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Die Grenze zwischen Schwarz und Weiß

Kapitel 8: hochgeladen
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~~ Kapitel 5 ~~
 

„Hm.“, machte Dwavhel und der Blick ihrer braunen Augen wanderte suchend und unschlüssig über die Grasebene. Sie unt Artemis Entreri standen am Rande des Waldstückes, in dem sie die Nacht verbracht hatte.

„Wie willst du Drizzt Do'Urden jetzt wiederfinden? Ich sehe nur Gras, Gras und noch mehr Gras. Fast so wie die Wüste in Calimshan, nur dass nicht überall Sand ist sondern Gräser. Er könnte direkt neben uns in diesem hohen grünen Gewächskrams liegen und wir würden ihn nicht einmal bemerken.“, beschwerte sich die Halblingsfrau und stützt ihre Hände in die Hüften, wie sie es immer tat, wenn sie mit etwas nicht einverstanden war, oder sie etwas nicht verstand.

„Hier mit.“

Etwas klirrte leise hinter ihr und Dwavhel drehte sich zu ihrem Begleiter um, zwischen dessen Fingern eine goldene Kette mit einem aufklappbaren Anhänger hin und her baumelte.

„Was ist das?“, fragte sie neugierig und stand mit ein paar federnden Schritten zu Entreri herüber gelaufen, der das Amulett gerade eben noch ein Stück in die Höhe heben konnte, bevor sich Dwavhels Finger um leere Luft schlossen.

„Hey! Zeig' doch her, ich will sehen, was es ist!“, beschwerte sie sich und hüpfte auf und ab bei dem Versuch an das Amulett zu kommen, wobei ihre rotblonden Locken auf und ab wippten.

„Nun gib' schon.“

Sie sprang besonders hoch und beinahe hätte sie das Amulett erreicht, doch dann zog der Meuchelmörder es wieder fort und nur ihre Fingerspitzen berührten das untere Ende.

„Nein.“, gab Entreri trocken von sich, doch hätte Dwavhel schwören können, dass ein Grinsen seine Lippen verzogen hatten. Ein kleines, kaum vorhandenes, aber doch ein Grinsen.

„Mensch!“, begann sie zu fluchen, doch ein zustimmendes „Ja. Genau.“ ließ sie innehalten.

„Häh?!“

„Ja, ich bin ein Mensch.“, wiederholte Entreri erklärend und für einen Moment sah es aus, als würde Dwavhel explodieren, doch dann lachte sie.

„Nein, Schattenmischmasch.“, kicherte sie. „Und jetzt sag' mir doch endlich, was das ist.“

Entreri klappte den Anhänger schweigend auf, dann zeigte er Dwavhel das Bild darin – Drizzt Do'Urdens Bild.

„Das Amulett ist mit einem Suchzauber belegt. Je näher wir ihm kommen, umso wärmer wird das Schmuckstück und es zeigt die Richtung an, in die wir gehen müssen. Ich zeige es dir.“

Geschickt klappte der Meuchelmörder das Amulett wieder zu, hielt es noch ein Stück höher und blinzelte, als das Licht der nur wenige Handbreit über den Horizont schwebenden Sonne ihn blendete.

„Zeige mir den Weg zu Drizzt Do'Urden.“, sprach er klar und deutlich und das Amulett begann sich wie ein Pendel zu drehen.

Warum war er nicht schon früher auf die Idee gekommen es zu benutzen, um sich zu vergewissern, dass der Dunkelelf wirklich tot war. Wenn er nicht mehr unter den Lebenden gewesen wäre, hätte das Amulett jeglichen Zauber verloren, also warum hatte er sich nicht vergewissert?

Die Antwort war einfach. Zu einfach. Artemis Entreri hatte Jarlaxle vertraut, obwohl er es besser hätte wissen müssen.

Jetzt in diesem Moment erinnerte er sich an mehrere Situationen, in den der Söldnerführer sich beinahe verplappert hätte, oder war das Absicht gewesen? Er war so blind gewesen und auch taub, doch daran ließ sich nun nicht mehr ändern, genauso wenig wie es sich nicht ändern ließ, dass er nicht den geringsten Wunsch mehr verspürte Drizzt Do'Urden zu töten. Trotzdem Drizzt Do'Urden am Ende recht behalten hatte mit seiner Behauptung, Entreri hätte ein bedeutungsloses und leeres Leben als Meuchelmörder geführt, trachtete er dem Waldläufer nicht mehr nach dem Leben.

