünen Augen blitzten. „Wenn wir beide ein Problem miteinander haben, sollten wir das vielleicht besser ausdiskutieren, damit du deine nächtlichen Nachstellungen ruhen lassen kannst. Es gefällt mir nämlich ganz und gar nicht.“

Der Krieger lächelte nur wölfisch. Dieser schwarzhaarige Mensch würde seine gähnende lange Weile zumindest vorübergehend angenehm befriedigen. Der Atlanter balancierte auf gefährlichen Seilen und merkte es nicht einmal. Was ein Spaß.

Unbemerkt ließ er einen schwachen Strom seiner dunklen Magie von sich abstrahlen, ließ sie auf sein Gegenüber zu kriechen und in fadendünnen Schlieren über dessen nackte Haut streichen. Sheppard würde schon merken, dass man nicht in dieser Art und Weise mit ihm redete. Er konnte sehen, wie sich die Härchen auf den Unterarmen des Atlanters aufrichteten und sich sein Körper unwillkürlich unter dem sachten Griff von Kanes Magie schüttelte.

Ohne große Mühe verstärkte er diesen Griff und Sheppard wich zurück. Für einen Menschen hatte er sich noch erstaunlich gut in der Gewalt, aber auf seinen Zügen zeigten sich die ersten Anzeichen seiner Verunsicherung.

Nun trat Kane einen Schritt vor und setzte sein Gegenüber so zwischen sich und der Häuserecke fest. Er würde nirgends hin ausweichen können und der Krieger konnte sich an dessen hilflosem Winden in voller Ausdehnung ergötzen.

„Was ich gesehen habe ist das Vorgaukeln einer widerwärtigen Lüge!“, zischte er Sheppard entgegen. Sein eiskalter Blick hielt dessen Augen eisern fest. „Eine Farce. Wie könnt ihr Rhyan das antun, ohne auch nur einen Hauch schlechten Gewissens zu empfinden?“

Sheppard verstand ganz offensichtlich nicht, worauf der Krieger hinaus wollte. Er war in keinem Augenblick unaufrichtig gegenüber der Drachenreiterin gewesen. Er behandelte sie mit Respekt und Ernsthaftigkeit. „Das ist nicht wahr.“

„Schweig!“ Kane sandte seinen Zorn in Schwaden schwarzen Nebels aus, für sein Gegenüber nur als eine Eintrübung der Sicht zu erkennen. Viel mehr spürte er diesen Zorn als schleichende, lähmende Kälte. Sie legte sich wie ein Schraubstock um sein Herz und seinen Magen, presste sie schmerzhaft zusammen.

„Lüg mich nicht an! Viel zu oft durfte ich Zeuge der Verlogenheit von euch Menschen werden. Ihr könnt mich nicht täuschen.“

Sheppard keuchte unterdrückt. Er war unfähig sich auch nur einen Zoll weit zu rühren und der Schmerz in seinem Innern nahm immer weiter zu. Was geschah da gerade mit ihm? Seine Brust wurde eng und machte das Atmen zu einer glühenden Qual.

„Rhyan mögt ihr blenden, aber ich werde nicht dabei zusehen, wie sie mit offenen Augen in ihr Verderben rennt. Ihr Platz ist hier, hier in Carsultyal. Nicht in irgendeiner legendären Stadt in den Sternen und auch nicht auf der Welt, die ihr Erde nennt.

Ich hätte sie vor diesem unnötigen Schmerz bewahrt, aber ihr musstet ihre Wunden wieder aufreißen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was ihr damit bei ihr anrichtet. Und dabei nennt ihr euch Freunde.“

Mühsam kämpfte der Colonel gegen den lähmenden Schmerz an. Seine Kiefer mahlten. „Sie hat ein Recht darauf zu erfahren, wer sie wirklich ist. Du hättest ihr das niemals vorenthalten dürfen.“ Schweiß trat ihm auf die Stirn.

„Ihr seid so armselig. Du weißt ja nicht, wovon du redest.“ Kane lachte freudlos. In seinen Augen flackerte ein Anflug seines Wahnsinns auf. Mit einer knappen Handbewegung wandelte er die Magie, die auf Sheppard wirkte, und sein Lächeln wurde zu einer diabolischen Fratze, als dieser unter Schmerzen aufstöhnte.

Von einer Sekunde auf die nächste begannen sämtliche seiner längst verheilten Verletzungen wie Teufel zu brennen. Die Haut wurde heiß und spannte sich über den Muskeln und Knochen, ehe sie erneut aufrissen. In dünnen Rinnsalen floss Blut seine Flanken hinab, zeichnete Linien auf seinem Rücken und seiner Brust. Noch immer konnte er keinen Finger bewegen, obwohl er sich mit aller Macht gegen diese unsichtbaren Fesseln zur Wehr setzte. Doch zwecklos.

Statt dessen nahm der Schmerz noch weiter zu, als Kane unverständliche Worte murmelnd seine Hände vor Sheppard hob. Ein fluoreszierendes Licht umspielte dabei seine Finger. Es war offensichtlich, dass er eine abstoßende Freude an dem Leid seines Opfers empfand. Und dass er diese Qualen noch zu verstärken gedachte.

Protestierend schrien Sheppards Muskeln auf, als dieser vergebens versuchte seinen Peiniger anzugreifen. Sein Puls schoss in die Höhe, raubte ihm beinah das Bewusstsein. Aber in verbissenem Ingrimm stemmte er sich gegen diese Macht. Schweiß bedeckte seinen Körper und biss noch zusätzlich in die frischen Wunden.

