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Das Leben

eine Geschichte vom Anfang zum Ende
von

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Neuigkeiten

Dunkle Wolkenfetzen zogen sich seit Stunden immer mehr im blauen Himmel zusammen. Langsam versank der Tag, obwohl es erst früher Nachmittag war, in einer drückenden Dunkelheit. Mehr und mehr verschwanden die Menschen von den Straßen, denn seit ein paar Minuten kündigten ferne Donnergrollen das aufziehende Gewitter an, das ihnen den ohnehin kühlen Herbsttag erst so richtig versüßen wollte. Es schien als hätte Petrus entschieden diesen Tag als einen negativen in die Erinnerungen der Menschen des kleinen Städtchens zu brennen. Zusammen mit den ersten dicken Tropfen die vom mittlerweile fast schwarzen Himmel fielen, erhob sich der Wind. Zunächst noch leise, wie die wenigen Tropfen kaum spürbar, nur durch das leise rascheln der Blätter in den Bäumen vernehmbar. Die Minuten verstrichen, die Menschen flohen zunehmend von den Straßen und suchten Schutz, oder beendeten früher als vorgesehen ihren Einkaufsbummel, ihre Mittagspause oder weshalb auch immer sie unterwegs waren.

Unter den wenigen Menschen die nun noch unterwegs waren, befand sich auch eine junge Frau. Ihre hübschen blauen Augen schauten ein wenig enttäuscht, ja fast anklagend in den dunklen Himmel, als wollten sie fragen weshalb er sie mit so einem Wetter strafte. Ihr brauner warmer Mantel flatterte im stärker werdenden Wind um ihre schlanke Figur, genauso wie zunehmend die langen blonden Haare ein Spielzeug des Windes wurden. Ein leises Seufzen drang zwischen den dezent geschminkten Lippen nach draußen und mit einem leichten Kopfschütteln machte sich die junge Frau ebenfalls auf den Weg in den Schutz eines Hauses, ihrer kleinen Wohnung, die sie mit ihrem Mann bewohnte.

Das Wetter schien ihr den Weg jedenfalls nicht angenehm gestalten zu wollen, mit jeder verstreichenden Minute verstärkte sich der Regen, dabei goss es schon wie aus Kannen. Ihre bis eben noch im Wind fliegenden Haare, lagen nun wie ein nasser tropfender Mopp auf ihrem Kopf und Rücken, während sie mit dem Aufstellen ihres Mantelkragens zumindest versuchte den Regen außerhalb des warmen Mantels zu halten. Kleinere weggeworfene Gegenstände rollten an ihr vorbei, suchten sich vom Wind getragen oder geschoben ihren weg durch die nassen Straßen. Doch lange konnte man sie nicht beobachten, selbst wenn man bei diesem Wetter Lust dazu gehabt hätte, durch die dichten Regenschleiher, die wie ein Vorhang die Sicht auf alles nahmen, was mehr als 5 Meter entfernt war.

Verzweifelt suchte die junge Frau erstmal einen Unterstand, der sie schützen würde und fand diesen in Form eines überdachten Hauseinganges. Bei einem Blick auf die Hausnummer musste sie dann doch ein wenig ironisch lächeln. Dass sie in der richtigen Straße war wusste sie ja, doch nun musste sie entscheiden, sollte sie hier warten bis der Regen sich wenigstens ein wenig verzog und nachließ, oder rannte sie jetzt die letzten fünf Hausnummern bis zu der, hinter dessen Tür ( und ein paar Stockwerken) eine warme Wohnung, eine Tasse Kaffee und die heiße Badewanne auf sie wartete?! Da ihr versuch den Himmel zu sehen scheiterte, durch die schiere Menge an Wasser das über dem Städtchen niederging, atmete sie kurz durch und rannte dann, so nah wie möglich an den Hauswänden bleibend die Straße hinunter.

Das stampfende Geräusch ihrer Stiefel, das schnelle atmen gingen völlig in dem monotonen prasseln das sie umgab unter. Wäre sie nicht inmitten dieses Unwetters gewesen, sie hätte es schön gefunden. Die Natur in ihrer reinen Form, die mal wieder für Sauberkeit an diesem Ort sorgte. Selbst das pfeifen des Windes ging verloren im Klopfen an Fensterscheiben und Plätschern auf den Straßen und Wegen.

Endlich erreichte unsere besagte weibliche Person die Tür zum scheinbaren Paradies. Eine große schwarze „26“ prangte auf der Tür, also war sie auch richtig. Mit zitternden, eiskalten Fingern versuchte sie den richtigen Schlüssel für das Stück Holz zu finden, dass ihr den Weg versperrte. Endlich fündig geworden rammte sie das geformte Stück Metall ins Schloss und drehte nach rechts, bis das Schloss Widerstand gab und die Tür nach innen aufschwang und damit dem leichten Druck nachgab den die junge Frau ausübte.

Sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht streichend folgte sie, eine nasse Spur hinter sich bildend, der Treppe hinauf bis in den dritten Stock. Noch immer leicht außer Atem, ließ sie ihre Schuhe vorerst vor der Tür stehen und betrat, wiederum ihren Schlüssel benutzend die Wohnung.

Vor ihr lag ein kleiner Flur, zu dessen Seiten vier Türen abgingen und zwei Kommoden als Aufbewahrungsort für Schuhe und Kleinkram dienten. Ihren nassen Mantel hängte sie wohlweißlich nicht an den Kleiderhaken der Tür, sondern öffnete die nahegelegene Tür auf der linken Seite und breitete ihn über der Heizung im Badezimmer aus. Mit einem Griff an den Lichtschalter warf sie einen kurzen Blick in den Spiegel, ehe sie sich ein Handtuch nahm und begann sich die Haare ein wenig trocken zu rubbeln.

Während sie noch damit beschäftigt war, suchte sie sich halb blind einen Weg durch den Flur in die Küche, wo sie das feuchte Handtuch kurzerhand über einen Stuhl hängte und ersteinmal damit begann sich eine wärmende Kanne Kaffee zu bereiten. Mit einem Brötchen das vom Frühstück übrig geblieben war in der Hand setzte sie sich an den Tisch und wartete in aller Seelenruhe bis ein leises Klicken der Kaffeemaschine verriet das das gesamte Wasser durch den Filter gelaufen war. Mit der Kanne in der einen und einem Pott in der anderen verließ sie die Küche wieder und betrat das gegenüberliegende, dank eingeschalteter Heizung mollig warme, Wohnzimmer. Halbwegs geschafft ließ sich die junge Frau auf die gemütlich einladende Couch fallen, welche wie der ganze Raum insgesamt, in einem warmen Farbton gehalten war, nachdem sie ihre Mitbringsel in Reichweite auf einem kleinen Glastisch abgestellt hatte. Zunächst goss sie sich jetzt eine Tasse aus der Kanne ein, Milch oder Zucker brauchte sie nie dabei, sie liebte Kaffee genauso so wie er aus der Maschine kam, schwarz, herb, aufmunternd. Die Tasse kehrte auf den Glastisch zurück, dafür nahm sie eine Zeitschrift zur Hand und warf zuvor einen kurzen Blick auf die Uhr an der Wand, der ihr verriet das noch einige Stunden vergehen würden, ehe ihr Mann nach hause kommen würde. Lächelnd versank sie in den Zeilen ihres Magazins, die über den neuesten Klatsch und Tratsch informierten. Zwischenzeitlich wanderte nach und nach die Kanne bzw. deren Inhalt in ihren Magen, wo sie sie nach ihrer kurzen Odyssee draußen wieder richtig aufwärmten.

Ein paar Stunden später klickte es zum vierten Mal an diesem Tag in der Tür. Nachdem beide Bewohner am Morgen gegangen waren, kehrte nun um 18:30 Uhr auch die letzte Person wieder Heim. Bereits erwähnter junger Mann, knapp über zwanzig, sportlich gebaut, braune kurze Haare und ein freundliches Gesicht, das besonders durch die dunklen ruhe ausstrahlenden Augen betont wurde und ebenso nass wie seine Frau vor ein paar Stunden. Auch er kam bereits ohne seine Schuhe in die Wohnung. Seine durchweichte Jacke landete diesmal jedoch direkt am Türharken, wo sie genauso trocknen konnte, nur eben ein wenig den Teppich benetzte. Allerdings ließ er umsichtigerweise seine Hose und seine durchweichten Socken gleich im Bad, um sich anschließend aus ihrem Schlafzimmer schnell neue zu holen. Danach ging er auf die Suche nach seiner Frau, die eigentlich schon zu hause sein sollte.

