Zum Inhalt der Seite

Das Leben

eine Geschichte vom Anfang zum Ende
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Umstellungen

Die Untersuchungen an dem kleinen Menschen, nachdem er kurz und flüchtig gereinigt worden war, dauerten nicht lange an. Eine Schwester wickelte den noch immer schreienden Körper in weiße weiche Tücher. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht wandte sie sich an die beiden Eltern, die sie erwartungsvoll und mit glitzernden Augen ansahen beziehungsweise das lautstarke Bündel in ihren Armen.

Die Schwester trat auf sie zu und vereinte die Familie zum ersten Mal in ihrem Leben. Unbeschreibliche Gefühle ließen die Eltern lachen und weinen gleichzeitig, Die unbändige Freude ob des kleinen Runden Gesichts, das, als wüsste es ganz genau wo es nun war, plötzlich still verharrte, schien als könne sie niemals getrübt werden.

„Herzlichen Glückwunsch zu ihrem gesunden Sohn!“ Dieser einfache Satz, der nichts als Zuspruch und positive Energie enthielt, ließ die Mutter zusammenzucken. Perplex und überfordert sah sie den Chefarzt an, der mit diesen Worten eben an sie herangetreten war. „Wie, aber ich dachte…der Ultraschall…kein Mädchen?“ Ihr Gesicht sprach Bände, doch wo im ersten Moment Enttäuschung zu sehen war, blieb doch nichts als pure Glückseligkeit, nachdem sie einen kurzen Blick in das kleine runde Gesicht geworfen hatte, das in ihren Armen friedlich die Augen geschlossen hatte und mit einem leisen Glucksgeräusch eingeschlafen war. Sanft näherten sich die mütterlichen Lippen und gaben dem Baby seinen ersten Kuss auf die Stirn.

Die Mutter gab den Kleinen nun weiter an den Vater, der das Baby bei sich behielt. Er wurde von einer Schwester zu einem Krankenzimmer gebracht, wo bereits alles für die Mutter und ihr Kind eingerichtet war, dort sollte er warten, da seine Frau noch einige Nachuntersuchungen vor sich hatte, bevor sie sich ebenfalls ausruhen konnte von den langen Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür des Zimmers, allerdings wurde kein Krankenbett hereingeschoben, sondern 2 Paar neugierige, stolze und äußerst aufgeregte Großeltern drängelten sich in den Raum, um dem neuen Familienmitglied “Hallo“ zu sagen. Wohlweißlich legte der Vater lächelnd einen Finger vor die Lippen und drosselte so die Lautstärke auf ein Minimum. Der Enkel ging nun, ohne das Geringste davon mitzubekommen, durch die Hände seiner Omas und Opas. Nocheinmal wurden Glückwünsche ausgetauscht, wurden Schultern geklopft und Umarmungen verteilt. Auch diesmal flossen Tränen des Glücks, vor allem bei den Großmüttern. Kurz nachdem sich alles einigermaßen beruhigt hatte, ging das ganze Theater wieder von vorne los. Geschafft aber überglücklich wurde die Mutter zu ihrer Familie gebracht. Die Drei Frauen lagen sich minutenlang unter Tränen in den Armen und beglückwünschten sich, während die Großväter das mit einer innigen Umarmung und einem Küsschen auf die Wange versuchten zu überspielen, wie sehr sie das alles mitnahm. Unterdessen hatte der Mittelpunkt der Aufregung seine hübschen blauen Augen, die des Vaters, geöffnet und dank der Aufregung und Spannung die irgendwie greifbar in der Luft lag wieder angefangen zu weinen.

Die schützenden Arme der Mama jedoch beruhigten den Kleinen relativ schnell wieder und er machte nun auch visuell erstmal Bekanntschaft mit seinen Großeltern.

Während sich der Vater einfach mit auf das Bett seiner Frau setzte, nahmen deren Eltern auf Stühlen um das Bett herum platz. Belustigt spielte der Papa mit dem Greifreflex des Babys, das seinen Finger, nun da es ihn einmal in der Hand hatte, nicht mehr losließ. Es herrschte eine angenehme Ruhe im Zimmer, die nur von Protestlauten des Kleinen unterbrochen wurde, weil der Papa ihm ungehörigerweise den Zeigefinger wieder entzogen hatte.

