Zum Inhalt der Seite

Drachenträne

... denn das Leben ist kostbar.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Piraten

Piraten
 

Ihr tat alles weh.

Sie wusste nicht wo sie war, was geschehen war und wie lange sie in ihrem Schlafzustand verweilt hatte.

Die Sonne blendete als sie ihre Augen öffnen wollte, doch nach wenigen Sekunden erblickte sie das ewige Blau.

Erst jetzt registrierte sie, dass das worauf sie saß ganz sachte, ganz vorsichtig schaukelte.

Es war ein Floss. Sie strich mit der Hand über das feuchte und raue Holz.

Weit und breit nichts in Sicht. Sie war allein.
 

Erst jetzt brachen all ihre Gedanken wie eine Flut auf sie ein.

Was war geschehen? Wo war Zornal? Warum war sie hier? Und er nicht?

Er war doch sonst immer bei ihr gewesen. Er war immer da gewesen! Immer!

Der Wind wurde stärker, und im selben Moment spürte sie die Angst die in ihrem Inneren hochschwappte, wie kaltes Wasser, in Form von immer stärker werdenden Wellen die das Holzgebilde umspülte.

Sie war kurz davor in blinde Panik auszubrechen, als in der Ferne ein Donnergrollen erklang.

Die Wellen schlugen über das Holz und von Moment zu Moment wurden sie stärker, aggressiver. Im Horizont gen Westen braute sich ein Sturm zusammen.

Sie schluckte.

Dann sah sie was sie trug. Das Hemd der Uniform der Wachen, die sie dort geschändet hatten. Bei diesem Gedanken erschauderte sie ein weiteres Mal und sie erinnerte sich an die Schmerzen, an das Blut, das ihren Körper hinuntergeflossen war. An das Lachen der Aufseher und des barttragenden Folterknechtes.

Das ehemals hellbraune Hemd war blutig und verschmutzt. Der linke Ärmel fehlte sogar.

Sie roch daran.

Eindeutig. Zornal hatte ihn ihr angezogen.

Doch wieso war er nicht bei ihr? Hatte er sie verlassen? Nein, das konnte nicht sein, schließlich hatte er, ihr gegenüber, bei einer der wichtigsten Zeremonien einen Eid geleistet.

Wie ein Blitz schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf.

War er etwar tot? Nein. Nein! NEIN!

Das dürfte einfach nicht wahr sein!

Tränen schossen ihr in die Augen und rannen heiß und bitter über ihre geröteten Wangen.

Sie wollte weg von hier!

Zurück zu ihrem Volk, zu ihrer Mutter die immer so weise war.

Wollte wieder die Hitze des Feuers auf ihrer Haut spüren.

Sie schlug sich die Hände vor den Mund um ihr lautes Schluchzen zu verbergen und dennoch die flossen die Tränen wie der Wasserfall Cataracta in ihrer Heimat.

Verlassen, so einsam, beschmutzt und entehrt war sie zurückgelassen worden.

Noch nicht einmal wie lange sie gefangen gewesen war wusste sie.
 

Wieder rollte ein lauter Donner über das Wasser und schien das Floss zum Beben zu bringen.

Noch war das Übel weit entfernt, doch es würde nichtmehr lange dauern bis der Sturm sich auch über ihr entladen würde, wie er es gerade bei einem Schiff tat welches alleine gegen die Fluten kämpfte.
 


 

„Ruffy, Zoro! Holt die Segel ein!“ rief eine Frau mit langem orangenem Haar.

„HAI!“ erhielt sie die laute Antwort ihres Kapitäns, ein grummeln von Seiten eines Mannes mit Schwertern.

„Ich muss nach dem Proviant sehen!“

Die Navigatorin und Kartographin rief dem Smutje ernst zu das dieser sich beeilen solle, dieser allerdings antwortete mit einem übertrieben sinnlosen Wirbel aus Herzchen und Lobpreisungen auf seinem Weg in die Kombüse.

Krachend und drohend, als wollte der Himmel den Smutje zur Vernunft bringen, ertönte wieder der Donner aus den schwarzen Wolken über ihnen, die unbarmherzig Regen ins Meer und an Deck schickten.

Beinahe wie ein Kinderspielzeug wurde die Karavelle von den Wellen hin und hergeworfen, was sicherlich amüsant sein könnte, wäre es nicht derart lebensgefährlich!

Plötzlich erklang ein Schrei des Entsetzens, gepaart mit einem lauten Platschen!

Doch nur Sekunden später sprang der Piratenjäger seinem Kapitän nach, ohne auch nur einen Gedanken an "Folgen" oder ähnliches zu verschwenden.