Er öffnete die Wohnzimmertür und es legte sich augenblicklich ein Lächeln auf seine Lippen. Da lag sie, das Magazin auf dem Bauch und eine fast leere Kanne Kaffee neben sich, er war fast ein wenig verwundert, dass sie danach überhaupt hatte einschlafen können?! Leise schlich er in den Raum, öffnete eine der unteren Türen des Wohnzimmerschrankes und holte eine Wolldecke daraus hervor. Vorsichtig legte er diese über seine schlafende Frau, gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und verließ den Raum wieder. Er hatte Hunger und wenn sie aufwachen würde, würde seine Frau sicher auch dieses Gefühl verspüren, so stellte er sich in die Küche und begann ein Abendessen zusammenzustellen.

Zum Glück stellte er sich dabei ziemlich geschickt an, sodass es schon nach einer guten halben Stunde herrlich lecker aus der Küche duftete. Die Beilagen köchelten ruhig vor sich hin und brauchten nur noch wenige Minuten, das Fleisch in der Pfanne war bereits durch und wartete nur darauf verzehrt zu werden. Die freie Zeit nutze der junge Mann um schoneinmal den Tisch zu decken. Zufrieden besah er sich sein Werk und nickte glücklich. Teller, Besteck, Kerze, alles so wie es bei einem noch nicht so lange verheirateten Paar zum Abendessen aussehen sollte.

Im Wohnzimmer gegenüber schlug unsere Schlafmütze grade die Augen auf und atmete genüsslich tief durch, sog die lockenden Gerüche in sich ein. Als sie jedoch Schritte auf den Flur hörte schloss sie ihre Augen wieder. Sie gönnte ihrem Mann die Überraschung und war gespannt darauf wie er sie wecken wollte. Erneut öffnete sich leise die helle Holztür und leise Schritte traten immer näher an die scheinbar Schlafende heran, bis sie direkt neben ihr anhielten. Sie fühlte warmen Atem an ihrer Wange und liebevolle Lippen die ihr einen Kuss gaben. Die Sitzfläche der Couch gab ein wenig nach, als er sich auf den Rand setzte und sich leicht über sie beugte. Sanft strich er über ihre Wange und sagte ihr leise, dass sie aufwachen sollte. Die junge Blondine spielte ihre Rolle als Schlafende ziemlich gut, immerhin, so richtig wach war sie auch noch nicht, mit einem leichten Gähnen und ein wenig widerstrebend schlug sie ihre Augen auf. Darauf schenkte sie ihrem Mann ein Lächeln und ließ sich in eine Umarmung ziehen, die sie schoneinmal in eine sitzende Position zwang. So im abendlichen Dämmerlicht dasitzend, der Regen von draußen noch immer gegen die Fenster trommelnd, entstand eine romantische Stimmung, der sie mit innigen Küssen nachgaben.

„Hey na, gut geschlafen Schatz?“ kam leise die Frage des Mannes, die mit einem Lächeln und einem erneuten Kuss positiv beantwortet wurde. „Komm schon, ich hab Abendessen gemacht.“ Langsam erhoben sich die beiden von dem Sofa, wobei er seine Frau mehr anhob und auf die Füße stellte, als das sie selbst etwas dafür tat. Arm in Arm gingen sie in ihre Küche und während sie ihnen schnell etwas zu trinken einschenkte und die Gläser hinstellte, verteilte er zwei Portionen seines Gerichtes auf die bereitstehenden Teller, von denen er jeweils einen vor ihr und sich platzierte. „Guten Appetit, wenn das so lecker ist wie es riecht, dann darfst du von jetzt an öfter kochen.“ neckte die junge Frau grinsend ihre Mann, der das aber nicht sonderlich negativ aufnahm, sondern nur gleichgültig mit den Schultern zuckte „Das macht mir nichts, du kochst ja nur meist, da du schon vor mir hier bist.“ erklärte er sich. In aller Ruhe nahmen sie das Essen zu sich, wobei die junge Frau tatsächlich für sich feststellte, dass sie die Kochkünste ihres Mannes in Zukunft öfter in Anspruch nehmen wollte.

Nach dem Abendessen räumten sie gemeinsam die Küche auf in der Form, dass sie den Tisch abräumte und er sich um die Töpfe und die Pfanne kümmerte. Als endlich alles in der Spülmaschine verstaut war, kehrten die beiden gemeinsam zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich gemeinsam auf die Couch legten, um sich noch die Nachrichten anzuschauen, die jeden Moment beginnen sollten. Die Neuigkeiten über Gewalt, Korruption und Elend in der Welt waren gleich deprimierend wie jeden Abend. Der Wetterbericht versprach für die nächsten Tage genau das Wetter, welches sie heute schon heimgesucht hatte. Regen, Sturm und alles in allem würde es noch kälter werden, der Herbst hatte endgültig die letzten Sommertage des Jahres abgelöst, aber immerhin war es auch schon Ende Oktober, dementsprechend zu verkraften.

Als die ersten Werbespots vor den abendlichen Filmen begannen, griff er nach der Fernbedienung und schaltete das Gerät ab, sie hatten beide nicht viel für den Fernsehapparat übrig und das was er ausstrahlte, sie benutzten ihn fast ausschließlich um sich die Nachrichten anzuschauen, oder höchstens mal, wenn ein Film ausgestrahlt wurde, der sie wirklich interessierte. Sie machten es sich auf der Couch nochmals ein wenig gemütlicher. Er legte sich auf den Rücken und nahm dann seinen Schatz in den Arm, die ihren Kopf auf der Brust ihres Mannes ablegte und ihre Arme ebenfalls um seinen Körper legte.

„Und wie war dein Tag so? Hattest du Stress auf der Arbeit oder lief alles glatt?“ begann sie das Gespräch, welches sie in dieser Art jeden Abend führten. „Naja, im Büro war viel los, grade jetzt wo der Winter näher rückt und besonders bei dem Wetter laufen wieder die Telefone heiß, jeder erkundigt sich nach speziellen Angeboten für den kommenden Winter, für Ersatzteile und nach Tipps und Tricks. Ehrlich, manchmal komme ich mir vor als würde ich in einem Autohaus arbeiten statt in einer Firmenzentrale….Selbst die Händler nerven uns neuerdings andauernd mit Fragen zu den neuen Modellen. Zudem hat es die Postabteilung bei uns geschafft alles durcheinander zu bringen, was das Chaos heute echt perfekt gemacht hat. Dabei gingen gleich zwei wichtige Informationsbriefe an die Firmenführung verloren, sollte so was noch mal passieren, werden Köpfe rollen. Die ganze aufgeheizte Stimmung und Unruhe nimmt einfach nicht mehr ab, seit wir im August die neuen Modifikationen des “911“ und “Cayenne“ herausgebracht haben. Ich hoffe echt das es sich bis zum Wintergeschäft noch ein wenig beruhigt, sonst haben wir dieses Jahr noch die ersten Herzinfarkte in der Firma.“

Die hübsche Frau in seinen Armen kicherte leise bei diesem Tagesbericht „Na immerhin ist dir nicht langweilig auf Arbeit. Bei mir wäre es schön wenn mal was passieren würde, aber bis zum Weihnachtsgeschäft ist es noch ein paar Wochen hin, allerdings wird es dann richtig stressig, hektisch und laut. Die Vorbereitungen laufen zwar schon, aber insgesamt ist alles erstaunlich ruhig und gelassen bisher, was die einkehrende Routine mit der Situation zeigt. So langsam sind wir erfahren was das Geschäft angeht, obwohl es uns ja erst seit drei Jahren gibt. Ich glaube es wird ein guter Winter dieses Jahr und die Prognose verspricht ein neues Umsatzhoch für uns. Die einzige Gefahr für unsere Ruhe könnte eine neue Mitarbeiterin werden, aber nach der Einweisung und der Schlüsselverteilung heute, hoffe ich mal, dass sie mir eine Hilfe und keine Last sein wird. Wie sie sich heute angestellt hat kann ich leider nicht sagen, das muss ich morgen erstmal erfragen…“