Woher kam dieser Sinneswandel? Wenn Entreri ehrlich zu sich selber gewesen wäre, hätte er die Antwort gewusst. Doch er verdrängte jeglichen Gedanken, an etwas, das er sowieso nicht verstanden hätte und blieb dabei, dass es einfach so war, dass er es eben nicht erklären konnte; noch nicht.

Inzwischen hatte das Amulett aufgehört sich zu drehen, schwebte gerade in der Luft und deutete gen Norden zum Gebirge.

Was Drizzt Do'Urden wohl dort wollte?

„Wir müssen nach Norden.“, erklärte er Dwavhel, dann ließ er das Amulett mit dem Schnappen seines Handgelenkes wieder zurück in seine Hand springen, es war noch leicht warm, dann hängte er es sich einem plötzlichen Impuls folgend um den Hals und ließ es unter seinem Hemd verschwinden, anstatt es zurück in eine Manteltasche zu stecken, wo es warm gegen seine Haut lag.

Jede Temperaturveränderung würde er sofort spüren, also war das vielleicht garkeine so schlechte Idee gewesen.

Mit einem Blick deutete er Dwavhel an ihm zu folgen, dann ging er ohne irgendein weiteres Wort los. Es brauchte auch kein weiteres Wort, denn Dwavhel verstand ihn auch so, egal worum es ging und er hörte das Rascheln ihrer kleinen Füße im Gras.
 

Drizzt Do'Urden wusste derweil nicht, dass er verfolgt wurde. Seine ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf den felsigen Boden vor ihm. Vor nicht allzulanger Zeit hatte er einen Fetzen Stoff gefunden, der die Farbe von Catti-bries Umhang hatte. Daneben waren Gräser, wie von Schritten, umgeknickt worden, doch die Spur war so gering gewesen, dass nur ein erfahrener Spurenleser oder ein Elfenauge sie hätte entdecken können. Sie hatten Drizzt ein wenig von seinem direkten Kurs abgelenkt und ihm an den Rand dieser Steinwüste geführt.

Geröll bedeckte den felsigen Boden und an einen Stellen war das Gestein aufgebrochen, so dass sich scharfe Kanten gebildet hatten. Feksen ragten überall aus dem Boden und Findlinge von jeglicher größe fanden sich überall.

Direkt vor seinen Füßen waren die Abdrücke von schmalen Füßen auf dem staubigen Untergrund zu sehen, doch jeweiter sie hinein in die Felswüste führten umso schwerer fiel es Drizzt die subtilen Spuren zu entdecken und ihnen zu folgen.

Schließlich gab er es auf und schaut sich um. Der Fuß der Berge war nun nicht mehr weit entfernt; vielleicht noch ein Marsch von wenigen Minuten, bis er die steilaufragenden Felswände erreichte.

Rasch lief er weiter, in der Hoffnung den Eingang zu einer Höhle zu finden. Wenn man sich in den Bergen verstecken wollte, tat man dies am besten tief im inneren des Berges, in einer Höhle.
 

Sie konnte nichts sehen, als sie die Augen öffnete. Ihr Arme und Beine waren völlig taub und ihr Mund trocken – ihre Zunge lag schwer und pelzig gegen ihren Gaumen – , als hätte sie Tage lang keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen.

Gedämpfte Stimmen drangen wie durch Watte an ihre Ohren, doch ihr umwölker Geist und schmerzlich, wie bei einem Kater dröhnender Kopf konnten keine Worte in dem melodiösen Klängen erkennen.

Probehalber schluckte sie und ein übler Geschmack machte sich in ihrem Mund breit, so dass sie das Gesicht verzog, wobei ein Schmerz ihre verletzte Wange durchzuckte. Sie versuchte sich zu bewegen, doch alles was sie davon hatte war ein schneidender Schmerz in ihren Handgelenken und ein dumpfer Druck auf ihre Fußgelenke, so wie an mehreren anderen Stellen ihres Körpers; man hatte sie gut verschnürt.

Die Stimmen kamen näher und wurden lauter, dann spürte Catti-brie, wie ihr ein Stück Stoff vom Gesicht genommen wurde und plötzlich konnte sie sehen.

Es war nicht vollkommen dunkel um sie herum. Fackeln spendeten etwas Licht und tauchten den aus Stein gehauenen Raum in ein sanftes orange-rotes Licht. Die glatten Felswände, die Catti-brie sehen konnte waren bearbeitete worden und ihr unbekannte Schriftzeichen und Zeichnungen, die sie in dem schwachen Licht nicht erkennen konnte zierten die Wände.