„Sagt mal, wie soll euer Sohn jetzt eigentlich heißen ihr beiden?“ kam dann doch endlich die Frage, die sie allesamt irgendwie beschäftigte. Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des Vaters „Das wissen wir nicht, nach Protesten ihrerseits, konnten wir uns nur auf einen Mädchennamen einigen, aber ich glaube über den Namen Emily wird er sich nicht freuen später“ Dabei stupste er seine Frau neckisch an, die dabei ein klein wenig rot anlief. Sie war sich so unglaublich sicher gewesen ein Mädchen zu bekommen, immerhin hatten ihr das die Ärzte beim Ultraschall gesagt. Als wäre das der Startschuss gewesen, donnerten jetzt Vorschläge seitens der Großeltern auf sie ein. Die Eltern ließen es mit einem geduldigen Lächeln über sich ergehen, vor allem weil sie keinen der Vorschläge, auch wenn sie lieb gemeint waren, als Namen wirklich Ernst nahmen. Denn ob er nun Emily oder Fritz hieß, beides wäre sicher nicht Vorteilhaft in der modernen Zeit. Doch entscheiden mussten sie sich, spätestens als ein Arzt erschien und ihnen mitteilte, dass die Geburtsurkunde ausgestellt werden müsste, sie dazu aber einen Namen für das Baby bräuchten. Erwartungsvoll sahen die Großeltern ihre Kinder an, für welchen Vorschlag sie sich entscheiden würden, doch sie wurden enttäuscht. Die frischgebackenen Eltern sahen sich kurz an und wussten dabei, dass sie das Selbe dachten. Unisono nannten sie den Namen ihres Sohnes an den Arzt gewandt.
 

„Jamy“
 

Damit war eine endgültige Entscheidung gefallen, mit der ihr Sohn sein ganzes Leben würde bestreiten müssen. Mit einem zufriedenen und wohlwollenden Nicken trug der betreuende Arzt den Namen in das Formular ein und verabschiedete sich dann, um die kleine Familienfeier nicht zu stören.

Die Großeltern blieben bis zum frühen Nachmittag, dann waren sie so erschöpft von der aufregenden Nacht, dass sie sich auf den nach hause Weg machten um ein wenig Schlaf nachzuholen. Zurück blieben die Eltern mit ihrem Kind und der ersten wirklichen Ruhe seit ca. 3 Monaten. Der von der ganzen Aufregung um ihn herum müde Jamy schlief in den Armen seiner Mama, die sich ihrerseits in die wärme und liebe spendende Umarmung ihres Mannes kuschelte. So in der Ruhe mit den Sonnenstrahlen die durchs Fenster fielen und der ganzen friedlichen Stimmung dauerte es kaum ein paar Minuten, da schlief die ganze glückliche Familie in einem großen Krankenhausbett.

Nach einigen letzten Untersuchungen und nötigen Impfungen, Jamy zeigte deutlich wie sehr er Nadeln verabscheute, durfte sich die junge Familie auf den Weg in ihr Haus machen. Im Nachhinein erst viel dem Vater überrascht auf wie lange sie für die Strecke gebraucht hatten, obwohl sie weder auf übermäßigen Verkehr noch auf viele rote Ampeln gestoßen waren…das Beschützergen setzte ein, ohne das er es gemerkt hatte. Zu hause angekommen herrschte natürlich große Aufregung bei klein Jamy, eine neue Umgebung, so viele Farben, die er im weißen Krankenhaus nicht gesehen hatte. Kaum hatte er Boden unter den Füßen bzw. den Händen und Knien, als seine Mutter ihn absetzte, da krabbelte der Kleine auch schon los. Die Eltern passten natürlich gut darauf auf das sich ihr Schatz nicht Richtung Kellertreppe bewegte, diesen Sturz wollten sie nicht riskieren, also nahmen sie Jamy mit ins Wohnzimmer, wo sie sich mit einer Tasse Kaffee hinsetzten, während der Kleine fröhlich durch das Zimmer krabbelte und alles anfasste und annuckelte was ihm auf seinem Weg begegnete. Jamy zeigte dabei eine erstaunliche Ausdauer, denn es dauerte fast 3 Stunden ehe der Kleine anfing zu weinen um auf sich aufmerksam zu machen. Aber er hatte eine fürsorgliche und gute Mutter, die schon genau wusste was ihr Süßer wollte. Sie setzte sich mit ihrem Baby im Arm wieder zu ihrem Mann auf die Couch. Jamy kullerten immer noch große Tränen aus den blauen Augen das runde Gesicht herunter, während er lautstark nach Zuwendung verlangte. Das änderte sich, als seine Mama ihr Oberteil hochschob und den kleinen Kopf an ihre Brust legte. Sofort war es wieder fast still, nur ein leises zufriedenes Glucksen und Schmatzen war von dem Baby zu hören. Die Eltern sahen noch immer glücklich dabei zu wie ihr Kleiner seine Nahrung zu sich nahm.