Erstaunt hob der junge Mann seinen Kopf und schaute seine Frau fragend an. „Wieso weißt du das nicht? Haben die dich heute nur durch die Gegend geschickt zu Kundenbesuchen oder wie?“ Ein Kopfschütteln war die Antwort. „Nein, Nein, das nicht. Sie haben mich heute schon kurz nach 12 Uhr zum Arzt geschickt. Mir ging es in den letzten Tagen schon nicht so gut und so blass wie ich heute war, hat meine Chefin gemeint ich solle mich besser mal durchchecken lassen, was ich dann auch gemacht hab.“ Ein wenig verlegen strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und schaute ihren Mann mit großen blauen Augen an, die durch das spärliche Licht das aus dem Flur drang anziehend glänzten. Dieser erwiderte den Blick leicht besorgt und wartete mit unsicherem Ausdruck auf weitere Informationen. „Tja der Arzt hat mich dann weitervermittelt, weil er eine Befürchtung hatte, die er mit seinen Methoden dort jedoch nicht einwandfrei Überprüfen konnte.“ Mit einem leisen Seufzen löste sich die junge Frau von ihrem Mann und setzte sich auf. Sie schien deprimiert, oder jedenfalls nicht glücklich, was die Anspannung in ihrem Mann nun in Besorgnis umschwingen ließ. Auch er setzte sich auf und legte sanft einen Arm um sie. „Mach dir keine Sorgen, egal was der Arzt gesagt hat, wir finden eine Lösung.“ Versuchte er ihr Mut zu machen. Sie hob den Kopf und sah ihn lächelnd an „Die Lösung habe ich schon Schatz….wir müssen umziehen.“ Sie gab dem jungen Mann einen liebevollen Kuss, der grade völlig verwirrt neben ihr saß und nur Bahnhof verstand, welche Symptome verlangten denn nach einem Umzug?! Die Frau griff sacht nach dem Handgelenk ihres Mannes und führte seine Hand auf ihren Bauch, wo sie seine Hand ablegte und ihre drauflegte. Mit feuchten tränenglitzernden Augen sah sie ihren Mann an, der langsam zu begreifen begann was sie sagen wollte. „Schatz…du bist bald ein Papa…und ich bin bald eine Mama!“

Die Neuigkeit musste ersteinmal verdaut werden, was neben dem grade erst zu sich genommenem Essen ein ganz schöner Brocken war. Unfähig etwas zu erwidern nahm er seine Frau in dem Arm und küsste sie, küsste sie immer wieder, stürmisch, glücklich, unfähig zu rationalen Gedanken. Plötzlich sprang er auf und stürmte in die Küche. Wenige Momente später, seine Frau schaute ihm nur verwirrt hinterher, kehrte er mit zwei Weingläsern und einer Flasche Sekt wieder, als er den kritischen Blick seiner Frau realisierte, in dem Moment da er die Gläser abstellte bemerkte er seinen Fehler und verschwand nochmals für Sekunden um diesmal mit den Richtigen zurückzukehren. Gemeinsam stießen sie an, darauf jetzt eine Familie zu sein, auf den baldigen Umzug, auf baldige Großeltern und auf ihre Liebe, die trotz ihrer jungen Jahre schon fast ein Jahrzehnt bestand.

Wenige Stunden später lagen sie in ihrem Ehebett. Sie hatten sich noch eine Weile über ihre Zukunft unterhalten, waren noch rasch zusammen Duschen gegangen und dann ins Bett verschwunden. Nun schlief ihr Mann bereits seit einer halben Stunde, hielt sie dabei aber die ganze Zeit sanft in seinen Armen und spendete ihr Geborgenheit und Wärme. Sie konnte jedoch nicht einschlafen. Diese Neuigkeit hielt sie wach, beschäftigte sie einfach zu sehr, als dass sie nun ruhen konnte. Obwohl es absurd war, lauschte sie in ihren Körper und versuchte ein Zeichen des nahenden Lebens in ihr zu finden, ein Zeichen für das kleine Leben das ihres für immer verändern würde.
 

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Kapi 1 ENDE...danke fürs lesen
 

da ich selber notorischer Kommi-Muffel bin, denke ich nicht im Traum daran euch danach zu fragen oder zu bitten, trotzdem ein herzliches Danke an alle die sich die Zeit nehmen.

Da dies meine erste FF ist, bin ich auch für Kritik dankbar.

Sekunde 1

Noch knapp 6 Monate bis zum Ende der Zweisamkeit und Ende des vorerstmal ruhigen Lebens.

Nur knapp 6 Monate um einen Umzug über die Bühne zu bringen und ein Zimmer komplett neu einzurichten und das für ein Baby. Dazu kamen Kleidung, Spielzeug, Kinderwagen, Wickeltisch mit Zubehör und viele andere kleine Dinge die das Leben mit einem Neugeborenen vonnöten machten. Und das alles zu bewältigen mit einer zunehmend schwangeren Frau gestaltete sich als schwierig.

Im Vordergrund stand zunächst natürlich die Wohnungssuche. In ihrer derzeitigen Gegend gab es dank großer Nachfrage keine Wohnungen, schon gar nicht in der Größe wie sie sie nun gebraucht hätten. Dementsprechend wurde das Suchgebiet auch benachbarte Städtchen ausgeweitet, allerdings wollten beide Ehepartner einvernehmlich die Großstadt meiden. Fast einen ganzen Monat brachten sie damit zu verschiedenste Wohnungen zu besichtigen, jedoch gab es immer etwas auszusetzen. Zu wenig Platz, schlechte Verkehrsanbindung, zu weiter Schulweg, denn soweit dachten die werdenden Eltern bereits voraus, oder auch zu wenig natürliches Licht in der Wohnung.

Die Lösung präsentierte sich völlig überraschend am 24.Dezember. Diesen Tag gönnten sie die beiden einen Tag lang ruhe von den hektischen Vorbereitungen und verbrachten diesen Tag gemeinsam mit der Familie in ihrer Wohnung. Es war ein perfektes, harmonisches Weihnachten. Sie saßen zu sechst abends am Tisch im Wohnzimmer, jeder mit seinem obligatorischen Weihnachtsbraten vor der Nase, hinter sich die Nordmanntanne, welche unter Kugeln, Lametta und echten Kerzen eine Festtagsstimmung ohnegleichen verströmte. Die Fenster waren fast dunkel, nur die einzelnen Eiskristalle welche sich an der Scheibe festsetzten warfen ein funkelndes Licht zurück und tauchten den nur vom Baum erhellten Raum in einen kühlen aber romantischen Schein. Es war bereits seit Wochen kalt und regnerisch gewesen, aber letztendlich hatte Petrus ein einsehen gehabt und in der Nacht zum 24. endlich Schnee gebracht, der nun auch die Geräusche der Straße dämpfte, alles wie in Watte packte und eine friedliche besinnliche Stille über das Städtchen legte.

Das Essen verlief lustig, es war nichts von Unstimmigkeit in den nun vereinten Familien zu spüren. Da ging es in den Gesprächen um das Berufsleben und um die Schwangerschaft, wobei die werdenden Großmütter natürlich nicht mit Tipps, Tricks und Ratschlägen sparten, während sich die beiden werdenden Großväter scherzhaft über diese Phase ausließen und ihrem Sohn, bzw. Schwiegersohn hilfreiche Reisetipps gaben wenn die Frau allzu anstrengend werden sollte. Das Essen zog sich in die Länge, aber das traditionsreiche Ritual der Weihnachtsgans wollte auch keiner schnell beenden. Der zum Essen ausgeschenkte Rotwein half der ohnehin guten Stimmung noch ein wenig weiter auf die Beine, zur wirklichen Ausgelassenheit ließ sich jedoch keiner hinreißen. Aber auch die schönste Sache findet einmal ihr Ende, so kam es auch hier dazu. Die Teller waren leer, ebenso wie 2 Flaschen Rotwein und ein wenig Spannung auf die kommende Verteilung der Geschenke stellte sich ein. Jedoch bestanden die Frauen darauf, dass zunächst Ordnung geschafft wurde, also halfen, wenn auch nach kurzem murren, alle dabei den Tisch zügig abzuräumen.