Da wurde er von einer unsichtbaren Kraft erfasst und hart gegen die Holzwand in seinem Rücken geschleudert, so dass ihm schlagartig sämtliche Luft aus den Lungen gepresst wurde. Schwarze Punkte standen vor seinen Augen. Dann riss der Schmerz plötzlich ab, als hätte es ihn nie zuvor gegeben. Der Griff von Kanes dunkler Magie löste sich auf und Sheppard ächzte erleichtert.

„Lass dir das eine Warnung sein.“, erklärte sein Peiniger das Geschehene und grinste hämisch. Dann beugte er sich vor, bis sein Gesicht nur noch wenige Zoll von dem Sheppards entfernt war. Heiß strich sein Atem über dessen schweißnasse Wangen, seine blauen Augen funkelten gefährlich. „Ich werde dich und deine Leute im Auge behalten, sei dir da gewiss.“

Dann endlich trat er mit einem tiefen Knurren von seinem Opfer zurück und verschmolz mit der Dunkelheit, verschwand wie der Geist eines bösen Traumes im Nichts.

Sheppard stieß zitternd den angehaltenen Atem wieder aus und sank für einen kurzen Moment an die raue Holzwand hinter sich. Sein gepeinigter Körper bebte und ihm schwindelte, aber als er seinen Blick an sich herab schweifen ließ, konnte er keinerlei Verletzungen mehr feststellen. Sie waren verschwunden, so als hätten sie gar nicht erst existiert, als hätte er das Blut nicht deutlich gespürt. Lediglich seine Narben wirkten dunkler.

Verrückt. Ihm war schon einiges widerfahren und es war auch nicht das erste Mal, dass man ihm unter Zufügen von Schmerz drohte. Aber das hier war denkwürdig und hatte den Colonel zutiefst beunruhigt. Nur langsam beruhigte sich sein wild jagendes Herz. Er würde mit Rhyan reden müssen. Offenbar gab es noch einige Dinge, die sie vor ihm verborgen hielt. Es war ihr gutes Recht. Aber nicht, wenn dies ihn und seine Leute in Gefahr brachte.

Sheppard strich sich das zerzauste Haar aus der Stirn und seufzte tief. Er würde die Warnung dieses rothaarigen Teufels beherzigen und seinerseits ein wachsames Auge auf ihn haben. Zusätzlich würde er noch McKay eine Warnung zukommen lassen und einen Jumper auf den Planeten beordern. Nur für den Fall.

Müde und zerschlagen kehrte er an Rhyans Seite zurück, die noch immer in friedlichem Schlaf lag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MorgainePendragon
2011-02-07T17:13:45+00:00 07.02.2011 18:13
Und auch hier stört es mich wieder ein wenig, wie du Arokh so am Rande wieder zur Gruppe zurückführst, nach all dem was passiert ist und vor allem nach dem letzten Kampf, den der Drache zurückbleibend für Rhyan zu Ende geführt hat. Oder kommst du darauf noch zu sprechen, was dann geschah? Oder haben sie vielleicht schon gedanklich darüber gesprochen, nur wir als Leser wissen nichts davon? Also wenn ich Rhyan wäre würde ich zumindest fragen, wie Arokh entkommen ist oder wie er Kane Einhalt gebieten konnte. Aber das ist ja nur meine persönliche Meinung.
Sheppards Spruch mit den Kindern und den Sirenen ist zum Schießen^^. Kann ich mir direkt vorstellen. Allerdings würde er einer kleinen Mini-Rhyan bestimmt auch nicht abgeneigt sein, wenn es denn je zu sowas kommen sollte… *sinnier*
Wär ein interessantes Kind…
Omg… was denk ich denn da? Naja, war nur so ein Gedankenspiel…^^
Hier bin ich ja beinahe froh, dass du die Diplomatie nur am Rande erwähnst. Hätte den Fluss der Geschichte auch extrem verlangsamt, wenn du näher darauf eingegangen wärst.^^
Und Kane… *seufz* Also, ich werd nicht schlau aus diesem Kerl, oder sagen wir mal, ich kann sogar ALLES was er denkt irgendwo nachvollziehen – so im Einzelnen. Aber der fühlt ja alles GLEICHZEITIG. Hass, Misstrauen und Zuneigung zu Rhyan… Dass der nicht den Verstand verliert ist auch schon alles. Wobei, vielleicht HAT er ihn ja schon verloren.
Ich mag den Moment, wenn du nochmal auf seine und Rhyans gemeinsame Vergangenheit eingehst, dass immerhin er es war, der sie damals rettete und dass du an das Band zwischen ihnen erinnerst, das man beim Lesen dieser Fortsetzung beinahe wirklich kaum mehr spüren kann. Dadurch wird es tiefer und bekommt noch mehr Sinn. Und ich kann ihn auch hier verstehen, in seiner Angst zurückgelassen zu werden und allein zurückzubleiben indem er Rhyan an Sheppard und die anderen verliert… Das ist etwas… Nun ja, ich finde du hast das sehr überzeugend beschrieben. Denn so und nicht anders würde wohl auch nicht nur er in einer ähnlichen Situation fühlen. Natürlich ist das alles überspitzt und übertrieben bei ihm. Aber nachvollziehbar.
Was NICHT nachvollziehbar ist und wieder voll ins Bild des Berserkers passt, ist wie er Sheppard dann quält… AU! Das ist echt fies… Also, man gut dass die Wunden verschwunden sind, denn wenn Rhyan DAS gesehen hätte, hätt sie wohl aller Freundschaft Bande vergessen und wäre auf Kane losgegangen. Ganz sicher.

Heißt es wirklich er „striff“ sich seine Hose über? Oder er „streifte“? Kam mir so komisch vor…

Oh und ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass DU zum Beispiel die Verwandlung von Anakin Skywalker zu Darth Vader ungleich BESSER hinbekommen hättest als George Lucas. Auf JEDEN Fall… DIR hätte man das sogar abgenommen…^^



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