Ruhig geschlafen hatten die Eltern schon längere Zeit nicht mehr in ihrem Ehebett, aber diese Art von Störung war dann doch etwas Neues. Jamy hatte nach seinem persönlichen Abendessen die Augen zu gemacht und hatte bis eben ruhig geschlafen…schade nur das dieses eben 2 Uhr Nachts war und seine Eltern kaum 3 Meter entfernt ebenfalls im Traumland unterwegs waren. Als erstes reagierte die Mutter, die sofort hellwach wurde, als sie die Stimme ihres Babys hörte. Sie bedeutete ihrem nun ebenfalls wachen Mann liegen zu bleiben, während sie schnell aufstand und nach dem Kleinen sah. Die kleinen Ärmchen suchten wild in der Luft wedelnd verzweifelt nach familiärer Wärme, die ihnen sogleich gegeben wurde. Mit beruhigender Stimme redete seine Mutter auf ihn ein, sodass Jamy sich langsam wieder beruhigte, wobei auch das leichte hin und her wiegen seiner Mama half. Nachdem sich der Kleine beruhigt hatte sah die Mutter kurz nach der Windel, die jedoch zu ihrer Überraschung nicht der Auslöser für Jamys schlechte Laune war. Der war in der Zwischenzeit in Mamas Armen wieder eingepennt und schlief selig, an den warmen bekannten Oberkörper gedrückt. Seufzend kehrte sie in ihr Bett zurück und nahm ihren Schatz mit. So verbrachten sie einen großen Teil der Nacht immerhin doch schlafend in dem großen Doppelbett. Jamy weckte seine Eltern erst wieder am frühen Morgen, diesmal war es der Papa der zuerst reagierte und auch roch was denn diesmal der Auslöser war. Er nahm den Kleinen und verschwand im Bad. Das Windelnwechseln dauerte nicht lange und währenddessen besserte sich auch Jamys Laune wieder deutlich, sodass er seinem Daddy ein lachen schenkte, als dieser scherzhaft Pupsgeräusche auf dem kleinen Bauch zustandebrachte.

Nach dem frühstück machte sich der Vater auf den Weg zur Arbeit, er gab seinen beiden Lieblingen einen Abschiedskuss und ließ sie dann allein, denn natürlich brauchte die frischgebackene Mutter noch nicht wieder arbeiten. Sie gab Jamy nun sein Frühstück, das er auch sofort annahm. Danach zeigte sie ihrem Schatz erstmals sein Zimmer, das er später einmal bewohne sollte. Während der Kleine wie schon zuvor neugierig eine Erkundungstour auf Händen und Knien startete, beschäftigte sich die Mutter damit die ganzen hübschen Sachen für Mädchen wieder auszusortieren. Schweren Herzens würde sie die Sachen umtauschen müssen, denn auch wenn sie gerne ein Mädchen gehabt hätte, sie war nun auch keine schrullige Mutter die ihren Jungen aus Wunschdenken in Mädchenkleidung stecken wollte. Und der Kleine sah in seinem blau-weißen Strampler echt zum anbeißen süß aus, da vermisste man ein Mädchen noch viel weniger. Dieses Aus- und Umsortieren ging den ganzen Tag hindurch, mehrmals unterbrach sie weil ihrem Kleinen langweilig wurde, er Hunger hatte, oder die Windel wieder gewechselt werden musste, aber im großen und ganzen lief alles ruhig und glatt ab.

Den Abend nutzten die Eltern um ein erstes Fazit aus dem ersten Tag mit Kind zu hause zu ziehen. Jamy schlief schon in seinem Bettchen, während es sich die Eltern auf der Couch bequem gemacht hatten. Sie waren sehr zufrieden, Jamy war unkompliziert und schrie nicht allzu viel, was ihnen die Umstellung auf einen 3-Personen-Haushalt ziemlich einfach machte. Die nächsten Tage und Wochen würden zeigen wie lange ihr Kleiner Nachts schlief und sie um unmögliche Uhrzeiten forderte, doch sie hatten sich schon mit der Verteilung des Nachsehens geeinigt und so würden sie auch die schwierigste Phase ihres Kleinen halbwegs unbeschadet und ohne Nervenzusammenbruch überstehen.