Nun da die Spülmaschine leise summend ihren Dienst verrichtete und die letzten Spuren von dem vernichtete was einmal eine Gans mit Klößen und Grünkohl gewesen war, versammelten sich alle sechs Personen wieder im Wohnzimmer und verteilten sich auf die Couch und die beiden Sessel, welche einladend neben dem Baum verteilt waren. Obwohl sie alle Erwachsen waren und dementsprechend der große Mythos hinter den Päckchen unter der Tanne verloren war, wichen sie doch nicht davon ab sie dort zu platzieren bevor das Essen begann und nun holte der werdende Vater eines nach dem anderen hervor, zunächst an die baldigen Großeltern. Die Eltern der Frau erhielten eine Kreuzfahrt durch die Karibik, ein lang gehegter Kindheitstraum wie die Tochter wusste, den sie nun mit ihrem Mann zusammen zu erfüllen gedachte. Die Eltern des Mannes bekamen Konzertkarten für ein großes Event geschenkt und dazu ein Wellnesswochenende in einer nahegelegenen Therme. Der junge Mann schenkte seiner Frau mit einem schelmischen Lächeln Umstandskleidung, doch als sie die ordentlich gefaltete Kleidung in die Luft hielt und sie aufschüttelte, fiel ein kleines Kästchen zu Boden, das darin versteckt gelegen hatte. Mit einem neugierigen Blick hob sie es auf und öffnete es. Auf einem kleinen weißen Kissen gebettet lag ein goldener verschnörkelter Anhänger, welcher an einer filigranen ebenso goldenen Kette festgemacht war. Gerührt gab sie ihrem Mann einen liebevollen dankbaren Kuss, ehe sie ihm das ihrige Geschenk überreichte. Das kleine Päckchen war ordentlich in rot-goldenes, den Fest angemessenem Geschenkpapier eingewickelt, welches, natürlich unabsichtlich, beim öffnen zerrissen wurde. Hervor kam der Karton den er sich erhofft hatte und den er schon länger selbst überlegt hatte zu kaufen. Vorsichtig legte er sein neues Touch-Screen Handy auf den kleinen Glastisch und wiederholte ihre Geste der Freude mit einem ebenso innigen Kuss. Ein wenig irritiert unterbrachen sie ihn, als sie unisono bemerkten wie ihre Eltern aufstanden und sich zusammen neben ihnen postierten. Gemeinsam hielten sie Ihren Kindern einen weißen, unbeschrifteten Briefumschlag entgegen, den der Mann dann nahm und, da er nicht zugeklebt war, schnell öffnete. Heraus zog er einen silbernen Schlüssel, keinerlei Notiz oder Beschriftung zusätzlich ließ das junge Ehepaar ahnungslos auf ihre Eltern schauen, die allesamt ein fröhliches Lächeln im Gesicht hatten. Während das junge Paar seine Eltern löcherte was es denn mit dem Schlüssel auf sich habe, gingen die einfach nur in Richtung Haustür uns zogen sich Jacken bzw. Mäntel und Schuhe an und bedeuteten es ihren Kindern es ihnen gleichzutun. Ein bisschen widerstrebend folgten sie der Anweisung und zogen sich ebenfalls dem kalten Wetter draußen entsprechend an. Da sie auch auf dem Weg nach unten keinerlei Antwort bekamen, gaben die beiden es auf, schwiegen einfach und harrten der Dinge die da kommen sollten. Sie verteilten sich auf die beiden Wagen ihrer Väter und schon ging die fahrt in die Dunkelheit los. Das Licht das die Scheinwerfer vorauswarfen konnte durch den dichten Schneefall nur ein paar Meter erleuchten, dementsprechend langsam kamen sie voran, auch wenn die Straßen praktisch ausgestorben waren um diese Uhrzeit. Es dauerte mit knapp 20 Minuten immerhin fast doppelt so lange wie üblich um aus dem kleinen Städtchen hinauszukommen und auf der Landstraße wurde es nur unwesentlich besser. Sie fuhren eine gute dreiviertel Stunde gemächlich hintereinander her, ehe die beiden Wagen in eine andere Ortschaft kamen. Sie fuhren in der Kleinstadt eine Weile herum, ehe beide Wagen am nördlichen Rand anhielten. Gespannt was sie hier sollten und was das alles mit einem Schlüssel zu tun hatte, stieg das junge Pärchen aus, während sich ihre Eltern wieder zusammentaten und sie ein paar Meter weiter die Straße hinunterführten und sie schließlich vor einem kleinen Grundstück aufhielten. Die Weihnachtsbeleuchtung an dem Haus schien in die Nacht und erfreute mit lustigen Figuren und mit Lichtern gesäumten Bäumen die vorbeigehenden Passanten. Der Vater der jungen Frau zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete das Gartentor, durch das sie dann nacheinander allesamt den Garten betraten. Kurz vor der Haustür bogen sie nach rechts ab und blieben vor einem kleinen Schild stehen, das durch den Schnee darauf und die ohnehin weiße Farbe kaum zu sehen gewesen war. Der junge Mann wischte die weiße Pracht von der Oberfläche und zum Vorschein kamen in typisch amerikanischer Manier die Worte “For Sale!“. Entgeistert beobachtete das junge Paar seine Väter dabei, wie sie zusammen mit reißen, drücken und ziehen das Schild aus dem gefrorenen Boden brachten und niederlegten.

„Fröhliche Weihnachten ihr beiden. Auf das ihr und das Kleine hier glücklich werdet!“ kam es einstudiert von den 4 Elternteilen. Wortlos und schier überwältigt fielen die Kinder ihren Eltern in die Arme und herzten sie, gaben ihnen all die Liebe und Dankbarkeit die sie in diesem Moment aufbringen konnten. Da es sich sowieso nicht gehörte, fragten sie lieber nicht was ihre Eltern da für sie ausgegeben hatten. Diesmal mit dem Schlüssel der als Geschenk fungiert hatte, betraten sie gemeinsam das Haus. Natürlich war es nahezu uneingerichtet, nur Tapeten und Fußbodenbelag von den Vorbesitzern waren noch Vorhanden. Die kurze Besichtigungstour endete wie es sich die Eltern erhofft hatten. Es war praktisch perfekt. Keller, Erdgeschoss und erster Stock komplett, der Dachboden konnte bei Bedarf noch nachträglich ausgebaut werden. Platz war ohne Ende und da es sich um keine Wohnung handelte konnte man zu jeder Tageszeit mit Sonneneinfall in das Haus rechnen, immerhin gab es hier kaum hohe Häuser in der Gegend die ihren Schatten warfen. Zudem war der Garten als Spielplatz für das Kind einfach perfekt.

Sie verbrachten nicht viel Zeit in dem Haus, es war kalt dort und logischerweise noch sehr unwohnlich und unbequem, dementsprechend kehrten sie recht bald in die Autos zurück und fuhren gemeinsam den Weg zurück zur Wohnung der werdenden Eltern. Dort angekommen wurde zunächst Kaffee und Tee für jeden gemacht um sich wieder ordentlich aufzuwärmen. Zu ihrem Erschrecken stellten sie fest das sie beim Verlassen der Wohnung vergessen hatten die Kerzen auf dem Baum auszupusten, waren jetzt jedoch sehr glücklich darüber nicht die ganz Kleinen gekauft zu haben. Sie setzten sich wieder auf die Polstermöbel um den Baum und unterhielten sich bis spät in die Nacht, wobei diesmal der kommende Umzug das Hauptthema war. Es wurde ein Termin vereinbart, wobei sich herauskristallisierte, dass der Umzug noch vor Jahresende stattfinden sollte. Aus eine Umzugsfirma wollten sie verzichten, schließlich waren sie sechs vitale Menschen, nur einen größeren Wagen wollten sie sich für das beschlossene Wochenende Mieten.