Wo war sie hier gelandet?

Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Schwache Licht, ein verschwommenes Gesicht tauchte vor Catti-bries auf und ließ sie schwindeln, denn alles andere um sie herum war scharf. Alles was sie erkennen konnte, war helle, fast bleiche Haut, zwei grüne verwaschene Flecken, wo die Augen hätten sein sollen und ein Kranz aus schwarzem langen Haar, dass die verschwommene Gestallt umspielte.

„Willkommen, Catti-brie. Tochter Bruenor Heldenhammers.“, begrüsste sie ein wohlklingende und gleichzeitig schneidend kalte Stimme, als sich die Farbflecken bewegten, wo der Mund sein sollte.

„Wir sind...erfreut, dich in unserer bescheidenen Behausung zu haben und wir entschuldigen uns, dass wir dir soviele Unannehmlichkeiten beschehren müssen. Doch sind wir zu dem Schluss gekommen, dass du uns niemals freiwillig helfen würdest.“

Kaum hatte Catti-brie Worte gehört, die mit mehr Ironie und Sarkasmus gesprochen worden waren, wie diese.

„Was...w-wollt...ihr von...mir?“, brachte sie krächzend hervor.

„Von dir?“, der Schemen vor ihr lachte und es war kein fröhliches Lachen, sondern ein verhönendes, trockenes Lachen.

„Du bist nichts weiter, als ein Köder, damit wir deinen...“, das nächste Wort spuckte der Schemen nahezu aus, „...Dunkelelfenfreund die Strafe zukommen lassen, die unser Herr für ihn bereit hällt.“

„Drizzt? W-was...habt ihr mit...Drizzt...vor?“

„Er wird sterben. Das einzige Schicksal, was seinem Volk würdig ist.“

Damit verschwand die verschwommene Gestallt aus Catti-bries Blickfeld und man verband ihr wieder die Augen.

„Wartet...“ Catti-brie wollte schreien, doch nur ein heiseres Krächzen kam aus ihrer Kehle.

„Das dürft ihr nicht tun...Drizzt ist nicht schlecht.“

Sie musste husten.

„Er ist nicht...“

„Schweig!“, unterbrach sie eine neue Stimme und eine schallende Ohrfeige sorgte dafür, dass sie dem Befehl nachkam.

„Kein Drow ist anders. Sie alle sind Monster, die die Bewohner der Oberfläche gnadenlos niedermetzeln, Familien zerreißen und ganze Dörfer dem Erdboden gleich machen nur aus Spaß am Töten.“, zischte die neue Stimme, die eindeutig männlich klang, dann hörte Catti-brie wieder die erste Stimme; die schon vorher mit ihr gesprochen hatte.

„Komm, Aduial.“

Kurz herrschte Stille, dann hörte Catti-brie sich entfernende Schritte und erlaubte sich in sich zusammen zusinken.

„Drizzt...“, wimmerte sie, dann begannen Tränen über ihre Wangen zu laufen und den Stoff der Augenbinde zu durchdringen.
 

„Bist du sicher, dass er hierher unterwegs ist? Hier sind über all nur Steine und ich will nicht wissen, wie meine Knie inzwischen aussehen, sooft, wie ich über diese verdammten Steine klettern musste.“, murrte Dwavhel. Sie rieb mit den Handflächen über die zerschrammten Stellen ihrer Lederhose und sah Entreri vorwurfvoll an, der legte jedoch nur eine Hand über das Amulett auf seiner Brust, dass sich in den letzten Stunden immer wärmer gegen seine Haut gepresst hatte.

„Was sollte er hier denn auch wollen. Hier gibt es nur Steine!“

„Er ist hier, irgendwo. Und er ist nicht mehr weit weg.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SalaiLauwen
2007-06-27T17:57:51+00:00 27.06.2007 19:57
Manno will weiter lesen! Blöde elfen! Warum erkennen die nicht das Drizzt nett ist?! *ihnen alle eine schallert*
Hoffentlich lassen se Catti leben sonst setzt was...
Von:  Ishajida
2007-06-27T07:38:58+00:00 27.06.2007 09:38
So, wie versprochen mein Kommi! ^^
Die Kapitel sind super geworden! Freu mich schon seeeehr auf die nächsten! *hibbel* Bitte schnell weiterschreiben! :)

lg
Minion


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