Nach einigen Momenten durchbrachen die zwei Personen die unruhige Wasseroberfläche wieder und wurden von den zahllosen Armen ihrer Archäologin aus den schwarzen Fluten gezogen.
 

"Hey danke Zorro, du hast mich echt gerettet!", bedankte sich der Schwarzhaarige außer Atem, aber über beide Ohren grinsend.

Nami wandte sich ab um sich notwendigeren Dingen zu widmen, doch als ihr Blick in der Ferne etwas streifte runzelte sie die Stirn.

Was zum Teufel war das?

Wer würde so dumm sein und mit einem kleinen Floss auf das Meer hinausfahren?

Und dann war es plötzlich verschwunden.
 

Krachend rollten einige Fässer über das Deck die sich gelöst hatten.

Vergessen war das soeben Gesehene.

Wieder rief sie Befehle zu, ihre Freunde hörten auf sie, vertrauten ihr. Alles lief wie ein Uhrwerk.
 

Einige Stunden später
 

Die Sonne war hinter ein paar fluffigen Wattewolken verschwunden, und es schien als hätte es nie ein Unwetter gegeben.

Alles war ruhig doch am Horizont konnte man ein Schiff erkennen das sich mit beachtlicher Geschwindigkeit fortbewegte.

Es war groß, wohl eher riesig! Und die Gallionsfigur erinnerte an eine Blume, oder gar an eine Sonne mit einer Schnauze, aber vielleicht war es auch ein grinsender Löwenkopf?

Ihr Name war "Thousand Sunny" und geschaffen war sie aus dem Holz des Adambaumes, welches als nahezu unzerstörbar gilt!

Ein berühmtes Schiff, das Gol D. Roger gehörte war ebenfalls aus diesem Material erbaut und dieses war auch das einzige das bisher die ganze Welt umsegelt hatte!

Die Jolly Roger trug einen Strohhut mit rotem Band, welches diese Crew unverwechselbar als die "Strohhutpiraten" darstellte.

Auch die Segel trugen diesen Totenkopf.

Ihre Crew saß draußen erschöpft um einen Tisch herum.

„Man, war das ein Unwetter!“, schnaufte Chopper, mit seinem rosa Hut auf dem ein X abgebildet war.

„Da hast du Recht, aber wir haben es geschafft, das ist die Hauptsache.“, sagte Robin, die schwarzhaarige Frau, lächelnd. Nami stand ruckartig auf. Sie hatte gewusst, dass sie etwas vergessen hatte! Das Floss!

Wer weiß was das gewesen war. Man durfte nicht so nachsichtig sein, vor allem in der Neuen Welt könnte so etwas gefährlich sein. „Was ist los Nami?“, fragte ihr Käpt’n.

Sie fing an zu sprechen: „Da war doch vorhin ein kleines Floss oder so. Ihr habt es doch auch gesehen, oder? Das ist viel zu merkwürdig als, dass wir uns darüber keine Gedanken machen!“

Die Langnase gab einen nachdenklichen Laut von sich, „Aber vielleicht war es doch nur Einbildung, oder hat es noch jemand gesehen?“

Ein allgemeines Kopfschütteln lies die Stirnader der jungen Frau deutlich pochen.

„Einbildung? Ich weiß was ich gesehen hab!“, fauchte sie zurück. Sie hatte so eine Vorahnung, dass es wichtig war. Sie spürte es einfach.

„Ich habe es auch gesehen." gab die Archäologin nun preis, „Wir sollten abwarten was passiert, immerhin besteht die Möglichkeit, dass wir einem Geist nachjagen, nicht wahr Frau Navigatorin?“ Unmittelbar nach dem erklingen des Wortes "Geist" echoten Lysop und Chopper dieses mit zitternden Knien und entsetzten Gesichtern.

Nami zögerte, aber nickte dann doch. Robin hatte Recht.

Vielleicht irrte sie sich wirklich? Aber ihr Gefühl sagte ihr, dass es wichtig war. Verdammt wichtig…
 


 


 

Sie durchstoß die Wasseroberfläche und dankend atmete sie den lebenswichtigen Sauerstoff ein. Das Floss war Opfer der wütenden Wellen geworden. Die nassen Haare klebten ihr im Gesicht. Ihre Beine schmerzten, ebenso ihre restlichen Wunden die wegen dem Salzwasser brannten,

Einige Verletzungen bluteten sogar wieder und ihr Atem ging keuchend, das Husten musste sie unterdrücken. Ihr Hals tat wegen dem geschlucktem Meerwasser weh.

Ihr Körper war schwach doch ihr Wille zu Leben noch immer ungebrochen!
 