Bald darauf verabschiedeten sich ihre Eltern und das junge Paar fiel erschöpft vom langen Tag aber dennoch sehr glücklich wenigstens schon mal eine Sorge weniger zu haben in ihr Bett, wo sie fast augenblicklich, sich liebevoll in den Armen liegend, einschliefen.
 

Das besagte Wochenende kam dann auch recht schnell heran. Während sich die Frauen hauptsächlich um das Einpacken allerlei Kleinzeugs, wobei besonders das Geschirr sehr zeitaufwendig war, kümmerte, nahmen sie die Männer die bereits zuvor geleerten Kleiderschränke vor und bauten diese Fachmännisch auseinander. Die größten Schwierigkeiten beim Transport die drei Stockwerke nach unten bereitete die Waschmaschine, da man die ja nicht auseinanderbauen konnte, wie nahezu alles andere was mit in das Haus sollte. Die Küche war bereits beim Einzug eingebaut gewesen, dementsprechend blieb sie in der Wohnung. Es wäre ohnehin unsinnig gewesen etwas davon mitzunehmen, da sie bereits kurz nach den Feiertagen in einem Einrichtungsmarkt waren und sich eine neue Küche bestellt hatten, die bald geliefert werden sollte. Das Bad sollte noch an diesem Tag geliefert und eingebaut werden, sodass eine zwischenzeitliche Übernachtung bei ihren Eltern nicht zur Debatte stand. Die Wohnung war auch gekündigt, dank der großen Nachfrage war es kein Problem einen Nachmieter zu finden, weshalb die Kündigungsfrist großzügig außer Acht gelassen wurde vom Vermieter.

Mit Ausnahme von einigen Kratzern, leichten Blessuren, blauen Flecken oder ähnlichem, ging der ganze Prozess des Umzugs äußerst erfolgreich und harmlos vonstatten. Dank cleverer Packtechnik schafften sie in zwei Fuhren alle Habseligkeiten der beiden in die neue Behausung zu schaffen. Da es bereits spät war, wurde beschlossen für diesen Samstag nur noch das Ehebett der beiden aufzubauen und es dann dabei zu belassen. Der kommende Sonntag sollte dann den Umzug von ihrer Seite aus abschließen, denn mit dem Aufbau der Küche würden sie nichts zu tun haben, das Übernahm wie die Lieferung eine Firma. Auch mit ihrem neuen Bad waren sie sehr zufrieden. Nachdem sich die baldigen Großeltern und alle Handwerker verabschiedet hatten, weihten die beiden ihre neue große Badewanne mit einem entspannenden und duftenden Fliederbad ein, das sie extra noch aus einem der Kartons die mit “Bad“ beschriftet waren gekramt hatte. Anschließend schlüpften sie, egal ob aus Faulheit oder Müdigkeit, einfach wieder in ihre Unterwäsche die sie getragen hatten, statt sich ihre Schlafklamotten aus einem der Kartons zu suchen und gingen gemeinsam ins Bett. Es war ein seltsames Gefühl das sie durchströmte, so aneinandergeschmiegt in ihrem Bett in einer noch relativ unbekannten Gegend in einem sonst völlig leeren Raum zu liegen. Doch die Gewissheit zusammen zu sein und das dieser Ort von nun an ihr zu hause sein würde gab ihnen, gemeinsam mit den Anstrengungen des Tages, einen schnellen und ruhigen Schlaf.

Er wurde erst unterbrochen, als am nächsten Morgen recht früh die Türklingel ihrem Dienst für diese Familie antrat. Aufgeschreckt schmissen die beiden sich in ihre Sachen vom Vortag, es würde heute eh nocheinmal ein schmutziger Tag werden, klatschten sich eine Hand kaltes Wasser zum wachwerden ins Gesicht und öffneten dann rasch die Tür. Die Eltern der beiden waren zusammen mit einem großen Frühstückskorb gekommen.

Wieder herrschte eine für beide Seiten recht angenehme Arbeitsteilung, erneut bauten die drei Männer die Möbel auf, die anschließend von den Frauen mit Kleidung, Büchern, CDs, Videos und allerlei anderem, je nachdem was hinein sollte, gefüllt wurde. So vergingen die Stunden arbeitsam, am Abend konnte sich das Ergebnis jedoch sehen lassen. Außer der Küche, die erst im laufe der nächsten Woche geliefert werden sollte, war das Haus soweit eingerichtet. Damit gab es im Keller einen Waschraum, eine Art Weinkeller, wo eben alle Getränke aufbewahrt wurden, und so etwas wie einen Hobbyraum, der noch ein wenig weiter ausgebaut werden sollte, sobald das Kind da war. Im Erdgeschoss befand sich neben Küche und Wohnzimmer, welches mit Abstand der größte Raum im Haus war, nur ein kleines Gästebad. Die Treppe in das Obergeschoss wurde von dicken beigen Läufern gedämmt, was vor allem praktisch war, da sich oben das Schlafzimmer der Eltern befinden sollte, zudem das große Badezimmer und ein Arbeitszimmer, in dem Arbeits-PC, Akten und ähnliches ihren Platz fanden. Der Entschluss den Dachboden als Kinderzimmer auszubauen fiel schnell und einvernehmlich, dazu wurde die ausklappbare Treppe durch eine permanente ersetzt und der gesamte Dachboden bewohnbar gemacht. Da sie noch nicht wussten, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen erwarteten, kam Einrichten noch zu früh. Zudem sollte das Baby ohnehin erstmal mit seinem Kinderbettchen ins Schlafzimmer der Eltern ziehen, ehe es, wenn es alt genug dafür war, sein eigenes Zimmer bewohnen würde.

Diese Ungewissheit über das Geschlecht war allerdings ein gewisser Streitpunkt zwischen den beiden werdenden Eltern. Während die Mutter wissen wollte was sie bekommen würden, war der Vater mehr für die Überraschung zu haben. Da die Mutter zunehmend ihre Schwangerschaft anzusehen war, kam sie um häufiger werdende Arztbesuche nicht herum, wo eines kalten Tages schließlich auch ein Ultraschall gemacht wurde, anhand dessen die Ärzte in der Lage waren das Geschlecht des oder der Kleinen zu bestimmen. Da die Frau die Antwort wissen wollte, wurde ihr mitgeteilt, dass sie ein Mädchen erwarten würde.

Glücklich wie selten zuvor kam sie an diesem Nachmittag nach hause, ihr Wunsch war damit in Erfüllung gegangen, um ihrem Mann jedoch nicht die Spannung zu nehmen, sah sie davon ab ihr Wissen mit ihm zu teilen. Er kannte zwar den genauen Grund nicht, bemerkte aber die deutlich gehobene Stimmung, harkte aber auch nicht weiter nach als ihm die Antwort danach verwehrt blieb.

Der jungen Mutter juckte es in den kommenden Wochen und Monaten immer mehr in den Fingerspitzen in ein Geschäft zu gehen und endlich mal nach Herzenslust für die Kleine einzukaufen. Aber sie würde sich nun mal auch verraten, wenn sie plötzlich das halbe Haus mit rosa Babyklamotten, Puppen und Rüschenkisschen vollpacken würde, zudem hatte sie schon die perfekte Tapete für das Kinderzimmer gefunden und einen passenden Teppich, beides in einem warmen orangenen Ton wobei die Tapete mit niedlichen Motiven von Tierwelpen verziert wurde, einfach perfekt für ein kleines Mädchen, aber leider auch sehr verräterisch.