Die nächsten Nächte förderten ein überraschendes Ergebnis zu tage, denn Jamy weckte seine Eltern zu später Stunde in den seltensten Fällen aus Gründen die sie erwarten würden. Die Windel oder Hunger waren nur unregelmäßig der Fall für Störungen, meistens wollte der Kleine einfach bei seinen Eltern sein, da halfen auch keine Kuscheltiere, die er in der Regel möglichst weit von sich schob. So gingen sie dazu über ihn einfach sofort bei ihnen Schlafen zu lassen, was die nächtlichen Störungen beträchtlich minderte und insgesamt für eine ziemlich relaxte Stimmung im Haus sorgte.

Auch zeigten sich die Großeltern weiter sehr engagiert was ihren Enkel anging. Da sie alle bereits auf Rente und Pension waren, hatten sie mehr als genug Zeit. Desöfteren war zumindest ein paar Großeltern oder auch manchmal nur Oma oder nur Opa zu Gast und kümmerte sich um den Kleinen, während die Mutter den Haushalt machte.

Schon bald kam ein ganz besonderer Tag, ein wunderschöner Sommersonntag, den die Familie für einen kleinen Ausflug in den Garten nutzte, in dem die Eltern ein Picknick veranstalteten. Jamy, wie eigentlich ständig, krabbelte durch den Garten auf Erkundungstour, als er plötzlich anfing zu weinen. Sein Vater schaute nach ihm und fand ihn in einem Blumenbeet, zwischen Rosen sitzen und herzerweichend schreien. Sein Papa nahm ihn auf den Arm und kehrte, ihm den blonden Kopf streichelnd, zur Picknick-Decke zurück. Der Schrecken über die spitzen Dornen der Pflanze war relativ schnell verflogen und Jamy lag zwischen seinen Eltern, die sich ruhig unterhielten, bis sie plötzlich verstummten. Ihr Blick zuckte zu ihrem Kind, das seine Mama anschaute und wiedermal auf dem Arm genommen werden wollte, das er nun immer mit wedelnden Armen signalisierte, er hatte schnell begriffen, dass er so bekam was er wollte. Der Auslöser für die plötzliche Stille ertönte erneut, Jamy öffnete den kleinen Mund und gab ein forderndes „AAAAMAA“ von sich. Sie hatten schon öfter versucht ihm Mama und Papa beizubringen, aber das war das erste Mal das er wirklich etwas sagte und das nun sogar ohne, dass ihn jemand dazu aufgefordert hatte. Überglücklich nahm sie ihrem kleinen Schatz auf den Arm und knuddelte ihn. Sie gab ihrem großen Schatz einen Kuss, der zwar auch lächelte, dem man aber auch ein wenig ansah, dass er enttäuscht darüber war, dass das erste Wort nicht Papa gewesen war.

Nun da er hatte was er wollte, dachte klein Jamy aber nicht im Traum daran noch mal etwas zu sagen. Im Gegenteil, der Schrecken über die bösen Rosen hatten ihn müde gemacht und nun dauerte es nicht lange ehe er von den versuchen seiner Eltern ihn zum Reden zu bringen nichts mehr mitbekam.

Jamy ließ sich auch in der nächsten Zeit nicht zum reden bringen, meistens fing er einfach an zu weinen und wedelte ein wenig hilflos mit den Armen wenn er etwas wollte, in den seltensten Fällen und auch nur wenn sie sich in seinem Blickfeld befand rief er nach seiner Mutter. Sein Vater versuchte ihm nun zwar erstrecht, auch wenn er es möglichst vor seiner Frau versteckte, ein „Papa“ zu entlocken, Jamy war, was das anging, jedoch unglaublich stur.

Eine Eigenschaft die klein Jamy auch in der Zukunft beweisen würde.
 

<><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><>
 

Kapi 3 ENDE...danke fürs lesen
 

Das erste Wort, mehr werden Folgen^^

Wieder ein herzliches Danke an alle die Kommis dalassen.

Bis zum nächsten Kapitel greetz



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-09-27T06:55:04+00:00 27.09.2009 08:55
*_*
Schönes Kapitel.
Ich frage mich wie es weiter gehen wird XD.
Zum Glück brauchte man nicht die ägernise wärend der Schwanger schaft erleben XD. Ich glaube das wäre echt ein Chaos gewesen ^_^ schreib bitte schnell das 4 Kapitel
grüß
SL


Zurück