Allerdings wusste sie nicht wo sie hinsollte. Was sie tun sollte.

Ihre Situation war nicht gerade eine die man sich wünschte.

Ganz allein und mitten im Meer hoffte sie das Seiryū sich ihrer Erbarmen würde und ihre Gebete erhöre.

Vor ihren Augen verschwamm plötzlich alles.

Sie schüttelte den Kopf, tauchte den Kopf kurz unter, um wieder wach zu werden. Sie würde nicht aufgeben!

Jetzt einzuschlafen wäre ein Fehler! ‚Wach bleiben Salmakis! ‘, versuchte sie sich Mut zu machen ‚Wenn du jetzt aufgibst, könntest du dir es nie verzeihen. Auch im Tode nicht!‘

Sie dachte angestrengt nach was sie tun sollte, doch dann schob sich etwas in ihr Blickfeld. In der Ferne erkannte sie etwas, doch die Sonne blendete sie.

Doch egal, was es war, schwamm sie dem, ihre letzten Kraftreserven verbrauchend aber entschlossen entgegen. Hoffend, dass es Hilfe bedeuten würde.

Im näher kommen hatte sie ein Schiff erkannt und es trug eine Jolly Roger.

Es war gefährlich so nah an ein schwimmendes Schiff zu gelangen, aber es war ihre letzte Hoffnung. „Hallo!“, rief sie verzweifelt nach oben, „Hört mich jemand? Ich brauche dringend Hilfe!“

Da schob sich ein Gesicht über die Brüstung. Der lange schwarze Bart war ungepflegt und das Kopftuch war fleckig. „Hmm?“, kam es von oben. Ein weiterer Kopf schob sich über die Brüstung, „Was hast ‘n entdeckt Lecko? Oh,… ein Mädl?“ Der Mund des zweiten Mannes verschob sich zu einem Grinsen. Sie erschauderte und gerade hatte sie gedacht, sie wäre gerettet.

Eine Strickleiter platschte neben ihr ins Wasser.

Sie schluckte.

Entweder sie ersoff elendig im Meer oder sie würde hier, auf dieses Schiff gehen, und höchstwahrscheinlich…

Wie auch immer!

Schwerfällig seufzend kletterte Salmakis die Leiter hoch.

Hin- und hergerissen ob diese Piraten ihre Rettung oder das Verderben waren.
 

Sie zitterte. Schweiß rann ihren Hals entlang. Und nur eine Frage schwirrte in ihrem Kopf herum: Wie zum Teufel war sie nur in dieser Situation gelandet?!

„Eeey, Salma-cha~n! Willste nich miduns dringen? Hicks…“ fragte sie Bob. Bob war derjenige mit dem dreckigen Kopftuch gewesen.

Er stank nach Alkohol, und um genauer zu sein nach Rum.

Wie konnte man nur dieses Zeug trinken? Dieses Gebräu war doch widerlich…

Sie rümpfte die Nase.

Darum ging es momentan gar nicht.

Nach dem sie die Leiter hochgeklettert war und an Deck angekommen war hatte man sie sofort gefragt ob alles in Ordnung sei.

Die Schiffsärztin Monica hatte sich um ihre Wunden gekümmert. Sie war auch völlig betrunken, vom vielen Rum natürlich.

Salmakis war aber aufgefallen, dass dieses Schiff irgendwie… sie wusste nicht wie sie es beschreiben sollte.

Es kam ihr irgendwie verloren vor. Die Segel waren zerrissen, es war schmutzig und die Crew kam ihr auch nicht besser dran vor.

Sie saß auf einer Kiste die leer zu sein schien.

„Du wunderst dich sicher, warum es hier so aussieht?“ erschrocken sah sie auf.

Es war Ramon. Ramon war eher der stille Typ.

Sie nickte auf seine Frage hin.

Er seufzte.

„Naja, es sah nicht immer bei uns so aus. Aber vor 3 Wochen wurden wir von der Marine angegriffen. Unser Käpt’n ist dabei… gefallen.“, es fiel ihm schwer dies laut auszusprechen. Die restliche Crew wirkte nur so glücklich weil die meisten von ihnen betrunken waren.

Selbst Monica, dabei hasste sie Alkohol mehr als alles andere.

„Und jetzt versuchen wir uns durchzuschlagen, aber das ist schwer, weil die meisten von uns aufgegeben haben…“, sagte er. Sie wusste was er meinte. Sie gaben ihr Leben auf, “ jedoch, sind wir auch nur Menschen. Und jeder Mensch hofft weiter, egal wie schlimm und aussichtslos die Situation ist.“

Ramon lächelte.

Er wirkte, so fand sie, als ob er sehr alt und sehr weise wäre.