Doch auch der Tag kam, an dem ihr Mann sich mit ihr ins Auto setzte und in die Innenstadt fuhr, wo es auch einen Laden ganz um das Baby gab. Die junge Frau, obwohl sie auch Sachen für Jungs auszusuchen versuchte, kam doch meist mit kleinen Kleidchen, knuddeligen Puppen und Stofftieren zu ihrem Mann und leistete gute Überzeugungsarbeit. Letztendlich, obwohl er mehrfach erwähnte das die Möglichkeit bestünde das sie einen Sohn bekämen, hatten sie für einen möglichen Sohn nur eine Grundausstattung an Kleidung, Spielzeug und Accessoires, während der Haufen an Sachen für ein Mädchen immens wurde. Glücklicherweise ließ sich die Frau noch dazu überreden die Möbel weitestgehend neutral zu kaufen, genauso wie der Kinderwagen, der in einem leuchtenden Grün seinen Weg an der Kasse vorbei fand. Zu hause angekommen herrschte wieder die bereits bekannte Arbeitsteilung. Während sich Frau Mutter einen riesigen Spaß daraus machte die kleinen Klamotten zu betrachten, zusammenzulegen und einzusortieren, war der werdende Vater wiedermal mit Möbelaufbauen beschäftigt. Nachdem Wickeltisch, Kleiderschrank, Gitterbett und Laufstall aufgebaut waren und ihren angedachten Platz im Zimmer des Babys eingenommen hatten, standen sie sich in den Armen liegend vor der Zimmertür und sahen sich das kleine Paradies an, welches in der Holzoptik der Möbel und den dazu passenden oragnenen Wänden und dem gleichfarbigen Teppich (da hatte sich die Mutter dann doch durchgesetzt) erstrahlte.

Bis zum vorausberechneten Geburtstermin um den 20.Mai herum dauerte es nun nicht mehr lange hin, ohnehin war die Mutter schon lange auf Schwangerschaftsurlaub, der ihr ohne Zögern und mit Jobgarantie gewährt wurde. Draußen war es wieder wärmer geworden und die Sonne schien jetzt annähernd jeden Tag in das Haus und animierte die mittlerweile hochschwangere Frau dazu doch hin und wieder einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Sie genoss die wenigen Freiheiten die sie hatte und die sicherlich noch angenehmer wären, wenn ihr Körper nicht so fürchterlich an jeder nur denkbaren Stelle wehgetan hätte. So langsam fand sie war es Zeit für die Kleine das Licht der Welt zu erblicken und auch den lieben Papa mal in den Bauch zu treten, was offenbar zu ihrem Lieblingssport in den letzten Tagen avanciert war.

Verschwitzt und mitten in der Nacht, natürlich wann auch sonst, saß die junge Frau im Bett, der plötzliche Schmerz der sie durchzuckte, hatte ihren friedlichen Schlaf abrupt beendet und sie geweckt. Nun saß sie schwer atmend mit beiden Händen auf den Bauch gepresst da und hoffte, dass es schnell vorübergehen würde, wie bisher immer. Von den Geräuschen und den leisen unterdrückten Schmerzenslauten wachte auch ihr Mann auf, der mittlerweile ein wenig dafür sensibilisiert war und schaute sie besorgt an. Als sich auch nach ein paar Minuten keine deutliche Besserung einstellte, handelte der Mann resolut. Eine Tasche hatten sie schon seit ein paar Tagen fertig gepackt mit dem nötigsten Zeugs, man konnte nie wissen wann die entscheidenden Wehen einsetzen würden und so waren sie immerhin vorbereitet. Fürsorglich legte er ihr eine Jacke um die Schultern und half ihr zum Auto und beim einsteigen. Anschließend holte er rasch die Tasche und klemmte sich hinter das Steuer. Auf dem Weg zum Krankenhaus wählte er die Nummer der Hebamme die sie durch die Schwangerschaft begleitet hatte und kündigte ihre Ankunft im Krankenhaus an. Als seine Frau wieder unterdrückte Schmerzenslaute von sich gab trat er das Gaspedal zum Bodenblech durch. Es war Nacht und sowieso kein Mensch unterwegs, außerdem war das ein verdammter Notfall, nichtmal die Polizei konnte in so einer Situation böse auf ihn sein, wenn sie ihn erwischen sollten. Außer einem Blitzer an einer Ampel kamen sie jedoch völlig unbemerkt durch die Nacht, die Strafe für knapp 60km/h zu viel war es allemal Wert das Ziel so schnell erreicht zu haben. Er parkte möglichst nah beim Eingang und half seiner noch immer schmerzen leidenden Frau aus dem Auto und in das Krankenhaus. Drinnen wurden sie bereits von einem Arzt in empfang genommen, der sich sofort um die Patientin kümmerte und mit ihr in einem Untersuchungszimmer verschwand um ihren derzeitigen Zustand festzustellen. Der baldige Vater unterschrieb ein paar Zettel, dann wurde er wieder zu seiner Frau gelassen, die erschöpft und müde in einem großen weißen Bett lag als er den Raum betrat. Er war fast ein wenig erleichtert das noch nicht passiert war, denn sie hatten sich schon vor einiger Zeit darüber geeinigt, dass er bei der Geburt auch im Kreissaal dabei sein wollte und sie hatte natürlich nichts dagegen gehabt, wieso sollte sie auch auf seine starke Hand und die mentale Unterstützung des Ehepartners verzichten?!

Doch für diese Nacht war noch nichts überstanden. Die wenigen Stunden der Ruhe brauchte sie aber nun auch. Bei den nächsten einsetzenden Wehen entschloss sich der behandelnde Arzt die Geburt einzuleiten und sie in den Kreissaal zu verlegen. Nachdem man auch dem Mann einen OP-Kittel gegeben hatte, stand dem gemeinsamen Weg in ein neues Leben nichts mehr im Wege. Er blieb auf dem Weg in den Kreissaal bei ihr und auch während der ganzen schmerzvollen Prozedur hielt er ihre Hand, an der sie sich tapfer und haltsuchend festhielt. Die Geburt an sich ging vergleichsweise komplikationslos und schnell vorüber für eine Erstgeburt, das Kleine gab den Kampf gegen die Mutter aus dem warmen Bauch in die kalte Welt gebracht zu werden ziemlich rasch auf. Und noch während die Mutter am Ende ihrer Kräfte nach Luft rang, während ihr Mann ihr liebevoll die blonden Haare aus dem Gesicht strich und ihr sagte wie Stolz er war, erklang der erste Schrei von dem kleinen wahrgewordenen Familienglück. Ein neues Leben war geboren und begann seinen Lebensweg, wenn auch noch ohne Selbstbestimmung über die Richtung.
 

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Kapi 2 ENDE...danke fürs lesen
 

Nun beginnt die Geschichte erst richtig.

Wieder ein herzliches Danke an alle die Kommis dalassen.

Bis zum nächsten Kapitel greetz

Umstellungen

Die Untersuchungen an dem kleinen Menschen, nachdem er kurz und flüchtig gereinigt worden war, dauerten nicht lange an. Eine Schwester wickelte den noch immer schreienden Körper in weiße weiche Tücher. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht wandte sie sich an die beiden Eltern, die sie erwartungsvoll und mit glitzernden Augen ansahen beziehungsweise das lautstarke Bündel in ihren Armen.

Die Schwester trat auf sie zu und vereinte die Familie zum ersten Mal in ihrem Leben. Unbeschreibliche Gefühle ließen die Eltern lachen und weinen gleichzeitig, Die unbändige Freude ob des kleinen Runden Gesichts, das, als wüsste es ganz genau wo es nun war, plötzlich still verharrte, schien als könne sie niemals getrübt werden.

„Herzlichen Glückwunsch zu ihrem gesunden Sohn!“ Dieser einfache Satz, der nichts als Zuspruch und positive Energie enthielt, ließ die Mutter zusammenzucken. Perplex und überfordert sah sie den Chefarzt an, der mit diesen Worten eben an sie herangetreten war. „Wie, aber ich dachte…der Ultraschall…kein Mädchen?“ Ihr Gesicht sprach Bände, doch wo im ersten Moment Enttäuschung zu sehen war, blieb doch nichts als pure Glückseligkeit, nachdem sie einen kurzen Blick in das kleine runde Gesicht geworfen hatte, das in ihren Armen friedlich die Augen geschlossen hatte und mit einem leisen Glucksgeräusch eingeschlafen war. Sanft näherten sich die mütterlichen Lippen und gaben dem Baby seinen ersten Kuss auf die Stirn.

Die Mutter gab den Kleinen nun weiter an den Vater, der das Baby bei sich behielt. Er wurde von einer Schwester zu einem Krankenzimmer gebracht, wo bereits alles für die Mutter und ihr Kind eingerichtet war, dort sollte er warten, da seine Frau noch einige Nachuntersuchungen vor sich hatte, bevor sie sich ebenfalls ausruhen konnte von den langen Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür des Zimmers, allerdings wurde kein Krankenbett hereingeschoben, sondern 2 Paar neugierige, stolze und äußerst aufgeregte Großeltern drängelten sich in den Raum, um dem neuen Familienmitglied “Hallo“ zu sagen. Wohlweißlich legte der Vater lächelnd einen Finger vor die Lippen und drosselte so die Lautstärke auf ein Minimum. Der Enkel ging nun, ohne das Geringste davon mitzubekommen, durch die Hände seiner Omas und Opas. Nocheinmal wurden Glückwünsche ausgetauscht, wurden Schultern geklopft und Umarmungen verteilt. Auch diesmal flossen Tränen des Glücks, vor allem bei den Großmüttern. Kurz nachdem sich alles einigermaßen beruhigt hatte, ging das ganze Theater wieder von vorne los. Geschafft aber überglücklich wurde die Mutter zu ihrer Familie gebracht. Die Drei Frauen lagen sich minutenlang unter Tränen in den Armen und beglückwünschten sich, während die Großväter das mit einer innigen Umarmung und einem Küsschen auf die Wange versuchten zu überspielen, wie sehr sie das alles mitnahm. Unterdessen hatte der Mittelpunkt der Aufregung seine hübschen blauen Augen, die des Vaters, geöffnet und dank der Aufregung und Spannung die irgendwie greifbar in der Luft lag wieder angefangen zu weinen.

Die schützenden Arme der Mama jedoch beruhigten den Kleinen relativ schnell wieder und er machte nun auch visuell erstmal Bekanntschaft mit seinen Großeltern.

Während sich der Vater einfach mit auf das Bett seiner Frau setzte, nahmen deren Eltern auf Stühlen um das Bett herum platz. Belustigt spielte der Papa mit dem Greifreflex des Babys, das seinen Finger, nun da es ihn einmal in der Hand hatte, nicht mehr losließ. Es herrschte eine angenehme Ruhe im Zimmer, die nur von Protestlauten des Kleinen unterbrochen wurde, weil der Papa ihm ungehörigerweise den Zeigefinger wieder entzogen hatte.

„Sagt mal, wie soll euer Sohn jetzt eigentlich heißen ihr beiden?“ kam dann doch endlich die Frage, die sie allesamt irgendwie beschäftigte. Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des Vaters „Das wissen wir nicht, nach Protesten ihrerseits, konnten wir uns nur auf einen Mädchennamen einigen, aber ich glaube über den Namen Emily wird er sich nicht freuen später“ Dabei stupste er seine Frau neckisch an, die dabei ein klein wenig rot anlief. Sie war sich so unglaublich sicher gewesen ein Mädchen zu bekommen, immerhin hatten ihr das die Ärzte beim Ultraschall gesagt. Als wäre das der Startschuss gewesen, donnerten jetzt Vorschläge seitens der Großeltern auf sie ein. Die Eltern ließen es mit einem geduldigen Lächeln über sich ergehen, vor allem weil sie keinen der Vorschläge, auch wenn sie lieb gemeint waren, als Namen wirklich Ernst nahmen. Denn ob er nun Emily oder Fritz hieß, beides wäre sicher nicht Vorteilhaft in der modernen Zeit. Doch entscheiden mussten sie sich, spätestens als ein Arzt erschien und ihnen mitteilte, dass die Geburtsurkunde ausgestellt werden müsste, sie dazu aber einen Namen für das Baby bräuchten. Erwartungsvoll sahen die Großeltern ihre Kinder an, für welchen Vorschlag sie sich entscheiden würden, doch sie wurden enttäuscht. Die frischgebackenen Eltern sahen sich kurz an und wussten dabei, dass sie das Selbe dachten. Unisono nannten sie den Namen ihres Sohnes an den Arzt gewandt.
 

„Jamy“
 

Damit war eine endgültige Entscheidung gefallen, mit der ihr Sohn sein ganzes Leben würde bestreiten müssen. Mit einem zufriedenen und wohlwollenden Nicken trug der betreuende Arzt den Namen in das Formular ein und verabschiedete sich dann, um die kleine Familienfeier nicht zu stören.

Die Großeltern blieben bis zum frühen Nachmittag, dann waren sie so erschöpft von der aufregenden Nacht, dass sie sich auf den nach hause Weg machten um ein wenig Schlaf nachzuholen. Zurück blieben die Eltern mit ihrem Kind und der ersten wirklichen Ruhe seit ca. 3 Monaten. Der von der ganzen Aufregung um ihn herum müde Jamy schlief in den Armen seiner Mama, die sich ihrerseits in die wärme und liebe spendende Umarmung ihres Mannes kuschelte. So in der Ruhe mit den Sonnenstrahlen die durchs Fenster fielen und der ganzen friedlichen Stimmung dauerte es kaum ein paar Minuten, da schlief die ganze glückliche Familie in einem großen Krankenhausbett.

Nach einigen letzten Untersuchungen und nötigen Impfungen, Jamy zeigte deutlich wie sehr er Nadeln verabscheute, durfte sich die junge Familie auf den Weg in ihr Haus machen. Im Nachhinein erst viel dem Vater überrascht auf wie lange sie für die Strecke gebraucht hatten, obwohl sie weder auf übermäßigen Verkehr noch auf viele rote Ampeln gestoßen waren…das Beschützergen setzte ein, ohne das er es gemerkt hatte. Zu hause angekommen herrschte natürlich große Aufregung bei klein Jamy, eine neue Umgebung, so viele Farben, die er im weißen Krankenhaus nicht gesehen hatte. Kaum hatte er Boden unter den Füßen bzw. den Händen und Knien, als seine Mutter ihn absetzte, da krabbelte der Kleine auch schon los. Die Eltern passten natürlich gut darauf auf das sich ihr Schatz nicht Richtung Kellertreppe bewegte, diesen Sturz wollten sie nicht riskieren, also nahmen sie Jamy mit ins Wohnzimmer, wo sie sich mit einer Tasse Kaffee hinsetzten, während der Kleine fröhlich durch das Zimmer krabbelte und alles anfasste und annuckelte was ihm auf seinem Weg begegnete. Jamy zeigte dabei eine erstaunliche Ausdauer, denn es dauerte fast 3 Stunden ehe der Kleine anfing zu weinen um auf sich aufmerksam zu machen. Aber er hatte eine fürsorgliche und gute Mutter, die schon genau wusste was ihr Süßer wollte. Sie setzte sich mit ihrem Baby im Arm wieder zu ihrem Mann auf die Couch. Jamy kullerten immer noch große Tränen aus den blauen Augen das runde Gesicht herunter, während er lautstark nach Zuwendung verlangte. Das änderte sich, als seine Mama ihr Oberteil hochschob und den kleinen Kopf an ihre Brust legte. Sofort war es wieder fast still, nur ein leises zufriedenes Glucksen und Schmatzen war von dem Baby zu hören. Die Eltern sahen noch immer glücklich dabei zu wie ihr Kleiner seine Nahrung zu sich nahm.