Ramon lächelte wissend.

Und in diesem Moment wurde ihr klar, was er meinte.

Diese Crew hatte so vieles durchgemacht!

Hatte so vieles gesehen und getan. Und nun war ihre Zeit gekommen.

Diese Piratenbande würde es nicht schaffen. Sie würden nicht durchkommen.

Und plötzlich musste sie weinen.

Sie vergoss Tränen, während die eigentlichen Trauernden lachten und versuchten glücklich zu sein.

Sie vergoss Tränen für diese Menschen deren Schicksal es war, hier zu enden.

Sie würde sie niemals vergessen.
 

Ein lauter Knall war zu hören und der Halbmond schien uninteressiert und teilnahmslos am Himmel.

Salmakis wachte auf und stand etwas unbeholfen auf. Ramon neben ihr war schon längst aufgestanden und starrte mit entsetzten Augen in das rot glühende Feuer.

Dann bemerkte auch sie die lechzenden Flammen.

Ramon setze sich in Bewegung und versuchte seinen Kameraden, seiner Nakama zu helfen. Es war aussichtslos. Das wusste sie.

Still sah sie zu, mit starrer Miene, wie Menschen, die aufgehört hatten zu hoffen, verbrannten und nun doch noch versuchten zu kämpfen.

Und dann ertönte ein Brüllen dass noch in der Nacht echte. Nun setzte sie sich in Bewegung, lief auf Ramon zu.

Sie hörte nichts mehr. Ihr kam es vor, als wären ihre Ohren mit Watte verstopft.

Als sie ihn erreicht hatte, packte sie ihn am Arm.

Sie hörte, als wäre sie in Watte gepackt. Der Rauch nahm ihr den Atem.

Zerrte ihn, weg von seinen sterbenden Freunden, weg von der Gefahr des Feuers.

Und als sie schließlich nach oben blickte, sah sie schwarze Schuppen und rot glühende Augen. Ungesehen hatte sich die Kreatur in der Dunkelheit der Nacht an das Schiff gewagt. Es kam ihr so vor, als würde dieses Wesen direkt in ihre Seele blicken.

Sie hatte von dieser schwarzen Kreatur gehört, in Legenden und Gerüchten, als sie noch unwissend, naiv und jung gewesen war.

Gerüchte, die von einem Außenseiter sprachen.

Legenden, die von einem Geächteten sprachen.

Das letzte dass sie gedacht hatte, bevor sie in die Ohnmacht hinüberglitt war ein Name.

Merim.
 

O________________________________O
 

Endlich vollständig!! :D

Ich hoffe es hat euch gefallen ;)

Diesmal gibt es keine Vorschau... Muhahaha...

Ich lass euch schon neugierig.
 

Außerdem würd ich mich über Kritik freuen :)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ali
2011-03-01T15:03:00+00:00 01.03.2011 16:03
ICh bin kein SChwarzleser!!! Ich schreib braf ein Kommentar. Tolle Story bitte schreib weiter.
Von: abgemeldet
2011-01-26T21:47:44+00:00 26.01.2011 22:47
Ich will jetzt umbedingt wissen wer(oder was) dieses schwarze Monster ist! Und genau deswegen mußt du weiterschreiben! Hast du mih verstanden?

( ich weiß, es klingt ein bisshen bescheuert, mir ist aber nichts anderes eingefallen wie ich es formulieren sollte. Damit meine ich: deine Geschichte ist klasse!)

Gruß, Skarlett-san
Von:  Miko
2011-01-17T17:08:10+00:00 17.01.2011 18:08
also ich will ja das du weiter schreibst ich lieb die story sowas von!!
Also bitte schreib weiter ja??
lg Miko
Von:  denise7xy
2010-12-18T15:18:38+00:00 18.12.2010 16:18
So, ich melde mich .. denn .. ehm.. auch mal wieder.
nach langer zeit.
aber ich finde immer so wenig zeit zum lesen. :D
Also:
sehr spannendes kapitel, mal wieder!
aber die rechtschreibung hat sich ein wenig verschlechtert, hier und dort hast du mal ein 'sie' vergessen oder ein n am ende des wortes.
aber mal abgesehen davon gefällt mir das kapitel mal wieder äußerst gut.
allgemein gefällt mir die geschichte bis hier hin schon jetzt :D
freue mich auch die nächsten kapitel und werde versuchen sofort nach dem hochladen zu lesen ;)
lg red_may
Von:  Raydon
2010-11-06T10:38:47+00:00 06.11.2010 11:38
Hallo erstmal,
hört sich sehr interesant an, ist super geschrieben und ich hoffe es geht so weiter

MfG
Raydon


Zurück