Ruhig geschlafen hatten die Eltern schon längere Zeit nicht mehr in ihrem Ehebett, aber diese Art von Störung war dann doch etwas Neues. Jamy hatte nach seinem persönlichen Abendessen die Augen zu gemacht und hatte bis eben ruhig geschlafen…schade nur das dieses eben 2 Uhr Nachts war und seine Eltern kaum 3 Meter entfernt ebenfalls im Traumland unterwegs waren. Als erstes reagierte die Mutter, die sofort hellwach wurde, als sie die Stimme ihres Babys hörte. Sie bedeutete ihrem nun ebenfalls wachen Mann liegen zu bleiben, während sie schnell aufstand und nach dem Kleinen sah. Die kleinen Ärmchen suchten wild in der Luft wedelnd verzweifelt nach familiärer Wärme, die ihnen sogleich gegeben wurde. Mit beruhigender Stimme redete seine Mutter auf ihn ein, sodass Jamy sich langsam wieder beruhigte, wobei auch das leichte hin und her wiegen seiner Mama half. Nachdem sich der Kleine beruhigt hatte sah die Mutter kurz nach der Windel, die jedoch zu ihrer Überraschung nicht der Auslöser für Jamys schlechte Laune war. Der war in der Zwischenzeit in Mamas Armen wieder eingepennt und schlief selig, an den warmen bekannten Oberkörper gedrückt. Seufzend kehrte sie in ihr Bett zurück und nahm ihren Schatz mit. So verbrachten sie einen großen Teil der Nacht immerhin doch schlafend in dem großen Doppelbett. Jamy weckte seine Eltern erst wieder am frühen Morgen, diesmal war es der Papa der zuerst reagierte und auch roch was denn diesmal der Auslöser war. Er nahm den Kleinen und verschwand im Bad. Das Windelnwechseln dauerte nicht lange und währenddessen besserte sich auch Jamys Laune wieder deutlich, sodass er seinem Daddy ein lachen schenkte, als dieser scherzhaft Pupsgeräusche auf dem kleinen Bauch zustandebrachte.

Nach dem frühstück machte sich der Vater auf den Weg zur Arbeit, er gab seinen beiden Lieblingen einen Abschiedskuss und ließ sie dann allein, denn natürlich brauchte die frischgebackene Mutter noch nicht wieder arbeiten. Sie gab Jamy nun sein Frühstück, das er auch sofort annahm. Danach zeigte sie ihrem Schatz erstmals sein Zimmer, das er später einmal bewohne sollte. Während der Kleine wie schon zuvor neugierig eine Erkundungstour auf Händen und Knien startete, beschäftigte sich die Mutter damit die ganzen hübschen Sachen für Mädchen wieder auszusortieren. Schweren Herzens würde sie die Sachen umtauschen müssen, denn auch wenn sie gerne ein Mädchen gehabt hätte, sie war nun auch keine schrullige Mutter die ihren Jungen aus Wunschdenken in Mädchenkleidung stecken wollte. Und der Kleine sah in seinem blau-weißen Strampler echt zum anbeißen süß aus, da vermisste man ein Mädchen noch viel weniger. Dieses Aus- und Umsortieren ging den ganzen Tag hindurch, mehrmals unterbrach sie weil ihrem Kleinen langweilig wurde, er Hunger hatte, oder die Windel wieder gewechselt werden musste, aber im großen und ganzen lief alles ruhig und glatt ab.

Den Abend nutzten die Eltern um ein erstes Fazit aus dem ersten Tag mit Kind zu hause zu ziehen. Jamy schlief schon in seinem Bettchen, während es sich die Eltern auf der Couch bequem gemacht hatten. Sie waren sehr zufrieden, Jamy war unkompliziert und schrie nicht allzu viel, was ihnen die Umstellung auf einen 3-Personen-Haushalt ziemlich einfach machte. Die nächsten Tage und Wochen würden zeigen wie lange ihr Kleiner Nachts schlief und sie um unmögliche Uhrzeiten forderte, doch sie hatten sich schon mit der Verteilung des Nachsehens geeinigt und so würden sie auch die schwierigste Phase ihres Kleinen halbwegs unbeschadet und ohne Nervenzusammenbruch überstehen.

Die nächsten Nächte förderten ein überraschendes Ergebnis zu tage, denn Jamy weckte seine Eltern zu später Stunde in den seltensten Fällen aus Gründen die sie erwarten würden. Die Windel oder Hunger waren nur unregelmäßig der Fall für Störungen, meistens wollte der Kleine einfach bei seinen Eltern sein, da halfen auch keine Kuscheltiere, die er in der Regel möglichst weit von sich schob. So gingen sie dazu über ihn einfach sofort bei ihnen Schlafen zu lassen, was die nächtlichen Störungen beträchtlich minderte und insgesamt für eine ziemlich relaxte Stimmung im Haus sorgte.

Auch zeigten sich die Großeltern weiter sehr engagiert was ihren Enkel anging. Da sie alle bereits auf Rente und Pension waren, hatten sie mehr als genug Zeit. Desöfteren war zumindest ein paar Großeltern oder auch manchmal nur Oma oder nur Opa zu Gast und kümmerte sich um den Kleinen, während die Mutter den Haushalt machte.

Schon bald kam ein ganz besonderer Tag, ein wunderschöner Sommersonntag, den die Familie für einen kleinen Ausflug in den Garten nutzte, in dem die Eltern ein Picknick veranstalteten. Jamy, wie eigentlich ständig, krabbelte durch den Garten auf Erkundungstour, als er plötzlich anfing zu weinen. Sein Vater schaute nach ihm und fand ihn in einem Blumenbeet, zwischen Rosen sitzen und herzerweichend schreien. Sein Papa nahm ihn auf den Arm und kehrte, ihm den blonden Kopf streichelnd, zur Picknick-Decke zurück. Der Schrecken über die spitzen Dornen der Pflanze war relativ schnell verflogen und Jamy lag zwischen seinen Eltern, die sich ruhig unterhielten, bis sie plötzlich verstummten. Ihr Blick zuckte zu ihrem Kind, das seine Mama anschaute und wiedermal auf dem Arm genommen werden wollte, das er nun immer mit wedelnden Armen signalisierte, er hatte schnell begriffen, dass er so bekam was er wollte. Der Auslöser für die plötzliche Stille ertönte erneut, Jamy öffnete den kleinen Mund und gab ein forderndes „AAAAMAA“ von sich. Sie hatten schon öfter versucht ihm Mama und Papa beizubringen, aber das war das erste Mal das er wirklich etwas sagte und das nun sogar ohne, dass ihn jemand dazu aufgefordert hatte. Überglücklich nahm sie ihrem kleinen Schatz auf den Arm und knuddelte ihn. Sie gab ihrem großen Schatz einen Kuss, der zwar auch lächelte, dem man aber auch ein wenig ansah, dass er enttäuscht darüber war, dass das erste Wort nicht Papa gewesen war.

Nun da er hatte was er wollte, dachte klein Jamy aber nicht im Traum daran noch mal etwas zu sagen. Im Gegenteil, der Schrecken über die bösen Rosen hatten ihn müde gemacht und nun dauerte es nicht lange ehe er von den versuchen seiner Eltern ihn zum Reden zu bringen nichts mehr mitbekam.

Jamy ließ sich auch in der nächsten Zeit nicht zum reden bringen, meistens fing er einfach an zu weinen und wedelte ein wenig hilflos mit den Armen wenn er etwas wollte, in den seltensten Fällen und auch nur wenn sie sich in seinem Blickfeld befand rief er nach seiner Mutter. Sein Vater versuchte ihm nun zwar erstrecht, auch wenn er es möglichst vor seiner Frau versteckte, ein „Papa“ zu entlocken, Jamy war, was das anging, jedoch unglaublich stur.

Eine Eigenschaft die klein Jamy auch in der Zukunft beweisen würde.
 

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Kapi 3 ENDE...danke fürs lesen
 

Das erste Wort, mehr werden Folgen^^

Wieder ein herzliches Danke an alle die Kommis dalassen.

Bis zum nächsten Kapitel greetz



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2009-09-27T06:55:04+00:00 27.09.2009 08:55
*_*
Schönes Kapitel.
Ich frage mich wie es weiter gehen wird XD.
Zum Glück brauchte man nicht die ägernise wärend der Schwanger schaft erleben XD. Ich glaube das wäre echt ein Chaos gewesen ^_^ schreib bitte schnell das 4 Kapitel
grüß
SL
Von: abgemeldet
2009-05-27T18:13:17+00:00 27.05.2009 20:13
geil. genau wie das letzte kapitel ^^.
ich freue mich schon auf das nexte kapitel und was das Baby geworden ist ein Mädchen oder Junge XD.
Von: abgemeldet
2009-05-24T18:12:00+00:00 24.05.2009 20:12
Geil
Ich fand den Anfang richtig cool das ich drann bleiben werde ^^.
Ich frage mich was ihm nexten Chap. pasieren wird ^^
hofe du schreibst schnell weiter ^^

LG
Seiya-Luchia


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